Persönliche Daten im Internet / Der Chef liest mit! - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 19.09.07 03:58:09 von
neuester Beitrag 19.09.07 07:47:25 von
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Privatleben online
Persönliche Daten im Internet haben kein Verfallsdatum
von Lena Breuer und Michael Scheuch
Peinliche Urlaubsfotos, feucht-fröhliche Schnappschüsse von der letzten Party, ein Liebestagebuch aus der Teeniezeit - Dinge die besser privat bleiben sollten. Dank Internet könnten sie sonst zum Beispiel beim Bewerbungsgespräch auf den Tisch kommen.
17.09.2007 Immer mehr Arbeitgeber verlassen sich bei Bewerbungen nicht mehr nur auf den eingereichten Lebenslauf und das Bewerbungsgespräch, sie suchen zusätzlich auch nach persönlichen Datenspuren im Internet. Schon die Suche nach einem Bewerbernamen über Suchmaschinen wie Google oder Ask kann interessante Ergebnisse liefern. Personaler, die etwas tiefer in die Materie einsteigen, können in kürzester Zeit interessante Informationen über viele Personen aus dem Netz ziehen. Selbst wer selbst nicht sehr aktiv im Internet ist, kann sich nicht ganz sicher sein, ob nicht vielleicht Freunde oder Kollegen "lustige Fotos" hochgeladen haben. Je jünger der Gesuchte ist, desto höher ist statistisch die Chance, dass er im Web Daten hinterlassen hat oder Dritte Informationen über ihn veröffentlicht haben.
Persönliche Profile im Mitmach-Web
Mit dem Web 2.0 ist das Internet zu einem Medium geworden, in dem jeder Inhalte einstellen und an Diskussionen teilnehmen kann. Webtagebücher, Netzwerke und Plattformen wie Myspace, Ebay, StudiVZ, Xing, neu.de - Möglichkeiten, persönliche Daten ins Internet zu stellen, gibt es viele. Aufgefunden werden können diese später per Suchmaschinen oder durch andere Accounts innerhalb der Netzwerke. Wer sich die Zeit und Mühe macht, kann so das Profil eines aktiven Webteilnehmers zusammenstellen und etwa anhand der verwendeten Mailadressen Verknüpfungen zwischen Informationen herstellen.
Solche Daten und Informationen sind etwa für potentielle neue Arbeitgeber sehr interessant: Häufig geben diese gefundenen Daten Auskunft darüber, welche Interessen der Bewerber verfolgt, die er möglicherweise in seiner Bewerbung nicht genannt hat. So könnte schon das Interesse an gewalttätigen Computerspielen beim zukünftigen Arbeitgeber für Aufmerksamkeit sorgen. Ist der Bewerber Nutzer von "World Of Warcraft"? Möglicherweise sogar ein "Heavy User", der sehr viel Zeit im Computerspiel zubringt? Spannender noch sind Meinungsäußerungen und andere schriftliche Angaben, die der Bewerber im Netz hinterlassen hat. Hat er sich dort etwa abfällig über seinen (Ex-) Arbeitgeber geäußert? Politische Meinungsäußerungen, möglicherweise extremer Art, von sich gegeben?
Weitere Informationen
Medienrechtler fordert Verfallsdatum für das Web
Safer Surf
Feindliche Übernahme am Computer
Online-Detektive im Einsatz
Einzelne Detekteien haben sich darauf spezialisiert, Bewerberchecks durchzuführen, mit denen sie solche Fragen für Arbeitgeber beantworten. Alfons Meismann von der Detektei condetect berichtet etwa, dass die Ergebnisse solcher Profile für die Jobchancen der Kandidaten eine Rolle spielen können. So wurde ein Bewerber abgewiesen, der in einem Internetforum rechtsradikale Äußerungen hinterlassen hatte.
Manchem Zeitgenossen wird irgendwann bewusst, dass er zu viel von sich im Netz preisgegeben hat. Er löscht dann sein Profil, seine Webseite, seinen Blog und zieht sich aus Foren zurück. Doch die Daten sind damit nicht unzugänglich geworden. Am bekanntesten ist vielen der Cache-Speicher von Google, das Abbild von bereits aus dem Netz gelöschten Webseiten. Dienste wie archive.org speichern gezielt Webseiten und stellen diese, sogar nach Jahreszahlen geordnet, für einen langen Zeitraum noch zur Verfügung. Und sogar die Deutsche Bibliothek beginnt, sogenannte "Netzpublikationen" in deutscher Sprache zu archivieren. Jede Äußerung, jeder Kommentar ist plötzlich auf Jahre hinaus zugänglich für Dritte.
Website aus Suchmaschinen löschen
Hinweise von Google
Das ZDF ist für den Inhalt externer Internetseiten nicht verantwortlich.
Vorbeugender Datenschutz
Das Löschen der persönlichen Datenspuren kann also problematisch werden. Nicht nur Archive wie der Cache-Speicher von Google behindern die endgültige Löschung peinlicher Daten, oftmals ist der Internetnutzer auch von der Kooperation der Betreiber von Internetseiten abhängig. Denn nur sie können bei Seiten wie StudiVZ die Daten des Benutzers entgültig löschen. Hilfe beim Löschen der Datenspuren bieten Dienste wie datenwachschutz.de und reputationsdefender.com an. Der Preis dafür hängt vom Aufwand der Recherche ab und fängt bei etwa 30 Euro an.
Damit es bei einer Bewerbung kein böses Erwachen gibt, ist es jedoch am besten, seine persönliche Datenspur im Internet von vorneherein möglichst klein zu halten. Vor allem Kinder und Jugendliche, die mit dem Web 2.0 aufgewachsen sind, gehen häufig zu gedankenlos mit ihren Daten um. Achten Sie also genau darauf, was Sie wo hinterlassen. Denn Daten und Spuren im Internet kennen kein Verfallsdatum.
Infobox
Sieben goldene Regeln für Daten im Internet
Legen Sie sich mehrere unterschiedliche E-Mailadressen bei verschiedenen kostenlosen Anbietern an. Achten Sie darauf, dass sich die Adressen möglich wenig ähneln und benutzen Sie sie im Wechsel.
Benutzen Sie unterschiedliche Pseudonyme und Nicknames, die sich ebenfalls wenig ähneln und nutzen Sie auch diese im Wechsel.
Gehen Sie sparsam mit persönlichen Daten um. Geben Sie nur, wenn es absolut nötig ist, Adresse, Telefonnummer oder Geburtsdatum an. Kreditkartennummern, Bankverbindungen oder Kontodaten haben grundsätzlich nichts im Netz zu suchen!
Bei einer persönlichen Homepage speichern Sie Ihre Daten im Impressum nicht als Text, sondern als Bilddatei. Geben Sie Ihre E-Mailadresse im Impressum so an: max.mustermann(at)anbieter.de, das erkennen die meisten Suchmaschinen nicht als E-Mailadresse.
Überlegen Sie sich genau, welche Daten für wen zugänglich gemacht werden sollen. Schützen Sie zum Beispiel Urlaubsfotos von sich mit einem Passwort, dass nur Ihre Freunde erhalten oder sperren Sie Ihre Profilseite in Netzwerken für bestimmte Benutzergruppen.
Sind peinliche Inhalte bereits über Websites ins Netz gelangt, und Sie möchten Sie wieder löschen, wenden Sie sich an die Betreiber der Seite. Die stehen in der Regel im Impressum.
Wenn Sie mit Ihrer persönlichen Homepage nicht bei Suchmaschinen erscheinen möchten, wenden Sie sich an die Betreiber der Suchmaschinen.
Persönliche Daten im Internet haben kein Verfallsdatum
von Lena Breuer und Michael Scheuch
Peinliche Urlaubsfotos, feucht-fröhliche Schnappschüsse von der letzten Party, ein Liebestagebuch aus der Teeniezeit - Dinge die besser privat bleiben sollten. Dank Internet könnten sie sonst zum Beispiel beim Bewerbungsgespräch auf den Tisch kommen.
17.09.2007 Immer mehr Arbeitgeber verlassen sich bei Bewerbungen nicht mehr nur auf den eingereichten Lebenslauf und das Bewerbungsgespräch, sie suchen zusätzlich auch nach persönlichen Datenspuren im Internet. Schon die Suche nach einem Bewerbernamen über Suchmaschinen wie Google oder Ask kann interessante Ergebnisse liefern. Personaler, die etwas tiefer in die Materie einsteigen, können in kürzester Zeit interessante Informationen über viele Personen aus dem Netz ziehen. Selbst wer selbst nicht sehr aktiv im Internet ist, kann sich nicht ganz sicher sein, ob nicht vielleicht Freunde oder Kollegen "lustige Fotos" hochgeladen haben. Je jünger der Gesuchte ist, desto höher ist statistisch die Chance, dass er im Web Daten hinterlassen hat oder Dritte Informationen über ihn veröffentlicht haben.
Persönliche Profile im Mitmach-Web
Mit dem Web 2.0 ist das Internet zu einem Medium geworden, in dem jeder Inhalte einstellen und an Diskussionen teilnehmen kann. Webtagebücher, Netzwerke und Plattformen wie Myspace, Ebay, StudiVZ, Xing, neu.de - Möglichkeiten, persönliche Daten ins Internet zu stellen, gibt es viele. Aufgefunden werden können diese später per Suchmaschinen oder durch andere Accounts innerhalb der Netzwerke. Wer sich die Zeit und Mühe macht, kann so das Profil eines aktiven Webteilnehmers zusammenstellen und etwa anhand der verwendeten Mailadressen Verknüpfungen zwischen Informationen herstellen.
Solche Daten und Informationen sind etwa für potentielle neue Arbeitgeber sehr interessant: Häufig geben diese gefundenen Daten Auskunft darüber, welche Interessen der Bewerber verfolgt, die er möglicherweise in seiner Bewerbung nicht genannt hat. So könnte schon das Interesse an gewalttätigen Computerspielen beim zukünftigen Arbeitgeber für Aufmerksamkeit sorgen. Ist der Bewerber Nutzer von "World Of Warcraft"? Möglicherweise sogar ein "Heavy User", der sehr viel Zeit im Computerspiel zubringt? Spannender noch sind Meinungsäußerungen und andere schriftliche Angaben, die der Bewerber im Netz hinterlassen hat. Hat er sich dort etwa abfällig über seinen (Ex-) Arbeitgeber geäußert? Politische Meinungsäußerungen, möglicherweise extremer Art, von sich gegeben?
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Einzelne Detekteien haben sich darauf spezialisiert, Bewerberchecks durchzuführen, mit denen sie solche Fragen für Arbeitgeber beantworten. Alfons Meismann von der Detektei condetect berichtet etwa, dass die Ergebnisse solcher Profile für die Jobchancen der Kandidaten eine Rolle spielen können. So wurde ein Bewerber abgewiesen, der in einem Internetforum rechtsradikale Äußerungen hinterlassen hatte.
Manchem Zeitgenossen wird irgendwann bewusst, dass er zu viel von sich im Netz preisgegeben hat. Er löscht dann sein Profil, seine Webseite, seinen Blog und zieht sich aus Foren zurück. Doch die Daten sind damit nicht unzugänglich geworden. Am bekanntesten ist vielen der Cache-Speicher von Google, das Abbild von bereits aus dem Netz gelöschten Webseiten. Dienste wie archive.org speichern gezielt Webseiten und stellen diese, sogar nach Jahreszahlen geordnet, für einen langen Zeitraum noch zur Verfügung. Und sogar die Deutsche Bibliothek beginnt, sogenannte "Netzpublikationen" in deutscher Sprache zu archivieren. Jede Äußerung, jeder Kommentar ist plötzlich auf Jahre hinaus zugänglich für Dritte.
Website aus Suchmaschinen löschen
Hinweise von Google
Das ZDF ist für den Inhalt externer Internetseiten nicht verantwortlich.
Vorbeugender Datenschutz
Das Löschen der persönlichen Datenspuren kann also problematisch werden. Nicht nur Archive wie der Cache-Speicher von Google behindern die endgültige Löschung peinlicher Daten, oftmals ist der Internetnutzer auch von der Kooperation der Betreiber von Internetseiten abhängig. Denn nur sie können bei Seiten wie StudiVZ die Daten des Benutzers entgültig löschen. Hilfe beim Löschen der Datenspuren bieten Dienste wie datenwachschutz.de und reputationsdefender.com an. Der Preis dafür hängt vom Aufwand der Recherche ab und fängt bei etwa 30 Euro an.
Damit es bei einer Bewerbung kein böses Erwachen gibt, ist es jedoch am besten, seine persönliche Datenspur im Internet von vorneherein möglichst klein zu halten. Vor allem Kinder und Jugendliche, die mit dem Web 2.0 aufgewachsen sind, gehen häufig zu gedankenlos mit ihren Daten um. Achten Sie also genau darauf, was Sie wo hinterlassen. Denn Daten und Spuren im Internet kennen kein Verfallsdatum.
Infobox
Sieben goldene Regeln für Daten im Internet
Legen Sie sich mehrere unterschiedliche E-Mailadressen bei verschiedenen kostenlosen Anbietern an. Achten Sie darauf, dass sich die Adressen möglich wenig ähneln und benutzen Sie sie im Wechsel.
Benutzen Sie unterschiedliche Pseudonyme und Nicknames, die sich ebenfalls wenig ähneln und nutzen Sie auch diese im Wechsel.
Gehen Sie sparsam mit persönlichen Daten um. Geben Sie nur, wenn es absolut nötig ist, Adresse, Telefonnummer oder Geburtsdatum an. Kreditkartennummern, Bankverbindungen oder Kontodaten haben grundsätzlich nichts im Netz zu suchen!
Bei einer persönlichen Homepage speichern Sie Ihre Daten im Impressum nicht als Text, sondern als Bilddatei. Geben Sie Ihre E-Mailadresse im Impressum so an: max.mustermann(at)anbieter.de, das erkennen die meisten Suchmaschinen nicht als E-Mailadresse.
Überlegen Sie sich genau, welche Daten für wen zugänglich gemacht werden sollen. Schützen Sie zum Beispiel Urlaubsfotos von sich mit einem Passwort, dass nur Ihre Freunde erhalten oder sperren Sie Ihre Profilseite in Netzwerken für bestimmte Benutzergruppen.
Sind peinliche Inhalte bereits über Websites ins Netz gelangt, und Sie möchten Sie wieder löschen, wenden Sie sich an die Betreiber der Seite. Die stehen in der Regel im Impressum.
Wenn Sie mit Ihrer persönlichen Homepage nicht bei Suchmaschinen erscheinen möchten, wenden Sie sich an die Betreiber der Suchmaschinen.
Personalchefs haben anscheinend wirklich alle Hände voll zu tun
Antwort auf Beitrag Nr.: 31.652.940 von marcomaier am 19.09.07 03:59:54Na ja nun. Wer seine persönlichen Bilder ins Internet stellt, macht sie öffentlich. Personalchefs nicht ausgeschlossen.
Da kann ich nur sagen. Selbst Schuld.
Da kann ich nur sagen. Selbst Schuld.
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