"König & Cie. Investment Portfolio II" für Neuling bei geschlossenen Fonds ?? - 500 Beiträge pro Seite

[Lix1]

Hallo,

ich bin bei geschlossenen Fonds relativ unerfahren und habe bisher nur mit offenen Fonds Erfahrungen gesammelt.
Nun bin ich durch Zufall auf diesen Fonds gestossen und habe dann gleich ein paar Fragen:

1) Ist dieser Fonds zu empfehlen ?

2) Wo muss ich diesen verwahren ?

3) Da man durch das Halten eines geschlossenen Fonds ja Teilhaber wird, hat man denn dadurch irgendwelche Pflichten in steuerlicher Sicht ? Oder läuft das identisch wie bei offenen Fonds, einfach Halten und ggf. beim Verkauf Steuern zahlen ?

Ganz netter Gruß und vielen Dank für eure Antworten.

[T.Hecht]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.187.396 von Lix1 am 28.05.08 14:34:57

zu 1. keine Ahnung
zu 2. bleibt dir überlassen
zu 3. es ergeben sich steuerliche Pflichten, der Initiator wird dir aber alle für die Steuererklärung notwendigen Unterlagen zur Verfügung stellen. geschlossene Fonds sind steuerlich nicht mit offenen vergleichbar.

[seblas]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.187.396 von Lix1 am 28.05.08 14:34:57

1.) "Über die beiden Fondsgesellschaften sollen Beteiligungen an aktuellen geschlossenen Fonds des Emissionhauses König & Cie. erworben werden." Hier macht sich der Bock selbst zum Gärtner!
2.)"Geplant ist es, ein breit gefächertes Portfolio zu erwerben, das eine ausgewogene Chancen-Sicherheits-Relation abbildet. " Die Bagage hat keinen Plan was sie vor hat. Erst mal Schwarzgeld von Geldsäcken einsammeln.

[carribeansun]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.187.568 von seblas am 28.05.08 14:55:25

frag doch deinen berater. eigentlich müsste der das alles wissen - steuern - qualität des emittenten etc.

[kenzohotte]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.187.396 von Lix1 am 28.05.08 14:34:57

Hallo,

zu Deinen Fragen:

1. für einen Anfänger würde ich diesen Fonds nicht empfehlen

2. gds. können die Anteile auch im Depot verwahrt werden (es gibt i.d. R. eine Kenn-Nummer), macht aber keinen Sinn, das es nur Kosten verursacht. Die Verwahrung/Verwaltung übernimmt die Treuhandgesellschaft.

3. Jeder Anleger (und das Finanzamt) bekommt jährlich ein steuerliches Ergebnis zugesandt. Bei Schifffonds (Tonnagebesteuerung) sind da ca. 0,25 % der Anlagesumme.
Veräußerungserlöse sind steuerfrei.

[Lix1]

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

Ich werde mir mal in der Tat einen neuen Berater suchen. Ich möchte nicht zu meiner Hausbank gehen und fragen ob der Fonds gut ist, dann sagen die: "Nein, der Fonds ist nichts, nehmen sie doch einen Bausparvertrag, da haben wir was ganz Tolles"

Gruß und vielen Dank

[Alfred-G]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.187.396 von Lix1 am 28.05.08 14:34:57

Zu Deinen Fragen:

1) Grundsätzlich empfehle ich meinen Neukunden durchaus einen Fonds mit breiter Streuung. Nun haben diese speziellen geschlossenen Fonds, in denen ein Emissionshaus die Produkte des eigenen Hauses unterbringt, nicht zufällig den Ruf, "Lumpensammler" zu sein. Die Diversifizierung ist ja auch dadurch eingeschränkt, dass zwar alle Bestandteile des Sachwertfonds aus anderen Anlageklassen kommen, aber doch aus dem gleichen Hause.
Ich selbst bevorzuge Zweitmarkt-Schiffsfonds etablierter Anbieter als Start in die Klasse der geschlossenen Fonds oder zur Zeit auch die wenigen solide kalkulierten Feeder-Schiffe (Containerschiffe im Zulieferdienst bis ca. 3.500 TEU).
Diesen speziellen Fonds habe ich nicht geprüft.

2) Ein geschlossener Fonds muss nicht verwahrt werden wie ein Investment-Fonds. Es ist kein Depot erforderlich. Für die Auszahlung der Rendite ist ein separates Konto empfehlenswert, damit die Einnahmen nicht "aus versehen" verfrühstückt werden. Ein Festgeldkonto hat sich hier Kunden bewährt.

3) Da habe ich meinen Vor"rednern" noch hinzuzufügen: Man kann selber sein Stimmrecht als Kommanditist wahrnehmen. Das kostet dann - je nach Stadt oder Region - ca. zwischen 7 und 20 Euro Notargebühr für den Handelsregister-Eintrag. Oder man lässt das Stimmrecht von der eigens dafür eingesetzten Treuhand-Gesellschaft wahrnehmen. Dann entfällt der Handelsregister-Eintrag. Steuerlich macht sich dieser Unterschied im Stimmrecht nicht bemerkbar.
Außerdem ist zu beachten, dass einige Fonds ihren Geschäftssitz im Ausland haben. Gewöhnlich gibt es dann zwischen dem anderen Staat und Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen (zur Vermeidung von doppelter Besteuerung). Die Fondgesellschaft hat in so einem Fall bereits im Ausland versteuert. Der Anleger muss hier dann nicht nochmal versteuern. Allerdings fällt das Einkommen aus dem Fonds unter den Progressionsvorbehalt. Das ist dann steuerlich natürlich relevant. Nicht mehr relevant ist der Progressionsvorbehalt, wenn das zu verteuernde Einkommen über 104.624 Euro p.a. liegt.
Zu beachten ist auch, dass bei einige Fonds, die im Ausland angesiedelt sind, Steuerberatungskosten anfallen. Diese können im Einzelfall die Rendite des ersten Jahres völlig verschlingen. Das sollte man sich also vorher genauer ansehen.

MFG Alfred-G

[Lix1]

Hallo,

welchen chancenorientieren geschlossenen Fonds mit breiter Streuung über verschiedene Assetklassen und durchaus längerer Laufzeit würdest du denn einem Neuling empfehlen.

Gerne auch per KM.

Gruß Lix

[hasni]

Dienstag, 03. Juni 2008 - Der notleidende geschlossene Policenfonds Deutsche Leben 1 vom Hamburger Emissionshaus König & Cie. wird ab sofort komplett abgewickelt. Ende Mai hat die Gesellschafterversammlung (GV) beschlossen, das gesamte Portfolio abzustoßen. Ende April hatte eine GV dies zunächst für zwei Drittel der Policen entschieden.

Der Fonds, der 2004 platziert wurde, erwarb ein Paket aus 633 Kapitallebens- und Rentenversicherungen vom Zweitmarktanbieter Cash-Life. „In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres fiel unseren Kontrollsystemen auf, dass sich neben der bereits festgestellten und berichteten schlechteren Entwicklung der laufenden Verzinsung auch die Ablaufrenditen der Policen nicht wie gewünscht entwickeln“, sagt Moritz Dimde, Bereichsleiter Alternative Investments bei König & Cie. „Wir haben dann alle Maschinen gestoppt und einen Aktuar beauftragt, das gesamte Portfolio auch bei den Folgefonds Deutsche Leben 2 und 3 zu analysieren. Dabei zeigt sich, dass bei den auffälligen Policen im Deutsche Leben 1 kein Rückschluss auf bestimmte Versicherer möglich ist. Wir haben sogar Versicherungen mit ein und demselben Tarif im Portfolio, deren Ablaufleistungen sich stark unterscheiden.“

Das verschärfende Problem ist der Fremdkapital-Hebel: Rund 72 Prozent der 61,1 Millionen Euro Investitionsvolumen kam von Banken und sollte ab 2007 mit Kreditzins 5,15 Prozent zurückgezahlt werden. Sofern keine Policen verkauft würden, drohte im Sommer die Insolvenz. „Nehmen wir den Rückkaufswert bei den Versicherungen zur Grundlage, werden die Anleger voraussichtlich zirka 46 Prozent ihrer Einlage zurückbekommen, hinzu sind Vorteile bei der Einkommensteuer zu rechnen“, so König-&-Cie-Geschäftsführer Johannes Bitter-Suermann. „Wir gehen aber davon aus, dass wir durch den Verkauf ein besseres Ergebnis erzielen und der Gesamtkapitalrückfluss einschließlich Einkommensteuervorteilen im Mittel bei 75 Prozent liegt.“

Um die Kosten zu reduzieren, verzichtet König & Cie. auf alle Gebühren und bezahlt die externen Beratungsleistungen. Den Anlegern die Gesamteinlage rückerstatten wird das Emissionshaus allerdings nicht. Bitter-Suermann: „Wir sehen insbesondere die Know-how-Partner in diesem Fonds in der Pflicht, deutliche Beiträge bei der Reduzierung der Kosten zu leisten. Der Deutsche Leben 1 ist unser erster Fonds, der nicht performt. Wir ziehen dabei nicht den Kopf ein, sondern tun, was in unserer Macht steht.“ Offen ist noch, ob und wie die Folgefonds betroffen sein könnten - immerhin sind sie ähnlich konzipiert. Ganz sicher ist aber der Name des Investitionspartners: Cash-Life.

[Fizban]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.304.867 von hasni am 15.06.08 13:32:11

hallo,

es war mir eh suspekt, warum der deutsche zweitversicheungsmarkt so spannend hätte sein sollen.

die renditen der policen hängen hinter denen aus GB hinterher, die kostenstrukturen sind ungünstiger, auch wenn mann sie unter dem inneren wert einkauft,
.. die kosten auf fondseben wollen ja auch erst verdient werden
und die hoffnung auf hebung der stillen reserven .. naja .. die hoffnung stirbt zuletzt .. die versicherungsbranche verschenkt nichts.

das verhältnis ek/fk von ca 30/70 hätte jedem investor und deren beratern das erhöhte risiko aufzeigen müssen
und die wahl der klv anstatt der rv .. lässt schlüsse auf die kenntnisse der agierenden zu .. das ist ja hier kein us fonds, der aufs ableben spekuliert.

alternative investments zu den klassischen segmenten des geschlossenen fonds marktes sind sicherlich immer ein thema ... nur sollte man diese dann auch entsprechend analysieren...
ich habe den deutschen versicheungsmarkt nicht für interessant gehalten, denn die policen mit hoher garantierter verzinsung (4%) bekommt man nicht ... und der rest ... ist nach absenkung der garantieleistung und der einschnitte in die steuerlichen bestimmungen (ab 2005) kein thema mehr .. denn die zusätzlichen gewinnausschüttungen fallen zu mager aus.

ich bin gespannt, wie sich andere emittenten behaupten werden ... nur der kracher als anlage in geschlossene fonds sind deutsche lv zweitmarktfonds meiner meinung nach sicherlich nicht ...

nicht erst seit dem bericht über den könig & cie fonds

[hasni]

man wird sehen müssen, ob ähnliche Nachrichten auch von anderen Gesellschaften, zB MPC kommen oder nicht, bei könig gibts ja auch nicht nur diesen LV-Fonds.

Wenn es ein reines König-Problem ist, haben die natürlich ein riesiges Problem, denn diese Fonds wurden ja als sehr konservativ, quasi risikofrei beworben.

Eine gewisse Planuntererfüllung ist ja heute bei fast allen Fonds schon die Regel, aber das ist ja hier nun wirklich ein Desaster.
Die Tatsache, dass hier die Investoren nur anteilig entschädigt werden , lässt vermuten, dass da noch schlimmeres bei anderen Fonds hinterherkommt. sonst hätte man sich schon aus Imagegründen anders verhalten.

finger weg von könig + cie, jedenfalls mein Ratschlag

[Fizban]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.305.992 von hasni am 15.06.08 19:36:53

ich bekomme immer bauchschmerzen und ein würgen, wenn ich emitteten und berater von geschlossenen fonds von (quasi) risikofreien anlagen schwabulieren höre ...

geschlossene fonds sind unternehmerische betieligungen und damit nie risikofrei ... ( die zig seiten risikohinweise im prospekt stellen in deren augen wohl die gute nacht geschichten für anleger dar )

aber zu könig und cie kann ich soviel sagen, dass sich die qualität der fonds auf jeden fall verschlechtert hat .. ansonsten muss man sich, wie bei jedem anderen emittenten auch, die einzelnen fonds und deren konstrukt halt immer genau ansehen

die kunden jetzt mit 75 % aus dem fonds zu entlassen, ist bei der art der bewerbung natürlich als sehr fragwürdig zu bewerten..
auch im GB-markt gibt es alternativen zu könig & cie, wobei man sich auch diese genau ansehen muss .. emissionshäuser, die ablaufleistungen von 260% versprechen ... sollten mit vorsicht zu geniessen sein .. vielleicht erkennt manch einer, wen ich hier meine

ich finde es aber ansonsten doch interessant, dass bei vielen angesprochenen problemen hier im forum ... der schrott trotzdem platziert wird ... segment übergreifend
entweder lesen hier nicht viele mit ... oder bei den zeichnungen steht immer ein kollektiver blackout im raum

lassen wir uns mal überraschen, wie es bei anderen EH aussehen wird

[hasni]

bei der Skandalgesellschaft König + Cie mit dem unglaublichen Versagen bei dem LV-policenfonds 1 steht auch heute noch auf der homepage von könig + cie folgendes

König & Cie. hat sich mit mittlerweile vier Fonds in dem Bereich Kapitallebensversicherungspolicen des Zweitmarktes etabliert und konnte Qualitätsstandards setzen. Sowohl bei Fonds mit Britischen als auch bei Fonds mit Deutschen Policen hat das Emissionshaus als jeweils eines der ersten die Chancen und Risiken des Marktes erkannt und mit erfolgreichen Produkten die Innovations- und Umsetzungsfähigkeit des Hauses König & Cie. unterstrichen.


Ich bin sprachlos, wie kann man diese unglaubliche Verarschung von Investoren in dieser die Realitäten völlig verkehrenden Weise so darstellen.

[hasni]

offensichtlich sind bei der Skandalgesellschaft König + Cie nicht nur der LV-fonds 1 betroffen, der 2.Fonds sicherlich auch, bei 3. Fonds scheint wohl erst mal alles auf halt gestellt, vielleicht ist da noch das allerschlimmste abzuwenden. Dass beim Einser-fonds für unglaubliches Missmanagement eines als konservativ beschiebenen Fonds unterbleibt, zeigt eines ganz deutlich.
Finger weg von König + Cie

Weiss jemand hier genaueres zu den Folgefonds LV 2 und 3 ?

[hasni]

inzwischen ist klar, dass bei könig + cie nicht nur der erste LV-Fonds
gecrasht ist, sondern auch die Folgefonds mehr oder weniger betroffen ist.

Ein Megaskandal, da es hier um ein als besonders konserveratives Investment beschriebenes Produkt handelt, das in Rekordgeschwindigkeit
fehlgelaufen ist.
Ohne unglaublich, dass offensichtlich obwohl die Probleme des 1- Fonds
nicht erst seit gestern bekannt wurde, auch bei den Folgefonds schwere Fehler begangen wurden

Auf jeden Fall Finger weg von allen König+ Cie- Produkten

[Jo1]

König & Cie besitzt das seltene Talent in nahezu allen asset Klassen im geschlossenen Bereich in ihrer Peer Group qualitätstechnisch immer im hinteren Driitel zu sein.

Fickerts selbstbewusstes Auftreten ist mir schon immer ein Rätsel gewesen.

[carribeansun]

wundere mich auch, dass das ding hier so lange immer wieder hochkommt

[hasni]

bei den Lebensversicherungsfonds von König + Cie ist auch der 3. Fonds stark negativ betroffen, der trotz offensichtlicher Kenntnis der Probleme der vorgängerfonds noch plaziert wurde, und quasi als Wette Fremdkosten gegen Rendite der LV konzipiert wurde, also hochspekulativ, statt konservativ, wie das verkauft wurde.

Vor König+Cie kann ich nur warnen !