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    Neue Nebelkerzen zur Vertuschung von Verantwortlichkeit - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.10.08 12:13:36 von
    neuester Beitrag 16.10.08 20:57:25 von
    Beiträge: 34
    ID: 1.145.125
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      schrieb am 13.10.08 12:13:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Brüssel hilft Banken mit neuen Bilanzregeln

      Die EU-Kommission will den Banken Europas in der aktuellen Krise durch eine Lockerung der Bilanzvorschriften unter die Arme greifen. Um weitere, existenzgefährdende Abschreibungen zumindest einzugrenzen, soll es in Europa fortan möglich sein, Finanzderivate zum Anschaffungswert statt zum Marktwert zu bilanzieren.



      BRÜSSEL/WASHINGTON. Man wolle Finanzinstituten in der EU "dieselbe Flexibilität geben wie ihren Kontrahenten in den USA", hieß es am Wochenende in einer "Informationsmitteilung" von EU-Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy. Damit durchbricht die Kommission das lange als heilig geltende Marktwertprinzip in der Bilanzierung und schützt die Banken so bis zu einem gewissen Grad vor weiteren Abschreibungen. Die entsprechende Umsetzung in EU-Recht soll noch in dieser Woche erfolgen.

      Hintergrund ist die Wirkung des Marktwertprinzips, die nach Auffassung vieler Experten die Krisen verstärkt. Ausgelöst wurden die aktuellen Verwerfungen, denen eine Reihe von Banken in Europa und den USA zum Opfer gefallen sind, durch den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes. Weltweit mussten Institute seit vergangenen Sommer mehr als 500 Mrd. Dollar auf Immobilienkreditderivate abschreiben. Dass es zu einem solchen Ausmaß an Abschreibungen kommen konnte, lasten viele Experten der verstärkenden Wirkung der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS an.

      Diese seit Anfang des Jahrzehnts sukzessive eingeführten Regeln sehen eine strikte Bewertung der Wertpapierbestände zum jeweiligen Marktpreis vor. Dadurch sollten die Konzerne zu einer ehrlicheren Bilanzierung gezwungen werden. Wie nur von wenigen Experten vorhergesehen, führt dies aber derzeit zu einer Abwärtsspirale an den Märkten. Das sieht wie folgt aus: Schreibt eine Bank ihre Bestände herunter, drückt dies in dem von Verunsicherung geprägten Umfeld den Marktwert der Papiere weiter, so dass andere Institute mit Abschreibungen nachziehen müssen. Die Kurse fallen dann erneut. Das Geldhaus, das als erstes abgeschrieben hatte, muss dann ein Quartal später seine Bilanzen schon wieder korrigieren.

      Vor gut zehn Tagen preschte daher die US-Finanzmarktaufsicht SEC vor und lockerte die Bestimmungen in den USA. Nun will die EU nachziehen. Konkret handelt es sich um den Bilanzstandard IAS 39, der so geändert werden soll, dass Wertpapiere in Bilanzpositionen umgebucht werden können, in denen sie nicht nach dem Marktwert bilanziert werden müssen. Sollte den Banken dabei erlaubt werden, die Papiere auf die ursprünglichen Anschaffungkosten heraufzuschreiben, könnten sie im nächsten Quartal vermutlich Milliardengewinne ausweisen.

      Klaus-Peter Müller, Präsident des deutschen Bankenverbandes, erwartet jedoch eine andere Regelung. "Wenn die Werte zum 30. September veranschlagt würden, wäre das nur fair", sagte Müller am Rande der IWF-Tagung. Kritikern, die den Banken vorwerfen, sie wollten sich nur Spielraum für Bilanzmanipulationen schaffen, versuchte er den Wind aus den Segeln zu nehmen: "Grundsätzlich sollte an dem Prinzip nicht gerüttelt werden." Aber man müsse Ausnahmeregelungen für Krisenfälle schaffen, um eine Abwertungsspirale verhindern zu können.

      Quelle: Handelsblatt.com


      Um diese Änderung zu verstehen muss man sich etwas mit der Materie auskennen. Dies trifft natürlich nicht für die Masse zu. Hatten dann zudem heute früh ein MdB von CDU/CSU (soll jetzt keine Parteienkritik sein!) der, die Problematik auch so erklärt hat.

      Was steckt jedoch dahinter?

      Unternehmen haben nach IFRS insofern ein Wahlrecht wo sie Wertpapiere bilanzieren. In eine Position kommen die Wertpapiere die bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Diese brauchen wie früher nach HGB auch bei kurzfristigen Marktschwankungen nicht abgeschrieben werden.
      Die andere Bilanzposition sind die Handelsbestände. Dort muss mit Marktpreisen bewertet werden. Dies führt augenblicklich zu den Abschreibungsnotwendigkeiten.
      Ein Umgliedern war um Manipulation zu vermeiden verboten und soll jetzt aber möglich werden.
      Warum steckt die ganze Kacke aber in den Handelsbüchern? Weil man so natürlich in den Vorperioden Gewinne ausweisen konnte und dies natürlich bis zur Oberkannte Unterlippe ausgenutzt hat. Dies wird jetzt aber wohlweislich verschwiegen.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 13:45:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      Meines Wissens gabs eine ähnlichen Vorstoß auch 2002/2003, als die Versicherer wegen ihrer Aktienbestände unter Beschuß der BaFin standen. Ich kann mich aber nicht genau erinnern, was damals gemacht wurde.

      Im Prinzip ist das Vorhaben schon in Ordnung, denn die Preise, zu denne gehandelt wird, wenns überhaupt noch Handel gibt, sind sicher nicht vernünftig. Nur darf das nicht so funktionieren, daß die ihre Bestände dann auf die Anschaffungskosten hochschreiben. Aber das wird m. E. so auch nicht kommen.

      Ansonsten:

      "Warum steckt die ganze Kacke aber in den Handelsbüchern? Weil man so natürlich in den Vorperioden Gewinne ausweisen konnte und dies natürlich bis zur Oberkannte Unterlippe ausgenutzt hat. Dies wird jetzt aber wohlweislich verschwiegen."

      Das stimmt so nicht, denn neben "Held-for-trading" und "Held-to-maturity" gibt es außerdem den Auffangtatbestand "Available-for-sale", der bei handelbaren Papieren in der Regel genutzt wird. Unter Held-to-maturity werden andere Vermögenswerte geführt, z. B. Schuldscheine oder sowas. Mit den CDOs oder anderen strukturierten Anleihen, um die es meist geht, sind ja gar keine Kursgewinne gemacht worden, das ist doch Unfug. Hier gehts lediglich um immense Kursverluste.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 14:01:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.547.900 von McMillan am 13.10.08 13:45:43Mit den CDOs oder anderen strukturierten Anleihen, um die es meist geht, sind ja gar keine Kursgewinne gemacht worden, das ist doch Unfug. Hier gehts lediglich um immense Kursverluste.

      Ich bin kein Banker und verfüge jetzt auch nur über die öffentlichen Informationen. Daher will ich nicht darauf insistieren, dass die Gewinne der Vorperioden ausschliesslich oder überwiegend durch Zuschreibung entstanden sind.
      Mir gehts in erster Linie darum darauf hinzuweisen, dass die jetzigen Verluste im ersten Anlauf nur aus dem Rückdrehen der Luftgewinne aus den Vorperioden resultieren. In der Abwärtsspirale kann/wird dadurch natürlich auch noch echter Verlust dazukommen.
      Und das Kreieren von Luftgewinnen durch Erstbewertung von irgendwelchen Finanzkonstrukten macht für mich dann auch kaum einen Unterschied zu Gewinnen aus Zuschreibungen.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 14:07:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.548.115 von T.Hecht am 13.10.08 14:01:38"Mir gehts in erster Linie darum darauf hinzuweisen, dass die jetzigen Verluste im ersten Anlauf nur aus dem Rückdrehen der Luftgewinne aus den Vorperioden resultieren."

      Eben das bezweifel ich ja. Die Gewinne aus Schrottanleihen wurden meist anders kreiert: Zweckgesellschaft außerhalb der Bilanz, Kauf hochverzinslicher Schrottanleihen, Refinanzierung über niedrige Zinsen am Interbankenmarkt. Das sind echte Gewinne, natürlich bei extremen Risiken.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 14:12:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.548.197 von McMillan am 13.10.08 14:07:44Naja wenn ich die resultierende Zinsdifferenz für die Zukunft abdiskontiere und mir als Gewinn in die Bilanz schreibe, obwohl die Annahmen für die Zukunft - hinsichtlich der Dauerhaftigkeit der Zinsstruktur, Emittentenrisiko, evtl Währungsrisiko - sich im historischen Kontext nicht aufrechterhalten lassen, kann ich unter wirtschaftlichen Überlegungen nicht unbedingt von echten Gewinnen sprechen.

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      schrieb am 13.10.08 14:25:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.548.260 von T.Hecht am 13.10.08 14:12:30Doch, das sind echte Gewinne, denn es fließt Cash. Jedenfalls, wenn die Schrottanleihen bedient werden, was ja der Fall war bzw. noch ist, je nachdem. Das ist zwar egal, aber mir gehts darum klarzustellen, daß hier keine Zuschreibungen zurückgefahren wurden. Und wieviel die verbrieften Kredite in den Bündeln wirklich wert sind, weiß doch ehrlich gesagt keiner. Bei den typischen CDOs sind sie jedenfalls nicht wertlos, denn der Abverkauf der Häuser, bei denen die Hypo nicht bedient wurde, läuft zügig, freilich zu deutlich niedrigen Preisen. Deshalb halte ich es auch für konsequent, den jetzigen Marktpreis einzufrieren, bis sich die Krise entspannt.

      Wobei ich nicht glaube, daß diese Maßnahme so wahnsinnig viel bewirken wird, aber sie nimmt Verkaufsdruck von den Banken, so kann der Markt für diese Produkte sich beruhigen.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 14:38:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.548.433 von McMillan am 13.10.08 14:25:40Das ist zwar egal, aber mir gehts darum klarzustellen, daß hier keine Zuschreibungen zurückgefahren wurden.

      Das ist angekommen.

      Doch, das sind echte Gewinne, denn es fließt Cash. Jedenfalls, wenn die Schrottanleihen bedient werden, was ja der Fall war bzw. noch ist, je nachdem.

      Auch in einem Schneeballsystem wird eine Zeitlang mit "Cash bedient". Und das es sich um ein Schneeballsystem handelte mußte den Handelnden weitestgehend klar sein. Wem es nicht klar war, der muss halt als unfähig bezeichnet werden.

      Bei den typischen CDOs sind sie jedenfalls nicht wertlos, denn der Abverkauf der Häuser, bei denen die Hypo nicht bedient wurde, läuft zügig, freilich zu deutlich niedrigen Preisen.

      Naja wer glaubt es ist möglich, dass Häuser einfach flächendeckend mehr wert werden können ohne dass Inflation herrscht denkt ja auch nicht gerade weit. Abgesehen vom Phänomen der Knappheit, welches aber wegen des Baubooms bei keinem Mangel an Baugrund nicht greift gibt es keinen Grund.
      Tatsache ist natürlich dass die Preise lange stiegen, nur mal ehrlich mehr als wohnen kann ich in den Häusern kaum.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 14:39:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.548.433 von McMillan am 13.10.08 14:25:40Deshalb halte ich es auch für konsequent, den jetzigen Marktpreis einzufrieren, bis sich die Krise entspannt.

      Ist keine marktwirtschaftliche Lösung und führt nur dazu, dass keine Transaktionen mehr stattfinden.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 14:44:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      #1 Das Hauptproblem sind nicht irgendwelche Bilanzregeln, sondern Verbrecher in Top-Positionen, die ganz bewusst zu ihrem persönlichen Vorteil großen Schaden angerichtet haben. Wenn man eine Lücke stopft, dann suchen die eben nach der nächsten. Man muss daher diese Verbrecher entlassen und durch gute Leute ersetzen. Das ist das Einzige, was helfen ann.

      Bei guten Leuten wäre noch so viel Spielraum kein Problem, weil die ja gute Absichten haben. Trotzdem helfen auch guten Leuten Richtlinien, aber da braucht man eher eine ganz praktische Liste mit erwünschten und unerwünschten Tätigkeiten als Orientierungshilfe.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 14:47:29
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.548.685 von HeWhoEnjoysGravity am 13.10.08 14:44:02Bei guten Leuten wäre noch so viel Spielraum kein Problem, weil die ja gute Absichten haben.

      Du magst ja ein netter Kerl sein aber Apelle nutzen überhaupt nichts, es müssen die richtigen Anreizsysteme gesetzt werden. Dann spielt es eigentlich auch keine Rolle ob gute oder schlechte Menschen führen.

      T. Hecht for president
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 14:56:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      #10 Okay, ein gutes System ist auch sehr wichtig. Eines, das richtiges Handeln erleichtert und falsches Handeln (z.B. durch Kontrollen) erschwert.

      Wir brauchen beides: ein gutes System und gute Leute in Führungspositionen.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 15:05:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.548.599 von T.Hecht am 13.10.08 14:38:26Wir bewegen uns langsam vom Thema weg, aber trotzdem:

      Es gibt ja mehrere Problemfelder, aber nehmen wir mal die Immokrise als wichtigste heraus. Das Problem ist in erster Linie ein Regulierungsproblem, u. a. deshalb haben wir es in D. nicht. Wir haben Regeln über den Verbraucherschutz und außerdem werden bei uns Hypotheken in der Regel zum Festzinssatz finanziert, wenigstens für 5 Jahre. Schon das dämpft die Spekulation bei fallenden Zinsen.

      Die CDOs auf Schrottimmos funktionieren so: Du nimmst ein Bündel von Krediten, verbriefst es und teilst es dabei in mehrere Tranchen auf. Die erste Tranche muß die ersten Pleiten verkraften, sie nennt sich "Equity" und hat daher sehr hohe Zinsen. Die nächste Tranche, meist gibt es mehrere davon, heißt "Mezzanine", sie hat noch hohe Zinsen, und muß die Ausfälle nach dem Equity-Piece verkraften. Danach kommt die AAA-Tranche, die hat tatsächlich dieses hohe Rating, obwohl dort auch nur unsichere Schuldner drinstecken. Die Logik ist dabei, daß sich die Pleiten finanzmathematisch bisher noch nie so weit nach unten durchgefressen hatten. Das war natürlich dumm, angesichts dieser extremen Hausblase (Fed-Funds zeitweise bei 1%!) davon auszugehen, daß diesmal alles so sein wird wie immer. Oder sagen wir mal, es hat die Entscheider nicht interessiert, weil damit ein Haufen Geld gemacht worden ist.

      Um das, was es jetzt geht, sind diese AAA-Tranchen, damit haben z. B. auch die Landesbanken ihre Geschäfte gemacht. Ich hab jetzt keinen Überblick darüber, wie hoch die im Falle des Falles gehandelt werden. Interessiert mich auch nicht besonders. Tatsache ist aber, daß hinter diesen Krediten Häuser stehen, die verwertet werden, wenn die Besitzer ihre Hypo nicht bedienen. Die AAA-Tranchen stehen also bei Ausfällen relativ weit unten, und sie sind durch Werte besichert. Die reichen zwar nicht für 100% aber die CDOs notieren ja erheblich niedriger.

      Ein Schneeballsystem ist das alles also nicht. Übrigens haben die USA eine stetig wachsende Bevölkerungszahl, was dem Immosektor hilft.

      Und dazu:

      "Ist keine marktwirtschaftliche Lösung und führt nur dazu, dass keine Transaktionen mehr stattfinden."

      Es finden ja schon jetzt kaum noch Transaktionen statt. Und wenn, sind das Notverkäufe, nach denen dann die anderen ihr "fair value" bilanzieren dürfen. So kanns ja nun auch nicht laufen.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 15:25:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.549.021 von McMillan am 13.10.08 15:05:29haben wir am Ende gar keine Krise?

      wie groß nachher der endgültige Schaden ist, bleibt abzuwarten. Erstmal hat das Systemversagen zum Fastzusammenbruch des Finanzmarktes geführt. Und die Threaderöffnung soll auch nur den von der Entwicklung angekotzten Bürger etwas aufklären. Und Aussagen wie die Bilanzierungsgrundsätze sind schuld, ist einfach nur Augenwischerei. Die Bilanz bildet nur ab. Die Art und Weise der Bilanzierung ändert am realen wirtschaftlichen Erfolg nichts, stellt ihn aber eventuell anders da.

      Und in der realen Welt haben wir eine Kapitalfehlallokation gigantischen Ausmasses, die den "Eliten" nicht entgangen sein kann. Ich fordere die Übernahme von Verantwortung ein.


      Und wenn, sind das Notverkäufe, nach denen dann die anderen ihr "fair value" bilanzieren dürfen. So kanns ja nun auch nicht laufen.

      Um zu sehen wohin der "fair value" führt, braucht man sich ja nur deutsche Perlen a la Vivacon etc anschauen.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 15:51:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.549.351 von T.Hecht am 13.10.08 15:25:09Junge, du drehst ja mächtig auf... ;)

      ------------------------------------------------------------

      "haben wir am Ende gar keine Krise?"

      Unsachlich!

      "wie groß nachher der endgültige Schaden ist, bleibt abzuwarten."

      Genau, und deshalb bin ich dafür, die Bewertungen z. B. für CDOs einzufrieren, bist es realistische Preise gibt, die nicht von Notverkäufen geprägt sind.

      "Erstmal hat das Systemversagen zum Fastzusammenbruch des Finanzmarktes geführt."

      Systemversagen und Fastzusammenbruch sind polemische und nicht unterlegte Behauptungen.

      "Und die Threaderöffnung soll auch nur den von der Entwicklung angekotzten Bürger etwas aufklären."

      Um "etwas aufklären" zu wollen, sollte man erstmal bei den Fakten bleiben und keine falschen Eindruck erzeugen, wie hier geschehen.

      "Und Aussagen wie die Bilanzierungsgrundsätze sind schuld, ist einfach nur Augenwischerei."

      M. W. ist sowas nie behauptet worden. Von mir jedenfalls nicht.

      "Die Bilanz bildet nur ab. Die Art und Weise der Bilanzierung ändert am realen wirtschaftlichen Erfolg nichts, stellt ihn aber eventuell anders da."

      Eben! Und deshalb sollte die Bilanz nicht Preise als "fair value" nehmen, die von Panikverkäufen geprägt sind.

      "Und in der realen Welt haben wir eine Kapitalfehlallokation gigantischen Ausmasses, die den "Eliten" nicht entgangen sein kann. Ich fordere die Übernahme von Verantwortung ein."

      Na und? Fordern kannst du viel. Meinst du wirklich, das interessiert jemanden?

      "Um zu sehen wohin der "fair value" führt, braucht man sich ja nur deutsche Perlen a la Vivacon etc anschauen."

      Vivacon ist keine Perle sondern eine absolute Niete, die bilanzieren mit ständigen und hohen Zuschreibungen, was du in diesem Thread bei den Banken kritisiert hast. Womit wir wieder beim Thema wären.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 16:19:26
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.549.779 von McMillan am 13.10.08 15:51:50mein vorheriges Posting war in seiner Breite nicht gegen dich gerichtet sondern knüpfte an meine Threaderöffnung an. Insofern erachte ich deine Entgegnung auf meine Aussagen als Verteidigung obwohl du gar nicht angegriffen warst und damit auch als nicht unbedingt sachgerecht.

      auf haben wir am Ende keine Krise? antwortest du dies sei unsachlich, um dann zu sagen Notverkäufe müssten verhindert werden. Am Ende haben wir selbstverständlich die Krise und den Fastzusammenbruch sonst wären die Krisenbewältigungs-Massnahmen ja nicht notwendig gewesen bzw deine Forderung auf Ausserkraftsetzung des Marktes obsolet.

      Bei den Fakten ging es um die Bilanzierung und die Aufklärung darüber dass die Probleme die jetzt mittels Bilanzierungsänderung \"gelöst\" werden sollen selbst verschuldet sind, insbesondere durch Ermöglichung der vorherigen Bilanzierungspraxis.

      Selbstverständlich kann ich fordern was ich will und bin mir darüber bewusst, dass dies nicht viel nutzt. Darum ja das Bemühen um Aufklärung.

      Das mit der Perle Vivacon und deren Bilanzierungsverhalten war und ich unterstelle dass du die Ironie verstanden hast, eben ironisch gemeint. Der Aufhänger war dein eingebrachter Begriff des fair value.

      Ok genug dazu. Ich bin an einer sachlichen Diskussion interessiert.
      Mit deinen Bemerkungen zu den Immo CDO\'s signalisierst du ja etwas Detailwissen.
      Dann kannst du mir vielleicht einige Fragen in dem Zusammenhang beantworten.
      Wie hoch ist die Ausfallwahrscheinlichkeit eines durchschnittlichen Hypothekenkredits?
      Wie groß ist so eine erste Tranche (in % der Kreditsumme) und wer hält sie? Wie groß wäre die zweite, dritte etc. und wie gestalten sich die Zinsen?
      pi*daumen fände ich schon interessant
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 16:49:02
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.550.185 von T.Hecht am 13.10.08 16:19:26Ok genug dazu. Ich bin an einer sachlichen Diskussion interessiert.

      Ach was? :laugh:

      Mit deinen Bemerkungen zu den Immo CDO\'s signalisierst du ja etwas Detailwissen.

      Etwas? :laugh:

      Dann kannst du mir vielleicht einige Fragen in dem Zusammenhang beantworten.

      Nein, ich hab den anderen Kram aus dem Kopf zusammengeschrieben. Um deine Wünsche zu erfüllen, müßte ich ein wenig recherchieren, was ich natürlich nicht tun werde. Das hier ist für mich keine Arbeit sondern recreational, if you know what I mean.

      PS: Bist du bei der PDS?
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 17:00:47
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.550.655 von McMillan am 13.10.08 16:49:02Ok genug dazu. Ich bin an einer sachlichen Diskussion interessiert.

      Ach was?


      Wo war ich denn unsachlich bzw habe mich deiner Meinung nach im Ton vergriffen?

      Mit deinen Bemerkungen zu den Immo CDO\'s signalisierst du ja etwas Detailwissen.

      Etwas?


      Willst du damit sagen, dass du doch keine Ahnung hast?

      Ich habe Anleihen derartiger Struktur im Zusammenhang mit Windparkprojekten kennengelernt (Breeze), insofern habe ich deine Aussagen als von Detailwissen geprägt eingeschätzt. Wenn dem nicht so ist, kann man es nicht ändern.

      Ich schreibe hier natürlich auch nur weil ich nichts besseres zu tun habe. Manchmal ist bei den vielen Irrlichtern ja auch mal eine echte Laterne dabei und man kann sein Wissen etwas vertiefen bzw sinnvoll Meinungsaustausch betreiben ganz unabhängig von politischen Überzeugungen.
      Nein ich bin nicht in der PDS.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 17:18:42
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.550.847 von T.Hecht am 13.10.08 17:00:47Lassen wir das mal wieder für eine gewisse Zeit, hat mir aber trotzdem viel Spaß gemacht. Und wenns am schönsten ist, soll man halt gehn... :D

      Interessant, daß du Vivacon hältst... ;)
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 17:40:17
      Beitrag Nr. 19 ()
      Die Frage hier lautet doch warum führt man Regeln ein die, wenn der Fall eintritt zu dem sie wirksam werden sollen, einkassiert werden? So was nimmt man nicht ernst.

      Eine Bilanz zeigt das Eigenkapital zu dem Stichpunkt zu dem sie aufgestellt wird. Im Falle einer Liquidation erzielt man z.Zt. für die in Frage kommenden Wertpapiere eben nur den Marktwert und nicht den vielleicht in Zukunft höheren Wert.

      Gleiches Recht für alle. Warum eigentlich nur bei Wertpapieren. Beim Warenbestand von Handelsunternehmen lassen sich noch viel kreativere Argumente finden diesen nicht nach Marktwert sondern im Zweifel höher zu bewerten.

      Der Staat kann ja einen (höheren) Preis für die Papiere bieten und man hat den (gewünschten) Marktpreis. Dazu braucht man nicht die Regeln ändern.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 17:47:55
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.551.406 von CColumbus am 13.10.08 17:40:17Mal ehrlich: Was weißt du denn über Bilanzierung? Vermutlich wenig, sonst würdest du nicht so einen Unfug schreiben. Mit dem Bestand von Unternehmen (Umlaufvermögen - Vorräte) wird doch stets Bilanzkosmetik betrieben. Warum ihr euch gerade an IAS 39 aufhängt, ist mir ein Rätsel. Es gibt etliche Möglichkeiten, die Bilanz legal zu frisieren und ihr kommt mir mit so einem Quatsch, weil die Typen die Vorschriften ganz legal und transparent ändern wollen. Ihr habt doch wirklich einen Hut zu viel auf. ;)
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 17:49:00
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.551.090 von McMillan am 13.10.08 17:18:42Interessant, daß du Vivacon hältst..

      Man kann mir ruhig alles Mögliche unterstellen. Aber dass ich Vivacon halten könnte, ist schon so sehr beleidigend dass man das posting melden müsste.

      Ich bedauere vielmehr, dass ich hier nicht geshorted habe. Das aktuelle Preisniveau kann ich nicht einschätzen da ich lange nicht mehr in die Zahlen geschaut habe. Ich denke aber immer noch zu teuer.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 17:53:01
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.551.543 von T.Hecht am 13.10.08 17:49:00Dann versuchs doch mit VW, die sind transparent und garantiert überbewertet! :D
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 18:04:10
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.551.605 von McMillan am 13.10.08 17:53:01Im Moment sind keine halbwegs fair gepreisten OS zu haben.
      Werden mit hoch eingepreister Vola verkauft, und dann wird die Vola rausgenommen und nur noch Geldkurse gestellt. Das grenzt schon an Betrug.
      Habe aber trotzdem schon ein kleines Geld verdient.;)
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 18:07:30
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.551.771 von T.Hecht am 13.10.08 18:04:10Im Moment sind keine halbwegs fair gepreisten OS zu haben.

      Weiß ich doch! :D

      Warst du hier mal Leon, der Trader? :confused:
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 18:08:45
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.551.522 von McMillan am 13.10.08 17:47:55Wenn neben Polemik, bei den Sachargumenten auch noch Widersaprüche auftreten, dann wirds oberpeinlich. Zu deiner Arroganz gesellt sich auch noch Dummheit; eine besonders widerliche Kombination.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 18:16:50
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.551.823 von McMillan am 13.10.08 18:07:30Warst du hier mal Leon, der Trader?

      nein ich war schon immer ein toller Hecht:kiss:
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 20:14:58
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.551.956 von T.Hecht am 13.10.08 18:16:50Mag sein, aber

      ]http://www.wallstreet-online.de/diskussion/975461-1-10/ich-…

      ist schon fast Kult!
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 13:34:06
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.553.701 von McMillan am 13.10.08 20:14:58US-Behörden weiten Ermittlungen in Finanzkrise aus

      Die Finanzmarktkrise ruft in den USA immer mehr die Justizbehörden auf den Plan. Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo will den staatlich gestützten Versicherungsriesen AIG zwingen, von seinen gescheiterten Ex-Managern hohe Bonuszahlungen zurückzufordern.



      HB NEW YORK. Bundesermittler untersuchen zudem die Vorgänge um die zusammengebrochene, einst größte US-Sparkasse, Washington Mutual (WaMu). Allein US-Bundesbehörden nehmen derzeit laut Medienberichten vom Donnerstag im Zuge der Krise mehrere Dutzend Finanzhäuser unter die Lupe.

      Die US-Notenbank hatte AIG Mitte September mit einem Mega-Kredit vor dem Aus bewahrt. Zuvor gezahlte Millionensummen an den für die Schieflage des Versicherers verantwortlichen Konzernchef Martin Sullivan kritisierte Cuomo als "goldenen Fallschirm".

      Washington Mutual war Ende September in der größten Banken-Pleite der US-Geschichte zusammengebrochen. Der Finanzkonzern J.P. Morgan Chase übernahm im Anschluss weite Teile des Geschäfts.

      Quelle: Handelsblatt.com
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      schrieb am 16.10.08 15:51:37
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.591.251 von T.Hecht am 16.10.08 13:34:06Ich geh auch davon aus, daß die drüben ein paar Leute für länger einlochen werden. Da ist einfach zu viel Geld den Bach runtergegangen, die Volksseele drüben kocht, Joe-Sixpack will ein paar Leute hängen sehen.
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 20:12:48
      Beitrag Nr. 30 ()
      19.57 Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann verzichtet in diesem Jahr auf seinen Bonus. Die "Bild am Sonntag" zitierte ihn am Donnerstag mit der Erklärung: "Ich habe dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank mitgeteilt, dass ich in diesem schwierigen Jahr auf meinen Bonus verzichte - zugunsten verdienter Mitarbeiter, die das Geld nötiger haben als ich." Damit wolle er "ein ganz persönliches Zeichen der Solidarität setzen", sagte Ackermann. Auf die Frage, wie hoch dieser Verzicht ausfalle, sagte er: "Genau kann ich das nicht sagen, das Jahr ist ja noch nicht zu Ende. Aber es geht um einige Millionen."

      Quelle: Financial Times Deutschland


      Das wäre ja billig davongekommen! Nach der Erklärung brauch er auch keine Schwierigkeit mehr haben, auf das Rettungspaket zuzugreifen.
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 20:22:06
      Beitrag Nr. 31 ()
      #29 > Ich geh auch davon aus, daß die drüben ein paar Leute für länger einlochen werden.
      Das würde mich sehr überraschen. Das ganze kapitalistische Ausbeutungs- und Lügensystem war geplant und wird in den USA von den Mächtigen nach wie vor gedeckt. So mein Eindruck. Ich lerne gerne dazu.
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 20:39:42
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.595.510 von HeWhoEnjoysGravity am 16.10.08 20:22:06Z. B. nach der Enron- und der Worldcom-Pleite sind Leute eingelocht worden. Auszug aus Wikipedia:

      Bernard John „Bernie“ Ebbers war Vorstandsvorsitzender (CEO) der US-amerikanischen Telefongesellschaft WorldCom. 2002 beging Ebbers mit WorldCom einen 11 Milliarden-Dollar-Betrug. Am 13. Juli 2005 wurde er hierfür in New York City zu 25 Jahren Haft wegen Bilanzbetruges verurteilt.
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 20:51:34
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32 Okay, das ist ein Argument. Er hat anscheinend sogar seine Strafe angetreten: http://www.networkworld.com/news/2006/092706-ebbers-prison.h….
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 20:57:25
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.595.809 von HeWhoEnjoysGravity am 16.10.08 20:51:34Ja, und er wird im Knast sterben, das wußte er schon beim Schuldspruch, bevor die 25 Jahre Haft vom Richter verkündet wurden. Da hat er seiner Frau nochmal das Händchen gehalten und dabei geweint. In solchen Sachen sind die Amis hart, es ging um wahnsinnig viel Geld und um die Altersversorgung von vielen Menschen, die sich mit der Pleite in Luft aufgelöst hatte.


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