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    Meine Meinung zur November AG - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.04.00 11:29:30 von
    neuester Beitrag 26.07.01 18:42:15 von
    Beiträge: 21
    ID: 115.274
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      schrieb am 11.04.00 11:29:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      die seit gestern vieldiskutierte november AG halte ich für ein durchaus interessantes unternehmen, allerding kann ich bewertung und vergleiche mit z.b. evotec absolut nicht nachvollziehen. evotec verfügt über starke partner und ein leistungsfähiges produkt in einem absolut boomenden bereich. und november?

      Im Geschäftsbereich Molekulare Therapie sucht November nach Transportmethoden für Pharmawirkstoffe im menschlichen Körper. Hierbei werden Wirkstoffe in künstlich hergestellte Virushüllen verpackt, die in die Zellen des Körpers eindringen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, gelangen auch neuartige Wirkstoffe - die ohne die "biologische Verkapselung" ungeeignet wären - auf diesem Weg in das Innere der Zellen. Während die infektiöse Erbsubstanz der Viren nicht Verwendung findet, werden lediglich die sehr guten Transportfähigkeiten der Viren genutzt. Dadurch werden Nebenwirkungen reduziert oder fehlen völlig. Nach Abschluß der klinischen Tests, die im Jahre 2004 anlaufen sollen, können auf diesem Weg Impfstoffe gegen bisher nicht therapierbare Krankheiten Heilungschancen eröffnen.

      dies ist tatsächlich ein äußerst aussichtsreicher forschungsbereich. allerdings ist november darin nicht der einzige und erst recht nicht der erste. in den usa arbeiten die biotechunternehemen reihenweise an diesem thema, haben gute ergebnisse vorzuweisen und befinden sich teilweise im fortgeschrittenen stadium der tests bzw. kurz vor der marktreife. bei november beginnen die tests is 4 jahren!

      Die Sparte Molekulare Diagnostik besteht aus den Gebieten Medizinische Diagnostik, Ident-Technik, die Biologische Ohrmarke und medizinische Produkte. Die Medizinische Diagnostik macht sich unter anderem die Ladung und Leitfähigkeit von Biomolekülen zu nutze und beschleunigt den Nachweis von Substanzen im Blut oder Urin des Patienten: Die Diagnosemöglichkeiten von Infektionskrankheiten bis hin zu Krebs verbessern sich dadurch nachhaltig.
      Die Biologische Ohrmarke kann zur Markierung von Nutztieren eingesetzt werden. Einem Rind wird beispielsweise eine Eiweißsubstanz injiziert, auf die das Tier mit der Bildung eines spezifischen Antikörpers reagiert. Dieser ist in Zeiten von BSE auch noch in der Kühltheke nachweisbar, so dass die Herkunft des Fleisches recht einfach ermittelt werden kann.

      diese "biologische ohrmarke" erscheint mir eher als publicity-gag, damit der laie auch etwas hat, das er versteht. bleibt abzuwarten, ob damit geld zu verdienen ist. außerdem erscheint mir diese geschichte kopierbar, bzw. nicht durch patente absicherbar (zu den patenten später mehr).
      an dem thema "Ladung und Leitfähigkeit von Biomolekülen" wird ebenfalls weltweit seit jahrzehnten intensivst und mit gewaltigen mitteln geforscht. november ist erneut weder der einzige und schon gar nicht der erste.

      Mit Hilfe der Ident-Technik lassen sich Materialien dauerhaft und spezifisch kennzeichnen. November verwendet hierfür DNA zur Darstellung von Informationen als biologischer Code. Dokumente, Scheckkarten, Konsumgüter und Medikamente werden so fälschungssicher.

      erneut absolute zukunftsmusik, weil noch viel zu aufwendig und teuer. auch hieran arbeiten aber viele. erneut ein häppchen für den laien.

      Insgesamt verfügt die 1996 gegründete Firma über 60 Patente.

      das sagt gar nichts aus. ich arbeite selbst in einer forschungsgruppe mit etwa 30 mitarbeitern (november: 55). wir produzieren pro jahr 5 bis 10 patente. dabei wird ein aussichtsreiches produkt über mehrere, verschiedene bereiche abdeckende patente geschützt. und um das produkt "nach außen" abzusichern, werden ähnliche themen "drumherum" auch noch patentiert. das heißt aber nicht, daß alle diese entwicklungen anwendung finden. oft wird nur patentiert, damit ein konkurrent das ergebnis nicht nutzen kann. zu sagen, man hat 60 patente, ist, wie wenn ich sage, ich habe 60 aktie. aber keine weiß, ob es sich um adelong oder um softbank handelt.

      zu partnern:
      außer siemens ist mir keiner bekannt. und siemens tritt wohl nur als geldgeber auf, denn eine kompetenz im biotech-bereich ist mir neu. das war wohl mehr eine nachbarschaftshilfe (erlangen).

      zu ochner:
      warum sollte er den kurs vor erstnotiz duch seine äußerungen annähernd verdoppeln und dann noch nachkaufen?

      mein Fazit:
      die november AG betreibt gute und interessante forschung in aussichtsreichen bereichen. allerdings fehlt das absolut neue produkt und ist auch innerhalb der nächsten jahre bzw. jahrzehnte (!) nicht zu erwarten. es handelt sich hier mehr um ein forschungsinstitut. der börsengang wurde zu einer zeit der biotech-hausse vorbereitet, denn das untenehmen benötigt startkapital. absolut überlebenswichtig wäre ein starker und kompetenter partner aus dem biotech-bereich, der nicht in sicht ist. bei der derzeitigen börsenstimmung könnte november aber dennoch zum highflyer werden, da bisher kaum substanz, dafür viel phantasie vorleigt. außerdem eignet sich der marktenge wert für fonds, um den kurs durch die entsprechende publicity in einschlägigen medien voranzubringen.

      pitu
      Avatar
      schrieb am 11.04.00 13:33:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      zu den geschäftszahlen:
      die november AG ist derzeit mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa 200 bewertet.
      legt man die optimistischen schätzungen für 2004 (!) dem jetzigen kurs zugrunde, liegt das KUV immer noch bei 13.
      selbst für junge biotech-werte ist diese bewertung recht hoch. sie spiegelt schon jetzt die hohen erwartungen wider.
      laut einiger posting im board wird sich die aktie ja per definitionem noch vervielfachen.
      die resultierende bewertung möchte ich lieber nicht berechnen.

      es ist möglich, daß demnächst positive studien über die forschungsarbeit von november erscheinen.
      aber bitte beachtet dabei auch immer das wort "langfristig", das dort sicher auftauchen wird,
      und seht euch an, ob auch die aktuelle börsen-bewertung berücksichtigt wurde oder nur die forschungsarbeit.

      pitu
      Avatar
      schrieb am 11.04.00 18:12:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      up!

      guter beitrag pitu.
      endlich mal was fundamental begründetes!

      mfg
      PoP
      Avatar
      schrieb am 11.04.00 18:29:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      ;)
      Avatar
      schrieb am 11.04.00 18:44:57
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie in einem anderen threat schon geschrieben:

      Siemens ist mit VC kurz vor Börsengang zu weitaus niedrigeren Konditionen eingestiegen, alle anderen VC Gesellschaften ebenfalls. Ich hoffe, der Kurs hält sich in diesen Höhen bis nächstes Jahr, dann kann Valora auch noch steuerfrei ihr Paket verkaufen. So groß ist es jetzt ja nicht mehr.

      Im Vergleich zu allen anderen NM Biotechs die geringste Substanz im Sinne von laufendem Geschäft. Die Umsätze kommen aus dem Laborbedarfhandel.

      Viel Glück damit - würde aber eher verkaufen als durchhalten.

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      Avatar
      schrieb am 12.04.00 12:43:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      daß die november AG noch ganz am anfang steht, erkennt man auch auf ihrer website www.november-ag.de:

      Im Labor stellen wir das Kapsoid ausschließlich aus dem äußeren Protein VP1 her. Um Wirkstoffe in das Kapsoid zu
      bringen haben wir einen „molekularen Anker" entwickelt. Dieses Anker-Peptid besitzt eine reaktive Gruppe, mit der
      beliebige Wirksubstanzen, Proteine, Peptide oder Nukleinsäuren an den Anker gebunden werden können. Bei der
      Kapsoidbildung lagert sich der Anker an der Innenseite der Virushülle an.

      Wissenschaftler der november AG haben bereits kurze DNA-Fragmente, sogenannte Oligonukleotide, in
      Polyoma-Virus-Kapsoide verpackt und in kultivierte Bindegewebszellen eingeschleust. Derzeit untersuchen wir, wie
      verpackte Biomoleküle innerhalb der Zelle freigesetzt werden und welche Wirkung sie in der Zelle entfalten.


      es ist ihnen also gelungen, kurze DNA-Fragmente in das virale kapsoid, das als molekulare schleuse dienen soll, einzufügen. dieses gelang tatsächlich in kultivierte zellen.

      was noch zu tun ist:
      - sie haben das urprüngliche kapsoid verändert. wer weiß, ob er die wirkung, die er als bestandteil des virus zeigt, erhalten ist?
      - es geht nicht um kurze DNA-Fragmente, sondern um definierte, hochkomplexe wirkstoffe. diese müssen in die kapsoide eingebracht werden, ohne die wirkung des kapsoids zu beeinträchtigen.
      - erst wenn diese wirkstoffe in das kapsoid eingesetzt ist (was nicht sicher ist!), wird sich zeigen, ob dieser kapsoid-wirkstoff-komplex den wirkstoff in der zelle unverändert freisetzt.
      - die bisherigen tests befassen sich noch mit zellkulturen. diese sind nicht mit einem menschen gleichzusetzen.

      wenn ich mir das ansehe, ist der beginn der tests in 4 jahren noch optimistisch angesetzt.

      pitu
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 12:51:35
      Beitrag Nr. 7 ()
      Soll hier vielleicht die Konkurrenz kleingeredet werden ?!

      Klingt doch sehr danach.
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 12:54:16
      Beitrag Nr. 8 ()
      wessen konkurrenz?
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 12:58:21
      Beitrag Nr. 9 ()
      Deine ?

      Zitat Pitu:
      ..
      das sagt gar nichts aus. ich arbeite selbst in einer forschungsgruppe mit etwa 30 mitarbeitern (november: 55). wir produzieren pro jahr 5 bis 10 patente.
      ..
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 12:59:14
      Beitrag Nr. 10 ()
      was ich noch sagen wollte: ich bin übrigens pressesprecher der dezember GmbH ;)

      pitu
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:01:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      GmbH ? Wie langweilig !
      ;)
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:02:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo Pitu!
      Danke für Deine fundirten Beiträge.Würde gerne mehr davon im board lesen.
      War drauf und dran" November "zu kaufen,werde schön die Finger davon lassen.
      Gruß Rissen
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:05:15
      Beitrag Nr. 13 ()
      zurück zu november: was mir absolut nicht gefällt, ist, daß einem überall diese mehr als 60 patente unter die nase gerieben werden. sogar beim eigenen firmenprofil. meine meinung dazu siehe oben. außerdem frage ich mich, weshalb der firmengründer, der aus dem uni-bereich stammt, privatdozent ist und keinen lehrstuhl bekommen hat.
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:10:11
      Beitrag Nr. 14 ()
      hallo rissen,
      zuerst einmal danke für die blumen. ich muß dazu aber sagen, daß ich das unternehmen vom wissenschaftlichen standpunkt aus betrachte. leider besteht die börse fast nur aus phantasie und psychologie. wenn ein förtsch oder ochner beginnt, den wert zu pushen, kann es tatsächlich durch die decke gehen, eben weil kaum einer versteht, was sie machen und ihre ziele mit dem bisher erreichten verwechselt.

      pitu
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:12:41
      Beitrag Nr. 15 ()
      außerdem muß ich relativieren: ich forsche in der klassischen chemie, nicht in der biochemie. aber während des studiums hat man auch eine menge biochemie mitbekommen.
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:16:20
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Pitu

      Naja, wenigstens nicht ganz so unfundiert wie die anderen Frustrierten die die in ihren Börsenbriefen vorgegebenen
      Einstiegskurse für November zu 25 Euro nicht bekommen haben.

      Ich denke in ein paar Wochen ärgert ihr euch noch mehr.

      mfg a.head
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:19:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      sehr informativ!! danke :)
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:24:34
      Beitrag Nr. 18 ()
      habe mich mit november befaßt, da ich selbst gezeichnet habe.
      tatsächlich habe ich mich geärgert, keine bekommen zu haben.
      (endich gibt das mal einer zu)
      ich hätte sie aber am ersten tag verkauft, wenn ochner nicht gepusht hätte.
      hätte ich sie nun noch, würde ich mindestens meinen eisatz rausnehmen und für den rest auf pusher hoffen.
      das wird ein reiner zockerwert. einsteigen werde ich definitiv nicht.
      die forschung fasziniert mich, aber - wie gesagt - die fangen ja gerade erst an!

      pitu
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:28:36
      Beitrag Nr. 19 ()
      anekdote am rande: wißt ihr überhaupt, warum die november heißen?

      Unser Name ist ein Akronym aus Novus Medicatus Bertling.
      Novus: Der Namensbestandteil "novus" weist auf unser Ziel hin, innovative Technologien zu entwickeln.
      Medicatus: "Medicatus" bezeichnet im Lateinischen sowohl ein Heil- als auch Zaubermittel. Für den Laien stellt sich die Heilkraft, die
      die moderne Medizin aufgrund der Erkenntnisse der komplexen Forschung in Zukunft entfalten kann, gewiss häufig als Zauberei dar;
      wie alle "Zauberei" hat sie jedoch einen exakten wissenschaftlichen Hintergrund.
      Bertling: "Bertling" ist der Name des Firmengründers und Ideengebers. Privatdozent Dr. Wolf M. Bertling hat die november AG am 26.
      November 1996 im Wirtschaftsdreieck Erlangen-Nürnberg-Fürth gegründet. Ein Mann mit Visionen.


      was sich die "männer mit visionen" alles einfallen lassen ...
      Avatar
      schrieb am 12.04.00 13:42:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      in einem anderen thread habe ich gepostet:

      die geschichte mit den patenten habe ich im thread "meine meinung zur november AG" erläutert. die biologische ohrmarke
      halte ich für eine wissenschaftlich triviale, kopierbare spielerei. die anderen gebiete sind zum teil hochinteressant, stecken
      aber allesamt in den kinderschuhen, während die konkurrenz in usa wesentlich weiter ist. das einzige meiner meinung nach
      vielversprechende projekt ist das, über das am wenigsten geredet wird, weil es für den laien zu schwierig ist, nämlich die
      elektrohybridation. dazu habe ich von anderen unternehmen zuvor noch nichts gehört. das sagt aber nicht, daß es das nicht
      schon gibt.

      soeben habe ich dazu etwas gefunden:

      Auf der Analytica 2000, die vom 11.-14. April in München stattfindet, wird die november AG das Geschäftsfeld Molekulare Diagnose
      mit dem Schwerpunkt Elektrohybridisation präsentieren. Sie finden uns auf dem Gemeinschaftsstand von Bayern Innovativ.
      Am Nachmittag des 11. April wird der Vorstandsvorsitzende der november AG, Dr. Wolf M. Bertling, das Unternehmen im Forum der
      Tagung vorstellen.

      ich fühle mich in meiner wissenschaftlichen einschätzung bestätigt und gehe jetzt wieder selbst forschen ...
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 18:42:15
      Beitrag Nr. 21 ()


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