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    Peak Oil und die Folgen (Seite 1283)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
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      schrieb am 10.01.11 20:56:36
      Beitrag Nr. 2.472 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.835.175 von Aurisa am 10.01.11 20:13:18Ja Aurisa,
      ohne Öl können die Menschen leben. Das haben sie bis vor 150 Jahren auch getan.
      Aber ohne ein gewisses Quantum an Wasser, vor allem für Bewässerung der Ackerflächen in Trockezeiten (und in Indien ist 8 Monate Trockenzeit, mit Temperaturen im März um 35...40 Grad, im Mai/erste Junihälfte bis 50 Grad), kann kein Mensch leben.
      Bei den in Indien angewandten Bewässerungsmethoden verdunsten um die 90% des eingesetzten Wassers. Und mitunter schwemmen sie bei unsachgemäßer Bewässerung Mineralien aus dem Boden aus, die sich dann als immer stärker werdende Salzkruste auf der Bodenoberfläche ansammeln.
      Insbesondere das zunehmend brackige Wasser der küstennahen Grundwasservorkommen oder das
      mineralstoffreiche Wasser z.B. des Indus und anderer Flussysteme begünstigt eine schnelle Versalzung der Böden. Weil sehr viel Wasser verdunstet und die Mineralien zurückbleiben.

      Unsere ganzjährigen moderaten Niederschläge sind ein Geschenk des Himmels (im wahrsten Sinne des Wortes). Hoffentlich kommen nicht hunderte Millionen auf die Idee, dieses Geschenk per Völkerwanderung mit uns teilen zu wollen, wenn die nicht regenerierbaren Ressourcen verbraucht sind. Lampedusa is everywhere, würde das dann heißen.
      Aber Griechenland will ja schon den ersten Abschnitt des neuen eisernen Vorhanges installieren. Ebenso wie die USA Richtung Mexiko und die Israelis Richtung Westjordanland.
      Wie damals beim Untergang der Titanic, als den im Eiswasser Schwimmenden auf die Finger getreten wurde von denen, die in den Rettungsbooten saßen, damit nicht noch mehr in die Rettungsboote steigen.
      Der Bestand an "Rettungsbooten" könnte sich in der Zukunft als noch unzureichender erweisen als damals auf der Titanic.
      Avatar
      schrieb am 10.01.11 20:25:50
      Beitrag Nr. 2.471 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.833.865 von smiths74 am 10.01.11 17:15:30Sorry:(
      Avatar
      schrieb am 10.01.11 20:22:32
      Beitrag Nr. 2.470 ()
      Ähem, bitte diverse Fehler im vorherigen Beitrag zu entschuldigen.

      *schäm*
      Avatar
      schrieb am 10.01.11 20:20:46
      Beitrag Nr. 2.469 ()
      Übrigens, ich habe bei drei Kolleginnen das Thema peak oil mal angesprochen.

      Und obwohl mindestens sie sicher nicht dumm sind und sich offensichtlich auch schon zu so einigen Dingen vernünftige Gedanken gemacht hatten... von peak oil hatten alle drei keine Ahnung!

      Und das im Jahr fünf nach peak konventionelles Öl...

      Ich habe es schon öfter gesagt:

      Peak oil ist in der breiten Bevölkerung immer noch nicht nur kein Thema, sondern sogar schlicht unbekannt!

      Die Menschen wissen wohl, daß Öl 'irgendwann' zuende gehen will... von peak oil und welche dramatischen Folgen das für uns alle haben wird hat die ganz große Mehrheit immer noch nicht die geringste Ahnung!

      Wir hier sind die Exoten... und unsere Kassandrarufe verhallen ungehört...
      Avatar
      schrieb am 10.01.11 20:13:18
      Beitrag Nr. 2.468 ()
      Hallo zusammen,
      Triakel hat uns ja neulich dankenswerterweis auf den sehr interessanten klima-der-gerechtigkeit.de-Blog hingewiesen.

      Gestern wollte ich dann bei dem Beitrag hier den er schon kommentiert hatte noch etwas dazu sagen:

      http://klima-der-gerechtigkeit.de/2011/01/08/hungerrevolten-…

      Aber leider darf ich da nicht kommentieren :cry:: "Your comment has been blocked because the blog owner has set their spam filter to not allow comments from users behind proxies." und mein Kommentar ist auf nimmerwiedersehen im Web-Nirwana verschwunden.

      Das ist jetzt ein klein wenig off topic, aber da wir das Thema hier auch schon hatten, wollte ich gerne hier was dazu sagen...

      Eine Zahl hat mich nämlich nicht mehr losgelassen:

      250 Kubikkilometer, die in Indien jedes Jahr aus nicht regenerierbaren fossilen Grundwasseraquifern entnommen werden, wie Triakel dort und hier auch schon mal erklärt hat.

      Ich hatte schon mal erwähnt, daß ich ein gewisses Gefühl für Zahlen habe und mir ist darum klar, daß 250 Kubikkilometer Wasser eine unvorstellbar große Menge sind.

      Und darum habe ich mal ein paar Dinge nachgerechnet...

      (Alle Zahlen ganz grob gerundet. Bei solchen Zahlen kommt es auf ein paar Milliarden hin oder her auch nicht mehr an...).

      250 Kubikkilometer Wasser, das ist soviel wie fünf mal die Wassermenge des Bodensees und das jedes Jahr!

      Ausgeschrieben sind das: 250.000.000.000 Kubikmeter!

      Oder: 250.000.000.000.000 Liter!

      Damit könnte man die ca. 360.000 Quadratkilometer von Deutschland 70 cm hoch unter Wasser setzen!


      Aber die spannendeste Frage kommt ja erst noch... nämlich die:

      Wieviel Energie würde es kosten diese gigantische Wassermenge zu ersetzen, wenn die Grundwasseraquifere in absehbarer Zukunft erschöpft sein werden?

      Und meine spontanes Zahlengefühl hat mir gesagt - und das war auch die Kernaussage des verlorenen Blogkommentars - daß die benötigte Energiemenge SO groß ist, daß nichts und niemand in der Lage sein wird sie zu ersetzen... und daß die nötige Energiemenge durchaus in der Größenordnung der Energiemenge der Weltjahresölförderung liegen könnte...


      Soviel zum Gefühl, das Nachrechnen ergab folgendes:

      Bei 100 kWh/Kubikmeter zur Meerwasserentsalzung kommt man auf:

      25.000.000.000.000 kWh pro Jahr.

      Das ist mehr als das Sechsache des gesamten jährlichen Primärenergiebedarfs Deutschlands von 4.000.000.000.000 kwh/Jahr!


      Dann zum Energiegehalt der Jahresölförderung:

      87.000.000 Barel/Tag x 365 Tage x 159 Liter/Barel x 10 kWh/Liter

      = 50.000.000.000.000 kWh/Jahr Energigehalt des gesamten jährlich geförderten Öls.

      Und das heisst:

      Allein der Ersatz des in den nächsten Jahren wegfallenden weil verbrauchten und nicht regenerierbaren fossilen Grundwassers in Indien, das absolut lebensnotwendig ist für die Ernährung der indischen Bevölkerung... allein dieser Ersatz durch die Entsalzung von Meerwasser würde schon die Hälfte der heutige Erdölförderung verbrauchen!


      Ich weiss, das waren jetzt viele Zahlen und mancher mag denken:
      Was geht uns Indien an?
      oder:
      Es wird sich schon eine Lösung finden.

      Aber was ich damit deutlich machen wollte:

      Selbst wenn es nur dieses eine Energieproblem auf der Welt gäbe... das allein wäre in Zukunft schon unlösbar!

      Und das ist nur ein einziges von unzähligen gewaltigen Energie-, Rohstoff- und vielen anderen ganz massiven Problemen.

      Wer da wie Urlaub davon träumt all das technisch mit Meerwasserentsalzung und anderem zu lösen... der hat entweder keinerlei Ahnung von der Größe des Problems oder er will es schlicht nicht sehen...

      Die Probleme sind - wie die Zahlen hier - schlicht astronomisch groß und teilweise einfach unlösbar... :(

      Indien steht in Zukunft eine unvorstellbare Katastrophe bevor, wenn die Wasserreserven versiegen und es gibt nichts und niemand, der das verhinder kann...

      Wir hier haben wenigstens genug Wasser, aber mit den Ressourcen der Erde betreiben wir den gleichen Wahnsinn-mit-Methode-Raubbau und auch da gibt es nichts und niemand der verhindern kann, daß das in den nächsten Jahrzehnten ein unfreiwilliges Ende finden wird...
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      schrieb am 10.01.11 18:19:03
      Beitrag Nr. 2.467 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.834.091 von Algol am 10.01.11 17:44:17In der Tat ein machbarer Ansatz, Algol. Zumal die Speicherung des Stroms aus EE mittels synthetischem Methan oder Wasserstoff auch eine Rückwandlung in Strom über längere Zeiträume erlaubt. Im Gegensatz zu Druckluftspeichern, die ich aus diesem Grunde auch nicht für sinnvoll halte.
      Leider sind allerdings die Energieverluste höher als bei der Speicherung im Pumpspeicherwerken. Sie liegen bei etwa 35% gegenüber den durchschnittlich 25% Verlusten bei den Pumpspeicherwerken.
      Wenn man sich allerdings die Gesamtverluste in den Hinrgespinst-Visionen der Errichtung von Pumpspeicherkapazitäten in Norwegen ansieht, ist die in dem Artikel beschriebene Speicherart nicht nachteilig. Ich denke, so wird man das machen in der Zukunft.

      Allerdings ist sythetisch hergestelltes Methan rund 5 mal teurer als Importerdgas. Das zeigt, wie kostbar in Zukunft Energie für uns wird. Aber wir werden langfristig garkeine andere Option haben.
      Avatar
      schrieb am 10.01.11 17:44:17
      Beitrag Nr. 2.466 ()
      Um auch mal über positive Entwicklungen zu erwähnen:

      http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:erneuerbare-energie…
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      Avatar
      schrieb am 10.01.11 17:15:30
      Beitrag Nr. 2.465 ()
      Hallo Yazz62,

      ich habe deine Anfrage nicht überlesen. Aber hast du vielleicht meinen obigen Post überlesen? ;-)
      ich schrieb:
      Desweiteren habe ich eine Anfrage bzgl. Schieferöl bei einer ehemaligen Kollegin gemacht, die in Erdölgeologie hier an der RWTH Aachen promoviert. Denn Ölschiefer ist nicht Schieferöl! Vielleicht kann man ja auf diese Weise Licht ins Dunkle bringen, da selbst Google nichts zu Schieferöl findet!
      Was du meinst ist die Verwendung von Ölschiefer zur Gewinnung eines synthetischen Rohöls. Das wird m.M.n. niemals eine echte Option sein, da der EROI nur sehr schlecht ist. Er wird sicher nur im Bereich von Kohleverflüssigung liegen. Diese hat einen EROI von 1,6.


      Alles unterhalb eines EROI von schätzungsweise 10 ist keine echte Option. Und weiterhin muss die Fördergeschwindigkeit im Auge behalten werden. Zurzeit werden rund 7 Mio. Barrel pro Tag aus Teersanden gewonnen..Dazu haben wir über 15 Jahre gebraucht..
      Bei 6 % Förderrückgang der konventionellen Ölfelder pro Jahr, das heißt bei rund 70 Mio. Fass am Tag müssen jedes Jahr 4,2 Mio Fass an Tageproduktion neu gefunden und gefördert werden, nur um die Tagesproduktion stabil zu halten...
      Das ist das Wettrennen unserer Zivilisation...

      Viele Grüße

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 10.01.11 17:15:27
      Beitrag Nr. 2.464 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.833.327 von Yazz62 am 10.01.11 16:14:11Hallo Yazz,
      gewisse autistische Wesenszüge kann man Dir nicht absprechen.
      Ich schreibe mal ganz langsam, des besseren Verständnisses wegen:
      Öl aus Kerogenmergel wird um so teurer, je teurer öl auf dem Weltmarkt wird. Denn steigende Ölpreise verteuern Energie allgemein, so dass der gewaltige Energieinput für die Förderung des Kerogens und den Umwandlungsprozess in Öl sowie der Raffinierung des gewonnenen Öls ebenfalls teurer wird.
      Öl aus Kerogenmergel kann garnicht billiger sein als Öl aus Teersand. Im Gegenteil! Öl aus Teersand, das per "Heißwäsche" ausgewaschen wurde, muss nicht erst in Öl mit Hilfe eines sehr enrgieintensiven Prozesses umgewandelt werden.
      Also vergiss einfach Preise von 20 bis 40 Dollar pro Barrel für Öl aus Kerogen, und wenn sie hundert mal bei Wikipedia aufgeschrieben sind.
      Da nutzt auch keine jahrhundertelange Lernphase etwas.
      Avatar
      schrieb am 10.01.11 16:14:11
      Beitrag Nr. 2.463 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.833.031 von smiths74 am 10.01.11 15:39:32Welcome back smiths74:

      Ich hoffe, du hast beim Überfliegen nicht meine Nachfrage nach dem Schieferöl übersehen?

      smiths74 schrieb:
      Beispiel: in den USA entshen gerade viel tausend kleine Produktionen von Schieferöl. Die machen pro Bohrung nur 5000 Barrel am Tag. Aber 2000 * 5000 macht halt auch 1 Mio. Fass am Tag...

      Ich habe dies damals aus einem persönlichen Gespräch mit einem Ölexperten, den ich über die ASPO kenne, zusammengefasst. Wie er mir später sagte, habe ich dies wohl nicht korrekt zusammengefasst...


      Was hat er denn nun gesagt? Schieferöl ist für den Peak Oil sehr wichtig, weil Schieferöl alleine reicht schon 30-90 Jahre ohne das konventionelle Öl!
      Bislang gibt es nur in Israel Überlegungen, Schieferöl zu fördern. In Estland wird Schieferöl ohne Extraktion des Öls in einen Kraftwerk verheizt.
      Gib es in den USA schon Pilotprojekte?

      Unter http://en.wikipedia.org/wiki/Oil_shale_economics hab ich einige USA-Pilotprojekte gefunden. Preis 20-95$/Barrel. Nach einer Lernphase von 1 Mrd. Barrel soll der Preis auf 20-40$ sinken. Ist aber nicht so leicht mal so 50-100 Mrd. $ als Risikokapital für die Lernphase aufzubringen. Ich glaube, die Ölfirmen warten da noch, bis der Ölpreis wieder gegen 150$ ist.
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