checkAd

    Kausalkette Inflation - Warum niedrige Zinsen keine "Inflationsgefahr" sind - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.09.11 08:38:56 von
    neuester Beitrag 03.10.11 15:15:29 von
    Beiträge: 25
    ID: 1.169.172
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 9.776
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 08:38:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      1. Inflation ist Geldvermehrung - nicht Presissteigerung!

      2. Geldvermehrung erfolgt über Notenbanken; entweder direkt durch Anleihenkauf oder im Normalfall über Kreditvergabe durch Banken

      3. Inflation (also Geldvermehrung) entsteht durch den Effekt des Zinses-Zins, weil die fälligen Zinsen durch neues Geld gezahlt werden müssen, da dieses Geld nicht vorhanden ist.

      4. Preissteigerungen sind die Folge hoher Herstellungskosten (natürlich auch beeinflusst durch Finanzierungskosten oder "Zins-Druck")

      zurück zu 3: Wenn Zinsen hoch sind, muss also viel Geld geschaffen werden, um die Zinsen für Altschulden begleichen zu können. In dieser Phase befanden wir uns bis 2008. Wir hatten über 30-40 Jahre ein hohes Zinsniveau und folglich Geldvermehrungsraten von bis zu 8-9% p.a. Die Inflation liegt demnach größtenteils hinter uns, weil zukünftig weniger Geld gebraucht wird, weil die Schulden nur noch mit 1-3% valutiert sind. (Die Differenz zu den real am Markt gezahlten Zinsen ist lediglich die Gewinnspanne für die Bank)

      Japan und die Schweiz machen es seit Jahren vor - trotz niedriger Zinsen ensteht keine (Hyper-)Inflation. Im Gegenteil - Japan hängt seit 20 Jahren in der Deflation fest - eben wegen der niedrigen Zinsen...

      zurück zu 2: Ja, Notenbanken kaufen Anleihen - und ja dies wäre ein deutliches Inflationszeichen. Aber die Notenbanken vergeben weniger Liquidität an die Banken bzw. die Banken wollen keinen steigenden Kreditbestand im Wirtschaftskreislauf, da in Europa der Bestand an Krediten seit 2008 deutlich gefallen ist. Staatschulden haben mit Inflation gar nichts zu tun, weil diese nicht über Banken finanziert werden, sondern mit Geld, das im Kreislauf vorhanden ist. (Die Ausnahme bilden Direktkäufe durch Notenbanken - aber dieser Inflationsdruck wird ja durch die oben beschriebenen Maßnahmen entschärft)

      zurück zu 1: Wenn weniger Geld für die Zinszahlung geschaffen werden muss, kann die Geldvermehrung (und so die Inflation) gering gehalten werden. Banken haben ein großes Interesse daran, dass die Schuldner ihre Kredite zurückzahlen, und dass die Kredite ihren Wert behalten. Banken (und v.a. Notenbanken) entscheiden über die Geldvermehrung und somit auch über die Inflation.

      Niedrige Zinsen sind also eher eine Gefahr für eine Deflation als für eine Inflation.

      Inflation hatten wir bis zum September 2008, als der erste Deflationsschock (Lehman) sichtbar wurde

      Die Anleihenkäufe der FED und der EZB haben lediglich den sinkenden Kreditbestand an Wirtschaft und Private ausgeglichen, und haben dafür gesorgt, dass die Zinsen an Banken gezahlt werden konnten.

      Ich denke, dass man es einfacher fast nicht mehr erläutern kann, wie in folgendem Beispiel (sehr vereinfacht - aber es soll ja einfach sein!).


      Man stelle sich einen Kreislauf vor, bei dem es drei Parteien gibt.
      a) Bank (B)
      b) Unternehmen (U)
      c) Privat (P)

      Fall 1: B gibt P 100 € Kredit zu 5% Zinsen um bei U etwas zu kaufen. U hat 100 € und kann den Lohn von P bezahlen (um es einfach zu machen auch 100 €). B will von P 105 €. Im Kreislauf sind aber nur 100 €. Also muss B P einen neuen Kredit über 105 € vergeben, damit P seine Schulden bezahlen kann. Geldvermehrung 5 €.

      Fall 2: B gibt P 100 € Kredit zu 1% Zinsen um bei U etwas zu kaufen. U.....
      B braucht 101 € um die Schulden zurückzuzahlen. B vergibt neuen Kredit über 101 € an P....
      Geldvermehrung 1 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 09:54:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      "2. Geldvermehrung (Inflation) erfolgt über Notenbanken; entweder direkt durch Anleihenkauf oder im Normalfall über Kreditvergabe durch Banken"

      wenn aber jetzt die Notenbank durch niedrige Marktzinsen genötigt ist, Anleihen aufzukaufen um sie vor einem Kursverfall zu stützen? Wenn durch niedrige Zinsen mehr Kredite aufgenommen werden als bei höheren Zinsen? Wenn bei der EZB bei niedrigen Zinsen weniger Geld geparkt wird als bei höheren Zinsen, wo das Geld eher aus dem Kreislauf fließt, weil keiner die höheren Kreditzinsen will und die Banken lieber von der EZB Zinsen wollen?

      Bei diesen Punkten bedeutet doch geringere Zinsen > Geldvermehrung > Inflation!?
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 10:20:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zitat von Tobias79: 1. Inflation ist Geldvermehrung - nicht Presissteigerung!

      2. Geldvermehrung erfolgt über Notenbanken; entweder direkt durch Anleihenkauf oder im Normalfall über Kreditvergabe durch Banken

      3. Inflation (also Geldvermehrung) entsteht durch den Effekt des Zinses-Zins, weil die fälligen Zinsen durch neues Geld gezahlt werden müssen, da dieses Geld nicht vorhanden ist.

      4. Preissteigerungen sind die Folge hoher Herstellungskosten (natürlich auch beeinflusst durch Finanzierungskosten oder "Zins-Druck")

      zurück zu 3: Wenn Zinsen hoch sind, muss also viel Geld geschaffen werden, um die Zinsen für Altschulden begleichen zu können. In dieser Phase befanden wir uns bis 2008. Wir hatten über 30-40 Jahre ein hohes Zinsniveau und folglich Geldvermehrungsraten von bis zu 8-9% p.a. Die Inflation liegt demnach größtenteils hinter uns, weil zukünftig weniger Geld gebraucht wird, weil die Schulden nur noch mit 1-3% valutiert sind. (Die Differenz zu den real am Markt gezahlten Zinsen ist lediglich die Gewinnspanne für die Bank)

      Japan und die Schweiz machen es seit Jahren vor - trotz niedriger Zinsen ensteht keine (Hyper-)Inflation. Im Gegenteil - Japan hängt seit 20 Jahren in der Deflation fest - eben wegen der niedrigen Zinsen...

      zurück zu 2: Ja, Notenbanken kaufen Anleihen - und ja dies wäre ein deutliches Inflationszeichen. Aber die Notenbanken vergeben weniger Liquidität an die Banken bzw. die Banken wollen keinen steigenden Kreditbestand im Wirtschaftskreislauf, da in Europa der Bestand an Krediten seit 2008 deutlich gefallen ist. Staatschulden haben mit Inflation gar nichts zu tun, weil diese nicht über Banken finanziert werden, sondern mit Geld, das im Kreislauf vorhanden ist. (Die Ausnahme bilden Direktkäufe durch Notenbanken - aber dieser Inflationsdruck wird ja durch die oben beschriebenen Maßnahmen entschärft)

      zurück zu 1: Wenn weniger Geld für die Zinszahlung geschaffen werden muss, kann die Geldvermehrung (und so die Inflation) gering gehalten werden. Banken haben ein großes Interesse daran, dass die Schuldner ihre Kredite zurückzahlen, und dass die Kredite ihren Wert behalten. Banken (und v.a. Notenbanken) entscheiden über die Geldvermehrung und somit auch über die Inflation.

      Niedrige Zinsen sind also eher eine Gefahr für eine Deflation als für eine Inflation.

      Inflation hatten wir bis zum September 2008, als der erste Deflationsschock (Lehman) sichtbar wurde

      Die Anleihenkäufe der FED und der EZB haben lediglich den sinkenden Kreditbestand an Wirtschaft und Private ausgeglichen, und haben dafür gesorgt, dass die Zinsen an Banken gezahlt werden konnten.

      Ich denke, dass man es einfacher fast nicht mehr erläutern kann, wie in folgendem Beispiel (sehr vereinfacht - aber es soll ja einfach sein!).


      Man stelle sich einen Kreislauf vor, bei dem es drei Parteien gibt.
      a) Bank (B)
      b) Unternehmen (U)
      c) Privat (P)

      Fall 1: B gibt P 100 € Kredit zu 5% Zinsen um bei U etwas zu kaufen. U hat 100 € und kann den Lohn von P bezahlen (um es einfach zu machen auch 100 €). B will von P 105 €. Im Kreislauf sind aber nur 100 €. Also muss B P einen neuen Kredit über 105 € vergeben, damit P seine Schulden bezahlen kann. Geldvermehrung 5 €.

      Fall 2: B gibt P 100 € Kredit zu 1% Zinsen um bei U etwas zu kaufen. U.....
      B braucht 101 € um die Schulden zurückzuzahlen. B vergibt neuen Kredit über 101 € an P....
      Geldvermehrung 1 €


      Gut geschrieben. Zu 95% sehe ich es ähnlich.
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 12:23:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.119.434 von Tobias79 am 22.09.11 08:38:561. Inflation ist Geldvermehrung - nicht Presissteigerung!

      2. Geldvermehrung erfolgt über Notenbanken; entweder direkt durch Anleihenkauf oder im Normalfall über Kreditvergabe durch Banken

      3. Inflation (also Geldvermehrung) entsteht durch den Effekt des Zinses-Zins, weil die fälligen Zinsen durch neues Geld gezahlt werden müssen, da dieses Geld nicht vorhanden ist.

      4. Preissteigerungen sind die Folge hoher Herstellungskosten (natürlich auch beeinflusst durch Finanzierungskosten oder "Zins-Druck")


      Preissteigerungen können die Folge von steigenden Herstellungskosten ( knappe Rohstoffe ) oder einer rasant steigenden Nachfrage sein. ( Angebot und Nachfrage )
      Im Normalfall werden die Herstellungskosten infolge Massenproduktion gesenkt! ( die Ware wird billiger )

      Durch Geldvermehrung ( in den Verkehr bringen ) steht der verfügbaren Ware mehr Geld als Tauschmittel gegenüber.
      Folge, der Preis ( nicht aber der Wert! ) erhöht sich.

      Geldvermehrung durch Kreditvergabe geht nur deshalb, weil es der Zentralbank gestattet ist Geld in praktisch beliebiger Menge in den Verkehr zu bringen.

      Jede Art von Geldvermehrung ist eine direkte Enteignung derer, die selber nicht daran beteiligt werden.
      Um diesen Betrug zu ermöglichen mußte Gold als Währung abgeschafft werden.
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 15:27:57
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zitat von Tobias79: Fall 1: B gibt P 100 € Kredit zu 5% Zinsen um bei U etwas zu kaufen. U hat 100 € und kann den Lohn von P bezahlen (um es einfach zu machen auch 100 €). B will von P 105 €. Im Kreislauf sind aber nur 100 €. Also muss B P einen neuen Kredit über 105 € vergeben, damit P seine Schulden bezahlen kann. Geldvermehrung 5 €.


      B muß die überschüssigen 5€ aber irgendwoher haben. Es kann ja kein Kredit ausgegeben werden, der nicht gedeckt ist. Hier kommt Sparer S ins Spiel, der sein Geld für 1% aufm Tagesgeld liegen hat. ;)

      Mit Krediten von der Zentralbank können Banken nur bestimmte Investitionen tätigen, z.B. Staatsanleihen kaufen. Durch den Zins, den die Zentralbank dafür nimmt fließt kontinuierlich Geld an diese zurück. Zur Zeit ist die Geldausweitung für Geschäftsbanken durch Kredite bei der Zentralbank lukrativ. Sollte die Zentralbank die Zinsen erhöhen, wird viel Geld zurückfließen und dieses kann dann im Grunde vernichtet werden.
      Das meiste Geld ist letztlich nur bei der Zentralbank geborgt. Dessen Wert zu beeinflussen liegt in ihrer Hand.

      Zwar ist die Inflation genaugenommen die Geldmengenausweitung, allerdings kann diese auch zurückgenommen werden. Deshalb ist die eigentliche Infaltionsrate im Grunde die Preissteigerungsrate - es ist deshalb auch möglich trotz Geldmengenausweitung in eine Deflation zu geraten. Diese Inflation ist an die Lohnentwicklung gekoppelt. Wenn die Banken mehr Geld haben, aber keiner mehr verdient, dann steigen auch die Preise nicht.

      Wohne ich in einer armen Gegend und verdiene 100 € am Tag, alle anderen aber nur 10€, dann kann ich dort wahrscheinlich recht luoriös leben, weil sich das Preisniveau immer auf das Lohnniveau einstellt.
      3 Antworten

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1775EUR -7,07 %
      CEO lässt auf “X” die Bombe platzen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 16:48:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.122.028 von Geldler am 22.09.11 15:27:57B muß die überschüssigen 5€ aber irgendwoher haben. Es kann ja kein Kredit ausgegeben werden, der nicht gedeckt ist. Hier kommt Sparer S ins Spiel, der sein Geld für 1% aufm Tagesgeld liegen hat. ;)


      Kommt S zur B und zahlt 100 € ein kann B bei der Zentralbank ZB ( bei einer genehmigten Eingenkapitalquote von 5 % ) Kreditgeld in Höhe von 2000 € abrufen und gegen Zinsen verleihen.
      Das verliehene Geld kommt in den Geldkreislauf. Die kurzzeitige wirtschaftliche Belebung ist schnell verpufft da sogleich eine Anpassung der Preise an den aktuellen Geldmengenbestand erfolgt.
      Profiteur ist also der Herausgeber des Geldes.

      Das kann nur fuktionieren, weil der ZB der Neudruck von Geld genehmigt wurde. Die die es genehmigt haben erhalten unausgesprochen ebenfalls ein Anrecht auf frisches Geld. Das ist der perverse Deal. In der ZB arbeiten Beamte!

      Beispiel:
      Der Finanzminister benötigt für ein Konjunkturprogramm 5 Mrd €.
      Er ruft bei der ZB an und ordert das Geld. Der Kassenwart der ZB trägt in sein Schuldenbuch 5 Mrd ein und schickt einen Geldtransporter mit frisch gedruckten Banknoten an das Finanzministerium.
      Nun wird das Geld für Zinsen ausgegeben und Millionen Menschen arbeiten fleißig für den Aufschwung. Wenn sie für ihren Lohn dann einkaufen gehen müssen sie feststellen, daß schon wieder alles teurer geworden ist.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 19:36:56
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.122.623 von Notgeld am 22.09.11 16:48:38Wo liegt das Problem?

      Zu dem Beispiel: Solange alles im Gleichgewicht ist wird es funktionieren. Will sagen, wenn sie 5% Teuerungsrate (Geldvermehrung = Inflation) haben, aber der Lohn ebenfalls um 5% steigt, passt das. Für die Differenz 5% (vorher zu nachher) sollten Waren geschaffen worden sein (Theoretisch zumindest) und damit könnte dann auch der Kredit vollständig bezahlt worden sein. Das wird dann eine endlose Spirale.

      Und genau das ist das Problem mit Gold (zu deinem vorherigen Posting) als Schuldverschreibung anstatt Geld. Gold ist nicht unendlich vorhanden. Geld schon, weil ich muß ja nicht einmal mehr die Notenpresse anwerfen, sondern ich kann es virtuell halten, auf den Festplatten der Computer oder den Kreditkarten. Damit kann man die Geldmenge beliebig vermehren oder auch verkleinern. Damit wird versucht das System, die endlose Spirale, am Leben zu halten! Und immer schön das Gleichgewicht zu wahren.

      Und das das nicht funktioniert, das erleben wir meiner Meinung nach gerade.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 20:11:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      Notgeld,

      das von der ZB an die B verliehene Geld aus deinem Beispiel fliesst zwar in einen Geldkreislauf; aber nur zu einem Teil in die Realwirtschaft, davon wieder nur ein Teil in die deutsche oder in den Euroraum. Praktisch kann auch Geld in den Kreilauf gelangen (z.B. in ein auf reine Spekulation ausgerichtetes Parallelsystem)ohne eine reale Nachfrage nach Gütern auszulösen. (Derivate)

      Der Herausgeber des Geldes (z.B. die EZB = Euroländer) ist keineswegs der Profiteur; die anteilsmäßig durch die Euroländer erbrachten Einlagen sind bereits mit höheren Zinsen belastet, als die EZB sie an die Banken weiterreicht. Diese Banken kaufen dann z.B. Staatsanleihen und verlangen eine noch höhere bonitätsabhängige Verzinsung. Ergo verlieren alle Euroländer bei dem Spiel.

      Die Preise würden sich (theoretisch in einem vollkommenen Markt ) nur dann an den Geldmengenbestand anpassen, wenn Geldmenge und Angebot gleich hoch wären.
      Steigt die Geldmenge und verknappt sich das Angebot an nachgefragten Gütern werden die Preise aus dem Ruder laufen (Infla)

      Steigt die Geldmenge (oder befindet sich in einem Parallelkreislauf) und herrscht gleichzeitig ein Überangebot an Gütern (das Szenario wie wir es praktisch vorfinden) dürfte das keinerlei Preissteigerung nach sich ziehen. Natürlich gibt es die real trotzdem; wir haben weder ein geschlossenes Modell einer Volkswirtschaft noch einen vollkommenen Markt (keine transparenten und keine gleichen Bedingungen für alle Teilnehmer am Markt, dafür Oligopole, Lobbyismus, Spekulation etc. die negative Einflusse auf die Preise nehmen. .Zusätzlich zur importierten Teuerungsrate oder betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten.

      Dein Beispiel mit dem Konjunkturprogramm ( wie den meisten Investitionen der öfffentlichen Hand) hat den Haken, dass das investierte Geld nur zu einem Bruchteil wieder in die Staatskasse zurückfliesst und dort weiter steigende Verschuldung auslöst. (wie es gerade in allen Eurostaaten passiert)

      Beispiel aus der Vergangenheit : Im 3. Reich gabs ein auf reine Verschuldung aufgebautes Konjunkturprogramm. Durch die (Kriegs)Gütererzeugung wurden fast alle Menschen in Arbeit gebracht, aber der Staat ruiniert. (Es bringt nichts etwas herzustellen was letztendlich niemand kauft.)
      Das Problem wollten die Nazis mit Krieg lösen...denn Kredite über Banken gabs nicht mehr. Nur noch von der deutschen Kriegswirtschaft gegen Wechsel.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 22:10:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.123.591 von Kaffeesatzleser64 am 22.09.11 19:36:56O.k. nur was würde pssieren OHNE Geldvermehrung!?

      Als Optimist denke ich, diese Welt geht nicht unter.
      Ganz im Gegenteil, die Menschen werden nicht nur alle 10 Jahre ihr Wissen, sondern auch ihre Produktivität verdoppeln.

      Würde man diese nicht durch Geldvermehrung abschöpfen müßte der Wert des Geldes ständig ansteigen.
      Die Lüge: Wenn Geld im Wert steigt gibt es keiner mehr aus.
      Richtig: Geld was im Wert steigt will jeder haben!!!

      Das heißt, schlechtes Geld zirkuliert ( je schlechter um so schneller ), gutes Geld wird angestrebt und gehalten.
      Avatar
      schrieb am 22.09.11 22:22:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.123.768 von derdieschnautzelangsamvollhat am 22.09.11 20:11:12Ich muß über Deinen Kommentar noch etwas nachdenken.
      Aber wer Geld druckt will es auch in den Umlauf bringen, das sollte klar sein.
      MfG
      Avatar
      schrieb am 23.09.11 01:49:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo zusammen,

      eine sehr interessante Diskussion, wie ich finde. Ein paar Sachen habe ich nicht ganz nachvollziehen können:

      Tobias79: (#1)
      - Ist es richtig, daß lediglich 100 € im Umlauf sind? Ich wäre von 200 € ausgegangen?
      - P soll bei U beschäftigt sein, richtig?

      derdieschnauzelangsamvollhat: (#8)
      - Steigt die Geldmenge (oder befindet sich in einem Parallelkreislauf) und herrscht gleichzeitig ein Überangebot an Gütern (das Szenario wie wir es praktisch vorfinden) dürfte das keinerlei Preissteigerung nach sich ziehen.
      Ich nehme an, die Ölpreisspekulation fand hauptsächlich im Derivatebereich statt. Diese wirkte auch auf den Basiswert "Öl" durch enorme Preissteigerung. Wiederlegt meine Erinnerung Deine Aussage, weil im Parallelkreislauf befindliches Geld auf die geschilderte Weise Einfluß auf den Rohstoff Öl haben kann, oder habe ich Dich falsch verstanden?

      - Dein Beispiel aus dem 3. Reich kann ich nicht ganz nachvollziehen. Was genau meinst Du mit "was sich niemand kaufen kann". "Nicht kann", weil er es rechtlich nicht erwerben kann (Autobahn,...) oder weil es sinnlos wäre zu erwerben, oder weil er es sich wirtschaftlich nicht leisten kann, ...? Nehmen wir den Autobahnbau. "Gekauft" oder besser gesagt "gemietet auf Zeit" hätten diese Güter von den Speditionen der umliegenden Länder werden können, die mit ihren Transportern diese neu geschaffenen Strecken genutzt hätten. Krieg als Lösung für Entschuldung? Diese Theorie wird aber durch die überlieferten Nachweise der Geschichte eindeutig widerlegt.

      Ein kleiner Zusatzhinweis: Bevor ich arg daneben liege und Ihr Euch wundert. Ich bin kein Volkswirt, versuche lediglich, die Sache ohne Euer offensichtlich sehr fundiertes Wissen hoffentlich einigermaßen logisch nachvollziehen zu können.

      Gruß

      Silberpfeil
      Avatar
      schrieb am 23.09.11 10:29:21
      Beitrag Nr. 12 ()
      Zitat von Silberpfeil1: Hallo zusammen,

      eine sehr interessante Diskussion, wie ich finde. Ein paar Sachen habe ich nicht ganz nachvollziehen können:

      Tobias79: (#1)
      - Ist es richtig, daß lediglich 100 € im Umlauf sind? Ich wäre von 200 € ausgegangen?
      - P soll bei U beschäftigt sein, richtig?

      derdieschnauzelangsamvollhat: (#8)
      - Steigt die Geldmenge (oder befindet sich in einem Parallelkreislauf) und herrscht gleichzeitig ein Überangebot an Gütern (das Szenario wie wir es praktisch vorfinden) dürfte das keinerlei Preissteigerung nach sich ziehen.
      Ich nehme an, die Ölpreisspekulation fand hauptsächlich im Derivatebereich statt. Diese wirkte auch auf den Basiswert "Öl" durch enorme Preissteigerung. Wiederlegt meine Erinnerung Deine Aussage, weil im Parallelkreislauf befindliches Geld auf die geschilderte Weise Einfluß auf den Rohstoff Öl haben kann, oder habe ich Dich falsch verstanden?

      - Dein Beispiel aus dem 3. Reich kann ich nicht ganz nachvollziehen. Was genau meinst Du mit "was sich niemand kaufen kann". "Nicht kann", weil er es rechtlich nicht erwerben kann (Autobahn,...) oder weil es sinnlos wäre zu erwerben, oder weil er es sich wirtschaftlich nicht leisten kann, ...? Nehmen wir den Autobahnbau. "Gekauft" oder besser gesagt "gemietet auf Zeit" hätten diese Güter von den Speditionen der umliegenden Länder werden können, die mit ihren Transportern diese neu geschaffenen Strecken genutzt hätten. Krieg als Lösung für Entschuldung? Diese Theorie wird aber durch die überlieferten Nachweise der Geschichte eindeutig widerlegt.

      Ein kleiner Zusatzhinweis: Bevor ich arg daneben liege und Ihr Euch wundert. Ich bin kein Volkswirt, versuche lediglich, die Sache ohne Euer offensichtlich sehr fundiertes Wissen hoffentlich einigermaßen logisch nachvollziehen zu können.

      Gruß

      Silberpfeil
      ,

      ja richtig, wie z.B. bei der Ölspekulation ...oder jedem anderen Derivat.

      Dazu befinden sich weniger als 10% der gesamten globalen Geldmenge im realen Wirtschaftskreislauf.. (mehr wird nicht benötigt) Die gesamte (Buch)Geldmenge übersteigt aber die realen Werte bereits um mehr das Dreifache...würde diese Buchgeldmenge unter einer Normalverteilung an die Masse der Wirtschaftssubjekte abgegeben werden..dann hätten wir ein wirkliches Problem.
      Die wahnwitzige Buchgeldmenge kommt daher, dass vieles in den Büchern (an Sachwerten, Derivaten oder Forderungen) virtuell überbewertet ist, um andererseits einen Ausgleich zu den bestehenden virtuellen, vor allem aber den realen Verbindlichkeiten zu haben.(Bei Banken wären reale Verbindlichkeiten die Guthaben der Kunden, während als Forderungen faule kredite, Derivate, und überbewertete Sachwerte lagen.Das es dabei Grenzen gibt, hat der Absturz 2008 /2009 gezeigt.

      Beispiel 3. Reich: meinte damit vor allem die Erzeugung von Kriegsgütern. (Kanonen, Flugzeuge, Schiffe, und dazu nötige Rohstoffe)plus die subventionierte Forschung/Entwicklung daran. Man konnzte das Zeug nur für einen neuen Krieg verwenden, exportieren ging nicht.
      Selbst die Autobahn wurde mit dem Hintergedanken sie vorrangig als militärische Rollbahn zu nutzen gebaut, weil die Autoproduktion bis Kriegsanfang ihre Propaganda-Sollstückzahlen gar nicht erreichen konnte. Einerseits durch den Rohstoffmangel (vor allem Kautschuk) und andererseits auch die Nachfrage mangels entsprechend hoher Mssseneinkommen fehlte.
      Selbst wenn die Geschichte anders geschrieben wurde deutet vieles darauf hin, dass der Krieg vor allem aus volkswirtschaftlichen Überlegungen angefangen wurde. Die Ausweitung nach Osten um an die Rohstoffe, vor allem Öl und Erze zu gelangen, aber auch die Kassen (Goldvorräte) der überfallenen Staaten zu plündern, um das Reich weiter finanzieren zu können. Was ja auch gemacht wurde. Die Bonität des 3. Reiches bei Banken war zu Kriegsanfang übererschöpft; und die deutsche Kriegswirtschaft wollte ihre Vorfinanzierung gegen Wechsel eingelöst haben...und weiter produzieren.
      Avatar
      schrieb am 24.09.11 00:32:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      Zitat von derdieschnautzelangsamvollhat: Beispiel 3. Reich: meinte damit vor allem die Erzeugung von Kriegsgütern. (Kanonen, Flugzeuge, Schiffe, und dazu nötige Rohstoffe)plus die subventionierte Forschung/Entwicklung daran. Man konnzte das Zeug nur für einen neuen Krieg verwenden, exportieren ging nicht.
      Selbst die Autobahn wurde mit dem Hintergedanken sie vorrangig als militärische Rollbahn zu nutzen gebaut, weil die Autoproduktion bis Kriegsanfang ihre Propaganda-Sollstückzahlen gar nicht erreichen konnte. Einerseits durch den Rohstoffmangel (vor allem Kautschuk) und andererseits auch die Nachfrage mangels entsprechend hoher Mssseneinkommen fehlte.
      Selbst wenn die Geschichte anders geschrieben wurde deutet vieles darauf hin, dass der Krieg vor allem aus volkswirtschaftlichen Überlegungen angefangen wurde. Die Ausweitung nach Osten um an die Rohstoffe, vor allem Öl und Erze zu gelangen, aber auch die Kassen (Goldvorräte) der überfallenen Staaten zu plündern, um das Reich weiter finanzieren zu können. Was ja auch gemacht wurde. Die Bonität des 3. Reiches bei Banken war zu Kriegsanfang übererschöpft; und die deutsche Kriegswirtschaft wollte ihre Vorfinanzierung gegen Wechsel eingelöst haben...und weiter produzieren.


      Im 3. Reich hätte, sobald die angestrebte Autarkie erreicht worden wäre, das monetäre System nur noch eine untergeordnete Rolle gespielt. Die Regierung hatte die Macht, jede Währungsreform, ob Recht oder Unrecht, einfach durchzusetzen. Der Schutz des Eigentums galt ja auch nur eingeschränkt. Wenn eine Regierung derart uneingeschränkte Handlungsfreiheit hat, dann kann sie ein System natürlich immer stabil halten. Das Reich als Ganzes hätte kaum Außenhandel betreiben müssen.

      Im Grunde alle Sklaven, außer die Deutschen ... genau umgekehrt wie jetzt ... aber eben auch Unrecht.

      Das momentane monetäre System ist so wie es besteht an sich sinnvoll und ermöglicht wirtschaftliches Wachstum. Die Finanzkrise wurde durch Immobilienblasen ausgelöst, weil hier kein Nachhaltiges Investment betrieben wurde und ein viele banken involvierendes Schneeballsystem entstanden war, das geplatzt ist. Der Versuch der Banken, mit Geld Geld zu verdienen ist hier nach hinten losgegangen. Da sind banken, die kurz vorher noch enorme Gewinne generiert haben plötzlich bankerott -logisch daß das dann die ganze Wirtschaft trifft.

      Die Frage, die sich immer stellt ist: Wo ist denn das Geld? Die Banken haben keins, die Bürger angeblich auch nicht, und der Staat schon gar nicht. Die Antwort ist, daß einen Großteil der Staatsschulden doch eigentlich indirkt die Zentralbank besitzt. Die schafft Geld aus dem Nichts und bekommt dafür Zinsen. Damit entzieht sie doch dem Markt real ständig Geld!


      Ein Beispiel: Wir haben 100 Leute L, eine Bank B und eine Zentralbank Z. Jeder der Leute besitzt 100€ und sie haben keine Schulden, die Bank besitzt 5€. Damit ist die Geldmenge am Markt 10.005€. Nun leiht sich B bei Z 1000€ zu 1% Zins. Die Geldmenge steigt auf 11.005€. Nach einem Jahr ist die Geldmenge nur noch 10995€, aber B hat immer noch 1000€ Schulden. Die reale Geldmenge ist damit doch um 10€ gefallen. Das führt doch letztlich dazu, daß ein immer größerer Anteil des Geldes im Markt letztlich der Zentralbank gehört? Mitnichten, denn Z führt den Gewinn and den Staat, und damit letztlich die Leute als Zentralbankgewinn wieder dem Kreislauf zu. Damit jedoch bleibt im Grunde die "reale Geldmenge" immer konstant 10.005€.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 24.09.11 00:52:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.130.262 von Geldler am 24.09.11 00:32:53Ein Schritt weiter: Staat S nimmt die 1000€ für 5% Kredit bei B. Er nimmt weitere 1000€ für 5% bei L. die 2000€ werden unter L verteilt, wobei L dann natürlich wieder Steuerpflichtig ist. L besitzt im Schnitt jetzt 120€ und eine Staatsanleihe für 10€, also 130€. B besitzt nur noch 4€.

      Ein später hat B 53€, L im Schnitt 130,5€, S aber 2100€ Schulden plus 2€ Guthaben von Z überwiesen. Die Geldmenge im Markt ist immer noch 11.005€, wovon 1000€ Z gehören.

      Fazit: Möchte L immer reicher werden, muß S immer ärmer werden und Z muß immer mehr Kredite gewähren.
      Avatar
      schrieb am 24.09.11 10:52:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      Zitat von Geldler:
      Zitat von derdieschnautzelangsamvollhat: Beispiel 3. Reich: meinte damit vor allem die Erzeugung von Kriegsgütern. (Kanonen, Flugzeuge, Schiffe, und dazu nötige Rohstoffe)plus die subventionierte Forschung/Entwicklung daran. Man konnzte das Zeug nur für einen neuen Krieg verwenden, exportieren ging nicht.
      Selbst die Autobahn wurde mit dem Hintergedanken sie vorrangig als militärische Rollbahn zu nutzen gebaut, weil die Autoproduktion bis Kriegsanfang ihre Propaganda-Sollstückzahlen gar nicht erreichen konnte. Einerseits durch den Rohstoffmangel (vor allem Kautschuk) und andererseits auch die Nachfrage mangels entsprechend hoher Mssseneinkommen fehlte.
      Selbst wenn die Geschichte anders geschrieben wurde deutet vieles darauf hin, dass der Krieg vor allem aus volkswirtschaftlichen Überlegungen angefangen wurde. Die Ausweitung nach Osten um an die Rohstoffe, vor allem Öl und Erze zu gelangen, aber auch die Kassen (Goldvorräte) der überfallenen Staaten zu plündern, um das Reich weiter finanzieren zu können. Was ja auch gemacht wurde. Die Bonität des 3. Reiches bei Banken war zu Kriegsanfang übererschöpft; und die deutsche Kriegswirtschaft wollte ihre Vorfinanzierung gegen Wechsel eingelöst haben...und weiter produzieren.


      Im 3. Reich hätte, sobald die angestrebte Autarkie erreicht worden wäre, das monetäre System nur noch eine untergeordnete Rolle gespielt. Die Regierung hatte die Macht, jede Währungsreform, ob Recht oder Unrecht, einfach durchzusetzen. Der Schutz des Eigentums galt ja auch nur eingeschränkt. Wenn eine Regierung derart uneingeschränkte Handlungsfreiheit hat, dann kann sie ein System natürlich immer stabil halten. Das Reich als Ganzes hätte kaum Außenhandel betreiben müssen.

      Im Grunde alle Sklaven, außer die Deutschen ... genau umgekehrt wie jetzt ... aber eben auch Unrecht.

      Das momentane monetäre System ist so wie es besteht an sich sinnvoll und ermöglicht wirtschaftliches Wachstum. Die Finanzkrise wurde durch Immobilienblasen ausgelöst, weil hier kein Nachhaltiges Investment betrieben wurde und ein viele banken involvierendes Schneeballsystem entstanden war, das geplatzt ist. Der Versuch der Banken, mit Geld Geld zu verdienen ist hier nach hinten losgegangen. Da sind banken, die kurz vorher noch enorme Gewinne generiert haben plötzlich bankerott -logisch daß das dann die ganze Wirtschaft trifft.

      Die Frage, die sich immer stellt ist: Wo ist denn das Geld? Die Banken haben keins, die Bürger angeblich auch nicht, und der Staat schon gar nicht. Die Antwort ist, daß einen Großteil der Staatsschulden doch eigentlich indirkt die Zentralbank besitzt. Die schafft Geld aus dem Nichts und bekommt dafür Zinsen. Damit entzieht sie doch dem Markt real ständig Geld!


      Ein Beispiel: Wir haben 100 Leute L, eine Bank B und eine Zentralbank Z. Jeder der Leute besitzt 100€ und sie haben keine Schulden, die Bank besitzt 5€. Damit ist die Geldmenge am Markt 10.005€. Nun leiht sich B bei Z 1000€ zu 1% Zins. Die Geldmenge steigt auf 11.005€. Nach einem Jahr ist die Geldmenge nur noch 10995€, aber B hat immer noch 1000€ Schulden. Die reale Geldmenge ist damit doch um 10€ gefallen. Das führt doch letztlich dazu, daß ein immer größerer Anteil des Geldes im Markt letztlich der Zentralbank gehört? Mitnichten, denn Z führt den Gewinn and den Staat, und damit letztlich die Leute als Zentralbankgewinn wieder dem Kreislauf zu. Damit jedoch bleibt im Grunde die "reale Geldmenge" immer konstant 10.005€.


      moin Geldler,

      die reale Geldmenge wäre nur sehr kurzfristig um 5€ gefallen, denn B wird den von Z erhaltenen 1000€ Kredit nicht liegen lassen, sondern entweder als Kredit zu höheren Zinsen weitergeben oder selbst eine Anlageform wählen, die einen Ertrag über dem eigenen Zinsaufwand bringt. Und damit steigt die Geldmenge.

      Verspekuliert sich B mit den 1000€ bei einer Anlageform X und erleidet einen Totalverlust (oder ist dieser absehbar) oder muss sogar noch zuschiessen, stehen wir im Prinzip da wo wir heute in der Realität sind.
      Z muss mit weiteren Krediten einspringen, wenn sie B. nicht gefährden will. Die Forderungen von Z gegen B wachsen und mögen vorübergehend zu einem bilanziellen Gewinn führen. Ob überhaupt oder inwieweit die Forderungen von Z werthaltig sind steht in den Sternen. (Folge: Rettungsschirme)

      Die Finanzkrise 2008/09 alleine der Immoblase zuzuschreiben greift zu kurz. Dazu gehören die steigenden Staatsverschuldungen (und v.a. in den USA die hohe private Verschuldung)zur Wachstumsfinanzierung, aber auch die steuerliche Bevorzugung derer, die Staatsverschuldungen in Gewinne ummünzen konnten.
      Und nicht zu vergessen Derivate, Zinswetten etc., die ohne einen realen Wert zu handeln, lediglich Forderungen und Verbindlichkeiten produzieren, die Buchgeldmenge ins Astronomische wachsen lassen können.

      die derzeitige Krise basiert darauf, das 2008 zwar alle die Luftblase "In der Krise liegt die Chance" geschwurbelt; abar sie nicht zu Systemverbesserungen/Finanzmarktreformen genutzt haben. Stattdessen plündert man weiter die Staatshaushalte zur Schadenregulierung.

      Vor dem Hintergrund ist jede "Schuldenbremse" oder Vorhaben wie eine nachhaltige Sanierung von Haushalten in den PIGS ein Hirngespinst. Wenn wir das Rad unter den herrschenden Bedingungen weiterdrehen, wird die EU ein einziger Schuldensumpf. Das dabei auch Länder wie Deutschland ihre Top-Ratings nicht halten werden können ist nur eine Frage der Zeit. Politisch herrscht eine kollektive Nichtverantwortungskultur für die absehbaren Folgen. Vor allem in Brüssel, aber auch außerhalb der EU.

      Gefragt ist Prävention. Länder wie Polen u.a. müsste schon heute der Geldhahn zugedreht werden, damit wir dort in einigen Jahren nicht das erleben müssen, was wir heute mit Griechenland erleben.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 24.09.11 14:44:15
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.130.661 von derdieschnautzelangsamvollhat am 24.09.11 10:52:35hi,

      Warum niedrige Zinsen keine "Inflationsgefahr" sind ?

      Ausgehend von "Angebot und Nachfrage" führen niedrige Zinsen ( billiges Geld ) zu einer erhöhten Kreditnachfrage. Der Konsum wird angekurbelt, Investitionen erleichtert, Arbeitslosigkeit verringert, die Wirtschaft wächst.

      Soweit scheint es ja gut zu funktionieren.

      Dumm nur, daß die Arbeitnehmer und damit die Masse der Konsumenten weniger ausbezahlt bekommen als sie erarbeitet haben.
      Ein Profitanteil verbleibt beim Unternehmer. Getrieben von der Konkurrenz rutscht er ohne es zu wollen in eine Überproduktion hinein.

      Eine Lösung wäre noch mehr und noch günstigere Kredite vergeben. Schließlich muß das Rad am Laufen gehalten werden und der Unternehmer möchte Profite erwirtschaften.

      Das Problem, die Leute konsumieren schon heute das, was sie erst morgen erarbeiten werden. Und noch verrückter, sie müssen auch noch Profitzinsen entrichten. Zinsen für Geld was andere für sie geschaffen aber nicht durch Arbeit verdient haben.

      Spätestens wenn sich der Konsument bis an sein Lebensende verschuldet hat ist es aus mit dem Wachstum auf Kredit.

      hier noch ein interessanter Link
      http://de.wikipedia.org/wiki/Geldschöpfung

      "Dennoch kann Bargeldeinzahlung mittelbar zur „echten“ Geldschöpfung beitragen, weil Bargeld zur Deckung der Mindestreserve eingesetzt werden kann. Bei einem Mindestreservesatz von 2 % kann das Fünfzigfache der eingezahlten Bargeldmenge als Kredit vergeben werden. Dieser Vorgang wird als multiple Geldschöpfung (oder multiple Kreditgeldschöpfung) bezeichnet."

      unglaublich :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.09.11 16:25:09
      Beitrag Nr. 17 ()
      Zitat von Notgeld: hi,

      Warum niedrige Zinsen keine "Inflationsgefahr" sind ?

      Ausgehend von "Angebot und Nachfrage" führen niedrige Zinsen ( billiges Geld ) zu einer erhöhten Kreditnachfrage. Der Konsum wird angekurbelt, Investitionen erleichtert, Arbeitslosigkeit verringert, die Wirtschaft wächst.

      Soweit scheint es ja gut zu funktionieren.

      Dumm nur, daß die Arbeitnehmer und damit die Masse der Konsumenten weniger ausbezahlt bekommen als sie erarbeitet haben.
      Ein Profitanteil verbleibt beim Unternehmer. Getrieben von der Konkurrenz rutscht er ohne es zu wollen in eine Überproduktion hinein.

      Eine Lösung wäre noch mehr und noch günstigere Kredite vergeben. Schließlich muß das Rad am Laufen gehalten werden und der Unternehmer möchte Profite erwirtschaften.

      Das Problem, die Leute konsumieren schon heute das, was sie erst morgen erarbeiten werden. Und noch verrückter, sie müssen auch noch Profitzinsen entrichten. Zinsen für Geld was andere für sie geschaffen aber nicht durch Arbeit verdient haben.

      Spätestens wenn sich der Konsument bis an sein Lebensende verschuldet hat ist es aus mit dem Wachstum auf Kredit.

      hier noch ein interessanter Link
      http://de.wikipedia.org/wiki/Geldschöpfung

      "Dennoch kann Bargeldeinzahlung mittelbar zur „echten“ Geldschöpfung beitragen, weil Bargeld zur Deckung der Mindestreserve eingesetzt werden kann. Bei einem Mindestreservesatz von 2 % kann das Fünfzigfache der eingezahlten Bargeldmenge als Kredit vergeben werden. Dieser Vorgang wird als multiple Geldschöpfung (oder multiple Kreditgeldschöpfung) bezeichnet."

      unglaublich :rolleyes:



      Hi Notgeld,

      das ist eben die gängige Theorie..und die hält der Realität nicht stand. I.o. Posting hatte ich Polen angesprochen. Seit 2002 ein Wachstum von knapp 40%, dabei sind die Durchschnittslöhne um knappe 100% gestiegen...und trotzdem hat die Staatsverschuldung um 40% zugenommen, die AL-Quote liegt bei offiziell 12%, effektiv dürfte sie um 50% (wie bei uns) bis 100% (wie in den USA oder Japan)darüber liegen. ;)
      Die private Verschuldung ist im Vegleich eine der höchsten in Europa, wenn nicht sogar DIE höchste. (Viele Polen haben sich mit Fremdwährungskrediten (sfr) in die Nesseln gesetzt.)

      wenn sich der Privatkonsument bis über beide Ohren verschuldet hat, geht er in die Privatinso oder kann eine Ausgleichsquote (vgl. Schuldenschnitt) anbieten.:laugh:
      Auch nicht mehr als ein von der Wirtschaft gefördertes Anreizsystem für Menschen im Niedriglohnbereich.
      Denn erstmal steht der vergebene Kredit samt möglichen Zinsertrag als Forderung in den Büchern und erhöht Umsatz und Gewinn.:laugh:

      schönes We

      Man sollte den Mond als eigenen Staat deklarieren, dort eine Bad Bank installieren und alle Schulden in den Orbit verschieben.:D
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 25.09.11 01:09:35
      Beitrag Nr. 18 ()
      Zitat von derdieschnautzelangsamvollhat: moin Geldler,

      die reale Geldmenge wäre nur sehr kurzfristig um 5€ gefallen, denn B wird den von Z erhaltenen 1000€ Kredit nicht liegen lassen, sondern entweder als Kredit zu höheren Zinsen weitergeben oder selbst eine Anlageform wählen, die einen Ertrag über dem eigenen Zinsaufwand bringt. Und damit steigt die Geldmenge.

      Verspekuliert sich B mit den 1000€ bei einer Anlageform X und erleidet einen Totalverlust (oder ist dieser absehbar) oder muss sogar noch zuschiessen, stehen wir im Prinzip da wo wir heute in der Realität sind.
      Z muss mit weiteren Krediten einspringen, wenn sie B. nicht gefährden will. Die Forderungen von Z gegen B wachsen und mögen vorübergehend zu einem bilanziellen Gewinn führen. Ob überhaupt oder inwieweit die Forderungen von Z werthaltig sind steht in den Sternen. (Folge: Rettungsschirme)


      Verspekuliert sich B, sind die 1000€ ja trotzdem nicht weg, sondern landen in der Tasche von L. L wird also immer reicher.
      Hinzu kommt, wenn Z seine Kredite an B abschreiben muß, dann bezahlt das letztlich S, dessen Verschuldung weiter wächst. Deshalb muß sich S nunmal Steuern bei L holen, aber L gefällt das nicht. Und deshalb muß im Zweifelsfall Z immer weitere Kredite gewähren.

      Theoretisch könnte Z alle jemals gewährten Kredite zurückholen und dann hätten wir eine Geldmenge, wie 1949, wo jeder 40 Mark erhielt (+ das Geld, das an die Ostdeutschen 1990 umgetascht wurde).
      Praktisch ist das natürlich nicht möglich, da dann S und B pleite wären.

      Fazit: Das ganze Geld, das Z herausgibt landet irgedwann in den Taschen von L und als Währungsreserve eines Landes mit C. L und C werden dieses Geld nicht mehr hergeben wollen und müssen, sofern die Gütermenge nicht steigt, mit Preissteigerungen rechnen.
      Avatar
      schrieb am 26.09.11 08:12:14
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.131.109 von derdieschnautzelangsamvollhat am 24.09.11 16:25:09@ morgen

      http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/innenpolitik/inflation/in…

      Allen eine erfolgreiche Börsenwoche.
      Avatar
      schrieb am 26.09.11 10:30:53
      Beitrag Nr. 20 ()
      Notgeld,

      die Infla in den 1920ern hatte ganz andere Ausmaße und Ursachen. Das Deutsche Reich war bei Gründung nahezu schuldenfrei; vor Ausbruch des 1. WK betrug die Quote 10% (5 Mrd.) des BIP. Um den Krieg zu finanzieren wurden 50 !! Mrd. neues Geld gedruckt und für 100 Mrd. Kriegsanleihen ausgegeben. Damit stieg die Verschuldung auf 400% und wuchs während der Kriegsjahre weiter an. Der Verssailler Vertrag hat dem Reich dann den Rest gegeben; denn die Kriegsschuld lies sich wegen der Vereinbarung über Goldmark und vor allem Sachlieferungen an die Siegermächte nicht über die Inflation minimieren. Dazu kam die Verknappung an Waren, v.a.Lebensmitteln ( was später Hitler dazu veranlasste, den Bauern (dem "Nährstand")eine besondere Bedeutung zuzumessen. Zumindest in der Propaganda.


      euch auch eine erfolgreich Woche.
      Avatar
      schrieb am 26.09.11 23:09:51
      Beitrag Nr. 21 ()
      Zitat von derdieschnautzelangsamvollhat: Man sollte den Mond als eigenen Staat deklarieren, dort eine Bad Bank installieren und alle Schulden in den Orbit verschieben.:D




      Genau, wird Zeit, dass die Aliens kommen und unsere Welt retten ... :D


      "10 Punkte Plan zu effizienten Ausbeutung eines Planeten mit halbintelligenten Lebensformen"






      So "einfach" ist das eigentlich ... :D
      Avatar
      schrieb am 26.09.11 23:16:59
      Beitrag Nr. 22 ()
      Zitat von Notgeld: hi,

      Warum niedrige Zinsen keine "Inflationsgefahr" sind ?

      Ausgehend von "Angebot und Nachfrage" führen niedrige Zinsen ( billiges Geld ) zu einer erhöhten Kreditnachfrage. Der Konsum wird angekurbelt, Investitionen erleichtert, Arbeitslosigkeit verringert, die Wirtschaft wächst.

      Soweit scheint es ja gut zu funktionieren.

      Dumm nur, daß die Arbeitnehmer und damit die Masse der Konsumenten weniger ausbezahlt bekommen als sie erarbeitet haben.
      Ein Profitanteil verbleibt beim Unternehmer. Getrieben von der Konkurrenz rutscht er ohne es zu wollen in eine Überproduktion hinein.

      Eine Lösung wäre noch mehr und noch günstigere Kredite vergeben. Schließlich muß das Rad am Laufen gehalten werden und der Unternehmer möchte Profite erwirtschaften.

      Das Problem, die Leute konsumieren schon heute das, was sie erst morgen erarbeiten werden. Und noch verrückter, sie müssen auch noch Profitzinsen entrichten. Zinsen für Geld was andere für sie geschaffen aber nicht durch Arbeit verdient haben.

      Spätestens wenn sich der Konsument bis an sein Lebensende verschuldet hat ist es aus mit dem Wachstum auf Kredit.

      hier noch ein interessanter Link
      http://de.wikipedia.org/wiki/Geldschöpfung

      "Dennoch kann Bargeldeinzahlung mittelbar zur „echten“ Geldschöpfung beitragen, weil Bargeld zur Deckung der Mindestreserve eingesetzt werden kann. Bei einem Mindestreservesatz von 2 % kann das Fünfzigfache der eingezahlten Bargeldmenge als Kredit vergeben werden. Dieser Vorgang wird als multiple Geldschöpfung (oder multiple Kreditgeldschöpfung) bezeichnet."

      unglaublich :rolleyes:







      Oder so ...




      ;)
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 27.09.11 21:24:16
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.137.989 von TimeFactor am 26.09.11 23:16:59Ja das ist schon komisch. Und ich dachte wir hätten hier ein neues Themengebiet erschlossen.
      Vorsorglich bin ich erst mal bei der Coba eingestiegen, man kann ja nie wissen...

      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.10.11 06:59:32
      Beitrag Nr. 24 ()
      im zusammenhang sollte man auch die importierte inlation berachten.
      geldmarkt interventionen wie in der schweiz ,in japan,usa usw.
      können die inflation erhöhen
      http://de.wikipedia.org/wiki/Importierte_Inflation
      Avatar
      schrieb am 03.10.11 15:15:29
      Beitrag Nr. 25 ()
      Verflucht, das mit der Mindestreserve hab ich gar nicht gewußt. Damit können die privaten Banken ja in der Tat Geld erschaffen und die Zentralbank hat gar nicht mehr die komplette Kontrolle über das Geldsystem.
      Was ist das eigentlich für ein Betrug? Wenn ich eine Bank bin, dann kann ich Kredit ausgeben, ohne das Geld zu haben und dafür Zinsen verlangen. Das ist ja skandalös! War denn die Mindestreserve nicht mal bei 100%?


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Kausalkette Inflation - Warum niedrige Zinsen keine "Inflationsgefahr" sind