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    Ponader und die Piratenpartei - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.02.13 13:15:56 von
    neuester Beitrag 08.03.13 22:13:16 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 17.02.13 13:15:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Asterix-Leser wissen noch, wie es die Piraten in den Asterix-Geschichten machen: Die versenken ihre Schiffe selbst, lange bevor es zu wirklich zur Sache geht.

      Die real (noch) existierenden Piraten sind dabei, ihre Vorläufer aus dem Comic 1:1 zu kopieren. Kein Wunder, setzt sich diese Partei doch regelmäßig für die gesellschaftliche Akzeptanz des Diebstahls geistigen Eigentums ein. :D

      Das letzte Drama handelt - wieder einmal - von Johannes Ponader und seinem Kampf gegen den Rest der Welt. Wir erinnern uns: Ponader ist der Geschäftsführer der Piratenpartei, er lebte erst von Hartz-IV und als das nicht mehr ging, weil das Job-Center einige Unregelmäßigkeiten zu erkennen glaubte, irgendwie anders von seinen Mitmenschen. Die Rede war von Spenden. Das übliche Malochen ist nicht Ponaders Ding, er fröhnt der Polyamorie, das kostet ja Zeit, die dann zum arbeiten fehlt und fällt außerdem des öfteren durch schrille Auftritte auf, was andere Piratenfunktionäre zunehmend nervt. Dies um so mehr, als sich bei den anderen immer mehr der Eindruck verfestigt, die schwachen Wahl- und Umfrageergebnisse der letzten Zeit könnten etwas mit Ponader und seiner abschreckenden Außenwirkung zu tun haben.

      Der vorläufige Höhepunkt dieser politischen Seifenoper: Der Berliner Piraten-Fraktionschef Christopher Lauer hat Ponader vor kurzem folgende Nachricht geschickt: "Wenn Du bis morgen 12.00 Uhr nicht zurück getreten bist, knallt es gewaltig."

      Hoffen wir, daß ein RTL-Kamerateam dabei ist, wenn es zu einer physischen Auseinandersetzung kommt. :D

      Quellen:

      Ponader bei Wikipedia
      Ponader bei SPON

      Glaubt jemand noch, daß es die Piraten im Herbst in den Bundestag schaffen?
      1 Antwort
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      schrieb am 17.02.13 13:51:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bundestag: nö.

      Gekloppe zwischen Ponader und Lauer wär lustig.
      Dabei kann es keinen Falschen treffen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.13 17:57:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 44.150.792 von Betriebsdirektor am 17.02.13 13:15:56#1

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/streit-bei-den-pir…

      "Alter, wie verstrahlt bist Du denn?"

      ---
      Nebenjob im AKW ?

      :confused: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.02.13 19:26:30
      Beitrag Nr. 4 ()
      Haben die wohl alle, sind ja alle verstrahlt. ;)
      Avatar
      schrieb am 08.03.13 22:13:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      Johannes Ponader: Absturz des Sandalen-Helden

      So locker kann Politik sein, das wollte Johannes Ponader den Deutschen zeigen. Doch mit seinen Alleingängen verstörte er selbst Parteifreunde - am Ende war er so isoliert, dass ihm nur noch der Rücktritt blieb. Die Geschichte eines Piraten, der viel vorhatte und grandios scheiterte.

      Hamburg - Es war einmal ein Pirat, der trug gerne Sandalen. Einmal setzte er sich in eine Talkshow, zwischen die Schlipsträger von CDU, SPD und FDP, lümmelte sich in einer Strickweste in einen Sessel. Dabei tippte er auf seinem iPhone rum, aus den Klettsandalen blitzten die nackten Füße. Johannes Ponader sagte in jenen Tagen des Höhenflugs im Frühjahr 2012: "In den Bundestag werden wir auf jeden Fall einziehen, da kann ich gar nichts dran ändern." Die Geschichte dürfte wohl anders laufen.

      Ponader war angetreten, um Politik auf eine radikal andere Art zu machen. Sprach man ihn in der vergangenen Wochen auf einen Rücktritt an, sagte er: auf keinen Fall. "Ein Rücktritt, das wäre doch Politik 1.0", lautete sein Standardsatz. Ponader, einer der berühmtesten Piraten im Lande, wollte eben alles anders machen. Die Regeln brechen, für die basisdemokratische Utopie kämpfen. Daran ist er vorerst gescheitert.

      Ponader hat seinen Rücktritt als Politischer Geschäftsführer der Piratenpartei angekündigt. Zum Parteitag im Mai will er sein Amt niederlegen. Seit Monaten beknieten ihn die Parteifreunde an der Spitze zu gehen. Der 36-Jährige war isoliert, galt als nicht teamfähig. Doch Ponader wollte immer weitermachen, bis zu dieser Woche.

      Stets sagte er, er habe den Rückhalt der Basis - ein Königsargument bei den Piraten, auch wenn niemand so richtig weiß, was genau diese Basis will. Diejenigen immerhin, die sich in einer Online-Umfrage über den Parteivorstand beteiligten, straften ihn nun ab. Die Hälfte derer, die ihn mit einer Note bewerteten, verteilte die Sechs, andere schrieben sehr persönliches Feedback: "dummer Kasper", "Vollidiot". Ponader veröffentlichte am Wochenende die Beschimpfungen, volle Transparenz eben.

      Ponaders Königsargument lag in Trümmern. Und als er sich am Montag vor der versammelten Presse dann noch eine absurde Deutungsschlacht mit Parteichef Bernd Schlömer lieferte, war den Beteiligten klar, dass es mit Ponader nicht weitergehen kann.

      Beratungsresistent - und auf einem Egotrip

      Was für ein Absturz. Schließlich war der Schauspieler, Regisseur und selbst ernannte "Gesellschaftskünstler" vor nicht einmal elf Monaten als Hoffnungsträger der Piratenpartei gestartet. Im April wurde er mit 75 Prozent Zustimmung zum Nachfolger des Parteistars Marina Weisband gewählt. Die Basis trug ihn, er ließ sich von einem Piraten Huckepack nehmen, am Abend stand er ungläubig am Rand der Parteitagshalle und sagte: "Wir beteiligen jetzt alle und werden die erste wahre Volkspartei."

      Ponader sprang für die Kameras ins Bällebad und konnte gar über dessen Bedeutung philosophieren ("Man ist frei, gleichzeitig getragen"). So locker kann Politik sein - das wollte Ponader Deutschland zeigen. Die Sandalen, die seit Wochen auch sein Profilbild bei Twitter zieren, sollten helfen.

      Doch schon der Auftritt bei Günther Jauch eine Woche nach seiner Wahl sorgte für Kopfschütteln. Sein antibürgerliches Auftreten als Freigeist zog Ressentiments und Häme an. Davon können Piraten auch profitieren - doch Ponader macht es den Kopfschüttlern allzu leicht. Er spricht bei Jauch über Sandalen, bei Markus Lanz über Polyamorie und seine "Frubbeligkeit", bei Sandra Maischberger über die Maus Frederick, die nur scheinbar faul ist, denn sie sammelt Sonnenstrahlen, das ist Ponader wichtig. Das ist das Bild, das in der Öffentlichkeit von Johannes Ponader bleibt.

      Nachdem der freie Theatermacher in einem Zeitungsartikel groß den Ausstieg aus dem Hartz-IV-System ankündigte und eine Spendenaktion zu seinen Gunsten gegen alle Einwände laufen ließ, waren zum ersten Mal auch seine Parteifreunde schwer irritiert: Er sei beratungsresistent und auf einem Egotrip, hieß es aus dem Vorstand. Parteichef Schlömer platzte der Kragen. Der Vorwurf, hier würde jemand seine privilegierte Positionen ausnutzen, fielen auch auf die Partei zurück. Ponader und die Piraten stürzten ab.

      Das Experiment "Ponader" ist gescheitert

      Der Fall zeigt das ganze Dilemma Johannes Ponaders: Er wusste scharf für die Piratenforderung eines bedingungslosen Grundeinkommens zu argumentieren, konnte aber durch seine Aktion die Forderung nicht mehr glaubhaft verkörpern.

      Und der "Gesellschaftskünstler" halte sich nicht an Absprachen, hieß es bald aus der Partei. In der Piratenkrise im Oktober, als letztlich zwei Beisitzer zurücktraten, soll Ponader ebenfalls zugestimmt haben, zurückzutreten. Der Deal: Da der Realo Matthias Schrade aus Ärger über den Geschäftsführer ging, würde dieser auch gehen. Davon gingen wichtige Piraten aus, Ponader bestreitet bis heute eine solche Zusage. In jedem Fall blieb er.

      Von nun an trauten viele Oberpiraten Ponader nicht mehr über den Weg, auch wenn man öffentlich die Versöhnung inszenierte. Bei den großen Streitigkeiten sagte Ponader stets, es gehe ihm um die Interessen der Basis und den Ansatz einer "Politik 2.0". Doch die anderen sagten, Ponader gehe es nur um sich selbst.

      Und bei den Machtspielchen, die aus dem Streit folgten und in den letzten Wochen den Bundesvorstand komplett lähmten, mischte Ponader ebenso munter mit wie Parteichef Schlömer. So ging es beim Dauerzoff um seine Person am Ende weniger um Inhalte als um die von Ponader immer wieder verteufelte "Politik 1.0."

      Insofern sind auch viele, die ihm inhaltlich nahestehen, erleichtert über den Rückzug. Das Experiment "Ponader" ist gescheitert. Die Piraten haben jetzt die Chance zum Neustart.

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/johannes-ponader-r…


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