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    Idiotentum in TV-Nachrichten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.06.13 11:00:13 von
    neuester Beitrag 11.06.13 09:34:44 von
    Beiträge: 11
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      schrieb am 07.06.13 11:00:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.focus.de/politik/gastkolumnen/wolffsohn/tid-31528…

      Wenn Informationen verdummen

      Die zwölf Gebote des Idiotentums in TV-Nachrichten


      07.06.2013

      Die TV-Nachrichten informieren – aber nur in einer Mischung aus Kindernahrung und Gummibärchen. Das gilt auch für die altehrwürdige „Tagesschau“. Zwölf Regeln zeigen, wie uns die Nachrichtensendungen verdummen.

      TV-Nachrichten verdummen, sie informieren nicht. Nun ja, sagen wir es so: Sie informieren häppchenweise. Die Häppchen entsprechen Babynahrung. „Alete, Kost fürs Kind.“ Bei Kindernahrung sind Häppchen angebracht, ja sie sind als Kinderhäppchen sogar werbewirksam. Gummibärchen mögen auch viele Erwachsene. Daher die bekannte Werbung „… und Erwachsene ebenso“.

      Das Strickmuster von TV-Nachrichten entspricht daher einer Verbindung von Kindernahrung und Gummibärchen. Die TV-Nachrichtenmacher halten uns für Kinder oder dumme Erwachsene. Weltweit. Nicht nur in Deutschland. Aber uns betreffen, sprich: nerven deutsche TV-Nachrichten. Wohlgemerkt nicht nur TV-Nachrichten der Privatsender, auch der öffentlich rechtlichen. Selbst die alte Tante „Tagesschau“ bildet keine Ausnahme mehr. Das sind die zwölf Gebote beim Erstellen der Kinderhäppchen-Gummibärchen-Verbindung:

      Gebot 1: Je gefühlsbetonter, desto besser. Deshalb die immergleiche Frage an alle Korrespondenten „vor Ort“: „Wie fühlen Sie sich?“ Verdammt, das interessiert mich nicht. Ich will informiert werden. Die Gefühle der mir Lieben interessieren mich, nicht jedoch das Innenleben des/der Reporter(in). Nur weil ich ihn/sie millionengleich sehe, soll ich Anteil nehmen?

      Gebot 2: Führe Straßenbefragungen bei Klein-Moritz und Klein-Erna durch. Im In- und Ausland sind sie unverzichtbar. Inzwischen ist auch die Fäkalsprache auf deutsch und fremdsprachig stubenrein. TV-Zuschauer können und kennen inzwischen das Wort „Sch…“ in mindestens 55 ½ Sprachen. Ist die Sch… oder auch das „Geile“ und „Coole“ von Klein-Moritz oder Klein-Erna „Information“?

      „Piep, piep, piep wir ha´m uns alle lieb“
      Gebot 3: Benutze außer der wohnzimmergetrimmten Fäkal- unbedingt die Kindersprache und –denke. Das Wort „Streit“ kennzeichne inhaltlich politische Diskussionen. Kindliche, noch nicht ans Denken gewöhnte Gemüter empfinden Streit als negativ. Er stört das durchaus sympathische Wohlgefühl unserer meist harmoniesüchtigen, denkfaulen Landsleute. „Piep, piep, piep wir ha´m uns alle lieb.“ Dass zum Denken und daraus abgeleiteten klugen Handeln der Widerspruch gehört und dieser kein Streit ist, sei vergessen. Deshalb müssen widersprechend Denkende als Streithanseln vorgestellt und vorgeführt werden.

      Gebot 4: Was bei der Zahnpasta-Reklame der weißbekittelte Schauspieler als Schein-Zahnarzt sind beim politischen TV-Bericht Experten-„Statements“ – am liebsten am Schreibtisch, dem PC oder vor dem Bücherregal. Dafür bauen mindestens drei TV-Mitarbeiter die Wohnung oder das Büro des Befragten um. Fünf Minuten lang wird die Fachanalyse in Wort und Bild festgehalten. Rund viereinhalb Minuten werden weggeschnitten, 30 Sekunden gesendet, meistens ohne Rückfragen beim Befragten. Dass die sogenannten Experten meist selbst Exponenten sind, wird uns fast nie mitgeteilt. Man könnte das „Etikettenschwindel“ nennen.

      Gebot 5: Der Bericht sei ausgewogen. „Man ist ja pluralistisch“. Versteht sich. Das sieht dann so aus: RegierungspolitikerIn A sagt X, OppositionspolitikerIn B widerspricht mit Y. 1:1 = ausgewogen. Egal, ob X Unsinn und Y Tiefsinn. 1:1 ist 1:1. Es sei denn der/die TV-Report/in fällt das Urteil. Das Es-sei-Denn ist inzwischen längst die Regel, denn merke: Keiner ist so klug wie die jeweils TV-Berichtenden.

      Deshalb Gebot 6: Der/die TV-Reporter/in spreche als tägliche Vorwegnahme des „Wortes zum Sonntag“ mit der Mimik Allwissender das quasi göttliche „Fach“urteil. Es ist, versteht sich ebenfalls, über den Tag hinaus, in die Zukunft weisend, sozusagen prophetisch. „So wird es sein, ich weiß es.“ Millionenfach sprechen die Zuschauenden und Zuhörenden dieses TV-Reporter-„Wissen“ nach. Auf Abendeinladungen oder an Stammtischen begegnet man diesem Wissen wortwörtlich wieder. Zeugung, Vervielfachung und Wiederkäuen der Öffentlichen Meinung. „Und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen.“

      Das sagte der gute alte Goethe 1792 den unterlegenen Soldaten nach der Kanonade auf dem Schlachtfeld von Valmy. Wir haben es besser: Dem Fernsehen und seinen Reportern sei Dank sind wir, unblutig und ohne Schlachtfeld daheim bequem sitzend, virtuell auf dem Schlachtfeld. Wir sehen und wissen alles. Was wir nicht sehen und wissen, vermitteln uns die Reporter. Pustekuchen. Über die Allgemeinbildung und das historisch-politische Wissen der Bild- und Textgestalter schweigen wir lieber höflich.

      Tröpfchenweise wird die Ideologie dargeboten

      Gebot 7: Der kommentierende Reporter-Text darf nur scheinbar informativ-analytisch, er muss zumindest teilweise ideologisch bewertend, oft abwertend sein. Tröpfchenweise, kaum merklich, scheinbar neutral wird die herrschende Ideologie dargeboten: Idiotie sei, was die gegen den Strom Schwimmenden bieten, allen voran Marktwirtschaftler (verschrien als „Neo-Liberale“ oder Anhänger des Manchester-Kapitalismus), Konservative, Religiöse, Militärs, Unternehmer und natürlich Banker oder andere Finanzexperten.

      Gebot 8: Bediene dich auch bei Auslandsberichten des innenpolitischen Ideologierasters des sechsten Gebots. Es gelte international ebenso wie national: Die Nicht-Mainstream¬-Praxis, -Theorie und -Ideologie ist Idiotie.

      Gebot 9: Befrage zu jedem Thema die immergleichen Promis. Das sichert Quote, selten Qualität. Doch auf die wird gern zugunsten der Quote verzichtet.

      Gebot 10: Verweise für weiterführende Informationen auf die Website der jeweiligen Nachrichtensendung. Das ist endlich eine, nein, die zuverlässigste, ehrlichste Information. Sie besagt nämlich im Klartext: Unsere TV-Nachrichten sind für Idioten. Weil diese Idioten des Lesens nur teilweise mächtig sind, blenden wir in die Sendung nur Wörterhäppchen ein. Wer wirklich des Lesens (und Schreibens?) kundig ist, schaue und lese unsere Website. Dennoch sei diese Einrichtung gelobt, denn sie signalisiert auch: Unsere TV-Häppchen müssen ergänzt werden.

      Korrespondenten sehen alles. Wirklich?

      Gebot 11: Bilder, Bilder, Bilder. Sie sind und bleiben unersetzlich. Bilder von Menschen, Dingen, Situationen und Sensationen. Doch zu oft halten Zuschauer und auch Bildermacher oder –erklärer das Bild, also den Schein, für das Sein, für die Sache selbst. Der Volksmund weiß es besser: Er spricht vom Trugbild oder sagt „Mehr Schein als Sein“. Nicht jedes Bild ist Wirklichkeit, ja nicht einmal echt, oft ist es gestellt, gar manipuliert. Das gilt besonders für Kriegsbilder und –berichte. Aber Korrespondenten „vor Ort“ sehen alles und wissen alles. Also auch wir. Wirklich?

      Gebot 12: Weil wir TV-Nachrichtenmacher, wie unsere Zuschauer, sowieso nicht zwischen Sein und Schein unterscheiden können, dürfen wir auch sprachlich diesen Unterschied verwischen. Deshalb ist es wurscht, ob wir das Wort „scheinbar“ (für nur Scheinendes und nicht Wirkliches) oder „anscheinend“ (für das Deckungsgleiche von Sein und Schein) benutzen.
      Fazit: TV-Bilder fördern meistens die Zuschauer-Einbildung, über Inhalte im Bilde, gar gebildet worden zu sein. O Trugbild. Über die Allgemeinbildung und das historisch-politische Wissen der Bild- und Textgestalter schweigen wir lieber höflich. Kinderfernsehen für Erwachsene. Unsere Gesellschaft wird alt, ja greisenhaft, und Greise sind oft wie Kinder. Doch nicht alle Greise sind Kinder. Schöne Grüße an die Redaktionen der TV-Nachrichten.

      http://www.focus.de/kultur/kino_tv/kritik-an-ard-sendung-zdf…

      Kritik an ARD-Sendung

      ZDF-Mann Kleber vergleicht „Tagesschau“ mit Nordkorea


      06.06.2013

      Claus Kleber schießt weiter gegen die „Tagesschau“. Nachdem der Moderator die Sendung als überholt kritisiert hatte, wählt er nun einen drastischen Vergleich: Das „trockene Nachrichtenablesen“ gebe es sonst nur noch in Korea..."

      :eek:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.06.13 11:04:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 44.805.359 von Blue Max am 07.06.13 11:00:13Claus Kleber schießt weiter gegen die „Tagesschau“. Nachdem der Moderator die Sendung als überholt kritisiert hatte, wählt er nun einen drastischen Vergleich: Das „trockene Nachrichtenablesen“ gebe es sonst nur noch in Korea..."

      Gewisse Ähnlichkeit hat unsere Kanzlerin ja...und eine kommunistische Grundausbildung ebenso:eek:
      Avatar
      schrieb am 07.06.13 11:23:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nicht zu vergessen, die Betonung der Berichterstattungen, dieser Halbgesang geht mir schon lange auf die Nüsse. Was soll das sein? Ein Sprechgesang, ein Verbrecher-Rap? Oder einfach nur das Tor zur Gehirnwäsche? Ist wahrscheinlich wie bei der Werbung, man suggeriert was das Zeug hergibt ohne brauchbaren Inhalt.

      Wie schon öfter erwähnt, das große Ganze ist einfach nicht mehr zu ertragen!!!
      Avatar
      schrieb am 07.06.13 11:26:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Zitat von buchi1971: Nicht zu vergessen, die Betonung der Berichterstattungen, dieser Halbgesang geht mir schon lange auf die Nüsse. Was soll das sein? Ein Sprechgesang, ein Verbrecher-Rap? Oder einfach nur das Tor zur Gehirnwäsche? Ist wahrscheinlich wie bei der Werbung, man suggeriert was das Zeug hergibt ohne brauchbaren Inhalt.

      Wie schon öfter erwähnt, das große Ganze ist einfach nicht mehr zu ertragen!!!


      Wird allerdings auch niemand gezwungen sich das anzutun:eek:
      Avatar
      schrieb am 07.06.13 11:34:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wenn einem das alles tagtäglich und überall um die Ohren gehauen wird, kannst du dich dem nicht mehr entziehen.

      Einzig im Ausland (Urlaub) hast du die Möglichkeit dem Wahnsinn aus dem Wege zu gehen. Bei der Rückkehr wird dir dann noch bewusster, wie bescheuert/korrupt und pervers mittlerweile alles geworden ist. Schon erstaunlich, dass sich der Mensch dem Ganzen freiwillig aussetzt.
      1 Antwort

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      schrieb am 07.06.13 14:50:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 44.805.647 von buchi1971 am 07.06.13 11:34:13Irgenwie erinnern diese Nachrichten-Sendungen immer mehr an die "Aktuelle Kamera" des DDR-Fernsehens...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 08.06.13 01:10:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      Mich nerven viele Dinge in der Berichterstattung. Die von Blue Max erwähnten 12 Gebote könnte man durchaus verdreifachen.

      Mich nervt ganz besonders, wenn Kleber kurz vor Ende einer Talkshow o.ä. eine ziemlich normale Nachricht, die wir tagsüber schon xmal gehört/gesehen haben, dramatisch überzeichnend ankündigt. Er will damit wohl die Zuschauer aus dem Schlaf reißen oder dazu bringen, bei der Stange (dem Sender) zu bleiben. Mich nervt das ganz mächtig und ich schalte dann meistens um nach Arte oder 3Sat.

      Nicht zu verstehen ist auch, daß zu Diskussionen, Talkshows etc. immer wieder die gleichen Personen eingeladen werden. Ich empfehle dann abzuschalten.

      Mich nervt auch ganz besonders, wenn im 15-minutigem Intervall von dem "MUTMAßLICHEN" Mörder gesprochen wird, der doch bereits zugegeben hat, einen Mord oder Straftat begangen zu haben. Das ist doch wohl schizophren.

      Mich nervt ebenfalls, wenn gewisse Bürger, Gruppen, Parteien, Unternehmen etc. immer wieder falsche Label aufgedrückt bekommen. So jahrelang geschehen mit Josef Ackermann, ehemaliger Chef der DB). Jeder halbwegs intelligente und informierte Mensch weiß doch, daß die FDP keine neoliberale Partei ist, sondern eine liberale (freiheitliche) Wirtschaftspartei. Es ist Zeit, daß die Medienleute endlich einmal eine Sendung über den Unterschied zwischen Liberalismus und Neoliberalismus ausstrahlen würden. So gibt es viele Beispiele.

      Ganz besonders nervend ist, wenn Anrufer, die einen Beitrag oder ihre Meinung zu der gerade laufenden Sendung beitragen möchten, noch bevor sie zur Sprache kommen, vom Moderator mit einem anderen Thema/einer Frage zur Antwort gezwungen werden. Der Anrufer gerät dabei meist aus dem Konzept und vergisst seinen Beitrag/seine Frage. Das ist wohl so gewollt. Auch interessante Beiträge von den Diskussionsteilnehmern werden brutal abgewürgt, wenn sie nicht ins Konzept passen.

      Ich könnte hier noch vieles schreiben, aber um mir Luft zu verschaffen, kommentiere ich die Beiträge aus Nachrichten immer mehr und mehr mit dem Ausdruck "Ar...loch".

      Ja, die Zuschauer und Hörer werden ganz derbe verarscht und sie merken es auch, aber anscheinend haben die sogenannten Experten aus Funk und Fernsehen den Schuss noch nicht gehört.
      Avatar
      schrieb am 08.06.13 11:52:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      die guten Nachrichten hat man abgeschaft:cry:


      Avatar
      schrieb am 10.06.13 07:07:48
      Beitrag Nr. 9 ()
      Was ist denn mit Klausi los?
      Die SZ schreibt zwar viel Blödsinn, aber ab und zu finden
      die blinden Hühner doch mal ein Korn.
      http://www.sueddeutsche.de/medien/heute-journal-moderator-cl…
      Avatar
      schrieb am 10.06.13 08:03:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      Zitat von buchi1971: Wenn einem das alles tagtäglich und überall um die Ohren gehauen wird, kannst du dich dem nicht mehr entziehen.

      Einzig im Ausland (Urlaub) hast du die Möglichkeit dem Wahnsinn aus dem Wege zu gehen. Bei der Rückkehr wird dir dann noch bewusster, wie bescheuert/korrupt und pervers mittlerweile alles geworden ist. Schon erstaunlich, dass sich der Mensch dem Ganzen freiwillig aussetzt.


      Muss für manche enorm schwer sein den Fernseher auszulassen:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.06.13 09:34:44
      Beitrag Nr. 11 ()


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