Ökoworld AG (Ex Versiko) (Seite 5)

[katjuscha-research]

Antwort auf Beitrag Nr.: 77.103.661 von unicum am 06.02.25 16:25:32

na ja, ich würde die Grünen auch nie wählen, weil die ja mit "links" schon lange nichts mehr zu tun haben, im Grunde ja schon seit den 90ern nicht mehr. Und klar gibt es ökonomisch betrachtet auch sinnvollere Parteien, wobei die FDP sich auch nicht mit Ruhm bekleckert hat. Wer in der Krise meint, ständig nur sparen zu müssen und das dann auch noch auf dem Rücken der Geringeverdiener, die mitentscheidend für die Verbrauchsdaten sind, den kann nicht nicht ganz ernstnehmen. Und fast alle Parteien können nicht wirklich erklären, wie sie ihre Vorhaben finanzieren wollen. Die AFD schießt dabei den peinlichsten Vogel ab. Die haben ja nun offenbar so gar keine Ahnung von Ökonomie oder jedem anderen Thema. Aber ist ne andere Geschichte.

Jedenfalls ist das Grünen-Bashing zwar berechtigt, aber wird völlig übertrieben. Wenn das Heizungsgesetz mit dieser miesen Kommunikation nicht gewesen wäre, wäre alle anderen Fragen durchaus mit makroökonomischen und geopolitischen Dingen erklärbar gewesen (Corona-Folgen, Ukrainekrieg, Suezkanal-Unfall etc). Aber interessierte Lobbies haben natürlich auf allen Kanälen volle Breitseite gegeben, auch in den angeblich so linken Medien. Wenn ich mir manche Dinge anschaue, die man vor einem Jahr den Grünen angelastet hat (Inflation, Strompreise etc), dann befinden die sich jetzt auf Vor-Corona-Niveau. Redet aber niemand mehr drüber.

Ob Ökoworld von der sehr wichtigen Klimadebatte, die wir auch dringend weiter führen müssen, wirklich noch profitiert, möcht ich kurzfristig aber mal bezweifeln. Dafür springen einfach aktuell noch zu viele Leute ab, die merken, dass das gesellschaftlich gerade nicht angesagt ist. Da wird dann lieber in den MSCI World über Sparplan investiert. Dennoch ist die Aktie massiv unterbewertet, einfach aufgrund Nettocash und weil größere Rückgänge bei den Nettoinvesttionen der Fonds ja eingepreist sind. Man müsste ja die nächsten 5 Jahre durchschnittlich 1,5 € EPS und weniger erwarten, um Kurse unter 30 € zu rechtfertigen. Bei allem Verständnis für Pessismismus halte ich das dann doch für sehr unwahrscheinlich. Und es braucht ja nur ein Jahr mal mit Performancegebühren im Okoworld Classic, und schon dreht sich das EPS wieder stark nach oben und damit auch der Optimismus zur Aktie.

[Kampfkater1969]

Antwort auf Beitrag Nr.: 77.103.661 von unicum am 06.02.25 16:25:32

Eine ausgezeichnete Analyse des Ist-Zustands der möglichen Neukunden und Bestandskunden der Ökoworld.

Auch wenn in den Altersgruppen unter 35 Jahren nun überraschend viele nicht "linksrotgrün" wählten bei jüngst vergangenen Wahlen, ist doch ein extrem hoher Anteil mental so unterwegs, dass es einem um das Geschäftsmodell der Ökoworld nich bange sein sollte......viele dieser "Best-Ager" bekommen ja nun fette fällige Lebensversicherungen ausgezahlt (= ist und war ja eine der beliebtesten Geldanlagen dieser Generation)...und da könnte einiges in die Fonds der Ökoworld kommen....auch für deren Kinder und Enkel so angelegt werden.

Und ein weiterer wichtiger Punkt ist ja, dass anders als in vergleichbaren Industrieländern, die gesetzliche Rente in Deutschland für den "Standardrentner" (den zuviele leider gar nicht schaffen von Erwerbsbiografie) wirklich mies ist.....da ist dringende Vorsorge geboten und da kommt diese Aktie ins Spiel.....man stellte sich ja auch personell besser auf, um diese "betrieblichen Alterszusatzversorgungen" im Absatz zu steigern....sind langlaufende Dauereinnahmen für die Fonds.

Da ginge noch viel....auch via besserer Ansprache der Kunden via Vertriebspartner.

[unicum]

Antwort auf Beitrag Nr.: 77.103.352 von katjuscha-research am 06.02.25 15:44:45

Wie stabil die Kundschaft von Ökoworld ist, kann man auch an den Prognosen zur Bundestagswahl ablesen: Ohne jetzt eine politische Diskussion im Detail lostreten zu wollen, kann ich persönlich nicht ansatzweise verstehen, wie man eine so schreckliche Partei wie Die Grünen wählen kann. Da passt meiner Meinung nach gar nichts, weder aus Demokratiegesichtspunkten noch nicht mal aus Öko-Gesichtspunkten, deren "Kernkompetenz".

Trotzdem hat die Partei Rekord-Neueintritte und eine Prognose von rund 14% Wählerstimmen bei der nächsten Bundestagswahl, zuletzt tendenziell steigend. Das ist ein extrem guter Belastungstest für das Klientel der Ökoworld-Fonds. Ähnliches dürfte in für Ökoworld etwas abgeschächter Form auch hinsichtlich SPD-Wähler gelten. Auch da ist die Ideologie und Erfolgsbilanz nach 22 Jahren (Mit-)Regierung ähnlich wie bei den Grünen und auch hier kommt man immer noch auf rund 15% Wählerstimmen, Tendenz ebenfalls leicht steigend.

Das sind zusammen rund 30% der wahlberechtigten Bevölkerung. Trotz allem! Also ein extrem belastungsresistenter Grundstock an Wählern. Das impliziert für mich zwei Schlussfolgerungen:

1.) Die Politik kann machen was sie will, 30% der Deutschen wählen Ökoworld-nahe Parteien.
2.) Theoretisch könnte die Performance der Ökoworld-Fonds gar nicht schlecht genug sein, trotzdem würde vermutlich ein komfortabler relativ vermögender Kundengrundstock den Ökoworld-Produkten treu bleiben.

Das sind zwei extem gute Argumente für die Nachhaltigkeit der zukünftigen Erträge von Ökoworld.

[katjuscha-research]

Antwort auf Beitrag Nr.: 77.102.479 von carcat am 06.02.25 13:50:42

Zitat von carcat: So lange die AuM nicht zunehmen, können sie sparen so viel sie wollen. Das ist nachrangig. Wichtig sind Zuflüsse in die Fonds.
Dazu finde ich keine aktuellen Infos und alles was bisher dazu zu lesen war, war eher traurig.

Inwiefern sparen sie denn?

Die sparen keineswegs, ganz imm Gegenteil haben sie 2024 Personal eingestellt.

Die Ergebnissteigerung kam 2024 sehr wohl durch AUM Wachstum zustande. Allerdings schaffte man das ausschließlich durch Kursanstiege in den Fonds, während es keine Performancegebühren (mangels Allzeithochs) gab, und zudem die Nettoinvestitionen Abflüsse zu verzeichnen hatten. Ein weitere Grund für das starke EPS waren steigende Zinseinnahmen.

Im großen und ganzen begnnt das neue Jahr 2025 ganz ähnlich wie letztes Jahr. Auch jetzt wieder Abflüsse aus den Fonds, die aber durch Kursasntieg überkompensiert werden. Zinseinnahmen dürften zumindest jetzt zu Beginn des Jahres noch ähnlich hoch sein wie im Vorjahr, aber dann bei sinkenden Leitzinsen etwas abnehmen. Andererseits ist der Cashbestand zwischenzeitlich gestiegen, auf den man die Festzinsen erhält.

Insofern muss es nicht zwingend hohe Gewinnrückgänge dieses Jahr geben, wobei ich schon davon ausgehe, dass man sich irgendwo bei 3,0-3,2 € in 2025 und 2026 beim EPS einpendelt. Die Rückgänge bei den Abflüssen aus den Fonds wird man nicht jedes Jahr komplett durch Kursgewinne ausgleichen können. Allerdings könnten durchaus mal wieder Performancegebühren hochmargig ein Thema werden. Angenommen in 2026 fallen Performanceeinnahmen an, dann steigt vielleicht sogar das EPS wieder. Bis dahin hilft als Aktionär erstmal nur, sich an der hohen Dividende zu erfreuen. Alles weitere bleibt abzuwarten. Kurs dürfte aber bei 27-28 € allemal abgesichert sein. Risiko die nächsten 12-18 Monate also 10%, Chance mindestens 25-30% selbst im tendenziell pessimistischen Fall weiter stetig sinkenden Nettoinvestitionen innerhalb der Fonds.

[Kampfkater1969]

Steigen die Werte der Fonds, nach Abflüssen, durch Kapitalmarktentwicklung = auch Bemessungsgrundöagen für laufende Vergütungen...und High Watermark kommt auch wieder zum Zuge.

Aktie ist ein möglicher Verdoppler, wenn Trend wechselt.....und satte Dividenden on TOP

[unicum]

Allerdings ist ein Teil des Ergebnisses auch eine ergebniswirksame Hochschreibung des Verkehrswertes der gehaltenen eigenen Fonds geschuldet. Da tendiere ich dazu, das rauszurechnen.

[carcat]

So lange die AuM nicht zunehmen, können sie sparen so viel sie wollen. Das ist nachrangig. Wichtig sind Zuflüsse in die Fonds.
Dazu finde ich keine aktuellen Infos und alles was bisher dazu zu lesen war, war eher traurig.

[Kampfkater1969]

Antwort auf Beitrag Nr.: 77.100.886 von katjuscha-research am 06.02.25 10:33:15

Ich rechne ja in 2025 mit mindestens 4 weiteren Zinssenkungen der EZB...ergo werden die Zinserträge auf das hier gammelnde nicht betriebsnotwendige Kapital immer geringer....und dann ja noch das Thema.....Risiko......denn diese Geldhaufen haben nicht den "politisch versprochenden Sicherungsschutz"

Es wäre ein wertvolles Signal an den Kapitalmarkt, wenn man

a.) mehr Dividende zahlen würde in 2025 als in 2024....und nicht nur 0,08 € mehr

und

b.) endlich Aktienrückkäufe vollzieht, die Gattung der "kastrierten Vozugsaktien" abschafft.....denn Platow hat sonst immer eine große "Gosche", wenn es um Gleichheit
und Gerechtigkeit geht........

[katjuscha-research]

Antwort auf Beitrag Nr.: 77.099.884 von Kampfkater1969 am 06.02.25 08:44:23

Das ist halt die Frage ob sie ungenutzt rumlungern werden.

Solange sie so fett Zinseinnahmen bringen, kann man das noch halbwegs verargumentieren als Vorstand. Bei stark sinkenden Zinsen sollte man endlich eine Verwendung für den Cash finden. Entweder etwas was organisch oder anorganisch den Gewinn nach oben treibt. Oder Aber Aktienrückkaufprogramme.
Erst wenn man diese Dinge als Vorstand ausschließt, aus welchen Gründen auch immer, würde ich als letztes Mittel die Sonderdividende wählen.

Zunächst mal könnte man ja den normalen Rahmen der auf der HV angekündigten Range von 65-75% Ausschüttungsquote nutzen. Bei 27 Mio Überschuss und voller Aktienanzahl von 7,25 Mio wären das exakt 2,8 € Dividende pro Aktie. Also aktuell 9% Rendite. Würde mich aber auch nicht wundern wenn es „nur“ 2,5 € Dividende gibt.

[Kampfkater1969]

Antwort auf Beitrag Nr.: 77.098.216 von katjuscha-research am 05.02.25 20:56:31

Und "Jubel-Bonus" deine aktuelle Erwartung?

Ich wäre für 2,22 € + 6 Euro Sonderausschüttung......denn die Geldmassen dort lungern ungenutzt herum und es kommen auch 2025 weitere Massen rein.....und 2026