checkAd

    Strategie für Anfänger - Eine Diskussionsgrundlage - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.04.00 12:52:07 von
    neuester Beitrag 03.02.01 17:58:53 von
    Beiträge: 58
    ID: 120.280
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 4.710
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 12:52:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Anlagestrategie für Anfänger


      Bei der hier vorgestellten Strategie handelt es sich keineswegs um eine allgemeingültige Investitionsstrategie. Es soll nur eine Hilfe für die Neuen unter uns darstellen und Anregungen geben. Die Strategie basiert auf der Lektüre diverser Bücher und anderer Publikationen zu dem Thema dazu eigenen Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema. Auch möchte ich das nicht als "Lizenz zum Geldverdienen" verstanden wissen, ein jeder muss die Gedanken für sich selbst umsetzen und mit Bezug auf seine spezielle finanzielle und mentale Situation modifizieren!


      Es geht also nicht um die Auswahl der besten Aktien, dazu gibt es soviele Meinungen wie es Aktien gibt. Es geht darum, sein Depot so zu strukturieren, dass man zu jeder Zeit ein ausreichendes Maß an Sicherheit und Kontrolle hat. Es geht um die Maximierung der theorethischen Erfolgschancen eines Depots und die Minimierung des Risikos. Es geht um die psychologische Komponenten der Börse, um den Sieg über die eigenen Ängste, Hoffnungen, die Gier und die Panik. Um ein Bewahren der Objektivität und ein konsequentes Handeln nach einer Strategie. Ein gutes System ist schon die halbe Miete, die andere Hälfte ist eine gute Aktienauswahl, ein Beherrschen des Handwerks (Chartanalyse...), ein gutes Timing, die Fähigkeit zur Vision u.v.m.



      Beginnen möchte ich mit der meines Erachtens nach wichtigsten Weisheit der Börse: „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“ . Das Nichtbefolgen dieser Regel ist der Hauptgrund für das Scheitern der meisten Anleger und das obwohl diese Regel realistisch betrachtet sehr einfach zu begründen und technisch auch sehr einfach zu befolgen ist (Stop-Loss Order).Was also steckt dahinter und warum fällt es vielen so schwer das umzusetzen?

      Ein Beispiel:
      Die Überlegung die hinter dieser Regel steckt setzt zuallererst voraus, dass der Anleger keine Macht über die Entwicklung der Aktienkurse hat (wovon wir wohl alle ausgehen können). Wir kaufen also eine Aktie von der wir zu wissen glauben, dass sie sich in Zukunft positiv entwickeln wird. Im besten Falle basiert der Kauf auf eigenen, zuverlässigen Researchs und entsprechenden (hoffentlich) hochqualitativen Informationen. Wir beobachten den Kurs und wider Erwarten entwickelt er sich in die andere Richtung . Das macht uns noch keine grossen Kopfschmerzen, wir sind keine Chartanalyse Profis und erfahrungsgemäss treffen wir den richtigen Einstiegspunkt sehr selten. Allerdings macht sich schon etwas Enttäuschung breit. Die Zeit vergeht und die erwartete Kurssteigerung bleibt aus – inzwischen sind schon 15% des eingesetzten Kapitals weg. Da wir nach wie vor sehr überzeugt von uns sind, machen wir die schwache Gesamtkonstitution des Marktes dafür verantwortlich oder aber schieben es auf die hohe Volatilität des Neuen Marktes. Das ist das erste Alarmzeichen – man setzt die eigene Meinung über die des Marktes. Anstatt vernünftig zu handeln und die offensichtlich falsche Entscheidung zu korrigieren, siegt eine Kombination aus Angst (vor der Realisierung des Verlustes) und falscher Hoffnungen.
      Das ist der psychologische Knackpunkt, denn jetzt steuern wir mit unserem Investment in’s Verderben. Der Kurs fällt weiter und aus Trotz, Hoffnung und Angst vor Verlusten verkaufen wir erst recht nicht. Diese Strategie führt unweigerlich zur Pleite, in dem Moment in dem wir eine solche Aktie erwischen ist die Börsenkarriere beendet! Und eine solche Aktie erwischt man unweigerlich irgendwann. Man kann sich das bildlich vorstellen wie einen Schweizer Käse, jedes Loch ist eine solche Aktie. Solange man in kein Loch reintritt (also nur Highflyer im Depot hat) ist alles in bester Ordnung, statistisch gesehen ist das allerdings so gut wie unmöglich. Zumindest so unwahrscheinlich dass es fatal wäre das zu versuchen!

      An diesem Beispiel kann man gut erkennen wo der Fehler liegt, nämlich tief im Kopf des Anlegers. Die durchschnittliche menschliche Psyche ist dazu verdammt an der Börse zu scheitern. Ohne Training, ohne einen überlegenen Willen und einer entsprechenden Strategie wird sie das auch in den meisten Fällen!

      Was wäre also im die richtige Strategie gewesen? In dem speziellen Fall habe ich ja bei 15% Minus erwähnt, dass jetzt spätestens die Zeit gekommen wäre zu verkaufen. Das ist natürlich nicht allgemeingültig und für das Beispiel willkürlich gewählt. Die „Reissleine“ muss so plaziert sein, dass sie diversen Anforderungen genügt. Zum einen dient sie ja der Kapitalerhaltung, dh. sie hängt von der individuellen Vermögensverhältnissen ab und der persönlichen Risikobereitschaft. Anderseits muss sie an einem logischen Punkt liegen, zB. wäre es unvernünftig eine Stop Loss Order direkt über einer Unterstützungslinie zu plazieren. Wenn es schlecht läuft wird man ausgestoppt und anschliessend prallt der Kurs an der Unterstützung ab und steigt wieder über den Stop Loss Kurs!
      Natürlich muss auch die Volatilität der Aktie berücksichtigt werden und die Liquidität des Handels, dafür nimmt man am besten historische Werte. In der Regel sollte ein Ausstieg (am besten nach „Konsultation“ eines Charttechnikers) zwischen 5 und 20% Verlust erfolgen!

      Der erste Teil der „Weisheit“ (Gewinne laufen lassen) scheint zwar leichter zu verwirklichen, wird allerdings auch manchmal von der Psyche „bombardiert“. Viele Menschen scheinen Angst oder Skrupel davor zu haben gigantische Gewinne mit einem Papier zu machen. Vielleicht weil sie ja in gewsisser Hinsicht unverdient sind, man arbeitet ja nicht täglich stundenlang dafür. Wie auch immer, was Gewinne angeht ist die Strategie relativ einfach: laufen lassen und den Stop Punkt je nach Volatilität nachziehen um nicht plötzlich in die Verlustzone zu laufen!


      Um den Unterschied dieser Strategien zu verdeutlichen möchte ich auf eine Graphik zurückgreifen (zu finden in dem Buch „Psychologie für Börsenprofis“ von Bernhard Jünemann und Dirk Schellenberger) Hier wird in die Anlegergruppe „Dagobert“ und „Donald“ unterschieden, die Bezeichnungen bedürfen wohl keiner weiteren Erläuterung ;)

      http://www.wallstreet-board.de/commnews/upload/122.jpg

      Bitte draufklicken, das Bild erscheint dann.
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 12:53:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      II

      „Der Markt lehrt Demut“

      Ich weiss leider nicht mehr von wem dieser Spruch stammt aber nichtsdestotrotz sollte man sich das immer vor Augen halten. Am besten bevor man diese Erfahrung selbst macht, denn billig wird sie nicht sein!

      Ich möchte an dieser Stelle die psychologische Seite des Investierens vertiefen, möchte aber noch ein paar allgemeine Dinge voranstellen. Zum einen die Gefahr einer Stop-Loss Order ( Kurz zur Erläuterung, eine Stop-Loss Order „überwacht“ den Kurs der Aktie und gibt, sobald ein bestimmter Kurs unterschritten wurde eine unlimitierte Verkaufsorder an den Markt. Die Gefahr besteht darin, dass die Order unlimitiert ist und man dadurch vielleicht 5% unter dem eigentlichen Stop-Loss Kurs verkauft!).
      Tatsächlich kann es passieren, dass man unglücklich ausgestoppt wird, trotz allem möchte ich jedem Anfänger ans Herz legen diese Möglichkeit der Kapitalerhaltung zu nutzen. Ist man erstmal eine Weile dabei und hat die ersten Erfahrungen gesammelt kann man dazu übergehen diesen Stop Punkt mental zu setzen und nach Unterschreiten eine limitierte Verkaufsorder abzugeben. Die Gefahr bei dieser Vorgehensweise ist vielfältig. Zum einen können wohl die wenigsten einen Aktienkurs den ganzen Tag über zeitnah verfolgen, zum anderen erfordert sie eine gute Disziplin. Zu leicht redet man sich nach dem Unterschreiten ein, dass der Kurs wieder steigt und dass man nichts übereilen soll. Damit ist die Strategie verletzt und der Teufelskreis von Hoffnung und Enttäuschung geht wieder von vorne los!

      Eine zweite Bemerkung zu dem ersten Teil bezieht sich auf die Strategie selbst. Besonders der Punkt des einzusetzenden Kapitals um eine sinnvolle Diversifikation zu erreichen (was essentiell ist für Buy and Hold) ist nicht zu vernachlässigen. Ich gehe davon aus, dass die Mehrzahl der Anfänger mit einem Kapital von weniger als 30.000 DM startet, da ist es nicht sinnvoll allzu breit zu diversifizieren (mehr als 6-10 Titel). Wie Altmeister Kostolany schon treffend formulierte: „Hat man viel Geld soll man nicht spekulieren, hat man genug Geld kann man spekulieren und hat man wenig Geld so muss man spekulieren!“
      Die vorgestellte Strategie richtet sich eher an die letzte Gruppe, Anleger die sich selbst zu den ersten beiden zählen dürften eine solche Einführung nicht mehr benötigen!


      Und damit zurück zum ursprünglichen Thema, der geistigen Selbstdisziplinierung. Um erfolgreich zu sein, muss man eine gewisse Rationalität, einen gewissen Realitätssinn mitbringen. Das bedeutet vor allem, dass man sich von den extremen Stimmungsschwankungen der Börse nicht mitreissen lassen darf. Wir können es täglich beobachten, steigen die Aktien sind wir guter Stimmung, ja oftmals sogar euphorisch. Kein Wunder, wir erhalten ja direkt eine Bestätigung unserer Aktienauswahl und wir werden von Stunde zu Stunde reicher. Und fallen die Aktien, besonders über einen längeren Zeitraum sind wir oftmals mies gelaunt, leichter reizbar, vielleicht sogar depressiv. In beiden Fällen können wir nicht objektiv reagieren, dessen müssen wir uns bewusst sein! Bei fallenden Kursen reagiert der durchschnittliche menschliche Verstand mit Trotz (vielleicht kommt Ihnen der folgenden Gedankangang bekannt vor: „der Kurs ist schon so tief gefallen, der kann nicht weiter fallen“), bei steigenden Kursen mit Misstrauen!! Und hier muss die Selbstdisziplinierung greifen – denn diese Reaktionen sind der Regel Nr.1 diametral entgegengesetzt! (Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen). Nun ist es natürlich nicht damit getan, einfach das Gegenteil von dem zu tun was man im ersten Moment beabsichtigt! Wichtig ist es, neben den eigenen Aktien auch immer die eigene Psyche zu verfolgen und auf allzu starke Schwankungen zu reagieren. Das kann sogar so weit gehen, dass man sich für eine Weile völlig vom Markt verabschiedet und versucht wieder zu sich selbst zu finden - an die Realität anzuknüpfen. Warnzeichen dafür können z.B. andauernde Flops sein oder grobe Verstösse gegen das ursprüngliche Handelssystem. Auch ein Wechsel im Anlageverhalten, z.B. exzessives Daytrading ohne nennenswerte Gewinne sollten einem zu denken geben.

      Deswegen stellen wir eine weitere wichtige Regel auf:
      Nicht nur unsere Investments sollten wir regelmässig überprüfen, sondern auch unsere mentale Verfassung

      Und nach jedem abgeschlossenen Handel, nach jedem Gewinn oder Verlust, sollten wir uns kurz darauf besinnen was wir nun falsch und was wir richtig gemacht haben. Nur so lernen wir unsere Schwächen kennen, nur so schaffen wir es unsere geistige Verfassung vom Markt unabhängig zu machen und in jeder Situation handlungsfähig zu bleiben!

      Zu diesem Thema gibt es auch eine ganze Menge „Börsenweisheiten“, z.b. „Der Markt bestraft Hoffnung“ oder „Der Markt hat immer Recht“. Sie sind in Ihrer Kürze natürlich reichlich undifferenziert aber der Kern der Aussagen ist wahr und das wollte ich heute ausführen. Unsere Gefühle können den Markt nicht beeinflussen, deswegen sind sie – zumindest was die Börse angeht – völlig überflüssig und kontraproduktiv !! Werden wir uns dessen bewusst und lernen wir sie von unseren Entscheidungen fernzuhalten, so haben wir schon mal einen wichtigen Schritt getan. Wenn nicht sogar den wichtigsten, denn um die aufgestellten Regeln einzuhalten benötigen wir oftmals einen fast übermenschlichen Willen.
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 12:55:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      III


      Beginnen wir mit der Regel “Schlechtem Geld nie Gutes hinterherwerfen“. Eine Frage die sich sicherlich ab und zu stellt ist, ob das Verbilligen einer Position denn nicht Sinn machen würde, wenn man doch 100% ig von dem Erfolg der Aktie überzeugt wäre. Nun, in dem vorgestellten System ist diese Regel eigentlich völlig überflüssig, bevor man an den Punkt kommt wo man über das Verbilligen nachdenken muss hat man – unserem System folgend – bereits verkauft um die Verluste zu begrenzen! Deswegen ist diese Regel eher als eine Art „Rettungsfallschirm“ zu betrachten. Sind wir mit einer Position in dieser Zwangslage (Verluste enorm – soll ich verbilligen durch Nachkaufen?) haben wir also unser System bereits ausser Kraft gesetzt und unsere Meinung über die des Marktes gesetzt. Empirisch gesehen, bricht uns dieser Fehler in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle das finanzielle Genick, ein Nachkaufen beschleunigt diesen Prozess in der Regel nur!

      Natürlich gibt es Ausnahmen und manche Menschen sind – warum auch immer – manchmal in der beneidenswerten Position, die Zukunft eines Unternehmens besser beurteilen zu können als die grosse Masse der Anleger! Allerdings habe ich ja zu Beginn der Reihe ein paar grundsätzliche Annahmen zu dem Anlegertyp getroffen, für den ich das alles schreibe. Diesen Annahmen zufolge ist der durchschnittliche Anleger dazu nicht in der Lage und an diesen Annahmen richte ich die Anlagestrategie aus! Wenn man also keinen klaren Informationsvorsprung vor dem Markt hat, niemals verbilligen, sondern verkaufen!

      Nachdem wir nun die psychologische Seite des Investierens betrachtet haben, möchte ich das Kapitel mit einer schönen Weisheit abschliessen: Kümmere Dich um Deine Verluste, die Gewinne laufen von selbst


      Und komme damit zu einem weiteren wichtigen Punkt, der Depotgestaltung. Da unser System eine sehr geringe Verlusttoleranz ausweist, müssen wir dem natürlich mit unserer Depotzusammenstellung entgegenkommen. Das bedeutet, wir plazieren unsere Einsätze auf möglichst viele verschiedene Titel und das nicht zu ungleichmässig. (Diversifikation)
      Für jede einzelne Position sollten wir uns vor dem Kauf ein genaues Bild über das Risiko machen, welches wir eingehen, als Regel könnte man das etwas so formulieren:
      „Schaue zuerst in den Abgrund, bevor zu zum Gipfel aufblickst“

      Dies ist auch im Hinblick auf Regel Nr.1 („Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“ .), speziell bei der Platzierung unserer „Reißleine“ unumgänglich. Als Anhaltspunkt für das mögliche Risiko können wir mehrere Faktoren berücksichtigen:
      -Allgemeine Marktlage
      -Historische Volatilität des Titels
      -Charttechnische Situation (überkauft/überverkauft, relative Entfernung von den langfristigen Durchschnittslinien...)
      ...
      (ich empfehle, sich hierzu zumindest die Grundlagen der Charttechnik anzueignen)

      Warum aber zuerst die möglichen Verluste bestimmen, viel mehr Spass macht es doch sich über potentielle Gewinne zu freuen? Erfahrungswerten zufolge hält sich das Gewinn/Verlust Verhältnis eines durchschnittlichen Marktteilnehmers im Bezug auf die Zahl seiner Engagements in etwa die Waage. Wenn also jedes zweite Geschäft Verluste einfährt und die andere Hälfte Gewinne, müssen wir nur noch dafür sorgen, dass die Gewinne über den Verlusten liegen. Da es sich aber offensichtlich so verhält, dass wir auf die Höhe der Gewinne keinen Einfluss haben, auf die Höhe der Verluste allerdings schon (eben durch Risikoabschätzung nach unten und konsequentes Umsetzen der Strategie), müssen wir vor jedem Geschäft diese Grenze neu anpassen. Sie alleine bestimmt die endgültige Performance.

      Der umgekehrte Weg führt ins Verderben. Wenn wir uns vor einem Neuengagement ausschliesslich auf die zu erwartenden Gewinne, kommen wir gar nicht mehr dazu, eventuelle Verluste realistisch einzuschätzen. Wir tun sie, befallen von dem unbedingten Wunsch nach Gewinn, als zeitlich eingeschränkten Rückschlag ab und verarbeiten sie nicht richtig. Damit wird die Strategie umgangen und ausser Kraft gesetzt.

      Nach diesem kleinen Exkurs kommen wir wieder zurück zu dem Thema Diversifikation. Der Satz „den Einsatz nicht ungleichmässig zu verteilen“ bedarf wohl noch etwas näherer Erörterung. Bei unserem Depotaufbau beachten wir einige Regeln. Der Grossteil des Depots sollte mit möglichst risikoarmen Titeln gefüllt sein. Das ist natürlich eine sehr relative Aussage, für manchen sind das die grossen Eurostoxx oder Dax Titel, andere verstehen darunter bereits weitaus spekulativere Aktien. Ich unterstelle mal, dass diejenigen Anfänger, die dieses Forum als Ort der Informationsbeschaffung gewählt haben zu letzterer Kategorie zählt, im weitesten Sinne also an Wachstumsmärkten engagierte Anleger sind. Auch hier findet man solche Titel, die Kriterien die es dafür zu erfüllen gibt sind:
      -niedrige relative Volatilitäten (z.B. im Vergleich zum Index)
      -konstante Wachstumsraten
      -eine gute Informationspolitik
      -ein liquider Handel der Papiere
      ...

      (für Ergänzungen bin ich durchaus dankbar, ebenso für Beispiele zur Orientierung)

      Einen kleinen Teil des Depots kann man – je nach Erfahrungs- und Informationslage – in spekulativeren Titeln anlegen. Denn wir müssen ja schliesslich auch unserem Drang nach schnellem Reichtum nachkommen um psychisch weiterhin ausgeglichen agieren zu können ;)

      Da die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes mit dem Risiko der Anlage steigt, sollte man solche Spielchen (nichts anderes ist es nämlich) wirklich auf einen sehr geringen Teil des Depotvolumens beschränken! Als Spielerei, mit eher sinnvollem Hintergrund möchte ich dabei OS Käufe (oder Verkäufe als Stillhalter) zur Absicherung (Hedging) werten – ein weiteres Eingehen auf die Thematik würde allerdings den Rahmen sprengen!
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 13:05:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      IV

      Ein weiterer strategischer Gesichtspunkt sind Trends im Anlegerverhalten. Wir haben ja am NM in den letzten Jahren so einige kleinere, mittlere und große Trends erlebt, einer davon – der Telekommunikationstrend - wird zur Zeit, man erlaube mir die Ausdrucksweise, regelrecht beerdigt (Anmerkung: dieser Absatz wurde im Herbst 1999 verfasst). Der darauffolgende Trend brachte vielen Medienwerten exorbitante Kursgewinne und der Höhepunkt dieses Trends liegt wohl, mit den völlig irrationalen Kurssteigerungen bei VCL und RTV, auch hinter uns. An diesen beiden Beispielen läßt sich im nachhinein das Phänomen „Trend“ sehr schön analysieren.
      Trends bestimmen das Börsengeschehen schon immer und sind charakteristisch für die der Börse zugrundeliegende Psychologie. Ist nämlich erstmals ein Trend ausgemacht und von den Medien allgemein akzeptiert, beginnt eine Zeit der Übertreibung die oftmals ihresgleichen sucht.
      Trends beschränken sich aber keineswegs nur auf einen Markt oder eine Branchenauswahl eines bestimmten Indizes. Es kommt auch vor, daß viel größere Kapitalströme einen Markt verlassen und sich einem anderen – z.b. ausländischen Kapitalmarkt zuwenden. Man denke da nur mal an den japanischen Markt, der im letzten Jahrzehnt Unmengen Kapital anzog und in ungeahnte Höhen kletterte.

      Was ist nun daran so wichtig als das es unsere Anlagestrategie beeinflussen könnte? Im Grunde genommen ist es doch für Anfänger schon schwierig genug einen „lokalen“ Überblick zu erlangen und sich in Ihrem präferierten Markt die aussichtsreichsten Werte auszusuchen.
      Auf die Strategie selbst haben solche durch Trends ausgelösten Kapitalab- und Zuflüsse nur einen marginalen Einfluß. Wenn wir mit unseren Depotwerten auf aktuelle „Trendwerte“ setzen, müssen wir ganz allgemein mit höheren Volatilitäten rechnen und das beeinflußt unsere Stop-Kurse. Außerdem ist bei solchen Werten noch mehr Disziplin gefordert, denn wenn der Trend zu Ende ist hat das oft katastrophale Auswirkungen auf die Kurse. Die Disziplin und die Bereitschaft Verluste zu begrenzen muß dann besonders ausgeprägt sein! Wie immer gilt, wenn wir uns dessen nicht sicher sind – Finger weg.

      Einen großen Einfluß haben solche entstehenden oder anhaltenden Trends allerdings auf unsere Werteauswahl. Die Gewinnchancen sind überproportional groß und wer läßt sich so etwas gerne entgehen? Dementsprechend ist auch das Risiko um einiges höher und es gibt einige Dinge die wir uns immer vor Augen halten müssen um das Geschäft mit einem positiven Saldo zu beenden!
      Ein Trend durchläuft in der Regel mehrere Stadien und jedes Stadium hat sein eigenes Risiko. Am Anfang steht die Spekulation, betrachten wir einfach die momentane Situation am NM. Der Medientrend neigt sich dem Ende zu und viele fragen sich schon was der nächste sein wird. In dieser Phase sind die Gewinnchancen und das Risiko am höchsten, man kann nur spekulieren. Mutige Investoren positionieren sich in einer Branche in der Erwartung damit den neuen Trend im Entstehen zu erwischen. Tatsächlich scheint sich daraufhin eine gewisse gesteigerte Nachfrage nach Titeln einer Branche zu manifestieren und die Medien werden darauf aufmerksam. Zu diesem Zeitpunkt hat man schon eine kleine Gewißheit was den nächsten Trend angeht, erste Engagements können eingegangen werden. Nach wie vor ist das Risiko hoch, eine endgültige Gewißheit hat man erst wenn sich die Meinung in den Medien und damit in den Köpfen der Anleger manifestiert hat. Diese Phase, in der jeder davon redet und gigantische Kursteigerungen schlicht erwartet werden markiert den Höhepunkt der Bewegung. Die Trendwerte laufen einfach und es scheint kein Wölkchen den Himmel zu trüben. Die Initiatoren des Trends haben nun was sie wollten: hohe Volumina und Preise jenseits von Gut und Böse. Zeit sich zu verabschieden und das Feld den Kleinanlegern zu überlassen. Wird diese Zeit noch von einer Emissionsflut mit Unternehmen dieser favorisierten Branche begleitet ist das ein weiters Anzeichen für den Höhepunkt des Trends. Was danach kommt kann sich wohl jeder ausmalen. Da die Starken Hände draußen sind ist ein Ende des Trends und ein damit einhergehender rapider Preisverfall nur noch eine Frage der Zeit.

      Diese Betrachtung deckt nun Trends in bestehenden Märkten ab, mindestens genauso wichtig ist es ein Auge auf „globalere“ Trends zu haben und die Kapitalströme zu beachten. Der beste Markt mit den besten Titeln ist nicht lukrativ wenn ein anderer momentan in Mode ist und das gesamte Anlegerkapital abzieht! Dazu wieder ein aktuelles Beispiel, bleiben wir am NM. Seit der diesjährigen Frühjahrshausse und der damit verbundenen, sehr hohen Bewertung, einzelner Titel wendet sich ein Teil des Kapitals anderen, lukrativer scheinenden Märkten zu. Ein neuer Trend scheint sich im Bereich der vorbörslich notierten Werte zu manifestieren, ein Vergleich mit dem NM vor anderthalb Jahren ist durchaus berechtigt. Neuemissionen, unabhängig davon welcher Güte, werden gekauft wie verrückt, mehrfache Überzeichnungen sind inzwischen die Regel und die damit befaßten Gesellschaften (AHAG, Valora...) streichen enorme Gewinne ein. Es trifft einfach ein Überangebot an Kapital (das anderen Märkten „davonläuft“) auf Titel mit geringen Volumen und daraus resultieren zwangsläufig höhere Bewertungsmasstäbe. Nach und nach wird auch die Presse darauf aufmerksam, es etablieren sich immer mehr Unternehmen die im weitesten Sinne mit vorbörslichen Aktien Ihr Geld verdienen. Seien es Informationsdienste, Makler (auch private Sites im Internet werden aufgebaut) usw... die Indizien sprechen für einen neuen großen Trend im deutschen Kapitalmarkt. Die Parallelen zum Aufstieg des NM sind nicht zu übersehen!

      Solche Überlegungen sind im Vorfeld der Titelauswahl anzustellen, denn sie haben einen entscheidenden Einfluß auf die Performance des Depots. Neben dem Einzelresearch der Titel ist es wichtig eine Vorauswahl der Märkte oder Branchen zu treffen in die man sein Kapital investieren möchte. Auch – und das ist wieder ein psychologischer Aspekt – darf man nicht versäumen seine Depotentwicklung in einen übergeordneteren Zusammenhang zu stellen, dh. eine ehrliche Betrachtung der Märkte und ein Prüfen ob man nicht in einem Markt investiert ist der auf absehbare Zeit von anderen Investoren eher gemieden wird. Nicht nur die Einzelperformance eines Titel ist wichtig sondern auch sein direktes Umfeld, daran lassen sich frühzeitig Tendenzen erkennen die sich früher oder später auch auf die Entwicklung dieses bestimmten Titels auswirken!

      Ein häufiger Anfängerfehler ist, bestimmte Bewertungsniveaus zu akzeptieren und sein Handeln darauf aufzubauen. Ob ein Unternehmen mit einem hohen KGV oder einem niedrigen bewertet ist hängt nämlich nicht nur damit zusammen ob es ein gutes oder schlechtes Unternehmen ist sondern in erster Linie von dem im Markt befindlichen Kapital. Erneut am Beispiel NM: man hat sich inzwischen daran gewöhnt daß höhere KGV für Einzeltitel bezahlt werden, als Begründung werden die Wachstumsraten angeführt. In Wirklichkeit liegt es einfach daran, daß in den letzten 2 Jahren enorm viel Kapital in den Markt gepumpt wurde was zwangsläufig die Kurse und damit die Bewertungen in die Höhe trieb. Wird – wie es aktuell geschieht – ein Teil des Kapitals abgezogen „normalisieren“ sich diese Dinge eben wieder..


      All das ist für die Gestaltung eines erfolgreichen Depots unerläßlich. Allgemein läßt sich sagen, daß ein Investor der seine Sichtweise auf ein Marktsegment beschränkt eventuell innerhalb dieses Segmentes gute Erfolge erzielt aber genauso leicht von einer übergeordneten Marktschwäche hart erwischt werden kann die er, aufgrund seiner eingeschränkten Perspektive nicht rechtzeitig erkennen konnte!


      Anmerkung: Diesen Text habe ich Ende letzen Jahres verfasst. Ich habe ihn etwas überarbeitet und bitte um Verständniss für Bemerkungen die vielleicht trotzdem etwas aus dem zeitlichen Zusammenhang gerissen erscheinen. Die Überlegungen resultieren aus meinen Fehlern und Erfahrungen die ich in eine recht einfache Strategie für mich umgesetzt habe. Ich hoffe sie beinhaltet einige Anregungen für die Neuensteiger unter uns.

      Grüsse, Thomas...
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 13:22:37
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1895EUR -0,26 %
      Einer von wenigen in einer elitären Gruppe!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 14:12:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      super arbeit timotei!! :D
      für Anfänger dürfte dies bestimmt verständlich dargestellt sein! :D
      würde mich mal interessieren, ob die alles kapiert haben!?!?
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 14:22:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo Thomas,

      ich möchte zum Thema Verbilligen eine Anmerkung machen.
      Zuerst würde ich empfehlen nicht sofort mit dem ganzen Kapital, das man für dieses Investment vorgesehen hat, einzusteigen. Je nach Kapital sollte dies in mehreren Schritten vollzogen werden.
      Zu Anfang dürfte es genügen wenn man jeweils mit 50% in den Wert investiert.

      Angenommen man kauft ein Aktie XY zu einem Kurs von 100 Euro mit 50% des für dieses Investment vorgesehen Kapitals. Bei 88,50 liegt eine wichtige charttechnische Marke. Daher wird das SL bei 87 gesetzt.
      Der Wert fällt jetzt auf die Unterstützung zurück und prallt davon ab auf etwa 92 Euro. Dann wäre es aus meiner Sicht ein geeigneter Zeitpunkt zu verbilligen und das restliche Kapital nachzuschießen.

      mfg Captain Picard

      P.S: Das Bild funktioniert nicht
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 14:30:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      Danke für den Hinweis Captain. Ich würde sogar so weit gehen den Einstieg in 3 Schritten zu vollziehen. Wie immer ist das natürlich schwierig wenn man nur wenige Tausend DM zur Verfügung hat (für das gesamte Depot).

      Ich versuche mal das Bild zu finden und leg es auf einen anderen Server.

      Grüsse, Thomas...
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 14:59:38
      Beitrag Nr. 9 ()
      Eure Ausfuehrungen (Stichwort Stop-Loss, Verluste realisieren) beruhen auf einer
      kurz- bis mittelfristigen Strategie, die mithilfe von Charttechnik die Kauf- und Verkaufzeitpunkte
      bestimmt. Das ist eine gute Strategie, nur dass Anfaenger von Charttechnik (= das Herauslesen von
      Kauf- und Verkaufzietpunkt aus dem Kurvenverlauf) rein gar nichts verstehen und das auch
      eine sehr schwierige Materie ist.
      Verluste realisieren, schoen. Aber es kann auch falsch sein.
      Die vielbeschworenen zitternden Haende werden oftmals von den institutionellen Anlegern mit
      voller Absicht aus dem Markt gedrueckt. (Druecken des Kurses durch Verkaeufe -> Ausloesen
      von Stop-Losses und Panikverkaeufen -> Wiedereinsammeln der guenstigen Titel)
      Der ambitionierte Anleger mit sehr viel Zeit kann nun sagen: da steig ich halt erst aus und dann bei Tiefstkursen
      wieder ein. Dazu ist staendiges Beobachten der Kurse und viel Fingerspitzengefuehl (Geduld!!!) noetig.
      Fuer den Anfaenger ist das nichts.
      ich wuerde jedem Anfaenger empfehlen, sich solide Titel mit Wachstumspotential zu suchen, die nicht
      ueberteuert sind (KGV), und dann natuerlich nicht das ganze Geld in einen einzigen Titel zu investieren.
      Man kann auch in einige der Fonds fuer den Neuen Markt reingehen. DAmit ist Diversifikation gewaehrleistet.
      Und: wichtigste Regel: Kaufe niemals auf Kredit!!
      Auf diese Weise kann man Baisses und sogar Crashes aussitzen. Wobei es natuerlich das Groesste ist,
      in einem solchen Moment ueber Cash zu verfuegen. Das halte ich fuer eine weitere wichtige Regel: Immer
      eine Liquiditaetsreserve vorhalten!
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 16:41:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      Stoploss an sich sind in den momentanen volatilen zeiten ein nutzloses Intrument.

      Mentale Stoploss machen da schon eher sinn. Vor einem verkauf sollte man dann prüfen, warum der Kurs denn runter ist. Bei Marktenen Werten kann es schnell aufgrund von unliomitierten Verkäufen zu irationalen Kursbewegungen kommen...

      Oder steckt denn richtiger Abgabedruck dahinter oder sind es nur miniorders...wird hier als gezielt gedrückt oder ist einfach nur ein starker Verkaufsdruck vorhanden...usw...

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 17:56:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo MH,

      Du hast nicht unrecht mit Deiner Kritik an den Stopp-Loss. Jedoch ist es für Einsteiger schwierig, soviel Disziplin aufzubringen, um mentale Stopps einzuhalten. Daher sollten sie trotzdem zumindest anfangs dieses Mittel einsetzen.

      mfg Captain Picard
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 18:38:18
      Beitrag Nr. 12 ()
      Dank für diese erstklassigen Beiträge!Habe als Neuling alle Fehler
      gemacht,die man machen kann.Trotz vieler Fachlektüre,inder Praxis
      fällt man als Lemming voll herein denn man ist ja gutgläubig.(doof)!
      Erst nach Monaten durch Verluste etwas klüger geworden und vor allen Dingen,die guten von den vielen schlechten Propheten unterscheiden
      gelernt.Fazit:Macht weiter so,es wird dankbar angenommen.
      Gruß
      Karloss
      Avatar
      schrieb am 18.04.00 22:26:41
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ich war im September 99 ein solcher Anfänger. Habe mir auf Empfehlung von Bekannten Börse Aktuell bestellt. Dann habe ich aus dem Bauch heraus einen Wert gewählt. Allerdings nur einen, da das Kapital nicht gereicht hat. Insgesamt bin ich mit dieser Strategie gut gefahren, da ich Nokia zu 85,10€ gekauft habe und 6 Monate später zu 206€ verkauft habe. Das ist mit sicherheit nicht das allgemeingültige Beispiel, aber es ha doch zu einem gelungen Einstieg in den Aktienmarkt verholfen. Es war aber viel Glück dabei.
      Avatar
      schrieb am 19.04.00 00:13:34
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo zusammen!

      Würde mich eigentlich nicht als "Einsteiger" bezeichnen, da ich seit 8 Jahren in Aktienfonds und seit 4 Jahren in Aktien investiere. Ab und zu besuche ich aber gerne nochmal diesen Thread hier, weil ich die Gedankengänge immer wieder interessant finde.

      Liegt das "Problem" nicht eigentlich darin, dass keiner, aber wirklich keiner, tatsächlich sagen kann, wie sich die Kurse entwickeln werden? Zu "richtigen" Ergebnissen kommt man weder mit Charttechnik, noch mit Fundamentalanalyse, noch mit Börsenpsychologie, und auch nicht mit bestimmten, wie auch immer ausgestalteten Strategien. Damit möchte ich die Ausführungen meiner "Vorredner" gar nicht diskreditieren. Es ist sicher sinnvoll, sich an bestimmte Verhaltensmuster zu halten. Man sollte sich aber m.E. immer auch vor Augen führen, dass man an der Börse auch eines braucht, nämlich eine gehörige Portion Glück.

      Dies gehört zu den wesentlichen Erkenntnissen, die ich mittlerweile an den Märkten gewonnen habe. Dabei sollte ich betonen, dass ich mich grundsätzlich als gut informierten Anleger ansehe. Ich informiere mich in aller Regel sehr ausführlich über den Wert, in den ich investieren möchte. (Nebenbei bemerkt: für Otto Normalanleger sind hier natürlich auch Grenzen gesetzt. An die wirklich "heißen" Informationen wird man nicht oder - fast noch schlimmer - nur zu spät herankommen.)

      Gut, ich gebe zu, dass mich ab und zu auch die "Zocker"-Mentalität überkommt, und ich mich mehr oder weniger kurzfristig (d.h. im Verlaufe eines Tages) für einen Wert entscheide. In einem solchen Fall kann von ausführlicher Information natürlich keine Rede sein. Solche "Spielchen" gönne ich mir allerdings auch nur mit einem Anteil von ca. 5 % des zur Verfügung stehenden Kapitals.

      Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte:
      Wenn ich mir meine Börsenaktivitäten im Nachhinein so angucke, so stelle ich fest, dass im Grunde alle nur denkbaren Kombinationen bei mir auch vorgekommen sind. Will sagen:

      1.
      Habe bei steigenden Kursen Gewinne laufen lassen und bin gut damit gefahren.

      2.
      Wollte bei steigenden Kursen Gewinne laufen lassen und bin durch plötzlichen und rasanten Kursrückgang schlecht damit gefahren und habe mich über entgangene Gewinne geärgert.

      3.
      Habe bei steigenden Kursen Gewinne mitgenommen, im Nachhinein betrachtet genau zum richtigen Zeitpunkt.

      4.
      Habe bei steigenden Kursen Gewinne mitgenommen und mich nachher geärgert, weil Kurse weiter rasant gestiegen sind.

      5.
      Habe bei fallenden Kursen aufgrund mentaler Stop-Loss-Marke verkauft, und das war auch gut so, da danach weiterer rasanter Kursverfall erfolgte.

      6.
      Habe bei fallenden Kursen aufgrund mentaler Stop-Loss-Marke verkauft und mich nachher geärgert, weil Kurs wieder angestiegen ist.

      7.
      Habe bei fallenden Kursen nicht verkauft, weil ich vom Wert überzeugt war, und musste weiteren Kursverfall mitansehen.

      8.
      Habe bei fallenden Kursen nicht verkauft, weil ich vom Wert überzeugt war, und tatsächlich konnte sich der Wert wieder massiv erholen.

      Für jede der genannten Kombinationen findet sich in meiner Depot-Historie mindestens ein Beispiel.

      Was hab ich also falsch gemacht? Ich vermag das auch im Nachhinein nicht zu beurteilen. Manchmal hat man den Eindruck, es ist völlig egal, was man macht, irgendwie kommt es doch ganz anders. Manchmal war es richtig, dem Trend hinterherzulaufen, manchmal war es genau falsch. So manche Mark hab ich mit antizyklischem Verhalten herausgeholt, manchmal konnte man damit aber auch völlig danebenliegen.

      Da ich im Ergebnis aus meinem eingesetzten Kapital in den letzten Jahren zwischen 8 und 30 % Rendite herausgeholt habe, kann es jedenfalls so schlecht nicht gewesen sein. Ich für meinen Teil bin damit auch zufrieden. Natürlich ist es immer schön, wenn man so viel wie möglich herausholt, aber ich glaube, die Gier ist ein schlechter Ratgeber. Noch vor wenigen Wochen verkündeten selbsternannte Börsen-Gurus hier bei wallstreet-online in einigen Threads ihre ausgefeilten Strategien, mit Hilfe derer sie in 3 Jahren aus 50.000,-- DM eine Million machen wollten. Mittlerweile ist es ruhig geworden um diese Leute...

      Und was würde ich einem Neueinsteiger heute raten? Unabhängig von sonstigen "Strategien" sollte er jedenfalls einige Grund-"Spielregeln" beachten, die allerdings mittlerweile auch schon zur Binsenweisheit geworden sind, deren Einhaltung mir aber - so glaube ich zumindest - auch geholfen hat.

      1. Keine Aktien auf Kredit kaufen! Nur Kapital einsetzen, dass auf lange Sicht (mehrere Jahre!) nicht benötigt wird.

      2. Empfehlungen nicht ungeprüft übernehmen! Immer Zahlen, Nachrichten und Charts anschauen, auch versuchen, die allgemeine Stimmung auszuloten.

      3. Nicht alles auf eine Karte setzen! Diversifizieren bedeutet Risikominimierung. Für langfristige Anlagen auch Investmentfonds einbeziehen. (30-40 % meines Aktien-Vermögens liegen in Fonds - ist zwar nicht so "spannend", hat sich aber im Ergebnis weiß Gott bewährt!)

      4. "Zockerwerte", auch Optionsscheine, wenn überhaupt, dann nur zu einem kleinen Anteil beimischen, als Anfänger vielleicht lieber ganz drauf verzichten.

      Ich wünsche uns jedenfalls allen - und den "Neulingen" vor allem - erfolgreiche Börsenzeiten!


      Grüße


      PS: Weiß auch nicht, warum jetzt vor und hinter Anführungszeichen immer Schrägstriche auftauchen...
      Avatar
      schrieb am 19.04.00 06:48:51
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hmm ja wer hört schon einem Besserwisser zu, das war eigntlich auch die Intention zu meiner ID und genau das ist es auch was man zu Hauf auf den Boards findet und genau da möchte ich einstzten, man sollte den selbsternannten Experten zumindest mal auf den nicht betreuten Foren zuviel Bedeutung zu messen( auch mir nicht ;)), oft haben die nicht viel mehr Ahnung wie die, die hier als Anfänger reingucken und Fragen stellen oder sie verfolgen konsequent nur Ihre eigenen Ziele, so dass Sie Ihre Aktien möglichst gut verkaufen können.
      LOHMI beschreibt schön die Situation in die sich ein Anleger immer wieder begibt, er wird sich irren, die Frage ist nur ab wann erkenne ich einen Irrtum und wie sichere ich mich ab, daß mich ein Irtum nicht um mein sauer verdientes Geld bringt.
      Das bringt mich zum nächsten, Thema dem Stop Loss.
      Hierzu habe ich einen recht ausführlichen Thread vor einiger Zeit erstellt, in dem diesem Thema einige Seiten gewidmet sind.
      Zum Teil werden in diesem Thread auch einige Regleln wiederholt und einige die ich für mich selbst gefunden habe ergänzt, was der einzelne daraus macht, bleibt jedem selbst überlassen.

      Hier jedenfalls mal der Link dazu Thread: Stopp Loss oder Stop Buy 2. Auflage

      Hier sind auch schon einige Fragen von dem ein oder andern den ich hier im Einsteigerforum als Einsteiger wiedergefunden habe, beantwortet worden.
      Auch der Einwurf das man in diesen schwankungsfreudigen (=volatil) Zeiten mit einer Stop Loss Strategie nichts anfangen kann, kann ich eigentlich nur dementieren, aber in Zeiten, wie wir sie jetzt haben, ist es generell sehr schwer mit Aktien einen kurz oder auch längerfristigen Gewinn zu erzielen und ich denke als Anfänger sollte sich gerade jetzt von den hochvolatilen und auch meist hoch spekulativen Aktien fern halten.
      Für den "normalen" Kleinanleger oder Einsteiger ist das Stop Loss und der richtige Einsatz meiner Meinung nach das einzige Mittel, wie er sich vor übermäßigen Verlusten schützen kann. Wer kann schon von morgens 9 Uhr bis abends um 18:30 Uhr die Kurse mitverfogen und dann auch noch schnell mal seine Aktien verkaufen.
      So das wars von meiner Seite und wenn ein Einsteiger den Thread ließt, und Fragen hat immer löchern, sofern ich Auskunft geben kann, mach ich das und wenn ich keine Ahnung habe, dann mach ich mich schlau oder suche nach Hilfe.
      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 19.04.00 14:54:20
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hi Besserweis, keine Angst brauchst Dich nicht für Deine ID schämen.

      Du triffst den Nagel schon auf den Kopf, gerade in Bezug auf die Tatsache dass die Handelszeiten an Anfang Juni ja noch weiter verlängert werden...

      Ob dies sinnvoll oder nicht ist möchte ich jetzt nicht entscheiden, durchgehend wird man aber die Sache sicher nicht mehr verfolgen können...:O

      Ob ein SL dass beste ist bleibt abzuwarten, eine Absicherungsmöglichkeit ist es aber sicherlich.

      mfg PoP


      PS: Respekt Timotei.;)
      Avatar
      schrieb am 22.04.00 10:00:35
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo zusammen, danke für Eure Beiträge.
      Eine Sache liegt mir in diesen hochvolatilen Zeiten am Herzen: Niemals zur Eröffnung unlimitiert verkaufen

      Ganz abgesehen davon, dass Panik nie ein guter Ratgeber ist, haben die letzten Tage doch allzu deutlich gezeigt, dass noch viele "Schnäppchenjäger" unterwegs sind. Jeder der also morgens seine Aktien verschenkt macht einen Daytrader glücklich, der eben diese Stücke in die nächste Erholung hineinverkauft.

      Für einen Verkauf gibt es an sich nur 3 Gründe: persönliche Gründe (ich benötige das Geld), steuerliche Gründe und fundamentale Gründe). Als vierter wäre eventuell noch übertriebene Euhorie zu nennen - nicht aber PANIK.

      Habe auch noch ein nettes Zitat zum Aktienkaufen gefunden: Drum prüfe wer sich (ewig) bindet :)

      Grüsse, Thomas...
      Avatar
      schrieb am 22.04.00 21:47:06
      Beitrag Nr. 18 ()
      habe aktienkauf kreditfinanziert, sind jetzt 45% weniger wert.
      habe brief v bank noch nicht beantwortet, wollen neueinlage oder verkauf.

      wie sieht das konkret aus, wenn zwangsverkauf? verkaufen die alles, was man
      geliehen hat oder wird nur neuer kreditrahmen angeglichen, also auf d neuen
      beleihungswert. hat man noch toleranz zu erwarten v kreditinstitut, wenn sich
      aktie zB stabilisiert und ein aufschwung im bereich des möglichen?
      Avatar
      schrieb am 25.04.00 05:31:13
      Beitrag Nr. 19 ()
      titan,
      das hört sich nicht gut an, Du solltest Dich schleunigst mit Deiner Bank in Verbindung setzten. In der Regel ist kein Kreditinstitut daran interessiert, Dich über die Klinge springen zu lassen. Es kommt auch im wesentlichen auf Deine Werte an, die Du beliehen hast und wie man die weiteren Aussichten einschätzt und wie Deine finanzielle Lage generell ist, aber dazu musst Du mit einem Berater Deiner Bank persönlich reden. Auch das mit einem Zwangsverkauf lässt sich mit den Banken oft regeln, so daß Du zumindest einen bestimmten Zeitraum bekommst in dem Du die Werte verkaufen kannst und das die Bank nicht zwangsweise macht.
      Aber bei -45% würde ich mir auch mal generell Gedanken machen, ob Du nicht mal eine Beratung in einer Bankfilliale in Erwägung ziehst, die eine Wertpapierabteilung hat.
      Vielleicht solltest Du auch mal mit einer Professionellen Schuldnerberatungsstelle Kontakt aufnehmen, evt. kann man Dir hier weiterhelfen.
      Hier mal ein Link dazu http://www.bag-schuldnerberatung.de/
      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 28.04.00 09:24:34
      Beitrag Nr. 20 ()
      Anfangsbeitrag immer aktuell. Nach oben.
      Avatar
      schrieb am 17.05.00 13:11:05
      Beitrag Nr. 21 ()
      Zu dem Thema "Stopp-Losses" habe ich auch etwas (in englischer Sprache) gepostet unter:
      Thread: Revolutionäre & Co. (Teil III)

      ...
      Avatar
      schrieb am 19.05.00 13:54:11
      Beitrag Nr. 22 ()
      Weil man in solchen Zeiten am besten lernt, hoch damit.
      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 24.05.00 04:36:20
      Beitrag Nr. 23 ()
      Und nochmal hoch damit.
      Veilleicht kommt ja doch der ein oder andere mal dazu sich die Sachen hier mal sauber durchzulesen und für sich selbst auszuwerten.
      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 27.05.00 13:28:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo Zusammen,

      erstklassiger Thread, Timotei210 !

      Sollte wohl öfter mal aus meinem 50-er Club (Forum: Persönliche Finanzen) heraustreten und die andern Foren besuchen.

      Ein wichtiger Aspekt, der noch nicht genannt geworden ist, ist die persönliche Zielsetzung.

      Was will ich mit dem Aktienengagement erreichen ?
      Steht der Kapitalaufbau im Vordergrund ?
      Will ich z.B. durch das Aktienengagement langfristig finanzielle Unabhängigkeit erreichen ?

      Je nachdem was den Einsteiger dazu bewegt sein Geld in Aktien anzulegen, sollte seine Aktienstrategie auch nach seinen Finanzzielen ausgerichtet sein.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 29.05.00 23:10:47
      Beitrag Nr. 25 ()
      nach oben - ist immer aktuell !
      Avatar
      schrieb am 07.06.00 10:35:21
      Beitrag Nr. 26 ()
      up ... :):)

      Dr.Ich .. :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.06.00 19:46:19
      Beitrag Nr. 27 ()
      Erfolg ist doch ganz einfach:

      alles richtig machen, dann klappts auch mit den Gewinnen :D :D :D

      Wie mache ich alles richtig? Keine Ahnung :D :D :D Aber nur gute Werte bringen auch gutes Geld

      das war`s, kurz und schmerzlos :D :D :D

      gruss pp :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 08.06.00 21:09:16
      Beitrag Nr. 28 ()
      Als weiterführende Lektüre kann ich das Buch "Mentale Börsenkompetenz" von Franz-Josef Buskamp empfehlen (siehe auch Rezensionen bei www.amazon.de).

      Auch Franz Buskamp besteht auf dem Setzen von Stop/Loss-Limits, und auch ich habe da so meine Bedenken (das ist übrigens der einzige Aspekt in diesem Buch, den ich bis jetzt nicht vollständig akzeptiert habe). Ich denke, dass bei einer ausschließlich langfristigen Strategie, bei der ausschließlich wachstumsstarke, erheblich unterbewertete Aktien gekauft werden, Nachkaufen durchaus eine sinnvolle Alternative zu Stop/Loss-Limits sein kann. Natürlich vorausgesetzt, dass man die Bewertung vor dem Nackkauf gründlich überprüft.

      Stop/Loss erscheint mir vor allen dann angebracht, wenn die Trendfolge in der Strategie eine wichtigere Rolle spielt als die fundamentale Bewertung, oder wenn man kurzfristig tradet.
      Avatar
      schrieb am 10.06.00 10:36:14
      Beitrag Nr. 29 ()
      Da dieser Thread aus meinen Boardzeiten stammt nehm ich ausnahmsweise wieder die alte ID.

      Mandrella, ich schätze es gibt da noch ein Argument. Unerfahrenheit, fehlende Möglichkeit eine Unternehmensbewertung vollständig und kompetent durchzuführen. Als Anfänger hat man wohl in den seltensten Fällen den nötigen Background und vor allem die Erfahrung eine Investmententscheidung bis in das letzte Detail durchzudenken. Um eben dieser Fehlerquote vorzubeugen und sie nicht zum Ruin des eigenen Depots werden zu lassen, halte ich Stopp Loss Kurse für ein wichtiges Instrument.

      Grüsse, Thomas...
      Avatar
      schrieb am 10.06.00 10:41:39
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo PP, super Strategie :D Aber bei NET.IPO und LHS hätte ein Stopp Loss auch geholfen, oder ;)

      Grüss Deine Frau und den Kleinen von mir.

      Thomas Leber
      Avatar
      schrieb am 11.06.00 10:51:40
      Beitrag Nr. 31 ()
      Also ich bin ja der totale Neueinsteiger und ich muß sagen, alle Achtung, super Beitrag aus dem ich sehr viel mitgenommen habe - hoffe ich zumindest, wird sich ja wohl in Zukunft zeigen :-)
      Avatar
      schrieb am 11.06.00 14:45:24
      Beitrag Nr. 32 ()
      hi leute!
      also ich bin zwar erst seit januar dieses jahres an der boerse,allerdings wie man sieht hab ich doch schon einiges erlebt:).hab auch schon fehler ohne ende gemacht und bin im moment allerdings mit 20% im gewinn,aber nur deshalb weil ich in der groessten euphorie auch mal ans gewinne realisieren gedacht habe bzw. verluste begrenzt hab ,was mir allerdings nicht bei allen titeln gelungen ist.dazu muss ich sagen mein depot laeuft sicher schon laenger als januar ,wobei sich vorher jemand anders darum gekuemmert hat.

      meine positiven zocks:

      -microsoft fuer 104€ im maerz verkauft 30% gewinn(mit dem verfahren gg microsoft ,das war mir zu unsicher)
      -siemens mit ca. 600% gewinn bei 190!€ verkauft:) (ich arbeite dort):)
      -kabel new auf adhoc gekauft zu 75€, verkauft bei 80!(puh!!!)
      -amd gekauft bei 26.5 (bin computerfreak ,verkauft bei 43€)zuwenig geduld :)
      -aol verkauft bei 64€ (110% gewinn)
      -medarex bis jetzt 3 mal getradet 50 rein 65 raus,56.5 rein 64raus,57 rein und hab sie noch
      -metabox bei 65 und 71 rein bei 84 haelfte verkauft
      -timeless 2mal getradet


      und jetzt die looser
      -teldafax verkauft bei 11€ -70%
      -ision verkauft bei 51e -54%
      -m+s verkauft bei 13.5€ -40%
      -senator (aje die story ueberhaupt,gekauft bei 140.5€ gestiegen auf 180 nix gemacht gefallen auf 140 nachgekauft gestiegen auf 169 mein verkaufslimit war bei 170:( ;gewartet haette jetzt immer noch mit gewinn verkaufen koennen aber nein ,bin dann bei 123€raus )
      -3*music gekauft bei 9.10 gestiegen nix gemacht verkauft dann bei 9.30(gott sei dank)!
      -starnet(danke gigaguru:) gekauft bei 8.4 allerdings nur mit spielgeld rein und hab sie immer noch naja des is egal jetze

      was man sagen kann, das man doch auf jeden fall glueck benoetigt, sonst waer ich anstatt 20% im plus bei 30% im minus wenn ich so an manchen aktien haengen wuerde.auf jeden fall werde ich mir ein paar ratschlaege beherzigen, danke timotei:).auf jeden fall hab ich den neuen(alten) trend erkannt und mir biotechs ins depot gelegt,genauso wie in meinem depot nur noch eine einzige deutsche aktie liegt und zwar metabox,ansonsten nur auslaendische werte.ich halte imho vom deutschen aktienmarkt nicht viel weil die eh nur versuchen den amis hinterherzurennen,da kann ich mir auch gleich amiwerte ins depot legen.

      momentan im depot

      -metabox
      -medarex(yippie)
      -commerce one
      -softbank
      -human genome science
      -biogen
      -starnet(ich hab ja soviel zeit)
      -timeless software

      wie man sieht sehr spekulativ ,aber je weniger kapital desto kostolany:).
      Avatar
      schrieb am 12.06.00 00:49:58
      Beitrag Nr. 33 ()
      Ich finde diesen Thread sehr hilfreich! Vielen Dank insbesondere an timotei210.
      Bin zwar (vielleicht) kein Anfänger mehr, aber es ist ab und zu gar nicht schlecht, sowas
      (mal wieder) zu lesen, und dabei feststellen zu müssen, dass man sich vom einen oder
      anderen ehemaligen Vorsatz bereits ein gutes Stück entfernt hatte.

      Wenn ich auch einen Rat für Einsteiger bringen darf, dann den:
      Meiner Meinung nach finden sich wirklich gewinnbringende Analysen nur selten
      in `Euro am Sonntag`, `Focus-Money` und wie die ganzen Zeitungen alle heißen.
      (Und wenn doch, dann ist es meistens schon zu spät.)
      Und mit `Aktionär` oder `3sat-Börse` fällt man genauso oft auf die Schnauze
      wie es einem vielleicht kurzfristig hilft.
      Und von eventuell weit im Plus liegenden Musterdepots sollte man sich schon
      gar nicht blenden lassen. Abgerechnet wird nämlich `am Schluss` - soll heissen,
      nach einer wirklichen Korrektur am Neuen Markt. Und dann rauschen solche
      Musterdepots oft stärker in den Keller als alles andere.
      Auch bei (so genannten) Analysen von Banken sollte man immer im Hinterkopf behalten,
      dass hier natürlich eigene Interessen mit im Spiel sind. (Ganz davon abgesehen, dass häufig
      nur die letzten zwei Unternehmens-adhoc-Meldungen rezitiert werden - verbunden mit
      einer nachfolgenden höchst subjektiven Bewertung.)

      Mein Tip wäre also, sich die (leider) rund Tausend Mark aus den Rippen zu schneiden,
      und einen seriösen Börsenbrief zu abonnieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese
      Kosten durch die eine oder andere fundierte Analyse/Empfehlung (inklusive zeitlichem
      Vorsprung vor dem Großteil der Kleinanleger) bald amortisieren, ist ziemlich groß!

      Viele der ganzen `Boulevard-Börsenmagazine` erzählen nämlich im Prinzip nur
      Erkenntnisse, die bereits Wochen vorher in einem der renommierteren Börsenbriefe standen.
      Oder sie stürzen sich auf diejenigen Aktien, die eh schon in aller Munde sind, was bei
      antizyklischer Strategie eher kontraindikatorisch wirken sollte.

      Ein weiterer (großer) Vorteil einiger Börsenbriefe ist die Tatsache, dass deren Autoren
      des öfteren bei n-tv (speziell: telebörse-Call In) auftreten. Und das solche Auftritte manchmal
      kräftig die Kurse bewegen können, ist ja bekannt. Kennt man aber schon vorher aufgrund der
      Lektüre die Grundeinstellung des Autors bzw. seine `Lieblingsaktien` (und das Gegenteil!),
      so kann dies manchmal recht förderlich sein.

      Um den für die eigene Anlagestrategie und -vorliebe bestgeeigneten Börsenbrief auszuwählen,
      würde ich jedem empfehlen, mal über die entsprechenden Homepages ein Probe-Exemplar
      runterzuladen oder ein Probe-Abo zu testen. Das kostet zwar zunächst einige Mühe,
      die sich aber später auszahlt.

      Bei der Auswahl sollte man übrigens mit einiger Skepsis vorgehen. Wenn immer nur
      Aktien empfohlen, aber kaum mal von Käufen abgeraten wird, sollte man auch bei
      vermeintlich seriösen Publikationen Vorsicht walten lassen.

      Wenn man dann mal `seinen` Börsenbrief gefunden hat, und dem Autor nach einer
      gewissen Zeit sein `Vertrauen schenken` kann, fällt es einem in unruhigen Zeiten auch leichter,
      die ganz oben im Thread genannten Grundregeln zu befolgen und kühlen Kopf zu bewahren.
      (Soll aber nicht heißen, dass man irgendjemandem blind vertrauen sollte.)

      Mir persönlich gefallen Ehrhardts `Finanzwoche` und Berneckers `Actien-Börse` am besten -
      aber das ist rein subjektiv.

      Grüßlicherseits,
      hbruker
      Avatar
      schrieb am 12.06.00 20:51:18
      Beitrag Nr. 34 ()
      Super Tips und Anregungen!
      Zum Thema "Aussitzen" bzw. "vermeintlich gute Werte kaufen und schlafen" habe ich folgendes Negativ-Beispiel: Red Hat : Wer hier nicht nach
      der Kopf-Schulter oder M-Formation verkauft hat, der besitzt nur noch einen Bruchteil des eingesetzten Geldes.


      Gruß aus der DomRep
      Avatar
      schrieb am 13.06.00 20:32:20
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hallo zusammen!

      Auch ich halte diesen Thread für äußerst hilfreich und wichtig. Ich bin seit Anfang Mai investiert, und zwar in vier riskante
      NM-Werte (QSC, ricardo.de, Antwerpes, Girindus, jeweils zu etwa 25%). Mein Grundgedanke ist zwar auch, pointiert ausgedrückt,
      "je weniger kapital desto kostolany" (siehe oben), doch Geld ist für mich nicht zum Spielen da, sondern dazu, vermehrt zu werden.
      Hätte ich die SL-Regel konsequent beachtet und nicht die "Valium nehmen, ein Jahr später nachschauen", wäre ich jetzt auch
      nicht 15% im Minus. Dabei halte ich es aber für sehr wichtig, SL imaginär zu setzen und seine Verlustbringer nicht unlimitiert
      auf den Markt zu werfen. Das braucht Disziplin, und das Erlernen dieser Disziplin halte ich für einen der zentralen Faktoren des
      Erfolgs an der Börse überhaupt.

      Wer möchte, schaue sich meinen NM-Einsteigerdepot-Thread an, der sich aus der Besprechung von Einzelwerten langsam zu
      einer, wie ich finde, sehr fruchtbaren Strategiediskussion entwickelt: Thread: Einsteigerdepot: Bitte um Kommentare!. Würde mich freuen!
      Avatar
      schrieb am 14.06.00 01:25:41
      Beitrag Nr. 36 ()
      Toller Thread....nicht alles neu, wenn man seit 5 Jahren Aktien kauft und verkauft....aber einiges ist halt NEU, und dank an Timotei und all die anderen für das wieder BEWUSST machen einiger wesentlicher Punkte.
      Ich oute mich hier gern, aber ich hab es genauso gemacht, wie einer der Vor-Schreiber riet....ich gönne mir seit 5 jahren den PlatowBrief...
      und noch Prior und dann noch die div. Zeitschriften.....
      Aber meine größten Hypes hab ich durch Platow und Prior erzielt...
      nicht durch Lemming-Verhalten, sondern durch Lernens des
      "Zwischen den Zeilen lesen"...
      Das hat mir 4 Tenbagger beschert....wovon ich 2 sogar realisiert habe....
      Sowas wirft einen natürlich extrem nach Vorn.
      Und unter uns....im letzten Jahr hab ich auch 55.ooo,- in den Sand gesetzt....das ist viiiel Geld, war aber nur`n Lacher in meiner
      Gesamtperformance......
      In obigen Beiträgen find ich das Wort DEMUT am Besten....
      Ich hab einen Bekannten, der hat eine verbissende krankmachende Einstellung....der ärgert sich über 5o%.....weil er woanders ja schließlich 7oo % gemacht hat.......
      Sowas kann das Universum nicht gutheißen....Gier ist der schlechteste Ratgeber.
      Und noch eine erfahrung an Neulinge....

      Früher hab ich mir ein Ziel gesetzt.....in 15 Jahren möchtest Du das und das erreicht haben......

      Das Ziel hatte ich in 15 Monaten erreicht.....aber
      es macht nicht glücklich...
      der Weg ist das Ziel..
      es ist spannender und befriedigender DABEI zu sein, als
      die Ernte einzufahren.....
      Viel Geld macht nicht soviel Spaß, wie die Tatsache, es RICHTIG gemacht zu haben. (Durch Platow, Geschick oder Glück)

      oh es ist spät....
      allen ein glückliches Einkaufshändchen...
      Avatar
      schrieb am 18.06.00 22:15:16
      Beitrag Nr. 37 ()
      up!
      Avatar
      schrieb am 20.06.00 09:49:42
      Beitrag Nr. 38 ()
      Hallo, habe das, was ich zum Thema anführen möchte unter einem eigenen Thread angestossen.Die Strategien und Tips sind ja alle wirklich klasse und die Arbeit von timotei210 eine tolle und wichtige Sache, Kompliment. Aber ist das wirklich der Weisheit letzter Schluss für die vielen Einsteiger, die mit ein paar Tausend Mark einsteigen?
      Für mich nicht.
      Bin erst seit Anfang März engagiert, habe mich aber schon seit Jahren mit der Materie ein wenig beschäftigt, seit Anfang des Jahres intensiv, mit Hintergründen,Charttechnik und allem was dazu gehört.
      Und meine Strategie ist recht einfach: solange riskant investieren, bis ich in der Lage bin, Eure Strategien zu befolgen, die ja absolut richtig sind. Wenn es schief geht-Pech, es ist Geld, was halt übrig ist. Wenn nicht, dann werde ich vielleicht zu denen gehören,die langfristig mit Aktien mehr verdienen als mit Sparbüchern und sonstigen Highlights.Aber mit 10 Siemens, 20 Daimler und 5 SAP kommt man zunächst nicht sonderlich weit.
      Grüsse
      Stefan
      Avatar
      schrieb am 23.06.00 07:45:25
      Beitrag Nr. 39 ()
      .
      Avatar
      schrieb am 24.06.00 17:20:23
      Beitrag Nr. 40 ()
      Hey, bin jetzt erst auf díese Seite aufmerksam geworden.
      echt
      SUPERTOLLE (zwar i.G.u.G. bereits schon bekannten)Grundlagen
      /Anregungen/Hinweisen zu Strategien und Verhaltensweisen , aber immer interessant sich wieder einzulesen

      @Lohmi
      zu
      7.
      Habe bei fallenden Kursen nicht verkauft, weil ich vom Wert überzeugt war, und musste weiteren Kursverfall mitansehen.
      und 8.
      Habe bei fallenden Kursen nicht verkauft, weil ich vom Wert überzeugt war, und tatsächlich konnte sich der Wert wieder massiv erholen.


      Auch das ist mir mal wieder passiert,
      und ich steh z.Zt.jetzt auch wieder vor einer dieser "Verkaufs"entscheiung, die ja wie oben 7+8 so gegensätzlich inder Weiterentwicklung sein kann -aus eigener Erfahrung auch sprechend.#
      Es ist eben sehr schwer, sich rigoros zu "trennen"

      So long
      EVA
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 06:47:45
      Beitrag Nr. 41 ()
      Mal wieder was aus der Versenkung holen, weil es doch ne Menge Hilfesuchender gibt ;)
      Viel Spass bei lesen
      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 11:10:34
      Beitrag Nr. 42 ()
      Sehr gut besserweis!!

      Jeder muß für sich selbst die beste Strategie finden!!

      Es gibt keine, die auf alle Leute hier passen würde!!

      Deshalb sind jede Diskussionsgrundlagen und Strategievorschläge erwünscht!!

      Cu
      jetzgehtslos
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 11:56:19
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo zusammen

      Ich meine es ist wichtiger in Unternehmen zu investieren als zu versuchen mit Aktien Geld zu machen ;)

      Schönen Gruß

      Peter
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 22:45:03
      Beitrag Nr. 44 ()
      So n toller Thread
      deshalb: UP!!!!

      Gruss
      Ava :)
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 03:46:40
      Beitrag Nr. 45 ()
      Und weil er so toll ist wieder mal up
      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 11:48:10
      Beitrag Nr. 46 ()
      Super Thread!!!!

      Noch eine kleine Ansicht von mir:

      Langfristanleger (5-10 Jahre) werden langfristig meist verlieren!!!!!

      Warum???

      Der Bullenmarkt endet irgendwann und dann gibt es Tote!!! Die Mehrzahl aller Unternehmen wird langfristig nur ein Schattendasein führen oder sogar total pleite gehen. Schaut euch doch nur die Dax-Werte vor 10 Jahren an. Viele sind da nicht gestiegen!!!

      Und kommt jetzt bitte nicht mit Kostolany!! Er hat zu einem Zeitpunkt geraten eine Schlaftablette zu nehmen, als ein Bullenmarkt die Märkte beflügelte. Im Grunde genommen war er Spekulant. Eine Anlage über 1-2 Jahre ist meist schon sehr schwer abschätzbar. Ein Spekulant versucht die Trends an der Börse zu nutzen. Ein Langfristanleger ist von seinem Unternehmen überzeugt.

      Cu
      jetzgehtslos

      P.S. The trend is my friend!!
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 11:54:42
      Beitrag Nr. 47 ()
      also ich kann nur sagen, dass es das wichtigste an börse ist, die verluste so klein wie möglich zu halten. und dafür gibt es nur zwei möglichkeiten:
      1) man ist ein begnadeter fundamentalanalyst und hat aufgrund der vergangenheit vertrauen in seine fähigkeiten gewonnen. in diesem fall, kann man verbilligen und auf stoploss verzichten, solange sich fundamental nichts geändert hat.
      2) stoploss (am besten mental) setzen.

      das problem bei 1) ist selbstüberschätzung. nur weil man in den letzten drei jahren oft richtig lag, sagt das oft nichts über die eigenen fähigkeiten aus, denn in den jahren war es eher schwer falsch zu liegen.

      das problem bei 2) ist, dass man oft frühzeitig rausgeworfen wird.
      aber es ist besser, einen gewinn nicht zu machen als einen fetten verlust einzufahren. jeder grosse verlust fängt mit einem kleinen verlust an. wir haben in den letzten 9 monaten gesehen, dass ein kleiner verlust recht gross werden kann und das ein grosser verlust noch ein viel grösserer verlust werden kann, selbst bei sogenannten blue-chips oder noch so tollen wachstumswerten und superaussichten. und oft entpuppt sich eine tolle wachstumsstory nach 70% kursverlust als luftnummer.

      ich gebe daher für anfänger den rat, das risiko durch kleinere positionen zu reduzieren und stops einzuhalten.
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 14:49:54
      Beitrag Nr. 48 ()
      @sahnas,
      zu 1.) Man kann ein noch so begnadeter Fundamentalanalyst sein, Du musst das was die Unternehmen als Information weitergeben erst einmal schlucken. Wenn ein Wert der analysiert wurde und für hervorragend eingestuft wurde, dann trotzdem fällt sollten einige Alarmglocken ertönen.
      Dann die Taktik anzuwenden ich verbillige halt kann tatsächlich ruinös sein.

      Vorallem wenn dann plötzlich herauskommt, warum der Wert evt. nicht gestiegen ist.

      So nach dem Motto,
      tja wir müssen leider melden, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen uns wegen vorsätzlicher Täuschung von Anlegern.

      zu 2.)
      ich frage immer wieder warum mental???
      Einen StopKurs den ich nicht einhalte brauche ich nicht zu setzten.
      Ein mental gesetzter StopKurs ruft meist nur hervor, dass man dazu neigt Ihn auszusetzten, habe ich Ihn real gesetzt ist die Sache mit dem Verkauf einer Aktie durch, Schluss Ende Punkt. Der Wert hat die in Ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt.
      Und sollte ein Stop ausgelößt werden, ob es nun mental oder real gesetzt ist werde ich sehr selten noch einen guten Kurs erwischen.
      Beim realen sitzt die Krux im unlimitierten Verkauf.
      Beim mentalen darin, dass falls ich versuche noch durch einen limitierten Verkauf die Aktien los zu werden sie doch nicht los werde und mit meinem Limit dann dem Kurs nach unten hinterherrennen muss.


      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 15:07:22
      Beitrag Nr. 49 ()
      besserweis,
      deine einwände sind berechtigt. vielleicht war es auch missverständlich ausgedrückt.
      die tatsache ein begnadeter analyst zu sein, schützt nicht vor herben kursverlusten. aber sie ermöglicht einem eine hohe long-run performance, bei der einzelne fehlgriffe nicht so schwer ins gewicht fallen. ich glaube aber, dass vielleicht nur 5% aller marktteilnehmer in der lage sind, unternehmen so gut zu beurteilen, als dass punkt 1) für sie zutrifft.

      bezüglich der stops:
      wer aufgrund seiner psyche nicht in der lage ist, seinen stop einzuhalten, sollte auf jeden fall automatische stops verwenden.
      der mentale stop soll eigentlich eher als eine schutzfunktion vor stoprunning gelten. es soll niemanden davor entbinden auch wirklich zu verkaufen. aber meine erfahrung hat mir gezeigt, dass es sich sehr häufig lohnt, nicht direkt nach unterschreiten des stops zu verkaufen, wenn danach der kurs wasserfallartig abstürzt, sondern erst eine (fast immer) eintretende intradayerholung zum verkauf zu nutzen.
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 15:11:31
      Beitrag Nr. 50 ()
      @bw: Ich denke auch, daß du mit dem ersten Punkt recht hast.

      Ich denke aber auch, daß Snahas auch mehr dazu neigt auf die Kurse zu hören, und nicht auf die schon bekannten Fundamentals.


      Beim zweiten Punkt kann es etwas anders aussehen. Viele haben das Problem, daß sie nicht den ganzen Tag vor dem Computer sitzen. Bei Nemaxwerten können schnell mal durch Stoploss Kurse erreicht werden, bei der zumindest eine technische Reaktion wahrscheinlich ist. Warum sollte man diese dann nicht noch abwarten?? Das Problem ist, das man bei den Stoploss und Stopbuy-Orders keine Limits zumindest bei den Discountbrokern angeben kann und die NM-Werte meist sehr markteng sind. Hier muß eben jeder selbst seinen Weg suchen und finden.

      Ich setze selber auch keine Stop-Loss (nur mentale). Aber ich habe den Vorteil, das ich meist vor dem Computer sitze. Wenn eine technische Reaktion wahrscheinlich ist, warte ich auch noch. Allerdings habe ich mir zum Ziel gesetzt, daß nach Erreichen des Stops, der Wert noch am gleichen Tag aus dem Depot fliegt.

      Von verbilligen halte ich gar nichts. Zumindest im Hightechbereich sollte man davon Abstand nehmen.

      Cu
      jetzgehtslos
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 15:43:13
      Beitrag Nr. 51 ()
      @jetzgehtslos,
      ich denke das Problem ist, dass diejenigen die die Sache mit der Börse ehr Hauptberuflich machen oft von der eigenen Situation ausgehen und es anscheinend für die Regel halten von 9 Uhr bis 20 Uhr oder länger vor dem Bildschirm zu sitzen und Kurse und Entwicklungen zu verfolgen.
      Der normale Kleinanleger kann das nicht und die Entwicklung geht auch dahin, das wir irgend wann einen 24h Handel haben werden.
      Wie wirst Du dann eine Position absichern, die Du auch über die Zeit hälst, die Du nicht vor dem Schirm sitzt? (Ein Glück noch ist es ein Stück hin)


      Zum anderen ist es fraglich, in wie weit der Durchschnittsanleger etwas mit Intradyreversals anfangen kann und abschätzen kann, in welcher Kurszone denn jetzt tatsächlich der Verkauf ablaufen soll.
      Vorallem muss er sich dazu dann tatsächlich den ganzen Tag vor den Schirm klemmen. Die Problematik geht allerdings schon an einer anderen Stelle los, wo setze ich überhaupt einen Stop Kurs?
      Sei es nun ein StopBuy oder ein StopLoss und das erfordert schon einige Kenntnisse im Bereich der Markttechnik.

      Das ist jedenfalls meine Meinung und die bleibt stehen, wobei ich auch verstehen kann wie andere zu einer anderen Auffassung kommen und jeder muss eben für sich entscheiden was sinnvoll ist und was nicht.

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 16:08:55
      Beitrag Nr. 52 ()
      ich denke, wer die märkte nicht die ganze zeit verfolgen kann, sollte automatisierte stops benutzen oder gar nicht in den hochvolatielen illiquiden werten investieren, ausser mit kleinen positionen.


      bezüglich der fundamentalanalyse kann ich noch sagen, dass es wohl für die meisten menschen sinnlos ist, eine komplette beleuchtung aller bilanzkennzahlen von grossen unternehmen wie daimler oder nokia zu machen. die wahrscheinlichkeit ist äussert gering, dass man auf etwas stösst, was z.b. eine nokia vor einer ericsson einstuft und dann im nachhinein auch eine outperformance erzielt. je grösser und bekannter der wert, desto weniger macht private fundamentalanalyse sinn. die grössten investmenthäuser lassen für sich die besten analysten der welt arbeiten und selbst die schaffen es kaum unternehmensdaten richtig zu entschlüsseln, dass am ende eine outperformance entsteht.
      Avatar
      schrieb am 16.11.00 06:02:58
      Beitrag Nr. 53 ()
      Cooler Thread das verdient ein...

      UP

      Ciao und Grüße
      Avatar
      schrieb am 16.11.00 10:05:54
      Beitrag Nr. 54 ()
      Zunächst einmal herzlichen Dank für Eure Beiträge, in denen ich viele meiner Überlegungen und Zweifel wiederfinde. Ich denke auch, dass die persönliche Strategie sehr stark davon abhängt, wieviel Zeit man aufbringen kann und will, das Börsengeschehen tagsüber zu verfolgen. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einen Aspekt zum Thema Stop-Loss erwähnen. Einen automatischen SL bei der Bank setze ich immer dann, wenn ich längere Zeit aus dem Haus muss, der Wert spekulativ und/oder der allgemeine Markt brenzlig ist (wie in letzter Zeit ja öfters...). Wenn ich später wieder Gelegenheit hatte, das Marktgeschehen am PC zu verfolgen und ein Verkaufssignal zu erkennen glaubte, ist folgendes passiert: Ich kann nicht sofort verkaufen, weil ja mit der SL-Order schon eine Verkaufsorder im Markt liegt. Diese muss also erst gelöscht werden. Bei meiner Bank dauert das 15-20 Minuten. Erst danach kann die neue Verkaufsorder eingegeben werden. Da Kurse, die vorher rasant gestiegen sind, die Eigenschaft haben, danach ebenso schnell zu fallen, hat mich dieser Zeitverlust schon einiges Geld gekostet. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

      Grüsse
      Avatar
      schrieb am 16.11.00 18:46:25
      Beitrag Nr. 55 ()
      @snahas,
      das ist immer wieder meine Rede, wenn man den Markt oder seine Werte nicht permanent überwachen kann, kauft Werte wo ein ordentliches Handelsvolumen garantiert ist. Hier kann man auch Stop Kurse setzten ohne das beim Auslösen dieser der Wert gleich abschießt oder zusammenbricht.
      Nochmal zu dem fundamentalem, dass ist auch meine Meinung das einzige was ich in der Regel an Kennzahlen verwende sind ausgewiesene Gewinne/Verluste, Umsatz und bei Firmen die Verlust machen liquide Mittel. Jetzt genau zu erforschen wo der Umsatz, die Gewinne oder Verluste herkommen das kann man gerade bei den angesprochenen Firmen einfach nur sehr schwer realisieren.
      Aus diesen jeweiligen Zahlen macht man sich dann ein Bild über KGV, KUV und vergleicht evt im Branchensegment. Das ist zumindest mal meine Art an so eine Sache ranzugehen.
      Ansonsten ist für mich pers. viel ausschlaggebender die Markttechnik in welchen Wert ich überhaupt investiere.

      @cabina
      Ich rate Dir einfach mal Dich über die bekannten Direktbroker zu informieren. Hier gehen diese Abläufe in der Regel in Sekunden(übrigens eine Streichung einer Order hängt auch immer von der Bestätigungsgeschwindigkeit des Maklers am Parket ab im XETRA sollte dies allerdings ohne Verzögerungen geschehen). Allerdings gibt es ab und zu schwierigkeiten mit den Systemen ich selbst habe aber mittlerweile die Erfahrung gemacht wenn der Fehler auf die Kappe der Bank geht, verfährt man bei der Schadensregulierung recht kulant (zumindest hatte ich bisher bei der Comdirekt einen Fall der mich aufgrund eines Systemausfalls Geld gekostet hat und die Sache ist zu meiner Zufriedenheit gelöst worden, das war auch eine StopLoss Geschichte).
      Allerdings habe ich auf die bestätigung einer Streichung einer Order im Internet noch nie 15 min warten müssen. Falls das nicht innerhalb von 2-3 Min passiert war hing ich an der Strippe.
      Das soll jetzt kein hohes Lied auf die Comdefekt sein, nur hier hatte ich bisher als einziges einen Fall wo ein Schaden entstanden war. :D

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 31.01.01 00:43:38
      Beitrag Nr. 56 ()
      un weil ehr so cool ist noch ein

      UP

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 03.02.01 17:21:37
      Beitrag Nr. 57 ()
      Hallo,

      weiss nicht, ob jemand die vielen Beiträge online durchgelesen
      hat und bis hierher gelangt ist. Für mich war das wie
      ein Buch, sehr viele nützliche Tipps und Anregungen.

      Möchte aber nicht noch einen langen Text hier hinzufügen.
      Finde die beste Methode zur Kursanalyse ist immer noch
      die Technik. Diese scheint mir etwas zu kurz gekommen zu
      sein. Jeder kann sie schnell erlernen und eigene Analysen
      fertigen. Die obigen Regeln ergeben sich dann wie von
      selbst!

      Gruss

      Der Chart-User

      http://come.to/boersensoftware
      Avatar
      schrieb am 03.02.01 17:58:53
      Beitrag Nr. 58 ()
      so und nun noch mein senf,
      - das einzig entscheidende ist zu welchem kurs man kauft und zu welchem man verkauft! jaja
      drum ist der chart derjenige den man beachten sollte. Nicht seine meinung oder die eines anderen, news etc.
      man kauft eine aktie deren chart eine mögliche kurssteigerung aufzeigt, ändert sich das bild wird verkauft.
      dafür kann man auch getrost täglich mal reinschauen, sofern man sich an ein paar grundregeln hält.
      1. nur US aktien
      2. nur umsatzstarke werte.
      3. die basis der charttechnik lernen

      das wars schon
      die nerven sollte man aber dazu haben oder bekommen.
      wer der meinung ist er hat keine super nerven, der sollte sich top fonds kaufen, deren manager haben gute nerven und machen gute arbeit.
      man kann sich langsam rantasten an die charttechnik, nichts kompliziertes lernen, nur die wichtigsten sachen:
      1. trendlinien
      2. Moving Averages
      wenn man geld verdienen will sollte man schon etwas dafür tuen, dazu gehört halt auch charts zu analysieren.
      wenn man sich dafür etwas zeit nimmt wird man schnell erkennen, dass es nicht so schwer ist. sofern man sich die disziplin aneignet die benötigt wird wird auch schnell erfolg folgen. jetzt muss die ruhe einkehren, gelassen bleiben. schön gesagt! aber das ist die ganze kunst.
      man betrachte nur seine fehler, wird ja wohl jeder wissen welche das sind.
      übrigens, seit neustem empfehlen sogar große vermögensverwalter ca. 20% in futurefonds zu investieren und nicht in anleihen. futures sollte nur der profi selbst handeln, wobei hier das risiko weitaus effektiver begrenzt werden kann und der handel deutlich fairer ist. aber nicht thema hier.
      drum setzt euch auf euren A. und malt in charts rum und erkennt dass linien völlig ausreichen und man gute gewinne machen kann mit daily charts, kostenlosen, und vor allem mit ein paar stunden die woche.
      noch ein spruch schnell:
      ich kann 10 mal $1 verlust machen, wenn ich nur 2 mal $10 gewinn mache werde ich erfolgreich sein.
      FTrader


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Strategie für Anfänger - Eine Diskussionsgrundlage