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    Neuling im Börsentrubel mit Vorstellung seines Depots - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.05.17 22:58:27 von
    neuester Beitrag 11.05.17 11:17:34 von
    Beiträge: 12
    ID: 1.252.466
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      Avatar
      schrieb am 08.05.17 22:58:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo !
      Eins vorweg, ich bin absoluter Neuling im Aktien bzw. Börsengeschäft
      und hatte bis vor kurzem überhaupt keine Expertise in diesem Bereich.

      Da ich meiner Hausbank nicht weiterhin das Geld in den Rachen schmeißen möchte,
      habe ich mir nun nach dem Lesen von zwei Büchern und Recherche im Netz, ein kleines Grundwissen aufbauen können.
      Ich bin daher für Tips, Kritik und Ratschläge absolut offen und möchte euch mein Depot gerne vorstellen.

      Das Depot lege ich auf der OnVista Bank an und setzt sich zu 50% aus ETF-Fonds und zu 50% aus Aktien zusammen.
      Mein Investitionskapital beträgt 40.000,- welches ich gerne direkt und nicht über Sparpläne einzahlen möchte

      Es soll ein solides Depot werden, welches langfristig läuft und nicht zu risikobehaftet ist.
      Dividendenausschüttung ist schön, muss aber nicht auf alle Fonds bzw. Aktien zutreffend sein.
      Zudem möchte ich eine hohe Distribution erreichen und diese (zumindest bei den Aktien) größtenteils auf den DAX bzw. Nasdaq beschränken.

      Ein gewisses Risiko im Aktienbereich möchte ich nicht gänzlich ausschließen.
      Daher finde ich neben den krisenlosen Bereichen wie Verbrauchsgüter und Nahrungsmittel, auch Sektoren wie Industrie 4.0, erneuerbare Energien, Elektromobilität und die damit einhergehende Zuliefererindustrie sowie Biotech, sehr interessant und sollten wenn auch geringer bewertet, enthalten sein.

      ETF-Fonds:
      *Investition: 20.000,- €
      *Gewichtung: (30/25/25/20)
      *Variante: ausschüttend und physisch

      - MSCI World - UBS ETF (IE) MSCI World UCITS ETF (USD) A-dis
      - S&P 500 - iShares S&P 500 UCITS ETF (Dist)
      - EURO STOXX® 50 Index - iShares EURO STOXX 50 UCITS ETF (DE)
      - MSCI Emerging - iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF (Dist)

      Ein großes Fragezeichen stellt sich mir bei der Wahl der Anbieter.
      Sind die von mir gewählten iShares empfehlenswert, oder sollte man lieber zu comstage, Lyxor etc. greifen ?

      Aktien:
      *Investition = 20.000,- €
      Die Gewichtung und letztendliche Anzahl steht noch nicht fest. Denke aber bei meinem derz. Investitionsvolumen, sollten es nicht mehr als 6 Aktien werden.

      Chemie, Pharmazie:
      - Bayer AG
      - BASF
      - Dätwyler (antibakt. Elastomere)

      Erneuerbare Energien:
      - EON

      Industrie 4.0, Maschinenbau, Elektrotechnik
      - Kuka
      - DMG-Mori
      - Schaeffler
      - Siemens

      Elektromobilität & Automotive:
      - Manz-Ag
      - Daimler
      - Johnson Controls

      Nahrungsmittel, Kosmetika & sonstige Verbrauchsgüter
      - Unilever
      - Nestle
      - Mondelez
      - Procter & Gamble

      Schlussendlich die Frage aller Fragen…
      Der Dax steht meines Erachtens in einem absoluten Hoch, viele Aktien sind überbewertet und ein Einbruch könnte sich in den nächsten Monaten einstellen.
      Meiner Meinung nach ist der Zeitpunkt für eine Investition in meiner Größe daher zur Zeit denkbar schlecht. Könnt ihr das so bestätigen ? Sollte man daher noch warten oder spielt es keine Rolle?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 09.05.17 02:06:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.895.592 von Sim86 am 08.05.17 22:58:27
      4 Punkte
      nur meine Meinung:

      (A) Struktur:
      warum Einzelwerte, die schon so (Bayer, Siemens, ...) in den ETF's (teilweise) enthalten sind? Du verbesserst damit kein Portfolio-Parameter (Vola, Return, ...). Wenn doch, sagen wir in 5a, dann war es schlichtweg Glück - und Du denktst es wäre dein Geschick gewesen.

      Ich gehe davon aus, dass die ganzen €40k als ein Portfolio zu betrachten sind. Der SP500 und EUROR STOXX sortieren schon von ganz alleine die "faulen Eier" raus und nehmen neue, hoffentlich gute Werte ganz automatisch auf.

      Einzelwert lenken Dich nur ab, auch bei den vorgeschlagenen Bluechips. (Was anderes wären spekulative, stark unkorrelierte Nebenwerte, die nicht in den ETF's enthälten wären, weil Du gerne etwas zum "Spielen" dazunehmen möchtest.)
      Mit Dätwyler (CH0030486770) liegt die Sache aber anders. (Merci für die Idee...). Siehe (D4).

      (B) ETF-Auswahl und Anbieter:
      (B1) Auswahl halte ich für gut. Die Wahrscheinlichkeit damit langfristig (> 10a) einen Fehler zu machen ist sehr wahrscheinlich gering.
      (B2) Anbieter: langfristig eine schwierige, vielleicht aber auch unwichtige Frage. Ich würde vom Thema diese 4 ETF's nehmen, aber mit:
      4 x €10k bei 4 verschiedenen Anbietern (und 10 Jahre durchhalten). Der ETF-Skandal und mögliche Marktschieflagen durch ETF's steht ja noch aus. Die akad. Welt ist sich der Auswirkungen von ETF's noch nicht sicher. Momentan sieht alles nach - für den Privatkleinanleger - unerheblicher Beeinflussung aus.

      (C) Timing - die wichtigste Frage z.Z.:
      Die US-Märkte sind superheiss. Alles hängt von der Capex der US-Industrie unter Trump ab. D.h. nicht, dass man den S&P 500 ETF nun weglässt, aber sich über das MM (Money Management) Gedanken machen sollte. Ich fahre seit Jahren mit gestaffelten Entscheidungen sehr gut bei grösseren Investitionen (wie Buffet auch). Ich liege damit nie ganz falsch. Das reicht mir. (Die letzten 20% sind für die "Lügner".)

      (D) An deiner Stelle würde ich:
      (D1) nun 1/3 anlegen, also: 4 x €3300 (bei 4 verschiedenen Anbietern)
      (D2) nicht vor 2017-09 das weitere Drittel anlegen (Seasonality - bin ich Fan von bei Instrumenten mit Breitenwirkung)
      (D3) das letzte Drittel nicht mehr in 2017 anlegen, also erst 2018/2019. Das hängt auch von weiteren, möglichen Geldzuflüssen ins Portfolio ab, wo wir wieder beim MM wären. (Auch wenn Onvista Negativzinsen nehmen würde - MM hat Top-Priorität!)
      (D4) Nimm nun, also noch 2017, €20k / 15 (deine ganze Auswahlliste) = ca. €1350 => 10 x €155 = €1550 und kaufe damit 10 x Dätwyler als einzigen Einzelwert. (Deine Auswahl-Liste ist sehr stark industrielastig. Im EURO-Raum sollte das auch gut laufen in näherer Zeit. Aber Industrie ist konjunktursensibel - und langfristig relativ risikoreich, auch wenn da vieles als "Blue Chip" aussieht.)

      => rauschen die Börsen nach Entscheidung (D1) (und vor 2017-10) ab, liegen die Trümpfe immer noch in deiner Hand - und Du kannst Dir ein neues Timing für den Rest überlegen. Aber (D1) und (D4) würde ich in jedem Fall nun machen. Das schafft die notwendigen Anreize und Eigenüberlegungen.

      Viel Erfolg!
      Avatar
      schrieb am 09.05.17 10:52:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.895.592 von Sim86 am 08.05.17 22:58:27Du hast dir einige Gedanken gemacht, das ist gut und bist jetzt sehr theoretisch. Das ist schlecht.

      Fonds. Die Auswahl ist eigentlich gedoppelt, denn was du über den MSCI abdeckst, deckst du über den S&P und den Euro Stoxx zu grossen Teilen nochmal ab. Deswegen würd ich Fonds auf den MSCI in diesem Falle rausnehmen. Wenn dir dadurch Asien in der Beimischung fehlt, kann man diese Region ja auch über einen Fonds abdecken. Der wird sich aber wieder mit dem Emerging Markets Fonds überschneiden.

      Aktien: Vergiss die Brancheneinteilung. Du musst nur drauf achten, das du in deinem Depot kein Klumpenrisiko bildest. Du konzentrierst auch stark auf Schwergewichte. Das ist an sich nicht verkehrt, allerdings finden die sich auch in den Fonds wieder.
      Wichtiger ist, welche Gewinnaussichten diese Unternehmen haben. Dafür musst du aber einiges an Arbeit aufwenden und dich durch die Berichte und die Zahlenwerke lesen. Ich weiss nicht ob du das willst.

      Wenn Unternehmen/Aktien den eigenen Gewinn nicht steigern, sind sie eigentlich nicht interessant. Dass diese Schwergewichte, wie Nestle dennoch laufen liegt daran, dass der Markt läuft und dann solche Aktien gefragt sind. Diese Kursaufschwünge sind aber dann nicht wirklich unterlegt.

      Ich stelle mal die Gegenfrage: Wann würdest du eine Akte wieder verkaufen? Welche Kriterien würdest du anlegen? Wieviel Verlust bist du bereit hinzunehmen?

      Der Markt ist hoch, das ist richtig. Es ist aber auch Mai. Da investiert keiner mehr so richtig. Für den richtigen Aufbau warte den Einbruch im Herbst ab. So hast du auch noch einige Monate, um deine Strategie zu überdenken.
      Ob und wie die Wirtschaft und damit die Börse weiter läuft kann keiner sagen. Für Europa bin ich inzwischen optimistischer. Für die USA nicht. China scheint sich auch zu berappeln. Das ist für die Börse alles nicht so schlecht.
      Avatar
      schrieb am 09.05.17 22:47:48
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo und vielen Dank, dass Ihr euch die Zeit für die ausführlichen Antworten genommen habt.

      @faultcode
      Die 40.000,- gehen definitiv in ein Portfolio, das hast du richtig erkannt.
      Auch die von dir angesprochene Überschneidung von Einzelwerten gegenüber den von mir priorisierten ETF-Fonds ist korrekt.
      Hier muss ich mir definitiv noch einmal Gedanken machen, ob das so der richtige Weg ist.
      Denke hier ist mein Wissenstand über die Funktion und Arbeitsweise von ETF Fonds noch nicht auf dem Stand, dass ich dies korrekt eingeschätzt habe.

      Die von dir vorgeschlagene Verteilung auf 4 Anbieter ist leider schwierig, da in der Variante physisch und ausschüttend die Wahl auf max. 3 Anbieter je Index fällt. Denke aber, dass eine Verteilung auf verschiedene Anbieter durchaus seine Vorteile hat und schaue mir die Sache nochmal genauer an.

      Zum Thema mögliche ETF-Skandale und Auswirkungen habe ich bis jetzt ehrlich gesagt noch gar nichts gehört. Hast du hier vielleicht eine Quelle in die man sich einlesen kann ?

      Nun zu deiner Strategie:
      Erst einmal vielen Dank für den Hinweis der Seasonality, welchen ich auch gleich recherchiert habe und einige sehr interessante Ansatzweisen entnehmen konnte. Demnach sind die Märkte bis Juli stabil bzw. im Aufwärtstrend, bis sie letztendlich im September/Oktober abfallen. theoretisch... dass es praktisch anders ausgehen kann ist klar und nebenbei gibt es hier ja auch noch andere Ansätze. Werde aber den Tip beherzigen, das Investment staffeln und plane, das 2/3 auf diesen Zeitraum festzulegen.

      Deiner Strategie nach sollte ich mein ganzes Investment auf die Fonds verteilen und den Aktienkauf auf Dätwyler beschränken. Klar die Aktie ist interessant und die Prognosen sehen gut aus, jedoch verstehe ich den Hintergrund nicht ganz, da meine eigentliche Strategie ja auf die einerseits relativ risikofreie Anlage in Fonds und zum anderen auf die riskantere Investierung in div. Einzelwerte bestand. Vielleicht kannst du ja hierzu noch 1-2 Sätze schreiben, damit ich deine Vorgehensweise besser nachvollziehen kann und wieso deine Wahl auf Däwyler fiel.

      Kannst du vielleicht nochmal genauer erläutern wie deine gestaffelten Entscheidungen aussehen ? Heißt das, dass du dir eine gewisse Summe X für ein Investment einplanst und entwickelst durch div. Fakoren und Kennzahlen über das Jahr hinweg deine Entscheidungen ?

      Du sprichst hier auch wiederholt das MM im Bezug auf mein Porttfolio an. Meinst du damit die Beobachtung und Verschiebung von Einzelaktien, bzw das Ausschließen und Ersetzen von schlecht laufenden Fonds ? Was hat das mit Negativzinsen zu tun ?

      @sdaktien
      Die von dir angesprochene, zweifache Abdeckung der Fonds hielt ich eigentlich für nicht erheblich. Die Gewichtung in einem Eurostoxx bspw. ist doch wesentlich anders als die Anteile in den dargelegten MSCIs und wird sich je nach Entwicklung anders verhalten.
      Daher dachte ich, dass neben einen breiten Gesamtabdeckung über den MSCI, auch eine länderspezifische Auswahl nicht schaden kann.

      Ein Klumpenrisiko ist für mich die Übergewichtung von Fonds/Aktien die sich in Ihrer Bandbreite zu stark überschneiden und in Abhängigkeit stehen. Durch die Unterteilung in Branchen und Länder wollte ich genau das umgehen.

      Die Gewichtung auf Schwergewichte ist auf meine derz. nicht so stark ausgeprägte Risikobereitschaft zurückzuführen. Die Konzentrierung auf die Industrie ist auch meinem Beruf geschuldet (Maschinenbauingenieur), hier fühle ich mich einfach wohl und habe beruflich bedingt den größten Kenntnisstand. Die Liste ist auch erst einmal nur eine Idee, wenn ich die 6 Auserwählten zusammen habe, dann würde ich mich natürlich auch längerfristig mit den Unternehmen auseinandersetzen. Zur täglichen recherche von Zahlenwerten und Unternehmensdaten sollte das Ganze aber schlussendlich nicht führen... dazu fehlt einfach die Zeit.

      Nun noch zu deinen Fragen:
      Ich würde Aktien nur nach längerer Laufzeit verkaufen, natürlich Abhängig von der Prognose und Wertentwicklung. Ich bin kein nervöser Typ, der beim kleinsten Einbruch daran denkt alles schnell verkaufen zu müssen und könnte bei dem geplanten Investment auch Verluste von 30% verschmerzen.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 10.05.17 10:52:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.905.384 von Sim86 am 09.05.17 22:47:48MSCI: Deine Überschneidung wäre zweifach, da die MSCI Werte sowohl beim Euro-Stoxx als auch beim S&P 500 zu finden sind, und dort noch erheblicher. Deswegen braucht es den MSCI eigentlich nicht.
      Wenn du in den S&P 500 investierst und statt in den Euro-Stoxx in den Stoxx, hast du den MSCI fast komplett in deinem Depot. Dann hättest du eine Fondsposition frei, um bspw. stärker regional zu investieren oder in eine einzelne Branche.

      Klumpenrisiko: Die Aufteilung ist an sich nicht schlecht. Ich find's nur falsch wenn man sich da sklavisch dran hält. Wenn du bspw. einen Chemiewet verkaufst, musst du ihn nicht duch einen anderen Chemiewert ersetzen. Es ginge ja auch eine Technologieaktie oder Rohstoffe oder Energie, oder was immer sich zu diesem Zeitpunkt dann anbietet.

      Dass du dich auf eine Branche konzentrierst, die du kennst, finde ich einen hervorragenden Ansatz. Wahrscheinlich kannst du die dortigen Unternehmen viel schneller einschätzen als die meisten aderen Marktteilnehmer. Das gleicht kannst du übrigens mit deinem persönlichen Umfeld machen. Welches Auto fährst du? Welche Produkte nutzt du? In der Küche, Bad, im Netz, etc. Vielleicht gibt es da auch interessante Unternehmen. Auch ein regionaler Schwerpunkt ist nicht verkehrt.

      Täglich musst du dich mit den Unternehmen nicht auseinandersetzn. Du solltest Zahlenweke allerdings im Ansatz lesen können und verstehen, damit du keine bösen Überraschungen erlebst. Das ist aber weit weniger schwierig als du denkst. Nach spätestens einem Jahr Zahlen lesen hast du das drauf.

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      Avatar
      schrieb am 10.05.17 22:26:39
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.905.384 von Sim86 am 09.05.17 22:47:48
      2.Runde - 2.1
      Hallo Sim86,

      Fehler #1:
      meinem Beruf geschuldet (Maschinenbauingenieur), hier fühle ich mich einfach wohl und habe beruflich bedingt den größten Kenntnisstand.
      => Stichwort: information bias: https://en.wikipedia.org/wiki/Information_bias_(psychology), also besteht die Gefahr, dass z.B. so etwas passiert: believing that the more information that can be acquired to make a decision, the better, even if that extra information is irrelevant for the decision.

      Das sollte sich, wenn überhaupt, nur auf situative Trades/Investments, nicht auf informative stützen. Anzunehmen "Gute Firma, gute Aktie; schlechte Firma, schlechte Aktie" (und "ich weiss hier aus unmittelbarer Anschaung was die guten Firmen sind") führt an der Börse langfristig zu Unter-Renditen. (Ich sage ja nicht, "katastrophal" schlechte Firma, obwohl man - nur als Beispiel - mit ABB Ende 2002 sagenhaftes Geld verdienen konnte; was aber nur Insider wussten: ABB stand seinerzeit 1 Woche vor der Insolvenz.)

      Jetzt in eine Gruppe von Einzelwerten reinzugehen ist nicht situativ, sondern liquiditätsbedingt, denn Du bringts ab jetzt Liquidität in den Markt.

      Ich bin E-Ingenieur, und mein grösstes (und auch ein erfolgreiches) Subportfolio ist "Health", und das sehr global. Fachlich verstehe ich selber von ("grüner" und) "roter" Biologie überhaupt nichts. Ich komme über andere Wege zu meinen Investment-Entscheidungen in diesem Subportfolio (wie in den anderen auch), wobei ich schon ab und zu - aber wenig - aufbereitete Info-Quellen zu den Applikationsfeldern der Einzeltitel anschaue.

      Oder wie Banker, deren Portfolio zu 50% (langfristig) aus Bankaktien/Bankaktien-Fonds/Bank-ETF's besteht, am besten noch aus dem Heimatland - und nach 20 Jahren nicht merken, dass nur 5% solcher Bank-(Retail)-Investoren (nicht Trader!) damit wohlhabend geworden sind. Und was ist mit den anderen 95% dieser Gruppe?

      Ich glaube aber, dass es immens hilfreich ist zu verstehen, am besten aus eigener Anschauung von Tages- und Strategiegeschäft, wie die (globale) Arbeitswelt funktioniert, ganz unabhängig vom Beruf und/oder konkreter Tätigkeit. Es hilft (langfristig) bei der realistischen Einschätzung von Risiko und Chance bzgl. des eigenen Finanzkapitals. Fehler dabei sind eh unausweichlich.

      -----------------------------------
      ETF-Fonds:
      Denke hier ist mein Wissenstand über die Funktion und Arbeitsweise von ETF Fonds noch nicht auf dem Stand, dass ich dies korrekt eingeschätzt habe.
      => keine Sorge; die einschlägige Wissenschaft untersucht das auch erst seit relativ kurzem und kann daher noch keine vorläufig abschliessende Bewertung vornehmen:
      https://seekingalpha.com/article/4032916-will-etfs-factor-in…
      http://www.cass.city.ac.uk/news-and-events/news/2015/novembe…
      => the challenges of investing in individual Smart Beta funds or ETFs, or indeed portfolios of these investment vehicles. It also explores the challenges involved in monitoring the performance of smart beta investments, by contrasting these with those posed by investing in traditional, active mutual funds.

      Was wir wissen:
      aktives Fonds-Management in seiner Breite bringt der Anlegermasse im Schnitt langfristig eine Unter-Rendite (Ausnahmen - über bestimmte Zeiträume in bestimmten Branchen und/oder Regionen - werden aber immer bestehen bleiben). Wie lange hat es bis zu dieser Erkenntnis gedauert? Einige Jahrzehnte in jedem Fall. Dagegen ist die ETF-Industrie noch sehr jung (http://www.investopedia.com/articles/exchangetradedfunds/12/…), auch in den USA.
      Avatar
      schrieb am 10.05.17 23:28:01
      Beitrag Nr. 7 ()
      2.Runde - 2.2
      Zum Thema mögliche ETF-Skandale und Auswirkungen habe ich bis jetzt ehrlich gesagt noch gar nichts gehört. Hast du hier vielleicht eine Quelle in die man sich einlesen kann ?
      => eben. Es ist also, meiner bescheidenen Meinung nach, nur eine Frage der Zeit bis was passiert. Niemand weiss wann und wo und wie.

      Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich will dich nicht von deinem ETF-Portfolio abbringen, oder wie ich sagte (fast) alles in ETF's, aber damit sagen, dass es sich am Ende des Tages auch nur um strukturierte Produkte handelt. Bislang hatte noch jede Klasse an strukturierten Produkten (Mutual Funds, Hedge Funds, Zertifikate, Closed-End Funds -> dt.Schiffsfonds, ...) seine Defizite bis hin zu Skandalen. Momentan sehen aber ETF's als Klasse, nicht im Einzelnen, als die eierlegende Wollmilchsau aus.
      => daher auch hier: nicht alle Eier in einen Korb (aus strukturierten Produkten). 3 Körbe wären mMn auch gut, wenn 4 nicht sinnvoll wären oder einfach nicht geht. Nur 2 wäre mir halt zu wenig (bei €40k) aus meiner (persönlichen) Risiko-Aversion heraus.

      -----------------------------------
      zu: ...auf die riskantere Investierung in div. Einzelwerte bestand.
      Eben, dieses Risiko besteht auch nach unten, nicht nur nach oben, v.a. langfristig (welches ich mal willkürlich auf mehr als 10 Jahre, > 10a, definiert habe.) D.h. kleine Schieflagen deines DIY-Portfolios (Do-It-Yourself) potenzieren sich langfristig, und zwar so, dass Du es wahrscheinlich zu spät erkennen würdest und wenn doch, Du zu spät dran bist, um es noch korrigieren zu können (bis zu einem fiktiven Stichtag X).

      Ich brauche mehr Sätze, um meinen (wichtigen) Punkt hier versuchen zu begründen:
      (a) Du fängst gut an bzgl. der fundamentalen Portfolio-Parameter risk and expected return (Vola = Volatilität und zu erwartende Rendite) deines ETF-Portfolios, und lässt dann deutlich nach bzgl. eben dieser Parameter (und nicht nur dieser...) => aller Wahrscheinlichkeit nach wird Dein ETF-Portfolio besser dastehen 2027 (iSv actual return) und das auch noch auf ruhigerem Weg dahin (Vola). Ich behaupte auch: das wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch dann passieren, wenn Du irgendwann anfangen solltest Dein DIY-Portfolio (wild) umzuschichten. (Dieser Punkt, um nicht zu sagen Fehler, war es der mich überhaupt motiviert hat, Dir/den Lesern zu antworten.)

      (b) Dätwyler Holding:
      Mir ist dieser Wert, den ich bis dahin überhaupt nicht kannte (ich googelte dann ein bischen), als der interessanteste aus der Liste der Einzelwerte aufgefallen (nur ein Beispiel: Siemens ist wie DAX kaufen, sehr hohe Korrelation - Kovarianz - wenn es bei Siemens auch die nächsten 10a gut(!) geht . Und die anzunehmende Wahrscheinlichkeit, dass Siemens in den nächsten 10a den DAX, und hier meine ich den Kurs-DAX, nicht Performance-DAX, schlagen wird ist aller Wahrscheinlichkeit nach eher gering, vielleicht sogar sehr gering, im Bezug auf das eingegangene Einwert-Risiko....)

      Hier, bei Dätwyler (anzunehmen: Qualität, Wert und Wachstum sind gegeben - Quality, Value, Growth - QVC - ist der heilige Gral bei Einzelwerten), ist doch die spannende Frage: war der relative TSR (Total Shareholder Value), also Preis x Stückzahl + alle Dividenden (reicht eh nicht für Reinvestition bei den vor mir vorgeschlagenen 10 Stück) für Dich besser als der deines ETF-Portfolios? Das erscheint mir ein Anreiz zu sein, um bei der ganzen Sache auch durchzuhalten.

      Ich sehe, dass (auch) Dätwyler (als Industriewert) schwankenden Gewinn und Dividende, wenn auch nicht superstark, pro Aktie aufweist (letzte 10 Jahre zumindest). Ich gehe davon aus, dass du dir von Zeit zu Zeit bei diesem Einzelwert mehr als nur Aktienkurs und Dividende (z.B. den Jahresbericht) anschauen wirst. Das kostet auch wertvolle - und eher langweilige - Zeit, die deinem Humankapital (Arbeitsfähigkeit als - rel. junger - Maschbau-Ing.) zwangsläufig abgehen wird. Wenn Du nun 6 Einzelwerte nimmst, dann würde dir diese wertvolle Zeit 6-fach abgehen.
      Bei ETF's braucht man das nicht - wäre sogar kontraproduktiv bzgl. der ganzen Idee des passiven Investierens.
      Avatar
      schrieb am 11.05.17 00:29:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      2.Runde - 2.3
      Zu den gestaffelten Entscheidungen:

      Wenn ich eine Position eingehe, die mehr Gewicht, also (deutlich) überdurchschnittliches Gewicht, in meinem Portfolio haben würde (ich bin eh stark fragmentiert, aber das ist eine andere Geschichte), dann gehe ich nicht mit der ganzen Zielgrösse rein. Ich habe das früher gemacht: ein Einzelwert, der 10% des Portfolios ausmachen würde, hatte ich zu einem Zeitpunkt investiert - nach ALLERBESTER Recherche - nur um dann nach einem halben Jahr z.B. feststellen zu müssen (Börse hat ca. 6m Visibility +/-): das war Käse! Der Wert und die Idee waren gut - und sind es immer noch, aber das ganze Geld für diesen einen Wert zu diesem Zeitpunkt war keine gute Idee (da "unter Wasser" mit weiter fallender (Markt-)Tendenz...).

      Also fing ich an, in solche nicht kleingewichteten Werte gestaffelt hineinzugehen, z.B. 2-mal oder 3-mal (aber nicht 4-mal und höher) kaufen -> averaging.
      "Läuft es" bei der ersten Teilposition gut, dann lege ich nach, mitunter zeitnah. "Läuft es" nicht gut, habe ich noch (ausreichend) Liquidität, um mich dem "Markt" geschickter anzupassen als bei On/Off-Geschichten.
      Beim Verkaufen von überdurchschnittlichen Positionen genau dasselbe rückwärts.

      Aber: die Zeitabstände sind dabei sehr situativ, häufig marktbedingt. Jede Marktphase hat ihre "schnelle" oder "langsame" Zeit.

      Ich benutze dabei allereinfachste Rechnungen, wie Zielgrösse 5% auf jetzt bezogen =>
      2 x 2.5% zu kaufen; sagen wir bei Portfolio jetzt ca. EUR50k =>
      EUR50k x 5% = EUR2.5k (Du siehst, da stimmen die Prozente nicht, da das Ziel-Portfolio jetzt in Wahrheit EUR55k betragen würde, also EUR2.75k => alles nebensächlich!)
      Also kaufe ich nun Einzelwert EW20 für EUR2.5k und warte ab. (Ich überwache mein Portfolio immer Freitagnachmittag, wenn Zeit, vor dt.Börsenschluss. Sonst alle 2 Wochen -> das brauchst und sollst Du nicht machen.)
      Dann warte ich ab, was "mittelfristig" mit dem "Markt" und "EW20" passiert, und gucke: EW20 erst einmal so belassen oder mit den "anderen" EUR2.5k nachkaufen? Bei EW20 sogar wieder den Stecker ziehen? -> eher selten bei mir, da ich ja nur eine "kleine" Position drin habe bezogen auf mein (ganz) grobes Zielgewicht im Portfolio.
      Andere Trader/Investoren haben (ganz) andere Zeithorizonte.

      (Kaufen ist einfach, Verkaufen ist schwierig - Du hälst Dein ETF-Portfolio aber bis zum Liquiditätsbedarf! Auch Dätwyler.)

      D.h., ich behandel mein Portfolio "grob" (ich habe eine Software dazu - die brauchst Du nicht!), aber nicht dumm (hoffentlich).

      Natürlich stehen dahinter heutzutage ganze Fachgebiete der Portfolio-Theorie und der optimalen Wette (Stichwört: Kelly-Kriterium); siehe z.B. hier:
      http://www.sportwettentest.net/wettstrategien/die-kelly-form…

      MM: ein sehr langweiliges, aber notwendiges Thema (dies ist der Faktor, wo die meisten Novizen in Wahrheit drüber stolpern ohne es überhaupt zu ahnen). MM gilt immer! Bei..
      - ultra-kurzfristigem,
      - kurzfristigen, ( (Day)-Trading)
      - kurz- bis mittelfristigem (Swingtrading),
      - langfristigem..
      ..Zeithorizont der eigenen Entscheidungsfindung und Handelsauslösung.

      Siehe z.B.:
      https://www.godmode-trader.de/know-how/grundlagen-des-moneym…
      http://www.candlestickforum.com/PPF/Parameters/11_843_/candl…
      Avatar
      schrieb am 11.05.17 01:06:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      2.Runde - 2.4
      Zu: Was hat das mit Negativzinsen zu tun ?

      Ich halte - wg. MM, siehe oben - IMMER Liquidität, nicht zuletzt weil Aktien wie Strassenbahnen funktionieren: die nächste kommt bestimmt!

      Ich zahle bei meinem Broker flatex (keine Empfehlung; Thema ist hier ein anderes) den "EZB-Negativzins" 1:1 - dafür halte ich aber die notwendige Liquidität im Depot (ohne Firlefanz wie "Zinspilot" etc.) - um bei passenden Chancen "sofort" zuschlagen zu können (kann auch nur z.B. ein Stop-Buy-Einlegen sein bei meinem Zeithorizont.)

      D.h. selbst ein Negativzins rechtfertigt nicht aus Liquidität in die (ETF-)Anlage zu gehen! (v.a. nicht bei -0.4%; Zinsen sind am langfristigen Ende erst bei >5% "interessant"...)

      Was ich sagen will bzgl. deiner Situation: solltest auch Du nun bei Deiner Hausbank/Broker Negativzinsen (theoretisch) zahlen, wäre auch bei deinem Portfolio-Aufbau ein gestaffelter Einstieg unbedingt empfehlenswert.

      -----------------------------------
      nochmal zu: Ein Klumpenrisiko ist für mich die Übergewichtung von Fonds/Aktien die sich in Ihrer Bandbreite zu stark überschneiden und in Abhängigkeit stehen.

      Wie ich oben mehrfach ansprach: Deine Auswahl-Liste ist starkindustrie-lastig mit allen Nachteilen:
      3+4+3 = 10 von insgesamt 15 Werten => 66% "Klumpenrisiko".
      Guck mal in die "Aktien-Kategorien" des SP500 (free-float capitalization-weighted):
      - Consumer Discretionary (zyklischen Konsumgüter)
      - Consumer Staples (nicht-zykl. Konsumgüter)
      - Energy
      - Financials
      - Health Care
      - Industrials mit 14 (Sub-)Industries
      - Information Technology
      - Materials
      - Real Estate
      - Telecommunication Services
      - Utilities

      aus: https://eresearch.fidelity.com/eresearch/markets_sectors/sec…

      ...da gibt es also noch ganz reichlich Werte mit ganz anderem Risikoprofil als obige 10 Einzel-Industriewerte (Stichwort von oben: Kovarianz, die man in einem "guten" Portfolio niedrig, um nicht zu sagen minimieren sollte, um das Risiko nicht unnötig zu erhöhen. Mit anderen Worten: Dem SP500-ETF würde sonst von Dir - ohne Not - eine "Unwucht" drangehängt, von der niemand weiss, ob diese dem Gesamtportfolio in 10 Jahren gut getan hat oder eben nicht.)
      Avatar
      schrieb am 11.05.17 01:30:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      2.Runde - 2.5 (Ende)
      Also, neue Strukturierung, um auch das von @sdaktien Gesagte richtigerweise zu berücksichtigen:

      Gesamtstruktur Zielportfolio €40k:
      ETF SP500 => €12.75k Endzielgrösse
      ETF STOXX => €12.75k Endzielgrösse
      ETF MSCI Emerging => €12.75k Endzielgrösse
      10 Stück Dätwyler Holding => ca. €1.5k Endzielgrösse


      Ablauf:
      (I) Kauf Mai 2017:
      ETF SP500 => €4.25k 1/3-Position
      ETF STOXX => €4.25k 1/3-Position
      ETF MSCI Emerging => €4.25k 1/3-Position
      10 Stück Dätwyler Holding => ca. €1.5k Endzielgrösse

      (II) Kauf am 2017-09-29 (Freitag), oder später (wenn was "dazwischenkommt"...):
      ETF SP500 => €4.25k 2/3-Position
      ETF STOXX => €4.25k 2/3-Position
      ETF MSCI Emerging => €4.25k 2/3-Position

      (III) Kauf 2018/19, spätestens am 30.09.2019 (Montag): (in einer (Seitwärts?-)Phase der Korrektor - den Boden kennt eh niemand)
      ETF SP500 => €4.25k 3/3-Position
      ETF STOXX => €4.25k 3/3-Position
      ETF MSCI Emerging => €4.25k 3/3-Position
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 11.05.17 01:57:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      alles OK, aber TSR von oben...
      muss Total Shareholder Return heissen und nicht Total Shareholder Value.
      Avatar
      schrieb am 11.05.17 11:17:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.915.548 von faultcode am 11.05.17 01:30:48Du musst damit glücklich werden, nicht ich. :) Deswegen solltest du auch nur machen, was du für richtig hältst. Unabhängig von dem was andere sagen. Jeder ist an der Börse für sich selbst verantwortlich.

      Aus meiner Erfahrung weiss ich, dass die Einbrüche meist im September sind, diese Phase aber bis in den Oktober andauern kann. Deswegen mach dir bei 2. und 3. keinen Termin. Bleib einfach flexibel und warte bis die Lemminge durch die Märkte durch sind. Glaub nicht, dass du das nicht mitbekommst. Wenn du dich nur ein wenig mit der Börse beschäftigst, wirst du das mitbekommen.


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