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    Schweizerische Nationalbank AG - ein Bewertungskuriosum (Seite 27)

    eröffnet am 01.08.17 10:53:13 von
    neuester Beitrag 19.04.24 07:43:57 von
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      schrieb am 27.02.18 18:32:25
      Beitrag Nr. 152 ()
      Hier noch einmal, leicht angepasst, ein früherer Beitrag zum Thema, ob die SNB als Aktie zu bewerten ist:

      Die Argumente gegen eine Bewertung der SNB als Aktie, wie zuletzt wieder von Finanz und Wirtschaft und einem kleinen schweizerischen Börsenbrief vorgebracht, sind stets die gleichen: a) die Gewinne gingen an die öffentliche Hand, die Aktionäre erhalten nur 15 Franken b) im Fall der Liquidation gäbe es 250 Franken c) die privaten Aktionäre haben ein begrenztes Stimmrecht d) die SNB arbeite nicht gewinnorientiert e) das Handelsvolumen sei gering f) eine Gesellschaft, die ihre Gewinne langfristig nicht ausschüttet, sei nichts wert.

      Im Kern geht es darum, dass aus Sicht der Kritiker die SNB keine Aktie sei, sondern eine Anleihe mit 250 Franken Nennwert und 6% Verzinsung auf diesen Nennwert. Tatsächlich wurde die SNB in den über 100 Jahren ihrer Börsennotiz meist anleiheähnlich gesehen und bewertet. Dies hatte bis 1980 gute Gründe, da bis dahin das Eigenkapital der SNB nahezu konstant niedrig gehalten wurde und den Nennwert von 250 Franken kaum übertraf. Seitdem steigt es jedoch massiv an. Diese Tatsache widerlegt die Thesen a) und d), die Gewinne gingen an den Aktionären vorbei an die öffentliche Hand und die SNB arbeite nicht gewinnorientiert. Im Geschäftsbericht schreibt die SNB ganz klar, dass sie neben der Verfolgung ihres Auftrags als Notenbank das Eigenkapital steigern will und dafür einen möglichst hohen langfristigen Anlageerfolg anstrebt. Zur Verteilung des Anlageerfolgs kann man eine Analogie heranziehen. So standen zwar bis 1980 der öffentlichen Hand im Wesentlichen die Früchte des Kapitalstocks der SNB zu (bis auf die geringe Dividende), nicht jedoch der Kapitalstock selbst, der fast ausschließlich aus dem Aktienkapital bestand. Der Kapitalstock steigt seit 1980 über die Dotierung der Währungsreserve kontinuierlich an. Seit einigen Jahren wird zusätzlich die Höhe der Dotierung der Währungsreserven aus dem Jahresüberschuss geregelt, die jährlich mindestens 8% ausmachen soll. Dies bedeutet, dass die Anlageergebnisse zuerst das in der SNB verbleibende Eigenkapital erhöhen müssen und erst danach die Verteilung des restlichen Gewinns an die Aktionäre (15 Franken) und die öffentliche Hand erfolgt. In der Analogie wächst der Kapitalstock und dessen Früchte werden bevorzugt verwendet, diesen zu erhöhen, danach die Dividende zu zahlen und die verbleibenden Früchte an die öffentliche Hand auszuschütten. Somit stehen den Aktionären zum 31.12.2016 die Währungsreserve von 58.121 Mio. und das Aktienkapital von 25 Mio. zu. Vom Jahresergebnis von 24.476 Mio. gehen zusätzlich 8% oder 4.649 Mio. in die Währungsreserve. Damit ist das den Aktionären zustehende Eigenkapital der SNB 62.795 Mio. schwer oder 627.950 Franken pro Aktie. Wirtschaftlich könnte man die Teilgewinnabführung an die öffentliche Hand als Steuer betrachten.

      Nun versuchen die Kritiker mit These b) zu argumentieren, im Liquidationsfall gingen die Aktionäre der SNB gem. §31 NBG (schweizerisches Nationalbankgesetz) nahezu leer aus. Zwar wird die SNB, solange der Franken besteht und selbst darüber hinaus, bei einem Übergang auf eine andere Währung wie Euro, nicht liquidiert werden können. Sie schließen jedoch daraus, dass die SNB Aktie nicht eine Aktie sei. Das Eigenkapital, auch der nicht ausschüttbare Teil, stünde nicht den Aktionären, sondern der öffentlichen Hand zu. Dem steht entgegen, dass die Währungsreserve als gesonderte Eigenkapitalposition in 1980 geschaffen wurde, um ihre Ausschüttung dauerhaft auszuschließen. Diese Regelung widerspricht der Liquidationsklausel, da das Eigenkapital der SNB Aktie seitdem nicht mehr nahezu identisch mit ihrem Nennwert ist und die Liquidationsklausel nicht angepasst wurde. Aus einer Nichtanpassung einer ehemals angemessenen Regelung mit lediglich theoretischer Anwendbarkeit, die auch in vielen Satzungen von privaten Kapitalgesellschaften im Falle eines Gesellschafteraustritts üblich ist, um eine komplizierte Unternehmensbewertung zu vermeiden, eine Umwidmung der SNB Aktie in eine Anleihe abzuleiten, ist eine gewagte These. Sie wäre allgemein als sittenwidrig anzusehen, da sie ab 1980 einseitig ohne Gegenleistung alle privaten Aktionäre unverhältnismäßig benachteiligte. Unabhängig davon wäre sie politisch m.E. nicht durchsetzbar. Die zentrale Prämisse lautet: Eine Klausel, die Jahrzehnte angemessen war, verliert ihre Gültigkeit, wenn sie nicht mehr angemessen ist, auch wenn das NBG daraufhin nicht geändert wurde. Fazit: Eine Liquidation des SNB ist denkbar unwahrscheinlich. Wollte man diesen unwahrscheinlichen Fall annehmen, wäre eine nahezu vollständige Enteignung der SNB Aktionäre, zu denen diverse öffentlich-rechtliche Körperschaften gehören, im Wege der Anwendung der Liquidationsklausel ebenfalls extrem unwahrscheinlich. Dies widerspräche allen schweizerischen Prinzipien. Die Körperschaften mit relativ hohem SNB Aktienbesitz wären benachteiligt, die anderen bevorteilt. Eine solche Regelung wäre nicht mehrheitsfähig in einer Konsenzdemokratie wie der Schweiz.

      Dies führt zu den Thesen f) und c). Da die Aktionäre an ihren Teil des Eigenkapitals aufgrund der Funktion der SNB als Notenbank, die die Währungsreserve als Eigenkapitalbasis benötigt und des NBG, welches die Ausschüttung auf 6% des Nennwertes begrenzt, nicht herankommen, wäre die Aktie nicht mehr als die Bewertung der Dividende als Anleihezins wert. Die SNB selbst ist sich in ihrer Einschätzung nicht sicher („gleicht … eher langfristigen Obligationen“). Interessant ist die Begründung mit der Dividendenbeschränkung und ausdrücklich nicht mit der Liquidationsregelung. Die Dividendenhöhe wurde bereits einmal geändert und könnte zukünftig wiederum angepasst werden. Der Vergleich mit anderen Aktien, welche teilweise keine Dividende zahlen und dies auch zukünftig ausschließen sowie mit Aktien, die einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag abgeschlossen haben, lässt diese Thesen ins Leere laufen. Selbstverständlich ist ein Abschlag diskussionswürdig für die konstant geringe Dividende und das begrenzte Stimmrecht. Dieser wird aber kaum bei 50% oder gar über 90% anzusetzen sein. M.E. wäre ein Abschlag von 25% bis 50% eine vorsichtige realistische Größe. Schließlich ist These e) nicht mehr haltbar, denn das tägliche Handelsvolumen ist durchaus für Großanleger geeignet.

      Aktuell steht den Aktionären ein Eigenkapital von ca. 700.000 CHF pro SNB Aktie zu, welches in der SNB verbleibt. Dieser Teil des Eigenkapitals ist durch das NBG vor Substanzentzug durch Ausschüttung geschützt und steht den Aktionären zu.
      Avatar
      schrieb am 27.01.18 07:50:45
      Beitrag Nr. 151 ()
      Und trotzdem steigt die Aktie weiter. die Markenge macht es möglich. Auch wenn Börse Online vor einem Rückschlag warnt.
      Avatar
      schrieb am 15.01.18 12:51:46
      Beitrag Nr. 150 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.645.348 von faultcode am 08.01.18 00:57:45
      Die SNB wird noch Jahrzehnte im Krisenmodus bleiben
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/34-spezialprobleme…

      =>
      ...Denn beim Abbau ihrer Bilanz und der Abkehr von Negativzinsen stehen die Währungshüter vor großen Hürden, die andere Notenbanken nicht zu bewältigen haben.
      ...
      Von Normalität ist die SNB dagegen auch drei Jahre nach dem Aufsehen erregenden Ende der Franken/Euro-Koppelung immer noch weit entfernt.

      "Es gibt Spezialprobleme, die dazu führen, dass die SNB erst sehr spät zu einer normalen Geldpolitik zurückkehren wird", sagt Alan Mudie, der für die Investitionsstrategie im Vermögensverwaltungsgeschäft der Großbank Societe Generale zuständig ist. "Das könnte zumindest ein Jahrzehnt dauern. Das sind die Zeiträume, in denen wir denken müssen."

      Zu diesen Spezialproblemen zählt die Bilanz der SNB, die mit über 800 Milliarden Franken mittlerweile deutlich größer ist als die Schweizer Wirtschaftsleistung...
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 11.01.18 16:22:04
      Beitrag Nr. 149 ()
      Die Kurse nähern sich dem ATH ...

      Ich sehe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Aktie tendenziell weiter deutlich ansteigt, bei hohen Schwankungen. Letztlich ist es doch wenig wahrscheinlich, wenn auch nicht ausgeschlossen, dass die SNB die freien Aktionäre entsprechend der seinerzeit nicht angepassten Satzung benachteiligt.

      Der Discount auf den inneren Wert ist immer noch extrem, könnte sich aber wie in den letzten zwei Jahren weiter reduzieren. Schließlich ist die SNB Aktie trotz der Satzung und der begrenzten Dividende eine Aktie.

      Zum Investment Case gibt es nichts neues.
      Avatar
      schrieb am 08.01.18 00:57:45
      Beitrag Nr. 148 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.251.163 von Joschka Schröder am 22.11.17 21:51:43
      cash.ch --> Bernecker
      schon vom 21.8.2017 -- aber als Ergänzung dazu:
      https://www.cash.ch/insider/mysterioese-kaeufer-geheimnis-um…
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      schrieb am 22.12.17 14:19:15
      Beitrag Nr. 147 ()
      Na schön. Für die Aktionäre stellt dieses Geschäft ja kaum ein Risiko dar. Und eine Chance schon gar nicht!!! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.12.17 15:41:29
      Beitrag Nr. 146 ()
      Swiss Central Bank Rescues Company It Needs to Make Banknotes
      https://www.bloomberg.com/news/articles/2017-12-21/swiss-nat…

      =>
      The Swiss National Bank bought a 90 percent stake in Landqart AG, bailing out the sole producer of the material needed for producing its “state of the art” banknotes.

      The acquisition is aimed at saving the company based in eastern Switzerland, which the SNB said faced a liquidity shortage and a “direct and existential threat” that could have jeopardized the central bank’s ability to supply the country with cash.

      The SNB “always had the ambition to produce the world’s best banknotes,” President Thomas Jordan said at a press conference in Zurich on Thursday. “And part of that is the development of new banknote paper,” using Landqart’s enhanced-security Durasafe substrate.

      Durasafe, made of paper and polymer, features in the new banknote series the SNB kicked off last year. Still awaiting their debut are the 100, 200 and -- controversially -- 1,000 franc notes. Despite the advent of electronic payment systems, notes remain very popular in Switzerland...
      Avatar
      schrieb am 19.12.17 23:06:44
      Beitrag Nr. 145 ()
      Könnten wir den luftigen Kurs der SNB dann zum Hedgen benutzen?
      Avatar
      schrieb am 19.12.17 23:05:26
      Beitrag Nr. 144 ()
      Weil: Wir sind uns doch wohl einig, dass all diejenigen, die die SNB zu Kursen über 1.500,- CHF gekauft haben, Kleinaktionäre sind, die nicht rechnen, mithin als Glücksritter unterwegs sind.
      Avatar
      schrieb am 19.12.17 23:03:01
      Beitrag Nr. 143 ()
      Wie sähe das denn aus, wenn wir in Immobilien in - sagen wir einfach mal - St. Moritz 'long' gehen wollen, ohnedies überhaupt kein Problem auf der Finanzierungsseite haben, und gleichzeitig über die aktuelle Bewertung der SNB nur schmunzeln können? Wie gestaltet sich dann das Risiko für die Kleinaktionäre der SNB?
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