Media and Games Invest (Seite 78)

[brauchtdanedgrausenkimtfrischv]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.294.141 von js100m am 04.07.20 19:41:26

jetzt hast du uns aber richtig argumentativ zerlegt und alle vorwürfe bezüglich bilanzierung wiederlegt

[js100m]

!

Dieser Beitrag wurde von FairMOD moderiert. Grund: themenfremder Inhalt

[Jsmid]

Grundlegend spricht überhaupt nichts gegen die Aktiviertung von selbst geschaffenen Vermögenswerten. Das ist daher erstmal nicht zu beanstanden.

Was mich allerdings irritiert ist die enorme Höhe. In der Bilanz zum 31.12.2019 ist unter Ziffer 6 angegeben, dass für selbst geschaffene imaterielle Vermögenswerde 12,192 Mio € aktiviert werden.

Bei Applift waren basierend auf deren Geschäftsbericht 2018 ca. 20 Mitarbeiter in den Bereichen Technik, Entwicklung und Datenanalsyse tätig. Es werden also vielleicht 10 Entwickler gewesen sein. Dem vernehmen nach wird bei jedem Takeover ein Großteil des Personals entlassen. Es werden also nicht mehr Entwickler dazu gekommen sein. Bei der gamigo AG waren zum 31.12.2019 377 Mitarbeiter beschäftigt. Geht man einmal von der üblichen Quote anderer Publisher aus, werden es bestenfalls 30 Entwickler sein, die dort beschäftigt sind. Ansonsten sehe ich keine anderen Geschäftsfelder, die in Frage kämen.

Wenn man diese Annahmen zu Grunde läge, dann würden auf jeden dieser 40 Mitarbeiter direkte und indirekte (z.b. notwendige Infrastruktur etc) Kosten von ca. 305 TEUR entfallen. Das ist total unglaubwürdig.

Das ist also schon ein starker Indikator dafür, dass in den aktivierten selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten noch viel mehr enthalten ist, als da eigentlich reingehört. Würde man einmal von einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 80 TEUR ausgehen käme man auf Arbeitgeberkosten von 4 Mio € / Jahr bei 40 Mann. Da kommt dann sicher noch was für Infrastruktur usw drauf. Bei MGI lagen die IT Kosten zum 31.12.2019 bei 1,161 Mio €. Umgekehrt bräuchte hätte man (Milchmädchenrechnung) 122 Mitarbeiter in der Entwicklung um auf 12,192 Mio. € an aktivierbaren Eigenleistungen zu kommen. Laut Geschäftsbericht zum 31.12.2019 wurden insgesamt 538 Mitarbeiter beschäftigt. Das entspräche demnach ca 23% der Mitarbeiter.

Zum Vergleich: SAP hat ca 80.000 Mitarbeiter, wovon 20.000 in der Software-Entwicklung tätig sind. So gesehen müsste MGI also ein Softwareentwickler sein.

Das passt aber einfach nicht ins Bild. Herr Westermann betont wiederkehrend, dass sie nichts selbst entwickeln, da das zu risikobehaftet wäre. Stattdessen kaufe man lieber bestehende Projekte. Soweit so gut, aber das geht nicht einher mit mehr als 12 Mio € an aktivierter selbst geschaffener Software.

Die gesamten Personalkosten lagen zum 31.12.2019 bei 27,359 Mio. Nimmt man diese 12,192 Mio € für selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände an, dann entfallen 44% aller Kosten auf Mitarbeiter, die mit der Entwicklung von Software zu tun haben? Wenn man jetzt noch bedenkt, dass IT Kräfte deutlich mehr Lohn erhalten, als Kundenbetreuer, Produktmanager usw, ist das noch viel unglaubwürdiger.

Das ist schon alles äußerst merkwürdig. So oder so, ist das nicht schlüssig nachvollziehbar.

[nur-ne-bubble]

OK. Next one.

Coverage durch Hauck und Aufhäuser Privatbank. Was ist die Wert?
https://mgi.group/wp-content/uploads/2020/06/HauckAufh%C3%A4…

Was hat Hauck und Aufhäuser mit Bernd Förtsch zu tun? EIne Menge. Beispiel? Hier:
https://www.fondsprofessionell.de/news/vertrieb/headline/hau…
https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/dgap-adhoc-m…
http://www.fondscheck.de/news/Artikel-Bernd_Foertsch_beraet_…

Was hat Bernd Förtsch mit Gamigo zu tun? Ne Menge. Beispiel? Hier:
https://www.finance-magazin.de/finanzierungen/kapitalmarkt/g…

Ich bewerte das jetzt hier nicht öffentlich. Das soll bitte jeder für sich selbst bewerten.

[erwin-kostedde]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.283.641 von nur-ne-bubble am 03.07.20 14:24:12

first berlin lässt sich von den zu analysierenden Firmen vergüten. Da wäre es nicht gut fürs Geschäft, wenn die die Arbeit allzu sorgfältig machen.
Steht aber bestimmt in deren Vertrag, dass die knallhart analysieren.

[erwin-kostedde]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.281.955 von Jsmid am 03.07.20 12:34:23

es ist noch schlimmer: Die aktivieren die Kosten. Insofern ist das EK noch schlechter und auch der operative CF ist dann geringer.
Ich bin echt überrascht, wie offensichtlich das Ganze abläuft.

[nur-ne-bubble]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.281.955 von Jsmid am 03.07.20 12:34:23

Es ist schon erstaunlich, dass ein Herr Homm, der behauptet, er könne jede Bilanz innerhalb von einer halben Stunde lesen, diese Erkenntnisse nicht gewinnt oder sie schlicht nicht gewinnen will, bzw. kommunizieren will.

Umso besser, dass Sie hier Ihre Erkenntnisse mitteilen. Und diese sprechen für sich.

Ich bin leider nur ein unbedarftes kleines Lichtchen, aber ich bin immerhin so bauernschlau, dass ich noch 1 und 1 zusammenzählen kann. Ich denke, wer auch nur in Erwägung zieht, mehr als 1 Prozent seines Vermögens in eine "Wachstumsstory" zu investieren, sollte ein bissl "Research" betreiben.

Hier mal ein weiteres Puzzleteilchen:

Das Kursziel für MGI liegt laut First Berlin bei 2,80.

https://firstberlin.com/first-berlin-media-and-games-invest-…

Ob es sich dabei tatsächlich um unabhängigen Research handelt, möge man selbst beurteilen. Jedenfalls hat FirstBerlin seinerzeit für Mologen auch Coverage gegeben. Wem Mologen nichts sagt, der sollte sich mal die Mühe machen und sich darüber und den Zusammenhang mit Homm informieren.

https://firstberlin.com/?s=mologen


https://boerse.ard.de/aktien/haende-weg-von-mologen100.html

[Jsmid]

Interimsreport Q1/2020 der MGI:

Goodwill steigt um 4,676 Mio. € von 147,339 Mio. € (31.12.2019) auf 152,015 Mio € (30.03.2020).
Eigenkapital sinkt um 17,383 Mio. € von 168,558 Mio. € (31.12.2019) auf 151,175 Mio € (30.03.2020).

Das um Goodwill bereinigte Eigenkapital ist damit um 22,059 Mio. € vom 31.12.2019 in Höhe von 21,219 Mio. € auf -0,84 Mio. € gefallen.

Die MGI ist platt, wenn der Goodwill rausgerechnet wird ist. Ohne Goodwill liegt ein negatives EK vor. Dementsprechend ist die MGI per heute überschuldet und der Vorstand Westermann erhofft sich durch die Zukäufe von strauchelnden Unternehmen zukünftige Ertragschancen in Höhe des ausgewiesenen Goodwills. Das ist für mich ein aufgeblasener Balon, der noch kräftiger aufgeblasen wird.

[Cullario]

Ich habe mich nun auch vorerst aus der Nummer verabschiedet und danke an alle die hier ihre Recherchen kund getan haben.

[Jsmid]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.276.498 von Cullario am 02.07.20 23:09:01

Ob da Streitigkeiten sind ist mir persönlich nicht wichtig. Ich finde die Fragen aber interessant. Grundlos werden die doch nicht gestellt werden.

Ich bin aber inzwischen davon überzeugt, dass die Bilanzen falsch sind. Diese müssen wenigstens geschönt sein, denn meiner Meinung nach darf man nicht nach außen darstellen, dass man 99,9% der Anteile an der gamigo AG halte ohne darauf hinzuweisen dass dies möglicherweise nicht so ist. Das geht nicht. Das ist eine Täuschung von Anlegern.

Wenn das schon falsch ist, dann liegt es nahe, dass noch mehr Sachen falsch sind. Diese extrem hohen Goodwills sind einfach unglaubwürdig. Ich werde mir das auch einmal näher anschauen