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    Short Seller - Pyramide - Nur die Ersten gewinnen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.05.20 03:03:01 von
    neuester Beitrag 19.05.20 14:21:08 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 19.05.20 03:03:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Fakten zu den Short Sellern muss ich niemanden erläutern. Vielmehr möchte ich mal eine andere Überlegung zur Diskussion stellen. Gerade bei Wirecard könnte die Shortposition zu einem gegenteiligen Effekt führen.

      Die Shortpositionen auf die Wirecard Aktie sind massiv. Ein großer Tross von Threadern hat sich den „Großen“ angeschlossen und spekulieren auf weiter fallende Kurse und dicke Gewinne. Doch hier lauert schon auf Grund ihrer breiten Masse auch die Gefahr.

      Als erstes sollte man den allgemeinen Markt im Auge behalten. Ist dieser steigend ist dies die erste Bremse für fallende Kurse.

      Danach stellt sich die Frage was könnte bei Wirecard weiter für fallende Kurs sorgen. Sachlich betrachtet, haben es die Shortis geschafft, die Aktie durch ihre Verkäufe von ca. 160,00 Euro auf bis zu 72,00 Euro fallen zu lassen. Das ist eine ordentliche Hausnummer und hat vielen Aktionären herbe Verluste beschert. Nach dem wir letzte Woche ein vorläufiges Tief gesehen haben, konnte sich die Aktie bereits am Freitag etwas erholen und konnte mit dem heutigen Markt wieder auf über 80,00 Euro zulegen. Die Geschäftszahlen lagen in den Erwartungen und die weitere zu erwartende geschäftliche Entwicklung dürfte gegen weitere Kursverluste sprechen. Was bleibt ist die derzeit, seit Wochen andauernde Unsicherheit der Abrechnungen von Geschäftspartnern der Wirecard. Stand heute bleibt nur noch der anstehende Geschäftsbericht, welcher für einen weiteren Kursverlust sorgen sollte. Soweit allgemein bekannt, soweit gut.

      Der massive Kursverlust funktioniert nur so lange, wie negative Einflüsse auf eine Aktie mit größeren Verkaufsordern einhergehen. Verständlich also, dass wenn Vorwürfe laut werden, aber nur geringe Verkäufe erfolgen, der Kurs fällt, aber nicht so massiv, wie durch die Shortis befeuert. Und genau hier setze ich mal an.

      In Erwartungen fallendender Kurse, unmittelbar mit dem Bekanntwerden der Vorwürfe beginnen die Shortattacken, die Gewinne wachsen. Anleger werfen ihre Aktien in Panik (zusätzlich Covid19) auf den Markt und beschleunigen den Kursverlust der Aktie. Das ruft weitere Shortseller auf den Plan und es trat ein, was eintreten musste, Kurse um die 80,00 Euro.

      Nun wird aus Zweifeln Gewissheit. Der KPMG Bericht, wieder durch Shortattacken verstärkt, prügelt den Kurs nochmals von 120 Euro wieder nach unten, die Masse an Shortis erhöht sich, die Buchgewinne explodieren, das Angebot ist verlockend, es wird weiter geliehen und verkauft.

      Nun aber ist das Thema durchgekaut. Wieder und immer wieder. Der Aufsichtsrat von Wirecard formiert den Vorstand neu. Die Gewohnheit, das Wissen um fehlende Nachweise von Umsätzen ist in den Köpfen. Was bleibt, sind die Shortseller, die Threader und Anleger, welche auf steigende Kurse setzen und nun, augenscheinlich bei einem Tief von 80,00 Euro beginnen, Aktien zu kaufen. Verstärkt von einem positiven Marktumfeld zieht es Kurs nach oben.

      Für die meisten Shortis sollten Kurse bis 100,00 Euro noch zu keinem Problem werden. Nur die Luft wird dünner, wenn
      - Die Kurse weiter steigen
      - Das Volumen der Longs zunimmt
      - Anleger die Kurse als guten Einstieg sehen und auch mit einem Kursrücksetzer leben können
      - Es keine neuen negativen Nachrichten gibt
      - Die Anleger auf das KGV schauen
      - positiven Analystenstimmen
      - Angst bei potentiellen Shortis aufkommt, dass der Schuss nach hinten losgehen könnte
      - Übernahmegerüchte
      - Angst der Shortis vor steigende Kurse und damit erste Auflösungen
      - Die für Shortpositionen verfügbaren Aktien zu Ende gehen
      - Die Verleiher wegen des erhöhten Risiko die Gebühren erhöhen

      Um es kurz zusammen zu fassen –wenn die Stimmung kippt- und nichts neues Negatives nachkommt, laufen weitere Shortattacken ins leere und Käufer nutzen diese eher, ihre Positionen aufzubauen und bringen nicht den gewünschten Erfolg eine Kettenreaktion auszulösen. Nun dreht der Druck, welcher erst zu den verkäufen geführt hat ins Gegenteil. Eine solche gescheiterte Shortattacke kann schnell wieder glatt gestellt werden. Die wirklich großen Positionen beeinflusst das erst einmal nicht. Jedoch bleibt den aufmerksamen Beobachter nicht verborgen, dass der Markt nicht mehr mit einer Verkaufswelle reagiert sondern für Zukäufe genutzt werden. Wenn sich also eine Bodenbildung abzeichnet beginnen die Shortis ihre Positionen wieder glatt zu stellen.

      Ich bin mal so frei und unterstelle machen Shortseller eine Gewisse Absprache untereinander, das gemeinsame Ziel ist der Weg. Wie ist es aber andersrum. Wird Shorti A dem Shorti B sagen, wann er beginnt seine Positionen aufzulösen? Auch dies ist jedem Shorti bekannt, denn auch wenn man gemeinsam den Kurs nach unten geprügelt hat, wenn es darum geht die Früchte einzusammeln, wird wohl jeder still und leise für sich agieren.

      Nun sind wir wieder beim Volumen angekommen. Bei einer Bodenbildung verkaufen Aktionäre ihre Aktien nicht mehr, jedoch müssen Shortpositionen aufgelöst werden. Einhergehend mit einer guten Stimmung ziehen die Kurse an, langfristige Anleger kaufen und die Shortis müssen warten bis die Kurse wieder steigen, genügend Aktien zu Verfügung stehen und Gewinnmitnahmen für einen kurzen Rücksetzer sorgen. Dies kann und wird auch einige Male funktionieren. Aber auch dieser Drops ist irgendwann gelutscht. Der Anleger weiß um die geschäftliche Situation des Unternehmens, der Leerverkäufer und deren Ziele. Das System der Leerverkäufer hört auf zu funktionieren. Die Gier nach Reichtum wird dem Leerverkäufer nun zum Verhängnis. Da die Herde einmal gelaufen ist und nun vor einem Zaun steht, wo es nicht mehr weitergeht, beginnt die Herde wieder in die Richtung zu laufen, wo sie hergekommen ist. Und da viele gaaaaaanz viele geliehen Aktien verkauft haben, müssen diese vielen Leutchen auch wieder Aktien kaufen. Wenn aber diese Pflichtkäufer die Bodenbildung verpasst haben, kaufen sie bei steigenden Kursen.

      Die Pyramide:

      Die ersten Shortseller, welche bei Kursen von 160,00 Euro verkauft haben, die haben Luft. Das sind aber auch die, die sich auf die ganze Aktion gut vorbereitet haben. Diese sind die Spitze der Pyramide. Mit jeder Attacke, mit jeder schlechten Nachricht nahm die Pyramide bei fallenden Kursen nach unten zu, angetrieben von der Gier nach maximalen Profit. Die ersten, die Positionen auflösen werden, sind die, die durch ihren zeitigen Einstieg bereits Gewinne haben und diese, so näher der Boden kommt, ihre Positionen wieder auflösen werden. Bevor das dann die breite Masse geschnallt hat, haben die ihre Gewinne realisiert und sich gegeben falls auf die Seite der Longs begeben. Und irgendwann kommt das breite Unten der Pyramide und wird auf Teufel komm raus kaufen müssen, während gleichzeitig Käufer dazu kommen und bei steigende Kurse noch auf den Zug aufspringen wollen. Nun will der Shorti seine Verluste durch Longpositionen ausgleichen. Und auch hier gilt, Gewinner sind die an der Spitze der Pyramide.

      Damit das System funktioniert wird natürlich die Stimmung negativ angefeuert um die breite Masse nicht auf die Käuferseite zu ziehen und erst wenn die satt sind, welche die Pyramide begonnen haben, wird Ruhe einkehren und viele, sehr viele Klein-Leerverkäufer werden ihre Verluste realisieren müssen.

      Man hat Wirecard ausgesucht weil die Aktie schnell gestiegen ist, somit ein großes Rückschlagpotential hatte, viele Aktien im Freefloat sind, der Vorstand kein alter Hase ist und man was gefunden hat um die Kettenreaktion am Markt auszulösen.

      Für die Shortis gilt das Gleiche wie für jeden Anleger, wann ist der Boden erreicht?

      Fazit:

      Ich habe Aktien von Wirecard gekauft und baue auf oben geschriebenes, plus einer weiteren positiven geschäftlichen Entwicklung von Wirecard. Natürlich kann der Boden noch deutlich tiefer liegen. Im Moment war der bei 72,00 Euro und mit jedem weiteren Tief steigt auch das Risiko für die Leerverkäufer. Genau wie ein Aktionär nicht mehr kauft wenn ihm die Aktie zu teuer erscheint, ist es beim Shorti auch, wenn die Aktie ihm zu billig ist und kein Kanonfutter mehr da ist, wechselt er auf die Käuferseite.

      In diesem Sinne, die Ersten machen die Gewinne, die Letzten beißen die Hunde.
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      schrieb am 19.05.20 14:21:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      nicht die Spitze gewinnt, sondern nur der, der rechtzeitig austeigt.

      das gilt für long uns short. der Entry ist nebensächlich, viel wichtiger ist der Exit, da wird

      das Geld gemacht.

      A geht bei 160 € short,
      B geht bei 80 € short,

      Kurs fällt auf 10 €, B kauft zurück.

      Kurs fällt auf 1 €, wird vom Handel ausgesetzt für Wochen, danach delistet, A geht leer aus.

      wo kein Käufer, da kein Verkäufer.

      Nur bei Futures gibt es Immer Käufer und Verkäufer, zur Not übernimmt die Clearing Stelle.

      bei Aktien ist das bei weitem nicht so.


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