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    50-Club: Wie werde ich "[b]Z[/b]U" ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.05.00 07:34:49 von
    neuester Beitrag 04.09.00 18:53:25 von
    Beiträge: 13
    ID: 147.927
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      Avatar
      schrieb am 31.05.00 07:34:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Zusammen,

      FU, GU und jetzt ZU ?!
      Was soll das, wie hängt das zusammen, warum könnte es für mich wichtig sein ?

      Genau, daß geht auch immer durch meinem Kopf, weshalb ich diesen Thread aufgemacht habe.

      Aber immer der Reihe nach.

      FU= Finanzielle Unabhängigkeit
      GU= Geistige Unabhängigkeit
      ZU= Zeitliche Unabhängigkeit

      Die meisten von uns werden mit 50 FU sein. Da ich alles, was ich strategisch dafür tun kann getan habe, ist das Thema für mich als Ziel abgehakt. Ich verschwende KEINEN Gedanken, daran das ich mit spätestens 50 nicht FU sein werde. Was die Erreichung der FU angeht, interessiert mich eigentlich nur, wie ich es schaffen könnte, FRÜHER FU zu werden. Dazu habe ich mir eine "Turboversion" gebastelt, die ich einigen 50-er beim letzten Boardtreffen vorgestellt habe.

      Mit 45 (bin jetzt 39) könnte ich es schaffen, wenn ich mein Jahresziel 2000 erreiche (gehe ich von aus). In 2001 60 %, dann 50, 40, 30 und zum Schluß etwas mehr als 20 % erziele.

      Darauf werde ich achten, wenn ich meine Depotstrategie überdenke, d.h. für mich mehr Revolutionäre, weniger Könige.
      Trotzdem werde ich mich auf keine risikoreichen, spekulativen Werte stürzen...

      OK: FU, was das rein finanzielle angeht ist also kein Problem.

      GU=Geistige Unabhängigkeit
      Das ist schon ein etwas unangenehmeres Thema. Ich merke oft, daß ich mich noch zu vielen Dinge hinreissen lasse, die ich gar nicht machen will. Zum Einen muss hier wohl mein Helfersyndrom mal analysiert werden, zum Anderen muß ich mir Freiraum schaffen um GU erstmal zu erreichen.
      Damit komme ich zur ZU.

      Zeitliche Unabhängigkeit
      Mein Problem schlechthin. Ich schaffe es einfach nicht, alle meine INteressen unter einem Hut zu bekommen. Mein Tag müßte momentan 36 Stunden haben. Eigentlich will ich auch nur deshalb FU werden, weil ich mir einbilde, daß ich dann gleichzeitig auch ZU bin.
      Ich habe zwar diverse Prioritäteninstrumentarien, Terminkalender und der ganze Kram, trotzdem konzentriert sich momentan vieles nur auf zwei, drei Sachen die ich hauptsächlich mache.

      Frage an die FUér:
      Ändert sich das eigentlich mit dem Eintritt der FU ?
      Ist man dann wirklich zeitlich unabhängiger oder ist das ein Trugschluss ?

      Bin mal gespannt.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 31.05.00 09:11:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Rolf,

      um deine Schlussfrage aufzugreifen: Das hängt ganz von Dir ab. Jeder Mensch setzt sich Prioritäten, hat andere Interessen sowie „Verpflichtungen“. Deshalb in „“ geschrieben, weil vieles davon vielleicht gar keine sind und man nur meint, dies oder das tun zu müssen.

      Ich kann nur meine Erfahrung schildern. Als ich mich entschied, mein gewohntes Arbeitsumfeld zu verlassen, um die FU zu geniessen, war ich erst mal erleichtert und froh. Ich hatte mir vor 10 Jahren ebenfalls das Ziel gesetzt, mit 50 meine FU zu erreichen, nun, dank der Börsenhausse der vergangenen Jahre klappte es ein paar Jahre früher.

      Ich hatte plötzlich Zeit, ich meine, so richtig Zeit, konnte tun und lassen was ich wollte. Es war aber nie so, dass ich nicht wusste, was ich den ganzen Tag und die ganze Woche über tun sollte. Wenn man Familie hat, Hobby’s, die man aktiv betreibt (incl Börse....), dann ist man erst mal genauso zeitlich engagiert wie früher, nur das Umfeld hat sich eben geändert.

      Geistige und zeitliche Unabhängigkeit gehören für mich zu einem ausgefüllten Leben, ich glaube, ich kann ruhigen Gewissens sagen, ich bin es und ich lebe so danach.

      Zeitlich unabhängig insoweit, dass ich heute nicht mehr mein Leben träume, sondern diese Träume lebe.

      Ich werde z.B. von Dezember bis Februar nach Australien fliegen, um Land und Leute kennen zu lernen. Diese Möglichkeiten hatte ich im Berufsleben nie. Durch meine Urlaube kann ich so gut abschalten, dass ich dort die zeitliche und auch geistige Unabhängigkeit erlebe und auch spüre.


      Dies kann ich zuhause genauso. Wenn ich Lust verspüre, mal alles fallen zu lassen, ziehe ich mich zurück und höre einen ganzen Tag klassische Musik, oder mache zeitintensive Dinge, die mir gefallen, zu denen ich bisher nie richtig Zeit hatte. Will ich mit Freunden was unternehmen, so kann ich das heute jederzeit tun ohne auf einen Terminkalender schauen zu müssen.

      Das heisst für mich, ich selbst entscheide, was für mich Priorität geniesst, zeitlichen Druck, gar Hektik oder ähnliches hat in meinem Leben keinen Platz mehr.


      Rolf, Du selbst musst für Dich entscheiden, wie Du dein Leben bei Eintritt in die FU angehen willst. Ich denke aber, Du solltest dir heute nicht zu viele Gedanken darüber machen, was wird wann und wie sein, lass es einfach auf dich zukommen, wichtiger ist, dass du und deine Familie/Freunde gesund bleiben, alles weitere wird sich dann von alleine regeln!



      Schöne Urlaubstage wünsch ich Dir,


      Gruss


      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 31.05.00 10:04:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      hallo zusammen

      bevor ich "abhaue" auf die insel kurz noch meine meinung (ehrliche)

      also wolfgang, das ist wirklich eins von den top postings

      es trifft präzise den kern und ich hätte nichts besseres schreiben können

      gruß
      m.
      Avatar
      schrieb am 31.05.00 17:59:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Wolfgang,
      in meinem Bewusstsein dient die finanziellen Unbahängigkeit AUSSCHLIESSLICH dazu auch
      zeitlich unabhängig zu werden. Das ist für mich der einzige Zweck: selbstbestimmt mit meiner
      Zeit umgehen zu können. Das Geld hat für mich keine andere Funktion, da die Luxusgüter
      (Auto, Reisen, Faulenzen) nur mit genug Zeit zu geniessen sind. Was nützt mir ein Spass-Cabrio,
      wenn ich bei schönstem Sonnenschein bis 22 Uhr im Büro sitze ?

      Also, ganz deiner Meinung eigentlich...nur mit mehr Betonung auf den Zweck der FU: die ZU !!!

      Ciao for now,
      Christian the asdfgr
      Avatar
      schrieb am 31.05.00 18:23:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Und ich dachte schon ZU hieße zahlungsunfähig... :rolleyes:

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      Avatar
      schrieb am 06.06.00 00:54:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Zusammen,

      Wolfgang: Danke für Deine Anregungen. Klasse, daß Du FU und ZU bist und Deine ERfahrungen weiter gibst.

      Ich sehe es auch so, daß der eigentliche Zweck meiner FU, die zeitliche Unabhängigkeit ist.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 06.06.00 02:25:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wer auch nur ein bißchen creativ ist, hat nie Zeit, weil ihn die Ideen überrumpeln.....
      aber das ist auch gut so......macht das Leben spannender...

      FU fühl ich mich jetzt schon, obwohl die 1. Mio. noch nicht ganz voll ist.

      GU..äh...naja....Vermögen belastet auch ganz schön...aber ansonsten....seit 1973 bestimme ich zu 99 % was ich tue oder nicht

      ZU....manchmal lese ich von 1o.oo Uhr bis 22.3o Uhr ein Buch und mach den ganzen Tag nix.....das macht glücklich, es tun zu können....aber das hab ich auch schon getan, als ich noch Miese auf dem Kto. hatte.....ist irgendwie ne andere Frage....

      Ehrlich gesagt, - 5.ooo,-Mark redlich verdient machen mehr Spaß, als 45.ooo,-Mark Börsenplus an einem Tag....komisch, aber so ist es bei mir....

      Und nochwas ist interessant.....seit kurzer Zeit bin ich kein absoluter Ein-Mann-Betrieb mehr, sondern hab ab und zu Aushilfen....
      Das diese lieben Menschen mich NOCH schneller nach Vorne bringen ist sekundär, daß sie bei mir Geld verdienen, macht mich auch irgendwie glücklich...zumal ich Menschen beschäftige, die sich über meinen Erfolg freuen, weil (so sagen sie) es ihnen auch weiterhin eine Verdienstmöglichkeit bietet....die auch noch Spaß macht.....


      Also wo will ich drauf hinaus ?
      Richtig....
      Geld allein macht nicht glücklich.


      Schon wieder halb 3.oo...gute Nacht
      Avatar
      schrieb am 08.06.00 17:35:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo Zusammen,

      ich schaffe es einfach nicht von diesem Thema los zukommen.
      Da ich drei krankheitsbedingte freie Tage hatte, habe ich mir bewußt vorgenommen mal zu beobachten, was ich wohl mit meiner freien Zeit anfange.

      Zieht man mal die Zeit für die reine Krankheit ab (Krämpfe, Schweißausbrüche etc.) habe ich mich fast ausschließlich um mein liebstes Hobby gekümmert, obwohl ich unbedingt die Steuererklärung noch machen müßte, Vorbereitungen treffen müßte für unser Heimatfest, daß Morgen beginnt, Schuldinge erledigen etc.

      Es ist mir aufgefallen, daß ich einfach zu wenig Zeit habe, obwohl ich ja eigentlich nicht arbeiten mußte, war ich bis auf die paar Stunden Schlaf überwiegend immer im Internet (Telekom wird sich freuen) und habe endlich mal alle 50-er Mails detailiert beantwortet und die Mitgliederdatei auf Vordermann gebracht.

      Fazit: Obwohl kurzfristig ZU, beschränkte ich mich nur auf einen Bereich. Ob das was mit der fehlenden GU (Geistige Unabhängigkeit) zu tun hat ??? Oder ist es die Sucht....
      Also, wenn ich jetzt schon nicht die nötige Freiheit habe, o Gott wie wird das nur in ein paar Jahren, wenn ich FU bin ???
      Avatar
      schrieb am 24.07.00 14:06:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      ?
      Avatar
      schrieb am 04.09.00 00:35:31
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hallo 50-er,

      wie bereits in einigen anderen FU-Threads herauskommt, ist die ZU wohl vielfach die eigentliche Triebfeder, die FU anzustreben.

      Deshalb hole ich diesen Thread mal aus der Versenkung. Gerade das Posting von Haubentaucher, der ja bereits FU,ZU und wahrscheinlich auch GU ist, finde ich sehr interessant...

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 04.09.00 09:39:45
      Beitrag Nr. 11 ()
      Gute Idee, Learner6!:)
      Wohl denen, die etwas mit Ihrer Zeit anfangen können...

      Gruß vom E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 04.09.00 18:53:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo 50-er,

      ich bin jetzt seit Juli 2000 nicht mehr in meinem Job beschäftigt und ich bin finanziell unabhängig. Salopp gesagt: Ich bin kein Amboß mehr, der stets die Schläge vom Kapital zu spüren bekommt. Das gute dabei ist – das die zeitlichen Zwänge nicht mehr die große Rolle im eigenen Leben spielen. Es kommt darauf an, mit der „Mehr-Zeit“ die ich nun habe, sinnvoll umzugehen. Mein Aufenthalt im Internet hat sich momentan um ca. vier Std. täglich verlängert. Die Freiheit zu haben, sein Leben jetzt selber organisieren zu können, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Rolf, wer hat es schon gerne, von seinen Vorgesetzten Anweisungen zu bekommen und nebenbei noch kontrolliert zu werden? Auch kann ich jeden verstehen, der zeitliche Restriktionen ablehnt. Selbstbestimmt sein eigenes Leben zu gestalten, wer möchte das von uns nicht? Als ehemaliger Anarchosyndikalist bin ich garantiert nicht derjenige, der sich gerne kommandieren läßt und mit Unterordnung habe ich zwangsläufig auch meine Probleme. Ich wollte früher „Anarchismus statt Hierarchismus“. Wobei Anarchismus nicht mit Gesetzlosigkeit gleichgesetzt werden darf, sondern Herrschaftslosigkeit bedeutet. Konkret sein Leben in Freiheit mit anderen Gleichgesinnten selbstbestimmt organisieren. Ich sehe heute ein, daß es unmöglich ist, eine hochmoderne und komplexe kapitalistische Gesellschaft ohne jede Art von Herrschaft zu führen. Trotzalledem lehne ich nach wie vor autoritäre Strukturen – egal in welcher Form – konsequent ab.

      „Es ist ein Trugschluß zu glauben, die finanzielle Unabhängigkeit zöge die zeitliche Unabhängigkeit fast automatisch nach sich“, so Hornwatz. Wow, sehr gut erkannt!

      Meines Erachtens kommt es darauf an, was man mit der neuen, zur Verfügung stehenden Zeit persönlich anfängt. Bin ich z. B. hedonistisch veranlagt und möchte wie ein Playboy in irgendwelchen fremden Ländern in der Sonne rekeln und mit schönen Frauen Schampus trinken und Kaviar essen und obendrein noch meine sexuellen Gelüste extensiv ausleben, nach dem Motto: LIEBER BEKIFFT FICKEN ALS BESOFFEN AUTOFAHREN. Wobei ich meine, daß man schon alles mal gemacht haben muß, oder beinhaltet meine eigene Lebensphilosophie, daß das extensive Ausleben meiner Gelüste, nicht die erste Geige in meiner Bedürfnisbefriedigung spielt.

      Jetzt möchte ich mal ein historischen Beispiel aus dem alten Griechenland bringen, zum Beispiel: Diogenes von Sinope, dieser zog als Wanderprediger umher und lebte in einer Tonne, Diogenes (Vertreter des Kynismus= Kyniker) predigte totale Bedürfnislosigkeit und sah darin das Ideal der menschlichen Lebensphilosophie.

      Soweit wie Diogenes braucht natürlich keiner von uns gehen. Ich finde jedoch, jeder von uns muß selber eine gesunde Balance zwischen extremer Bedürfnislosigkeit (Diogenes) und extremer Bedürfnisbefriedigung (wie ein Playboy alias Günter Sachs) finden. Zu Bedenken ist auch; schaffe ich mir selber zu viele Bedürfnisse, werde ich letztlich wieder abhängig (Unfreiheit) und setze mir gewisse (unbewußt) Zwänge aus. Das ständige Denken nach mehr Geld kann sogar gefährlich werden. Habe ich die erste Mille erreicht, möchte ich die zweite Mille, habe ich die zweite Mille erreicht, möchte ich die dritte Mille usw. usf. Wie ein Hamster in seinem Laufrad, komme ich nie mehr zur Ruhe. Auf diese Scheinfreiheit kann ich gut und gerne verzichten, so kann selbst das ständige Denken nach mehr Geld, zu einer Zwangsneurose führen. Süchtig kann man von fast allen schönen Dingen werden, es kommt meines Erachtens auf das gesunde Mittelmaß an, da dürfen wir uns nichts vormachen. Nicht nur manche einfache Malocher haben ein übertriebenes Geltungsbedürfnis und Mindertwertigkeitskomplexe und kaufen sich ein dickes Autos, das sie sich eigentlich gar nicht leisten können. Dieses zwanghafte Streben nach mehr, ist zwar gut für den Kapitalismus, aber schlecht für die eigene Unabhängigkeit. Ähnlich ist das auch mit anderen, vor allem hochwertigen Konsumgütern. Besser ist es, daß wir uns von dem Konsumfetischismus befreien.

      Viel wichtiger als das viele Geld ist aber, daß ich und meine Familie physisch und psychisch gesundbleiben. Wer nur seinen eigen egoistischen Trieben nachgeht, wird irgendwann in seinem Leben Schiffbruch erleiden. Auch sollte man die weltweiten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Ungleichheiten, bzw. Ungerechtigkeiten - bei aller Euphorie über seine erste Million - nicht gänzlich aus den Augen verlieren und bitte immer auf den Boden der Tatsachen bleiben und kritisch sein eigenes Verhalten reflektieren, daß senkt garantiert die eigene Fehlerquote bzw. das Fehlverhalten in der Gesellschaft.

      Ich persönlich neige eher zum „EINFACHEN LEBEN“ , und kann Protzerei wirklich nicht ausstehen, d. h. aber nicht, daß ich spartanisch mein Leben fristen möchte. Ich meine, jeder von uns sollte hier seine eigenen Prioritäten setzen. Learner, wer lechzt als Berufstätiger nicht gerne nach Urlaub, aber nur noch Urlaub machen, wird mit Sicherheit auf die Dauer langweilig. Es kommt immer auf die gesunde Mischung an. Warum nicht mit einem Laptop vom Strand aus seine Börsengeschäfte tätigen? Oder, warum nicht zum Puff nach Amsterdam fahren? Tja, daß muß wirklich jeder für sich selber entscheiden, was er mit seiner Kohle anstellt.

      Welche Wertvorstellungen habe ich? Was sind meine persönlichen und natürlichen Neigungen? Fragen über Fragen. Geistige Unabhängigkeit vom Mainstream ist auch heute gar nicht so einfach. Zum Beispiel: Ich lehne Idole oder neue Götzenbilder - egal welcher Art sie auch sein mögen - radikal ab. Autoritätsgläubigkeit betrachte ich als äußerst negativ und selbst an der Börse kann Guru-Gläubigkeit schnell zum finanziellen Desaster führen. Aber mal ehrlich, wer ist schon gerne radikaler Nonkonformist? Ich jedenfalls werde mich nie in dieser Gesellschaft anpassen und irgendwelche Modetrends nachlaufen. Wie leicht man auch noch heute Jugendliche und selbst Erwachsene in einer bestimmten Richtung lenken kann, zeigt uns die inszenierte Big Brother-Show. Selbst Millionen von Erwachsenen haben sich solch ein Schwachsinn angeschaut. Wirklich ein schöner Zeitgeist – im negativen Sinne!. Es gibt das schöne Buch „Die Globalisierungsfalle“, in diesem Buch wird unter anderem auch über die neue Unterhaltungskultur „Tittitainment“ berichtet. Wie Brot und Spiele im alten Rom, so kann man auch heute noch die breite Masse mit Voyeurismus, also mit Talkshows und Titten fesseln.

      Auch wenn viele von uns das nicht wahrhaben möchten, die modernen Medien eignen sich ausgezeichnet zum manipulieren. Nicht umsonst verdient die Werbeindustrie zig Milliarden Euro jährlich in Deutschland, um der breiten Masse Bedürfnisse vorzugaukeln, wo eigentlich keine sind. Nicht nur das ganze kapitalistische System profitiert in erheblichen Maße davon, daß ständig neue Moden kreiert werden, auch viele von uns haben das kapitalistische System durchschaut und partizipieren kräftig davon. Warum auch nicht?

      Schaut Euch doch zum Beispiel die vielen unzufriedenen Arbeiter an, die für monatlich ca. 2800 DM netto etwa 40 Std. in der Woche malochen müssen und oft ausgelaugt und kaputt abends nach Hause kommen. Die kommen nie auf den sogenannten „grünen Zweig“, sie werden ewig in den Tretmühlen der Kapitalverwertung bleiben und ihr Leben als Lohnabhängiger fristen. Erzähl mal irgendwelche einfache Malocher von den sagenhaften Verdienstmöglichkeiten an der Börse. Wenn die von meiner jährlichen Performance hören, halten die mich für einen durchgeknallten Spinner und Phantasten. Die unterhalten sich lieber über Schalke 04 und von geilen Frauen und können sich einfach nicht vorstellen, daß man mit Aktien, bzw. Optionsscheinen unheimlich schnell sehr viel Geld verdienen kann. Das Thema Wirtschaft ist für diesen Personenkreis anscheinend nicht schlüpfrig genug, schade kann ich da nur sagen.

      Und wenn ich die Situation in der sogenannten „Dritten Welt„ anschaue, so geht es uns hier allemal verdammt gut. Deshalb sollten wir uns ein wenig in Bescheidenheit üben.

      Folglich sollten wir unsere Gedanken nicht zu sehr auf das „viele Geld“ fokussieren.

      Capoon, der auch noch heute gegen Willkürmaßnahmen des Staates kämpfen würde! Und klipp und klar sagt: Nur Idioten brauchen Führer!
      Avatar
      schrieb am 17.09.00 02:00:17
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