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    Drillisch: Das Telekommunikationsunternehmen will Festnetzsparte verkaufen - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 09.06.00 18:39:47 von
    neuester Beitrag 13.06.00 21:02:45 von
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      schrieb am 09.06.00 18:39:47
      Beitrag Nr. 1 ()

      Eines wurde auf der Hauptversammlung des am Neuen Markt notierten Telekommunikationsunternehmens Drillisch (WKN: 554 550) schnell deutlich. Die Gesellschaft wird sich über kurz oder lang von ihrem verlustreichen Festnetzbereich trennen und verstärkt auf den zukunftsträchtigen Internet und IT-Service-Bereich setzen.

      Die Kölner Gesellschaft will dazu in einem ersten Schritt ihre Geschäftsbereiche Mobilfunk und Festnetz ausgliedern und als Drillisch Holding jeweils alleinige Gesellschafterin der Alphatel GmbH und der Festnetz GmbH werden. Aus noch zu klärenden steuertechnischen Gründen wird die Übertragung des Geschäftsbereichs Mobilfunk der Drillisch AG auf die Alphatel GmbH im Innenverhältnis zum 1. Januar 2001 erfolgen.
      An dem Geschäftsbereich Mobilfunk ist aber nicht zu rütteln. Hier will Drillisch ihre Aktivitäten konsequent fortsetzen. „Im Bereich Festnetz aber sind wir auf der Suche nach einem international starken Partner, an den wir diese Sparte bis zu 100 Prozent verkaufen können“, machte Drillisch-Vorstand Marc Brucherseifer unmissverständlich klar. Wichtig sei in diesem Zusammenhang aber, dass das Geschäft der Drillisch mit „Internet by Call“ nicht gefährdet wird. „Dazu benötigen wir einen Vertrag mit dem Käufer, der uns den Zugang zum Netz sicherstellt.“ In diesem Zusammenhang kann sich der Drillisch-Vorstand auch eine die Sperrminorität gewährleistende 26-prozentige Beteiligung vorstellen. Ergebnisse sollen, so wurde auf der Hauptversammlung versichert, in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden.

      Die Minderheitsbeteiligung an dem derzeitigen Noch-Drillisch-Geschäftsbereich ist vor dem Hintergrund der neuen Firmenstrategie zu sehen, sich verstärkt um die Bereiche Internet und IT-Service zu bemühen. Das sind die Zugpferde, auf die der Vorstand verstärkt setzt. Hier ist das Angebot eines Festnetzzugangs für den Drillisch-Kunden notwendig.
      „Mobile Internet Solutions“ ist das zukunftsträchtige und entscheidende Schlagwort für Drillisch. Internet via Handy ist die Zukunftsvision. Nach einer Studie des Handyherstellers Nokia soll das Mobiltelefon bereits im Jahr 2002 den PC-Computer als erste Möglichkeit des Internetzugangs ablösen. Und hier setzt Drillisch den Hebel an, wie Vorstand Marc Brucherseifer den zuletzt wenig verwöhnten Aktionären verdeutlichen wollte.
      Erste Schritte wurden bereits unternommen. Mit der Übernahme der erfolgreichen Kombi-Suchmaschine Acoon schaffte das Unternehmen den Einstieg in den bereich der WEB- und WAP-Dienste. Der Kauf des finnischen Programmierunternehmens und Contentlieferanten Open Net Oy im März erweiterte den Internet-Content-Bereich der Drillisch AG. „Derzeit sind wir damit beschäftigt, die Angebote von Open Net Oy in die deutsche und englische Sprache umzusetzen, um die Zielgruppe zu erweitern.“, betont Brucherseifer. „Das Unternehmen, deren Angebot unter sportii.com abrufbar ist, wird schnellstmöglich fit gemacht.“ Die kontinuierliche Erweiterung der Plattform sportii.com und acoon.com soll der Drillisch AG den Weg in die Internet-Zukunft ebnen.

      Zu den Mitbietern bei der Vergabe der UMTS-Lizenzen in Deutschland durch den Bund gehört die Kölner Gesellschaft aber nicht. Zwar sieht man die Bedeutung der zu vergebenden Frequenzen, doch betont Brucherseifer: „Wer die Liste der Mitbieter kennt, weiß, dass wir da nicht mithalten können. Jedes einzelne, der zur Versteigerung zugelassenen Unternehmen, ist in der Lage, gut 20 Mrd. DM aufzuwenden.“ Für Drillisch kommt auf diesem Zukunftsmarkt nur eine Beteiligung in Frage. „Nach der Lizenzvergabe werden wir mit den Inhabern Gespräche führen und uns auf diesem Wege den Zugang zu einer Frequenz sichern.“

      In diesem Zusammenhang schließt der Drillisch-Vorstand auch nicht den Einstieg eines UMTS-Lizenzinhabers in Form einer Beteiligung an Drillisch aus. „Das ist möglich und denkbar“, wertet Bruchersiefer. Die Gerüchte einer Übernahme der Drillisch AG kursieren bereits seit der CEBIT, doch bis Ende August oder September schließt man jede Aktivität in dieser Frage aus.

      Die Beteiligung an dem Bereich Internet, der im Laufe dieses Jahres in der 100-prozentigen Tochtergesellschaft Drillisch IT AG (DITAG) zusammengefasst werden soll, könnte für einen UMTS-Lizenzinhaber lukrativ sein. Die Plattform der DITAG gliedert sich in die Bereiche Internet, WAP-Dienste, Billing und www-TV und soll den künftigen Ausbau von Diensten sichern. Neben dem Plattform-Betrieb aber steht auch das Diensteangebot von Content-Lösungen im Vordergrund. Hier will Drillisch ihre Aktivitäten auf Börsendienste, Audio-/Video-Content und B2B-Lösungen verstärken und seinen Kunden zugänglich machen.

      Bald 500.000 Kunden will Drillisch im Mobilfunksektor haben. Nach der Verdoppelung des Kundenstammes zwischen 1998 (132.000) und 1999 (270.000) stehen die Zeichen nach Unternehmensauskunft gut.

      Als weniger gut sahen die teilnehmenden Aktionäre die Entwicklung der Drillisch-Aktie an, die seit Mitte März ihren Wert nahezu halbierte. Der Kritik, zu wenig für eine positivere Kursentwicklung getan zu haben, trat der Vorstand deutlich entgegen. Zwar seien die Zahlen für das Geschäftsjahr 1999 nicht berauschend gewesen, die Ergebnisse des ersten Quartals 2000 aber müssten als Hoffnungschimmer angesehen werden.
      Das Geschäftsjahr 1999 schloss die Drillisch AG mit einem Gesamtumsatz von 280,5 Mio. DM ab (1998: 233 Mio.) ab. Den Bärenanteil von 246,3 Mio. DM entfiel dabei auf den Mobilfunkbereich. Das außerordentliche Ergebnis von 1,2 Mio. DM blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Das lag eindeutig am Festnetz-Bereich, der einen Verlust von 13,3 Mio. DM einfuhr.
      Im ersten Quartal 2000 dagegen sah die Welt für die Drillisch-Aktionäre schon wieder besser aus. 49.000 neue Kunden, Umsatzerlöse von 84,2 Mio. DM (+50,6 Prozent) und eine Steigerung der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 2,8 auf 11,1 Mio. DM im Vergleich mit dem Vorjahresquartal schlagen zu Buche. Ergebnisbelastend war wieder der Festnetzbereich. Er „verlustierte“ 2,4 Mio. DM.
      In Sachen Investor Relations verfüge das Unternehmen zudem über einen Pool von 100.000 Anschriften, an die zeitgleich mit der Presse die neusten Firmennachrichten versandt werden. „Eine Investor Relations-Abteilung wie Großkonzerne können wir uns aber nicht leisten“, schränkte Vorstand Brucherseifer die Möglichkeiten der Außendarstellung etwas ein.

      Mit die Kursentwicklung der Drillisch-Aktie sind nicht nur die Aktionäre, sondern auch die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat nicht zufrieden. „Wir leben in der Zeit nach der CEBIT mit einer depressiven Stimmung im Telekommunikationsbereich. Der Verkauf unserer Festnetzsparte sollte aber wieder für eine positivere Stimmung sorgen.“



      Vorstand Marc Brucherseifer sieht die Aktie aber auch ohne die zukünftigen Maßnahmen unterbewertet: “Werte anderer Unternehmen, die jahrelang Verluste einfahren, sind höher bewertet als Drillisch. Zudem haben wir einen Kundenstamm, der sich sehen lassen kann. Da müssen andere erst einmal hinkommen.“

      Der Kurs der Drillisch-Aktie erhielt durch die Hauptversammlung kurz vor dem Wochenende keine entscheidenden Impulse mehr. Derzeit ist sie für 8,00 Euro zu haben. Das entspricht einem Zugewinn von 3,23 Prozent im Vergleich zum Vortag.

      Avatar
      schrieb am 13.06.00 21:02:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      erreichbare Ziele?

      "Bald 500.000 Kunden will Drillisch im Mobilfunksektor haben. Nach der Verdoppelung des Kundenstammes zwischen 1998 (132.000) und 1999 (270.000) stehen die Zeichen nach Unternehmensauskunft gut."

      Meldung v. 16.5.:
      "Der Kölner Drillisch-Konzern erwirtschaftete im ersten Quartal 2000 ein EBITDA von 15,0 Millionen Mark nach noch 5,1 Millionen im vergleichbaren Vorjahreszeitraum."

      Das entspricht +300%

      mfg
      EuTr


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