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    presseschau woche 08.06-15.06.,analysen ,kommentare,bewertungen aus den prints - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.06.00 11:23:06 von
    neuester Beitrag 14.06.00 07:45:27 von
    Beiträge: 3
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      Avatar
      schrieb am 12.06.00 11:23:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      presseschau woche vom 08.06.-15.06.
      die teleboerse:
      aktienbewertungen amerika
      - cisco –einbruch trotz gewinnsprung ,gewinne zwar über erwartungen,doch betroffen von
      chipknappheit;chance-risiko 40:60
      - motorola-kursgewinne aufgefressen,leidet unter chipknappheit,einstieg erst bei 30euro
      chance-risiko 50:50
      - palm-mit der lizenz zum geldvernichten,kauf erst nach bodenbildung;
      chance-risiko 40:60

      akteinbewertung china
      - television broadcasts,wkn 876613,besitzt größtes mandarinsprachiges filmarchiv weltweit,
      attraktiver übernahmekandidat,chance-risiko 60:40;kaufen;
      - hutchison whampoa-ein hongkong-klassiker,breit positioniert mit containerhäfen bis internet,
      chance-risiko 50:50;bei schwäche kaufen;
      - cosco export,wkn 897981-leben vom export,kerngeschäft leihcontainer und häfen,profitiert vom exportboom,chance-risiko 70:30;
      - legend,wkn 894983-ibm auf chinesisch, einstieg lohnt sich jetzt,da preiswerter;vorteil:eigenes breites
      vertriebsnetz,damit standortvorteil nach wto-beitritt,chance-risiko 70:30;
      - china-telecom,wkn 909622-die nr.1 im mobilfunk,marktführer,abhängig von internationalen einflüssen
      chance-risiko 50:50;

      aktienbewertung neuer markt-buchhändler
      - buecher.de-technische unterstützung bei 20euro abwarten,chance-risiko 50:50;
      - buch.de-zu klein für die große online-welt,abwärtstrend noch ungebrochen chance-risiko 25:75;
      - libro-mit kostenvorteil in den startlöchern,hohe investitionen drücken auf ergebnis,chance-risiko 40:60;

      aktienbewertung neuer markt dvd
      - singulus-auf dem sprung zu neuer technik,bis 65euro mittelfristig kaufen,chance-risiko 60:40;
      - steag hamatech-hoffnungsvoller blick nach vorn,nächste zahlen müssen überzeugen,
      chance-risiko 50:50;
      - pfeiffer vakuum-mit turbo in den dvd-markt,bewegt sich auch in anderen feldern in boomenden
      märkten,chance-risiko 60:40;

      aktienbewertung neuer markt
      - intershop-jetzt in gewinnzone,luft nach oben frei,chance-risiko 50:50;
      - scm microsystems-aktuell günstiger einstiegspreis,interessante langfristanlage,chance-risiko 80:20;
      - qiagen,schwergewicht mit dicken gewinnen,bei schwäche kaufen,chance-risiko 60:40;
      - sinner schrader-jetzt günstig einsteigen,internetwert mit gewinn,chance-risiko 60:40;

      die flops des jahres:
      trius,trotz guter produkte interessant 40:60
      web.de,nach krasser überbewertung jetzt wieder fair,aber nicht spannend,50:50
      lycos europe,gewinne frühestens 2004,jetzt fair bewertet,abwarten,50:50
      travel24.com,will durch übernahmen wachsen,kooperationen,große konkurrenz,sehr riskant,50:50

      die tops des jahres:
      biodata,jetzt teuer,alle fantasie im kurs enthalten,kursrutsch abwarten 60:40;
      tv-loonland,für einen einstieg noch zu teuer,50:50;
      abit,schwarze zahlen-flottes wachstum,expansion nach usa,attraktiv(anmerkung weißer ritter:bezug auf
      kurs 140 euro vom06.06.!!!)chance-risiko 60:40;
      mis-spitzenspieler bei finanzsoftware,diese jahr gewinnzone,halten,chance-risiko 60:40;

      STIMMUNGSBAROMETER
      stefan risse

      sollte das ende der zinsangst eine rallye auslösen,könnte es an der wallstreet zu einer überhitzung kommen.

      mehrere konjunkturdaten aus den usa deuten auf eine konjunkturabschwächung des amerikanischen aufschwungs hin.sollte sich dieser trend weiterhin bestätigen,könnte die schwindende zinsangst zu einer
      sommerrallye an der wall street führen.
      die sogenannten shorteindeckungen der anleger dürften dabei für den ersten kursschub sorgen.das heißt:
      der anleger ist short,wenn er eine position verkauft hat,ohne sie zu besitzen.er erwartet,daß er die leerver-
      kauften papiere später zu einem günstigeren kurs wieder zurückkaufen kann.dies ist derzeit in amerika der
      fall.viele us-anleger haben auf weiter fallende kurse gesetzt und aktien verkauft,die sie nicht besitzen,in der
      hoffnung diese später billiger zurückkaufen zu können.wenn diese hoffnung jetzt schwindet,sind die short-
      spekulanten gezwungen,die verkauften papiere zurückzukaufen,um ihre verluste zu begrenzen oder gewinne
      mitzunehmen.die auf liquiditätsreserven sitzenden privaten und professionellen anleger könnten dafür die
      andere käufergruppe sein.aus stimmungstechnischen blickwinkel käme die sommerrallye jedoch zu früh.
      fast einheitlich rechnen die analysten in den usa allerdings mit ihr.mit einer schnellen börsenüberhitzung ist
      deshalb zu rechnen.denn auch von der notenbank ist keine unterstützung zur abschwächung der börsenstim-
      mung zu erwarten.selbst wenn die zinsen noch einmal erhöht würden und damit die aktienkurse gleichzeitig
      nach unten gingen,us-notenbankchef alan greenspan hat eigentlich keine veranlassung,liquiditätsschübe
      in das finanzsystem vorzunehmen.der wichtigste haussefaktor fehlt damit.
      in deutschland sieht die situation beser aus.die langsamer wachsende wirtschaft nimmt für investitionen
      weniger liquidität in anspruch,so daß mehr geld für die aktienmärkte übrig bleibt.obwohl amerikanische
      anleger im märz für fast 3 mrd. dollar deutsche aktien verkauft haben,hielt sich die deutsche börse gut.
      auch der seit monaten geringe optimismus bei den börsenbriefen deutet auf größere liquiditätsreserven
      und eine kontinuierliche aktiennachfrage hin.

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      gruß



      Presseschau
      Aktien research

      charttechnische betrachtungen von m. mußler
      - dax-sommerrallye kann beginnen,trendbestätigende flaggenformation kündigte kaufsignal an,kaufsignal
      ergibt sich aus dauer der konsolidierung und saisonalen rhythmus,erstes ziel 7500,dann mittelfristig
      alte höchststände,gefahr der fortsetzung der flagge besteht jedoch bei weiterem störfeuer aus usa;
      - qiagen-der weg ist frei,gesunde konsolidierung nach steilen aufwärtstrend beendet,frei bis in den bereich
      der alten höchststände;
      - heyde-ausbruch aus der flagge,erwartete rasche fortsetzung des aufwärtstrends,mittelfristiges kz neue
      höchststände über 208,stoppkurs an der oberen trendlinie der flagge bei ca 174,50;
      - singulus-neuer anlauf,nach durchbrechen der kurzfristigen abwärtstrendlinie ist konsolidierung beendet,
      =kaufsignal,aufwärtstrend im rahmen des langfristigen trendkanals,anlauf auf alte höchststände bei
      143,80,stoppkurs an der unteren aufwärtstrendlinie bei 110;
      - nemetschek-nicht zu lange warten,ausbruch nach oben aus trendbestätigender keilformation,dadurch
      rascher anstieg bis 77 möglich,wichtig:zügiger anstieg,bei unterschreiten der unterstützung bei 57
      besser verkaufen;
      - henkel-anstieg ist drin,ausbruch aus langfristigen abwärtstrendkanal,erstes kaufsignal durch kleine
      flagge oberhalb der oberen begrenzungslinie,nächstes kaufsignal bei 65,stoppkurs bei 59;

      empfehlungen
      - IQE;wkn 922677-strong buy rating durch close brothers equity markets,kz 90$,im ersten quartal
      40% umsatzsteigerung,erwartungen weit übertroffen,kapazitätsausweitung um das fünfache;
      - st-microelectronics,wkn 893438,outperformer-rating von westlb panmure,kz 78euro,in 2000 umsatzwachs-
      tum 50%,in 2001 nochmal 40%,weltweit die nr.3 bei mobilfunkchips,wegen anwendungdspezifischer pro-
      dukte weniger zyklisch anfällig,strategischer schachzug gelungen:übernahme einer chipfabrik von nortel
      zu 100mio$ und gleichzeitige liefervereinbarung mit nortel über halbleiter im wert von 2mrd.$
      - enterprise oil,wkn 870251,strong buy durch morgan stanley,15% kurspotential,produktionsrekord in
      zeiten höchster ölpreise
      - avon products,wkn 853836,stron buy durch bank of america sec.,offensive beim vertrieb im internet,
      kooperation mit quelle:1000 quelleshops erhalten avon-center,1.quartal gewinnanstieg um 11%,umsatz
      + 110mio$ auf 1,32mrd.$,kz bei 53euro

      patrick schwan,leiter globale aktienfonds bei der deka und fondsmanager

      der dollar steigt-und die aktien?
      pessimisten warten auf die große korrektur an der wall-street.aber sie werden wohl enttäuscht.denn die
      starke us-währung wird das schlimmste verhindern.

      da hat die technologielastige nasdaq gerade erst kräftig luft abgelassen,und schon wieder grassiert in den
      usa die angst vor den nächsten zinsschritten der fed.dabei weiß doch schließlich jedes kind,daß erstens
      us-aktien nicht billig sind und das zweitens die zinsen weiter steigen werden.stehen wir also kurz vor der
      großen korrektur an der wall street,auf die die pessimisten schon so sehnlich warten?
      es gibt einen zuverlässigen börsenindikator,der diese frage beantworten kann.ein börsenindikator?und dann
      noch zuverlässig?richtig:gemeint ist der wechselkurs zwischen us-dollar und d-mark oder euro.dieser wechsel-
      kurs zeigt ganz klar:es gibt keine große korrektur,und es gibt keinen grund zur panik.natürlich werden kritiker
      von einer scheinkorrelation oder einer wenig signifikanten korrelation und ähnlichem sprechen.fakt aber ist:
      seit 1987 korrigiert die us-börse nur dann,wenn der dollar schwach ist.das war in jedem fall so,ohne ausnahmen.
      stieg der dollar,tendierte die us-börse im ungünstigsten fall seitwärts,meistens aber stieg sie.
      die simple börsenregel lautet:eine feste währung bedeutet eine feste börse.
      was sind die wirtschaftlichen hintergründe für diese simple daumenregel,daß eine feste währung auch eine
      feste börse bedeutet?die antwort lautet:flow of fonds.wer die wirtschaftssysteme der drei großen wirtschafts-
      zonen nordamerika,europa und japan betrachte,wird feststellen,daß die währungen dieser regionen zueinander
      im zeitablauf recht stabilen trends unterworfen sind.mal ist der dollar zum euro-oder zur mark-über jahre schwach,wie bis 1995 der fall,und dann wieder stark.meist tendiert der japanische yen gegenüber dem rest der welt fest,von wenigen ausnahmen einmal abgesehen.auslöser für diese währungsschwankungen sind kapital-
      ströme,die aus den verschiedenen gründen mal in die eine,mal in die anderen richtung fließen.
      am gesündesten für die lokalen kapitalmärkte ist es,wenn,wie im fall japan,jahr für jahr riesige leistungs-
      bilanzüberschüsse erwirtschaftet werden.der yen steht in der folge unter permanentem aufwertungsdruck,
      und die überschüsse werden,da sie ja im inland nicht verbraucht werden,an den kapitalmärkten angelegt.
      das hat einen positiven einfluß auf das zinsniveau,und die börse profitiert in der regel auch davon.in den
      achtziger jahren war das der grund dafür,daß aktien-,renten- und immobilienmärkte immer weiter stiegen-so
      lange,bis die bewertungen 1989 so utopisch hoch wurden,daß die märkte und später auch die wirtschaft kolla-
      bierten.
      zwischen den usa heute und dem japan der achtziger jahre bestehen zwei wesentliche unterschiede:erstens ist
      der dollar fest,obwohl sich die usa riesige leistungsbilanzdefizite leisten.und zweitens sind die bewertungen
      der us-amerikanischen aktien-,bond- und immobilienmärkte nicht utopisch.scheinbar ist der rest der welt nicht
      nur gern bereit,die amerikanischen defizite zu finanzieren,sondern darüber hinaus auch willens,noch mehr dollar nachzufragen.die wirtschaft wächst seit jahren im internationalen vergleich im rekordtempo,und das zieht kapital
      vom rest der welt an.daß im zuge der pro-dollar-kapitalströme auch die börse profitiert,darf also nicht verwundern.
      und gerade jetzt,wo viele euro-optimisten(und damit dollar-pessimisten)sich verwundert die augen reiben und
      ihre prognosen nach unten anpassen,soll die us-börse abstürzen?unwahrscheinlich.vermutlich werden die dollar-
      pessimisten in den nächsten monaten jede korrektur nutzen und zukaufen.die zuflüsse aus europa in den ameri-
      kanischen aktienmarkt sind eh schon stark gestiegen und werden solange weiterfließen,wie in europa internationale aktienfonds wie warme semmeln verkauft werden können.anleger aus dem konservativen vereinigten königreich werden diesen trend noch verstärken.denn nach jahrelanger besserwisserei werden sie
      ihre us-quoten von im schnitt 5% gegenüber branchenüblichen 50% im zweifel kräftig nach oben anpassen
      müssen.von panik kann also keine rede sein.

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      gruß

      presseschau
      Aktien research

      baan-invensys
      ein retter in der not

      insgesamt fünf monate hat das management des niederländischen softwareherstellers baan nach einem
      interessierten käufer gesucht.zuerst waren es nur gerüchte,die den kurs kurzfristig steigen ließen-oracle,
      das französische unternehmen bull oder cisco aus den vereinigten staaten waren im gespräch.
      jetzt wird das britische technologieuntenehmen invesys den angeschlagenen konzern übernehmen.
      invensys ist spezialisiert auf die bereiche kontroll- und prozeßtechnologie und energieversorgung im
      bereich der telekommunikation.das britische unternehmen will ein komplettes system entwickeln,
      das die bereiche software,sensortechnik und diesntleistung integriert-und dafür braucht invensys den
      niederländischen konzern.denn baans software,darüber sind sich fast alle einig,ist nach wie vor kon-
      kurrenzfähig.
      das britische unternehmen bietet 2,85euro für jede baan-aktie.......... als die übernahme bekannt wurde,
      pendelte der kurs mit 2,97 kurzzeitig über dem kaufangebot.doch jetzt scheint er sich im bereich der
      kaufofferte zu stabilisieren.immerhin raten 18 von 29 beim informationsdienst bloomberg registrierten
      analysten dazu,baan-aktien höchstens zu halten.neun geben sogar eine verkaufsempfehlung.
      doch an solche niederschmetternden urteile dürfte das unternehmen inzwischen gewöhnt sein.denn
      seit sieben quartalen in folge macht baan verluste.insgesamt summiert sich der betrag auf etaw 1,7mrd.euro.
      zudem betrug die eigenkapitalquote kaum mehr als ein prozent.die konsequenz:mehrmals drohte die
      amsterdamer börse damit,baan aus dem index zu nehmen.als im januar diesen jahres die vierte vorstands-
      chefin mary coleman aufgrund der verfahrenen situation resigniert ihren posten aufgab,brach der kurs
      des baan-papiers an einem tag um fast vierzig prozent ein.bis sich die übernahmegerüchte häuften,waren
      anleger einen kurs,der zwischen zwei und einem euro pendelte,gewohnt.
      jetzt will invensys mit baan einen neuen geschäftsbereich gründen:invensys software and systems.
      baan soll jedoch auch nach der akquisition seinen namen behalten.invensys chef allen yurko geht davon
      aus,daß die neu geschaffenen einheit umsätzen in höhe von 2 mrd. dollar einfahren wird.ein kunde wird
      dem unternehmen nach eigenen aussagen auf jeden fall erhalten bleiben:das amerikanische luftfahrtunternehmen
      boeing setze auch weiterhin auf die erp-software von baan.

      gruß
      Avatar
      schrieb am 13.06.00 11:16:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      US-Konzerne spüren Abkühlung – Erzeugerpreise unverändert
      Wall Street fürchtet schlechtere Quartals-Ergebnisse

      Zuerst freute man sich an der Wall Street über die Zeichen der konjunkturellen Abkühlung, denn deutliche Zinserhöhungen durch die Notenbank werden unwahrscheinlicher. Doch beginnen jetzt auch die Zweifel. Ergebniswarnungen großer Unternehmen drücken die Kurse.


      HANDELSBLATT, 13.6.2000
      hus NEW YORK. Immer mehr Daten sprechen dafür, dass sich das Wachstum der US-Wirtschaft verlangsamt. Das lässt zwar die Chancen steigen, dass die US-Zentralbank die Zinsen nur noch geringfügig erhöhen wird. Aber mehr und mehr Unternehmen melden, dass sie die Abkühlung schon spüren. Das drückt auf die Kurse. So befanden sich die Aktienindizes bis Mitte vergangener Woche im Aufwärtstrend, zum Wochenschluss fiel einiges wieder in sich zusammen.

      Nur der großenteils aus Technologiewerten bestehende Sammelindex der Nasdaq legte nochmals um 1,6 % zu und endete bei 3 875 Punkten. Der Dow-Jones-Index der 30 wichtigsten Industriewerte gab dagegen unter dem Strich 1,6 % nach und schloss bei 10 615 Punkten. Der breiter gefasste Standard & Poor’s- 500-Index beschloss die Woche mit 1 457 Punkten 1,4 % niedriger.

      Ein unveränderter Erzeuger- Preisindex gab wenig Gründe für Inflationssorgen und Zinsängste. Doch beunruhigende Meldungen kamen von großen Namen wie Procter & Gamble oder McDonalds, die vor schlechteren Quartalsergebnissen warnten. Solche Enttäuschungen dürften auch in dieser Woche das Hauptthema bleiben. Denn an der Wall Street haben die „Beichtwochen“ begonnen: Unternehmen geben Warnungen aus, wenn sie Erwartungen nicht erfüllen können.

      Die Restaurantkette McDonalds setzte im Mai weltweit 4 bis 6 % weniger um als im gleichen Vorjahresmonat. Das ließ die Aktie am Tag der Nachricht um 5 % einbrechen, nachdem sie seit Jahresanfang schon 17 % verloren hatte. Wall Streeter sprechen schon von „McDrop“, wobei „drop“ der englische Ausdruck für „fallen“ ist.

      Ebenso im Sinkflug befanden sich die Warenhauskette für elektronische Konsumgüter Circuit City, der Software-Hersteller Electronics for Imaging und der Pharmazie-Konzern Mylan Laboratories. Alle hatten Ergebniswarnungen abgegeben. Auch Procter & Gamble, traditionell ein Unternehmen, das die Erwartungen nie verfehlte, musste nach zu hektischen Umstrukturierungsversuchen Enttäuschungen anmelden. (Seiten 18 und 32). Das drückte vor allem den Dow-Jones-Index, in dem der Wert enthalten ist.

      „Ohne Zweifel zeigen die Zinsschritte der Zentralbank jetzt Wirkung“, sagte Portfoliomanager Bernie Horn von der Polaris Capital Management Vermögensverwaltung. Und Investment-Stratege Sam Stovall von der Ratings-Agentur Standard & Poor’s beobachtet: „Die Leute fragen sich jetzt: kommen noch mehr Gewinnwarnungen? Man kann doch keine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums haben, ohne dass sich nicht auch das Wachstum der einzelnen Firmen verlangsamt.“

      Betroffen sind vor allem Konsumgüter- und Finanztitel. High-Tech- Werte und vor allem Bio-Tech-Aktien blieben dagegen auf Erholungskurs. „Sie schneiden derzeit sehr viel besser ab, weil sie mit ihrem raschen Wachstum der allgemeinen Verlangsamung gegenhalten können“, so Analystin Lynn Reaser von der Vermögensverwaltungs-Division der Banc of America. Doch dieser Effekt dürfte nicht endlos anhalten. „Der Schaden, den eine straffe Geldpolitik anrichtet wird irgendwann bei jedem zur Volkswirtschaft gehörenden Unternehmen spürbar sein“, glaubt Investmentstratege Ned Riley von der Finanzberatungsgruppe State Street Global Advisors.

      Die Investoren begeben sich vermehrt in Wartestellung. Heute werden die Verkaufszahlen im Einzelhandel bekannt gegeben, am Mittwoch kommen die mit Spannung erwarteten Daten zum Anstieg der Konsumgüterpreise. Dann haben Anleger wieder ein paar Zahlen mehr um Schlüsse über weitere mögliche Schritte der Zentralbank zu ziehen. Bis jetzt ist vor allem eines sicher: Die nächste Offenmarktausschuss-Sitzung ist am 28. Juni.

      gruß
      Avatar
      schrieb am 14.06.00 07:45:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      heute mal spezialitäten aus den emergin markets(hongkong2,südkorea1,kenia1,türkei1)
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      Chinas Nummer zwei geht an die Börse
      Mobilfunk-Aktien sind stark nachgefragt
      HANDELSBLATT, 14.6.2000
      olm/wsje HONGKONG. Am Freitag endet die Zeichnungsfrist für den bislang heißesten Börsengang Asiens in diesem Jahr. Wenn die Nachfrage für China Unicom, Chinas zweitgrößten Mobilfunkkonzern, groß genug ist, könnte das Unternehmen bei Anlegern über 5 Mrd. US$ einsammeln, mehr als der Marktführer China Telecom bei seinem Börsengang 1997.
      Zurzeit muss Unicom dem Börsenglück seines Erzrivalen allerdings dankbar sein: Der Sprung der China- Telecom-Aktie um 6,9 % in der vergangenen Woche hat das Interesse an Unicom angefacht. Das hat dem Unternehmen am Montag erlaubt, die Preisspanne anzuheben: Von ursprünglich 11,50 HK$ bis 14,50 HK$ auf 13,80 HK$ bis 16 HK$.
      Zwischen Fondsmanagern und den Emissionsbanken Morgan Stanley Dean Witter und China International Capital hat ein Katz- und Maus-Spiel über die Bewertung des Börsenkandidaten begonnen. „Wir haben uns ein Preisziel gesetzt“, sagt Adian Fu, Fondsmanager bei Investec Guinness Flight Asia, „in der Mitte der Preisspanne fühlen wir uns wohler“. Ein US-Fondsmanager pflichtet Fu bei. Wenn Unicom den Preis über die Mitte der Preisspanne hievt, werde er weniger Aktien zeichnen. Trotz des Hickhacks lassen Verantwortliche verlauten, die Aktien seien bereits überzeichnet. In den Unicom-Börsengang ist während der Roadshow in den vergangenen Tagen Schwung gekommen. Das Unternehmen profitiert von einer weltweiten Rally bei Telekom-Werten und der Zustimmung des US-Repräsentantenhauses zu Chinas WTO-Beitritt.
      Der Ausgabepreis wird zwar erst am Freitag festgesetzt. Aber aus dem Umfeld von Unicom verlautet, das Unternehmen versuche, seine Aktien mit einem Abschlag von 20 bis 30 % auf den Kurs von China Telecom an den Mann zu bringen. Diese Formel basiert auf dem Verhältnis zwischen Marktkapitalisierung plus Schulden und Minderheitsbeteiligungen zum Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Tilgung (Ebitda).
      Gestern gaben China Telecom um 4,2 % nach und schlossen bei 62,50 HK$. Händler führten das auf die Nasdaq-Schwäche und auf Investoren zurück, die für Unicom-Aktien liquide sein wollen.
      Manche Analysten warnen vor dem Versuch, die Bewertung von zwei sehr unterschiedlichen Unternehmen zu vereinfachen: China Telecom hat durch seine Muttergesellschaft eine dominierende Rolle in Chinas schnell wachsendem Mobilfunkmarkt. Unicom verspricht Vielfalt: Neben Mobilfunk engagiert sich das Unternehmen bei Ferngesprächen, Paging, und als Internetprovider. Beim Geldbringer Paging sind die Aussichten aber nicht rosig, Analysten prophezeien wegen Überkapazitäten sinkende Einnahmen.
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      Hausgemachter Reformstau und Umweltbelastungen
      In Hongkong trübt sich das Geschäftsklima ein
      In Hongkong wandelt sich das politische Klima. Umweltprobleme, Reformstau und Abhängigkeiten von China trüben das Geschäftsklima in der einst erfolgsverwöhnten Metropole ein.
      OLIVER MÜLLER
      HANDELSBLATT, 14.6.2000
      HONGKONG. Drei Jahre nach der Rückgabe an China macht das lange vom Erfolg verwöhnte Hongkong schwere Zeiten durch. Aus dem Tal der asiatischen Finanzkrise arbeitet sich die Stadt gerade heraus: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 14,3 % nach oben geschnellt. Doch der Stadtstaat sieht sich mit hausgemachten Problemen konfrontiert, die auf die Wirtschaft durchzuschlagen drohen: Eine braune Smogglocke trübt an vielen Tagen den Blick auf die glitzernde Wolkenkratzer-Skyline.
      Die Lebensqualität leidet so massiv unter der Verschmutzung von Luft und Meer, dass die Stadt Gefahr läuft, als Standort für internationale Konzerne unattraktiv zu werden. Der private Hongkonger Think- tank Political and Economic Risk Consultancy stufte die Luft der Stadt kürzlich als die drittschlechteste in Asien ein. Und die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) warnte Hongkong unlängst, die Umweltverschmutzung gefährde seine wirtschaftliche Entwicklung.
      Umweltproblem zur
      Chefsache gemacht
      Regierungschef Tung Chee-hwa hat das Problem erkannt und den Umweltschutz zur Chefsache erklärt. Indem sie die Besitzer der 18 000 Taxis und 6 000 Minibusse bei der Umstellung von Diesel auf Flüssiggas unterstützt, will die Regierung das Problem in den Griff bekommen. Bis 2005 soll Hongkongs Luft nur noch so verschmutzt sein wie die in London. Doch die Lobby der Transportindustrie wirft Tung Knüppel zwischen die Beine. Die Umweltprobleme werfen ein Schlaglicht auf die komplizierte politische Situation in der Sonderverwaltungszone: Das politische Gleichgewicht ist einseitig zu Gunsten der Exekutive verschoben, die sich nicht zur Wahl stellen muss. Nur eine Minderheit der Legislative ist frei gewählt, der Großteil der „Volksvertreter“ wird von Unternehmerverbänden ausgewählt.
      Dass sich die politische Situation auf die Wirtschaft auswirkt, wurde dem verwöhnten Hongkong im vergangenen Monat schmerzlich klar gemacht: Die Londoner Economist Intelligence Unit (EIU) stufte die Stadt in seiner Rangliste der Orte mit dem besten Geschäftsklima zum ersten Mal seit fünf Jahren ab, vom ersten auf den sechsten Platz – hinter den lokalen Erzrivalen Singapur. Als Grund nennt das Institut unter anderem geringere innenpolitische Stabilität, größere Abhängigkeit von Instabilität in der Volksrepublik und die steigende Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung in Zukunft Unternehmer aus der Stadt und der Volksrepublik bevorzugt behandeln könnte.
      Reformstau und Umweltsituation politisieren die Bevölkerung – und vertreiben prominente, respektierte Persönlichkeiten wie Christine Loh aus der Politik. Die Umweltschützerin, Frauenrechtlerin und Vorsitzende der Citizen`s Party kandidiert im September nicht mehr. „Die Exekutive hält die politische Entwicklung auf“, begründet die frustrierte Loh ihren Schritt.
      Im politischen System
      knirscht es
      Dass es im politischen System der Stadt knirscht, zeigt auch eine Meinungsumfrage der Baptist University: Im April sprachen sich 52 % der Bevölkerung gegen eine zweite Amtszeit für Regierungschef Tung Chee-hwa aus. 75 % wollen ihren Regierungschef in zwei Jahren demokratisch wählen und ihn nicht mehr ernannt sehen. Bei Umfrage des Innenministeriums zeigten sich im Mai nur 31 % der Hongkonger zufrieden mit ihrer Regierung.
      Die Bevölkerung entfremde sich zunehmend von der Regierung, diagnostiziert der Politikexperte Lau Siu-kai, Dekan der Soziologischen Fakultät an Hongkongs Chinese University. Lau zufolge stört die Hongkonger, dass unfähige Regierungsbeamte nicht zur Verantwortung gezogen werden. Außerdem glaubten die meisten, die Führung schiele bei ihren Entscheidungen stärker auf Peking und die Interessen der Konzerne. „Die grundlegenden Reformen, die Hongkong braucht, zum Beispiel des schwerfälligen Beamtenapparats, sind nur machbar mit der Unterstützung der Mehrheit“, bringt Lau das Dilemma auf den Punkt. „Vor der Rückgabe dachten alle, Hongkong könne wie ein Unternehmen geführt werden. Dass dies ein Fehler war, wird nun sogar den Unternehmern bewusst.“

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      Wirtschaftsexperten mahnen Fortsetzung der Sanierungsmaßnahmen an
      Südkoreas Wirtschaft kann neue Krisen noch nicht verkraften
      Manager in Südkorea warnen vor übertriebenem Optimismus hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung. Trotz der bislang eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen bei Unternehmen und Banken sei das Land noch nicht stark genug, um externe Schocks bewältigen zu können.
      ANDREAS GANDOW
      HANDELSBLATT, 14.6.2000
      TOKIO. Südkorea muss wegen des drastischen Abschmelzens seines Leistungsbilanzüberschusses seit Beginn dieses Jahres die Restrukturierung im Unternehmensbereich und Finanzsektor forcieren, um das Vertrauen der ausländischen Investoren nicht zu verlieren. Daneben müsse, so Chon Chol-Hwan, Gouverneur der Bank von Korea, die sich in der zweiten Jahreshälfte abzeichnende beschleunigte Geldentwertung eingedämmt werden.
      Es gebe keinen Anlass für überzogenen Optimismus hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Monaten in Südkorea, so der Notenbankchef: „Als Folge der Lohnrunde und der Anhebung öffentlicher Gebühren ist in der zweiten Jahreshälfte mit zunehmendem Inflationsdruck zu rechnen. Der Leistungsbilanzüberschuss dürfte andererseits schneller als erwartet zurückgehen, falls der Ölpreisanstieg anhält“, so Chon anlässlich des 50. Jahrestags der Gründung der Notenbank.
      Trotz der bislang eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen bei Unternehmen und Finanzinstituten sei die Wirtschaft immer noch nicht stark genug, um externe Schocks verkraften zu können. Die Lähmung der Finanzmärkte könne allein mit der Geldpolitik nicht überwunden werden. Zur Wiedergewinnung des Vertrauens der Marktteilnehmer müsse jetzt vielmehr die Restrukturierung bei Industrieunternehmen und Finanzinstituten zügig in Angriff genommen werden.
      Konzentration auf Kernbereiche
      Oh Moon-Suk, Chef-Ökonom des „LG Economic Research Institute“ erklärt gegenüber dem Handelsblatt, die Unternehmen hätten bereits zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition und Steigerung ihrer Ertragskraft Restrukturierungsmaßnahmen eingeleiteten. Im Vordergrund dieser Maßnahmen stünden die Konzentration auf Kernkompetenzen und die Bildung international wettbewerbsfähiger Einheiten. Die von der Hyundai-Gruppe angekündigten Maßnahmen zeigten, dass es hierbei keine Ausnahmen gebe.
      Oh: „Viel dringender ist jetzt aber die Restrukturierung im Finanzbereich, konkret der Einsatz weiterer Steuergelder zur Konsoldierung der Investmentfondgesellschaften und Reorganisation der Banken. Nur so können die Finanzmärkte wieder funktionsfähig gemacht werden.“
      Nachdem bereits über 60 Bill. Won (ca. 60 Mrd. Euro) hierfür eingesetzt wurden, hält Oh jetzt weitere 30 bis 40 Bill. Won für erforderlich. In Seoul wird erwartet, dass es nach dem Nord-Süd-Gipfel und der sich hieraus ergebenden Stärkung des Regierungslagers zu entsprechenden Beschlüssen des Parlaments kommt, denen sich die Opposition bislang widersetzte.
      Nur mit dieser schmerzlichen Sanierung des Finanzbereichs, die, so Oh, zu einem weiteren Arbeitsplatzabbau bei Banken und weiteren Konkursen von nicht überlebensfähigen Unternehmen begleitet sein werde, könnten die Voraussetzungen für eine nachhaltige Wirtschaftsbelebung geschaffen werden. „Dies ist wichtiger als kurzfristige Stimulierung der Binnennachfrage.“
      Als Folge dieser Restrukturierung aber auch wegen einer zu erwartenden zyklischen Nachfrageabschwächung wird es nach Auffassung seines Instituts zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums von 10,7 % in 1999 und voraussichtlich knapp 13 % in der ersten Jahreshälfte (Bank von Korea) auf 8 % im Durchschnitt dieses Jahres kommen. Mit nur lediglich 6 % muss für das kommende Jahr gerechnet werden.
      Schwache Position
      der Gewerkschaften
      Wegen dieser Wachstumsverlangsamung aber auch angesichts der schwachen Position der Gewerkschaften teilt Oh nicht die Inflationsbefürchtungen der Notenbank. Eine Anhebung der Zinsen zur Verhinderung einer Überhitzung der Konjunktur würde vielmehr zu einem Abwürgen der Expansion führen, erklärt Oh. Stattdessen müsse die Regierung die Restrukturierung nachhaltig in diesem Jahr vollenden, schuldig gewordenen Manager zur Verantwortung ziehen. Daneben müsse sie eine Won-Aufwertung als Folge des anhaltenden Zuflusses von Auslandskapital verhindern. Die Entlastung bei den Zinskosten durch die Niedrigzinspolitik der Notenbank war nach Berechnung des staatlichen „Korea Development Institute“ im vergangenen Jahr der wesentliche Grund für die massive Gewinnsteigerungen der Unternehmen. Sollte es in diesem Jahr zu einem Anstieg des Zinsniveaus um einen Prozentpunkt kommen, würde dies die Unternehmen mit 5 bis 10 Bill. Won (rund 5 bis 10 Mrd. Euro) belasten.
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      Wichtige Veränderungen bleiben aus
      Nur schwache Hoffnungsschimmer für die kenianische Börse
      HANDELSBLATT, 14.6.2000
      wd KAPSTADT. Die Aktienmärkte in Schwarzafrika haben in diesem Jahr enttäuscht. Seit Jahresbeginn sind die Börsen in Südafrika, der Elfenbeinküste und Simbabwe durchschnittlich um fast 20 % gefallen. Allein das vor einem Jahr zur Demokratie zurückgekehrte Nigeria hat sich dem Trend entziehen können und in letzten sechs Monaten Zugewinne von rund 10 % erzielt.
      Die Gründe für die Misere liegen auf der Hand: Kriege in Äthiopien/Eritrea, Sierra Leone und dem Kongo haben viele ausländische Investoren desillusioniert. Daneben gibt die Lage in Simbabwe, wo schwarze „Kriegsveteranen“ mit Billigung der Regierung illegal rund 1 400 Farmen weißer Landwirte besetzt halten, Anlass zu größter Sorge. „Afrika wird von den Investoren in London oder Frankfurt gemeinhin über einen Kamm geschoren“, meint Yofi Grant, Vorsitzender von Databank, Ghanas größtem Makler. „Die jüngsten Fernsehbilder aus dem Kontinent haben den Appetit unserer Kunden auf ein Engagement jedenfalls gründlich verdorben“.
      Auch die Börse in Kenia (Nairobi Stock Exchange/NSE) ist in den Abwärtssog geraten und hat seit Jahresbeginn fast 15 % verloren. Allerdings befindet sich die NSE schon lange auf Talfahrt: Seit 1994 ist die Börse von einst über 5 000 Punkten auf unter die Hälfte gefallen.
      Privatisierung der
      Kenya Airways
      Einen kurzen Aufschwung erlebte die NSE nur 1996 mit der Teilprivatisierung von Kenya Airways, der größten Emission in der Börsengeschichte Ostafrikas. Inzwischen ist der Kurs des Carriers, an dem die niederländische KLM 26 % hält, deutlich unter den Ausgabepreis gefallen. Dies hat viele Anleger ernüchtert zum Rückzug bewogen.
      Über die Gründe für die Misere in Kenia besteht unter Analysten Einigkeit: Vor allem die lange Stagnation in der Politik und die ungelöste Frage, wer in zwei Jahren die Nachfrage von Präsident Daniel arap Moi antreten wird, belasten die Kurse. Kenia ist mit einer Kapitalisierung von 4 Mrd. DM die viertgrößte Börse des Kontinents. Erschwerend kommt die Wirtschaftsflaute dazu, die zuletzt in Stromrationierungen mündete. Obwohl die Lichter noch nicht ganz ausgegangen sind, sind die Wirtschaftsaussichten düster: Laut Zentralbank fiel das Wachstum in den zwölf Monaten bis März auf 1,2 % (Vorjahr: 1,4 %) und lag damit erneut deutlich unter der Bevölkerungszunahme. In ihrer Junistudie erklärt die Bank den Rückgang vor allem mit der schwachen Infrastruktur, Ängsten der Investoren vor der steigenden Kriminalität und der anhaltenden Dürre.
      Und die Aussicht auf eine Besserung der Lage ist gering: „Die Abkühlung der Wirtschaft dürfte wegen der leeren Dämme und der dadurch notwendigen Stromeinsparungen auch in der zweiten Hälfte dieses Jahres anhalten“, heißt es in der Studie. Ein Appell von Präsident Daniel arap Moi an die internationalen Geberstaaten, Kenia zu helfen, ist ein weiteres Anzeichen, wie schwer die Krise nach Jahren der Korruption und Misswirtschaft ist.
      Beschränkungen
      beim Aktienkauf
      Für Beobachter ist unbegreiflich, weshalb Kenia unter diesen Umständen seine Beschränkungen für ausländischen Aktienerwerb beibehält: Internationale Investoren dürfen höchstens 40 % eines börsennotierten Unternehmens besitzen. Bei den für Ausländer interessanten Werten – Kenya Airways und Barclays Bank – ist dieser Prozentsatz bereits ausgeschöpft. Wenig hilfreich ist zudem, dass die Regierung die Verabschiedung eines Börsengesetzes zur Modernisierung des Kapitalmarktes seit Jahren aufschiebt. Obwohl viel Geld in ein neues Computersystem gesteckt wurde, um den elektronischen Handel zu ermöglichen, lässt die Gesetzeslage dies noch nicht zu.
      Doch gibt es Hoffnungsschimmer: Optimisten hoffen nach einer möglichen Wiederaufnahme der Finanzhilfe durch Weltbank und IWF auf eine rasche Neubelebung der Wirtschaft. Und Interesse könnte vor allem der Verkauf des 35-%- Anteils wecken, den die Regierung an der Kenya Commercial Bank, dem größten Finanzinstitut Ostafrikas, hält. Einen nachhaltigeren Aufschwung könnte die Börse indes durch die Teilprivatisierung der Telefongesellschaft Telkom Kenya erhalten. Bis Ende September können Unternehmen, die ein ausreichend großes Telefonnetz betreiben und seit zwei Jahren in dem Sektor aktiv sind, ihre Angebote unterbreiten.

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      Türkische Regierung plant Auktion und Börsengang des Staatskonzerns
      Ankara will Turk Telekom privatisieren
      HANDELSBLATT, 14.6.2000
      vwd/afp ANKARA. Die türkische Regierung hat den Startschuss für die Privatisierung des staatlichen Telefonkonzerns Turk Telekom gegeben. Ankara suche einen „strategischen Partner“ für das Unternehmen, von dem zunächst 20 % verkauft werden sollen, erklärte die türkische Privatisierungskommission am Dienstag.
      Bevorzugt werde ein internationaler Anbieter oder ein Konsortium, das aus etablierten Telefonanbietern bestehen soll. Der Verkauf wird nach den Plänen der Regierung in Ankara in der ersten Stufe über ein Auktionsverfahren erfolgen. Die beiden meistbietenden Unternehmen oder Konsortien sollten dann zu weiteren Verhandlungen eingeladen werden.
      Termin für die Abgabe der Gebote ist demnach der 15. September. Angesichts des späten Termins hielten Beobachter einen Verkauf noch in diesem Jahr für unwahrscheinlich. Turk Telekom ist der einzige Festnetzanbieter in der Türkei, hat auf dem Mobilfunkmarkt aber mittlerweile Konkurrenz. Das Staatsunternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Vorsteuergewinn von 585 Mill. $ und beschäftigt 72 800 Mitarbeiter. Laut Privatisierungskommission ist Turk Telekom der elftgrößte Telekom-Anbieter der Welt.
      Der Verkauf des Turk-Telekom-Pakets ist Teil des ehrgeizigen Reformprogramms der türkischen Regierung im Zusammenhang mit einer Vier-Milliarden-Dollar-Kreditzusage des Internationalen Währungsfonds (IWF). Nach dem Verkauf des 20 %--Anteils sollen nach den Plänen Ankaras weitere 19 % an die Börse gebracht werden.

      gruß


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