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    Finanzsystem mit Verfalldatum? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.06.00 15:38:37 von
    neuester Beitrag 12.06.00 15:57:50 von
    Beiträge: 2
    ID: 156.338
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      schrieb am 12.06.00 15:38:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der FinanzialTimes Deutschland:

      Guenter Hannich (guenter.hannich@nikocity.de) "Unaufhaltsamer Börsencrash - Ein System mit Verfalldatum" [2 / 2]
      [Autor der Bücher "Geldcrash-Der Krisenwegweiser" und "Sprengstoff Geld"]
      06.06.2000, 14:56

      Wer sich frägt, wohin die Aktienmärkte langfristig steuern, sollte die grundlegenden Funktionsmechanismen unseres Finanzsystems hinterfragen. Der Boom am Aktienmarkt ist dabei nur eine Folgeerscheinung in der Endphase unseres Systems - vor dem Crash.

      Wie jeder weiß, ist unser System auf immer schnellere Expansion angewiesen. Kann eine Volkswirtschaft auch nur kurzfristig kein Wachstum ausweisen, kommt sie sofort in die Klemme. Warum ist dies so und warum brauchen wir immer Wachstum?

      Dies kommt daher, weil der Großteil des Geldvermögens verzinst angelegt ist. Das heißt, durch die jährliche Verzinsung steigen die Geldvermögen an. So wachsen die gesamten Geldvermögen in Deutschland seit 1950 um fast 10% jährlich an. Was sich auf den ersten Blick angenehm anhört, zeigt im weiteren Verlauf fatale Resultate. So erfolgt der Zuwachs immer schneller nach der Zinseszinsrechnung, weil im folgenden Anlagejahr nicht nur das Grundkapital, sondern auch die gewonnenen zinsen mitverzinst werden.

      Daß so ein System, mit beschleunigendem zuwachs, zum Scheitern verurteilt ist, zeigt folgende Überlegung: Hätte jemand nur 1 Pfennig im Jahre 0 zu 5% Zins angelegt, so wäre daraus bis zum Jahr 1466 durch Zinseszins ein Vermögen entstanden, welches einer Erdkugel aus purem Gold entspräche. Heute wäre aus diesem Pfennig schon ein Vermögen geworden, welches über 200 Mrd. (200000000000) Erdkugeln aus Gold entspräche! Da unsere Welt jedoch begrenzt ist, muß solch ein System letztlich Scheitern, was auch durch die Geschichte hinlänglich belegt ist. Es kommt etwa alle 2 Generationen zu einem Zusammenbruch.

      Vergessen wird beim Zinssystem auch, daß im gleichen Ausmaß, wie die Geldvermögen anwachsen, auch die Schulden zunehmen müssen, weil die Zinserträge automatisch wieder zinsbringend weiterverliehen werden müssen. ie gesamtwirtschaftliche Finazierungsrechnung zeigt deshalb deutlich, wie sowohl Geldvermögen, als auch Schulden explodieren. Daß der amerikanische Staat heute Schulden (angeblich) abbaut, liegt nur daran, daß sich die Unternehmen umso heftiger verschulden. Wenn man jedoch die Gesamtverschuldung betrachtet, erkennt man sehr schnell, daß diese bedrohlich explodiert - und dies überall auf der Welt. Allein, weil die schnell wachsenden Zinslasten von der Wirtschaft nicht mehr getragen werden können, muß es deshalb zu einem zusammenbruch kommen.

      Welche Rolle spielt hier der Aktienmarkt?

      Weil langfristig die reale Rendite aus der Wirtschaft durch Marktsättigung und zunehmenden ruinösen Wettbewerb sinkt (die Bundesbank spricht davon, daß die Rendite aus der Wirtschaft jährlich um 1,3% seit 1990 sinkt), weicht das Kapital zunehmend in den spekulativen Sektor aus - die Börsenkurse explodieren. Dieser Zustand zeigt dabei bereits an, daß sich das System in der Endphase befindet. Es entsteht eine Spekulationsbalse, welche früher oder später zerplatzt.

      Im Crash zieht sich dann das Kapital völlig aus dem Markt zurück, weil die Unsicherheit zunimmt. Es kommt zu einer Deflation, in welcher die meisten ihr Vermögen verlieren. Durch eine schwere Krise oder einen Krieg wird das System dann wieder in den Anfangszustand versetzt um nach 2 Generationen von neuem zu scheitern.

      Es handelt sich deshalb bei unserem Finanzsystem um ein System mit Verfalldatum. Hier sollte man sich keinen illusionen hingeben.

      Gruß

      G. Hannich

      http://www.geldcrash.de

      das "kostjagarnix"
      Avatar
      schrieb am 12.06.00 15:57:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      auf der Website des o.g. Autors sind noch mehr "Horrorszenarien" beschrieben. Hört sich leider teilweise recht fundiert an....
      http://www.geldcrash.de/Das_Zinsproblem/body_das_zinsproblem…

      Nur: wer handelt nach diesem Wissen? Sollen wir jetzt aller verkaufen und den prophezeiten "Crash" damit bewußt herbeiführen???

      werde weiter investiert bleiben !

      das "kostjagarnix"


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