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    Knallharte Facts... Aktien ade!?! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.08.00 19:03:19 von
    neuester Beitrag 27.10.00 19:57:33 von
    Beiträge: 15
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      schrieb am 08.08.00 19:03:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wieder einmal rege auf der Suche habe ich folgendes Research bei www.suntrade.de aufgespürt:

      Ein sehr wichtiges Thema zukünftig, welches uns auch alle betreffen wird und daher wichtig ist, sich damit einmal zu beschäftigen, wird folgendes sein:

      Die Zukunft der Demokratie

      Nicht einmal zehn Jahre haben wir gebraucht, um festzustellen, dass die Niederlage des Totalitarismus nicht mit dem endgültigen Sieg der Demokratie zusammenfällt. Die Globalisierung schwächt zusehends die verbindenden Strukturen der menschlichen Gemeinschaft, vor allem aber die Nation. Und weil Demokratie und Nation eine Einheit bilden, nährt heute die Krise der Nation auch die Krise der Demokratie. Unvermittelt, ohne die mildernden Medien des Politischen, begegnet das Individuum (als Bürger, als Konsument und Produzent) der globalisierten Welt. Dieser Aufeinanderprall zerstört die traditionellen politischen Zusammenhänge, ohne zugleich die Grundlagen für eine Weltgemeinschaft zu schaffen. Der Weltmarkt führt nicht von selbst zu einer Weltgemeinschaft.
      Im Gegenzug bewirkt die Globalisierung eine zunehmende Aufsplitterung in immer begrenztere Gemeinschaften. Die geschwächten nationalen Gemeinschaften bilden nicht länger den natürlichen Horizont unseres Lebens. Deshalb werden sie nach und nach durch andere Bindungen ersetzt: Religiöse Zugehörigkeiten, Sekten, Nicht-Regierungsorganisationen, aber auch Unternehmensidentitäten sind neue, häufig nützliche, manchmal jedoch auch gefährliche Antworten auf das von den traditionellen Strukturen immer weniger befriedigte Bedürfnis, zu wissen, wohin man gehört. Bestes Beispiel in diesem Zusammenhang stellt Microsoft dar, der Anfang einer völlig neuen Art von Konzernen, die ein jeder in der Zukunft immer häufiger erkennen wird. Diese Konzerne werden soviel Macht besitzen im Zeitalter des Hyperkapitalismus, dass sie eigene Gesetze, Regeln und damit auch Veränderungen in der Gesellschaft schaffen werden und auch jetzt schon schaffen. Erste Anfänge kann ein jeder in der Salonfähigkeit der totalen Überwachung erkennen, mit dem Vorwand Arbeitsleistungen überwachen zu können.
      Die Krise der Nation hat in einem reichen Land andere Auswirkungen als in einem armen und in einer alten Demokratie andere als in Russland. Die Wahrnehmung dieser Unterschiede konnte die "kulturalistische" Illusion nähren, Demokratie sei das Ergebnis einer besonderen Geschichte, eine Art politisches Äquivalent zum englischen Rasen, der halt einige hundert Jahre braucht, um sein schönes Aussehen zu erlangen. Danach müsste man unterscheiden zwischen den Völkern, die von der Geschichte auf die Demokratie vorbereitet wurden, und jenen, die noch zu wenig entwickelt sind, um diesen Anspruch erheben zu können. Somit wäre Russland ebenso unwiderruflich zum totalitären Schicksal verdammt, wie Großbritannien ein ewiger Frühling bürgerlicher Freiheiten verheißen wäre. Doch der sichtbare Niedergang unserer eigenen politischen Institutionen sollte uns eine derartige Selbstzufriedenheit verbieten und uns zu mehr Vorsicht veranlassen.
      Um die Krise der Demokratie zu begreifen, muss man sich in aller Bescheidenheit klar machen, was unsere fortgeschrittenen Demokratien, die Länder der Dritten Welt oder auch Russland, bei allen Unterschieden, gemeinsam haben. Auf den ersten Blick verbindet nichts unsere zufriedenen, anscheinend friedlichen Wohlstandsdemokratien mit Staaten wie Indonesien oder Pakistan, die vom Zerfall bedroht sind, oder Russland mit seiner terroristischen Gewalt und seinen beispiellosen sozialen Spannungen, die alleinig durch die immer stärker werdende Kluft zwischen Arm und Reich entstehen. Während das Elend dort politische Leidenschaften schürt, wirkt der außergewöhnliche Wohlstand der fortgeschrittenen Demokratien wie ein starkes Sedativum, ungeachtet der Geißeln Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung in Europa.
      Nur zu gern möchten wir denken, dass unser Reichtum sich nur über den Rest der Welt ausbreiten müsste (trickle-down-Effekt), damit diese demokratischer und nach und nach friedlicher würde. Wir klammern uns an den Glauben, dass Demokratie Frieden hervorbringt und Reichtum Demokratie. Damit wäre auch der Weg dorthin vorgezeichnet, und offen bliebe nur noch die Streitfrage für Ökonomen, wo es am schnellsten zum Wohlstand geht.
      Tatsächlich aber durchdringen die Welt des Reichtums und die Welt der Armut einander immer mehr. Beide ruhen immer weniger auf dem bequemen Fundament tradierter Gemeinschaften. Vielmehr bestimmt sich die Identität jedes Einzelnen zusehends durch die Zugehörigkeit zu einer selbst gewählten Gemeinschaft. Eine solche Entwicklung macht es immer schwieriger, dort Demokratien zu errichten, wo bislang keine existierten, und sie bedroht deren Funktionieren dort, wo sie fest etabliert schienen.
      Für die Entwicklungsländer bedeutet die Globalisierung einen ebenso heftigen Schock wie die Entkolonisierung vor 40 Jahren. Die damals nach dem europäischen Modell entstandenen souveränen Nationalstaaten werden von der Globalisierung eingeholt, ohne dass die Geschichte Zeit gehabt hätte, diese jungen Staaten als Gemeinschaften mit kollektivem historischen Gedächtnis zu festigen. Nun bietet die Globalisierung ihren Eliten Gelegenheit, sich von erstickenden Gesellschaftsstrukturen zu befreien und durch privaten Erfolg dem Scheitern einer kollektiven nationalen Zielsetzung zu entgehen, die von der Politik ohnehin nur allzu häufig verraten wurde.
      Die Masse der Armen hingegen entdeckt ihre Machtlosigkeit. Folglich existieren starke Spannungen zwischen einer neuen classe mondiale, die sich in Jakarta oder in Moskau ebenso zu Hause fühlt wie in London oder New York, und der unübersehbaren Masse jener, die die kulturelle wie die wirtschaftliche Globalisierung zuallererst als Enteignung empfinden. Der intellektuelle und moralische Horizont dieser Enteigneten spiegelt sich in den Behelfsbehausungen, aus denen die Slums der Dritten Welt bestehen: ein vielgestaltiges Gefüge wieder verwendeter Materialien, eingesammelt in der Ersten Welt und für Dinge gebraucht, für die sie nie vorgesehen waren. Das Elend scheint sich durch Einfallsreichtum zu revanchieren, indem es sich Gegenstände der Ersten Welt aneignet - ein illusorischer Sieg. In Wahrheit ist er die Bestätigung der totalen, physischen wie moralischen Abhängigkeit von einer Welt, der alles, sogar die Instrumente der Revolte, entliehen wird. Die Flucht einiger Eliten in den beruflichen Ehrgeiz und der Rückzug auf ethnische oder religiöse Militanz sind beide - gegensätzlicher - Ausdruck derselben Enttäuschung über nationale politische Projekte, die einst aus den Unabhängigkeitskämpfen hervorgegangen waren und in jahrzehntelanger Korruption an Attraktivität verloren. Damit rückt die Möglichkeit einer demokratischen und pluralistischen Diskussion in weite Ferne. Die traditionellen politischen Institutionen stehen nunmehr in Konkurrenz zu allen möglichen neuen Akteuren. Diese Entdeckung beschleunigt auch in der entwickelten Welt den Rückzug des Politischen. Nachdem sie in den letzten hundert Jahren von einem außerordentlichen Aufblühen der Verwaltung profitiert haben, bemerken die großen Nationen der industrialisierten Welt nun die unliebsamen Begleiterscheinungen einer Entwicklung, die Bürger in anspruchsvolle Kunden verwandelt und Staaten in simple Dienstleistungsunternehmen. Diese uneingestandene Gleichsetzung haben die Staaten zu fürchten. Sie führt zu einer radikalen Infragestellung des Staates und seines Einflussbereiches.
      Indem die traditionelle Politik sich unter Berufung auf ihre Fähigkeit zur Verwaltung zu legitimieren versucht, hat sie in Wirklichkeit an zwei Fronten verloren: Da sie einerseits unter Verdacht steht, technokratisch zu sein, wird sie als Verwalter kaum mehr respektiert. Da sie andererseits das Feld der Ethik und der Werte geräumt hat, überlässt sie dieses Terrain neuen Bewegungen, die behaupten, sie böten eine Antwort auf das tiefe Bedürfnis des Menschen, sein Leben in besonderen Gemeinschaften zu verankern. So entstehen in den reicheren Demokratien Bewegungen, in denen sich auf scheinbar paradoxe Art ein zaghafter, defensiver Nationalismus vermischt mit wachsendem Misstrauen gegenüber dem Staat, obwohl dieser doch die Nation verkörpert. In den Vereinigten Staaten steht ein Teil der republikanischen Rechten für diese Tendenz, die den Vereinten Nationen ebenso ablehnend gegenübersteht wie dem föderalen Staat. In Europa ist der schwindende Enthusiasmus für das europäische Projekt sichtbarster Ausdruck für dieses Gefühl. Es äußert sich zwar in jedem Land anders; gemeinsam ist allen jedoch ein Wiederaufflammen von Nationalismus, selbst wenn dieser sich wesentlich unterscheidet von jenem zu Beginn unseres Jahrhunderts.
      In dieser Hinsicht besteht eine bemerkenswerte Übereinstimmung zwischen scheinbar unvergleichbaren Situationen: Der Rückzug in die Privatsphäre der hinter Zäunen geschützten gated communities in Amerika, der kleinbürgerliche Provinzialismus vieler Europäer und der Niedergang der Ideologien in der Welt der Entwicklungsländer zeigen dieselbe Gleichgültigkeit gegenüber den Ideen der liberalen Demokratie; soweit es kollektive Zielsetzungen überhaupt gibt, sind sie mehr und mehr religiös motiviert.
      Anstatt die Politik als Mittel zu begreifen, den Wunsch nach Zugehörigkeit mit der Notwendigkeit von Machtkontrolle zu versöhnen, geraten diese beiden legitimen und einander ergänzenden Bestrebungen in Konflikt. Der Wunsch, nur mit seinesgleichen umzugehen - sprich: mit eigenen Klonen -, verdrängt die Bereitschaft, zwischen Unterschieden zu vermitteln. Damit werden die demokratischen Regeln und Verfahren weniger als Mittel begriffen, die Macht durch Ausgleich zu begrenzen. Sie gelten vielmehr zunehmend als Technik, die es einer homogenen Mehrheit ermöglicht, Minderheiten, die einen anderen Weg gehen möchten, den Mehrheitswillen aufzuzwingen.
      Wenn aber eine politische Gemeinschaft ihre formalen Regeln und Verfahren nur benutzt, um ihren Rückzug auf sich selbst zu organisieren und ihre Homogenität zu behaupten, verfehlt die Demokratie ihre Aufgabe und verliert ihren tieferen Sinn - die Versöhnung von Gegensätzen, den Schutz von Minderheiten.
      Nähern wir uns dem Modell einer autoritären Demokratie?
      Diese Entwicklung betrifft nicht nur die Dritte Welt: Der zunehmende soziale Konformismus und die wachsende Zersplitterung der Gesellschaft in homogene Gruppen - zu beobachten in den USA - zeigen, dass die reichen Gemeinschaften ebenso bedroht sind wie die armen. Wir nähern uns dem autoritären Modell der "illiberalen Demokratie", von der Fareed Zakaria spricht. Das demokratische Prinzip hört auf, das politische Fundament einer notwendigen Begrenzung jeder Macht zu sein; es wird ganz im Gegenteil - im Namen der Souveränität des Volkes - zur Rechtfertigung einer zusehends intoleranten Macht. Sollte sich diese Entwicklung bestätigen, wäre das für die Demokratie tödlich. Vor allem würde sie den "öffentlichen Raum" zerstören, jene virtuelle Sphäre, in der eine bestimmte politische Gemeinschaft Unterschiede als legitim anerkennt, in der das Zufällige jeder Begegnung nicht nur hingenommen, sondern als Unterpfand der Freiheit erwünscht ist.
      Die manchmal leidenschaftlichen Reaktionen auf "Globalisierung" im Sinne einer Beseitigung aller Unterschiede und einer exzessiven Amerikanisierung des gesamten Planeten zeigen, dass die Bedrohungen der Demokratie kumulieren können, womöglich auch umschlagen in fremdenfeindliche Nationalismen, mit unabsehbaren Folgen.

      Unsere Freiheit wird also weder durch die abstrakte Bejahung einer Weltgemeinschaft bewahrt noch durch einen nostalgischen Rückzug auf zunehmend engere Gemeinschaften. Um zu leben, muss die Demokratie die politische Erfahrung der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gemeinschaft mit der Lösung praktischer Probleme beim Umgang mit der Macht verbinden. Wollen wir, dass es morgen wirkliche "Bürger der Globalisierung" gibt, so müssen wir rasch "Stufen" zwischen dem Individuum und der Globalitätsebene einbauen. Wir müssen besondere Gemeinschaften als legitim anerkennen und zugleich ihre Verknüpfung mit weiter gefassten Gemeinschaften organisieren, damit die Welt zu einer "Gemeinschaft der Gemeinschaften" wird. Außerdem müssen wir die Modalitäten des Regierens und der Kontrolle der politischen wie der wirtschaftlichen Macht neuWir beginnen eben erst, das Ausmaß dieser Herausforderungen zu begreifen. Und unsere Antworten müssen zweifellos in der demokratischen Tradition Europas und zugleich der Amerikas verhaftet sein. Dank des europäischen Projekts besteht Europas Trumpf darin, dass es bereits seit fünfzig Jahren in einer ständigen Spannung zwischen der funktionalen Logik einer supranationalen Integration und der historischen Bindung an die Idee der Nation lebt. So hat es vor allen anderen die Spannungen erfahren, die der Globalisierung innewohnen. Auch die Überzeugung, dass eine Entscheidung nicht nur den demokratischen Willen einer bestimmten Gemeinschaft widerspiegeln muss, um legitim zu sein, sondern auch von ihren Nachbarn akzeptiert werden muss, ist inzwischen in unseren Institutionen und in unserem Denken fest verankert. Insofern ist die Kultur des Kompromisses Teil der demokratischen Kultur Europas. Das erklärt, warum die Europäer sich leichter tun, die Vereinten Nationen, die WTO oder den IWF zu unterstützen, globale Organisationen, die es möglich machen sollten, die weltweite Interdependenz mit Erfolg gemeinschaftlich zu gestalten. Wir Europäer haben begriffen, dass wir unsere nationale Souveränität selbst begrenzen müssen. Vielleicht fällt es uns daher umso leichter, im Namen eines gemeinschaftlichen Umgangs mit der Globalisierung eine Selbstbegrenzung der europäischen Souveränität auf globaler Ebene zu akzeptieren.
      Die Amerikaner hingegen trachten aufgrund ihrer Macht und ihrer Erfahrungen danach, ihre historische Ausnahmestellung auch künftig zu bewahren; sie halten das für die beste Methode, zum Fortschritt der Welt beizutragen. Resultate sind große Firmenzusammenschlüsse, neue Machtgefüge und der Wille der Unternehmen das shareholder value, welches in Zeiten wie diesen eine immer wichtigere Rolle spielen wird, immer weiter zu steigern, um den globalen Exitus immer weiter hinauszögern zu können und nach anfangs verbesserten Herstellungsverfahren über Rationalisierungen hin zu gigantischen Firmenkomplexen, die Gewinne der Unternehmen immer weiter zu steigern, damit der durch Aktiengewinne finanzierte Wohlstand die Wirtschaft kontinuierlich am Wachsen hält, ohne den großen Crash und den Zusammenbruch des Weltwirtschaftssystems erkennen, geschweige denn öffentlich ansprechen zu wollen.
      Die Schwächung des proeuropäischen Gefühls zeigt jedoch die Grenzen dieses Modells: Weil die Politik stärker als in den USA im Zentrum der geschichtlichen Erfahrungen Europas steht, weil die Bildung von Nationalstaaten in Europa die Grundlage für die Entstehung nationaler Identitäten ist, haben wir größte Mühe mit der Vorstellung einer Europäischen Union, die nach einem anderen Modell als dem eines großen Nationalstaates entsteht. Gleichzeitig verlagert sich unser wachsendes Misstrauen gegenüber unseren nationalen Bürokratien und politischen Kräften auf Europa. Der Europäischen Union wirft man nämlich vor, die Verwaltung noch ein Stück mehr der Kontrolle der Bürger zu entziehen und die Macht weiter zu konzentrieren, während sie eigentlich dezentralisiert werden müsste.
      Auf diese Kritik sollten wir mit einer strengeren Definition des europäischen Föderalismus antworten. Er müsste bescheidener werden und sollte sich eine weniger ehrgeizige Vorstellung von Politik zu eigen machen. Unsere europäische "Identität" kann nichts anderes sein als eine ergänzende Identität, die zu unseren nationalen Identitäten hinzutritt. Die Europäische Union muss eher ein Ort der Regulierung und der Harmonisierung bleiben als ein neues Verwaltungszentrum werden. Heute, da wir den alten, mittelalterlichen Traum einer "guten Macht" endlich mehr oder weniger hinter uns gelassen haben, sollten wir ihn nicht auf europäischem Niveau neu erfinden. Der Aufbau einer Macht Europa ist kein Selbstzweck. Er ist für die Europäer ein Mittel, sich an einer kollegialeren Führung der Welt zu beteiligen und ihre kollektiven Geschicke stärker zu kontrollieren. Europa ist kein Projekt der Macht, sondern der Demokratie.

      In dieser Hinsicht kann die amerikanische Tradition der Demokratie helfen, richtig auf den Globalisierungsprozess zu reagieren. Amerika ist heute eine politische Großmacht. Das Besondere an seiner historischen Erfahrung ist aber, dass politische Diskussionen im amerikanischen Leben nur begrenzt Platz haben. Das erklärt sich nicht nur daraus, dass die Privatsphäre ausgeprägter ist, sondern auch daraus, dass - wie Alexis de Tocqueville hervorgehoben hat - sich eine Vielzahl von Vereinigungen der öffentlichen Interessen annehmen. Anstatt monopolistisch das Gemeinwohl zu vertreten, konkurrieren die politischen Institutionen mit allen möglichen Akteuren; sogar die Unternehmen sind am Aufbau sozialer Bindungen außerhalb der Politik beteiligt. Diese Flexibilität passt zu dem Fließen der Globalisierung. Gewiss sind territorial verankerte politische Institutionen notwendig, um den öffentlichen Raum zu organisieren. Sie werden jedoch niemals agil genug sein, um die neuen Formen der Macht in einer weniger territorialen Welt begleiten und wirksam kontrollieren zu können. Sie werden sich künftig auf Konkurrenten einstellen und sie akzeptieren müssen.
      Im Zeitalter der Globalisierung besteht die beste demokratische Strategie also nicht darin, eine "gute Macht" als Ausdruck einer menschlichen Gesellschaft mit klar definierten Grenzen oder einer utopischen Weltgemeinschaft zu errichten. Sie besteht vielmehr in einer systematischen Aufteilung von Macht zum Zweck ihrer Begrenzung. Wenn es stimmt, dass der Nationalstaat nicht länger das Fundament des demokratischen Prozesses sein kann und die Globalisierung nicht nur neue Kontinentalstaaten schafft, sondern das Wesen der Macht insgesamt verändert, dann drängt es, mit der Vielfalt menschlicher Gemeinschaften zugleich die Notwendigkeit eines geregelten Umgangs miteinander anzuerkennen. Zur Stärkung der Demokratie ist es erforderlich, die Legitimität neuer, besonderer Gemeinschaften - nicht nur solcher politischer Natur, auch regionale und nicht staatliche Zusammenschlüsse - zu akzeptieren und dabei zu verhindern, dass diese sich abschotten. Das bedeutet, die Grenzen zu verwischen, vielfältige Zugehörigkeiten zu organisieren, darüber hinaus aber auch das Gleichgewicht zu verändern zwischen den traditionellen politischen Institutionen, zwischen Organisationen, die dem Gemeinwohl verpflichtet sind, und Privatorganisationen. Denn das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, das jedem Menschen innewohnt, soll in den neuen Gemeinschaften jene Antworten finden, die politische Institutionen nicht mehr ausreichend zu bieten vermögen. Anders ist die Demokratie in einer Welt, die nicht länger nach territorialer Logik regiert wird, nicht mehr zu bewahren.

      Quelle: www.suntrade.de

      mit der Bitte um viele Stellungnahmen und eine rege Diskussion, STunden harter Arbeit investierender
      Boersenonkel
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 19:08:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      ich sehe das ganze mehr ????????esoterisch !!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 19:14:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      Sattsam bekannter Keu; klugscheisserisches Gewäsch ! Schade um die Arbeit.
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 19:18:18
      Beitrag Nr. 4 ()
      1. die mikro/makrosoziologische entwicklung oder auch "evolution" ist nicht vorhersagbar.
      2. die menschheit erhält genau das was sie auch verdient.
      3. und es wird immer einen gewinner und einen verlierer geben.

      so bilden sich gesellschaftliche strukturen (auch die von dir beschriebene), sie blasen sich auf, sie platzen wieder, und neue bilden sich. aber immer unter den gleichen prämissen. also: was soll die aufregung?
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 19:26:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Glaubst Du, ich lese den Wirrwarr?
      Mir scheint, Du hast einen eigenartigen Sendungsauftrag.

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      Avatar
      schrieb am 08.08.00 20:03:52
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Pöbel meldet sich wieder zur Stelle.
      Merci beaucoup für Ihre erlauchten Stellungnahmen, schade um Euch, aber hier der point of no return schon eingekehrt.
      Was treibt Euch zu harten Aussagen wie diesen?
      Impotenz? Hohe Börsenverluste? Geilheit am Computer?

      Euch belächelnd und wahrscheinlich etwas mehr wissend...
      der
      Boersenonkel
      auf Sendung
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 21:39:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das bedeutet, [...] das Gleichgewicht zu verändern zwischen den [...]politischen Institutionen, [...]und Privatorganisationen.

      = abschaffung der staatsgewalt zugunsten multinationaler konzerne mit ideologischer "sinnstiftung" ?

      Denn das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, [...] soll in den neuen Gemeinschaften jene Antworten finden, die politische Institutionen nicht mehr ausreichend zu bieten vermögen.

      eine scheinbar nebulöse aussage.....was ist mit "neuen gemeinschaften" gemeint ? the church of microsoft ? die zeugen leo kirchs ?

      Anders ist die Demokratie in einer Welt, die nicht länger nach territorialer Logik regiert wird, nicht mehr zu bewahren.

      ich werde sehr skeptisch wenn man mir keine wahl lässt. das hört sich sehr nach heilslehre an.

      eine leicht verständlicher text zum thema:
      http://viadrina.euv-frankfurt-o.de/~sk/SS99/global/kultur_th…
      Avatar
      schrieb am 09.08.00 12:16:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      Saionara tomoffel!
      Zitat:
      ich werde sehr skeptisch wenn man mir keine wahl lässt. das hört sich sehr nach heilslehre an.

      Die Wahl hat jeder, darum geht es nicht, es geht nur um die Entwicklung und die daraus resultierenden Konsequenzen, bestes Beispiel: lies George Orwell vor fünfzehn Jahren und lies es heute:
      Wie ist die Entwicklung?

      retorische Fragen stellend
      der
      Boersenonkel
      Avatar
      schrieb am 10.08.00 18:04:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      Kein Feedback mehr?

      Euch fragend
      der
      Boersenonkel
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 19:44:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      Interessanter Gedanke, wie kommst Du darauf, Onkel?

      TD
      Avatar
      schrieb am 03.10.00 11:18:48
      Beitrag Nr. 11 ()
      Mir ist das etwas zu kompliziert. Nachdenken sollte sich aber lohnen.

      Schließe mich TD an, wie bist Du drauf gekommen Onkel?

      Gruß TI:)
      Avatar
      schrieb am 05.10.00 16:27:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hi Onkel,

      warum antwortest Du nicht?


      Gruß TI
      Avatar
      schrieb am 07.10.00 23:00:40
      Beitrag Nr. 13 ()
      haaaaaaaaaalloooooooooooooooo?!?!?

      Ti
      Avatar
      schrieb am 14.10.00 23:53:30
      Beitrag Nr. 14 ()
      der onkel wurde gesperrt..aber bei suntrade.de erreichst du ihn :)
      Avatar
      schrieb am 27.10.00 19:57:33
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hatte es auch schon von Aber Hallo gehört. Trotzdem nochmal meinen Dank an Dich sagenhaft.:)

      TI:)


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