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    Kriterien bei der Aktienauswahl - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.09.00 21:25:10 von
    neuester Beitrag 04.04.01 16:56:08 von
    Beiträge: 79
    ID: 252.578
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      Avatar
      schrieb am 25.09.00 21:25:10
      Beitrag Nr. 1 ()
      Kriterien bei der Aktienauswahl

      Am 21.9. hatte ich das Vergnügen, auf der IAM an einer Veranstaltung mit dem erfolgreichen Fondsmanagers Anko Beldsnijder teilzunehmen, welcher bis vor kurzem Manager der ABN Amro Germany Equity und - Europe Equity Fonds war. Zunächst wies er auf die zunehmende Branchenkorrelation hin, was ungefähr bedeutet, dass die sich die einzelnen Branchen weltweit immer gleichförmiger entwickeln. Stand früher die geographische Aufteilung der Anlagen im Vordergrund, gehen heutzutage die Fondsgesellschaften immer mehr dazu über, eine Aufteilung nach Branchen vorzunehmen. Gesucht werden also die aussichtsreichsten Aktien einer bestimmten Branche, wo sich das betreffende Unternehmen dann geographisch befindet, wird immer unwichtiger. Um bei der Vielzahl von Unternehmen die geeignetsten herauszufiltern sei es daher sinnvoll, genaue Auswahlkriterien vorher festzulegen und anzuwenden. Hier nun also die Kriterien des Anko Beldsnijder:

      - Shareholder Value:

      das Management sollte finanzielle Ziele nennen können und auch erreichen

      die Vergütungsstruktur sollte leistungsbezogene Anreize für Management und Mitarbeiter bieten

      als Kennzahlen wurden genannt:

      Eigenkapitalrendite

      Eigenkapitalrendite (Return on Equity) - Kapitalrentabilität eines Unternehmens. Die Eigenkapitalrendite errechnet sich aus dem Jahresüberschuß dividiert durch das eingesetzte Eigenkapital. Sie gibt die Verzinsung des Eigenkapitals an und ist deswegen vor allem aus Sicht der Aktionäre wichtig. Im Vergleich zu anderen Unternehmen einer Branche gilt grundsätzlich: Je höher die Eigenkapitalrendite desto positiver. Allerdings muß eine relativ geringe Eigenkapitalrendite für sich nicht unbedingt negativ interpretiert werden, falls z.B. die Gesellschaft diese in den letzten Geschäftsjahren sukzessive erhöhen konnte, der Trend also positiv ist. Dann läßt sich hieraus interpretieren, daß das Management die Ertragssituation in den Griff bekommt.

      Gesamtkapitalrendite

      Gesamkapitalrendite (Return on Investment) - Kennzahl der Unternehmenskapitalrentabilität. Die Gesamtkapitalrendite errechnet sich aus dem Jahresüberschuß zuzüglich der als Aufwand gebuchten Zinsen für das Fremdkapital, dividiert durch das gesamte von der Unternehmung eingesetzte Kapital. Die Gesamtkapitalrentabilität ist ein Maß dafür, wie effizient das Unternehmen mit den ihm insgesamt zur Verfügung stehenden Mitteln gearbeitet hat. Während das Jahresergebnis dem Eigenkapital zugute kommt, dienen die Fremdkapitalzinsen der Bezahlung der Fremdkapitalnutzung. Daher werden die Fremdkapitalzinsen dem Jahresergebnis wieder hinzugerechnet, so daß eine dem Gesamtkapital inhaltlich entsprechende Ergebnisgröße entsteht. Die Gesamtkapitalrentabilität soll so die Verzinsung des Gesamtkapitals angeben.

      - Führende Marktposition

      ist nicht immer leicht herauszufinden, wer nun Marktführer ist. Jedenfalls reicht es nicht aus, Technologieführer zu sein. Es ist ebenfalls irrelevant, wenn sich das Unternehmen als Marktführer in einer superkleinen Marktnische bezeichnet. Marktführer sind zwar teurer als andere Unternehmen, sie erholen sich dafür aber auch nach Marktkonsolidierungen in der Regel schneller.

      - Ertragssteigerung über dem Branchendurchschnitt

      finde ich auch sehr wichtig. Unternehmen, die nicht mindestens 20% Ertragssteigerung im Jahr schaffen, schaue ich mir erst gar nicht an.

      - Qualität des Managements

      ein weiches Kriterium, welches noch schwieriger zu beurteilen ist, wenn man als Privatanleger keinen Zugang zum Management hat. So bleiben dem durchschnittlichen Privatanleger nur die seltenen Auftritte von Unternehmensvertretern in der Telebörse. Trotz der Schwierigkeiten bei der Beurteilung halte ich es eigentlich für das wichtigste Kriterium. Herr Beldsnijder hat z. B. in der Startphase des Neuen Marktes in Mobilcom investiert, weil Herr Schmidt ihn überzeugen konnte.

      - IT-Strategie

      werden aktuelle Technologien eingesetzt, um die Effektivität zu erhöhen? Als Beispiel wurde Software für die Erhöhung der Kundenbindung genannt. Ist als Privatanleger ebenfalls schwierig zu beurteilen. Vielleicht kann man die Ausgaben für den betreffenden Bereich heranziehen. Wenn z. B. die Deutsche Bank 1 Mrd. Euro jährlich in Internettechnologien investieren will (Quelle = Netinvestor), dann ist das wohl ein Zeichen, dass sie die Sache sehr ernst nehmen.

      - Die Sahnehaube

      es kam eine Nachfrage aus dem Publikum, ob Herr Beldsnijder auch Charts beachten würde. Er bezeichnete seine Kriterien als Kuchen und die Charts dann als Sahnehäubchen obenauf, also als Entscheidungshilfe, wann in den Wert einsteigen. Umgekehrt geht es natürlich auch, charttechnisch günstige Situationen nutzen, um sich mit dem Wert fundamental zu beschäftigen.

      Sind nun die Profis automatisch den Privatanlegern überlegen, weil sie über bessere Informationsquellen verfügen? Ich denke nein, da die Fonds in der Regel viel mehr verschiedene Aktien halten müssen, als ein Privatanleger, der Verwässerungseffekt ist also viel größer. Wenn man sich also auf die Marktführer konzentriert und mit etwas Fingerspitzengefühl zukünftige Marktführer ausfindig macht, hat man eine reelle Chance, die Fondsmanager zu schlagen.

      Jetzt würden mich mal eure Kriterien interessieren, die ihr anwendet, um die Fondsmanager zu schlagen. Wie bewertet ihr Unternehmen, die noch keine Gewinne schreiben? Beachtet ihr Charts? Zyklisch oder antizyklisch? Nebenwerte oder Blue Chips? Logik oder Bauchgefühl? Und was ebenso wichtig ist, welches sind eure Kriterien für den VERkauf? Stop-Loss oder Prinzip Hoffnung? Eichel beteiligen oder zusehen, wie die Buchgewinne dahinschmelzen? PEG oder Marktkapitalisierung? Jahreszeiten oder Mondphasen?

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 25.09.00 22:14:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      Guten Abend Joe Cool,

      Mein Bestreben ist es nicht die Fond´s oder irgendwelche Indices oder andere Investoren zu schlagen, sondern einzig und alleine meine Ziele zu erreichen, die ich auf die einzelnen Jahre runterbrechen.

      Bisher bin ich immer von der Strategie ausgegangen, daß ich KEINE Steuern zahlen will, weshalb ich Aktien auch min. 1 Jahr halte. Falls ich mal in das OS-Geschäft einsteige, muß ich vorher meine Strategie überdenken. Da ich dann wahrscheinlich Gewinne auch unterjährig realisieren werde, werde ich dies dann auch bei den Einzelwerte berücksichtigen müssen, weshalb sich dann meine Grundausrichtung nicht mehr auf die "Steuerfreiheit" ausrichten würde.

      Ich versuche die Unternehmen nach ihren langfristigen Kurswachstumschancen (min. 1 Jahr) zu bewerten. Da Biotech ein großer Bereich für mich ist (momentan ca. 1/4 des Gesamtdepots) nehme ich Kursrückgänge in Kauf, solange ich von den Kurswachstumschancen überzeugt bin.
      Ich versuche bei den Unternehmen, das Management zu bewerten, Zuverlässigkeit der Meldungen (Quartalszahlen etc.), die Marktstellung, die Strategie. Schaue mir die Charts vor dem Kauf an. Wie waren bisher die Kursverläufe, Gewinnwachstumsraten, Umsatzraten etc. Ist damit zu rechnen, daß ähnliche Wachstumsraten auch zukünftig realistisch sind.
      Die Daten eines zukünftigen Depotkandidaten werden mit den Daten
      anderen in Frage kommenden Konkurrenten verglichen.
      Letzendlich ist das "Bauchgefühl" maßgeblich, wenn ich aus zwei, drei Unternehmen nach gründlicher Analyse, mich gerade für diesen Wert entscheide.

      Wenn ich von einem Unternehmen nicht mehr überzeugt bin, oder mir der Bauch sagt, da stimmt was nicht: Verkaufe ich den Wert.
      Hier habe ich bisher immer meine steuerliche Situation mitberücksichtigt und ggf. die Steuerfrist abgewartet.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 25.09.00 22:43:21
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi Joe,

      für mich ist erstmal entscheidend, ob ich den Wert länger halten möchte oder eher kurzfristig bis mittelfristig.
      Bei den kürzeren Laufzeiten springe ich gern auf einen fahrenden Zug auf. Alle Informationen, die mir zur Verfügung stehen, sehe ich als Puzzle, daß ich zusammensetze. Hierzu zählen Zeitschriften (Börse und Stern, Spiegel etc.) und die Boards. Ich lese in mehreren Boards, um nicht der Gefahr zu unterlaufen, einem Boardhype zu unterliegen.
      In den Boards gibt es einige Stimmen, denen ich etwas mehr traue, also Stimmen, die schon bewiesen haben, daß sie richtig lagen, was natürlich keine Garantie für die Zukunft ist. Dazu lese ich Analystenmeinungen, die mir aber nicht so wichtig sind. Natürlich schaue ich mir die Zahlen an, den Chart, das ist klar, und versuche auch, charttechnische Faktoren einfließen zu lassen.
      Mittlerweile kaufe ich in mehreren Tranchen, so daß das Wissen zwischendurch wieder aufgefrischt wird. StopLoss setze ich mental. Investiert bin ich eher in spekulativen Werten, die volatil sind. Ich gehe über zu kurzfristigen Trades und orientiere mich in letzter Zeit mehr an der Nasdaq. Ich bin jederzeit bereit, meine Entscheidung zu revidieren.
      Letztendlich hat mein Bauch mir bis auf eine Ausnahme bei Werten, von denen ich richtig überzeugt war, geholfen.
      Ganz oben steht m.M. ein gutes Management. Ich habe in der Vergangenheit echte Fehler gemacht und höre nicht mehr auf Gurus, gerade wenn sie vor großem Publikum sprechen (z.B. TV). Marktführerschaft ist auch wichtig, allerdings bezahlt man dafür seinen Preis. Beim Traden interessieren mich auch ausgebombte Werte, die ihre momentane Bewertung nicht verdient haben.

      Gruß vom E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 25.09.00 23:05:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      nabend freaks

      also jo, hast du gut geschrieben den report - jetzt müßte man nur das umsetzen was der dort gesagt hat
      kenne die fonds die er betreut hat nicht, aber du kannst ja mal nachschauen wie gut er war
      ich halte nichts von reden, sondern auf den tisch mit den "klamottten"
      dann reden wir doch erst weiter, oder siehst du das anders?

      heute habe ich das und morgen kaufe ich das und was ist? april, april - laß die dir erst mal zeigen was sie können
      labern kann jeder, aber bitte ohne selbstbesch...ß

      zu deinen fragen

      sind hier im board schon oft gestellt und auch beantwortet
      was mich anbetrifft, so habe ich einen verwalter, der sich an jedem verlust beteiligen muß und vom gewinn partizipiert

      noch ist der gewinn nicht so groß, dass ich das "genie" weiterempfehlen kann
      aber immerhin hat er für mich in den letzten 7 börsentagen mit dax puts und calls einen 5-stelligen betrag gemacht im zig bereich
      das schaue ich mir jetzt mal an und ich spiele in der zeit was mit dem "spielgeld" und ende des jahres wird gezählt
      kontoverfügung habe ich alleine und innerhalb von 4 std ist das geld was ich haben will auf meinem bankkonto, erst dann gibts neues

      lg
      m1 - der sich nicht verrückt macht wegen dem schnöden mammon
      Avatar
      schrieb am 25.09.00 23:08:25
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Joe,

      du stellst sehr umfassende Fragen,die ich nur in Teilaspekten beantworten kann.
      Ich versuche meine Aktien so auszuwählen,daß ein gut gemischtes Depot
      entsteht.Ich besitze deshalb Werte,die ein niedriges KGV haben,und
      auch Werte,bei denen mir die Statistik tiefrote Zahlen zeigt.
      Marktführerschaft ist für mich ein Kriterium,starke Unterbewertung aber auch!
      Außerdem bin ich,im Gegensatz zu vielen hier,ein Fan von Nebenwerten.
      Allerdings beschränke ich mich dabei inzwischen- nach negativen
      Erfahrungen- auf den deutschen Markt,der für mich einigermaßen
      kalkulierbar ist.Im Smax gibt es einige Aktien mit sehr gutem
      Chance-Risiko-Verhältnis.Oft brauchen diese Aktien ihre Zeit,man
      muß Geduld haben.Aber dafür ist man dann auch mit einem geringen
      Risiko dabei und nicht so abhängig von der DAX/Nemax-Entwicklung.- Natürlich halte ich auch Aktien mit hoher Marktkapitalisierung.
      Mein Lieblingswort heißt Diversifizierung....

      Viele Grüße Hornwatz

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      Avatar
      schrieb am 26.09.00 09:31:52
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Rolf,

      es ist schon klar, dass man sich Andere nicht als Wertmaßstab nehmen sollte, sondern sich darauf konzentriert, das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen. Deswegen habe ich mir küzlich den Adig AS-Fonds gekauft und versuche diesen jetzt zu schlagen. Falls mir das in den nächsten Jahren nicht gelingen sollte, dann wäre die Börse ein Hobby von mir, bei welchem ich draufzahle. In diesem Fall würde ich alles in Fonds investieren und mir ein anderes Hobby suchen, welches mehr FU und ZU ermöglicht. Also nicht nur Aktien, sondern auch permanent das eigene Anlageverhalten analysieren.

      @E_Kontakter,

      Analystenmeinungen fallen im Durchschnitt grundsätzlich immer etwas zu positiv aus, ist dir schon mal aufgefallen, wie wenige VERkaufsempfehlungen es gibt? Auch die Analysten und Fondsmanager unterliegen einem Herdentrieb, keiner möchte seinen Job verlieren und sich zu weit aus dem Fenster lehnen. Boardhype habe ich noch nicht erlebt, auf den Boards, wo sich die Leute gegenseitig hochpushen, um ihre Aktien noch los zu werden, bin ich noch nicht gewesen.

      @Mikke,

      hier noch mal Info zum Referenten:

      16:00 - 17:00 Uhr
      Raum 3, CCD Süd, 1. OG
      "Dauerhafte Gewinne am Aktienmarkt - Anlagekriterien zur erfolgreichen Aktienselektion"
      Referent: Anko Beldsnijder, Gewinner des DM-Micropal-Award 1998, Fondsmanger des ABN Amro Europe Equity und ABN Amro Germany Fonds.


      http://www.finanzenonline.de/fonds/portraet/top30/abngerma.h…

      @Horni,

      apropos Diversifizierung, wieviele Aktien hast du denn im Depot, hast du das eventuell schon irgendwo gepostet? Wenn ich dich richtig interpretiere, dann hältst du strikte Kriterien für hinderlich bei der Aktienauswahl, genau diese Einschränkung ist aber auch beabsichtigt. Wenn man bei der Aktienauswahl genauso virtuos vorgehen möchte, wie beim Musizieren (kennst du Oregon?), dann kann man seine Kriterien ja auch ganz weit fassen, z. B. "Kaufe nur Aktien, die steigen" (am besten wäre es natürlich, wenn man diese erwischt, kurz bevor sie anfangen zu steigen). Mir persönlich fehlt jedenfalls für Aktien, die jahrelang seitwärts oder abwärts tendieren, die Geduld. Vielleicht sagen dir einige der Werte etwas, die Herr Beldsnijder während seines Vortrages genannt hat: Vestas, Sixt, Aixtron, Effnet, Zeltia, Elexis

      Gruß Joe - der hofft, dass hier jeder mal ein paar Kriterien postet, darüber nachzudenken kann jedenfalls nicht schaden :)
      Avatar
      schrieb am 26.09.00 10:37:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi Joe,

      dein Gedankengang, daß Hobby Börse nach einigen Jahren ad acta zu legen, wenn Du die Performance des Fonds nicht erreichst, ist nicht abwegig. Sollte mir nach einer Anzahl von Jahren dieses auch nicht gelingen, werde ich wieder auf Fonds zurückgreifen. Allerdings ist der Lerneffekt in diesen Jahren immens. Natürlich wünschen wir uns, daß wir mehr erreichen als mit den Fonds.
      Mit Boardhype meine ich keineswegs das Pushen von Aktien, sondern eine seriöse Auseinandersetzung damit. Ich finde schon, daß in den Boards jeweils Lieblinge zu finden sind. Dies kann durchaus positiv sein, denn vielleicht erfährt man früher von einer guten Aktie. Man kann aber auch zu sehr daran hängen, da ich ein Optimist bin, brauche ich regelrecht kritische Stimmen zu den Werten, aber kein Bashen.
      :)
      Gruß vom E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 26.09.00 13:11:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hey Joe,

      das klingt nauerlich alles sehr gut was der Herr Beldsnijder zur Aktienauswahl zum Besen gibt, aber gerade die Infos ueber das Management sind doch stark von der Subjektivitaet gepraegt.
      Ich empfinde es als sehr schwierig in diesem Informationsdschungel ungefilterte Rohinfos zu erhalten. Wahrscheinlich macht es einfach der Durchschnit ueber viele verschiedenen Infoquellen.
      Also ich fange erst mit einer Branchenselektion an. Innerhalb der ausgewaehlten Branchen suche ich die Marktfuehrer oder aehnlich starke Unternehmen. Wenn diese schon Gewinnne machen und die Zahlen stets erreicht bzw. uebertroffen werden nehme ich sie auf meine Watchlist und warte auf einen chartechnisch guten Einstiegszeitpunkt.
      Weitere Groeßen die einen gewisse Relevanz haben KGV und PEG (KGV durch Gewinnwachstum).
      Bei kleineren, unbekannteren Werten errechne ich aus deren Umsatz- und Gewinnprognosen mit Hilfe der Abzinsmethode einen fairen Unternehmenswert. Liegt dieser deutlich ueber dem aktuellen Aktienwert wird ein Einstieg attraktiv.

      Ebenfalls wichtig neben der Auswahl der Aktie is die Strategie ueber Halten und Verkaufen. Hier fahre ich eine klare StopLoss-Strategie mit varierenden StopLoss-Intervalle abhaengig vom Risikograd des Unternehmens.

      Ob ich damit die Fonds schlagen kann wird sich zeigen, bisher laeuft es ganz gut und macht viel Spass

      glueckauf
      jaroel
      Avatar
      schrieb am 26.09.00 16:43:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo Joe,

      auf deine Frage muß ich leider antworten:Zu viele!Es sind momentan
      etwa 25 verschiedene Werte.Mein Problem ist,daß ich immer wieder
      auf Aktien stoße,die mir aus den verschiedensten Gründen als
      aussichtsreich erscheinen,und daß ich dann häufig auch zuschlage.
      Ich bin aber gerade dabei,mich zu disziplinieren...
      Trotzdem halte ich nichts von einer Auswahl nach ganz strikten
      Kategorien,bzw.für mich ist ein völlig nüchterner,berchnender
      Umgang mit der Börse nicht möglich.Ich denke auch,daß es,je nach
      Typ,sehr unterschiedliche Wege gibt,zum Erfolg zu kommen.


      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 26.09.00 16:51:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hi Horni,

      und, kennst du Oregon? Falls nicht, dann solltest du die dir als Oboist unbedingt mal anhören! Mehr wird nicht verraten.

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 26.09.00 17:52:58
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hi Joe,

      Oregon kenne ich nicht,wie und wo kann man die hören?

      Grüße Horni
      Avatar
      schrieb am 26.09.00 18:43:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hi Horn,

      ich habe sie einmal live im Konzert gesehen, ansonsten natürlich auf CD:

      http://www.amazon.de/exec/obidos/artist-search/Oregon/028-05…

      Wenn dein PC einen Realplayer hat und multmediafähig ist, dann kannst du sogar mal in die CD`s hineinhören:

      http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0000260N9/qid=9699860…

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 26.09.00 19:11:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      Oder hier:

      http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00004LCBJ/qid=9699860…

      hey Horn, ich finde Oboe ist echt ein Superklasse-Instrument!

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 20:32:08
      Beitrag Nr. 14 ()
      Guten Abend,

      ich muss jetzt mal meinem Frust Ausdruck geben. Ich bin zwar seit meinem Börsenstart september 99 47% im Plus, aber seit Jahresanfang komme ich mit ca. +- 0 raus. Dabei hab ich doch eigentlich gute Werte im Depot (Nokia, Cisco, JDS Uniphase, Analog Devices). Trotzdem kommt unterm Strich nix bei rum. Aber ich weiss nicht, was an meiner Strategie falsch ist.( Gut positionierte Technologiewerte) An dieser Performance muss sich etwas ändern. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen.

      Bis dann

      David
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 20:36:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      @hauptmann

      schon mal über biotech nachgedacht :eek:


      gruss
      shakesbier - der überzeugte bioaktionär :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 20:44:05
      Beitrag Nr. 16 ()
      hi shaky,

      habe schon über Biotechs nachgedacht. Da das Risikopotenzial aber dort höher ist zöger ich sehr. Ich möchte eigentlich keine Aktie im Depot haben, bei der Halbierungsgefar besteht. Außerdem hab ich von dem ganzen Gebiet keinen Plan. Die Bewertungen der Unternehmen scheinen mir auch SEHR optimistisch zu sein(=> Gefahr einer Biotechbaisse).

      David
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 20:44:10
      Beitrag Nr. 17 ()
      hi shaky,

      habe schon über Biotechs nachgedacht. Da das Risikopotenzial aber dort höher ist zöger ich sehr. Ich möchte eigentlich keine Aktie im Depot haben, bei der Halbierungsgefar besteht. Außerdem hab ich von dem ganzen Gebiet keinen Plan. Die Bewertungen der Unternehmen scheinen mir auch SEHR optimistisch zu sein(=> Gefahr einer Biotechbaisse).

      David
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 20:55:45
      Beitrag Nr. 18 ()
      hi hauptmann

      bei den "big playern" sehe ich beleibe keine halbierungsgefahr, aber 500% potential mindestens auf sicht der nächsten jahre.

      kursschwankungen von 30% sind aber immer drin, da haste schon recht, da heisst es locker bleiben.

      biotech ist der markt der nächsten 10 jahre, wo das meiste geld verdient wird, selektion ist alles.

      du kommst als langfristanleger nicht dran vorbei, statt einer baisse sehe ich allerdings die hausse noch vor uns!


      gruss
      shakesbier - der bioaktionär :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 21:28:08
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo,

      hi Joe-ja,ich liebe meine Oboe(manchmal)auch...

      @alle-habe immer noch cash,zwar nicht mehr so viel,aber ich denke
      über folgende Aktien nach:
      Sandisk
      Saba
      JDS Uniphase
      Infospace
      Ericsson
      Nortel Networks

      Eure Meinungen zwecks Entscheidungsfindung sind gefragt!
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 21:28:32
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo Shakesbier!

      Ich hab vor ein paar Monaten deinen Rat befolgt und Vertex für ein Appel und ein Ei
      gekauft und seither grinse ich nur noch!

      Hab eine größere Summe zur Verfügung und will voll in Wachstumsmärkte investieren um
      meinem Ziel FU45 näher zu kommen`.

      Danke und gruss
      MisterMister
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 21:46:05
      Beitrag Nr. 21 ()
      @gnomi

      wenn schon medizintechnik, dann schau dir mal eckert & ziegler an. hier kann man beruhigt über jahre hinweg anlegen, die werden die anleger nicht enttäuschen, im gegenteil, ich erwarte noch sehr viel potential von der aktie, in kürze mehr dazu.


      gruss
      shakesbier :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 21:53:05
      Beitrag Nr. 22 ()
      @mister-mister

      champagner ausgeben nicht vergessen...;)

      @horni

      hmmmmm

      sehr telekomlastig, im weiteren sinne.....aber ich wüsste nicht, welche aktie ich nicht kaufen würde, sandisk mal abgesehen...heisst aber nicht, dass ich die nicht gut finde, kann sie nur nicht einschätzen, überhaupt nicht. frag mark v, der würde glatt nachkaufen...;).

      nortel networks und ericsson werden langfristig wieder alte höhen sehen, infospace klingt auch gut, ist mir persönlich zu riskant.....

      saba und jds uniphase sind eine MUSS anlage.


      gruss
      shakesbier - der nur vier aktien im depot braucht :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 22:00:07
      Beitrag Nr. 23 ()
      an Horni,

      3 von deinen potentiellen Kandidaten hab ich schon/noch/was-weiß-ich, rate mal, welche *grins*

      an die andern Poster,

      habt ihr denn auch irgendwelche Kriterien bei der Aktienauswahl? Z. B. wie Rolf, den Lerner6, der nur noch Aktien kauft, bei welchen er sich eine 50%-Steigerung im Jahr vorstellen kann? Das Kriterium gefällt mir *smile*. Ebenso diese strukturierte Vorgehensweise. Rolf, falls du das liest, kannst du nicht mal einen Thread bzgl. Zeitmanagement machen? Da bist du sicherlich ein absoluter Experte.

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 22:13:35
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo alle zusammen,

      endlich funktioniert mein Provider wieder,
      horni, infospace wäre momentan günstig zu haben, vielleicht sehen wir noch die 25$.
      shaky, bei saba habe ich endlich zugegriffen, ich wollte sie schon bei 18$ kaufen, da meinte jemand aus meinem persönlichen Umfeld, sie wäre doch sehr teuer, ich dachte noch mal darüber nach und dann habe ich sie verpasst, obwohl ich vom Bereich e-learning überzeugt bin.
      Meine Frage an Euch, ich habe SER Systems im Depot bis jetzt 25% im Plus, denke aber darüber nach, mich von dem Wert zu trennen. Die Gründe liegen in der Akzeptanz von SER, vor allem bei den Institutionellen, da das Management nicht unbedingt glänzen konnte. Irgendwie bewegen sie sich nur in einer Tradingrange. Wie seht Ihr das Potential?

      Gruß vom E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 22:15:30
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hi Horni,

      Zeitmanagement - war jahrelang eines meiner Lieblingsthemen !

      Ein weitaus noch interessantes Thema ist das Selbstmanagement (Zeitmanagement ist da sozusagen ein Unterpunkt).

      Vielleicht mache ich da mal einen eigenen Thread auf...

      Momentan bin ich EDV-mässig wieder happy, weil ich bis vor 5 Minuten einen EDV-Techniker neben mir sitzen hatte, der meine komplette EDV (inclusiver Einstellung aller drei PC´s) auf Vordermann gebracht hat.

      Ein Wahnsinn, wie schnell die Kiste jetzt läuft, zudem bin ich jetzt über einen anderen Provider angemeldet, meine Telefonanlage scheint wieder voll zu funktionieren, mein Fax ist wieder angeschlossen und mein CD-Laufwert funktioniert wieder. Zu allen Überfluss werden die E-Mail´s jetzt nach Outlook weitergeleitet. Jetzt muss nur noch mein Scanner hardwaremässig wieder auf Vordermann gebracht werden und ich bin wieder up to date. Ich kanns gar nicht glauben.

      Ab morgen werde ich nur wieder das Problem haben, daß man mädels bestimmt spitz kriegen, daß mein CD-Laufwerk wieder funktioniert. Dann muss ich mich brav benehmen, daß ich wieder an meinen eigenen PC darf, da der PC meiner Mädels (ist ja nur ein 486) viel zu langsam ist...

      Liebe Grüße

      Rolf, der froh ist das er EDV-mässig mal wieder auf dem neuesten Stand ist.l
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 22:39:16
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo E_Kontakter,

      SER,wie schon gesagt,habe ich auch.Es ist die nächste Aktie,die bei
      mir rausfliegt!
      Ich sehe zwei Gründe,einen Wert langfristig zu halten.Der erste und
      vorrangigste :Ich bin von einem Unternehmen und von dessen Potential
      absolut überzeugt.Das kommt eher selten vor(und beschränkt sich auf wenige Fimen,die ich besser kenne).Bei SER ist es nicht der
      Fall.
      Der zweite: Die Aktie ist und bleibt in,der Kurs marschiert.Auch das ist bei SER nicht der Fall.
      Also weg damit!

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 22:52:14
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hi horni,

      danke für deine Meinung, zumindest warte ich den oberen Bereich der Tradingrange ab...:)

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 22:53:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      Nachtrag:Habe SER gekauft,weil mir die Bewertung in Relation zum
      Gewinnwachstum niedrig erschien.Inzwischen bin ich sehr vorsichtig
      bei solchen Aktien.Meistens hat die niedrige Bewertung einen Grund
      und hängt nicht nur mit der Dummheit der restlichen Marktteilnehmer
      zuammen,jedenfalls nicht über längere Zeit hinweg.Kurzfristige Sonderangebote
      gibt es auf Grund von psychologischen Zusammenhängen oft,langfristige
      sind sehr selten und bieten Anlaß zur Skepsis.
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 22:56:13
      Beitrag Nr. 29 ()
      Weise Worte, horni, ehrlich...

      Gruß vom E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 23:01:17
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hi Rolf,

      wenn du am Sonnabend mit uns in die Altstadt gekommen wärst, dann würdest du Horni und mich wohl nicht verwechseln ;) ansonsten bin ich mal gespannt auf deinen Thread bzgl. Zeit- / Selbstmanagement.

      HALLO,

      hat hier irgendwer noch ein Kriterium für die Aktienauswahl anzubieten?

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 23:09:31
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hi Joe Cool,

      Sorry Joe ! Du bist natürlich unverwechselbar !

      Das mit der Altstadt holen wir sicherlich noch nach. Ich fand es sowieso schade, daß wir Zwei leider so wenig Zeit hatten miteinander zu klön, da wir vorher ja reichlich miteinander kommuniziert hatten (Das holen wir natürlich auch nach).

      Liebe Grüße

      Rolf, der nach zwei Flaschen Bier wohl besser das posten aufgibt...
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 23:23:04
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo David,

      ich glaube es geht den meisten so wie Dir. Die letzten Börsentage tragen nicht gerade zur Aufheiterung bei.

      Du hast genau wie ich Nokia und Cisco (die beiden bisherigen Lieblingsaktien der 50-er) im Depot. Ich bin auch heute noch von den beiden Unternehmen überzeugt, glaube allerdings nicht mehr, daß sie die bisherige Performance der letzten Jahren aufweisen werden. Deshalb werde ich mich auch von beiden Werten trennen.

      Ich setze verstärkt (aber nicht ausschließlich)auf Biotech.
      Lese dich doch mal ein bißchen in die Thematik ein (z.b. durch die Börsenmagazine, Internet). Ich bin mittlerweile davon überzeugt, daß durch die Auswahl der richtigen Einzelwerte aus dieser Branche, ein riesiges Kurswachstum auf uns zu kommt. Du mußt ja nicht gleich komplett alles umschichten. Nur meines Erachtens kommt man an Biotechs nicht mehr vorbei.

      Übrigens: Danke Shaky, durch Deine einschlägige Hilfestellung habe ich endlich Millennium im Depot.

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 07:51:28
      Beitrag Nr. 33 ()
      Mit der Abhängigkeit von Börsengurus wächst die Gefahr!



      Kritische Anmerkungen über GURUS

      Die modernen Börsengurus sind in meinen Augen eine gefährliche Gauklertruppe die ein hundsgemeines Spiel mit dem Geld der Anleger betreiben. Der moderne Kapitalismus braucht Menschen, die reibungslos und in großer Zahl zusammenarbeiten, die mehr und mehr konsumieren wollen, deren Geschmack jedoch standardisiert, leicht zu beeinflussen und vorauszusagen ist. Bestimmte Börsengurus wissen ganz genau wie sie die Massen zu ihren Gunsten beeinflussen können. Besonders unmoralisch wird dieses Ausnutzen des Anlegeverhaltens gutgläubiger bzw. naiver Anleger, wenn sich die selbsternannten Börsengurus auf Nebenwerte stürzen, denn hier bewirken bereits geringfügige Veränderungen der Auftragsstruktur hohe Kursausschläge.

      Auch das schamlose Ausnutzen gewisse Modetrends kann für den Anleger gefährlich werden, denn viele der leichtgläubigen Anleger kaufen dann diese Mode-Aktien zu vollkommen überhöhten Preisen. Durch die allgemeine Euphorie werden vernünftige Bewertungskriterien außer acht gesetzt und die Kurse steigen dann in schwindelnden Höhen. Wer von uns kann schon mit Sicherheit sagen, wie lange noch die Biotech-Hausse geht? Tatsache ist, keiner von uns kann die Kursentwicklung voraussagen. Wer das Gegenteil behauptet, der betreibt Kaffeesatzleserei. Wenn dann noch solche Herren in Fernsehen, Internet, Telefon-Hotlines und diversen Zeitschriften ihre Aktien hochpushen können, so muß man diese Machenschaften als eindeutig kriminell bezeichnen. Gerade unerfahrene Anleger werden häufig Opfer dieser unseriösen Finanzstrategen.

      Deshalb mein eindringlicher Rat: Macht Euch selber eigene Gedanken und recherchiert selber über die Aktien die Ihr demnächst kaufen wollt. Es ist immer gefährlich, anderen selbsternannten Börsengurus nachzuäffen.

      Nicht blindlings den Inhalt der verschieden bundesdeutschen Finanz-Zeitschriften Glauben schenken, denn die Artikelschreiber wissen oft nicht mehr als unsereins. Warnen muß ich vor Leuten, die fortwährend irgendwelche heiße Aktientips herausposaunen.

      Wer ernsthaft meint, mit OS kann man schnell Geldverdienen, vernachlässigt die Gefahren dieser spekulativen Geldanlage und das endet häufig im finanziellen Desaster.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 08:16:36
      Beitrag Nr. 34 ()
      ich sehe die sache so: es gibt keine gurus. jeder ist selbst verantwortlich für das, was er/sie im depot hat.

      gurus werden von leuten auserkoren, die von börsengeschäften keine ahnung haben, die leitbilder brauchen, an denen sie sich orientieren können.

      wer blindlings empfehlungen folgt, handelt auf eigene verantwortung und muss nicht dritte als schuldige auswählen.

      dennoch ist es heute schwierig, bei hunderten von sogenannten "analysten", frontberichterstattungen diverser pusherblätter, meinungsvielfalt im internet etc. den gesunden überblick zu bewahren, um seriös recherchieren zu können.

      wenn wie im falle metabox oder infomatec plötzlich und unerwartet einhergehende gewinnwarnungen die kurse verhageln, sind nicht nur "seriöse" analysehäuser die prellböcke, sondern erst recht die dummen kleinanleger.

      betrug ist dort, wo es um viel geld geht, immer dabei. das muss jedem klar sein.

      deshalb sollte eigenes research bei jedem depotwert zwingend sein, die gefahren, welchen jeder anleger ausgesetzt ist, wenn er aktien kauft und somit "fremden" sein geld anvertraut, diese gefahren dürfen nie ausser acht gelassen werden.

      über optionsscheine wurde hier seitens der wienerin viel aufklärung betrieben. jeder muss sich im klaren sein, wo 100% kurschance schnell möglich sind, ist ein totalverlust ebenso einzukalkulieren.

      gruss
      shakesbier am morgen :eek:
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 09:34:26
      Beitrag Nr. 35 ()
      Guten Morgen,

      also,ich will mal versuchen,ehrlich zu sein:Ich komme ja nun von
      der Ausbildung her aus einer ganz anderen Ecke und habe von vielen
      Unternehmen und deren Geschäften eigentlich keine Ahnung.Also bin
      ich auf das Urteil anderer angewiesen und daher im weitesten Sinne
      ein Lemming.
      Was heißt eigene Recherche,shaky?Wer ist denn wirklich von der
      Kompetenz und der Zeit her in der Lage,so tief in das Unternehmen
      seiner Wahl einzudringen,daß er eigenständig die Entwicklung dieses
      Unternehmens vorhersagen kann?(Ich hatte die Diskussion schon mal
      in einem früheren Thread mit Loafer).Bei den 50gern dürften das die
      wenigsten sein,außer dir beschäftigt sich kaum einer den ganzen
      Tag mit der Börse.Konsequenz:Man ist auf fremde Meinungen und Analysen
      angewiesen!
      Allerdings sollte man sich angewöhnen,immer mehrere Stimmen zu hören
      und Berichte und Behauptungen zu hinterfragen.Das ist für mich der
      entscheidende Punkt,und unter anderem bewege ich mich gerade deshalb
      auf diesem Board.Denn hier gibt es eine Menge Leute(die ich inzwischen
      zum Teil persönlich kenne),welche in der Lage sind,eine venünftige
      Diskussion über Aktien zu führen und damit bei mir mehr Klarheit
      zu schaffen.Hier kann ich das,was ich in Börsenzeitschriften oder
      im Internet finde,auf den Tisch bringen...Und ich bedanke mich bei
      allen hier,die sich noch intensiver,als ich es vermag,mit den Werten,
      die mich interessieren,beschäftigt haben!
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 11:23:00
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo

      ich stimme hornwatz voll zu, eigene Recherche können die meisten von uns nicht in der hohen Qualität leisten,
      die in diesem großen Spiel verlangt wird.
      OK, ich kann sagen, daß mir die Geschäftsidee, die Informationspolitik, die Geschäftszahlen, das Segment oder
      die Produkte einer AG gefallen. Aber was habe ich damit gewonnen?

      - Die Geschäftsidee kann hervorragend sein, aber was wenn sie schlecht umgesetzt wird? oder die Geschäftsführung torft?
      - Segmente werden in Wellen oder Moden hochgepuscht und von Analysten oder Gurus besprochen
      - Zur Informationspolitik muß man gar nicht viel sagen,nur ein Wort: METABOX
      - Geschäftszahlen kommen viel zu Spät, wenn sie da sind ist es zu Spät was zu ändern, Prognosen kommen von Analysten...
      - Die Produkte, leistungen einer Firma können toll sein, aber die Masse bringt das Geld. Der C64 war nicht der beste HC aber jeder hatte ihn.

      Wenn ich diese 5 Hauptpunkte betrachte, ich gehe gar nicht in die Tiefe der Aktienbeurteilung, komme ich nicht weiter, da meine Zeit
      für meine Mangelhaften Informationsquellen viel zu kurz ist.

      Was kann ich also tun, damit ich bei der Aktienauswahl gut fahre?

      1. ich verlasse mich auf empfehlungen von Analysten (GURUS) oder Boardteilnemern (da scheint es ja auch in diesem Board genug blindfolgende zu geben)
      2. ich verlasse mich auf die Empfehlungen meiner Bankbeartbeiterin
      3. ich verlasse mich auf die Empfehlungen der Zeitschriften und lese jede Woche die ca 10 Blätter die sich damit beschäftigen

      die drei Punkte können und sollten es nich sein...

      4. ich investiere in Fonds, hat den Vorteil, ich muß mich nur noch für Region und oder Segment entscheiden

      5. ich entwickle ein eigenes Bewertungsschema, eine Taktik, eine Strategie und verfahre danach Beispiel wären die Kaufleute oder Value betrachtungen.
      Wobei zu klären wäre wie effektiv diese Strategie arbeitet, also was dabei raus kommt.

      6. ich lasse mir die Zeitz die ich brauche und investiere nur wenn ich alles ;) über die Firma weiß, wahrscheinlich habe ich dann einen 100% Cash anteil.



      Ich persönlich tendiere dazu mir die Auswahl über eine eigene Strategie zu vereinfachen, die ich allerdings nicht habe.
      Momentan verfolge ich eine Bauch Kopf Strategie, ich kaufe was mir gefällt

      IXC
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 11:31:53
      Beitrag Nr. 37 ()
      @ capoon

      wichtiges und lange überfälliges posting, gratuliere !

      ich vollziehe schon seit einigen wochen nach, was die kurse an bewegung machen,
      deren aktien oder os im w:o- board "aufgerufen" wurden

      ergebnis:

      am vortag eine/n aktie/os gekauft, sie am folgenden tag hier zur "diskussion" gestellt, und in vielen fällen am mittag dieses tages,
      spätestens am morgen des folgenden tages verkauft, war das "taschengeld" für den tag eingesackt!

      ich denke, auch das sollte mal zum nachdenken anregen, wie es im besonderen dein post sicher bewirkt

      gruß
      m1
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 11:33:42
      Beitrag Nr. 38 ()
      markus koch hat mir mal gesagt, das wort "guru" sei verpönt in den usa. warum? weil es eine fiktion ist. es gibt keine gurus.

      wer sich leitbilder sucht, nach denen er anlegt, der kann sich seinen eigenen "guru" schaffen, wenn er glücklich damit ist.

      ich schätze kompetente analysten, die sich ebenso täuschen können in der einschätzung der märkte oder von einzelwerten wie wir alle.

      ich brauche keine blender oder frontrunner, die über hotlines aktien anpreisen.

      erst recht akzeptiere ich nicht, dass es "gurus" geben soll. wer danach lebt und sich einbildet, diese selbstherrlichen allwissenden börsengötter, die es zweifelsohne gibt, seien das einzig wahre, der hat die börse nicht verstanden.


      gruss
      shakes :eek:
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 12:42:08
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallo mikke,

      ich denke Du überschätzt die Finanzkraft der 50er erheblich.
      Ich glaube nicht, das wenn Kurse von hier besprochenen Aktien steigen, es daran liegt, das es an einer Empfehlung vom Board liegt.

      Als Ideenanstoss kann es aber jederzeit gelten.
      Wie lange soll es Eurer Meinung nach denn dauern,bis ich mir ein Unternehmen verinnerlicht habe?
      Nee,nee, da gebe ich Hornwatz vollkommen recht, man muss sich im Endeffekt auf andere verlassen.
      Der eine liest eben eine Zeitschrift, der andere 10, bevor er sich ein Unternehmen, das er sich näher betrachtet auswählt.

      Zur Biotech.
      Ich bin mittlerweile davon überzeugt, das das der Markt der Zukunft ist, welche Aktien davon auch immer profitieren mögen.
      Um so mehr die Leute ihre Bedenken dagegen haben, um so sicherer ist eine Hausse.

      Zum Thema OS,
      es gibt nicht nur Schwarz und weiss.
      Eine Menge der OS befinden sich in einem Bereich, in dem es sich lohnt zu überlegen, kaufe ich die Aktie oder den OS.

      Zum Thema pushen,
      wie oben schon erwähnt überschätzt Du das Board gewaltig.
      Du kannst nicht ernsthaft annehmen, das hier ein User die Reputation besitzt, Aktien in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen.
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 01:49:50
      Beitrag Nr. 40 ()
      Hallo 50-er,

      Ich persönlich bin nicht in der Lage und habe auch nicht die Zeit mich intensivst mit Unternehmen zu beschäftigen.

      Meine Informationen holen ich mir aus diversen Newsletter, Internet und Börsenpublikationen. Daneben versuche ich mir ein Meinungsbild hier zu holen indem ich mir die STatements der 50ér und einige andere von mir geschätzten Boarder in anderen Foren hier in WOanhöre.

      Das komplette Kopieren von Depots von sog. Gurus halte ich für grundfalsch. Natürlich kann im Einzelfall bei einer Bewertung die Meinung eines vermeintlichen Fachmanns den letzten Ausschlag geben. Nur blindes Vertrauen auf die Fähigkeit eines Einzelnen lehne ich persönlich ab.

      Nichtdestotrotz faszinieren mich Menschen, die über einen derart reichen Erfahrungsschatz verfügen, daß ich jede Information förmlich aufsauge, die ich bekomme. Ob ich sie nachher für mich persönich direkt nutzen kann, ist eine andere Sache.

      So würde ich mich z.B. riesig freuen, wenn der angesprochene Capoon, den ich einmal live erleben durfte (Es war faszinierend, genial, elefantös) beim nächsten Mal in Kölle dabei wäre. Capoon, was könnte Dich dazu bewegen zu kommen ???

      Liebe Grüße

      Rolf, der seit 2 STunden an einen lieben Menschen denkt, der heute Geburtstag hat...
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 08:16:04
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hallo Leute

      kommen wir zum Thema zurück.

      @Learner6 und alle anderen

      - WER hilft dir bei DEINEN entscheidungen? (braucht nicht beantwortet zu werden, wird mit GURUdiskussion bestraft)
      - WIE sorgst DU für risikostreuung in deinem depot und ist die notwendig??
      - WAS macht für DICH eine aktie aus in die du investieren möchtest??
      - WIESO bewertest DU gerade diese information über einen wert positiv bzw negativ??
      - WESHALB hältst DU an dem einen wert fest und an dem anderen nicht?
      - WARUM fällt mir jetzt keine frage mehr mit warum ein?? ;)

      letztlich läuft es auf die Frage hinaus:

      WARUM hast DU genau diese aktie in genau diesem anteil in DEINEM depot und was versprichst DU DIR davon??

      IXC, der auf antworten wartet....
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 11:14:00
      Beitrag Nr. 42 ()
      Kriterien bei der Aktienauswahl

      hier präsentiere ich nun mein erstes Kriterium, was zwar nicht unbedingt etwas mit der Aktienauswahl zu tun hat, wohl aber mit der ZU (zeitlichen Unabhängigkeit) oder vielleicht mit der Frage WANN kaufe oder verkaufe ich Aktien:

      1) Tagesschwankungen werden ignoriert

      weil:

      - Tagesschwankungen sind bei längerem Halten der Aktie völlig unerheblich.

      - statistisch und steuerlich gesehen, sind langfristige Strategien erfolgversprechender.

      - wenn ich abends nur noch die Schlusskurse checke, habe ich ab sofort 10 Stunden am Tag, in denen ich etwas anderes machen kann, ZU ich komme!

      - in den 10 Stunden, in welchen ich tagsüber die Börse ignoriere, habe ich auch weniger Börsenstress, Aktienresearch kann am Wochenende gemacht werden.

      - in den 10 Stunden, in welchen ich tagsüber die Börse ignoriere, kann ich noch auf andere Art Geld verdienen.

      - Realtimekurse sind eine Erfindung der Banken, um ihre Kunden zu hektischem Agieren zu animieren.

      - wenn man hochspekulative Sachen in seinem Depot hat oder in den Urlaub fährt, dann muss man halt seiner Bank einen Stop-Loss-Auftrag geben. Die Gefahr, unglücklich ausgestoppt zu werden, ist mir die zusätzliche ZU von 2600 Std. / Jahr wert.

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 11:33:55
      Beitrag Nr. 43 ()
      köstlicher beitrag joe, und im prinzip richtig.

      aber nur im prinzip.....

      du musst z.b. auf "chrashszenarien" vorbereitet sein, du da hilft dir der blick auf die börse abends um 20.00 uhr wenig.

      ferner kann man gerade mit tagesschwankungen sehr viel geld verdienen, aber das ist geschmacksache.

      aktie kaufen und fünf jahre liegen lassen gilt heute nicht mehr.


      gruss
      shakesbier - der individuelle anleger :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 13:43:35
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo 50-er,

      @IXC
      Klasse: Konkrete Fragen, die auf konkrete Antworten warten.

      - WER hilft dir bei DEINEN entscheidungen?
      Internet, Magazine, andere User, aber letztendlich mein "Bauch".

      - WIE sorgst DU für risikostreuung in deinem depot und ist die notwendig??
      Für mich persönlich ist eine Risikostreuung notwendig. Hängt aber m.E. von der Zielsetzung und der persönlichen Risikobereitschaft ab.
      Ich versuche auf ein einigermaßen ausgewogenes Verhältnis innerhalb der Bereiche Regionen, Segmente und Branchen zu achten.

      - WAS macht für DICH eine aktie aus in die du investieren möchtest??
      Verstehe ich nicht ganz. Ich kaufe die Aktie, weil ich mir davon verspreche, daß die Kurse in einem Zeitraum von mindestens 1 Jahr vielversprechend steigen werden...

      - WIESO bewertest DU gerade diese information über einen wert positiv bzw negativ??
      Ist subjektiv. Ich habe normalerweise, wenn ich eine Aktie gekauft habe, eine gewisse Grundhaltung ggü. dem Unternehmen. Kommt jetzt eine einzelne Info dazu, versuche ich sie dahingehend zu bewerten, ob sich dadurch etwas an meiner grundsätzlichen Einstellung zu diesem Unternehmen ändert. Wenn ja, dann ziehe ich ggf. Konsequenzen daraus und verabschiede mich von diesem Wert (z.B. AOL und EM-TV), ist aber wie gesagt, wie so vieles oft alles subjektiv.

      - WESHALB hältst DU an dem einen wert fest und an dem anderen nicht?
      Das hat was mit meiner grundeinstellung zu dem Unternehmen und meiner steuerlicher Situation (Steuerfrist) zu tun. Daneben gibt es wahrscheinlich noch mehr Faktoren, die beiden o.g. sind für mich aber sehr wichtig. Ich muss ein "gutes Gefühl" bei dem Unternehmen haben.

      Muss jetzt leider Schluss machen, meine Mädels rufen mich zum Essen.
      Joe Cool, werde auf Dein interessantes Posting noch näher eingehen.

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 17:34:41
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo Joe, Du Cooler !

      Interessantes Posting.

      Was die ZU und Aktien angeht, verhalte ich mich genau wie DU. Ich kann mich auch nicht täglich stunden mit Aktien beschäftigen, wohl aber mit den 50-er, meine Kinder, meiner Frau usw.

      Bei mir wurden Tagesschwankungen kurz vor einem Kauf NICHT ignoriert. Bevor ich etwas kaufen, schaue ich mir den Verlauf der letzen Tage in finanztreff.de und im Intraday-chart an.

      Bisher bin ich damit gut gefahren. Allerdings habe ich gemerkt, daß es z.B. in der Biotechbranche nicht klappt, da ich Schussel (Beispiel Millennium, vorher MedImmune, vorher Amgen) einfach immer knapp unter dem aktuellen Realtimekurs ordern wollte und das JEDESMAL in die Hose ging. WEnn ich mir hier den vierten WErt ins Depot lege, werde ich über den aktuellen Kurs ordern...

      Zu deinen statesments

      - Tagesschwankungen sind bei längerem Halten der Aktie völlig unerheblich.
      STimmt, sehe ich auch so. Nur wenn man beim Kauf günstiger dran kommt...

      - statistisch und steuerlich gesehen, sind langfristige Strategien erfolgversprechender.
      weis ich nicht genau, handel aber danach. Ich habe eine 12 jahresstrategie (mit 38 angefangen, mit 50 aufhören). Und nur dieses Ziel ist für mich massgeblich...

      - wenn ich abends nur noch die Schlusskurse checke, habe ich ab sofort 10 Stunden am Tag, in denen ich etwas anderes machen kann, ZU ich komme!
      Sehe ich genauso, außer an den Tagen, WENN ich etwas kaufen will, dann investiere ich mehr Zeit...

      - in den 10 Stunden, in welchen ich tagsüber die Börse ignoriere, habe ich auch weniger Börsenstress, Aktienresearch kann am Wochenende gemacht werden.
      Sehe ich auch so...

      - in den 10 Stunden, in welchen ich tagsüber die Börse ignoriere, kann ich noch auf andere Art Geld verdienen.
      Stimmt

      - Realtimekurse sind eine Erfindung der Banken, um ihre Kunden zu hektischem Agieren zu animieren.
      Kann ich nicht beurteilen. Ich habe zwar Realtimekursberechtigung bei WO, nutze diese aber selten.

      Liebe Grüsse

      Bis spätestens am 20. Oktober

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 10:17:23
      Beitrag Nr. 46 ()
      Guten Morgen,

      wenn man das Thema Kriterien bei der Aktienauswahl einmal an einem aktuellen Fall durchspielt, relativiert sich so manche Theorie.

      Ich habe mich heute mal mit Gigabell befasst und bin, Kriterien hin, Kriterien her, vollkommen durcheinander. Nicht zu einer begründeten Entscheidung fähig. Sage ich ja, fallen mir die ganzen Basher Argumente ein, sage ich mir jedoch: Finger weg, sehe ich die Gründe der Befürworter im Vordergrund.

      Welche Mechanismen helfen hier mental? Das Dilemma hat ja schon begonnen, bevor man etwas macht. Kaufe ich den Wert, verliert der Kurs am Montag. Wie immer. Lasse ich es sein, steigt der Kurs bestimmt und ich beisse mich... hätte ich bloß gekauft, ich feige Mimose. Oder eben: Musstest Du wieder kaufen, bei so vielen Gegenargumenten? Was ist bloß in Dich gefahren?

      Ist das alles am Ende doch nur Lotto?

      Bei all den angesprochenen Kriterien: In der aktuellen Entscheidungskrise spielt der Bauch ganz vorne mit. Gibt es wirklich andere Kriterien?

      Schaut Euch Gigabell an und tut so, als wolltet ihr einsteigen.
      Was quält Euch bei der Entscheidungsfindung? Berichtet!
      Das sind die Kriterien.
      Oder?

      earchy
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 10:28:41
      Beitrag Nr. 47 ()
      hi earchy

      was gibts neues bei gigabell....:confused:

      ich habe vor einem halben jahr vor dieser schrottklitsche gewarnt und wurde ausgelacht, förtsch war gerade dabei, diesen wert zu pushen....ich besass gute infos und aufgrund dessen konnte ich immer nur warnen.

      wenn du heute meinst, gigabell kaufen zu müssen, verstehe ich dich nicht. es gab bei kursen von 100 keinen grund, warum willst du diesen pleitevogel bei 5 euro kaufen :confused:

      nur weil gigabell evtl. übernommen wird? ja glaubst du allen ernstes, dass jemand 20 euro zahlt pro aktie? so naiv ist die börse nicht, aufkäufer schon gleich gar nicht.

      wenn du zocken willst, kauf gigabell. genausogut kannst du aber einen hochhebeligen call auf z.b. daimler kaufen.

      ein witz-beispiel :

      erreicht daimler nächstes jahr kurse von 100 euro, kannst du aktuell mit 10.000 dm einsatz dank calls millionär werden.....so einfach ist die börse :laugh:


      und wenn es befürworter gibt, auf gigabell zu setzen, so sage ich dir: setze im casino immer auf schwarz, ich befürworte das sehr.


      gruss
      shakesbier - der seriöse langfristzocker :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 10:39:26
      Beitrag Nr. 48 ()
      @shaky

      Ich will ja nicht einsteigen. Ich habe bereits meine Finger mehrfach verbrannt bei genau solchen Zocks. Ach was sage ich, Finger. Die ganze Hand ist mir abgekokelt. Ich sag nur Informatec. T-online.
      Ansonsten hätt ich vermultich euphorisch schon dick gekauft. Aber man wird misstrauisch.

      Und trotzdem kommt man ins Schwanken: wenns nun doch mal klappt!??

      Danke für Deinen Tip mit dem Spielcasino. So wirds wohl sein.

      Die Frage war ja, wie man seinen Bauch in den Griff bekommt. Ist wie mit einer schönen Frau: Wenn man sie sieht, will man sie sofort haben. Wenn man sie dann hat, stellt sich erst der wahre Wert heraus :-)

      earchy
      der nicht mehr blind zocken will (aua)
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 10:39:48
      Beitrag Nr. 49 ()
      Hallo Earchy,

      wenn ich über Werte wie Gigabell nachdenke,quält mich offengestanden
      überhaupt nichts!Ich komme nämlich sehr schnell zu dem Schluß,daß
      ich solche Aktien nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würde.
      Hier handelt es sich in der Tat um Lotto!
      Mag sein,daß sich Gigabell in kürzester Zeit vrdoppelt,aber das ist
      mir völlig wurst.Ich denke ja auch nicht darüber nach,wie häufig gestern abend bei mir um die Ecke im Spielkasino schwarz gefallen ist.Soll ich mich etwa ärgern,weil ich da jedesmal nicht dabei war?

      Was mich ärgert,ist,das ich bei Werten wie Millennium oder Vertex
      nicht früher eingestiegen bin...Wenn du viele Gedanken an Gigabell
      und co verschwendest,machst du meiner Meinung nach etwas Grundlegendes falsch... Das soll keine bösartige Kritik sein(ich mache
      auch noch vieles falsch),sondern nur ein Denkanstoß!

      Viele Grüße Hornwatz



      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 10:56:26
      Beitrag Nr. 50 ()
      @hornwatz

      Danke für Deine Meinung. Du hast bestimmt recht. Ich werde hier jedoch nicht die Gegenargumente bringen. Das soll kein Giga Thread werden.

      Aber ok. Millenium und Vertex.
      Das selbe Problem!

      Die Werte stehen im chart very high. Alles schreit: kaufen!!!
      Doch was passiert, wenn ich solche Werte auf dem Zenit ihres charts kaufe? Morgen knallen sie runter!

      Ich verzichte hier bewußt auf die sachlichen Argumente. Wie kommt Dein Bauch dazu jetzt noch vertex zu wagen?
      (Bitte keine Hinweise auf shakys bio-thread)
      earchy
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 11:17:49
      Beitrag Nr. 51 ()
      @Earchy,

      warum sein Geld für Schrott ausgeben? Oder kaufst du auch immer Autos, die noch 2 Wochen TÜV haben?

      @Lerner6,

      ich bin jetzt mal von einem Idealfall ausgegangen. Sicherlich werde ich, wenn ich was kaufen oder verkaufen will, auch meine Realtimekurse berücksichtigen. Ich werde mir aber trotzdem nicht Tai-Pan Realtime (ist ein neues Programm, nicht Tai-Pan 5.0) kaufen, damit mein Bildschirm den ganzen Tag schön bunt flimmert.

      @Shakey,

      ich habe eben keine Lust, den ganzen Tag vor dem Bildschirm zu sitzen und auf einen Crash zu warten. Wenn so etwas passiert, werde ich meinen Onlinebroker sowieso nicht mehr erreichen können, weder telefonisch, noch per Internet. Warum soll ich mir also den Tag vermiesen? Als Vorsichtsmaßnahme fallen mir nur die schon erwähnten Stop-Loss-AUFTRÄGE ein, zudem könnte man ja z. B. US-Aktien direkt an den US-Börsen handeln, dann kann man zumindest abends zeitnah reagieren. Dass du unter anderem auch Daytrader bist, war mir ja schon klar, ich möchte auch gar nicht bezeifeln, dass du zu der Minderheit gehörst, die damit erfolgreich ist. Die Mehrheit der Privatanleger verliert dieses Spiel aber gegen die professionellen Wertpapierhändler. Warum ist es wohl so schwierig, eine Börsenterminfähigkeit zu bekommen? Weil die Banken Klagen von ruinierten Privatanlegern fürchten.

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 11:19:55
      Beitrag Nr. 52 ()
      Aber ok. Millenium und Vertex.
      Das selbe Problem!

      Die Werte stehen im chart very high. Alles schreit: kaufen!!!
      Doch was passiert, wenn ich solche Werte auf dem Zenit ihres charts kaufe? Morgen knallen sie runter!


      darf ich auch was sagen? ;) wer alles schreit, interessiert mich nicht, siehe siemens. alle schreien kaufen, zwei wochen später schreien alle verkaufen! gogolores.

      befasse dich mit den werten, urteile selbst, ziehe analysen dazu, sieh dir den sektor an, die firmen, die profile, das wachstum bisher, die zukunftsaussichten.

      begreiffe insbesondere biotech als jahrhundertchance. natürlich wird es hier immer wieder zu kursschwankungen kommen, scheissegal.

      bist du nicht in der lage, eine aktie heute zu kaufen und den kursverlauf der nächsten drei jahre zu ignorieren, dann brauchst du nicht in biotech zu investieren.

      fange dann aber niemals das jammern an, hätte ich nur....wer chancen nicht erkennt, wird niemals megagewinne erzielen.

      ess ein joghurt, dann geht es deinem bauch wieder besser, wenn die aktien tatsächlich fallen, nachdem du gekauft hast.


      gruss
      shakesbier :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 13:51:23
      Beitrag Nr. 53 ()
      @Horni,

      ich ärgere mich auch ein wenig, dass ich nicht bei den Biotechs eingestiegen bin -
      ein Börsenmagazin hat am 30.3.2000 groß auf der Titelseite zum Einstieg z. B. in Millennium geblasen,
      wozu habe ich das Ding eigentlich abonniert?

      Gruß Joe :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 13:57:31
      Beitrag Nr. 54 ()
      hi joe

      jaja, jetzt fängt der "ärger" schon an, was wirst du wohl in zwei jahren sagen.....

      du hast mich nicht abonniert und ich blase auch zum einstieg, nach wie vor!

      löse dich von verkrampften ansichten, die story sei aufgrund der kursverzehnfachung des letzten jahres gegessen, das gegenteil ist der fall, die story wird erst noch geschrieben, gerade bei millennium.



      gruss
      shakesbier - der bioinvestor :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 14:17:53
      Beitrag Nr. 55 ()
      Hi Shakey,

      Quatsch, ich ärgere mich nicht darüber, das wäre nur vergeudete Energie, vielleicht lese ich mal an einem verregneten Herbsttag deinen Biotech-Thread, aber bestimmt nicht heute, an einem sonnigen Sonntag ...

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 14:45:11
      Beitrag Nr. 56 ()
      @joe

      Sonniger Sonntag?
      Wo wohnst Du denn?
      Hier bei Köln/Bonn Dauerregen :-(


      @shaky

      Ich werde damit beginnen, die Firmen zu recherchieren.
      Ich werde versuchen Fundametaldaten zu bewerten.
      Ich werde versuchen die Masse Masse sein zu lassen.
      Kurz: Ich will versuchen weniger hektisch auf Tagesstimmungen zu reagieren.

      Werde erstaml Deinen Bio Thread lesen.
      earchy
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 16:59:39
      Beitrag Nr. 57 ()
      Hallo @ all,

      ich finde es interessant, das im gesamten Board auf ganzer Linie kontrovers über Biotech diskutiert wird.

      Für mich ein eindeutiger Pluspunkt für die Biotechnologie.( Hier schlagen sich die Börsenpsychologen mit der eigenen Waffe)

      Ich gebe Euch recht, nicht alles blind zu kaufen und sich vorher eine allgemeine Übersicht über die Branche zu verschaffen.

      Hier möchte ich mich bei Shaky, der sich eine "Schweinearbeit" damit macht fundamentales rüberzubringen, bedanken.

      Für alle die meinen, es kommt aus Shakesbier`s euphorischer Märchenecke, kann ich nur sagen, das sich das zu lesende, inhaltlich mit den 2 Fachbüchern deckt, die ich lese.

      Um Shaky`s Bio-Thread nicht zu missbrauchen, und mich als zusätzliche Zielscheibe hin zu stellen, setze ich hier einen Abschnitt über grundsätzliche Gedanken herein, der nicht mal alle Aspekte beinhaltet.


      Biotech-Aktien- die neuen Internetwerte?

      Die Überzeugung, Daß unsere Zukunft von der Informationstechnologie bestimmt wird, hält sich hartnäckig in den Köpfen. Doch könnte es nicht anders sein? Genau wie Fernsehgeräte oder die einst so teuren elektronischen Taschenrechner-mittlerweile zum Werbegeschenk herabgesunken-sind auch die elektronischen PC`c, die bald unsere Toaster und die Zentralheizung steuern können, heute bereits preiswert zu haben. Computer sind schon jetzt im täglichen Leben allgegenwärtig. Sie arbeiten-meistens-zuverlässig.
      Doch schon immer kennzeichnete Allgegenwart den Endpunkt eines Booms oder zumindest dessen bevorstehende Nähe. Die Schöpfer der Rechner und der Softwareprodukte sind deshalb auf der Suche nach neuen Anwendungsmöglichkeiten. Dies ähnelt der berühmten Quadratur des Kreises: Wie soll man den Grad der Verbreitung von Computern angesichts ihrer Allgegenwart weiter erhöhen?
      Mehr und mehr wird deutlich, daß sich der anhaltende Boom der Informationsverarbeitung und des Internets dem Ende zuneigt. Einen scharfen Blick auf die Realität werfen Literaten wie der französische Schriftsteller Michel Houellebecq. Er diagnostizierte in seinem Roman "Ausweitung der Kampfzone", daß es der Welt an vielem mangele, jedoch nicht an Information, die im Überfluss verfügbar ist. Erste Eintrübungen der Perspektiven der Informationstechnologie ist denn auch unübersehbar: An vielen Fronten toben Preis- und Standardisierungskriege. Lebensmittelketten sind in das PC-GHeschäft eingestiegen, während sich eine wachsende Zahl von Unternehmen der Software- und Computerbranche auf das wissenintensive Service- und Beratungsgeschäft wirft. Die grossen Herausforderungen wie die Bewältigung des "Jahr 2000-Problems" sind indessen längst gemeistert. IT- Vergangenheit ist in Europa auch die elektronische Vorbereitung des Euro- sie ist längst vollzogen. Auch die Interneteuphorie macht irgendwann realistischen Überlegungen Platz. Denn die Masse der Internetunternehmen münzt ihre Aktivitäten nicht in Gewinne, sondern schreibt tiefrote Zahlen. Als sicher gilt, daß viele Unternehmen des Internetsektors die Gewinnzone niemals erreichen werden. Auch der scheinbar grenzenlose Möglichkeiten verheissende Sektor der Telekommunikation ist, wenn man genauer hinschaut, schnell entzaubert: Der Wettbewerb unter den vielen mit immer neuen Sondertarifen um Kunden kämpfenden Unternehmen ist messerscharf. Gerade dieser Bereich der Wirtschaft ist von einem zwar für den Verbraucher erfreulichen, aber für die Produzenten nachteiligen Preisdruck gekennzeichnet. Ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb ist so auf Dauer zu befürchten.
      Anders ist es bei den pharmazeutischen Produkten. Wie kann es etwa sein, daß immer wieder ein über der Inflationsrate liegender Anstieg der Preise von Pharmazeutika und biotechnologischen Produkten zu verzeichnen ist? Im Normalfall sinkt die Nachfrage in Folge einer Preissteigerung. Im Falle der pharmazeutischen Produkte ist der Zusammenhang hingegen weniger stark ausgeprägt. Diese unelastische Nachfrage erklärt sich dadurch,daß ein Patient bei medizinischer Notwendigkeit im Notfall auch bereit ist, fast jeden Preis für sein Medikament zu bezahlen, mit dem Ziel, gesund zu werden bzw. seine Gesundheit zu stabilisieren. Kaufabstinenz bei Therapeutika erscheint in der Regel als schlechte Wahl. Zusätzlich werden die Kosten solcher Produkte auch in vielen Fällen von der Krankenversicherung erstattet. Auf diese Weise eröffnen sich der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie einige Preisspielräume, die von ihr auch natürlich gerne genutzt werden. Sie erklären den ganz besonderen Reiz, den die pharmazeutische Industrie nicht zuletzt auf Investoren ausübt.
      Diese Zusammenhänge gelten ganz besonders, wenn den Verbrauchern keine Alternativangebote zur Verfügung stehen. Auf pharmazeutischen Märkten verhindert vielfach ein patentrechtlicher Schutz den Markteintritt anderer Anbietern in gleichen Wirkstoffsegment- der Pharmaanbieter befindet sich dann in einer monopolähnlichen Situation.
      Das gilt im noch stärkeren Maße für die Biotechnologie: Selbst nach Ablauf der Patentzeit sind deren Produkte nur schwer durch Generika zu kopieren. Mit mehr als 350 in der Entwicklung befindlichen biotechnologischen Produktenird deutlich, daß die Innovation im Pharmasektor von der Biotechnologie bestimmt werden wird. Viele dieser verheißungsvollen Produkte haben die klinische Phase der Marktzulassung bereits hinter sich und sehen einer Zulassung entgegen.
      Manche Unternehmen werden diese Produkte nicht selbst zu Markze bringen, sonder Kooperationen mit Pharmaunternehmen eingehen. Neben der eigenen Vermarktung oder dem Verkauf von Lizenzen bieten sich den Biotechnologen und den versierten Technikern des Sektors viele Chancen in der Auftragsforschung für Konzerne und-ausgerechnet(!)-in der Bioinformationstechnologie. Denn inzwischen wachsen die Datenbestände aus den Labors der Genforscher, die von der Genomforschung poduziert werden und auf ihre Aufbereitung warten, himmelhoch. Neue Dienstleistungsbranchen sind im Entstehen begriffen. Diese vereinen die Möglichkeiten der Informationstechnologie mit den riesigen Potentialen der Biotechnologie. Schon heute schliessen Genomik- und Pharmakogenomikunternehmen immer höher dotierte Verträge mit Pharmaherstellern ab,die der Datenflut aus den Forschunglabors nicht mehr gewachsen sind und Hilfe bei der Entwicklung neuer Pharmazeutika in Anspruch nehmen müssen. Der globale Umbau einer Wirtschaft, deren Zukunft im biologischen Wissen verborgen liegt,hat begonnen. Der Zukunftsforscher und Mathematiker Leo A. Neofiodow prognostiziert in seinem Buch " Der sechste Kndratieff", dass es im 21. Jahrhundert in erster Linie die Gesundheitsdienstleistungen und der Fortschritt in Medizin und Pharmazeutik sein werden, die für Schwung in der Wirtschaft sorgen. (und nicht nur Neofiodow)
      Die Biologie wird damit auch den Kurs der Informationstechnologie bestimmen! Denn mit der vielzitierten Schlüsselrolle der Informationstechnologie in der globalen Wirtschaftsrevolution ist es nicht so weit her, wie immer behauptet wird. Computer sind nur die Werkzeuge, die den Rohstoff der Zukunft in Form von Bioinformationen bearbeiten. Die Verwaltung und Organisation solcher Informationen wird im kommenden Jahrhundert der Biotechnologie die subordinierte Aufgabe der Rechner sein. Schon heute verzeichnet der Markt für solche Dienstleistungen ein rasches Wachstum. Quelle des Wachstums ist die in den Labors anfallende Datenflut, die sich im Zeitraum von eineinhalb Jahren verdoppelt. Ein einziges grösseres genetisches Labor bringt an einem Tag 100 Gigabyte hervor- das 20000 fache der Daten des kompositorischen Lebenswerk eines Johann Sebastian Bach. Entsprechend sind auch die Vertragssummen von Forschungsallianzen zwischen Pharma- und Genomunternehmen gestiegen, die leicht die 50 Millionen Dollargrenze übersteigen.
      Dabei steht in der Biotechnologie der grösste Wissens- und Wachstumsschub erst noch bevor: Mit dem Abschluss des Human Genom Project (HUGO)- dem derzeit ehrgeizigsten Mnschheitsprojekt- wird der Code des gesamten Erbgutes des Menschen offen vor den Augen der Wissenschaft liegen. Schon erfasst die Revolution der Gene immer neue Wirtschaftsbereiche. Privates, durch Patente geschütztes Wissen konkurriert dabei mit der public domain des biologischen Wissens um die Vorherrschaft. Mit Macht verändern die neuen biologischen Techniken den Pharma- und Chemiebereich, den Agrar- und Ernährungssektor, deren Unternehmen zu sogenannten Life-Sciences Spezialisten zu mutieren beginnen. Neue Märkte wie die des sogenannten functional food, der Lebensmittel mit heilenden und gesundheitsförderden Eigenschaften, sollen entstehen und im Falle ernsterer Erkrankungen durch innovative und wirkungsvollere Pharmazeutika und Therapien- auch gegen altersbedingte und unheilbare erbliche Krankheiten-Ergänzung finden.
      Am Ende wird auch in unseren Computern ein biologisches Herz schlagen, denn die DNS erweist sich als hocheffizienter Mikrochip, dessen Leistung der konventioneller Rechnerarchitekturen überlegen ist. Dann werden Biotechnologie und Informationstechnologie einander durchdringen und am Ende nicht mehr voneinander zu trennen sein.

      Noch eine Anmerkung meinerseits zu letztem Kapitel:
      Hewlett Packard hält 40% der Affymetrix-Aktien und plant einen neuronalen Computer herzustellen.
      Meines Wissens existieren schon neuronale Chips in den Forschungslaboratorien.

      Noch eines gebe ich zu bedenken, obwohl das eher in Capoon`s Thread gehört.

      Welche Ziele hat der Mensch?
      Wenn schon nicht die Unsterblichkeit, dann das, möglichst alle erdenklichen Krankheiten heilen zu können.
      Für mich gibt es keine grössere Triebfeder, für die Forscher, als dieses Ziel

      So long Gnomi
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 17:26:37
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hi Gnomi,

      es ist ja nett, dass du Shakeys Bio-Thread nicht missbrauchen möchtest, aber bitte bedenke auch das Thema von diesem Thread. Hier soll es nicht darum gehen, welche Branche nun zu bevorzugen ist, sondern es sollen einmal grundsätzliche Überlegungen angestellt werden, welche Gründe oder Kriterien zu einem Aktienkauf oder Verkauf führen.

      Generell hast du natürlich Recht, wenn du sagst, dass die Gesundheit das wertvollste Gut des Menschen ist. Andererseits muss man aber auch die Zielgruppen im Auge behalten, die Zielgruppe "Handybenutzer" ist sicherlich größer als die Zielgruppe "MS-Kranker".

      Aber wie gesagt, lass uns das bitte woanders ausdiskutieren, mein Vorschlag: mach doch neben Shakeys Bio-Info-Thread noch einen Bio-Diskussions-Thread auf.

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 17:43:07
      Beitrag Nr. 59 ()
      Hallo earchy,

      ehrlich gesagt fühlt sich mein Bauch auch nicht wohl beim Kauf von
      Werten,die wie Vertex oder Millennium "very high" stehen.
      Wenn ich mir meine vierjährige Börsenpraxis anschaue,stelle ich aber
      fest,daß mein Bauch bei mir eine deutlich bessere Performance
      verhindert hat.Ich hatte immer große Probleme damit,Werte zu kaufen,
      die schon deutlich gestiegen waren.Mein Bauch wollte die allzu
      offensichtlichen Schäppchen und Sonderangebote,Papiere,die meistens
      nicht ohne Grund im Sonderangebot waren.
      Deshalb versuche ich immer öfter,zu meinem Bauch zu sagen:Halt dich
      kusch!Deshalb habe ich angefangen,in scheinbar teure Werte zu
      investieren.
      Das eine Aktie schon heftig gestiegen ist,ist jedenfalls kein Negativ-
      kriterium...

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 19:25:23
      Beitrag Nr. 60 ()
      ach joe

      Andererseits muss man aber auch die Zielgruppen im Auge behalten, die Zielgruppe "Handybenutzer" ist sicherlich größer als die Zielgruppe "MS-Kranker".

      hier irrst du gewaltig, fragt sich, was ist mit anderen krankheiten, die man vielleicht bald heilen kann, was ist mit viren, die heute tödlich sind, morgen abgetöten werden können, was ist mit den dutzenden unterschiedlichen arten von krebs, was ist mit den querschnittsgelähmten, die irgendwann wieder aufstehen könnten, was mit den parkinson-kranken, etc. etc. etc. was ist mit dem enormen potential der firmen, die hier beteiligt sind, medikamente oder verfahren gegen diese krankheiten auf den markt zu bringen.....


      ein handy hat heut jeder, die vision, vorherzusehen, was mit biotech zukünftig zu verdienen ist, haben heute wenige.


      gruss
      shakesbier - der bioaktionär :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 21:59:54
      Beitrag Nr. 61 ()
      Joe,

      ich muss Dir heute häufig widersprechen.

      Dieser Punkt gehört sehr wohl in Deinen Thread.

      Nimm ihn einfach als Beispiel dafür, das man mit Hilfe von Fachbüchern sehr wohl in der Lage sein kann, aussichtsreiche Branchen zu finden.
      Somit hast Du dann auch ein Kriterium für eine Aktienauswahl.

      keep cool

      Stefan
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 00:51:44
      Beitrag Nr. 62 ()
      Hallo Horni,

      ich habs schon gemerkt.

      Wir zwei haben unterschiedliche "Bäuche" äh, ich meine Bauchgefühle. Bei mir ist es eher umgekehrt.

      Mein Ratio sagt mir, Limits setzen LImits setzen, mein Bauch sagt mir immer: Meine Güte ob der Wert jetzt 1 Euro mehr kostet oder nicht, spielt doch keine Rolle, du bist doch langfristig orientiert.

      In der Summe hat mein Bauch gewonnen (obwohl ich nur 70 Kg wiege), aber bei Biotech kam er leider nicht zum Zuge...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 18:36:38
      Beitrag Nr. 63 ()
      earchys Gesetz:

      Ich habe Gigabell nicht gekauft.
      Und was ist?
      Heute plus 104%.

      Hätte ich gekauft, wären die abgesackt.

      earchy
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 19:03:44
      Beitrag Nr. 64 ()
      Hi earchy,


      zugegeben: Dein Fall hat,unabhängig davon,daß ich Gigabell für eine
      Roulette-Aktie halte,schon etwas Unheimliches...
      Aber tröste dich,ich erwische unter Kurzfristaspekten auch nur
      selten den richtigen Zeitpunkt.
      Es klingt idiotisch,aber manche haben eine gewisse Begabung fürs
      Glück(im finanziellen Sinn).Wenn die Mutter meiner Freundin ein
      paar Mark in einen einarmigen Banditen wirft,geht sie in aller
      Regel mit einer dreistelligen Summe wieder weg.Ich habe das schon
      mehrfach selber beobachtet.Wir hingegen fallen halt unter Earchys
      Gesetz.Mein Trost:An der Börse ist nicht nur der Zufall maßgebend.
      Langfristig werden auch Deppen wie wir mit einer guten Aktienauswahl
      gute Gewinne erzielen.

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 19:32:29
      Beitrag Nr. 65 ()
      @earchy

      jaja, gigabell, erster kurs 6,65 in frankfurt, jetzt irgendwas mit 11....

      wenn du nur zocken willst, wirst du auf dauer verlieren, heute nimmst du die 70% gewinn mit, freust dich und investierst morgen früh in informatec, verlierst zwei drittel und was dann?

      vergess doch diese zockerpapiere, gönn dir ein paar o.s., wie z.b. auf vw....da kannst du auch schnelle 100% machen, allerdings wesentlich "seriöser". ansonsten: biotechwerte nicht vergessen, auf gehts, earchy.


      gruss
      shakesbier - der nun keinen zockerthread mehr hat :eek:
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 20:35:18
      Beitrag Nr. 66 ()
      @shaky

      Ja, das ist lustig. ich habe mir die VW calls mal in Onvista aufgerufen. Aber das sind mir zu viele. Ich blicke da nicht durch.
      Und irgendeinen auf gut Glück, nun die Lektion hatte ich bereits.

      Was Biotech betrifft, habe ich Deinen thread bereits ins Word kopiert und will mir die Tage die 40 Seiten mal ausdrucken. Ich habe schon eine erste Vorstellung, welche Werte es sein könnten. Hier kommt nur wieder das Thema des thread ins Spiel :

      Wie wählt man Aktien aus? Strategie?

      Und ich sagte ja an anderer Stelle, dass ich Sorgen habe etwas zu kaufen, was so etwa am ATH operiert. Vielleicht sind die Sorgen auch nur gesund wie unbegründet, da die Bios in Zukunft von einem ATH zum nächsten eilen werden. Ich arbeite mich ran....

      earchy
      Avatar
      schrieb am 03.10.00 09:17:33
      Beitrag Nr. 67 ()
      Tach Auch

      vielen Dank Rolf, daß wenigstens Du mir geantwortest hast. Bei mir ist vieles ähnlich, wie bei Dir, nur das meine Strategie
      auf 8 Jahre länger ausgelegt ist. Auch mit einigen Statements vom JoeCool kann ich was anfangen. Leider denke ich, das
      dieser Thread ein wenig am Thema vorbei läuft, deshalb nochmal die Fragen und diesmal an ALLE:

      - WER hilft dir bei DEINEN entscheidungen? (braucht nicht beantwortet zu werden, wird mit GURUdiskussion bestraft)
      - WIE sorgst DU für risikostreuung in deinem depot und ist die notwendig??
      - WAS macht für DICH eine aktie aus in die du investieren möchtest??
      - WIESO bewertest DU gerade diese information über einen wert positiv bzw negativ??
      - WESHALB hältst DU an dem einen wert fest und an dem anderen nicht?
      - WARUM fällt mir jetzt keine frage mehr mit warum ein??

      letztlich läuft es auf die Frage hinaus:

      WARUM hast DU genau diese aktie in genau diesem anteil in DEINEM depot und was versprichst DU DIR davon??


      Die Idee hier mal einen konkreten Fall zu analysieren halte ich für nicht schlecht, vielleicht sollte man einfach zwei Werte
      zur Diskussion stellen und alle Threadteilnehmer versuchen sich so damnit zu beschäftigen als wenn sie ernsthaft über diesen
      Wert nachdenken, allerdings dürften dies keine Zockerpapiere sein. Ich glaube auf diese Art kann man eine ganze Menge
      über die Analyse von Aktien und die Kaufentscheidung lernen. Ich glaube schon es ist interessant auf welchen unterschiedlichen
      Wegen Shakesbier, Learner6, Hornwatz, JoeCool und Gnomi (um nur einige zu nennen) zu unterschiedlichen ergebnissen
      kommen. Ich denke das die Werte nicht aus einer der In Branchen kommmen sollten.

      IXC
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 23:29:48
      Beitrag Nr. 68 ()
      @IXC,

      da wirfst du ja eine Menge Fragen auf einmal auf. Ein Patentrezept habe ich diesbezüglich auch nicht, aber ich hoffe, dass im Verlauf dieses Threads noch ein paar gute Anregungen kommen. Es gab mal einen User Dr. X, der seine Postings oft mit "Auf gutes Investieren" beendete. Mit diesem Satz kann ich nichts anfangen. Dieser User hat wahrscheinlich eine bestimmte Vorstellung davon, was "gutes Investieren" ist, als hätte die Art des Investierens einen Wert an sich. Quasi nach dem Motto, meine Aktien fallen zwar, aber dafür habe ich ja "gut" investiert, da fühle ich mich doch gleich viel besser.

      Ich sehe das mittlerweile etwas anders. Für mich ist es ein gutes Geschäft, wenn ich aufgrund von allgemein verfügbaren Informationen (andere hab` ich meistens leider nicht) und etwas Nachdenken eine Aktie erwische, die steigt. Solange sie steigt, versuche ich sie zu behalten, und wenn sie wieder fällt, dann verkaufe ich. Zumindest möchte ich mir dieses Verhalten antrainieren. Das hört sich natürlich VIEL leichter an, als es in Wirklichkeit ist, zumal man der Aktie auch eine gewisse Toleranz und Geduld entgegenbringen muss. Aber es geht doch wirklich nur darum, dass man seinen Einsatz vermehrt. Es gibt kein Schiedsgericht, welches einem Noten für gutes oder schönes Investieren verleiht. Jeder muss die Methode finden, die seiner Persönlichkeit angemessen ist.

      Meine erste Überlegung war ja, dass ich mich nicht von Tagesschwankungen abhängig machen möchte, damit ich den Tag anders nutzen kann.

      Meine zweite Überlegung ist nun, dass ich das Depot über verschiedene Branchen streue, um die Korrelation zwischen den einzelnen Aktien und damit auch die Volatilität des Depots insgesamt zu verringern. Zum einen übernehme ich hier einmal die Anregung des Profis Beldsnijder, zum anderen habe ich dieses Jahr eine Branche übergewichtet, was sich als nicht so vorteilhaft, weil nervenzehrend, erwiesen hat. Welche Branchen in Zukunft interessant sein können, kann man hier nachlesen: Thread: Bio-Diskussions-Thread für Gnomi.

      Gruß Joe - der jetzt auf WIE, WAS und WESHALB geantwortet hat :)
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 23:53:53
      Beitrag Nr. 69 ()
      @ixc

      Gleich so viele Fragen auf einmal ;). Naja; mal der Reihe nach:

      - WER hilft dir bei DEINEN entscheidungen? (braucht nicht beantwortet zu werden, wird mit GURUdiskussion bestraft)

      Um der Gurudiskussion vorzubeugen. Kein Frick, kein Förtsch; meine Entscheidungen treffe ich ganz allein (mit allen Konsequenzen). Vielfach dient der "Guru" dazu, bei Fehlinvestitionen einen Schuldigen zu haben. Deswegen gebe ich z.B. auch niemals Freunden Tipps, sondern nenne maximal Werte, über die sie sich mal informieren sollten, weil ich sie interessant finde. Die eigene Entscheidung ist ein wichtiger Punkt, um langfristig an der Börse erfolgreich zu sein (nur aus Fehlentscheidungen erziele ich einen Lerneffekt).

      - WIE sorgst DU für risikostreuung in deinem depot und ist die notwendig??

      Risikostreuung ist bei mir ein heikles Thema. Ich bin fast ausschließlich am Neuen Markt investiert. Eine aktuelle Bilanz in der Hand ist mir sicherer als ein Investment in Asien oder sonstwo, um eine höhere Risikostreuung zu erzielen. Für die Möglichkeit "nah dran zu sein", verzichte ich auf die Streuung.

      - WAS macht für DICH eine aktie aus in die du investieren möchtest??

      Ich bin immer auf der Suche nach Werten am NM, die ein günstiges Preis-/Leistungsniveau besitzen und von der Masse noch nicht entdeckt worden sind. Je weniger Postings im WO-Board zu dem Wert desto besser. Habe auf die Art und Weise auch ab und zu mal einen Volltreffer mit einigen 100% Kurssteigerung dabei (aber natürlich genauso viele Werte, die immer noch unentdeckt sind :().

      - WIESO bewertest DU gerade diese information über einen wert positiv bzw negativ??

      Zahlen, Management, Marktstellung, Wachstumsaussichten und Produkt sind die Informationen, auf die ich achte. Insbesondere der Faktor Management ist mir wichtig (habe z.B. vor Monaten mal gelesen, daß die Führung von Umweltkontor ehemalige Energiekontormanager sind, denen Energiekontor zu steif und unflexibel geworden ist; bei soetwas werde ich hellhörig, das gefällt mir).

      - WESHALB hältst DU an dem einen wert fest und an dem anderen nicht?

      Früher konnte ich mich nicht von meinen Lieblingen trennen. Daher mittlerweile immer Stopp-Loss bei max. 30% Verlust.

      - WARUM fällt mir jetzt keine frage mehr mit warum ein??

      Ich hätte da noch eine:

      Warum steigen seit Tagen die ganzen Pommesbuden am Neuen Markt (Gigabell, Metabox, Informatic)? Das bringt doch wieder das gesamte Segment in Verruf :(:

      Gruß
      Blaubär99
      Avatar
      schrieb am 05.10.00 10:24:39
      Beitrag Nr. 70 ()
      Tach auch

      habe mior heute mal die Focus Money gekauft, da ist als Titelstory etwas über aktienanalyse enthalten, sah auf den ersten Blick interessant aus, mal sehen ;)


      @Joe und Blaubär

      ich dachte mir mit konkreten Fragen kommen wir in diesem Thread mal weiter, scheint doch gelungen, mal sehen, wer noch antwortet :)


      @Blaubär

      Noch eine Antwort:
      Warum steigen seit Tagen die ganzen Pommesbuden am Neuen Markt (Gigabell, Metabox, Informatic)? Das bringt doch wieder das gesamte Segment in Verruf :(

      leider ist es mittlerweile einfacher über das www mit aktien zu spielen als ins Spielkasino zu gehen!

      IXC
      Avatar
      schrieb am 09.10.00 10:06:00
      Beitrag Nr. 71 ()
      Hi Leute,

      ich beende diesen Thread jetzt, d. h. ihr dürft natürlich noch weiter diskutieren, nur fühle ich mich für die Moderation dieses Threads aber nicht mehr zuständig. Für Interessierte empfehle ich den Thread: Kriterien für Wachstumswerte, Kriterien für Wachstumswerte, welcher eine ähnliche Thematik hat.

      Gruß Joe
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 13:47:42
      Beitrag Nr. 72 ()
      Also gut,

      da es verschiedentlich angesprochen wurde, ist der Thread wieder eröffnet.

      Hier soll es nicht um heiße Tipps gehen, sondern um die Frage, wie man zu den heißen Tipps kommt. Anders ausgedrückt, wie kann man aus dem Informationsüberfluss, der uns tagtäglich berieselt, mit nur einigen wenigen Kriterien aussichtsreiche Aktien herausfiltern?

      Dieser Thread soll diesbezüglich eine Ideensammlung sein, es wäre ja auch langweilig, wenn jeder die gleiche Methode hätte.


      Meine eigenen Überlegungen sind momentan die folgenden, das kann nächste Woche aber schon wieder anders aussehen ;)

      - Sektor

      das Depot soll Aktien aus verschiedenen Sektoren enthalten, um die Korrelation zwischen den Aktien und somit die Schwankungsbreite des Depots insgesamt zu verringern. Es ist ja immer wieder zu beobachten, wie ein ganzer Sektor "abgestraft" wird, nur weil ein Unternehmen des Sektors schwache Zahlen meldet. Ich lese gerade ein sehr interessantes Buch von Harry S. Dent (Börsentrends erkennen, Finanzbuch Verlag), demzufolge haben wir noch bis 2007/2008 Zeit, um FU zu werden!

      Dann soll der Dow auf ca. 41.000 stehen, danach sollen erstmal 15 Jahre Deflation folgen. Während der Deflation kauft man am besten langfristige Anleihen und niedrigkapitalisierte Unternehmen erst nach einem Crash. Danach, um ca. 2023, dürfte es für viele von uns zu spät sein, noch eine nennenswerte FU aufzubauen. Dent begründet den langen Wirtschaftsboom seit 1982 mit der Generation der "Baby-Boomer", die 2008 den Höhepunkt ihrer Kaufkraft mit 46,5 Jahren erreicht. Das Buch ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert!

      Wieso ich das in diesem Zusammenhang erwähne, auch Dent empfiehlt, sich auf bestimmte Sektoren zu konzentrieren, die bis 2008 seiner Meinung nach gut laufen dürften:

      - Software/Technologie

      - Finanzdienstleistungen

      - Gesundheitswesen

      Dieses kann man natürlich noch weiter unterteilen, das ist erstmal eine Diskussionsgrundlage. Auf jeden Fall scheint mir das eine große Vereinfachung beim Herausfiltern der richtigen Aktien zu sein. Erst mal überlegen, welcher Sektor. Dann die aussichtsreichste(n) Aktie(n) aus diesem Sektor auswählen. Je nach Risikoneigung kann man die Sektoren unterschiedlich gewichten oder z. B. noch einen Emerging-Market-Fonds dazu nehmen (lt. Dent ist in den nächsten Jahren auch Asien ohne Japan interessant).

      - Strategischer Fokus

      des Unternehmens. Das Unternehmen sollte kein Gemischtwarenladen sein, sich auf einen Bereich konzentrieren und in diesem dann besonders gut sein. Das ist sicherlich Geschmackssache, aber wenn ich einen Gemischtwarenladen möchte, dann nehme ich einen Fonds.

      - Geschäftsmodell

      wie soll Geld verdient werden, gibt es hohe Markteintrittbarrieren für Mitbewerber?

      - Marktkapitalisierung

      des Unternehmens sollte noch weiteres Wachstum ermöglichen. Man vergleiche einmal Cisco mit Juniper, dann wird`s klar.

      - Umsatzwachstum

      soll größer sein, als das der Mitbewerber. Nicht nur Gewinne steigern, weil man Leute entlässt.

      - Gewinnwachstum

      (sofern Gewinne vorhanden) soll größer sein, als das der Mitbewerber. Daraus lässt sich eine sehr hilfreiche Kennzahl berechnen, das dynamische KGV, oder englisch PEG (Price-Earning to Growth Ratio), mit welcher man verschiedene Wachstumswerte miteinander vergleichen kann.

      Price Earning to Growth-Ratio

      Die Kennzahl Price-Earning to Growth-Ratio setzt das KGV eines Geschäftsjahres in Relation zum erwarteten Gewinnwachstum im kommenden Geschäftsjahr. Das PEG wird vor allem bei Wachstumswerten zur Bewertung eingesetzt. Dabei wird zu Grunde gelegt, dass Wachstum einen positiven Einfluss auf den Unternehmenswert hat und dass sich die KGVs im Verhältnis zum Wachstum verändern. Es wird insbesondere für Unternehmen verwendet, die wertsteigernde Wachstumschancen besitzen. Eine PEG-Ratio kleiner als 1 weist auf eine Unterbewertung des Unternehmens hin, da das KGV geringer ist als die implizierte Wachstumsrate des Unternehmens. Eine PEG-Ratio von größer als 1 deutet auf eine Überbewertung, ein PEG gleich 1 auf eine faire Bewertung. Allerdings muss das PEG eines Unternehmens sinnvollerweise mit dem Branchendurchschnitt verglichen werden, wenn beispielsweise eine Aktie eine PEG von 1,1 aufweist, die gesamte Branche jedoch mit einem PEG von 1,4 bewertet, kann man nicht in isolierter Betrachtung des Unternehmens von einer Über- oder Unterbewertung ausgehen.


      - Netto-Umsatzrendite

      ist größer als die der Mitbewerber. Entweder sind die Produkte besser, als die der Mitbewerber, oder es bestehen hohe Markteintrittbarrieren.

      Netto-Umsatzrendite

      Die Netto-Umsatzrendite ("Netto-Gewinnspanne") berechnet sich aus dem prozentualen Anteil des Jahresüberschusses am Umsatz des Unternehmens. Hier wird also der bilanzmäßig ausgewiesene Gewinn in Relation zum Umsatz gesetzt. Man erhält also eine Kennzahl, welche die Nettoertragskraft eines Unternehmens beschreibt.


      - Trendkanal

      soll aufwärts gerichtet sein, oder die Aktie bricht gerade aus einem Seitwärts-Trendkanal nach oben aus. Ein bisschen Charttechnik muss da für meinen Geschmack auch noch mit hinein, schließlich kauft man eine Aktie in der Hoffnung, dass sie dann steigt. "Gutes Investieren" kann doch nicht heißen, dass man Daimler kauft und dann 3 Jahre mit ansieht, wie die Aktie Kapital vernichtet.

      Gibt es weitere Anregungen, Ergänzungen oder andere Lösungswege? Kann man das Ganze vielleicht noch vereinfachen? Die Kriterien sind in erster Linie für Wachstumswerte geeignet. Gibt es bessere Kriterien für Value-Aktien, Biotech oder den Neuen Markt?

      Gruß Joe :cool:
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 19:11:02
      Beitrag Nr. 73 ()
      Hallo 50-er,

      @Joe Cool
      Du wolltest wissen, wie ich die einzelnen Depotbereiche genau differenziere und wie meine Kriterien bei der Aktienauswahl aussehen. Momentan bastele ich gerade noch daran mir einen Kriterienkatalog für jeden einzelnen Bereich zu erstellen. Wie gesagt, ich lerne noch und bin dabei meine „Hausaufgaben“ Schritt für Schritt zu erledigen.
      Oberstes Ziel ist es meine Zielperformance zu erreichen, die mich spätestens mit 50 zum FU´ler macht, möglichst sogar noch vorher.
      Bei der ursprünglichen Version ist dies erreicht, wenn ich ein durchschnittliches Depotwachstum (inklusive Sparleistung) von 21,5 % erreiche, was in etwa eine reine Performance von 17 % entspricht.
      17 % ist meine Benchmark. Mein „Handelssystem“ soll mir diese 17 % möglichst sicher garantieren. So weit zur zahlenmäßigen Zielsetzung.

      Daneben will ich zwei wichtige Zielsetzungen nicht außer Acht lassen, was den tagtäglichen Börsenumgang angeht:

      - Mein börsenspezifisches Verhalten und
      - Meine persönliche familiäre Situation, die es mir nur eingeschränkt erlaubt tagtäglich stundenlang mit Aktien zu beschäftigen.

      Unter diesen drei (17 % Performance und die beiden oben genannten) Restriktionen sind alle meine Handlungen zu sehen.
      Doch nun zu meiner Depotaufteilung.
      Vorab: Es gibt tlw. „fließende Grenzen“. Ich habe die Risikobereiche gemäß meinem Risikoprofil so gewählt, daß ich einigermaßen sicher die angestrebte jährliche Zielperformance von 17 % ohne großen täglichen Aufwand erreichen kann. Ich habe für alle drei Risikobereiche KEIN mathematisch, wissenschaftlich exakte Difinition.
      Dies habe ich auch nicht vor. Also kann ich nicht mit Lineal und Rechner nachprüfen, wenn das Unternehmen die und die Marktkapitalisierung oder den und den durchschnittlichen Prozentsatz Gewinnwachstum erreicht hat, ist er ein Global Player, da ich dies versuche branchenspezifisch zu sehen.

      Meine Basis bilden die Global Player. Dies sollen sichere, solide Unternehmen sein, die aufgrund ihrer hervorragenden Ergebnisse ein stetiges Wachstum erzielte, daß mir eine Zielperformance Allein aus diesem Bereich von 17 % als realistisch ansehe. Was die Haltedauer angeht, so kann es sich hier um „Dinosaurier“ handeln, da ich die Aktien (wenn sich fundamental nichts ändert) auch bis zu meiner FU im Depot liegen lassen könnte.
      Die Steuerfrist spielt hier keine Rolle, da ich nicht vorhabe sie unterjährig zu verkaufen.

      Der Powerbereich
      Hier handelt es sich um Unternehmen, die bereits gut in ihren Märkte und Branchen positioniert sind und nahe dran sind den jeweiligen Marktführer mal den Rang abzulaufen. Es sind (meist) Unternehmen mit einem guten Geschäftsmodell (guter Story), überdurchschnittlichen Wachstumsraten.
      Das Risiko eines Rückschlages ist hier natürlich deutlich höher als bei den Global Player, weshalb ich die Summe auf max. 30 % meines Depotkapitales begrenze. Auch hier sollte die Steuerfrist keine große Rolle spielen, da ich den Aktien (wenn sich fundamental nichts ändert) eine Probezeit von min. 1 Jahr einräume um dann zu entscheiden, wie es weitergeht.

      Der Turbobereich
      Im Gegensatz zu dem Powerbereich handelt es sich hier um spekulative Werte, die wahnsinnige Wachstumschancen aber auch sehr hohe Risiken haben. Sie dienen mir als „Spielwiese“, wo ich unterjährig auch mal verkaufe. In diesem Bereich werden irgendwann einmal die OS angesiedelt sein; Neuemissionen drunterfallen, die ich nach der Zeichnung wieder verkaufe oder hochspekulative Einzelwerte.

      Soweit zu meinen drei Risikoklassen. Wie wähle ich persönlich einen Wert aus, nicht wie würde man optimal lt. Literatur auswählen, ich will ja ehrlich bleiben ?

      Anhand der Auswahl meines Pharmawertes Novartis möchte ich dies kurz erläutern. Ausgangssituation: Aufbau meines Risikobereiches Global Player. Ich suchte u.a. einen Pharmawert (neben Konsum und Finanz). Das Depot bestand zu dem Zeitpunkt in diesem Bereich zur Hälfte aus USA-Aktien und zur anderen Hälfte aus europäischen Aktien. Tendenziös ist mir der USA-Anteil zu hoch.

      Zuerst habe ich mir unter Onvista in einem Aktienvergleich ALLE weltweiten Werte rausgesucht die unter Pharma dort auftauchten. Dann habe ich selektiert nach USA und Europa, alle kleineren Werte rausgeschmissen.
      Es blieben in etwa 10 Werte übrig die für mich in Frage kamen. Für diese zehn Werte habe ich eine Exceltabelle angelegt und das Zahlenmaterial dort im Vergleich übertragen. Als Zahlenmaterial habe ich die komplette Palette die unter Onvista zur Verfügung steht berücksichtigt. Da neben den US-Werten auch einige europäische Werte zur Auswahl standen und ich den US-Anteil in meinem Depot verringern wollte, habe ich alle US-Werte (u.a. auch Pfizer) gelöscht.

      Es blieben 5 Werte übrig. Jetzt habe ich mir das Zahlenmaterial noch genauer angeschaut. Ein Wert fiel raus, weil ich nicht bereit war für eine Aktie über 10 TDM zu zahlen, da mein Einstiegslimit 5 TDM sind.

      Letztendlich blieben drei Werte ürig: Novartis, Aventis und Schering

      Was das reine Zahlenmaterial anging, kamen alle Drei in Frage.
      Nun ging es darum weitere Informationen einzuholen.
      - Ich habe mir alle Nachrichten aus den letzten zwei Monaten über Internet durchgelesen.
      - Ich habe mir im Stichwortverzeichnis meiner vorliegenden Magazine alles, was dort veröffentlicht wurde, durchgelesen.
      - Ich habe im WO-Board unter Suche vieles über die drei Kandidaten gelesen, ebenso einiges in meinem Thread „Basisaktien“ erfahren.

      Allein durch die Beschäftigung mit diesen drei Firmen hatte ich schon eine gewisse Beziehung zu den Unternehmen entwickelt. Nach meinem „Lesestudium“ kamen nur noch zwei Firmen in Frage: Aventis und Novartis.

      Letztendlich kann ich gar nicht soooooo genau sagen, was den Ausschlag für Novartis gegeben hat. Vielleicht war es tatsächlich meine Frau, die als Ärztin oft mit Pharmareferenten zu tun hat und auf die Frage: Welches Pharmaunternehmen macht auf Dich den besten Eindruck, wenn die Referenten bei Dir auftauchen und ihre Produkte anpreissen (ich hatte ihr nicht gesagt, daß ich bereits eine Vorauswahl getroffen hatte). Sie überlegte gar nicht lange und sagte mir Novartis undzwar mit Abstand. Sie kannte in etwa sogar die Vertriebsstruktur, hatte einen Pharmareferenten sogar mal auf eine noch unbekannte Nebenwirkung aufmerksam gemacht, die dann auch relativ schnell auf dem Beipackzettel aufgenommen wurde.

      Natürlich richte ich mich nicht danach aus, wie die Pharmareferenten auftreten, aber in diesem Fall, wenn beide Unternehmen sozusagen „Kopf an Kopf“ im Rennen liegen, entscheiden manchmal wohl Kleinigkeiten und letztendlich auch der „Bauch“...

      Insgesamt habe ich mit Unterbrechungen, vier Tage gebraucht um den gewünschten Wert zu finden.
      Aber ich denke, es hat sich gelohnt, schließlich will ich nie vergessen, daß es hier nicht um „Monopolygeld“ geht, sondern um mein „sauerverdientes“ Geld und da denke ich mal, daß man sich ruhig Zeit lassen soll.

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 20:39:58
      Beitrag Nr. 74 ()
      Hallo Rolf,

      ich bewundere immer wieder mit welcher Akribie und Zielstrebigkeit du deine Entscheidungen vorbereitest .

      Aber wo du der Meinung bist , bei der Entscheidung Aventis oder Novartis, „na ja da hab ich halt mal einfach so nach Bauch entschieden“. Da bin ich der Meinung, da hast du haargenau das Richtige gemacht. Denn, wenn deine Frau, als jemand der mit der Vertriebsabteilung der Unternehmen zu tun hat, ohne zu überlegen sagt: Novartis, dann ist diese Firma mit Sicherheit besser. Über Erfolg oder Nichterfolg entscheidet zum Großteil wie einem der Markt wahrnimmt. Und in deinem Fall, wäre es doch so, dass bei vergleichbaren Produkten und annähernd gleichem Preis sich deine Frau für Novartis entscheiden würde. Und so wie deiner Frau geht es mit Sicherheit noch tausend anderen Entscheidern.

      Also die Entscheidung war nicht rational. O.k., aber ich bin so oder so der Meinung, dass keine einzige Entscheidung die jemand trifft rational ist. Nur wenn sie mal aus dem Bauch heraus getroffen wurde, wir sie nachträglich rational begründet.


      MfG und Ade
      Tschines
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 21:32:58
      Beitrag Nr. 75 ()
      Hallo Tschines,

      das hast Du sehr schön gesagt...

      Ja bei mir ist es immer so, daß ich bei wesentlichen Dingen immer alles akribisch analysiere und den letzten kleinen Prozentanteil, was denn nun für mich das Beste ist, überlasse ich dann meinem "Bauch"...

      Liebe Grüsse

      Rolf, der sich schon am 23. Nov freut, Tschines einmal persönlich kennenzulernen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 13:22:31
      Beitrag Nr. 76 ()
      Kriterien für die Aktienauswahl,

      wie machen es die wirklich Großen? Diesbezüglich habe ich eine sehr interessante Webseite entdeckt, welche die Bücher von amerikanischen Börsenlegenden analysiert, und zwar genau der Frage nachgehend, welche Kriterien diese verwenden. Diese Kriterien werde ich hier mal in loser Folge darstellen, jeweils am Beispiel einer Aktie, welche diesen Kriterien entspricht. Vielleicht verleitet das zum Lesen des einen oder anderen Buches. Anschließend werde ich noch den Link der Webseite posten, da kann man dann amerikanische Aktien anhand der Kriterien seines "Lieblingsgurus" filtern!

      Peter Lynch, P/E Growth Guru

      From 1977 through his retirement in 1990, Peter Lynch steered the Fidelity Magellan Fund to a total return of 2,510 %, or five times the approximate 500 % return of the Standard & Poor`s 500 index. In his 1989 book One Up on Wall Street, Lynch described a variety of strategies that individual investors can use to duplicate his success. These strategies divide attractive stocks into different categories, each characterized by different criteria. Among those most easy to identify using quantitative research are fast growers, slow growers and stalwarts, with special criteria applied to cyclical and financial stocks. (The latter, for example, should have strong equity-to-assets ratios as a measure of financial solvency.)

      --------------------------------------------------------------------------------

      Peter Lynch`s Company Categories:

      Fast Growers

      These companies have little debt, are growing earnings at 20% to 50% a year, and have a stock price-to-earnings ratio below the company`s earnings growth rate. Investing in these types of stocks makes sense for investors who want to find solidly financed, fast-growing companies at reasonable prices.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Kriterien anhand von ALCOA INC, (AA) "Fast-Grower"

      This methodology would consider AA a "fast-grower".

      P/E/GROWTH RATIO: [PASS]

      The investor should examine the P/E (15.5) relative to the growth rate (23.7%), based on the historical 3 year eps growth rate, for a company. This is a quick way of determining the fairness of the price. In this particular case, the P/E/G ratio for AA (0.65) makes it favorable.

      SALES AND P/E RATIO: [PASS]

      For companies with sales greater than $1 billion, this methodology likes to see that the P/E ratio remain below 40. Large companies can have a difficult time maintaining a growth as high needed to support the P/E above this threshold. AA, whose sales are $20,651.3 million, needs to have a P/E below 40 to pass this criterion. AA`s P/E of (15.5) is considered acceptable.

      INVENTORY TO SALES: [PASS]

      When inventories increase faster than sales, it is a red flag. However an increase of up to 5% is considered bearable if all other ratios appear attractive. Inventory to sales for AA was 12.3% last year, while for this year it is 9.9%. Since inventory to sales has decreased from last year by -2.3%, AA passes this test.

      EPS GROWTH RATE: [PASS]

      This methodology favors companies that have several years of fast earnings growth, as these companies have a proven formula for growth that in many cases can continue many more years. This methodology likes to see earnings growth in the range of 20% to 50%, as earnings growth over 50% may be unsustainable. The EPS growth rate for AA is 23.7%, based on the historical 3 year eps growth rate, which is considered very good.

      TOTAL DEBT/EQUITY RATIO: [PASS]

      This methodology would consider the Debt/Equity ratio for AA (48.0%) to be normal (equity is approximately twice debt).

      --------------------------------------------------------------------------------

      Slow Growers

      Here Lynch is looking for companies with high dividend payouts, since dividends are the main reason for investing in slow-growth companies. Among other things, he also requires that such companies have sales in excess of $1 billion, sales that generally are growing faster than inventories, a low yield-adjusted price/earnings-to-growth ratio, and a reasonable debt-to-equity ratio. Investing in these types of stocks makes sense for income-oriented investors.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Kriterien anhand von GENESIS ENERGY (L.P.) (GEL) "Slow-Grower"

      According to this methodology, GEL is a "Slow Grower", based on its single digit earnings growth.

      SALES: [PASS]

      GEL would fall into the "Dividend Payers" category according to this methodology. The first requirement of a Slow Grower is that it`s sales exceed one billion. GEL`s sales are $3,461 million. It passes the test.

      YIELD COMPARED TO THE S&P 500: [PASS]

      This methodology also maintains that the Yield of a "Slow Grower" should be high, which includes being higher than the S&P average (currently 1.8%), and at least 3%. This yield is required because dividends are the main reason for investing in "Slow Growers". The yield for GEL is 38.1% so it passes this test.

      YIELD ADJUSTED P/E/GROWTH (PEG) RATIO: [PASS]

      This methodology would consider the Yield-adjusted P/E/G ratio for GEL (0.21), n/a, to be excellent.

      TOTAL DEBT/EQUITY RATIO: [PASS]

      This methodology would consider the Debt/Equity ratio for GEL (0.0%) to be wonderfully low (equity is at least ten times debt). This ratio is one quick way to determine the financial strength of the company.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Stalwarts

      Stalwarts have only moderate earnings growth but hold the potential for 30%-to-50% stock price gains over a two-year period if they can be purchased at attractive prices. Characteristics include positive earnings; a debt to equity ratio of .33 or less; sales rates that generally are increasing in line with, or ahead of, inventories; and a low yield-adjusted price/earnings-to-growth ratio. Investing in these types of stocks makes sense for investors who aren`t willing to pay up for high-growth companies but still want the chance to enjoy significant capital gains.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Kriterien anhand von AMERICAN HOME PRODUCTS (AHP) "Stalwart"

      AHP is considered a "True Stalwart", according to this methodology, as its earnings growth of 15.0% lies within a moderate 10%-19% range and its annual sales of $13,675 million are greater than the multi billion dollar level.This methodology looks for the "Stalwart" securities to gain 30%-50% in value over a two year period if they can be purchased at an attractive price based on the P/E to Growth ratio. AHP is attractive if AHP can hold its own during a recession.

      INVENTORY TO SALES: [PASS]

      When inventories increase faster than sales, it is a red flag. However an increase of up to 5% is considered bearable if all other ratios appear attractive. Inventory to sales for AHP was 16.6% last year, while for this year it is 16.6%. Since inventory to sales has not changed, AHP passes this test.

      YIELD ADJUSTED P/E TO GROWTH (PEG) RATIO: [PASS]

      The Yield-adjusted P/E/G ratio for AHP (0.87), n/a, is O.K.

      EARNINGS PER SHARE: [PASS]

      The EPS for a stalwart company must be positive. AHP`s EPS ($1.55) would satisfy this criterion.

      TOTAL DEBT/EQUITY RATIO: [PASS]

      This methodology would consider the Debt/Equity ratio for AHP (39.0%) to be normal (equity is approximately twice debt).

      --------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 13:01:18
      Beitrag Nr. 77 ()
      Hi Leute,

      ich wollte hier in loser Folge einige sehr erfolgreiche Investoren und ihre Kriterien vorstellen. Dabei ist mir allerdings ein kleiner dramaturgischer Faupax unterlaufen, und zwar habe ich mit dem komplettesten Anleger angefangen, der eben nicht nur eine Strategie angewendet hat, sondern für verschiedene Strategien auch unterschiedliche Kriterien hatte.

      Deswegen beschränke ich mich jetzt darauf, Peter Lynch noch einmal kurz vorzustellen. Auf der von mir erwähnten Webseite sind noch Kriterien von Motley Fool, William O`Neil, Benjamin Graham, Kenneth Fisher, David Dreman, Martin Zweig und J.P. O`Shaughnessy, da kann dann jeder selbst recherchieren und ausprobieren: http://www.validea.com/StocksJump.asp?section=search.

      Und hier ist noch eine Seite aus der Schweiz zu diesem Thema, leider kostenpflichtig (14-Tage-Gratis-Test) : http://www.investservices.com/index.htm.

      Doch wer ist nun dieser Peter Lynch?



      Peter Lynch, Investmentstar und Buchautor

      Sein weißes Haar spiegelt Lebenserfahrung wider, sein kantiges Gesicht verrät den Strategen in ihm: Peter Lynch ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Investmentmakler und Fondsmanager aller Zeiten.

      Karriere:

      Er managte 13 Jahre lang den weltweit größten Investmentfonds, den MAGELLAN INVESTMENT FONDS. Wer 1977 mit ihm 10 000 Dollar anlegte, hatte 1990 satte 280 000 Dollar auf der Hand.

      Erfolgsstrategien:


      - Statt auf -> Bluechips, (die führenden Firmen eines Landes) setzt er auf viele kleine Unternehmen.

      - Handelt nur, was er kennt.

      - Eigenverantwortung für seine Investments, das heißt: Entscheidungen nicht delegieren

      - den Aktienhandel verstehen und auf dem Laufenden über gekaufte Aktien bleiben

      Lynchs Trader-Fazit:

      "Wenn man anfängt, Freddie Mac und Fannie Mae mit seinen Kindern zu verwechseln, und sich an 2000 Aktienkürzel erinnert, aber die Geburtstage seiner Freunde und Verwandten vergißt, dann wünscht man sich plötzlich mehr Schulaufführungen, Skiausflüge und Fußballspiele erlebt zu haben. - Das Leben bietet mehr als Aktien und Renten".


      Quelle: http://www.tradewire.de/erfolg.php3


      Die Manager von Investmentfonds bewegen dabei die größten Summen an der Börse, allen voran die Verwalter von US-Pensionsfonds. In den USA sind manche Fonds-Manager so bekannt wie hierzulande Boris Becker, Michael Schumacher und Co. So prangte schon vor acht Jahren von der allerersten Werbetafel auf dem New Yorker Flughafen Newark, die einreisende Gäste zu Gesicht bekommen, nicht etwa eine Cola-Flasche oder das Mc Donald`s-Logo. Zu sehen war ein ergrauter, nett lächelnder Herr namens Peter Lynch. Der wirbt bis heute für die US-Investmentfirma Fidelity und ist deren legendärster Fondsmanger. Er nannte sich selbst Stock-Picker; wählte also jede Aktie, die er kaufte, unabhängig von ihrem Gewicht in einem Index einzeln aus. Dabei zählte nicht nur die Kursstatistik a la Charles Dow oder der Firmenwert, wie ihn Graham und später Buffet zurate zogen. Lynch blickte zusätzlich auf die Managementqualität, die Produktchancen und die Marktstellung der Firma. Was beinahe banal klingt, hätte ihn aber womöglich vor einem Engagement etwa in Abit-Aktien bewahrt.

      Jedenfalls bescherte Lynch den Anlegern des Magellan-Aktienfonds zwischen 1977 und 1990 im Schnitt ein Plus von 29 Prozent jährlich. Wer zu Beginn einmal 1000 Dollar investiert hatte, besaß nach 13 Jahren rund 280.000 Dollar. Das Vermögen des Fonds wuchs von schlappen 20 Millionen auf 14 Milliarden US-Dollar - Lynch bewegte irrsinnige Summen an der Börse, sein Anlageansatz wird heute von vielen Fonds angewendet. Und im Gegensatz zu vielen selbst ernannten oder von Anlegerblättern gemachten Gurus, den 0190 Hotlines oder gar Börsen-Astrologen hielt er sich mit Einzelaktien-Tips zurück. Denn: Jede Anlage ist individuell, genau wie jeder Anleger. Doch auf welche Prognosen können sich Aktienanleger überhaupt verlassen? Lynch lapidar: Jeder kann die Profis schlagen, wenn er seinen Augen und Ohren traut.


      Quelle, weiß ich leider nicht mehr, das schier Unglaubliche an der ganzen Sache ist, das der Fidelity Mangellan Fonds zeitweise 1.500 (in Worten: Eintausendfünfhundert) verschiedene Aktien in seinem Bestand hatte! Das ist der Beweis, dass man auch mit breiter Diversifikation eine gute Performance hinlegen kann.



      In order for Mr. Lynch to attain his tremendous record, he also had to skillfully manage the funds investments. First, Mr. Lynch avoided trying to time the market. He acknowledged his inability to predict market movements and therefore sought to keep Magellan’s excess cash fully invested in equities. Second, he maintained a diversified portfolio of 1500 stocks. With 1500 stocks in the Magellan Fund, how much impact do you think individual security selection could have on the funds performance? Third, he tried to maintain low turnover (minimized trading). This reduced trading costs and by selecting a better than average number of winners, or avoiding a few losers, he provided the fund with an opportunity to be a leader.

      Peter Lynch recognized his limitations-- he managed those factors he knew he could control (diversification and turnover) and avoided managing factors he could not control (market timing).


      Ob die Grafik so stimmt, kann ich nicht genau beurteilen. Dafür wissen wir jetzt aber, woher der Ausspruch stammt: "der Markt läßt sich nicht timen" ;)

      Auch wenn man Kriterien, die in der Vergangenheit erfolgreich waren, nicht einfach übernehmen sollte, lohnt es sich bestimmt, einmal darüber nachzudenken. Ich weiß z. B. nicht, ob Mr. Lynch auch in Aktien investiert, die noch keine schwarzen Zahlen schreiben. Was sollte jedoch daran falsch sein, wenn man gute Kursgewinne damit erzielen kann? Zwischen investieren und spekulieren besteht wahrscheinlich ein fließender Übergang.

      Joe Cool :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.03.01 17:02:42
      Beitrag Nr. 78 ()
      hallo 50-er,

      einen sehr interessanten thread hat joe cool mal eröffnet
      "Kriterien bei der Aktienauswahl": hört sich nicht nur gut an, die ausführungen in diesem thread sind auch gut...

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 16:56:08
      Beitrag Nr. 79 ()
      "Kriterien für die Aktienauswahl"

      lautet der Titel des Threads, doch momentan gestaltet sich die Auswahl von Einzeltiteln schwierig, da die fundamentale Bewertung einer Aktie durch revidierte oder nicht eingehaltene Gewinnprognosen und die hohen Volatilitäten sehr schnell Makulatur werden kann. Andererseits bietet eine solche Situation natürlich auch Chancen, irgendwann ist der Boden mal erreicht. Wann es jedoch soweit ist bleibt abzuwarten.

      Fondssparpläne sind in so einer Situation eine gute Variante. Ein Fondsmanager, der hier schon häufiger genannt wurde, ist Klaus Kaldemorgen von der DWS. Lt. Focus 41/2000 wendet dieser bei seiner Aktienauswahl die folgenden 5 Kriterien an:

      1) Wettbewerbsposition des Unternehmens (Marktstellung, Marktanteile, Größenvorteile)
      2) Markenname (hoher Bekanntheitsgrad hilft neue Kunden zu finden)
      3) Wachstumschancen (Gewinnwachstum über dem Marktdurchschnitt, hoher Cashflow)
      4) Qualität des Managements (kontinuierliches Wachstum bei Umsatz und Gewinn, hohe Eigenkapitalrendite)
      5) Nachhaltiges Geschäftsmodell (Sicherung zukünftiger Gewinne, hohe Umsatzrendite)

      Als Favoriten des Fondsmanagers wurden im selben Heft genannt (Kaufkurse vom 2.10.2000):

      871904, Citigroup, Empfehlungskurs 62,50; heute 47,40 = -24,16%
      872526, EMC, Empfehlungskurs 114,50; heute 28,55 = -75,06%
      900625, Millennium, Empfehlungskurs 83,50 (splitbereinigt); heute 27,50 = -67,06%
      716463, SAP, Empfehlungskurs 286,00; heute 117,00 = -59,09%
      853687, Sony, Empfehlungskurs 113,50; heute 76,70 = -32,42%

      Arithmetisches Mittel der Empfehlungen nach 6 Monaten = -51,56%.

      Auch nicht sehr berauschend, sein in diesem Board häufig empfohlener Fonds hat jedenfalls deutlich weniger verloren, woran das wohl liegt?

      847652, DWS Vermögensbg. Fonds I / Anteile Fonds, Kurs vom 2.10.2000 116,91; gestern 94,83 = -18,88%
      bei Berücksichtigung von 3,75% reduziertem Ausgabeaufschlag =>121,29; gestern 94,83 = -21,81%

      Ich würde vorschlagen, Herrn Kaldemorgen zum "Ehrenmitglied" zu ernennen, dann kann er uns hier kostenlos seine Erfolgsgeheimnisse mitteilen ;)

      J:cool:e


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      Kriterien bei der Aktienauswahl