Igel Media- Bericht von der HV 2000 - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 29.09.00 17:33:03 von
neuester Beitrag 11.10.00 21:43:15 von
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Hallo Boardgemeinde
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Thread: Igel Media - Nachrichten
schon zwei Berichte von der HV, die am 28.09.00
im Streits Kino in Hamburg stattfand, hier nun mein Bericht!
Die Hauptversammlung der Igel findet im Streits Kino statt, eine angenehme Atmospähre für ein Medienunternehmen.
Im Publikum befinden sich außergewöhnlich viele junge Leute, was vielleicht mit dem Börsensegment Start Up Markt
in Hamburg zu begründen ist.
Auch der Hauptaktionär, die Beuttenmüller AG, ist vertreten.
Nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Borowski, die HV formal eröffnet hat,
geht erst einmal das Licht aus und eine Filmvorführung beginnt.
Ein Zoom auf das Igel-Zeichen, und rein geht es in die Igel-Welt.
Auf Fernsehern, die im 360° Bogen um den Betrachter kreisen, erfährt der Besucher der HV
mehr über die verschiedenen von Igel vertriebenen Serien und Filme.
Lucky Luke und Oggy sind natürlich die Stars ( Oggy begrüßte am Eingang alle Aktionäre persönlich )
aber auch Natur-Dokus sind zu sehen.
Mit dem einsetzenden Licht beginnt der Vorstand, Herr Drägert, mit seiner Rede.
Als erstes fallen die Schlagworte des neuen Unternehmenskonzeptes,
1: Qualitätsfamilienprogramme
2: Programmvielfalt
3: Cross-mediale Filmrechtverwertung
4: Internationalität
die Herr Drägert später detailliert erläutert.
Dann folgte ein kurzer Abriß des Geschäftsjahres 1999.
Der Börsengang sei 1999 am 15.7.99 am Hamburger Start Up Markt erfolgt,
der Emissionspreis wäre 12 Euro gewesen,
erster Kurs 30 Euro , Höchstkurs 1999 über 52 Euro.
Dann kamen Enttäuschungen über den Geschäftsverlauf 1999 auf, da die Umsatz- und Gewinnprognosen
deutlich verfehlt wurden. Statt geplanter 4 Mio. Euro Umsatz wurden es nur 0,669 Mio Euro.
Der Kurs fiel in Folge dessen wieder auf Emmisionsniveau herab.
Die Gründe wurden nur kurz umrissen.
Es wurde der Börsengang genannt, der verschoben wurde wegen des Börsenganges der 2 Tranche der DT,
und weswegen eine wichtige internationale Messe in Cannes versäumt wurde.
Außerdem hätte es Divergenzen zwischen dem damaligen Vorstand, Herrn Lehmann-Feddersen und
dem weiteren Management über die Ziele von Igel gegeben.
Herr Lehmann-Feddersen habe daraufhin zum 31.10.99 sein Amt geräumt, und der vakante Platz
wurde mit dem bisherigen Finanzenleiters, Herrn Drägert, besetzt.
Es geht gleich weiter...
Sittin...
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Thread: Igel Media - Nachrichten
schon zwei Berichte von der HV, die am 28.09.00
im Streits Kino in Hamburg stattfand, hier nun mein Bericht!
Die Hauptversammlung der Igel findet im Streits Kino statt, eine angenehme Atmospähre für ein Medienunternehmen.
Im Publikum befinden sich außergewöhnlich viele junge Leute, was vielleicht mit dem Börsensegment Start Up Markt
in Hamburg zu begründen ist.
Auch der Hauptaktionär, die Beuttenmüller AG, ist vertreten.
Nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Borowski, die HV formal eröffnet hat,
geht erst einmal das Licht aus und eine Filmvorführung beginnt.
Ein Zoom auf das Igel-Zeichen, und rein geht es in die Igel-Welt.
Auf Fernsehern, die im 360° Bogen um den Betrachter kreisen, erfährt der Besucher der HV
mehr über die verschiedenen von Igel vertriebenen Serien und Filme.
Lucky Luke und Oggy sind natürlich die Stars ( Oggy begrüßte am Eingang alle Aktionäre persönlich )
aber auch Natur-Dokus sind zu sehen.
Mit dem einsetzenden Licht beginnt der Vorstand, Herr Drägert, mit seiner Rede.
Als erstes fallen die Schlagworte des neuen Unternehmenskonzeptes,
1: Qualitätsfamilienprogramme
2: Programmvielfalt
3: Cross-mediale Filmrechtverwertung
4: Internationalität
die Herr Drägert später detailliert erläutert.
Dann folgte ein kurzer Abriß des Geschäftsjahres 1999.
Der Börsengang sei 1999 am 15.7.99 am Hamburger Start Up Markt erfolgt,
der Emissionspreis wäre 12 Euro gewesen,
erster Kurs 30 Euro , Höchstkurs 1999 über 52 Euro.
Dann kamen Enttäuschungen über den Geschäftsverlauf 1999 auf, da die Umsatz- und Gewinnprognosen
deutlich verfehlt wurden. Statt geplanter 4 Mio. Euro Umsatz wurden es nur 0,669 Mio Euro.
Der Kurs fiel in Folge dessen wieder auf Emmisionsniveau herab.
Die Gründe wurden nur kurz umrissen.
Es wurde der Börsengang genannt, der verschoben wurde wegen des Börsenganges der 2 Tranche der DT,
und weswegen eine wichtige internationale Messe in Cannes versäumt wurde.
Außerdem hätte es Divergenzen zwischen dem damaligen Vorstand, Herrn Lehmann-Feddersen und
dem weiteren Management über die Ziele von Igel gegeben.
Herr Lehmann-Feddersen habe daraufhin zum 31.10.99 sein Amt geräumt, und der vakante Platz
wurde mit dem bisherigen Finanzenleiters, Herrn Drägert, besetzt.
Es geht gleich weiter...
Sittin...
Es geht weiter:
Auch in schwierigen Zeiten hätten alle Igel-Partner fest zu Igel gestanden,
betont Herr Drägert.
Zum Jahre 2000 werden nochmal die schon bekannten Halbjahreszahlen zitiert,
die sehr gut ausfielen.
Der Umsatz stieg auf 4,3 Mio Euro, ein plus von 1500 % ggü. dem Vorjahreszeitraum,
der Gewinn stieg auf 0,4 Mio Euro.
Die Zahlen seien ein voller Erfolg, und es wird wieder auf die Prognosen zum Börsengang
hingewiesen, die nun wieder gültig seien.
( Ein Aktionärsvertreter wies später suf diesen Punkt auch noch gesondert hin! )
Die Zahlen seien ein Produkt guter Einkäufe, als Beispiel wird der 50 % Anteil an
der Gourmont ( ? ) Library genannt, von denen Serien wie "Oggy und die Kakerlaken "
und " Home to rent" stammen.
Igel habe damit einen guten Griff getan.
Auch der Zukauf der Lucky-Luke Serie sei ein Erfolg.
Man habe diese Serie nicht auf Grund von Höchstpreispolitik bekommen,
sondern weil man den Verkäufern einen besseren Vertrieb bieten konnte als
andere.
Der deutsche Sender RTL 2 habe dann auch bei beiden ( Oggy und Lucky )
zugeschlagen und diese Rechte einmal gekauft.
Die Zahlen aus dem Luke-Verkauf seien nocht nicht im ersten Halbjahr enthalten,
allein dieser Umsatz betrage noch einmal 3 Millionen...
geht weiter...
Auch in schwierigen Zeiten hätten alle Igel-Partner fest zu Igel gestanden,
betont Herr Drägert.
Zum Jahre 2000 werden nochmal die schon bekannten Halbjahreszahlen zitiert,
die sehr gut ausfielen.
Der Umsatz stieg auf 4,3 Mio Euro, ein plus von 1500 % ggü. dem Vorjahreszeitraum,
der Gewinn stieg auf 0,4 Mio Euro.
Die Zahlen seien ein voller Erfolg, und es wird wieder auf die Prognosen zum Börsengang
hingewiesen, die nun wieder gültig seien.
( Ein Aktionärsvertreter wies später suf diesen Punkt auch noch gesondert hin! )
Die Zahlen seien ein Produkt guter Einkäufe, als Beispiel wird der 50 % Anteil an
der Gourmont ( ? ) Library genannt, von denen Serien wie "Oggy und die Kakerlaken "
und " Home to rent" stammen.
Igel habe damit einen guten Griff getan.
Auch der Zukauf der Lucky-Luke Serie sei ein Erfolg.
Man habe diese Serie nicht auf Grund von Höchstpreispolitik bekommen,
sondern weil man den Verkäufern einen besseren Vertrieb bieten konnte als
andere.
Der deutsche Sender RTL 2 habe dann auch bei beiden ( Oggy und Lucky )
zugeschlagen und diese Rechte einmal gekauft.
Die Zahlen aus dem Luke-Verkauf seien nocht nicht im ersten Halbjahr enthalten,
allein dieser Umsatz betrage noch einmal 3 Millionen...
geht weiter...
Weiter:
Vor allem die US-Messe Net-P ( ? ) sorgte für die erfolgreichen Kontakte.
Igel sei international bekannt.
Zur Zeit werde von Oggy eine zweite Staffel gedreht.
Igel decke dabei die gesamte Wertschöpfungskette ab.
Dazu später noch mehr.
Zum Punkt 1, Qualitäts-Familienprogramm:
Zu den im Moment wichtigen Produktionen:
Es wird auf die Bereiche Non-fiction und family-fiction hingewiesen.
Im Bereich family-fiction wird die Life-Action-Serie
( immer diese Anglizismen )
" Zurück nach Sharewood Forrest" genannt, die zur Zeit erfolgreich auf dem Kabelkanal liefe.
Im Bereich Non-fiction wird auf die Serie " Animal Olympics" hingewiesen,
die bei WDR3, B3 und ORF erfolgreich im Hauptabendprogramm liefen.
In naher Zukunft ist geplant, selber in die Produktion einzusteigen,
um weiter zu diversifizieren.
Als mögliche Serie wird eine Serie namens " Bars of the world" genannt, die sie in Eigenregie
aufnehmen wollen.
Es seien 26 Folgen über die Leute in besonderen Bars der Welt geplant.
Igel stehe hier vor einem großen " Output-Deal" mit einem großen europäischen Fernsehsender,
der aber nicht genannt wird.
Als andere Doku wird " Nothing but Sex" genannt, leider keine Einzelheiten.
So später mehr, gehe
erst mal zum Body-Building...
Sittin...
Vor allem die US-Messe Net-P ( ? ) sorgte für die erfolgreichen Kontakte.
Igel sei international bekannt.
Zur Zeit werde von Oggy eine zweite Staffel gedreht.
Igel decke dabei die gesamte Wertschöpfungskette ab.
Dazu später noch mehr.
Zum Punkt 1, Qualitäts-Familienprogramm:
Zu den im Moment wichtigen Produktionen:
Es wird auf die Bereiche Non-fiction und family-fiction hingewiesen.
Im Bereich family-fiction wird die Life-Action-Serie
( immer diese Anglizismen )
" Zurück nach Sharewood Forrest" genannt, die zur Zeit erfolgreich auf dem Kabelkanal liefe.
Im Bereich Non-fiction wird auf die Serie " Animal Olympics" hingewiesen,
die bei WDR3, B3 und ORF erfolgreich im Hauptabendprogramm liefen.
In naher Zukunft ist geplant, selber in die Produktion einzusteigen,
um weiter zu diversifizieren.
Als mögliche Serie wird eine Serie namens " Bars of the world" genannt, die sie in Eigenregie
aufnehmen wollen.
Es seien 26 Folgen über die Leute in besonderen Bars der Welt geplant.
Igel stehe hier vor einem großen " Output-Deal" mit einem großen europäischen Fernsehsender,
der aber nicht genannt wird.
Als andere Doku wird " Nothing but Sex" genannt, leider keine Einzelheiten.
So später mehr, gehe
erst mal zum Body-Building...
Sittin...
So, da bin ich wieder!
Zum Thema cross-mediale Rechte-Auswertung wird im besonderen auf die Eigenart hingewiesen,
das Igel nur die Fernseherlöse in die Umsätze mit eingerechnet habe,
weitere Erlöse, z.B. aus Merchandise und Internet-Rechten seien nicht berücksichtigt,
aber sehr wohl stark im kommen.
Insbesondere die Merchandise-Rechte für Oggy werden in nächster Zeit positiv verwertet werden.
Alle Medien bei Igel sollen Umsätze und Profit generieren.
In nächster Zeit sei zudem geplant, ein Animationsstudio zu übernehmen.
Zum Thema Internationalität:
Igel habe in London ein Büro eröffnet, von dem der Internationale Vertrieb geleitet werden soll.
Als Leiter dieses Büros konnte der Kanadier Ed Galton gewonnen werden,
der in der Branche über einschlägige Erfahrung verfügt.
London sei international der beste Medienort außerhalb der USA.
Die zusätzlichen Kosten für diese Filiale sollen durch kürzere Laufzeiten für Partner und Vertrieb
mehr als amortisiert werden.
Zur Zeit erhofft man sich aus der an diesem Wochenende laufenden Messe in Cannes,
die Mib-com ( ? ), wieder neue Produktionen reinzuholen.
Dabei genannt werden Serien wie " The ball" , " The frog" und " Cartouche der Bandit" , wobei nicht
wesentlich näher eingegangen wird.
Als letzter großer Punkt geht der Vorstand auf IR- Tätigkeiten ein.
Diese sei Bestandteil der offenen Informationspolitik, die die Igel Media AG betreibe.
Auf der Internet-Seite
http://www.igelmedia.com
sollen alle wichtigen Infos zeitnah zur Verfügung stehen.
Dieses sei bereits seit längerem der Fall.
In den nächsten Monaten seien mehrere IR-Treffen in Deutschland geplant,
um auf Igel aufmerksam zu machen.
Herr Drägert hält die Igel-Aktie für deutlich unterbewertet.
In der anschließenden Aussprache ist als erstes RAe Dr. Nölle von der DSW auf dem Podium,
( den ich hier herzlich grüße, sie könnten sich hier auch mal melden, um mir ihr Feed-back zu geben. )
Herr Nölle stellt Fragen im Sinne der vom ihm zu vertretenen Kleinaktionäre,
es bleibt trotz aller Fragen ein postivives Gefühl für Igel über.
Dann ist der Vertreter der Beuttenmüller AG
an der Reihe. Er stärkt der Igel Media den Rücken, wolle sich nicht in die Belange der
Geschäftspolitik einmischen, da auch alles sehr gut liefe.
Auch er hält die Aktie für zu günstig.
( er hat sie auch teurer aufgekauft ! )
Die Beuttenmüller AG sei als strategischer Partner zu verstehen,
die im Hintergrund in der Medienwelt Kontakte für Igel knüpft.
Von einem bevorstehenden Verkauf des Paketes, wie zuvor in Gerüchten
zu hören war, ist nicht die Rede.
Anschließend redet noch ein Investor, der bis nun nur ein kleineres Paket an Igel erworben hatte,
der noch mal kritische Fragen zur EK-Aufteilung stellt und zu den alten Prognosen von
vor dem Börsengang, warum diese wieder unverändert aufgenommen wurden.
Außerdem fragte er nach den Prognosen ab 2002, da der Öffentlichkeit hier noch nichts
bekannt wäre.
Im Rahmen eines neuen Aktienoptionsplanes wird die Ausgabe von Wandelanleihen vorgeschlagen und beschlossen,
da Igel so auf dem Kapitalmarkt sich liquide Mittel beschaffen wolle.
Abschließend zur Konkurrenz-Situation:
Igel habe keinen direkten Konkurrenten, der sich in der selben Nische tummelt,
man wolle kein Medien-Unternehmen für den Massenmarkt ( EM-tv ) werden.
Man sehe aber einen Umsatz von >100 Mio Euro für möglich,
ohne das Igel seine Nischenfunktion verlieren würde.
Im nächsten Juli sei ein Wechsel in den Neuen Markt möglich,
die Gesellschaft werde immer anstreben, im für sie besten Segment unterzukommen,
das könnte durchaus der NM sein.
Der Aufsichtsratvorsitzende und seine beiden Mitglieder legen ihr Mandat nieder,
und begründen das mit dem gestiegenen Arbeitsaufwand, da Igel so
schnell wachse.
Die zwei neuen werden kurz vorgestellt, ein neuer Vorsitzender sei noch nicht gefunden,
es seien aber schon Gespräche mit jemanden aus der Branche am laufen.
Zusätzlich soll ein Vertreter für den Vorstand gefunden werden.
Fazit:
Vielen Dank von mir aus an den bisherigen Aufsichtsratvorsitzenden, der mit
seiner lockeren, aber durchaus seriösen Art für die eine oder andere Spitze sorgte.
Auch der Vorstand wirkt seriös, seine Rede kam gut bei den Aktionären an.
Das Konzept der Igel Media AG scheint bisher aufzugehen, mit
einem KGV von 10 ( erwartet 2001 ) ist die Aktie wirklich zu günstig,
da andere Medienunternehmen am NM mit KGV`s von 35-40 bewertet werden.
Also: Strong buy.
Für eine rege Beteiligung der anderen HV-Teilnehmer wäre ich dankbar,
insbesondere wenn ich etwas wichtiges vergessen habe oder etwas falsch rübergebracht
habe.
Ich werde eine E-Mail an die Igel Media AG schicken, damit diese hier auch aktiv IR-ship betreiben,
und sich in dieses Forum einmischen.
Schönes Wochenende vom
CEO
Sitting Bull GbR
( Investmentclub)
Zum Thema cross-mediale Rechte-Auswertung wird im besonderen auf die Eigenart hingewiesen,
das Igel nur die Fernseherlöse in die Umsätze mit eingerechnet habe,
weitere Erlöse, z.B. aus Merchandise und Internet-Rechten seien nicht berücksichtigt,
aber sehr wohl stark im kommen.
Insbesondere die Merchandise-Rechte für Oggy werden in nächster Zeit positiv verwertet werden.
Alle Medien bei Igel sollen Umsätze und Profit generieren.
In nächster Zeit sei zudem geplant, ein Animationsstudio zu übernehmen.
Zum Thema Internationalität:
Igel habe in London ein Büro eröffnet, von dem der Internationale Vertrieb geleitet werden soll.
Als Leiter dieses Büros konnte der Kanadier Ed Galton gewonnen werden,
der in der Branche über einschlägige Erfahrung verfügt.
London sei international der beste Medienort außerhalb der USA.
Die zusätzlichen Kosten für diese Filiale sollen durch kürzere Laufzeiten für Partner und Vertrieb
mehr als amortisiert werden.
Zur Zeit erhofft man sich aus der an diesem Wochenende laufenden Messe in Cannes,
die Mib-com ( ? ), wieder neue Produktionen reinzuholen.
Dabei genannt werden Serien wie " The ball" , " The frog" und " Cartouche der Bandit" , wobei nicht
wesentlich näher eingegangen wird.
Als letzter großer Punkt geht der Vorstand auf IR- Tätigkeiten ein.
Diese sei Bestandteil der offenen Informationspolitik, die die Igel Media AG betreibe.
Auf der Internet-Seite
http://www.igelmedia.com
sollen alle wichtigen Infos zeitnah zur Verfügung stehen.
Dieses sei bereits seit längerem der Fall.
In den nächsten Monaten seien mehrere IR-Treffen in Deutschland geplant,
um auf Igel aufmerksam zu machen.
Herr Drägert hält die Igel-Aktie für deutlich unterbewertet.
In der anschließenden Aussprache ist als erstes RAe Dr. Nölle von der DSW auf dem Podium,
( den ich hier herzlich grüße, sie könnten sich hier auch mal melden, um mir ihr Feed-back zu geben. )
Herr Nölle stellt Fragen im Sinne der vom ihm zu vertretenen Kleinaktionäre,
es bleibt trotz aller Fragen ein postivives Gefühl für Igel über.
Dann ist der Vertreter der Beuttenmüller AG
an der Reihe. Er stärkt der Igel Media den Rücken, wolle sich nicht in die Belange der
Geschäftspolitik einmischen, da auch alles sehr gut liefe.
Auch er hält die Aktie für zu günstig.
( er hat sie auch teurer aufgekauft ! )
Die Beuttenmüller AG sei als strategischer Partner zu verstehen,
die im Hintergrund in der Medienwelt Kontakte für Igel knüpft.
Von einem bevorstehenden Verkauf des Paketes, wie zuvor in Gerüchten
zu hören war, ist nicht die Rede.
Anschließend redet noch ein Investor, der bis nun nur ein kleineres Paket an Igel erworben hatte,
der noch mal kritische Fragen zur EK-Aufteilung stellt und zu den alten Prognosen von
vor dem Börsengang, warum diese wieder unverändert aufgenommen wurden.
Außerdem fragte er nach den Prognosen ab 2002, da der Öffentlichkeit hier noch nichts
bekannt wäre.
Im Rahmen eines neuen Aktienoptionsplanes wird die Ausgabe von Wandelanleihen vorgeschlagen und beschlossen,
da Igel so auf dem Kapitalmarkt sich liquide Mittel beschaffen wolle.
Abschließend zur Konkurrenz-Situation:
Igel habe keinen direkten Konkurrenten, der sich in der selben Nische tummelt,
man wolle kein Medien-Unternehmen für den Massenmarkt ( EM-tv ) werden.
Man sehe aber einen Umsatz von >100 Mio Euro für möglich,
ohne das Igel seine Nischenfunktion verlieren würde.
Im nächsten Juli sei ein Wechsel in den Neuen Markt möglich,
die Gesellschaft werde immer anstreben, im für sie besten Segment unterzukommen,
das könnte durchaus der NM sein.
Der Aufsichtsratvorsitzende und seine beiden Mitglieder legen ihr Mandat nieder,
und begründen das mit dem gestiegenen Arbeitsaufwand, da Igel so
schnell wachse.
Die zwei neuen werden kurz vorgestellt, ein neuer Vorsitzender sei noch nicht gefunden,
es seien aber schon Gespräche mit jemanden aus der Branche am laufen.
Zusätzlich soll ein Vertreter für den Vorstand gefunden werden.
Fazit:
Vielen Dank von mir aus an den bisherigen Aufsichtsratvorsitzenden, der mit
seiner lockeren, aber durchaus seriösen Art für die eine oder andere Spitze sorgte.
Auch der Vorstand wirkt seriös, seine Rede kam gut bei den Aktionären an.
Das Konzept der Igel Media AG scheint bisher aufzugehen, mit
einem KGV von 10 ( erwartet 2001 ) ist die Aktie wirklich zu günstig,
da andere Medienunternehmen am NM mit KGV`s von 35-40 bewertet werden.
Also: Strong buy.
Für eine rege Beteiligung der anderen HV-Teilnehmer wäre ich dankbar,
insbesondere wenn ich etwas wichtiges vergessen habe oder etwas falsch rübergebracht
habe.
Ich werde eine E-Mail an die Igel Media AG schicken, damit diese hier auch aktiv IR-ship betreiben,
und sich in dieses Forum einmischen.
Schönes Wochenende vom
CEO
Sitting Bull GbR
( Investmentclub)
Na gut, das war mein Bericht als Laie.
Hier nun die Profis von GSC:
WKN
622850
HV-Bericht IGEL MEDIA AG
Das Medienunternehmen IGEL MEDIA AG lud seine Aktionäre am 28.September
2000 zur ersten ordentlichen Hauptversammlung in Streit’s Kino am Hamburger
Jungfernstieg ein. Die IGEL MEDIA AG handelt mit Rechten an Fernsehserien und
-filmen aus den Bereichen Animation, Fiction und Non-Fiction.
Nach „unterschiedlichen Auffassungen im Management“, so die Sprachregelung
der Gesellschaft, wurde im Oktober 1999 der bisherige Vorstandsvorsitzende
Christian Lehmann-Feddersen durch den Finanzvorstand Stefan Drägert ersetzt,
der seitdem als Alleinvorstand der IGEL MEDIA agiert.
Das Aktienpaket des Altvorstands sowie anderer Altaktionäre wurde in der Folge
dieser Personalveränderung von der Beuttenmüller Wertpapieranlagen-Verwaltungs
AG (siehe HV-Bericht von GSC Research) erworben, die derzeit mit knapp 45
Prozent des Grundkapitals größter Einzelaktionär der Gesellschaft ist.
Die Aktie der IGEL MEDIA AG notiert nach dem Gang an den Start-up Market der
Hamburger Börse im Juli 1999 seit dem 25. April 2000 im Geregelten Markt. Nach
einem erfolgreichen Börsengang zu einem Emissionspreis von 12 Euro stieg der
Kurs schnell auf ein All-Time-High von 62,50 Euro, um dann vor allem wegen
deutlich verfehlter Umsatz- und Ergebnisprognosen bis auf unter 10 Euro
einzubrechen. Am Vortag der Hauptversammlung notierte die Aktie bei 14 Euro.
Rund 110 Aktionäre, Pressevertreter und Gäste, darunter auch Jens Gibbels als
Berichterstatter für GSC Research, wurden schon am Eingang durch einen
bedauernswerten Menschen im Kostüm der Trickfilmfigur „Oggy“ freundlich begrüßt
und machten es sich in den plüschigen Kinosesseln bequem, um Näheres zur
Neuausrichtung und zu den Wachstumsperspektiven der IGEL MEDIA zu erfahren,
als der Aufsichtsratsvorsitzende Peter-Sven Borowski die Versammlung um 10:35
Uhr eröffnete.
Die Verlegung des HV-Termins um einen Monat, so Herr Borowski, sei wegen der
starken Einbindung des Vorstands im Tagesgeschäft nach der Neuausrichtung und
dem Wechsel des Großaktionärs notwendig gewesen. Nach Erledigung der
Formalien wurde den Anwesenden ein kurzer Film über die Aktivitäten der IGEL
MEDIA vorgeführt, danach erhielt Alleinvorstand Stefan Drägert das Wort.
Bericht des Vorstands
Die IGEL MEDIA AG stehe für Qualität im Familienprogramm, Programmvielfalt,
cross-mediale Rechteauswertung und Internationalität, so begann Herr Drägert
seine Ausführungen. Vor der Erläuterung der neuen Strategie ging er aber auf das
Geschäftsjahr 1999 ein. Die IGEL MEDIA AG sei am 15. Juli 1999 an den
Hamburger Start-up Market gegangen. Der Ausgabekurs habe bei 12 Euro gelegen,
die erste Notiz bei über 30 Euro und der Schlusskurs am Emissionstag bei 52
Euro.
Das Geschäftsjahr 1999 sei dann aber eine Enttäuschung gewesen. Statt des
erwarteten Umsatzes von über 6 Mio. Euro seien nur 669.000 Euro erreicht worden,
der erzielte Verlust von 2,28 Mio. Euro sei doppelt so hoch wie erwartet gewesen.
Damit habe man das Vertrauen vieler Anleger verloren, dies könne man auch am
Kursverlauf ablesen. Um so mehr dankte Herr Drägert den Aktionären, die der IGEL
MEDIA treu geblieben seien.
Durch die Verschiebung des Börsengangs um vier Monate, die durch die zweite
Tranche der Deutschen Telekom nötig gewesen sei, habe IGEL MEDIA eine
wichtige Messe verpasst. Ein weiterer Grund für die schlechten Ergebnisse seien
„unterschiedliche Auffassungen im Management“ gewesen, die zum Ausscheiden
des alten Vorstands Lehmann-Feddersen geführt hätten. Die strategische
Neuausrichtung sei zwar unmittelbar nach dem Führungswechsel erfolgt, dies habe
sich aber im Geschäftsjahr 1999 nicht mehr auswirken können.
Auch in dieser schwierigen Phase habe aber kein Partner der IGEL MEDIA „den
Rücken gekehrt“, nun wolle man auch das Vertrauen des Kapitalmarkts zurück
gewinnen. Ziel sei es, die Prognosen für das Geschäftsjahr 2000 zu erreichen und
die Prognosen für das Jahr 2001 sogar zu übertreffen. Die Zahlen des ersten
Halbjahrs 2000 zeigten, dass man auf dem richtigen Weg sei. Die Strategie der
IGEL MEDIA sei im Gegensatz zu anderen Medienunternehmen nicht die
Platzierung im Massengeschäft. IGEL MEDIA stehe für Qualität, die jederzeit zur
Hauptsendezeit gezeigt werden könne.
Das strategische Ziel „Qualität im Familienprogramm“ werde auch durch
Unterstützung der Produzenten erreicht. Durch die 50prozentige Beteiligung an der
Gaumont-Library habe man Rechte an „Highlights“ wie „Home to rent“ oder der
zweiten Staffel der Trickfilmserie „Oggy und die Kakerlaken“ mit 156 Folgen zu je
sieben Minuten erworben. Diese Serie bezeichnete Herr Drägert als Nachfolger von
„Tom und Jerry“. „Oggy“ habe in mehreren Märkten der Welt bereits „Kultstatus“.
Zunächst besitze man nur die weltweiten Fernsehrechte, später würden sich diese
aber über die gesamte Wertschöpfungskette erstrecken.
Den Erwerb der Rechte an der Trickfilmserie „Lucky Luke“ bezeichnete Herr
Drägert als den „bisher besten Fang“. Über die Möglichkeit, dafür den weltweiten
Vertrieb zu übernehmen, sei aber noch nicht entgültig entschieden. Ein weiteres
positives Beispiel sei die Kinderserie „Zurück nach Sherwood Forest“, die mit sehr
guter Quote im Kinderkanal laufe.
Zum Ziel „Programmvielfalt“ erläuterte der Vorstand, dass IGEL MEDIA nicht nur
Family Fiction anbiete, sondern auch stark im Non Fiction-Bereich sei. Neben
einem „Deal“ mit der britischen Distributionsgesellschaft ITEL, welcher IGEL
MEDIA Rechte auf Tier- und Naturfilme sichere, hob er den mit der australischen
Firma Wild Visuals gemeinsam produzierten Tierfilm „Animal Olympians“ hervor,
der unter dem Titel „Die Champions“ im Westdeutschen und im Bayerischen
Rundfunk zur „Prime Time“ ausgestrahlt wurde. Dieser Film sei in 150 Ländern
erfolgreich gesendet worden.
Laut Herrn Drägert produziert IGEL MEDIA darüber hinaus die Serien „Nothing But
Sex“ und „Bars of the World“, die auf der wichtigsten kanadischen Fernsehmesse
in Banff schon erfolgreich „gepitcht“ worden sei. Mit einem großen europäischen
Sender stehe man derzeit vor einem großen „Output-Deal“, nähere Informationen
dazu würden zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Die „cross-mediale Rechteauswertung“ ermögliche man dadurch, dass bei einer
Produktion sämtliche Rechte, also Sende-, Merchandising- und Internet-Rechte
gesichert würden. Man kaufe aber nicht nur Rechte, sondern man produziere
bereits heute in den Bereichen Animation, Family Fiction und Non Fiction,
allerdings noch nicht „physisch“, das heißt etwa mit eigenen Kameraleuten. In
Zukunft, zum Beispiel bei „Bars of the World“, werde sich dies aber ändern, auch
die Übernahme eines Animationsstudios werde überlegt.
Das Merchandising werde zusammen mit einer renommierten Agentur
durchgeführt, so soll zum Beispiel „Oggy“ als kleine Figur vertrieben werden. Auch
die Internet-Rechte seien sehr begehrt. Wichtig sei dabei, dass die Rechte in allen
Medien Umsatz und Profite brächten.
Um dem Ziel „Internationalität“ näher zu kommen, habe man den Amerikaner
Edward Galton als Leiter der Londoner Vertriebstochter IGEL MEDIA Distribution
Ltd. gewinnen können. Mit der Londoner Tochter habe man das „Tor zum
Weltmarkt“ aufgestoßen, dort gebe es kurze Wege zu allen internationalen
Partnern.
Im ersten Halbjahr 2000 habe IGEL MEDIA einen Umsatz von 4,3 Mio. Euro erzielt,
was eine Steigerung von 1.500 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres darstellt. Das Betriebsergebnis (EBITDA) sei von minus 0,4 Mio. Euro
auf 3,1 Mio. Euro angestiegen. Die Programmbibliothek sei erweitert worden, bei
einem Großteil der Programme besitze man langfristig internationale
Verwertungsrechte. Allein aus den „Nebenrechten“ Merchandising und Internet
erwartet Herr Drägert ein sehr hohes Return on Investment.
Den größten Umsatzbeitrag im ersten Halbjahr 2000 in Höhe von 2,9 Mio. Euro
habe IGEL MEDIA mit dem Verkauf von „Oggy“ an Super RTL, dem deutschen
Marktführer bei den 3- bis 16jährigen, erzielen können. Der ebenfalls erfolgte
Verkauf von „Lucky Luke“ an Super RTL zu über 3 Mio. Euro sei in den Zahlen des
ersten Halbjahres noch nicht enthalten. Auf der Messe MIPCOM in Cannes werde
man die Programme „Der Ball“, „The Frog“ und „Cartouche der Bandit“ vorstellen,
im Non Fiction-Bereich den Film „Father’s Day“, eine Dokumentation über das
Leben des Posträubers Ronald Biggs.
Umsatz und Ergebnis des Geschäftsjahres 2000 würden wieder im
Prognosebereich beim Börsengang liegen, das heißt Umsatz bei 10 Mio. Euro und
Jahresüberschuss bei 2 Mio. Euro. Herr Drägert dankte an dieser Stelle der
kompletten Belegschaft von IGEL MEDIA, die „Übermenschliches“ geleistet habe,
um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
Mit einer offenen Kommunikationspolitik beabsichtige IGEL MEDIA, eine
realistische Bewertung der Aktie zu erreichen, von der diese derzeit weit entfernt
sei. Neben der Website der IGEL MEDIA seien bei den Investor Relations ab
November 2000 Investorenmeetings in Hamburg, Düsseldorf, Berlin und München
geplant. Auch der Wechsel in den Geregelten Markt habe zum Ziel, die Attraktivität
der Aktie zu erhöhen.
Vor Beginn der Diskussion erwähnte der Aufsichtsratsvorsitzende Borowski noch,
dass neben den Aufsichtsratsmitgliedern Rüdiger Röhrs und Dr. Rolf Hosfeld, die
bereits in der mit der Einladung verschickten Tagesordnung erwähnt wurden, auch
er selbst wegen „erhöhter Arbeitsbelastung“ sein Mandat niederlegen werde.
Er dankte dem Vorstand Stefan Drägert, der im Mai 1999 eigentlich als
Finanzvorstand eingestellt worden sei, für seine gute Arbeit in der neuen Position.
Ein zweiter Vorstand zur Entlastung von Herrn Drägert werde derzeit gesucht.
Außerdem dankte Herr Borowski den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern
und der Presse für die faire Berichterstattung.
Allgemeine Aussprache
Herr Dr. Jens-Uwe Nölle von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
(DSW) bedankte sich als erster Redner beim Vorstand für die offenen Worte zum
„enttäuschenden“ Geschäftsjahr 1999. Er rekapitulierte die Entwicklung der
Gesellschaft seit dem Börsengang und bemerkte, dass das erfreuliche
Halbjahresergebnis dem Vorstand bei seiner Neuausrichtung Recht gebe, es werde
aber noch dauern, bis das Vertrauen der Anleger wieder hergestellt sei.
Er fragte nach konkreten Gründen für das Ausscheiden des alten Vorstands und in
diesem Zusammenhang nach einer gezahlten Abfindung, eventuellen
Regressansprüchen und möglichen Risiken für die Gesellschaft. Weiter
interessierte ihn, ob die Emissionsbanken nach dem erfolgreichen Börsengang die
Gesellschaft auch in der schwierigen Phase unterstützt haben.
Da Herr Beuttenmüller als Vorstand der Großaktionärin auf seiner eigenen
Hauptversammlung mitgeteilt habe, dass die Beteiligung an der IGEL MEDIA „in
einigen Wochen“ an ein Unternehmen aus der Medienbranche weitergegeben
werde, wollte Herr Dr. Nölle wissen, wie sich die Zusammenarbeit mit
Beuttenmüller gestaltet und welche Pläne verfolgt werden.
Außerdem wollte er Näheres zur Realisierbarkeit von Umsatz- und
Ergebnisprognosen im Geschäfts- und Halbjahresbericht hören und etwas über
Wettbewerber der IGEL MEDIA erfahren. Er fragte, ob der Gang an den Neuen
Markt und weitere Kapitalmaßnahmen geplant seien und merkte an, dass für die
Auswertung der Internet-Rechte wohl ein erfahrener Partner gebraucht werde.
Gerade für die Erschließung weiterer internationaler Märkte erschien ihm die
„kleine Mannschaft“ der IGEL MEDIA als nicht ausreichend, positiv bewertete Herr
Dr. Nölle die geplante Einstellung eines zweiten Vorstands. Zuletzt interessierten
ihn noch die geplanten Investor Relations-Aktivitäten und die Gründe für die
Aufstellung eines neuen Aktienoptionsplans. Er hoffe, dass die Börse die
Neuausrichtung des Unternehmens zukünftig stärker honorieren werde, und er
wünschte dem Vorstand weiter viel Erfolg.
Herr Stefan Nötzel, der als Nächster ans Rednerpult trat, stellte sich als Vertreter
der Beuttenmüller AG vor. Er lobte Vorstand Drägert und sein Team, die den
Turnaround geschafft hätten, was sich in der „eindrucksvollen“ Verbesserung der
Unternehmenszahlen zeige. Ihm sei es aber unverständlich, warum die Aktie
trotzdem nur wenig Beachtung finde. Die Beuttenmüller AG werde als
Großinvestorin eine „entscheidende Rolle“ dabei spielen, diesen Zustand zu
ändern. Mit einem KGV von 10 auf Basis der Ergebnisprognose für das Jahr 2001
müsse sich der Kurs selbst bei einer „konservativen“ fairen Bewertung mit einem
KGV von 25 mehr als verdoppeln.
Die Beuttenmüller AG werde keinesfalls Einfluss auf das Geschäft der IGEL
MEDIA nehmen. Vielmehr wolle man als Finanzinvestor seine „Netzwerke“ nutzen,
um ein geeignetes Medienunternehmen zur Übernahme des Aktienpakets zu
finden, mit dem sich Synergieeffekte für IGEL MEDIA ergäben. Die Neuausrichtung
der Gesellschaft finde großen Respekt auch bei zum Teil größeren, aber
„verschlafeneren“ Medienunternehmen. Für die geringe Unternehmensgröße sei
IGEL MEDIA in der Branche sehr bekannt.
Herr Nötzel erwähnte noch, dass die Vertreter der Beuttenmüller AG den anderen
Aktionären im Anschluss an die Hauptversammlung für Fragen zur Verfügung
stünden. Er selbst wollte etwas zur prognostizierten Umsatz- und
Ergebnisentwicklung in den Jahren 2003 und 2004 erfahren und dazu, welcher Kurs
nach Ansicht des Vorstands angemessen wäre.
Herr Jochen Knoesel, der Aktien eines Privatanlegers vertrat, bezeichnete einen
Kurs von 25 bis 30 Euro als angemessene Bewertung für die IGEL MEDIA AG. Er
stellte eine Frage zur Veränderung des Eigenkapitals, bat um eine Erläuterung der
Prognosen für die Geschäftsjahre 2000 und 2001 und um eine detaillierte
Darstellung der Kosten der Londoner Niederlassung. Außerdem wollte er wissen,
ob statt der Gründung einer eigenen Tochter die Übernahme eines geeigneten
britischen Unternehmens geprüft worden sei.
Dass der Altvorstand auch als Aktionär aus dem Unternehmen ausgeschieden ist,
bewertete Herr Knoesel als sehr positiv, ebenso die geplante Einstellung eines
zweiten Vorstands. Für ihn war neu, dass auch der Aufsichtsratsvorsitzende sein
Amt niederlegen werde. In diesem Zusammenhang interessierte ihn, wie das dritte
neue AR-Mitglied bestimmt werden solle, und er regte an, eine Persönlichkeit aus
der Medienbranche in den bislang „anwalts- und unternehmensberaterlastigen“
Aufsichtsrat zu nehmen.
Weiter bat Herr Knoesel um eine Erläuterung zum Verkauf der „Lucky Luke“- und
„Oggy“-Rechte, zu den Umsatzanteilen der Fiction- und Non Fiction-Bereiche und
zu den sonstigen Beratungskosten von 36.000 Euro in der Gewinn- und
Verlustrechnung 1999. Die gemäß Tagesordnungspunkt 7 beabsichtigte Ausgabe
von Wandelanleihen nannte Herr Knoesel „sehr ehrgeizig“, da dies bei
Wandlungsrechten von 920.000 Euro am Grundkapital einem Aktienkurs von über
40 Euro entspräche. Zuletzt fragte er nach den aktuellen Eigentumsverhältnissen
bei der IGEL MEDIA Enterprises GmbH & Co. KG.
Herr Menzel aus Braunschweig stellte Fragen zur Aufsichtsratvergütung, zur
Aktionärsstruktur, insbesondere fragte er nach dem Aktienbesitz von Vorstand und
Aufsichtsrat, und er bat darum, im nächsten Geschäftsbericht nähere Informationen
zu den Aufsichtsratsmitgliedern, den Mitarbeitern des Unternehmens und der
Aktienkursentwicklung aufzunehmen.
Der nächste Redner war Herr Thomas Petersen, der sich als Student aus Berlin
und Kleinaktionär vorstellte. Dieser fragte nach Beraterverträgen zwischen
Aufsichtsrat und AG und nach den Emissionsbanken. Außerdem wollte er wissen,
ob das Verfahren der Abschreibung der Filmrechte über fünf Jahre dem Wertverlust
entspreche oder ob so stille Reserven gebildet werden. Damit zusammen hängend
interessierte er sich für die Nutzungsdauer der Rechte.
Ein Wechsel an den Neuen Markt könne seiner Ansicht nach „überraschende“
Effekte durch die dann notwendige Änderung der Bilanzierungsregeln,
insbesondere in der Frage der Aktivierung von Eigenproduktionen, zur Folge haben.
Ein weiterer Aktionär erkundigte sich zum Schluss der Fragerunde nach den
Absichten der Gesellschaft, in den Neuen Markt zu wechseln.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Borowski übernahm die Beantwortung der den AR
betreffenden Fragen. Für die Trennung von Herrn Lehmann-Feddersen gebe es, wie
bei jeder „Scheidung“, viele Gründe. Man habe eine notarielle Vereinbarung
zwischen AG und Herrn Lehmann-Feddersen geschlossen, die gründlich vom
Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft geprüft worden sei. Der ehemalige Vorstand
habe eine kleine Abfindung bekommen, außerdem seien ihm seine
Pensionsansprüche ausgezahlt worden.
Alle „Leichen“, die noch in der Bilanz gewesen seien, habe man aber beseitigt. Er
bat die Aktionäre eindringlich, es dabei bewenden zu lassen und dem Aufsichtsrat
zu vertrauen. Im Übrigen habe er selbst Herrn Lehmann-Feddersen so lange
„gequält“, bis dieser mit dem Verkauf seines Aktienpakets einverstanden gewesen
sei. Infolge dessen habe Herr Borowski auf sein Aufsichtsratsmandat verzichten
müssen.
Die unter Tagesordnungspunkt 9 vorgeschlagene Anhebung der
Aufsichtsratsvergütung sei im Rahmen des Üblichen, jährlich erhalte jedes Mitglied
5.000 Euro, der stellvertretende Vorsitzende das 1,5fache und der Vorsitzende das
Doppelte dieser Summe. Dazu kämen jeweils 1.000 Euro Entschädigung je
AR-Sitzung und Mitglied. Herr Borowski riet den Aktionären, bei der
Aufsichtsratsvergütung angesichts der vergleichsweise hohen Arbeitsbelastung bei
einem jungen Unternehmen wie der IGEL MEDIA AG nicht zu sparsam zu sein.
Außer der Beuttenmüller AG sei der Gesellschaft kein Aktionär mit mehr als 5
Prozent Anteil am Grundkapital bekannt, es gebe aber größere institutionelle
Anleger. Die Anregung, im nächsten Geschäftsbericht nähere Angaben zu den
AR-Mitgliedern aufzunehmen, werde man gerne aufgreifen.
Neben der Vereins- und Westbank habe dem Emissionsbankenkonsortium, so
Herr Drägert, auch die Hamburger Warburg Bank sowie die Bankhäuser Lampe aus
Düsseldorf und Feuchtwanger aus München angehört. Eine Unterstützung durch
die Banken während der schwierigen Zeiten habe man zunächst vermisst, dann
habe aber das Bankhaus Lampe bei wichtigen Problemen geholfen.
Ein Gang an den Neuen Markt sei derzeit nicht konkret geplant, man werde sich in
dem Segment positionieren, das am besten zum Unternehmen passt und dann
gegebenenfalls eine Kapitalerhöhung durchführen. Wettbewerber, welche die
selben Bereiche wie IGEL MEDIA abdeckten, sehe er derzeit nicht. Die
Konkurrenten seien zum einen Massenanbieter wie EM-TV, zum anderen kleine
Unternehmen, die IGEL MEDIA nicht gefährlich werden könnten.
Nach Ansicht von Herrn Drägert werden anstehende Vertragsabschlüsse zum
Übertreffen der prognostizierten Zahlen für die Jahre 2001 und 2002 führen, erst
nach der Messe MIPCOM werde man aber voraussichtlich im November exaktere
Prognosen machen. Er sei sich sehr sicher, dass die Zahlen höher als die
derzeitigen Prognosen liegen werden. Dort seien zudem nur die Erträge aus dem
Verkauf von TV-Rechten, nicht aber diejenigen aus der Verwertung von
Merchandising- und Internet-Rechten enthalten.
Im Internetbereich führe man Gespräche mit verschiedenen Partnern, etwa mit
einer „Gesellschaft aus dem Printbereich“, die gerade einen neuen Vorstand
bekommen habe (Anmerkung: vermutlich ist damit die Bertelsmann AG gemeint),
aber auch mit „Garagenfirmen“. Man arbeite an einem neuen Internetauftritt und an
Vertriebswegen über das Internet. Ein Bedarf an neuen Mitarbeitern sei zwar
vorhanden, das Unternehmen sei aber auch aktuell „solide“ mit Personal
ausgestattet. Gerade habe man eine Kanadierin als stellvertretende
Vertriebsleiterin für das Londoner Tochterunternehmen eingestellt.
Der alte Aktienoptionsplan solle durch den unter Tagesordnungspunkt 6
vorgeschlagenen neuen ersetzt werden, da der alte keine Benchmarks enthalte.
Dies sei zwar gut für die Führung des Unternehmens, nicht aber für die Aktionäre
gewesen. Auf das Ausübungsrecht im August 2000 nach dem alten Plan habe man
„kollektiv“ verzichtet, nach der Hauptversammlung werde aber „in Grenzen“ davon
Gebrauch gemacht.
Zu den Investor Relations-Aktivitäten ergänzte Herr Drägert seine vorherigen
Ausführungen mit der Bemerkung, kürzlich sei ein Interview in der Börse Online
erschienen, IGEL MEDIA werde die Pressearbeit verstärken und auf
Aktionärsmessen präsent sein. Er merkte an, dass die Branche zu keinem
Zeitpunkt das Vertrauen in die IGEL MEDIA AG verloren habe: „Wir stehen als
Garant für Qualität“.
Für die Jahre 2003/2004 erwartet der Vorstand ein Ende des linearen Wachstums.
In diesen Jahren werde es einen „Umsatzsprung“ geben. Die Rechte an den
Programmen habe man „für immer“, einen zweiten Lauf zum Beispiel von „Oggy
und die Kakerlaken“ könne man eventuell sogar teurer verkaufen als beim ersten
Mal. Die deutschen Rechte an „Lucky Luke“ seien für sieben Jahre verkauft
worden, die Rechte für Österreich, die Schweiz und Osteuropa wolle man auf der
MIPCOM anbieten.
Ein Kursziel für die Aktie der IGEL MEDIA wollte Herr Drägert nicht nennen, mit
einem KGV von 10 sei die Aktie aber ein „glatter Kauf“. Er selbst würde gerne
kaufen, wolle aber nicht mit den Insider-Regeln in Konflikt geraten. London sei
tatsächlich „schweineteuer“, so lägen die Kosten für Miete und Rechtsberatung
erheblich über den Kosten in Hamburg. Die anderen Kosten lägen im üblichen
Rahmen, insbesondere müsse man für internationales Personal überall dasselbe
bezahlen. Man habe für London im ersten Jahr durch Anlaufkosten einen
Fehlbetrag von rund 100.000 Euro eingeplant, tatsächlich werde aber
wahrscheinlich ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt.
Bei zeitlich unbegrenzten Rechten werden mit einem Abschreibungszeitraum von
fünf Jahren tatsächlich stille Reserven aufgebaut. Zukünftig werde
verbrauchsabhängig abgeschrieben, das heißt, erst bei tatsächlich generierten
Umsätzen. Die sonstigen Beratungskosten seien durch einen noch vom Vorgänger
eingegangenen langfristigen Beratervertrag entstanden. Inzwischen habe man den
Vertrag „ohne große Abfindung“ beendet. Die 9prozentige Beteiligung einer
Unternehmensberatungsgesellschaft an der IGEL MEDIA Enterprises sei
inzwischen „zu nominal“ gekauft worden, so dass die IGEL MEDIA AG mittlerweile
100 Prozent halte.
Zur Bilanzierung der Eigenproduktionen führte Herr Drägert aus, dass die Kosten
derzeit nach HGB sofort als Aufwand gebucht werden, im Gegensatz zur
Aktivierung nach US-GAAP oder IAS. Er selbst halte die Aktivierung für sinnvoller,
daher werde der Abschluss des Geschäftsjahres 2000 auch nach IAS durchgeführt,
um die Voraussetzungen für den Neuen Markt zu erfüllen, falls die Entscheidung
für eine Notierung am Neuen Markt fallen sollte.
Die Umsatzanteile Fiction / Non Fiction betrügen im Jahr 2000 rund 65 zu 35. Man
beabsichtige, dieses Verhältnis zur Risikostreuung bis zum Jahr 2002 auf 55 zu 45
zu ändern. Die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- beziehungsweise
Optionsanleihen werde zur alternativen Mittelbeschaffung vorgeschlagen, um
flexibel zu bleiben.
Zur Frage einer möglichen Kapitalerhöhung ergänzte Herr Borowski, dass
Kapitalbedarf in den nächsten Jahren vor allem für Eigenproduktionen gesehen
werde. Grundsätzlich müsse die Gesellschaft aber immer über mindestens sechs,
besser zwölf Monate „durchfinanziert“ sein, um nicht von Banken und anderen
Geldgebern abhängig zu werden.
Hier nun die Profis von GSC:
WKN
622850
HV-Bericht IGEL MEDIA AG
Das Medienunternehmen IGEL MEDIA AG lud seine Aktionäre am 28.September
2000 zur ersten ordentlichen Hauptversammlung in Streit’s Kino am Hamburger
Jungfernstieg ein. Die IGEL MEDIA AG handelt mit Rechten an Fernsehserien und
-filmen aus den Bereichen Animation, Fiction und Non-Fiction.
Nach „unterschiedlichen Auffassungen im Management“, so die Sprachregelung
der Gesellschaft, wurde im Oktober 1999 der bisherige Vorstandsvorsitzende
Christian Lehmann-Feddersen durch den Finanzvorstand Stefan Drägert ersetzt,
der seitdem als Alleinvorstand der IGEL MEDIA agiert.
Das Aktienpaket des Altvorstands sowie anderer Altaktionäre wurde in der Folge
dieser Personalveränderung von der Beuttenmüller Wertpapieranlagen-Verwaltungs
AG (siehe HV-Bericht von GSC Research) erworben, die derzeit mit knapp 45
Prozent des Grundkapitals größter Einzelaktionär der Gesellschaft ist.
Die Aktie der IGEL MEDIA AG notiert nach dem Gang an den Start-up Market der
Hamburger Börse im Juli 1999 seit dem 25. April 2000 im Geregelten Markt. Nach
einem erfolgreichen Börsengang zu einem Emissionspreis von 12 Euro stieg der
Kurs schnell auf ein All-Time-High von 62,50 Euro, um dann vor allem wegen
deutlich verfehlter Umsatz- und Ergebnisprognosen bis auf unter 10 Euro
einzubrechen. Am Vortag der Hauptversammlung notierte die Aktie bei 14 Euro.
Rund 110 Aktionäre, Pressevertreter und Gäste, darunter auch Jens Gibbels als
Berichterstatter für GSC Research, wurden schon am Eingang durch einen
bedauernswerten Menschen im Kostüm der Trickfilmfigur „Oggy“ freundlich begrüßt
und machten es sich in den plüschigen Kinosesseln bequem, um Näheres zur
Neuausrichtung und zu den Wachstumsperspektiven der IGEL MEDIA zu erfahren,
als der Aufsichtsratsvorsitzende Peter-Sven Borowski die Versammlung um 10:35
Uhr eröffnete.
Die Verlegung des HV-Termins um einen Monat, so Herr Borowski, sei wegen der
starken Einbindung des Vorstands im Tagesgeschäft nach der Neuausrichtung und
dem Wechsel des Großaktionärs notwendig gewesen. Nach Erledigung der
Formalien wurde den Anwesenden ein kurzer Film über die Aktivitäten der IGEL
MEDIA vorgeführt, danach erhielt Alleinvorstand Stefan Drägert das Wort.
Bericht des Vorstands
Die IGEL MEDIA AG stehe für Qualität im Familienprogramm, Programmvielfalt,
cross-mediale Rechteauswertung und Internationalität, so begann Herr Drägert
seine Ausführungen. Vor der Erläuterung der neuen Strategie ging er aber auf das
Geschäftsjahr 1999 ein. Die IGEL MEDIA AG sei am 15. Juli 1999 an den
Hamburger Start-up Market gegangen. Der Ausgabekurs habe bei 12 Euro gelegen,
die erste Notiz bei über 30 Euro und der Schlusskurs am Emissionstag bei 52
Euro.
Das Geschäftsjahr 1999 sei dann aber eine Enttäuschung gewesen. Statt des
erwarteten Umsatzes von über 6 Mio. Euro seien nur 669.000 Euro erreicht worden,
der erzielte Verlust von 2,28 Mio. Euro sei doppelt so hoch wie erwartet gewesen.
Damit habe man das Vertrauen vieler Anleger verloren, dies könne man auch am
Kursverlauf ablesen. Um so mehr dankte Herr Drägert den Aktionären, die der IGEL
MEDIA treu geblieben seien.
Durch die Verschiebung des Börsengangs um vier Monate, die durch die zweite
Tranche der Deutschen Telekom nötig gewesen sei, habe IGEL MEDIA eine
wichtige Messe verpasst. Ein weiterer Grund für die schlechten Ergebnisse seien
„unterschiedliche Auffassungen im Management“ gewesen, die zum Ausscheiden
des alten Vorstands Lehmann-Feddersen geführt hätten. Die strategische
Neuausrichtung sei zwar unmittelbar nach dem Führungswechsel erfolgt, dies habe
sich aber im Geschäftsjahr 1999 nicht mehr auswirken können.
Auch in dieser schwierigen Phase habe aber kein Partner der IGEL MEDIA „den
Rücken gekehrt“, nun wolle man auch das Vertrauen des Kapitalmarkts zurück
gewinnen. Ziel sei es, die Prognosen für das Geschäftsjahr 2000 zu erreichen und
die Prognosen für das Jahr 2001 sogar zu übertreffen. Die Zahlen des ersten
Halbjahrs 2000 zeigten, dass man auf dem richtigen Weg sei. Die Strategie der
IGEL MEDIA sei im Gegensatz zu anderen Medienunternehmen nicht die
Platzierung im Massengeschäft. IGEL MEDIA stehe für Qualität, die jederzeit zur
Hauptsendezeit gezeigt werden könne.
Das strategische Ziel „Qualität im Familienprogramm“ werde auch durch
Unterstützung der Produzenten erreicht. Durch die 50prozentige Beteiligung an der
Gaumont-Library habe man Rechte an „Highlights“ wie „Home to rent“ oder der
zweiten Staffel der Trickfilmserie „Oggy und die Kakerlaken“ mit 156 Folgen zu je
sieben Minuten erworben. Diese Serie bezeichnete Herr Drägert als Nachfolger von
„Tom und Jerry“. „Oggy“ habe in mehreren Märkten der Welt bereits „Kultstatus“.
Zunächst besitze man nur die weltweiten Fernsehrechte, später würden sich diese
aber über die gesamte Wertschöpfungskette erstrecken.
Den Erwerb der Rechte an der Trickfilmserie „Lucky Luke“ bezeichnete Herr
Drägert als den „bisher besten Fang“. Über die Möglichkeit, dafür den weltweiten
Vertrieb zu übernehmen, sei aber noch nicht entgültig entschieden. Ein weiteres
positives Beispiel sei die Kinderserie „Zurück nach Sherwood Forest“, die mit sehr
guter Quote im Kinderkanal laufe.
Zum Ziel „Programmvielfalt“ erläuterte der Vorstand, dass IGEL MEDIA nicht nur
Family Fiction anbiete, sondern auch stark im Non Fiction-Bereich sei. Neben
einem „Deal“ mit der britischen Distributionsgesellschaft ITEL, welcher IGEL
MEDIA Rechte auf Tier- und Naturfilme sichere, hob er den mit der australischen
Firma Wild Visuals gemeinsam produzierten Tierfilm „Animal Olympians“ hervor,
der unter dem Titel „Die Champions“ im Westdeutschen und im Bayerischen
Rundfunk zur „Prime Time“ ausgestrahlt wurde. Dieser Film sei in 150 Ländern
erfolgreich gesendet worden.
Laut Herrn Drägert produziert IGEL MEDIA darüber hinaus die Serien „Nothing But
Sex“ und „Bars of the World“, die auf der wichtigsten kanadischen Fernsehmesse
in Banff schon erfolgreich „gepitcht“ worden sei. Mit einem großen europäischen
Sender stehe man derzeit vor einem großen „Output-Deal“, nähere Informationen
dazu würden zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Die „cross-mediale Rechteauswertung“ ermögliche man dadurch, dass bei einer
Produktion sämtliche Rechte, also Sende-, Merchandising- und Internet-Rechte
gesichert würden. Man kaufe aber nicht nur Rechte, sondern man produziere
bereits heute in den Bereichen Animation, Family Fiction und Non Fiction,
allerdings noch nicht „physisch“, das heißt etwa mit eigenen Kameraleuten. In
Zukunft, zum Beispiel bei „Bars of the World“, werde sich dies aber ändern, auch
die Übernahme eines Animationsstudios werde überlegt.
Das Merchandising werde zusammen mit einer renommierten Agentur
durchgeführt, so soll zum Beispiel „Oggy“ als kleine Figur vertrieben werden. Auch
die Internet-Rechte seien sehr begehrt. Wichtig sei dabei, dass die Rechte in allen
Medien Umsatz und Profite brächten.
Um dem Ziel „Internationalität“ näher zu kommen, habe man den Amerikaner
Edward Galton als Leiter der Londoner Vertriebstochter IGEL MEDIA Distribution
Ltd. gewinnen können. Mit der Londoner Tochter habe man das „Tor zum
Weltmarkt“ aufgestoßen, dort gebe es kurze Wege zu allen internationalen
Partnern.
Im ersten Halbjahr 2000 habe IGEL MEDIA einen Umsatz von 4,3 Mio. Euro erzielt,
was eine Steigerung von 1.500 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres darstellt. Das Betriebsergebnis (EBITDA) sei von minus 0,4 Mio. Euro
auf 3,1 Mio. Euro angestiegen. Die Programmbibliothek sei erweitert worden, bei
einem Großteil der Programme besitze man langfristig internationale
Verwertungsrechte. Allein aus den „Nebenrechten“ Merchandising und Internet
erwartet Herr Drägert ein sehr hohes Return on Investment.
Den größten Umsatzbeitrag im ersten Halbjahr 2000 in Höhe von 2,9 Mio. Euro
habe IGEL MEDIA mit dem Verkauf von „Oggy“ an Super RTL, dem deutschen
Marktführer bei den 3- bis 16jährigen, erzielen können. Der ebenfalls erfolgte
Verkauf von „Lucky Luke“ an Super RTL zu über 3 Mio. Euro sei in den Zahlen des
ersten Halbjahres noch nicht enthalten. Auf der Messe MIPCOM in Cannes werde
man die Programme „Der Ball“, „The Frog“ und „Cartouche der Bandit“ vorstellen,
im Non Fiction-Bereich den Film „Father’s Day“, eine Dokumentation über das
Leben des Posträubers Ronald Biggs.
Umsatz und Ergebnis des Geschäftsjahres 2000 würden wieder im
Prognosebereich beim Börsengang liegen, das heißt Umsatz bei 10 Mio. Euro und
Jahresüberschuss bei 2 Mio. Euro. Herr Drägert dankte an dieser Stelle der
kompletten Belegschaft von IGEL MEDIA, die „Übermenschliches“ geleistet habe,
um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
Mit einer offenen Kommunikationspolitik beabsichtige IGEL MEDIA, eine
realistische Bewertung der Aktie zu erreichen, von der diese derzeit weit entfernt
sei. Neben der Website der IGEL MEDIA seien bei den Investor Relations ab
November 2000 Investorenmeetings in Hamburg, Düsseldorf, Berlin und München
geplant. Auch der Wechsel in den Geregelten Markt habe zum Ziel, die Attraktivität
der Aktie zu erhöhen.
Vor Beginn der Diskussion erwähnte der Aufsichtsratsvorsitzende Borowski noch,
dass neben den Aufsichtsratsmitgliedern Rüdiger Röhrs und Dr. Rolf Hosfeld, die
bereits in der mit der Einladung verschickten Tagesordnung erwähnt wurden, auch
er selbst wegen „erhöhter Arbeitsbelastung“ sein Mandat niederlegen werde.
Er dankte dem Vorstand Stefan Drägert, der im Mai 1999 eigentlich als
Finanzvorstand eingestellt worden sei, für seine gute Arbeit in der neuen Position.
Ein zweiter Vorstand zur Entlastung von Herrn Drägert werde derzeit gesucht.
Außerdem dankte Herr Borowski den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern
und der Presse für die faire Berichterstattung.
Allgemeine Aussprache
Herr Dr. Jens-Uwe Nölle von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
(DSW) bedankte sich als erster Redner beim Vorstand für die offenen Worte zum
„enttäuschenden“ Geschäftsjahr 1999. Er rekapitulierte die Entwicklung der
Gesellschaft seit dem Börsengang und bemerkte, dass das erfreuliche
Halbjahresergebnis dem Vorstand bei seiner Neuausrichtung Recht gebe, es werde
aber noch dauern, bis das Vertrauen der Anleger wieder hergestellt sei.
Er fragte nach konkreten Gründen für das Ausscheiden des alten Vorstands und in
diesem Zusammenhang nach einer gezahlten Abfindung, eventuellen
Regressansprüchen und möglichen Risiken für die Gesellschaft. Weiter
interessierte ihn, ob die Emissionsbanken nach dem erfolgreichen Börsengang die
Gesellschaft auch in der schwierigen Phase unterstützt haben.
Da Herr Beuttenmüller als Vorstand der Großaktionärin auf seiner eigenen
Hauptversammlung mitgeteilt habe, dass die Beteiligung an der IGEL MEDIA „in
einigen Wochen“ an ein Unternehmen aus der Medienbranche weitergegeben
werde, wollte Herr Dr. Nölle wissen, wie sich die Zusammenarbeit mit
Beuttenmüller gestaltet und welche Pläne verfolgt werden.
Außerdem wollte er Näheres zur Realisierbarkeit von Umsatz- und
Ergebnisprognosen im Geschäfts- und Halbjahresbericht hören und etwas über
Wettbewerber der IGEL MEDIA erfahren. Er fragte, ob der Gang an den Neuen
Markt und weitere Kapitalmaßnahmen geplant seien und merkte an, dass für die
Auswertung der Internet-Rechte wohl ein erfahrener Partner gebraucht werde.
Gerade für die Erschließung weiterer internationaler Märkte erschien ihm die
„kleine Mannschaft“ der IGEL MEDIA als nicht ausreichend, positiv bewertete Herr
Dr. Nölle die geplante Einstellung eines zweiten Vorstands. Zuletzt interessierten
ihn noch die geplanten Investor Relations-Aktivitäten und die Gründe für die
Aufstellung eines neuen Aktienoptionsplans. Er hoffe, dass die Börse die
Neuausrichtung des Unternehmens zukünftig stärker honorieren werde, und er
wünschte dem Vorstand weiter viel Erfolg.
Herr Stefan Nötzel, der als Nächster ans Rednerpult trat, stellte sich als Vertreter
der Beuttenmüller AG vor. Er lobte Vorstand Drägert und sein Team, die den
Turnaround geschafft hätten, was sich in der „eindrucksvollen“ Verbesserung der
Unternehmenszahlen zeige. Ihm sei es aber unverständlich, warum die Aktie
trotzdem nur wenig Beachtung finde. Die Beuttenmüller AG werde als
Großinvestorin eine „entscheidende Rolle“ dabei spielen, diesen Zustand zu
ändern. Mit einem KGV von 10 auf Basis der Ergebnisprognose für das Jahr 2001
müsse sich der Kurs selbst bei einer „konservativen“ fairen Bewertung mit einem
KGV von 25 mehr als verdoppeln.
Die Beuttenmüller AG werde keinesfalls Einfluss auf das Geschäft der IGEL
MEDIA nehmen. Vielmehr wolle man als Finanzinvestor seine „Netzwerke“ nutzen,
um ein geeignetes Medienunternehmen zur Übernahme des Aktienpakets zu
finden, mit dem sich Synergieeffekte für IGEL MEDIA ergäben. Die Neuausrichtung
der Gesellschaft finde großen Respekt auch bei zum Teil größeren, aber
„verschlafeneren“ Medienunternehmen. Für die geringe Unternehmensgröße sei
IGEL MEDIA in der Branche sehr bekannt.
Herr Nötzel erwähnte noch, dass die Vertreter der Beuttenmüller AG den anderen
Aktionären im Anschluss an die Hauptversammlung für Fragen zur Verfügung
stünden. Er selbst wollte etwas zur prognostizierten Umsatz- und
Ergebnisentwicklung in den Jahren 2003 und 2004 erfahren und dazu, welcher Kurs
nach Ansicht des Vorstands angemessen wäre.
Herr Jochen Knoesel, der Aktien eines Privatanlegers vertrat, bezeichnete einen
Kurs von 25 bis 30 Euro als angemessene Bewertung für die IGEL MEDIA AG. Er
stellte eine Frage zur Veränderung des Eigenkapitals, bat um eine Erläuterung der
Prognosen für die Geschäftsjahre 2000 und 2001 und um eine detaillierte
Darstellung der Kosten der Londoner Niederlassung. Außerdem wollte er wissen,
ob statt der Gründung einer eigenen Tochter die Übernahme eines geeigneten
britischen Unternehmens geprüft worden sei.
Dass der Altvorstand auch als Aktionär aus dem Unternehmen ausgeschieden ist,
bewertete Herr Knoesel als sehr positiv, ebenso die geplante Einstellung eines
zweiten Vorstands. Für ihn war neu, dass auch der Aufsichtsratsvorsitzende sein
Amt niederlegen werde. In diesem Zusammenhang interessierte ihn, wie das dritte
neue AR-Mitglied bestimmt werden solle, und er regte an, eine Persönlichkeit aus
der Medienbranche in den bislang „anwalts- und unternehmensberaterlastigen“
Aufsichtsrat zu nehmen.
Weiter bat Herr Knoesel um eine Erläuterung zum Verkauf der „Lucky Luke“- und
„Oggy“-Rechte, zu den Umsatzanteilen der Fiction- und Non Fiction-Bereiche und
zu den sonstigen Beratungskosten von 36.000 Euro in der Gewinn- und
Verlustrechnung 1999. Die gemäß Tagesordnungspunkt 7 beabsichtigte Ausgabe
von Wandelanleihen nannte Herr Knoesel „sehr ehrgeizig“, da dies bei
Wandlungsrechten von 920.000 Euro am Grundkapital einem Aktienkurs von über
40 Euro entspräche. Zuletzt fragte er nach den aktuellen Eigentumsverhältnissen
bei der IGEL MEDIA Enterprises GmbH & Co. KG.
Herr Menzel aus Braunschweig stellte Fragen zur Aufsichtsratvergütung, zur
Aktionärsstruktur, insbesondere fragte er nach dem Aktienbesitz von Vorstand und
Aufsichtsrat, und er bat darum, im nächsten Geschäftsbericht nähere Informationen
zu den Aufsichtsratsmitgliedern, den Mitarbeitern des Unternehmens und der
Aktienkursentwicklung aufzunehmen.
Der nächste Redner war Herr Thomas Petersen, der sich als Student aus Berlin
und Kleinaktionär vorstellte. Dieser fragte nach Beraterverträgen zwischen
Aufsichtsrat und AG und nach den Emissionsbanken. Außerdem wollte er wissen,
ob das Verfahren der Abschreibung der Filmrechte über fünf Jahre dem Wertverlust
entspreche oder ob so stille Reserven gebildet werden. Damit zusammen hängend
interessierte er sich für die Nutzungsdauer der Rechte.
Ein Wechsel an den Neuen Markt könne seiner Ansicht nach „überraschende“
Effekte durch die dann notwendige Änderung der Bilanzierungsregeln,
insbesondere in der Frage der Aktivierung von Eigenproduktionen, zur Folge haben.
Ein weiterer Aktionär erkundigte sich zum Schluss der Fragerunde nach den
Absichten der Gesellschaft, in den Neuen Markt zu wechseln.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Borowski übernahm die Beantwortung der den AR
betreffenden Fragen. Für die Trennung von Herrn Lehmann-Feddersen gebe es, wie
bei jeder „Scheidung“, viele Gründe. Man habe eine notarielle Vereinbarung
zwischen AG und Herrn Lehmann-Feddersen geschlossen, die gründlich vom
Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft geprüft worden sei. Der ehemalige Vorstand
habe eine kleine Abfindung bekommen, außerdem seien ihm seine
Pensionsansprüche ausgezahlt worden.
Alle „Leichen“, die noch in der Bilanz gewesen seien, habe man aber beseitigt. Er
bat die Aktionäre eindringlich, es dabei bewenden zu lassen und dem Aufsichtsrat
zu vertrauen. Im Übrigen habe er selbst Herrn Lehmann-Feddersen so lange
„gequält“, bis dieser mit dem Verkauf seines Aktienpakets einverstanden gewesen
sei. Infolge dessen habe Herr Borowski auf sein Aufsichtsratsmandat verzichten
müssen.
Die unter Tagesordnungspunkt 9 vorgeschlagene Anhebung der
Aufsichtsratsvergütung sei im Rahmen des Üblichen, jährlich erhalte jedes Mitglied
5.000 Euro, der stellvertretende Vorsitzende das 1,5fache und der Vorsitzende das
Doppelte dieser Summe. Dazu kämen jeweils 1.000 Euro Entschädigung je
AR-Sitzung und Mitglied. Herr Borowski riet den Aktionären, bei der
Aufsichtsratsvergütung angesichts der vergleichsweise hohen Arbeitsbelastung bei
einem jungen Unternehmen wie der IGEL MEDIA AG nicht zu sparsam zu sein.
Außer der Beuttenmüller AG sei der Gesellschaft kein Aktionär mit mehr als 5
Prozent Anteil am Grundkapital bekannt, es gebe aber größere institutionelle
Anleger. Die Anregung, im nächsten Geschäftsbericht nähere Angaben zu den
AR-Mitgliedern aufzunehmen, werde man gerne aufgreifen.
Neben der Vereins- und Westbank habe dem Emissionsbankenkonsortium, so
Herr Drägert, auch die Hamburger Warburg Bank sowie die Bankhäuser Lampe aus
Düsseldorf und Feuchtwanger aus München angehört. Eine Unterstützung durch
die Banken während der schwierigen Zeiten habe man zunächst vermisst, dann
habe aber das Bankhaus Lampe bei wichtigen Problemen geholfen.
Ein Gang an den Neuen Markt sei derzeit nicht konkret geplant, man werde sich in
dem Segment positionieren, das am besten zum Unternehmen passt und dann
gegebenenfalls eine Kapitalerhöhung durchführen. Wettbewerber, welche die
selben Bereiche wie IGEL MEDIA abdeckten, sehe er derzeit nicht. Die
Konkurrenten seien zum einen Massenanbieter wie EM-TV, zum anderen kleine
Unternehmen, die IGEL MEDIA nicht gefährlich werden könnten.
Nach Ansicht von Herrn Drägert werden anstehende Vertragsabschlüsse zum
Übertreffen der prognostizierten Zahlen für die Jahre 2001 und 2002 führen, erst
nach der Messe MIPCOM werde man aber voraussichtlich im November exaktere
Prognosen machen. Er sei sich sehr sicher, dass die Zahlen höher als die
derzeitigen Prognosen liegen werden. Dort seien zudem nur die Erträge aus dem
Verkauf von TV-Rechten, nicht aber diejenigen aus der Verwertung von
Merchandising- und Internet-Rechten enthalten.
Im Internetbereich führe man Gespräche mit verschiedenen Partnern, etwa mit
einer „Gesellschaft aus dem Printbereich“, die gerade einen neuen Vorstand
bekommen habe (Anmerkung: vermutlich ist damit die Bertelsmann AG gemeint),
aber auch mit „Garagenfirmen“. Man arbeite an einem neuen Internetauftritt und an
Vertriebswegen über das Internet. Ein Bedarf an neuen Mitarbeitern sei zwar
vorhanden, das Unternehmen sei aber auch aktuell „solide“ mit Personal
ausgestattet. Gerade habe man eine Kanadierin als stellvertretende
Vertriebsleiterin für das Londoner Tochterunternehmen eingestellt.
Der alte Aktienoptionsplan solle durch den unter Tagesordnungspunkt 6
vorgeschlagenen neuen ersetzt werden, da der alte keine Benchmarks enthalte.
Dies sei zwar gut für die Führung des Unternehmens, nicht aber für die Aktionäre
gewesen. Auf das Ausübungsrecht im August 2000 nach dem alten Plan habe man
„kollektiv“ verzichtet, nach der Hauptversammlung werde aber „in Grenzen“ davon
Gebrauch gemacht.
Zu den Investor Relations-Aktivitäten ergänzte Herr Drägert seine vorherigen
Ausführungen mit der Bemerkung, kürzlich sei ein Interview in der Börse Online
erschienen, IGEL MEDIA werde die Pressearbeit verstärken und auf
Aktionärsmessen präsent sein. Er merkte an, dass die Branche zu keinem
Zeitpunkt das Vertrauen in die IGEL MEDIA AG verloren habe: „Wir stehen als
Garant für Qualität“.
Für die Jahre 2003/2004 erwartet der Vorstand ein Ende des linearen Wachstums.
In diesen Jahren werde es einen „Umsatzsprung“ geben. Die Rechte an den
Programmen habe man „für immer“, einen zweiten Lauf zum Beispiel von „Oggy
und die Kakerlaken“ könne man eventuell sogar teurer verkaufen als beim ersten
Mal. Die deutschen Rechte an „Lucky Luke“ seien für sieben Jahre verkauft
worden, die Rechte für Österreich, die Schweiz und Osteuropa wolle man auf der
MIPCOM anbieten.
Ein Kursziel für die Aktie der IGEL MEDIA wollte Herr Drägert nicht nennen, mit
einem KGV von 10 sei die Aktie aber ein „glatter Kauf“. Er selbst würde gerne
kaufen, wolle aber nicht mit den Insider-Regeln in Konflikt geraten. London sei
tatsächlich „schweineteuer“, so lägen die Kosten für Miete und Rechtsberatung
erheblich über den Kosten in Hamburg. Die anderen Kosten lägen im üblichen
Rahmen, insbesondere müsse man für internationales Personal überall dasselbe
bezahlen. Man habe für London im ersten Jahr durch Anlaufkosten einen
Fehlbetrag von rund 100.000 Euro eingeplant, tatsächlich werde aber
wahrscheinlich ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt.
Bei zeitlich unbegrenzten Rechten werden mit einem Abschreibungszeitraum von
fünf Jahren tatsächlich stille Reserven aufgebaut. Zukünftig werde
verbrauchsabhängig abgeschrieben, das heißt, erst bei tatsächlich generierten
Umsätzen. Die sonstigen Beratungskosten seien durch einen noch vom Vorgänger
eingegangenen langfristigen Beratervertrag entstanden. Inzwischen habe man den
Vertrag „ohne große Abfindung“ beendet. Die 9prozentige Beteiligung einer
Unternehmensberatungsgesellschaft an der IGEL MEDIA Enterprises sei
inzwischen „zu nominal“ gekauft worden, so dass die IGEL MEDIA AG mittlerweile
100 Prozent halte.
Zur Bilanzierung der Eigenproduktionen führte Herr Drägert aus, dass die Kosten
derzeit nach HGB sofort als Aufwand gebucht werden, im Gegensatz zur
Aktivierung nach US-GAAP oder IAS. Er selbst halte die Aktivierung für sinnvoller,
daher werde der Abschluss des Geschäftsjahres 2000 auch nach IAS durchgeführt,
um die Voraussetzungen für den Neuen Markt zu erfüllen, falls die Entscheidung
für eine Notierung am Neuen Markt fallen sollte.
Die Umsatzanteile Fiction / Non Fiction betrügen im Jahr 2000 rund 65 zu 35. Man
beabsichtige, dieses Verhältnis zur Risikostreuung bis zum Jahr 2002 auf 55 zu 45
zu ändern. Die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- beziehungsweise
Optionsanleihen werde zur alternativen Mittelbeschaffung vorgeschlagen, um
flexibel zu bleiben.
Zur Frage einer möglichen Kapitalerhöhung ergänzte Herr Borowski, dass
Kapitalbedarf in den nächsten Jahren vor allem für Eigenproduktionen gesehen
werde. Grundsätzlich müsse die Gesellschaft aber immer über mindestens sechs,
besser zwölf Monate „durchfinanziert“ sein, um nicht von Banken und anderen
Geldgebern abhängig zu werden.
Nach Erinnerung durch Herrn Knoesel an seine diesbezügliche Frage erläuterte
Herr Borowski, dass zunächst nur zwei neue AR-Mitglieder gewählt werden, das
dritte Mitglied werde voraussichtlich gerichtlich bestellt. Herr Drägert ergänzte
hierzu, dass man mit einem bekannten „Medienhaudegen“ im Gespräch sei, der
voraussichtlich dieses dritte Mitglied werde.
Abstimmungen
Bei einer Präsenz von 1.348.384 Stimmen oder 58,63 Prozent des Grundkapitals
wurde den Anträgen der Verwaltung zu allen Tagesordnungspunkten mit mehr als
99 Prozent zugestimmt. Im Einzelnen wurde die Entlastung von Vorstand (TOP2)
und Aufsichtsrat (TOP3) und die Wahl der Arthur Andersen GmbH, Hamburg, zum
Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2000 (TOP4) beschlossen.
Des Weiteren wurde über die Ausgabe einer Option auf bis zu 230.000 Aktien an
Mitarbeiter der Gesellschaft und deren Tochterunternehmen (IGEL MEDIA
Aktienoptions-Programm 2000) unter TOP6 und die Ermächtigung zur Ausgabe von
Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen bis zu einem Nennbetrag von 40 Mio.
Euro (TOP7) abgestimmt. Schließlich wurde noch eine redaktionelle
Satzungsänderung (TOP8) im der Abschluss einer
Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für die Mitglieder des Aufsichtsrats
(TOP9) beschlossen.
Nennenswert waren die Enthaltungen zu TOP 5 und 7 mit je 103.936 Stimmen. Zu
TOP 5 stellten sich die zur Wahl stehenden Kandidaten vor. Herr Florian
Dobroschke ist Rechtsanwalt, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater aus Hamburg
und war in seiner beruflichen Laufbahn beratend in einem Medienkonzern tätig. Herr
Dr. Dirk Unrau, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht, ist vielen
Hauptversammlungsbesuchern als Sprecher der DSW bekannt. Außerdem ist er
Landesgeschäftsführer der DSW für Hamburg und Schleswig-Holstein. Der
scheidende AR-Vorsitzende Borowski schloss die Hauptversammlung gegen 13:15
Uhr.
Fazit
Die IGEL MEDIA AG unter dem neuen Vorstand Stefan Drägert macht nach der
hervor ragend organisierten Hauptversammlung den Eindruck eines gut geführten
Unternehmens mit klaren strategischen Zielen und offenbar hoch motivierten
Mitarbeitern. Das Ausscheiden des AR-Vorsitzenden Borowski, das offenbar noch
durch den alten Vorstand erzwungen wurde, ist für die Gesellschaft bedauerlich, da
dieser nach Eindruck des Autors dieses Berichts einen erheblichen Anteil an der
Bewältigung der Krise bei der IGEL MEDIA hatte.
Die Unternehmenszahlen des ersten Halbjahres 2000 belegen, dass der
Turnaround geschafft wurde, zu Recht wiesen allerdings einige Redner darauf hin,
dass das Vertrauen der Anleger wohl erst durch kontinuierlich gute Zahlen und eine
konsequente und transparente Öffentlichkeitsarbeit wieder hergestellt werden kann.
Anleger, die sich für die Medienbranche interessieren und denen Chancen und
Risiken des Internets für diese stark von der Durchsetzbarkeit des Urheberrechts
abhängigen Unternehmen bewusst sind, sollten auf dem aktuell günstigen
Kursniveau zugreifen.
Kontakt
IGEL Media AG
Palmaille 124 b
22767 Hamburg
Telefon: 040-306896-0
Telefax: 040-306896-68
Email: info@igelmedia.de
Internet: www.igelmedia.de
Investor Relations
UBJ. GmbH
Glißmannweg 7
22457 Hamburg
Telefon: 040-40559839-73
Telefax: 040-40559839-75
Email: ir@ubj.de
01.10.2000 18:28 Redakteur:
jg
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© 2000 GSC Research
Herr Borowski, dass zunächst nur zwei neue AR-Mitglieder gewählt werden, das
dritte Mitglied werde voraussichtlich gerichtlich bestellt. Herr Drägert ergänzte
hierzu, dass man mit einem bekannten „Medienhaudegen“ im Gespräch sei, der
voraussichtlich dieses dritte Mitglied werde.
Abstimmungen
Bei einer Präsenz von 1.348.384 Stimmen oder 58,63 Prozent des Grundkapitals
wurde den Anträgen der Verwaltung zu allen Tagesordnungspunkten mit mehr als
99 Prozent zugestimmt. Im Einzelnen wurde die Entlastung von Vorstand (TOP2)
und Aufsichtsrat (TOP3) und die Wahl der Arthur Andersen GmbH, Hamburg, zum
Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2000 (TOP4) beschlossen.
Des Weiteren wurde über die Ausgabe einer Option auf bis zu 230.000 Aktien an
Mitarbeiter der Gesellschaft und deren Tochterunternehmen (IGEL MEDIA
Aktienoptions-Programm 2000) unter TOP6 und die Ermächtigung zur Ausgabe von
Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen bis zu einem Nennbetrag von 40 Mio.
Euro (TOP7) abgestimmt. Schließlich wurde noch eine redaktionelle
Satzungsänderung (TOP8) im der Abschluss einer
Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für die Mitglieder des Aufsichtsrats
(TOP9) beschlossen.
Nennenswert waren die Enthaltungen zu TOP 5 und 7 mit je 103.936 Stimmen. Zu
TOP 5 stellten sich die zur Wahl stehenden Kandidaten vor. Herr Florian
Dobroschke ist Rechtsanwalt, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater aus Hamburg
und war in seiner beruflichen Laufbahn beratend in einem Medienkonzern tätig. Herr
Dr. Dirk Unrau, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht, ist vielen
Hauptversammlungsbesuchern als Sprecher der DSW bekannt. Außerdem ist er
Landesgeschäftsführer der DSW für Hamburg und Schleswig-Holstein. Der
scheidende AR-Vorsitzende Borowski schloss die Hauptversammlung gegen 13:15
Uhr.
Fazit
Die IGEL MEDIA AG unter dem neuen Vorstand Stefan Drägert macht nach der
hervor ragend organisierten Hauptversammlung den Eindruck eines gut geführten
Unternehmens mit klaren strategischen Zielen und offenbar hoch motivierten
Mitarbeitern. Das Ausscheiden des AR-Vorsitzenden Borowski, das offenbar noch
durch den alten Vorstand erzwungen wurde, ist für die Gesellschaft bedauerlich, da
dieser nach Eindruck des Autors dieses Berichts einen erheblichen Anteil an der
Bewältigung der Krise bei der IGEL MEDIA hatte.
Die Unternehmenszahlen des ersten Halbjahres 2000 belegen, dass der
Turnaround geschafft wurde, zu Recht wiesen allerdings einige Redner darauf hin,
dass das Vertrauen der Anleger wohl erst durch kontinuierlich gute Zahlen und eine
konsequente und transparente Öffentlichkeitsarbeit wieder hergestellt werden kann.
Anleger, die sich für die Medienbranche interessieren und denen Chancen und
Risiken des Internets für diese stark von der Durchsetzbarkeit des Urheberrechts
abhängigen Unternehmen bewusst sind, sollten auf dem aktuell günstigen
Kursniveau zugreifen.
Kontakt
IGEL Media AG
Palmaille 124 b
22767 Hamburg
Telefon: 040-306896-0
Telefax: 040-306896-68
Email: info@igelmedia.de
Internet: www.igelmedia.de
Investor Relations
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Glißmannweg 7
22457 Hamburg
Telefon: 040-40559839-73
Telefax: 040-40559839-75
Email: ir@ubj.de
01.10.2000 18:28 Redakteur:
jg
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© 2000 GSC Research
Damit haben wir zwei unabhängige HV-Berichte hier zusammen,
so daß sich jeder selbst sein Fazit daraus zusammenreimen kann.
Good trades...
Sittin...
so daß sich jeder selbst sein Fazit daraus zusammenreimen kann.
Good trades...
Sittin...
Hat keiner etwas dazu zu sagen?
Irgendwelche Fragen?
Scheint nicht zu sein, dann waren die Berichte wohl ausführlich genug...
Das Igel nicht so im Rampenlicht steht, ist imo eher postiv zu werten...
So long!
Sittin...
Irgendwelche Fragen?
Scheint nicht zu sein, dann waren die Berichte wohl ausführlich genug...
Das Igel nicht so im Rampenlicht steht, ist imo eher postiv zu werten...
So long!
Sittin...
Vielen Dank, sittin bull, für die Berichte von der HV!
Eine Frage hätte ich: Einerseits heißt es, ein Gang an den Neuen Markt sei derzeit nicht konkret geplant, man werde sich in dem Segment positionieren, das am besten zum Unternehmen paßt. Andererseits werde der Abschluß 2000 nach IAS durchgeführt, falls man sich für eine Notierung am Neuen Markt entscheiden werde. Warum diese Unsicherheiten? Was wäre denn ein Segment, das am besten paßt, und was würde gegen den Neuen Markt sprechen?
Gruß,
Jane
Eine Frage hätte ich: Einerseits heißt es, ein Gang an den Neuen Markt sei derzeit nicht konkret geplant, man werde sich in dem Segment positionieren, das am besten zum Unternehmen paßt. Andererseits werde der Abschluß 2000 nach IAS durchgeführt, falls man sich für eine Notierung am Neuen Markt entscheiden werde. Warum diese Unsicherheiten? Was wäre denn ein Segment, das am besten paßt, und was würde gegen den Neuen Markt sprechen?
Gruß,
Jane
Hallo Jane,
doch mal Feedback, schön!
Interessante Frage, sollte man mal den Vorstand fragen...
Meine Meinung:
Zum einen :
Ich kann mir vorstellen, das Igel abwartet, wie sich der Medienbereich am Neuen Markt weiter entwickelt,
Herr Drägert meinte im Nebensatz: " Zur Zeit könne der Neue Markt durchaus das richtige Segment sein."
Ich weiß außerdem nicht, wie es mit den Konsortialführen aussieht, ob die da mitziehen...
Zum anderen:
Am Neuen Markt muß(!) man nach US-GAAP oder IAS bilanzieren, also ist dieses bei Segmentwechsel
zwingend notwendig.
Zu den daraus resultierenden Bewertungsfragen hatte der Berliner Student ja interessante Fragen gestellt,
ob die ausführlich genug vom Vorstand beantwortet wurden, möchte ich nicht beurteilen.
Ich bin zwar selber Buchhalter, aber wenn es um Bewertungsfragen für Bilanzen der Medienunternehmen geht
muß ich auch passen.
Zum Schluß:
Meine persönliche Meinung.
Es ist egal, ob eine Firma am Neuen Markt notiert oder nicht, da sich gute Aktien in jedem Segment
durchsetzen werden.
Das war die letzten Jahre zwar nicht so, wird sich auf längere Zeit aber wieder ergeben.
( Als Beispiel: nur wegen NM für Medienunternehmen ein KGV von 35-40 zu zahlen, während Medienunternehmen
außerhalb des NM auf unter 20 kommen, ist mir völlig unverständlich.
OK, für die ersten, die sich so Kapital besorgt haben für intern. Expansion, da noch,
aber nicht als Schnitt...)
So long von mir...
Sittin...
doch mal Feedback, schön!
Interessante Frage, sollte man mal den Vorstand fragen...
Meine Meinung:
Zum einen :
Ich kann mir vorstellen, das Igel abwartet, wie sich der Medienbereich am Neuen Markt weiter entwickelt,
Herr Drägert meinte im Nebensatz: " Zur Zeit könne der Neue Markt durchaus das richtige Segment sein."
Ich weiß außerdem nicht, wie es mit den Konsortialführen aussieht, ob die da mitziehen...
Zum anderen:
Am Neuen Markt muß(!) man nach US-GAAP oder IAS bilanzieren, also ist dieses bei Segmentwechsel
zwingend notwendig.
Zu den daraus resultierenden Bewertungsfragen hatte der Berliner Student ja interessante Fragen gestellt,
ob die ausführlich genug vom Vorstand beantwortet wurden, möchte ich nicht beurteilen.
Ich bin zwar selber Buchhalter, aber wenn es um Bewertungsfragen für Bilanzen der Medienunternehmen geht
muß ich auch passen.
Zum Schluß:
Meine persönliche Meinung.
Es ist egal, ob eine Firma am Neuen Markt notiert oder nicht, da sich gute Aktien in jedem Segment
durchsetzen werden.
Das war die letzten Jahre zwar nicht so, wird sich auf längere Zeit aber wieder ergeben.
( Als Beispiel: nur wegen NM für Medienunternehmen ein KGV von 35-40 zu zahlen, während Medienunternehmen
außerhalb des NM auf unter 20 kommen, ist mir völlig unverständlich.
OK, für die ersten, die sich so Kapital besorgt haben für intern. Expansion, da noch,
aber nicht als Schnitt...)
So long von mir...
Sittin...
So Mail ist raus...
mal sehen ob und wann Igel antwortet...
( ist gleich ein IR-Test...)
Sittin...
mal sehen ob und wann Igel antwortet...
( ist gleich ein IR-Test...)
Sittin...
Hallo ihr süßen!
hier noch mal ein paar anmerkungen von eurem "berliner Student":
1) daß die bilanzierung auf IAS umgestellt wird, ist wie schon oben zu lesen, zwingende vorbedingung für den gang an den neuen markt, und bedeutet in der tat eine weichenstellung, die unseren schnellzug igel media zum NM führen kann - aber nicht muß.
2) auch im anschließenden persönlichen gespräch mit herrn drägert nach der HV ließ er sich zu keinen weiteren festlegungen hinreissen (siehe auch meinen kleinen bericht im parallel-thread). wenn das marktumfeld stimmt, wird der schritt an den NM passieren - aber wer weiß schon, wann das sein wird. die zurückhaltung spricht für seriösität; und wir sehen mittlerweile jeden tag aufs neue und aufs schlimmste, wohin nicht eingehaltene ankündigen führen: in den orkus der totalen, desaströsen infomateci- und gigabellizität (graus-grusel!).
3) bislang bilanzierte igel nach Handelsgesetzbuch (HGB). das bedeutet, das aufwendungen für eigenproduktionen (die in zukunft zunehmen werden) als aufwand auf der kostenseite verbucht werden und die gewinne schmälern. nach IAS oder US-Gaap zu bilanzieren bedeutet hingegen, daß diese aufwendungen auf der haben-seite "aktiviert" werden können, sie verbessern also die vermögensseite. daß software- oder filmproduzenten ihre brainpower, die in den eigenentwicklungen steckt, auf der habenseite verbuchen ist durchaus verständlich, schließlich sind diese produkte die grundlage zukünftiger erträge - und genau da liegt das problem: ZUKÜNFTIGE gewinne... wenn das produkt ein flop wird, was ja gerne mal passiert, steht es als vermögenswert in den büchern, hat keine müde mark eingespielt, wird dieses auch niemals tun und täuscht, als phantom-vermögen verbucht, massiv über die tatsächliche ertragssituation hinweg.
4) deswegen gewinnen bei firmen mit eigenproduktionen, deren marktwert vorher nicht abschätzbar ist, kennziffern wie cash-flow oder free-cash-flow einen immer größeren wert. diese zeigen an, was tatsächlich für die rechte an den produktionen eingespielt wird.
5) igel media hat sich zusammen mit arthur andersen auch noch ein neuartiges abschreibungsverfahren ausgedacht, daß ich leider auch nicht ganz verstanden hab. jedenfalls werden eingekaufte rechte über fünf jahre abgeschrieben und/oder (?) bedarfsferecht abgeschrieben, was bedeuten kann/soll, daß abschreibungen nur in dem jahr vorgenommen werden, in dem auch erträge damit erzielt wurden (da muß ich noch mal nachforschen).
ansonsten empfehle ich den artikel "die tricks der finanz-jongleure" in der Capital-ausgabe 20/2000 zur ersten sensibilisierung für bilanz-problematiken.
falls ich etwas grob falsch dargestellt habe, bitte ich um korrektur.
so, nun wollen wir unseren kleinen igel mal ins bett bringen, ist schon spät geworden.
hier noch mal ein paar anmerkungen von eurem "berliner Student":
1) daß die bilanzierung auf IAS umgestellt wird, ist wie schon oben zu lesen, zwingende vorbedingung für den gang an den neuen markt, und bedeutet in der tat eine weichenstellung, die unseren schnellzug igel media zum NM führen kann - aber nicht muß.
2) auch im anschließenden persönlichen gespräch mit herrn drägert nach der HV ließ er sich zu keinen weiteren festlegungen hinreissen (siehe auch meinen kleinen bericht im parallel-thread). wenn das marktumfeld stimmt, wird der schritt an den NM passieren - aber wer weiß schon, wann das sein wird. die zurückhaltung spricht für seriösität; und wir sehen mittlerweile jeden tag aufs neue und aufs schlimmste, wohin nicht eingehaltene ankündigen führen: in den orkus der totalen, desaströsen infomateci- und gigabellizität (graus-grusel!).
3) bislang bilanzierte igel nach Handelsgesetzbuch (HGB). das bedeutet, das aufwendungen für eigenproduktionen (die in zukunft zunehmen werden) als aufwand auf der kostenseite verbucht werden und die gewinne schmälern. nach IAS oder US-Gaap zu bilanzieren bedeutet hingegen, daß diese aufwendungen auf der haben-seite "aktiviert" werden können, sie verbessern also die vermögensseite. daß software- oder filmproduzenten ihre brainpower, die in den eigenentwicklungen steckt, auf der habenseite verbuchen ist durchaus verständlich, schließlich sind diese produkte die grundlage zukünftiger erträge - und genau da liegt das problem: ZUKÜNFTIGE gewinne... wenn das produkt ein flop wird, was ja gerne mal passiert, steht es als vermögenswert in den büchern, hat keine müde mark eingespielt, wird dieses auch niemals tun und täuscht, als phantom-vermögen verbucht, massiv über die tatsächliche ertragssituation hinweg.
4) deswegen gewinnen bei firmen mit eigenproduktionen, deren marktwert vorher nicht abschätzbar ist, kennziffern wie cash-flow oder free-cash-flow einen immer größeren wert. diese zeigen an, was tatsächlich für die rechte an den produktionen eingespielt wird.
5) igel media hat sich zusammen mit arthur andersen auch noch ein neuartiges abschreibungsverfahren ausgedacht, daß ich leider auch nicht ganz verstanden hab. jedenfalls werden eingekaufte rechte über fünf jahre abgeschrieben und/oder (?) bedarfsferecht abgeschrieben, was bedeuten kann/soll, daß abschreibungen nur in dem jahr vorgenommen werden, in dem auch erträge damit erzielt wurden (da muß ich noch mal nachforschen).
ansonsten empfehle ich den artikel "die tricks der finanz-jongleure" in der Capital-ausgabe 20/2000 zur ersten sensibilisierung für bilanz-problematiken.
falls ich etwas grob falsch dargestellt habe, bitte ich um korrektur.
so, nun wollen wir unseren kleinen igel mal ins bett bringen, ist schon spät geworden.
War auch auf der HV. Zu IAS: M.E. hat Drägert beides nicht in einem Zusammenhang erwähnt. Die Umstellung auf IAS und ggf. in einigen Punkten auf US-GAAP-Regelungen hatte demnach klar damit zu tun, dass er eine Vergleichbarkeit zu anderen Medienunternehmen anstrebt und damit, dass nach HGB zu viele Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der zeitlichen Abgrenzung. Das bestätigte mir auch ein Aufsichtsrat so. Ob und wann ein Gang an den Neuen Markt erfolge, da wollte sich keiner festlegen und das ist auch richtig so.
@ wertkonversativ
Ah, du bist es!
Was studierst du denn?
Betriebswirtschaft? Sehr profunde Sachkenntnisse im Bilanzrecht hast du ja.
Ich saß übrigens eine Reihe vor dir
Ich bin mal gespannt ob auf meine IR-Anfrage per E-Mail geantwortet wird.
Was hast du denn noch alles mit Herrn Drägert besprochen?
@Der Zauberer
aber die Frage war definitiv in diese Richtung gestellt, aber du hast recht, Herr Drägert hat nicht zweifelsfrei
in diese Richtung geantwortet.
Schön, das wir hier doch noch eine Diskussion über einen Nebenwert wie Igel führen,
dachte schon, es interessiert gar keinen
Sittin...
Ah, du bist es!
Was studierst du denn?
Betriebswirtschaft? Sehr profunde Sachkenntnisse im Bilanzrecht hast du ja.
Ich saß übrigens eine Reihe vor dir
Ich bin mal gespannt ob auf meine IR-Anfrage per E-Mail geantwortet wird.
Was hast du denn noch alles mit Herrn Drägert besprochen?
@Der Zauberer
aber die Frage war definitiv in diese Richtung gestellt, aber du hast recht, Herr Drägert hat nicht zweifelsfrei
in diese Richtung geantwortet.
Schön, das wir hier doch noch eine Diskussion über einen Nebenwert wie Igel führen,
dachte schon, es interessiert gar keinen
Sittin...
Hallo Igel-Aktionäre
Nach nur einem Tag kam die Antwort-Mail, das ist doch sehr vorbildlich!
Hier ist sie:
Sehr geehrter Herr ,
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an unserem Unternehmen.
Auf diesem Wege möchten wir Ihnen antworten, um unsere heutige Position
darzustellen.
Der früheste Zeitpunkt, einen Segmentwechsel zu vollziehen, wäre im
Juli nächsten Jahres.
Sollten wir einen Segmentwechsel anstreben, dann müßten die
Voraussetzungen stimmen, damit u. a. das Unternehmen weiter wachsen
könnte und eine breitere Erreichbarkeit von Aktionären gegeben wäre.
Dieses könnte der Neue Markt sein.
Bis zu dem heutigen Tag haben wir keinen Antrag gestellt.
Hinsichtlich der Bilanzierung wollen wir für dieses Jahr auch das IAS
anwenden. Da einige Medienunternehmen in Deutschland diese Form ebenfalls anwenden,
könnten wir uns besser mit diesen Unternehmen vergleichen und
dokumentieren, wie erfolgreich wir arbeiten.
Als angenehmen Nebeneffekt wären wir mit dieser Bilanzierungsform
schon eingespielt, sollten wir entscheiden, einen Antrag zur Aufnahme in
den Neuen Markt zu stellen.
Wir hoffen, Ihnen geholfen zu haben.
Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie mich per Email oder
Telefon erreichen. Sollten Sie in Hamburg sein, würden wir uns freuen,
Sie hier begrüßen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Delf Ness
Delf Ness
Corporate Affairs
IGEL MEDIA AG
dness@igelmedia.de
@ Der Zauberer
Genau richtig !
Sittin...
Schönes Wochenende an alle!
Nach nur einem Tag kam die Antwort-Mail, das ist doch sehr vorbildlich!
Hier ist sie:
Sehr geehrter Herr ,
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an unserem Unternehmen.
Auf diesem Wege möchten wir Ihnen antworten, um unsere heutige Position
darzustellen.
Der früheste Zeitpunkt, einen Segmentwechsel zu vollziehen, wäre im
Juli nächsten Jahres.
Sollten wir einen Segmentwechsel anstreben, dann müßten die
Voraussetzungen stimmen, damit u. a. das Unternehmen weiter wachsen
könnte und eine breitere Erreichbarkeit von Aktionären gegeben wäre.
Dieses könnte der Neue Markt sein.
Bis zu dem heutigen Tag haben wir keinen Antrag gestellt.
Hinsichtlich der Bilanzierung wollen wir für dieses Jahr auch das IAS
anwenden. Da einige Medienunternehmen in Deutschland diese Form ebenfalls anwenden,
könnten wir uns besser mit diesen Unternehmen vergleichen und
dokumentieren, wie erfolgreich wir arbeiten.
Als angenehmen Nebeneffekt wären wir mit dieser Bilanzierungsform
schon eingespielt, sollten wir entscheiden, einen Antrag zur Aufnahme in
den Neuen Markt zu stellen.
Wir hoffen, Ihnen geholfen zu haben.
Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie mich per Email oder
Telefon erreichen. Sollten Sie in Hamburg sein, würden wir uns freuen,
Sie hier begrüßen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Delf Ness
Delf Ness
Corporate Affairs
IGEL MEDIA AG
dness@igelmedia.de
@ Der Zauberer
Genau richtig !
Sittin...
Schönes Wochenende an alle!
Schön, daß es vielen auf der HV gefallen hat! Mir würde es aber besser gefallen, wenn die Aktie mal wieder eine andere Richtung einschlägt. Dann können sie die HV wegen mir auch in einer (uncoolen) Bahnhofsvorhalle abhalten.
Nur Geduld...
Vielleicht gehts ja in den allgemeinen Wirrungen noch
auf 11 Euro runter....
....und dann hoffentlich steil bergauf!
Sittin...
Vielleicht gehts ja in den allgemeinen Wirrungen noch
auf 11 Euro runter....
....und dann hoffentlich steil bergauf!
Sittin...
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