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    Wer soll die Zwangsarbeiterentschädigung leisten? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.10.00 09:46:20 von
    neuester Beitrag 03.03.02 10:11:56 von
    Beiträge: 137
    ID: 281.732
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      Avatar
      schrieb am 26.10.00 09:46:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Berlin (ADX). Insgesamt 189 deutsche Unternehmen mit einem
      Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Mark weigern sich
      angeblich, in den Entschädigungsfonds für die früheren
      NS-Zwangsarbeiter einzuzahlen. Das berichtete das ARD-Magazin
      «Kontraste» am Mittwoch nach einer vorab verbreiteten
      Pressemitteilung unter Berufung auf eine bislang geheimgehaltene
      «Schwarze Liste» der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft. Zu
      den Firmen zählen Haribo (Bonn), Ikea Deutschland (Hofheim/Wallau),
      Avis Autovermietung (Oberursel), Fielmann AG (Hamburg) sowie die LTU
      Lufttransport-Unternehmen (Düsseldorf).

      SPD-Fraktionschef Peter Struck hält den Angaben zufolge die
      Veröffentlichung dieser «Schwarzen Liste» für dringend notwendig. Nur
      durch dieses Druckmittel könnten die fehlenden 1,7 Milliarden Mark
      aufgebracht werden.

      Rhetorische Frage: Wieviele Zwangsarbeiter hat Ikea im Dritten Reich beschäftigt? Wieviele Avis? Wieviele Fielmann?

      Ich dachte, hier sollten Unternehmen, die Zwangsarbeiter beschäftigt hatten, eine späte Wiedergutmachung zahlen, um Prozessen in den USA aus dem Weg zu gehen. Wieso möchte Struck auch die genannten Unternehmen zum Zahlen zwingen? Ist es also in Wahrheit nur eine verdeckte Steuer? Warum erhebt man die dann nicht offen?

      Sollen alle für die Zwangsarbeiterentschädigung zahlen oder nur Unternehmen mit entsprechender Vergangenheit?
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 09:53:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Moin, for4zim,
      diesmal sind wir einer Meinung...
      Grüsse, walrus
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 09:58:36
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Firmen, die Zwangsarbeiter beschäftigt hatten, somit auch davon provitiert, sollen bezahlen. Dazu gehören auch die Staatsbetriebe.
      Die Zahlungen von Firmen zu fordern, die es damals noch nicht mal gab ist nicht in Ordnung.
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 10:01:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hi for4zim,
      eine sehr interessante Frage, die Du stellst! ;)

      Die Wirtschaft in Deutschland, vertreten durch ihre Verbände, hat sich bereit erklärt, 5 Mrd. DM als Entschädigungzahlung zu den insg. 10 Mrd. DM, die durch Graf Lambsdorff und den Vertragspartnern ausgehandelt wurden, zu zahlen. Die anderen 5 Mrd. DM wird durch den Bund (also Steuergelder) finanziert. Diese 5 Mrd. DM Steuergelder wird durch alle Steuerzahler aufgebracht. Also auch durch die, die keine entsprechende Vergangenheit haben.

      Ich meine, dass auch hier die Wirtschaft insgesamt in der Pflicht steht.

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 10:05:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      warum wird dieses unerträgliche und imageschädigende hichhack durch die regierung nicht beendet, man könnte die fehlenden 1,7 milliarden doch aus den einnahmen der umts versteigerung bezahlen.

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      schrieb am 26.10.00 10:26:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      Guten Morgen.

      Vor allen Dingen wäre es korrekt zu bezahlen und dieses Thema zu beenden. Die alten sterben bald und die Jungen müssen sich immer wieder das Problem anhören, obwohl sie 1, 2 oder 3 Generationen weiter sind. Kriegsgeschädigte in allen Ehren und möge es so etwas nie wieder geben, doch auch die junge Generation kann nicht für alles gerade stehen.

      Gruß Fettbauch
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 10:32:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      Noch nie was von Verjährung gehört??

      Nach über einem halben JahrHUNDERT ist alles verjährt.

      Deshalb: No money for geary lawyers!
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 10:39:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ WO-Freund

      Was heißt nach „über“ einem halben Jhd.? Nenne doch die korrekten Zahlen. Ist das ein Scherz oder gibt es das in diesem Fall wirklich?

      Gruß Fettbauch
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 10:59:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Nach allgemeiner Rechtsauffassung verjähren bestimmte Taten (Völkermord, Kriegsverbrechen) nicht.
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 11:12:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Da die hälfte ja sowieso von der allgemeinheit aufgebracht wird sollten die anderen 50 Prozent von Unternehmen eingetrieben werden die Zwangsarbeiter beschäftigt haben. Hier befürworte ich die veröffentlichung einer schwarzen Liste.

      Falls Ikea oder avis in irgendeiner Form rechtsnachfolger einer dieser gesellschaften geworden sind müssten sie auch zahlen. Ansonsten natürlich nicht.

      Denethor
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 11:15:16
      Beitrag Nr. 11 ()
      @for4zim
      Es geht aber hier nicht um strafrechtlich relevante Taten, sondern um Schadensersatz. Dieser wird üblicherweise im zivilrechtlichen Verfahren erstritten.
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 11:23:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      @for4zim
      Die Wirtschaftsverbände haben sich im Namen ALLER deutschen Unternehmen verpflichtet, diese Zahlung aufzubringen. Die Argumentation ist:
      "Die gesamte deutsche Wirtschaft hat damals davon profitiert, daher soll auch die gesamte deutsche Wirtschaft dafür gerade stehen." (sinngemässes Zitat von dem Vorsitzenden des BDI glaub ich in den Tagesthemen vom 11. oder 12.10.2000)

      @Wo-Freund
      Das kann ja wohl nur ein Scherz sein. Wenn man sich schon mal früher um das Thema gekümmert hätte, wäre es seit 30 Jahren vom Tisch. Die Opfer hätten bestimmt nichts dagegen gehabt.

      @Denethor (sei gegrüsst, Gefährte)
      Im Sinne der obigen Selbstverpflichtung sind alle Unternehmen, die hier residieren, angesprochen und verpflichtet.
      Die anderen 5 Mrd. kommen übrigens nicht nur aus Steuergeldern. Hier werden z.B. auch ehemalige Staatsunternehmen wie Post, Bahn und Telekom reingezählt. Über die Herkunft der Gelder dieser Unternehmen kommt man sicherlich auch entfernt zur Allgemeinheit, sollte aber immerhin mit betrachtet werden. Wenn ich mich recht entsinne, tragen diese 3 ca. 4 Mrd. Anteil an den 5 Mrd. des Staates.

      ciao
      Ara
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 11:35:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      Wenn tatsächlich die gesamte deutsche Wirtschaft zur Zahlung verpflichtet werden soll, dann wäre doch eine einmalige allgemeine Abgabe erheblich fairer. Und da letzlich jede Abgabe über Preise, Gehälter und Aktienwert sowieso beim Verbraucher landet, wäre es dann doch besser gewesen, gleich den Staat alles zahlen zu lassen, also eine reine steuerliche Finanzierung.

      Man sollte beachten, was das Ziel war. Nicht nur die rasche Entschädigung der Opfer, sondern auch die Herstellung von Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen. IKEA z.B. profitiert davon überhaupt nicht. Deshalb haben die auch keinen Grund zu zahlen.
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 12:27:35
      Beitrag Nr. 14 ()
      @for4zim
      Zum ersten Punkt Deiner Aussage bin ich nicht sicher, ob sich das tatsächlich eins zu eins übertragen lässt. Ich neige zwar spontan dazu, Dir in diesem Punkt recht zu geben, vielleicht fällt mir dazu aber auch noch was ein.

      Zum zweiten Punkt:
      Hier gebe ich Dir vollkommen recht, was die Rechtssicherheit anbelangt. Die Argumentation von Stihl oder Henkel war jedoch, dass alle Unternehmen, die am deutschen Markt operativ tätig seien, von diesem profitieren und daher mit dabei sein müssten.
      (Dass hier auch Firmen operieren, die keinen Firmensitz in Deutschland haben, weiss ich auch.)
      Übrigens hat er noch positiv erwähnt, dass sich auch amerikanische Töchter (z.B. von deutschen Firmen übernommene amerikanische Firmen) an der Aktion beteiligt haben.

      ciao
      Ara
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 12:28:24
      Beitrag Nr. 15 ()
      @for4zim
      Zum ersten Punkt Deiner Aussage bin ich nicht sicher, ob sich das tatsächlich eins zu eins übertragen lässt. Ich neige zwar spontan dazu, Dir in diesem Punkt recht zu geben, vielleicht fällt mir dazu aber auch noch was ein.

      Zum zweiten Punkt:
      Hier gebe ich Dir vollkommen recht, was die Rechtssicherheit anbelangt. Die Argumentation von Stihl oder Henkel war jedoch, dass alle Unternehmen, die am deutschen Markt operativ tätig seien, von diesem profitieren und daher mit dabei sein müssten.
      (Dass hier auch Firmen operieren, die keinen Firmensitz in Deutschland haben, weiss ich auch.)
      Übrigens hat er noch positiv erwähnt, dass sich auch amerikanische Töchter (z.B. von deutschen Firmen übernommene amerikanische Firmen) an der Aktion beteiligt haben.

      ciao
      Ara
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 12:55:36
      Beitrag Nr. 16 ()
      Da nunmal die regelung halb Staat (+staatsunternehmen wie post +telekom) halb wirtschaft getroffen wurde sollte man diese auch einhalten. Sicher profitieren alle Unternehmen von der Einigung. Ich will mal versuchen es aufzuteilen:

      1) Unternehmen hat Schuld + Interesse (weil USA grosser Markt) ---> Unternehmen muss zahlen - falls nicht aufnahme auf schwarze Liste.

      2) Unternehmen hat keine Schuld aber Interesse ---> sollte zahlen aber in geringerem Aussmass.

      3) Unternehmen hat schuld aber kein Interesse ---> Zahlen aber auch in geringerem Masse als 1.

      4) Unternehmen ohne schuld und Interesse - schön wenn sie zahlen - wenn nicht dann nicht.

      Schwierig erscheint mir eher die Höhe der Zahlung - am besten in abhängigkeit vom Umsatz des Unternehmens gesamt bzw. auch vom Umsatz in den USA (um das interesse zu ermitteln)

      @aragorn :);):)

      Das letztendlich alles am Verbraucher hängenbleibt über höhere Preise ist sicher grösstenteils richtig.

      Denethor
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 12:10:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      `Holocaust-Industry`: Das umstrittene Buch von Norman Finkelstein

      Schon als 14-jähriger wurde Gerhard Marschkowski abgeholt: Erst ins Arbeitslager, dann nach Auschwitz. Heute lebt der 75-jährige mit seiner Frau in Kalifornien. Ursula Marschkowski war ebenfalls Zwangsarbeiterin bei Siemens in Berlin. Seit Jahren schreibt das Ehepaar Briefe und beide wissen inzwischen: Siemens hat schon 1962 sieben Millionen Mark an die Claims Conference überwiesen, den Zusammenschluss jüdischer Organisationen in New York, der Entschädigungen eintreiben und verteilen soll.
      "Denen kann man schreiben, so lange man will. Die antworten ja nicht. Das ist Standard. Das ist gang und gäbe mit denen, sie antworten einfach nicht, sagt Gerhard Marschowski. Und seine Frau fügt hinzu: "Wenn man dann sieht, wie sie das Geld verwalten, was sie damit machen, wieviel sie für sich selbst behalten - auf unsere Kosten. Ich bin außer mir!"

      Kernthese: Macht und Profit für jüdische Eliten

      Zunehmend äußern sich Holocaust-Überlebende enttäuscht und verärgert über die eigene jüdische Organisation. Auch ein Großteil der Familie von Norman Finkelstein ist dem Holocaust zum Opfer gefallen. Nur seine Eltern haben das KZ überlebt. Der New Yorker Politologe hat sich zum Fürsprecher der Enttäuschten gemacht. Enttäuscht von den eigenen jüdischen Vertretern.

      Norman Finkelstein, Politologe und Buchautor erklärt die Kernthese seines Buches "Holocaust Industry" so: "Der Holocaust wurde zur Industrie in den Vereinigten Staaten mit dem Hauptziel, Macht und Profit für jüdische Eliten zu erzielen und nicht das Andenken der Verstorbenen zu ehren."

      Auslöser heftiger Emotionen

      Die Reaktion des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Elian Steinberg, auf Finkelsteins These ist nicht zu übersetzten, aber der Präsident besteht auf die Veröffentlichung: "Mr. Finkelstein is full of shit".

      Finkelsteins Buch, kürzlich erschienen, hat heftige Emotionen ausgelöst. Die zugespitzte Kritik des Autors will die Sprecherin der Claims Conference überhaupt nicht vor der Kamera kommentieren. Zum Beispiel, dass die Zahl der überlebenden Opfer bewusst hoch gerechnet wird, um in den Verhandlungen mit Firmen, Banken und Regierungen moralischen Druck ausüben zu können für immer höhere Entschädigungen.

      "Wichtig ist jetzt aufzudecken, wie der Holocaust der Nazis missbraucht wurde", sagt uns Norman Finkelstein. "Erstens entsteht gerade dadurch Anti-Semitismus in Europa. Zweitens sind die Zahlen, die sie verwenden, um Entschädigungen zu bekommen, effektiv eine Form der Holocaust-Verharmlosung. Wie meine Mutter sagte: "Wenn jeder, der heute vorgibt, Holocaust Opfer zu sein, wirklich eins ist, wen hat Hitler dann noch getötet?" Finkelstein meint damit: die Zahlen werden übertrieben.

      Kritiker: Munition für Anti-Semiten

      Gizella Weisshaus hat als erste Klage gegen Schweizer Banken eingereicht und damit der Claims Conference ermöglicht, eine Entschaedigung von 1,2 Mrd. Dollar auszuhandeln. Davon hat sie bis heute selbst nichts bekommen. Auf diesen Fall angesprochen antwortet der Präsident des Jüdischen Weltkongresses: "Sie reden jetzt über die Möglichkeit, dass Bürokratien Fehler machen, nicht ordentlich arbeiten. Eine kaputte Uhr geht zweimal am Tag noch richtig. Wenn Herr Finkelstein auf den einen oder anderen Fehler hinweist, hat das nichts mit seiner zentralen These zu tun, die offen gesagt nur Munition liefert für Anti-Semiten."

      Das Buch enthält vielleicht Fehler, aber auch begründete Kritik. Allein der Titel macht es zum roten Tuch: Die "Holocaust-Industrie", Reflektionen über die Ausbeutung des jüdischen Leidens.

      Eine Reportage von Gerald Baars, New York, für die Tagesthemen am 11.8.00
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 12:47:49
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich kann schon nicht mehr hören :(
      Entschädigt doch alle die es verdienen, z.B.:

      Deutschland für den Verlust von ca. 40% seiner Landfläche
      Tibet für 40 Jahre Unterdrückung
      Sizilien für Mord, Vergewaltigung und Menschenraub durch die Wikinger
      Alle Afroamerikaner für 300 Jahre Sklaverei
      Alle noch lebenden Indianer (Ur-Amerikaner) für Mord und Totschalg incl. Verlust eines gesamten Kontinents
      Alle noch lebenden Ur-Australier für Mord und Totschalg incl. Verlust fast eines gesamten Kontinents
      China/Manschurai für Mord und versklavung von ca. 15 Millionen Chinesen durch Japan
      Die Palestinenser, die seit 97 Jahren durch Israel unterdrückt, ermordet und vertrieben werden

      usw. diese Liste ist endlos. Wer entscheidet denn, wann ein Krieg endlich vorbei ist ??? Unrecht lässt sich nicht wieder gut machen, aber wer es probiert muss alle Unrechte ansprechen, auch z.B. die deutschen Zwangsarbeiter in Russland, von denen nicht mal 10% überlebt haben.
      Wo sind die Gelder aus Russland für Deutsche, oder zumindest die Bereitschft dieses Unrecht gut zu machen ????

      Wie schon gesagt, ich kanns nicht mehr hören :(

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 13:15:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      @ peter pan:
      jeder steht zu seinen eigenen Taten. Die Deutschen für die deutschen Taten usw.

      Bei jedem Vorwurf mit dem Finger auf andere zeigen ist nicht angebracht, wenn man nicht zu seiner eigenen Verantwortung steht.

      ich halte die anderen Nationen und ihre Geschichte auch nicht für perfekt ebenso wie unsere, da stimme ich mit dir überein. Aber bekennen müssen wir uns schon gerade wo das Leugnen der Zeit 1933-45 wieder salonfähig wird.

      Gruß
      Nando
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 13:23:52
      Beitrag Nr. 20 ()
      .G. Farben und die Moral der Geschichte

      Den meisten hier ist I.G. Farben in Abwicklung ein Begriff. Demonstranten vor HVs, viel Presse und das vage Wissen, daß hier irgendeine Verwicklung mit Nazis, Zyklon B und einem Werk in Ausschwitz war.

      Ich habe mir die geringe Mühe gemacht, mir mal die Zusammenhänge im einzelnen anzulesen. Wer es genauer nachlesen möchte, dem sei aus der Zeitschrift Damals 7/98, Seite 8-11 empfohlen.

      I.G. Farben war durch Fusion der sechs größten deutschen Chemieunternehmen (darunter Bayer, Hoechst und BASF) entstanden und zählte zu den größten und vor allem finanzkräftigsten Unternehmen des Deutschen Reiches. Im November 1932 kam es zu ersten Kontakten mit der NSDAP, obwohl der Generaldirektor Carl Bosch keine Sympathien für diese Partei hegte. Es war aber unübersehbar geworden, daß die NSDAP als eine der größten Parteien bei der „Landschaftspflege“ eines Unternehmens nicht mehr übersehen werden durfte.

      Beim ersten Treffen mit Hitler begegnete den Konzernvertretern ein hervorragend vorbereiteter Parteichef, der über die Interessen des Konzerns bei der Erzeugung von Benzin aus Kohle bestens informiert war und dem (Stichwort Autarkie und Kriegsvorbereitungen) mit großer Sympathie gegenüberstand. Erst im März 1933, als erste Wahlkampfhilfen an die inzwischen regierende NSDAP geflossen waren, traf sich Bosch mit Hitler. Er versuchte auf die Wichtigkeit der jüdischen Wissenschaftler im Chemiebereich hinzuweisen und empfahl Hitler ein Überdenken der Judenpolitik. Natürlich verlief das Treffen ergebnislos. Bosch wurde hinauskomplimentiert. Trotzdem wurde die I:G. Farben nun zum größten Geldgeber der NSDAP und zugleich zum Hauptnutznießer staatlicher Förderung (mehr noch als Krupp), denn synthetisches Öl und Kautschuk (Buna) war für die Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reiches von entscheidender Bedeutung.

      Während der Nobelpreisträger Bosch zunehmend die kriegsfördernde Bedeutung der I:G. Farben verstand, darüber depressiv wurde und schließlich 1940 verstarb, wurde der Konzern zu einem Hauptnutznießer der Eroberungen durch die Eingliederung der chemischen Industrien in den besetzten Ländern und als Kriegslieferant. Die Nachfolger Boschs hatten weniger Skrupel und begannen nach Kriegsbeginn in Hinblick auf den geplanten Überfall auf die Sowjetunion mit der Planung für ein weiteres Werk, daß gleichzeitig den stark steigenden Bedarf für Syntheseöl decken und den erwarteten Anfall versklavter Arbeiter aus den eroberten Gebieten nutzen sollte. Es begann der Bau von Ausschwitz III unter unmenschlichen Bedingungen. Die Arbeitsbedingungen sahen nicht vor, daß auch nur die Arbeitskraft erhalten wurde. Die Vernichtung der Menschen durch Zwangsarbeit war den I.G. Farben-Managern (insbesondere Carl Krauch, der federführend war, und Bosch-Nachfolger Hermann Schmitz) bekannt und wurde hingenommen. Die Herstellung von Zyklon B erfolgte durch die 42%ige Beteiligung Degesch.

      Das Schuldbewußtsein der I.G. Manager ergibt sich auch aus dem Bemühen seit September 1944, belastende Unterlagen des Konzerns zu vernichten. Trotzdem reichten die Beweise aus, um 1947/1948 in Prozessen der Alliierten 13 Manager anzuklagen und zu Haftstrafen von 18 Monaten bis 8 Jahren zu verurteilen. Die vergleichsweise Milde der Urteile erklärt sich aus dem beginnenden kalten Krieg und weil es den Managern gelungen war glaubhaft zu machen, daß ihre Beteiligung an Kriegsvorbereitungen durch die Staatsführung erzwungen worden war (aus heutiger Sicht eher unglaubhaft). Allerdings wurden alle Manager vorzeitig aus der Haft entlassen. Wichtiger war die Zerschlagung des Konzerns. Die Alliierten hielten sich an Patenten und Markenrechten schadlos. Die Opfer gingen allerdings weitgehend leer aus.

      Die I.G. Farben in Abwicklung hat sich mit 3 Millionen DM am Zwangsarbeiterfond beteiligt. Mangels Maße (es besteht nur einiger Immobilienbesitz, andere Ansprüche haben praktisch keine Erfolgsaussichten) und weil die Eigentümerstruktur inzwischen eine völlig andere ist, eignet sie sich eigentlich nicht als Zielscheibe für Proteste und ist auch nicht in der Lage, mehr als symbolische Entschädigungen zu leisten. Die Geschichte der I.G. Farben ist jedoch eine Mahnung, daß auch die Beteiligung an AGs nicht wertfrei erfolgt, sondern moralische Verpflichtungen damit verbunden sein können.
      Avatar
      schrieb am 21.12.00 11:32:29
      Beitrag Nr. 21 ()
      @ nando

      Wenn eine Nation zu ihren "Taten" steht, dann ist das Deutschland und zwar nur Deutschland und das seit nunmehr 50 Jahren. Ich kenne keine andere Nation der Erde die so zu ihren Taten steht wie D. klar sollten wir nicht auf andere zeigen und selbst zu dem stehen was unsere Großväter einmal verbrochen haben.... nur warum um alles in der Welt Geld dafür bezahlen ??????

      Der Kniefall von Brand war bereits vor 30 Jahren mehr als sonst irgend ein Volksvertreter welteit jemals getan hat.

      Ich meine es reicht und wir brauchen zum Abschluss endlich einen Friedensvetrag mit den Alliierten, dr immer noch nicht vorhanden ist, im Gegensatz z.b. zu Japan.

      Gruß PP ;)
      Avatar
      schrieb am 27.12.00 08:24:25
      Beitrag Nr. 22 ()
      schaut euch mal die regelung der zahlungen an .

      da werden wieder einige betroffenen-organisationen ordentlcih dran verdienen und die eigentlichen opfer gucken in die roehre !
      Avatar
      schrieb am 27.12.00 13:30:24
      Beitrag Nr. 23 ()
      @ Peter Pan: Wenn Deutschland etwas macht, dann immer mit 150 Prozent. Das ist unsere deutsche Gründlichkeit. Wir neigen immer zu Übertreibungen. (positiv wie negativ)
      Avatar
      schrieb am 27.12.00 13:46:27
      Beitrag Nr. 24 ()
      Viele Unternehmen (auch junge Firmen) wären bereit zu zahlen, falls die Amis auf Folgeklagen verzichten.
      In jetziger Situation ist es schon Ok, wenn einige Fa. nicht bezahlen. Denn sonst gehen die Fa. das Risiko ein mehrfach zur Kasse gebeten zu werden.
      Müssen die Amis schon anbieten als Gegenleistung für die Zahlungen die Fa. vor Folgeklagen zu schützen.
      Leider werden die Betroffenen wenig von der Wiedergutmachung haben, wenn sich die Verantwotlichen nicht einigen und das Ganze unnötig hinauszögern.
      Avatar
      schrieb am 29.12.00 08:59:36
      Beitrag Nr. 25 ()
      das risiko laesst sich aber nie ganz ausschalten .

      was mich mehr stoert ist das bisher bei den in der vergangenheit geleisteten zahlungen ueberwiegend diverse verbaende verdient haben . bei den opfern ist das wenigste angekommen !
      Avatar
      schrieb am 12.02.01 13:40:40
      Beitrag Nr. 26 ()
      Diese Themen lassen uns nicht los. Verspätete Wiedergutmachung, wie zu leisten? Erinnerungsarbeit, was ist angemessen? Umgang mit Opferorganisationen. Darf man über Fehler in ihnen diskutieren? Verteilung der Verantwortung zwischen Staat, Wirtschaft und Einzelpersonen, zwischen Deutschland, Bündnispartnern der Achse und Staaten, die teilweise kollaboriert haben, sowie Neutrale, die aus den Aktivitäten der Achse Nutzen zogen. Umgang mit anderen Staaten, die ebenfalls Verbrechen über einer gewissen Größenordnung zu verantworten haben. Dauer der Haftung für Schäden. Müssen Türken sich noch für den Massenmord an Armeniern verantwortlich fühlen? Amerikaner für die Sklaverei (und warum dann nicht Europäer genauso)? Wie stellt man sich gegenüber Rußland oder China, Chile oder Argentinien?
      Avatar
      schrieb am 12.02.01 14:05:19
      Beitrag Nr. 27 ()
      Meine Meinung steht ja schon weiter oben. Ich denke alle haben bereits genug bezahlt. Zum Teil mit Ihrem Leben oder mit der Zerbombung ihres Landes. Ein Schlußstrich ist bitter nötig.

      Mir kommt das so vor wie in einem Krimi, in dem der Erpresser einmal bezahlt wird und dann keine Ruhe mehr gibt.

      Gruß PP ;)
      Avatar
      schrieb am 12.02.01 14:13:15
      Beitrag Nr. 28 ()
      Das war aber ein ungeschickter Vergleich mit dem Erpresser. Solange noch Opfer und Täter leben, kann man keinen Schlußstrich ziehen.
      Avatar
      schrieb am 12.02.01 19:45:30
      Beitrag Nr. 29 ()
      @Peter_Pan.com

      Du redest hier von Erpressertum, Botschaft des Gedankens: Deutschland wird in ungerechtfertigter Weise finanziell erpresst. Wer so denkt, dem unterstelle ich schlichtweg moralische Verlogenheit und er hat absolut nichts aus der schwärzesten, jüngsten deutschen Geschichte, auch als Nachkriegsgeborener, gelernt und verstanden.

      Niemals, niiiiemals darf dieses hochsensible Thema seinen Rang in der Tagesordnung verlieren. Wehret den Anfängen, diese Worte sollten für uns Maßstab u. Anliegen für alle Zeit sein. Das Thema gehört in Elternhäuser, Schulen u. Universitäten und muß Einzug in die gesamte Gesellschaft erhalten. Jeder Einzelne von uns ist aufgefordert, dass derartige pervertierte Entwicklungen niemals wieder ihren Startlauf nehmen können.

      Dieser Holocaust sucht in der Geschichte vergeblich nach vergleichbaren Paralellen, es gibt sie nicht, hier ist etwas bis dato Einmaliges geschehen. Gesetzlich legalisierter Massenmord, generalstabsmäßig und bis ins Detail mit deutscher Gründlichkeit geplant und dann durchgeführt mit einem Netz aus Tötungsmaschinerien in halb Europa.

      Es herrschte offene brutale Willkür an öffentlichen Plätzen, Staatsterror, der auch im letzten Winkel des Landes zum Tragen kam. Menschen wurden auf offener Straße z.B. von kleinen Kindern angespukt und ihre Eltern streichelten ihnen zur Belohnung sanft das Haupt. Jüdische Bürger wurden geschlagen man beraubte sie ihrer Habseligkeiten, ihre Geschäfte wurden geplündert u. zerstört und polizeiliche Instanzen sahen hierbei mit einem Lächeln im Gesicht zu und der brave "reine" Bürger schaute verstohlen weg.

      Und das alles nur weil man damals den Begriff Religionsfreiheit nicht definieren konnte. Jeder war hier involviert und wusste was geschah. Die gesamte deutsche Wirtschaft hat hier im Kollektiv mit verdient, etwa direkt oder in indirekter Weise. Sei es nun, dass wir hier z.B. über die Hersteller des Maschendrahtzaunes f. die Konzentrationslager reden oder die Lieferanten der Gaskammern u. Verbrennungsöfen, das gesamte Bahnwesen, die Rüstungsindustrie , der Schiffsbau, der Bergbau, die großen Autohersteller mit samt ihrer Zuliefererfirmen, die Stahlindustrie (z.B. Krupp) etc, etc, etc, etc.

      Selbst an den menschlichen Überresten der zahlreichen Opfer in den Vernichtungslagern hat man sich noch bereichert und hier meine ich nicht Koffer, Schuhe oder Kleidungsstücke, sondern z.B. Frauenhaar für Schiffstaue oder Zahngold für die Herstellung von Schmuckstücken wie etwa Ringe für Nazigrößen oder die Herstellung von Lampenschirmen aus Menschenhaut. Dies alles ist unter deutschem Namen geschehen und das ganze Land mit samt seiner Wirtschaft trägt hieran eine unfassbare Schuld.

      Dies alles, mein lieber Peter_Pan.com solltest Du Dir einmal vergegenwärtigen bevor Du hier weiterhin so eine hohle Scheisse postest, ich könnte Dir zu diesem Zweck eine große Auswahl an Literatur (ca. 100 Bände) vorbei bringen, die vielleicht auch einem Menschen wie Dir die Augen öffnet.

      Meine Gedanken beben und meine Seele blutet wenn ich der hohen Zahl der Opfer gedenke.

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 12.02.01 20:04:32
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hi Peter_Pan ,
      stimme Dir voll zu .
      Avatar
      schrieb am 12.02.01 20:12:36
      !
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      Avatar
      schrieb am 12.02.01 20:24:06
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo Glückspfennig,
      was hast Du denn so für Literatur ?
      Avatar
      schrieb am 12.02.01 20:44:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Henry42

      Als kleiner Auszug wären hier z.B. eine Reihe von Zeitzeugenberichten eines Victor Klemperer zu nennen, der das ganze Grauen in all seinen Facetten in Form von Tagebuchnotizen der Nachwelt hinterlassen hat.

      Gruß
      Glücjspfennig
      Avatar
      schrieb am 12.02.01 20:59:24
      Beitrag Nr. 34 ()
      In fast jedem Unternehmen, selbst in den kleinsten Handwerksbetrieben, haben "Zwangsarbeiter" gearbeitet!

      Ich empfinde es persönlich als Schande, dass es Probleme gibt die fehlenden Beträge aufzutreiben!

      Beschämend finde ich die Gründe die Unternehmen finden um eine "Nichtzahlung" zu rechtfertigen!
      Avatar
      schrieb am 12.02.01 22:41:52
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Glückspfenning:

      Keine Frage, Holocaust war sehr schlimm, es gab unzählige Opfer und unfassbares Leid.

      Aber: Es muß erlaubt sein über dieses Thema zu diskutieren. Auch Aspekte die auf den ersten Blick vieleicht fragwürdig erscheinen. Aber eine Diskussion üder diese Themen und Aspekte immer mit der "Moralkeule" zu erschlagen zu wollen halte ich milde ausgedrückt für ziemlich abgedroschen.
      Es tut der Sache nichts gutes, wenn man immer sofort in die rechte Ecke gestellt wird wenn man die Angelegenheit kritisch hinterfrägt, noch bringt es alle beteiligten Seiten irgendwie weiter, wenn ständig mit dem erhoben Finger "unterdrückt" wird. Genau so hinderlich sind z.B. rechtsradikale Thesen usw.

      Aber folgenden Fragen müßen erlaubt werden und müßen meiner Meinung nach endlich auch mal wirklich diskutiert und hinterfragt werden. Es kann nicht sein daß sich kaum noch einer traut zu sagen er Deutscher ist. Ich denke ein großteil der Bevölkerung in Deutschland hat da ein Problem mit seiner Heimat. Meistens heisst es "ich komme aus Deutschland" oder "ich bin Europäer" und ähnliches. Ich empfinde es als gestörtes Verhältnis zur Heimat wenn man sich nicht zu seiner Nationalität steht. Meiner Meinung nach ein Resultat aus dem "ständig schlechtem Gewissen einreden über die Vargangenheit Deutschlands und die daraus resultierende Verwantwortung". Aber das ist in diesem Zusammenhang einen Nebenschauplatz.

      Folgende Fragen müßen gestellt werden:

      - Ist ein Neugeborenes Kind für die Greultaten der Eltern verantwortlich?

      - Ist ein 20 Jähriger für die Taten seiner Eltern vor 40 Jahren verantwortlich?

      - Ist ein 20 Jähriger für die Taten seiner Großeltern vor über 50 Jahren verantwortlich?

      - Ist Schuld vererblich?


      Ich bin 27 Jahre alt. Ich empfinde eine gewisse Verantwortung dafür um zu verhindern daß sich ein sowas nochmals irgendwo wiederholt.
      Nun aber das große "Aber": Ich habe noch nie in meinem Leben irgendeinen Mensch umgebracht oder gequält. Noch habe ich das geringste mit Nazi-Deutschland zu tun. Ich bin nur zufällig auf einem Fleck Erde zur Welt gekommen wo vor über 50 Jahren perverse Dinge passiert sind. Aber deswegen bin ich an diesen Dingen doch nicht Schuld? Noch habe ich irgendeine Schuld geerbt?

      Also ich bin mit meiner Meinungsbildung zu diesem Thema noch nicht am Ende. Aber ich habe schon etwas Schwierigkeiten, eine logische Begründung zu finden warum ich bzw. meine Generation Verantwortlich für die Vergangenheit ist.
      Wie gesagt, Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft: Ja. Aber für die Vergangenheit? Da habe ich mehr wie Zweifel.
      [/i]
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 00:57:45
      Beitrag Nr. 36 ()
      @mroth

      Herzlichen Dank für Deinen Beitrag an mich!
      Es sei Dir selbstverständlich erlaubt kontrovers über dieses Thema zu diskutieren, dies möchte Dir auch niemand in Abrede stellen, ich am wenigsten. Ganz im Gegenteil, es freut mich wenn Menschen diese deutsche Geschichte hochhalten und damit gewollt oder ungewollt dafür sorgen, dass dieses Thema nicht für alle Zeiten in der Versenkung verschwindet.

      Du sollst auch kein Problem damit haben Dich als Deutscher zu outen und dies auch in der Öffentlichkeit sagen dürfen ohne irgendwelche Repressalien davon tragen zu müssen.
      Was Deine gestellten Fragen betrifft so ergibt sich für meine pers. Einschätzung die Beantwortung von ganz alleine.

      Viel eher würde mich interessieren, wie Du auf diese Fragestellungen überhaupt kommst. Wer behauptet denn Dir gegenüber, dass a.) ein neugeb. Kind für die Greueltaten..... b.) ein 20-jähriger für die Greueltaten seiner Eltern u. Großeltern verantwortlich ist? Oder wer behauptet, dass Schuld als solche vererbbar ist?? An mich persönlich hat bisher noch niemand derartige Anlastungen getragen, obwohl auch ich Deutscher bin und mit 40 Jahren auch schon etwas älter bin als Du.

      Selbstverständlich trägt ein 20-jähriger am Verhalten seiner Vorfahren in Nazideutschland keine persönliche Verantwortung oder Schuld und hier ist eine geschwungene Moralkeule auch völlig abwegig. Aber und jetzt kommt mein großes ABER, er trägt eine Verpflichtung für seine und künftige Generationen und diese Verpflichtung ergibt sich aus der Schuld und Verantwortung seiner Vorfahren und Landsleute, die großes Unrecht im dritten Reich begangen haben.

      Denn nur die gegenwärtigen Generationen sind in der Lage mit Argusaugen die politische und kulturelle Entwicklung eines Deutschlands von Heute zu beobachten und aufkommenden Rassismus und Antisemitismus schon im Keim zu ersticken. Deshalb ist es so immens wichtig, dass dieses schwarze Kapitel geschichtlich niemals in Vergessenheit gerät und diese Aufgabe obliegt den jungen Generationen.

      Wogegen ich mich wehre sind Leute wie unser Peter Pan, die lieber heute als morgen, diesen Makel deutscher Geschichte mit nur einem Fingerstreich vom Tisch fegen möchten, so das er für alle Zeiten nicht mehr anhaftet und auch scheinbar nie dagewesen ist. Dies muß unter allen Umständen verhindert werden.

      Wir können heute wieder aufkeimenden Rassismus beobachten, die braune Brut der ewig Gestrigen kriecht wieder aus ihren Erdlöchern, es gibt wieder Menschenjagdten und deutsches Liedgut singende Horden auf deutschen Straßen. Was können wir dem entnehmen, haben wir aus der Geschichte gelernt, oder nicht? Wie lange warten wir diesmal, solange bis wieder alle besoffen sind???

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 01:48:20
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hi Glückspfennig, ich glaube das sehen die meisten hier nicht anders.
      Der Makel der Geschichte klebt allerdings an vielen Völkern, davon wird der sog. Holocaust weder besser noch schlechter. Daher ist ein Verneinen der Geschichte gleichsam dem ständigen einseitigem Nutzen desselben wenig hilfreich.

      Richtig ist (wie du sagst), die braune Pest auf der Straße HEUTE muß bekämpft werden, richtig ist auch, Zwangsarbeiter müssen entschädigt werden; Falsch ist, kein Land außer Dt. hat massig Dreck am Stecken, Dt. darf auf niemanden mit dem Finger zeigen, er beginge Unrecht, Völkermord etc..

      Ich sehe in der "Widergutmachung" eine Chance außenpolitisch endlich das sagen zu können, was i.M. nicht ausgesprochen werden darf. Wo bleibt denn die amerik. Reparation gg. den ausgebombten Vietnamesen, was ist mit den Japanern, ein ganzer Kontinent leidet noch unter den Auswirkungen der Eroberung.
      Wohlgemerkt hat dies nichts von einem Vergleich, aber seht euch einmal die Meinung von Finkelstein an, bzgl. der Holocaust-Industry, und dem durchaus bemerkenswertem Verhalten der US-Amerikaner. Meine Meinung ist, daß gerne auf ein "größeres" Unrecht hingewiesen wird , um ein "kleineres" zu relativieren. So geht es nicht. Letztendlich macht die Summe der "Kleinen" die "Großen" aus.

      WBB
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 09:59:50
      Beitrag Nr. 38 ()
      warum werft ihr hier holocaust und zwangsarbeiter
      in einem topf, man sollte hier schon differenzieren.

      letztenendes hing doch die wirtschaft auch am tropf der nazis, wer nicht parrierte wurde enteignet und wer weis wo inhaftiert,

      ich glaub nicht, das das nur ein thema der wirtschaft ist, sondern viel mehr ein gesellschaftpolitisches, was uns alle angeht,

      viele großkonzerne haben seinerzeit zehntausende von
      zwangsarbeitern eingesetzt, in wieweit freiwillig oder nicht sei dahingestellt, der kleine handwerker und selbstständige wohl aber eher nicht,warum werden dann alle heute über einen kamm geschoren,
      angefangen mit den selbständigen bis hin zu den vielen neugegründeten firmen nach dem krieg.

      der friseur oder apotheker von nebenan hat damit genauso viel oder wenig zu tun wie wir alle, warum wird hier die
      moralkeule ausgepackt und bei klein- und mittleren unternehmen kasse gemacht, oder noch schlimmer, sie werden von bestimmten gruppen öffentlich an den pranger gestellt,
      hatten wir sowas nicht schon mal.

      für das seinerzeit zugeführte leid an den zwangsarbeiten muß eine entschädigung gezahlt werden, ich glaube, das steht außer frage, wenn auch die beträge oft nur symbolischen carakter haben, das hier aber nur auf einer zielgruppe mit dem finger gezeigt wird, halte ich für schlimm, und der sache bei weitem nicht förderlich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 11:02:15
      Beitrag Nr. 39 ()
      Leute wie dieser Peter Pan :confused:

      Danke Glückspenny für die moralische Belehrung. Ich bin narürlich ein Skinhead und laufe mit Bomberjacke durch die Gegend :laugh: und brülle lauthals :laugh:.

      Es geht hier um die Entschädigung von Zwangarbeitern im Dritten Reich. Ich hatte keine Firma damals, die Zwangsarbeiter beschäftigt hat. Der Krieg ist nun seit über 50 Jahren vorbei. Mein Opa, den ich nicht kannte hat da in Russland gekämpft und ist gestorben. Meine Meinung zu dem Tatbestand der Zwangsarbeit ist hier völlig unwichtig ...

      Falls eine Zwangsarbeiterentschädigung tatsächlich rechtens ist (ich spreche nicht von Moral sondern von einem zivilrechtlichen Anspruch Einzelner gegenüber Firmen) müssen auch andere Aspekte von nichtverjährbarem Unrecht auch gegenüber Deutschen in der Vergangenheit diskutiert werden. In einigen Berichten von Historikern wird erwähnt, dass die Anzahl der Überlebenden überproportional zu den gewährten Zahlungen steigt. Ein Grund dafür liegt in der Erpressbarkeit von z.B. der Deutschen Wirtschaft durch das Amerikanische Rechtssystem. Nimm dir einen Anwalt in den Staaten und verklage Mercedes mit der Bemerkung du zahlst oder wir beschlagnahmen dein Eigentum in den USA und machen zukünftige Geschäfte hier für dich unmöglich.

      Entschuldigung, aber ich nenne das Erpressung.


      So, und nun kannst du wieder deine gesamte moralische Keule schwingen und versuchen mich zu treffen. Viel Spass dabei du moralisch besserer Mensch :laugh:


      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 11:28:48
      Beitrag Nr. 40 ()
      hi peter-pan

      wenn man sich die entwicklung und ursprünge der ganzen diskussion vor augen führt, sind deine äußerungen nicht von der hand zu weisen,

      letztenendes werden zahlungen derzeit doch nur deswegen noch nicht geleistet, weil in den staaten immer noch eine gewisse rechtsunsicherheit besteht,
      um die moralische verpflichtung gehts hierbei nicht,
      wenn firmen unentgeldlich zwangsarbeiter eingesetzt haben, müssen diese auch dafür zahlen, doch darum gehts hier schon lange nicht mehr,

      mittlerweile gehts doch nur noch darum, welches land bekommt wann wieviel vom kuchen, und die schlange wird immmer länger, aber reparationen sind das natürlich nicht,
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 11:50:20
      Beitrag Nr. 41 ()
      @ taccer

      Moment ! Die Firmen haben selbstverständlich gezahlt, aber an die SS und nicht an die Arbeiter. Da einzige was die Firmen den Arbeitern bereitstellen mussten (sollten) war Unterkunft, Kleidung und Essen.

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 11:55:17
      Beitrag Nr. 42 ()
      @ taccer
      warum werft ihr hier holocaust und zwangsarbeiter
      in einem topf, man sollte hier schon differenzieren.

      ist aber schwierig.... ein Teil der Massenvernichtung war auch die Vernichtung durch körperliche Schwerstarbeit. Die meissten Zwangsarbeiter waren wohl im KZ.

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 11:56:07
      Beitrag Nr. 43 ()
      @Glückspfenning:

      Wir sind ja in unseren Meinungen nicht ganz so weit auseinander, und ich denke auch die Meinung Peter_Pan.com ist nicht so weit von meiner und Deiner Meinung entfernt.

      Um meine weiter oben gestellten Fragen kan spitz und provokant auf einen Punkt zu bringen:

      Warum werde Personen (indirekt über Steuern) und Unternehmen (direkt über Entschädigungsfond) heute (finanziell) zur Rechenschaft gezogen, obwohl sie vor über 50 Jahren weder existiert haben noch irgendwelche Rechtsnachfolger (Firmen) oder "Moralnachfolger" (Enkel der Großeltern die damals sehr wohl am ganzen System beteiligt waren) sind???

      Wie gesagt, Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft, kein Problem.

      Aber: Wenn Schuld und Verantwortung für die Vergangenheit nicht von den Gorßeltern über die Eltern auf die heutige Generation vererbt wird/wurde, warum muß die heutige Generation dafür (finanziell) gerade stehen?

      Wäre die Entschädigung nicht ausschliesslich von der damaligen beteiligten Generation zu erbringen von denen heute ja auch noch viele leben bzw. es eindeutige Rechtsnachfolger der jeweiligen Unternehmen gibt?!?!

      Ich möchte Aussagen wie "moralische Verantwortung der deutschen Wirtschaft" oder ähnliches nicht mehr einfach hinnehmen. Denn ich denke ganz klar, daß es ebensoviele Unternehmen und Personen gibt welche diese Verantwortung und die daraus resultierende Bringschuld für Entschädigung haben, wie auch es ebenso viele Personen und Unternehmen gibt die keinerlei Verantwortung für die Vergangenheit haben da sie damals weder existiert haben noch Rechtsnachfolger damaliger Unternehmen sind.

      Ferner ist Peter_Pan.com`s Anliegen berechtigt und muß auch angesprochen und hinterfragt werden dürfen. Es ist vieleicht taktisch unklug diese Fragen immer dann aufzuwerfen wenn es um die Entschädigung der Zwangsarbeiter geht. Aber in der Sache berechtigte Fragen.
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 12:00:40
      Beitrag Nr. 44 ()
      Ganz so einfach ist es nicht. Es gibt zwei Tatbestände zu berücksichtigen.

      1. Der Einsatz von Zwangsarbeitern, die zu geringeren Kosten arbeiteten und den Unternehmen eine geldwerten Vorteil erbrachten. Ob Zwangsarbeiter benutzt wurden, stand dabei im Ermessen aller Unternehmen, die keine kriegswichtigen Güter herstellten.

      2. Die Förderung des Zwangsarbeiter- und des KZ-Systems, wie z.B. von I.G.Farben betrieben, die Unterstützung des Nationalsozialismus und das Zuarbeiten zum Führen eines Angriffskrieges.

      Der Tatbestand Nr. 2 wurde ansatzweise direkt nach dem 2. Weltkrieg verfolgt und hat zu einzelnen Verurteilungen, Unternehmenszerschlagungen und im Einzelfall Reparationen geführt. Der Tatbestand Nr.1 hingegen wurde nicht verfolgt. Er ist moralisch minder schwer, belastet aber das Ansehen Deutschlands ebenfalls. Wir sollten im Interesse der Opfer und des Ansehens Deutschlands hier zu einem Ausgleich mit den Opfern kommen. Dem dient der Zwangsarbeiterfonds und dem würde es auch helfen, wenn Unternehmen in Deutschland bereitwilliger Sachverhalte aufdeckten und Zahlungen leisteten. Unternehmen, die in der Rubrik 2 schuldig geworden sind, und wo dies bis heute verschleiert worden ist, haben ein echtes Problem und wären auch eine schwere Belastung für das deutsche Ansehen. Aus diesem Grund sind Untersuchungen zu Unternehmenshistorien so wichtig. Bei IBM erleben wir gerade eine solche Diskussion, ob das Unternehmen mit seiner deutschen Tochter dem Punkt 2 zuzurechnen ist.
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 18:07:31
      Beitrag Nr. 45 ()
      @peter_Pan.com

      Na, jetzt erhitzen sich langsam die Gemüter, wenn man ein bisschen Oel ins Feuer gießt und die Angelegenheit auf den alles entscheidenden Punkt bringt, nämlich die Essenz die hier latent u. unterschwellig im Thread bei den meisten Beiträgen mitschwingt, die da lautet:

      Wollen wir heute als Deutsche moralisch in angemessener Weise (was ohnehin als unmöglich gilt, angesichts des kolossalen Völkermords) handeln und diese lächerliche verdammte Zwangsarbeiterentschädigung leisten, oder nicht? Oder reden wir mit Deinen Worten über die Erpressbarkeit einzelner Personen u. Firmen?

      Erpressbar, um hier einmal eine Definition einzuschieben, kann nur eine Firma, Instanz oder Person sein die auch in der fraglichen Zeit Verbrechen begangen hat. Dann bitte schön können wir aber nicht mehr über den Begriff Erpressung schwadronieren, sondern müssen endlich damit anfangen über eine auf jeden Fall zu leistende Entschädigung nachzudenken.

      Du wirfst mir hier das Schwingen mit der Moralkeule vor, vielen Dank für dieses Kompliment, denn ich habe persönlich überhaupt kein Problem damit, heutzutage zu versuchen, bezüglich der Geschichte die wir inne haben, in moralisch richtigen Kategorien zu denken. Für mich bedeutet Moralität, eine wertvolle menschliche Tugend, etwas, dass ist mir klar, dem längst nicht alle Menschen folgen. Und wer bitte schön hat Dich denn hier als Skinhead bezeichnet oder in die rechte Ecke gestellt? Ich für meinen Teil habe dies nicht getan, aber wenn Dir die Bomberjacke (Deine Worte) passt, dann zieh sie Dir meinetwegen an.

      Allein die Fragestellung ob und wer eine Zwangsarbeiterentschädigung zu leisten hat, bedeutet in meinen Augen eine Farce und diese Frage stellt sich mir persönlich überhaupt nicht, weil ich es als Selbstverständlichkeit betrachte, das gezahlt wird. Die ganze Diskussion, der Hick-Hack, das Hin u. Her ob bestimmte Firmen eine Rechtsnachfolge angetreten haben oder ob sich Einzelpersonen in dieser schlimmen Zeit verwerflich verhalten haben, ist lächerlich.

      Die meisten die hier in diesem Thread Beiträge posten sind sicherlich auch Aktionäre und als solche sollten sie wissen, dass Kapital, Grundbesitz, Firmenwerte, Ländereien und auch persönliche Vermögen nicht einfach aus dem Nichts entstehen können. Es gibt keine wundersame Geldvermehrung.

      Das Ganze hat eine Basis gehabt und diese Basis hat geschichtlich ihr Fundament, auch aus der Zeit des dritten Reiches und wurde durch Rechtsnachfolge und Vererbung etc. an nachkommende Generationen weitergegeben.

      Insofern hat sich m.E. die gesamte Nation Deutschland im Kollektiv an diesen babarischen Völkermord schuldig gemacht und als solche sollte sie auch im Kollektiv haftbar gemacht werden können, dies hat in keinster Weise etwas mit Erpressung zu tun.

      Auch verstehe ich nicht, wie hier einige die Verbrechen unter deutschem Namen ständig mit den begangenen Verbrechen anderer Nationen auf- und gegenrechnen möchten und so um eine Rechtfertigung ringen. Was ist das für eine merkwürdige verheuchelte Argumentation, wenn man den einen Mord mit einem Anderen entschuldigen will.

      Deutschland sollte endlich als Ganzheit diese lächerliche Entschädigungsleistung zahlen, um so wenigstens halbwegs das Gesicht wahren zu können.

      Wie mag nur dieses wirre Geschwafel, dass die ungeheure Schuld in Mark und Pfennig berechnen möchte, auf die wenigen, verbliebenen und überlebenden Opfer wirken? Sicherlich so, dass sie es als weiteren kalten Schlag in ihr Gesicht empfinden, ausgeführt von der häßlichen und monströsen Fratze eines Nazideutschlands aus den 30iger und 40iger Jahren.

      Hierzu kann ich nur attestieren: Riesiges Armutszeugnis und absolut beschämend.

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 19:58:52
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ Glückpenny

      :laugh:
      Na dann zahl halt du den lächerlichen Betrag der fehlenden ich glaub 1700000000 Mark und fühl dich besser.

      Du kannst es ja auch von der Steuer absetzen. :D

      In der Tat reden wir von einzelnen Firmen, nämlich denen die sich bisher aus welchen Gründen auch immer weigern zu bezahlen (was ich übrigends nicht gut finde). Die werden nun aber öffentlich an den Pranger gestellt, zumindest hat das der vorbestrafte Ex-Minister Otto der Große vor. Oder den Firmen der die Einfrierung Ihrer US Guthaben droht incl. Konfiszierung ihrer Büros und Fertigungsstätten und genau das kotzt mich an (Entschuldigung für diese Wortwahl)
      Der Einsatz von Zwangsarbeitern in der deutschen Wirtschaft war in Kriegszeiten genau so normal wie das Erschiessen eines Russen, wenn du einen gesehen hast. Zum Verbrechen das bezahlt werden muss (in Cash) wurde es erst hinterher.

      Früher hieß das wohl Reparation, was nicht unerheblich zur Machtergreifung durch Hitler, zur Enststehung des 2.Weltkrieges und zur Massenvernichtung der deutschen und polnischen Juden geführt hat.

      Wir müssten eigendlich die Siegermächte des 1. Weltkrieges, vor allen Anderen Frankreich an den Zahlungen beteiligen, oder ???

      Ich sage nicht das es falsch ist die Zwangsarbeiter zu bezahlen... lieber spät als nie. Aber bitte freiwillig.
      Ich rechne auch nicht Mord gegen Mord auf, aber ein Recht auf Entschädigung muss dann für Alle überall auf der Welt gelten und nicht nur für Leidende des NS Regimes.


      Schönen Gruß PP ;)
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 21:17:12
      Beitrag Nr. 47 ()
      @Glückspfennig:

      Du schreibst:

      Insofern hat sich m.E. die gesamte Nation Deutschland im Kollektiv an diesen babarischen Völkermord schuldig gemacht und als solche sollte sie auch im Kollektiv haftbar gemacht werden können, [...]

      Ich gebe Dir Recht bei dieser Aussage wenn Du sie auf die damalige Generation bzw. lebende Personen beziehst.
      Aber ich tendiere dazu, daß diese Aussage für alle die nach dem 3. Reich geboren wurden nicht stimmt.

      Genau so wenig wie Kinder und Enkel der damaligen Opfer das Leid ihrer Eltern und Großeltern "geerbt" haben, genau so wenig haben die Kinder und die Enkel der Täter sich schuldig gemacht.

      Wenn Du so argumentierst, könnte ich genau so argumentieren daß die heutige russische Generation schuldig wäre (Schuld geerbt), daß mein (verstorbener) Großvater in der russischen Gefangenschaft Zehen und Finger verloren hat!?!?

      Das kann doch nicht sein? Was hat die heutige Generation von Franzosen, Italienier, Amerikaner und Russen damit zu tun was vor über 50 Jahren passiert ist?

      Und genau diese Frage ist doch der entscheidende Punkt: Ganz ehrlich und direkt gesagt: Ich akzeptiere es nicht (mehr) wenn jemand sagt, daß "die gesamte Nation Deutschland sich im Kollektiv an diesen babarischen Völkermord schuldig gemacht hat". Ich zähle mich ebenso zu dieser "Nation Deutschland" und habe mich meiner Überzeugung nach eben nicht schuldig gemacht wie noch Millionen anderer Deutscher!
      Wie auch? Ich wurde ja erst vor 27 Jahren geboren?!?! Oder habe ich die Schuld über meinen Vater von meinem Großvater geerbt???
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 23:03:59
      Beitrag Nr. 48 ()
      Mein lieber mroth, nochmal zum Verständnis,

      ich sagte ja bereits, das man Dir selbstverständlich als Nachkriegsgeborener keine persönliche Schuld anlasten kann, dies ist und bleibt abwegig.

      Der Begriff "Kollektiv" trägt hierbei symbolischen Charakter und bezieht sich politisch auf die diplomatische Ebene zwischen verschiedenen Nationen, z.B. zw. Israel und der BR Deutschland. Auf dieser Ebene hat Deutschland gegenüber dem Staat Israel nach wie vor eine entsprechende Entschädigungsleistung zu erbringen und das rund 55 Jahre nach Kriegsende, da bis dato diese Leistungen immer noch nicht erbracht wurden, so beschämend dies auch ist.

      Dies ist es, was ich als kollektive Schuld einer Nation bezeichne und die besteht nach wie vor, auch heute noch.
      Das Land Deutschland steht als Institution in der Haft und in der Schuld, heute wie vor 55 Jahren und zwar solange bis diese ungesühnte Schuld endlich durch eine entsprechende Entschädigungsleistung (die im eigentlichen Sinne nichts wieder gut machen kann), beglichen wurde.

      Also kannst Du Dich ganz frei und ungezwungen und ohne pers. Schuldgefühle haben zu müssen, in der Öffentlichkeit bewegen und hier und da herausposaunen, das Du deutscher Abstammung bist. Hier wohlgemerkt, in Israel wäre ich mit derartigen Äusserungen vorsichtiger.

      Danke für Deinen Beitrag
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 11:01:56
      Beitrag Nr. 49 ()
      @ Glückspfennig

      Das was du schreibst ist ja schön und richtig.... aber was hat das mit der Diskussion über Zwangsarbeiterentschädigung zu tun, vor allem mit den ahängigen Sammelklagen in den USA gegen Vertreter der deutschen Wirtschaft ? Das ist wie schon gesagt eine zivilrechtliche Sache, die mit einer Schuld des Kollektives oder einer moralischen Verpflichtung der deutschen Gesellschaft wie du so schön schreibst aber gar nichts zu tun hat sondern eben nur mit harten Dollars.

      Um nochmal zu zitieren : Die Bereitschaft deutscher Firmen dem Entschädigungfond beizutreten wäre erheblich höher wenn durch diese Zahlung weitere Sammelklagen ausgeschlossen wären.... sind sie aber bis heute nicht. Er wird zwar von "warscheinlich" und "vielleicht" geredet, aber verbindlich beschlossen ist das eben noch nicht. Das berühmte Fass ohne Boden, denn der Erpresser will sich ja nicht selbst seiner Einkommensquelle berauben.

      Ich würd mich nicht wundern wenn die Anwälte in den Staaten nach Abschluss der Zahlungen (wenn sie denn kommt) noch einen Wechselkursausgleich fordern.

      10 Mrd. DM in 1997 = 6,25 Mrd. $
      10 Mrd. DM in 2001 = 4,70 Mrd. $

      Wenns denen nur um eine symbolische Zahlung zur Begleichung der moralischen Schuld geht wird der Ausgleich nicht gefordert ! Wir werden sehen.

      Schönen Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 13:31:01
      Beitrag Nr. 50 ()
      @Peter_Pan.com

      Also ich möchte hier doch nochmal nachhaken, ich kann`s einfach nicht lassen, irgendwie provozieren mich Deine Aussagen. In einem Deiner Beiträge weiter oben schreibst Du:

      "Der Einsatz von Zwangsarbeiter in der deutschen Wirtschaft war in Kriegszeiten genau so normal......"

      Normal? Mit wessen Augen betrachtet? Mit Deinen? Sicherlich mit den Augen der NSDAP-Größen, wie beispielsweise dem Blutrichter Feisler, der seine Schreckensherrschaft in der deutschen Gerichtsbarkeit ganz im Sinne Hitlers im ganzen Land nach Gutdünken entfalten konnte und reihenweise willkürlich "Unrechtsurteile" gefällt hat, die für gewöhnlich mit der Todesstrafe quittiert wurden.

      Aufgeklärte Menschen aus einem demokratischen Staat empfinden den Vorgang "Einsatz von Zwangsarbeitern" aber keinesfalls als normal. Und ein Kriegszustand kann ein Unrecht auch nicht plötzlich wie von Zauberhand in ein Recht verwandeln, es bleibt Unrecht, egal welche Zeit man schreibt.

      Weiter schreibst Du im selben Beitrag:

      "Zum Verbrechen das bezahlt werden muss (in Cash) wurde es erst hinterher"

      Also hier offenbart sich nun wirklich Dein wahres Gesicht, das liest und formuliert sich mir so, als hättest Du ein gestörtes Rechtsempfinden und es täte Dir fast Leid, dass Zwangsarbeit als Verbrechen und Straftatbestand gilt. Zwangsarbeit wurde nicht erst nach Beendigung der NS-Diktatur zum Verbrechen erklärt, sondern selbstverständlich galt sie auch in der Zeit vor und während der NS-Schreckensherrschaft als Verbrechen.

      Da Du immer wieder mit dem Begriff Erpressung anläufst, den ich als absolut daneben empfinde bezüglich dieses sensiblen Themas, möchte ich hierzu noch etwas sagen. Es ist Deine Vermutung und die anderer, dass Opfer und ihre Anwälte nach Erhalt entsprechender Entschädigungen dazu übergehen, sich in erpresserischen Fähigkeiten zu üben. Ich denke nicht, dass wir das Recht haben, diese Schlechtigkeit den Opfern zu unterstellen.

      Einen schönen Nachmittag
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 14:08:16
      Beitrag Nr. 51 ()
      Da über die meiste Zeit die Achsenmächte besetzte Gebiete hielten, läßt sich über die Praxis der Allieierten schwer etwas aussagen. Mir ist aber bekannt, daß in der Sowjetunion und in Japan der Einsatz von Zwangsarbeitern aus den besetzten Gebieten der Regelfall war. Aus den USA und dem Vereinigten Königreich sind mir nur Internierungen bekannt. Der Einsatz von Zwangsarbeitern scheint mir für die damalige Zeit nicht ungewöhnlich zu sein. Ungewöhnlich wäre das Heranziehen von Kriegsgefangenen dafür (Bruch internationalen Rechts), grausame Behandlung der Zwangsarbeiter und natürlich die Verbringung in KZs und damit in die Vernichtungsmaschinerie. Ich vermute, PP bezieht sich nur auf die Praxis, die Bevölkerung besetzter Gebiete zu Zwangsarbeiten heranzuziehen.

      Im weiteren Sinne könnte man vielleicht die Tätigkeit deutscher Bergleute im Ruhrgebiet zur Zeit der Besetzung durch Frankreich Anfang der zwanziger Jahre dazu zählen. Hier weiß ich zuwenig über die konkreten Umstände, unter denen die französischen Soldaten die Arbeiten überwachten, um etwas über die Vergleichbarkeit zu sagen. Die Bergleute erhielten hier, glaube ich, normalen Lohn.
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 14:54:01
      Beitrag Nr. 52 ()
      @ Glückspfennig

      Mein wahres Gesicht offenbart sich hier, Whow ! da du Äpfel mit Birnen vergleichst versuche ich´s mal anders :

      Heute werden Zwangsarbeiter bei Deutschen Firmen eingesetzt, meine Reaktion : ich bin der erste auf der Strasse und wehre mich dagegen

      Vor 50 Jahren werden Zwangsarbeiter bei Deutschen Firmen eingesetzt, meine Reaktion : Ich finde es beschämend, kann aber die Notendigkeit, oder wie for4zim schreibt : den Regelfall von damals nicht mit den Augen von heute Beurteilen.

      Vor 300 Jahren werden Zwangsarbeiter (Sklaven) auf Amerikanischen Farmen eingesetzt, meine Reaktion : Ich finde es beschämend, kann aber die Notendigkeit, oder wie for4zim schreibt : den Regelfall von damals nicht mit den Augen von heute Beurteilen.

      Die Südstaaten haben sogar einen Bürgerkrieg begonnen um Ihr Recht auf Skaverei zu erhalten. Falsch oder richtig ???
      Ein Südstaatler damals hätte dich vermutlich erschlagen, der Selbe der mit dir heute ein Bier trinkt und lacht. Es kommt auf den zeitlichen Blickwinkel an.

      Ich behaupte mit keinem Wort das die Zwangsarbeit richtig war, für mein Leben hat es eigentlich keine Bedeutung da es lang vergangene Geschichte ist. Ausser mir will permanent jemand ein schlechtes Geissen einreden zu meiner schrecklichen Vergangenheit zu stehen und zu zahlen. Da geht mir der Hut hoch. Ich hab keine schreckliche Vergangenheit und wie der Kanzler so schön sagt : Basta !

      Du sagst : Ein Unrecht bleibt Unrecht, egal welche Zeit man schreibt. Das ist richtig. Nun erklär mir aber mal, warum dies eine Grundlage sein soll für einen verbindlichen Rechtsanspruch gegenüber Firmen ???? Du hast es versucht mit moralischer Verpflichtung des deutschen Volkes. Das ist auch richtig, hat aber mit den Firmen von heute nichts oder wenig zu tun.


      Den Begriff Erpressung verwende ich absichtlich. Pprinzipiell verendet eine Gruppe eine ihr gegebene Macht um Geld zu bekommen, für mich ist das Erpressung.

      Gib mir 500 Mark oder ich zeige deiner Frau die Fotos mit der Anderen.

      Gib mir 20 Million oder ich bringe Reetmsa um und ihr seht ihn nie wieder

      Gib mir 10 Milliarden oder ich mache deine Firmen in den Staaten zu

      Dass die Menschen die hinter der Klage stehen gelitten haben, tut mir leid aber das macht es nicht beser oder legitimer.


      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 16:00:09
      Beitrag Nr. 53 ()
      Ein Regelfall oder ein nicht ungewöhnlich sein wie ihr das nennt, bezüglich der Zwangsarbeit zur damaligen Zeit, ist hier nicht gleichzusetzen mit einer gesetzlich legalisierten Handlung.
      Wir reden hier vom NS-Regime, dass ein Unrechtsregime war und in Folge dessen die gesamten Gesetzeserlasse, die von dieser Bande erlassen wurden natürlich auch Unrecht waren. Dies kolportiert aber, dass natürlich auch Zwangsarbeit zur damaligen Zeit in diese Kategorie gehört.

      Völlig unabhängig davon ob es andere wie Russen oder Japaner als Regelfall angesehen haben. Es ist und es war Unrecht, ob man es nun aus heutiger oder aus damaliger Sicht der Dinge betrachtet.

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 16:39:10
      Beitrag Nr. 54 ()
      zum zwanzigsten Mal :

      wie kannst du einen finanziellen Anspruch aus moralischem Unrecht herleiten ????

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 17:10:58
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Peter_Pan.com

      "Dass die Menschen die hinter der Klage stehen gelitten haben, tut mir leid aber das macht es nicht besser oder legitimer"

      Legitimer - Schon wieder so ein Satz der mir die Magengrube komplett umdreht. Mit anderen Worten: Was besitzt ihr wenigen noch verbliebenden Opfer die Frechheit und Unverschämtheit, in einem Feldzug per Gericht gegen deutsche Firmen vorzugehen. Mein lieber Peter, deutsche Firmen hatten 6 Jahrzehnte lang Zeit um auf "freiwilliger Basis" einen entsprechenden Obulus als Opferentschädigung zu leisten, dies ist nicht erfolgt, das ist Fakt.

      In der Zwischenzeit hat die Opferzahl der Überlebenden durch natürliche biologische Folgen stark abgenommen. Nun sind wir an einem Punkt angelangt, bei dem der klägliche Rest der noch verbiebenden und lebenden Opfer endlich, endlich ihr Recht auf Opferentschädigung bei deutschen Firmen einklagt und sie sind zu diesem Weg gezwungen. Denn nach wie vor bis zum heutigen Tage, war die deutsche Wirtschaft nicht bereit, ihrer bis dato "freiwilligen Möglichkeit" zur Zahlung, nachzukommen. Nun ist das Gezeter groß, da die Opfer nun den Weg über die Gerichte aus den genannten Gründen nehmen müssen.

      Und schon schwafeln manche über Epressung durch die Opfer vor Gericht, es ist eine Farce. Ich kann Deine Gedankengänge einfach nicht nachvollziehen. Tut mir leid.

      Mir geht der Hut hoch, wenn man die Unverschämtheit besitzt in diesem Zusammenhang, den Opfern Erpressungsversuche zu unterstellen.

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 17:31:02
      Beitrag Nr. 56 ()
      @ Glückpfennig

      "... endlich ihr Recht auf Opferentschädigung ..."

      genau um das geht es. Wo bitteschön steht dieses Recht ?
      In welchem Gesetzbuch kann ich das nachlesen ???

      Viel Spass beim Suchen

      Gruss PP
      ;)
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 18:02:49
      Beitrag Nr. 57 ()
      die ganze diskusion beschränkt sich doch mittlerweile auf die rechtssicherheit von deutschen firmen in den usa.
      ich glaube, damit ist eigentlich alles gesagt, worum es eigentlich geht

      auch wenn ihr noch so innig postet,
      was war denn der grund und der anstoß der ganzen
      diskusion, es waren forderungen in den staaten gegen
      deutsche firmen, soweit ich mich erinnern kann, denn
      da kann man ja bekanntlich am meisten kasse machen.
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 18:06:08
      Beitrag Nr. 58 ()
      sehe ich genau so... :D

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 18:56:08
      Beitrag Nr. 59 ()
      Du solltest wirklich endlich aufhören als Einzigster hier immer diese albernen Smilies in den Thread zu ballern, dass hat Teenagercharakter und hiermit begegnest Du diesem Thema nun wirklich nicht in angemessener Weise.

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 08:51:49
      Beitrag Nr. 60 ()
      Entschädigung für die unentgeltlich geleistete Zwangsarbeit!

      "Grundlage dieses Anspruchs ist der Amtshaftungsanspruch gemäß § 839 BGB, Artikel 34 GG bzw. Artikel 131 der Weimarer Verfassung. Angeknüpft wird dabei an die von der Reichsregierung erlassenen Rechtsvorschriften, die den Einsatz von KZ-Häftlingen zur Zwangsarbeit ermöglichten. Diese Rechtsverordnungen waren rechtswidrig, da sie weder dem Grundrechtskatalog der nie außer Kraft gesetzten Weimarer Verfassung entsprachen, noch dem Mindeststandard des geltenden Völkerrechts, das gemäß Artikel 4 der Weimarer Verfassung im Deutschen Reich unmittelbar galt."

      Soviel zum Thema "Regelfall", "Normalität" und ein "nicht ungewöhnlich sein" von Zwangsarbeit im dritten Reich.
      Wie gesagt, schon damals war es Unrecht.

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 08:54:58
      Beitrag Nr. 61 ()
      Es wird betont, daß eine moralische Verpflichtung zur Entschädigung von Zwangsarbeitern besteht. Ich sehe das aber differenzierter.

      Wir reden hier über Maßnahmen im Rahmen eines Krieges. Es war durchaus üblich, auf Resourcen des Gegners zurückzugreifen, um einen Vorteil in einem Krieg zu erlangen, genauso wie es üblich war, vom Besiegten Staat Reparationen zu beanspruchen. Dies konnte Arbeitsleistungen einschließen.

      Die Menschen, die solcherart Zwangsarbeit leisteten, haben demnach, wenn überhaupt, nur Ansprüche gegen den eigenen Staat. Wenn dieser einen Opferausgleich vorsieht, würden ehemalige Zwangsarbeiter daraus entschädigt. Wenn Staaten Zwangsarbeiter in Deutschland nicht entschädigt haben, ist das auch ein Problem dieses Staates. Dieser Staat kann sich aber im Zuge eines Friedensvertrages wiederum an Deutschland schadlos halten.

      Dies wurde in Ansätzen getan. Deutschland hat Reparationen an die meisten europäischen Staaten geleistet, vor allem an Polen und die Sowjetunion. Da das ausgebombte Deutschland jedoch nicht viel zu bieten hatte, hilfsbedürftig war und strategisch wichtig, schlugen im Westen die Reparationsleistungen schnell in Hilfsleistungen der Siegerstaaten, insbesondere den USA, um. In der ersten Nachkriegszeit dürften sich Unternehmen in Deutschland sicher darauf berufen haben. Eine besondere Erstattungspflicht gab es nur bei der Wiederherstellung von Eigentum nach Enteignungen oder aus herrenlosen Konten und Versicherungsleistungen und bei der Wiedergutmachung besonders grausamer Behandlung, etwa in KZs, wenn dies auf Veranlassung eines Unternehmens geschah (hier vor allem unrühmlich die I.G.Farben).

      Da man auf den Abschluß eines Friedensvertrages wartete, verschob sich die Leistung von Entschädigungszahlungen und Reparationen immer mehr. Die Zwangsarbeiter aus Polen und der Sowjetunion hätten immerhin Vorwürfe an ihre Regierungen richten können, warum sie an den Reparationen Deutschlands nicht partizipiert haben. Aber das war praktisch nicht möglich, da die Regime in diesen Staaten gar nicht vor hatten, im Interesse individueller Bürgerinteressen zu arbeiten.

      Wenn deutsche Unternehmen nun Wiedergutmachung an Zwangsarbeiter leisten wollen, so ist das vor diesem Hintergrund gesehen, wirklich eine freiwillige Leistung, die durch wirtschaftlichen Druck erpreßt wird, im Gegensatz zu der Wiederherstellung von Eigentumsansprüchen durch Banken und Versicherungen. Daher können auch deutsche Zwangsarbeiter in der Sowjetunion keine Wiedergutmachung von z.B. Rußland verlangen, denn auch hier gibt es keine inetrnationalen Verträge oder Rechtsnormen, die eine Entschädigung vor Reparationen durch den empfangenden Staat an leistende Privatpersonen vorsehen. Auch hier wären eventuelle Leistungen freiwillig. Da ist aber in Rußland nichts zu holen, im Gegensatz zu Deutschland.

      Wäre nicht das gewaltige Unrecht durch das nationalsozialistische Regime in Deutschland vom deutschen Volk zu verantworten, hätte eine Entschädigung der Zwangsarbeiter gar nicht so naheliegend sein können. Und ich wiederhole, die Staaten selbst müssen sich fragen lassen, warum sie nicht in Vorleistung gegangen sind und die Bezahlung dann als Reparationen von Deutschland verlangten.
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 09:10:52
      Beitrag Nr. 62 ()
      Hi,
      der Vater meiner Oma, hat seinerzeit im jetzigen Oberschlesien
      einen Amerikanischen Sender im Radio gehört.
      Eine Drecks.. hat ihn verraten.
      Er ist dfür 3 Jahre nach Buchenwald gekommen und 2 Jahre nach
      der Entlassung gestorben.
      Er war deutscher.

      Bekommen wir Nachfolgegeneration auch Entschädigung ?

      Ich sche.. drauf.

      Es ist alles nicht mehr anzuhören und anzuschauen.
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 09:23:02
      Beitrag Nr. 63 ()
      @ Glückspfennig

      bist du Lehrer oder mein Vater ????
      Ich stelle meine postings hier rein wies mir passt.

      Gruss PP ;)

      P.S.: dem posting von for4zim ist nichts hinzuzufügen !
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 11:31:21
      Beitrag Nr. 64 ()
      Sammelklagen in den USA


      Das Ziel dieser besonderen Klageart ist es, den Rechtsfrieden herbeizuführen und eine Vielzahl von Einzelklagen zu vermeiden. Demzufolge hat der Kläger einer »class action« darzulegen, "dass mit der Beendigung des Verfahrens der Streit in der Hauptsache befriedet ist und nicht noch eine Vielzahl individueller Ansprüche auf die beklagte Firma zukommt".

      Hiermit wäre auch wiederlegt, dass ehemalige Zwangsarbeiteropfer, obskure Erpressungswünsche hegen.

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 11:47:03
      Beitrag Nr. 65 ()
      Es wäre sicher bösartig, Opfern "obskure Erpressungswünsche" vorzuwerfen. Der Vorgang enthält eine Erpressungskomponente dadurch, daß den betroffenen Unternehmen ein Schaden unabhängig vom Ausgang des Rectsstreits droht. Deshalb kaufen sich Unternehmen vom Rechtsstreit frei, ohne auf eine Prüfung der Berechtigung der Ansprüche zu bestehen. Ich vermute, daß auch die Opferanwälte es gar nicht zu Urteilen kommen lassen wollten, denn es bestanden Aussichten, daß die beklagten Unternehmen diese Verfahren gewonnen hätten. Und der Nachweis der Beschäftigung als Zwangsarbeiter kann im Einzelfall auch schwierig bis unmöglich sein, wenn z.B. Akten fehlen, Unternehmen nicht mehr existieren oder in Beschäftigungsverhältnisse unklar waren.
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 13:05:23
      Beitrag Nr. 66 ()
      § 839
      (1) Verletzt ein Beamter vorsätzlich oder fahrlässig die ihm einem Dritten gegenüber obliegende Amtspflicht, so hat er dem Dritten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Fällt dem Beamten nur Fahrlässigkeit zur Last, so kann er nur dann in Anspruch genommen werden, wenn der Verletzte nicht auf andere Weise Ersatz zu erlangen vermag.

      (2) Verletzt ein Beamter bei dem Urteil in einer Rechtssache seine Amtspflicht, so ist er für den daraus entstehenden Schaden nur dann verantwortlich, wenn die Pflichtverletzung in einer Straftat besteht. Auf eine pflichtwidrige Verweigerung oder Verzögerung der Ausübung des Amtes findet diese Vorschrift keine Anwendung.

      (3) Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Verletzte vorsätzlich oder fahrlässig unterlassen hat, den Schaden durch Gebrauch eines Rechtsmittels abzuwenden.


      Durch den Paragraphen versteh ich natürlich sofort warum deutsche Firmen schadensersatzpflichtig sind.


      ... und die Weimarer Verfassung ist noch eindeutiger :

      Artikel 131
      Verletzt ein Beamter in Ausübung der ihm anvertrauten öffentlichen Gewalt die ihm einem Dritten gegenüber obliegende Amtspflicht, so trifft die Verantwortlichkeit grundsätzlich den Staat oder die Körperschaft, in deren Dienste der Beamte steht. Der Rückgriff gegen den Beamten bleibt vorbehalten. Der ordentliche Rechtsweg darf nicht ausgeschlossen werden.
      Die nähere Regelung liegt der zuständigen Gesetzgebung ob.

      Nicht mal das Bundesentschädigungsgesetz bildet eine eindeutige Rechtslage aufgrund ein Rechtsanspruch auf Entschädigung ersichtlich wird :



      Bundesregierung sieht kein juristisches Recht für Zwangsarbeiter

      Die PDS-Fraktion hatte im Bundestag eine Anfrage zur "Entschädigung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern für erlittenes Unrecht durch Verbrechen von Betrieben der deutschen Wirtschaft im NS-Regime" gestellt. Wie reagierte die Bundesregierung?

      Obgleich die Antwort 14 Seiten umfaßt, wird die Quintessenz im Wörtchen "Ja" erfaßt, mit dem seitens der Regierung auf die Frage der PDS geantwortet wird: "Teilt die Bundesregierung die Auffassung von Teilen der Wirtschaft, es sollten nur freiwillige Leistungen gezahlt werden und ein Recht auf Entschädigung bestehe nicht?"

      Die Bundesregierung hat somit den rechtlichen und politischen Standpunkt ihrer Vorgängerregierungen hinsichtlich der Entschädigung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern der Wirtschaft unter dem NS-Regime grundsätzlich beibehalten. Das ist das Ergebnis einer Antwort auf einen umfangreichen Fragenkatalog, den die PDS-Bundestagsfraktion der Regierung im September vorgelegt hatte und zu dem jetzt die Antworten vorliegen.

      Die Leistungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz (BEG) hätten sich auf alle NS-Verfolgungsschäden einschließlich Zwangsarbeit bezogen, heißt es in der Antwort. Wo das BEG nicht galt, dort seien - wie in Osteuropa - Stiftungen geschaffen worden, die "insbesondere ehemaligen Zwangsarbeitern" zugute kamen. Mit westlichen Staaten seien Globalentschädigungsabkommen auch für die Zwangsarbeit geschlossen worden.

      Zwangsarbeit rechnet die Bundesregierung nach wie vor zu den "Kriegsschäden", die durch Heimatländer der Betroffenen zu regeln gewesen wären, und zwar aus Reparationsleistungen. Solche Leistungen wolle man nicht mehr zahlen, denn "die Bundesregierung hat den 2+4-Vertrag in dem Verständnis abgeschlossen, daß Reparationsforderungen ihre Berechtigung verloren haben und neue Kriegsfolgenregelungen nicht mehr verlangt werden können." Für Personen, die nur "Zwangsarbeit als solche" erlitten haben, seien Entschädigungen durch in Deutschland bestehende Regelungen "nicht mehr vorgesehen".

      In den Verhandlungen in den USA haben die deutschen Industrievertreter, so Rechtsanwalt Michael Hausfeld (Washington), stets gesagt: "Nehmen Sie zur Kenntnis, daß die Industrie für die Zwangsarbeiter bereits gezahlt hat." Dieser Auffassung schließt sich die Bundesregierung an: Den Zwangsarbeitern sei kein Lohn von seiten der Unternehmen, "sondern seitens der den Lohn vereinnahmenden staatlichen oder staatsnahen Stellen vorenthalten worden".

      Immerhin distanziert sich die Bundesregierung in dieser Antwort indirekt von den Darstellungen der Unternehmen, nach denen diesen die Zwangsarbeiter aufgezwungen worden seien: Es ist in der Antwort an die PDS von den die Zwangsarbeiter "einsetzenden" Unternehmen die Rede.

      Eine wichtige Mitteilung ist auch in der Antwort an jener Stelle enthalten, wo es um den befürchteten Verfall der Forderungen bei Tod der Betroffenen geht. Angestrebt werde in den Verhandlungen, so die Regierung, die Festlegung: "Stirbt der Berechtigte nach dem 16. Februar 1999, dem Tag der Verabschiedung der Gemeinsamen Erklärung zur Unternehmensinitiative, sollen der Ehegatte oder die Kinder des Berechtigten die vorgesehenen Leistungen erhalten können."

      Unterstützung für vor Gericht klagende Opfer lehnt die Bundesregierung ab: Sie will eine "zügige und angemessene finanzielle Regelung ohne Gerichtsverfahren" erreichen. Die Bundesregierung habe "Verständnis, daß die an der Unternehmensinitiative beteiligten Firmen den Empfang der vorgesehenen Einzelleistung davon abhängig machen wollen, daß der Empfänger auf weitere Klagerechte verzichtet", umschreibt das Antwortpapier die Zustimmung der Regierung zur Gewährung von Rechtssicherheit nur für die Konzerne.

      Die Auffassung von Wissenschaftlern wie Prof. Ulrich Herbert (Freiburg) und Prof. Dietrich Eichholtz (Berlin), die deutsche Wirtschaft sei infolge der Zwangsarbeit gestärkt aus dem Krieg hervorgegangen, und das Wirtschaftswunder sei auch dieser Zwangsarbeit zu verdanken, wird in der Regierungsantwort als "Spekulation" abgetan. Die besonders schweren Verbrechen an den Zwangsarbeitern, die seitens der Konzerne Degussa und IG-Farben in Abwicklung begangen wurden, werden von der Regierung nicht kommentiert. Sie stellt lediglich fest, diese Konzerne seien bereit, "einen angemessenen Beitrag zur Unternehmensinitiative zu leisten". Grundsätzlich bestätigt wird, daß auch "staatliche und kommunale Betriebe, z. B. Reichsbahn" im Kriege Zwangsarbeiter beschäftigt hätten.

      Der verschiedentlich geäußerte Gedanke, in das Informationshaus am geplanten Holocaustdenkmal in Berlin auch Zwangsarbeiter-Dokumente aus Filmarchiven und aus dem Suchdienst Arolsen aufzunehmen, dazu mochte sich die Regierung nicht äußern. Entscheidungen dieser Art seien einer zu gründenden Stiftung vorbehalten.

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 14:14:55
      Beitrag Nr. 67 ()
      So ich will mal ehrlich meine Meinung dazu äußern, von mir würden Sie keinen Pfennig sehen!!!! Erstens ist das verjährt und 2 tens warum soll ich dafür zahlen was meine Vorfahren den Juden usw. angetan haben???? Und drittens war das eine Ausnahmesituation, es war Krieg!!!!! Ich würd dazu sagen Dumm gelaufen!! Außerdem sind die meisten die da Zwangsarbeit geleiste haben eh schon tot, und deren Angehörige wollen nun die Kohle ernten, oder was??? Nöö nicht mit mir, aber ich sag euch noch was, solange dieser Humbuck nicht aufhört, da brauch man sich dann auch nicht gegegn die Rechte Scene beschweren, denn so wird denen ja weiter Munition geliefert, die sehen Mönsch da müßen wir ja wieder bezahlen für die Menschen, und immer sind es die Deutschen die bezahlen, und das kotzt die an. Hört Euch mal die Musik von bsw. Landser an, da hört man viel raus, so jetzt sagt Ihr wieder der hat Landser, also ist er Rechts, und ich sag dazu Ihr seid scheiße! Denn wer einen Krieg gewinnen will (Deutschland gegen die Nazis) der muß seinen Gegner vorher kennen, und sich in Ihn hineinversetzen!!! Und weil das keiner kann wird es hier ewig Rechtsradikale geben, davon abgesehen in andern Ländern gibt es auch Nationalsozialisten, also was juckt es mich, solange mir damit keiner auf die Eier geht sollen sie doch machen was sie wollen!!! Und ob die Juden nun Zwangsarbeiterentschädigung bekommen geht mir auch am Arsch vorbei, ich seh es so zahlen und fröhlich sein,kann man eh nix gegen machen!!



      Gruß Iron
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 14:27:49
      Beitrag Nr. 68 ()
      Richtig...

      auf der REP Hompage wird ähnlich gegen die Zangsarbeiterentschädigung argumentiert und Stimmung gemacht.

      Die benutzen halt was hilft (um Seelen zu fangen) und lassen den Rest einfach weg.

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 14:39:37
      Beitrag Nr. 69 ()
      Super dann könnt ich ja Politiker werden ;););););) Kenne die Homepage zwar nicht, aber so denkt doch jeder, oder nicht?? Klar es tut mir auch Leid für die Jungs die da für uns gearbeitet haben, aber das ist Schnee von gestern.


      Aber es ist schon komisch, die Rechten damals waren anders als die heutigen, damals haben sie die Ausländer arbeiten lassen und heute schimpfen Sie das Sie ihnen die Arbeit wegnehmen ;);););););););););) Na die wissen auch nich was sie wollen ;););););););)



      Grüß Gott ;);) meint Iron
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 14:56:08
      Beitrag Nr. 70 ()
      Aha, Iron, "Volkes Stimme". Schade, daß Dir entgangen ist, daß man das auch differenzierter betrachten kann. Man muß unterscheiden zwischen den Wiedergutmachungen, die moralisch und rechtlich geboten sind, etwa an KZ-Opfer, Enteignete usw., Wiedergutmachungen, die moralisch geboten sind, z.B. Hilfe bei der Bewältigung von Kriegsfolgen und überzogenen Ansprüchen, etwa, daß Deutschland alle Schäden des Krieges bezahlt, was einfach nicht drin ist. Außerdem mußt Du unterscheiden zwischen konkreten Leistungen, die an überlebende Opfer und Täter gebunden sind, immerwährenden Verpflichtungen, nämlich ehrlich mit der eigenen Geschichte umzugehen, und Bewährungsauflagen, die ganz sicher schon verjährt sind, denn Deutschland hat bereits gezeigt, daß es fähig ist, eine funktionierende, stabile Demokratie zu erhalten. Unser Problem ist, zum Beispiel die Notwendigkeit zum Erinnern mit einer falschen Notwendigkeit, sich schuldig zu fühlen, zu verwechseln.

      Konkret: solange es Opfer gibt, ist Deutschland auch zumindest zu Zahlungen verpflichtet. Und wie wir Forderungen früherer Generationen erben können, können wir auch Verpflichtungen erben. Im Moment wollen wir ja, daß Rußland Schulden der Sowjetunion begleicht. Wie gingen wir damit um, wenn man dort plötzlich sagte, "Das geht uns nichts an. Das hat ein anderes System zu verantworten; viele Menschen aus der Zeit sind schon tot. Vergeßt euer Geld." Rußland hat das versucht, aber es geht nicht, und wird auch in 30 Jahren nicht gehen.
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 15:00:48
      Beitrag Nr. 71 ()
      Nur was ich nicht verstehen kann, ok ich bin auch erst 25 und wahrscheinlich ist das zu hoch für mich, aber warum wird immer wieder auf diesem Thema rumgehackt, ok damals war Scheiße von den Deutschen es tut mir auch Leid. Aber verziehen wird uns das nie!! Wie lange will man uns das eigentlich noch vorhalten?? Gut das ich in 75 Jahren ins Gras beiße dann können sich meine Kinder darüber ärgern! Aber was solls, andere Länder andere Sitten - andere Frauen andere Titten ;);););););););););););););););) Gut vergessen sollte man es nie, aber solange es nicht vergeben wird wird es auch zu Rechtsextremen Angriffen kommen!!! Also was lernten wir daraus Schwamm drüber, und gut ist!!! Nur viele wollen es nicht vergessen und vergeben!! So da ist ein Mensch wahrscheinlich auch 25 Jahre alt in Amerika, desen Opa hier Zwangsarbeit geleistet hat, der hat wahrscheinlich genauso viel Kohle wie ich, will auch mehr haben (genau wie ich) Also reicht er ne Klage ein! Und will das Geld haben was sein Opa hier normal verdient hätte, dabei, geht er wahrscheinlich nicht mal zum Friedhof um Ihn ne Blume aufs Grab zu schmeißen!!! Die wollen nur Unsere Kohle haben, da frag ich mich doch ob wir ne Kuh sind die man immer melken kann?? Was soll der Scheiß??? Klar sowas kotzt mich auch an, und ich verstehe da auch viele Jugendliche die dann sauer werden und mit Baseballschlägern jagt auf Ausländer machen, klar da platzt einen schonmal der Kragen, gut das ich so eine Scheiß-Egal Menalität habe. Nur wo kommen wir da hin?? Wenn jeder versucht auf so eine Art und Weise Geld zu verdienen.


      Und was das für die Börse bedeutet brauch ich wohl keinen erzählen!! Naja mit Uns kann mans ja machen, aber eines Tages wird die Quitung wieder kommen, und mir ist das dann alles egal, weil es mir immer egal ist! Nur dann brauch man sich nicht beschweren. Als Beispiel wenn ein Hund geschlagen wird ist es auch nur ne Frage bis er beist, und genau so wird es hier kommen, und dann haben wir die gleiche braune Scheiße wie wir sie schonmal hatten! Aber was solls mir egal ich kann mich anpassen!



      Iron
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 15:07:42
      Beitrag Nr. 72 ()
      @For4zim: z.B. Hilfe bei der Bewältigung von Kriegsfolgen. Soweit ich weiß ist der Krieg 55 Jahre her!!! Da haben die immer noch Kriegsfolgen??? Scheint wohl ne alte Kriegsverletzung zu sein! ;););););););););););););) Nur wenn man ehrlich ist, dafür werden Wir auch in 2000 Jahren noch zahlen!!!
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 15:10:21
      Beitrag Nr. 73 ()
      Ich sage mir dazu immer, daß wir mit den Menschen in anderen Ländern ja Geschäfte machen wollen, also sollten die keine schlechte Meinung von Deutschen haben. Was wir an Erinnerungsarbeit und Wiedergutmachung leisten, ist also, abgesehen von moralischen Gesichtspunkten, auch Imagepflege bzw. Werbeaufwand für Deutschland. Da sind Reden darüber, wir sollten einen Schlußstrich ziehen, kontraproduktiv. Der Schlußstrich ist gezogen, wenn keiner mehr über das Dritte Reich redet. Bis dahin ist noch lange hin. Je besser wir die Erinnerungsarbeit leisten und je besser wir Ansprüche abschließend bereinigen, desto weniger wird man über die deutsche Vergangenheit reden und desto früher kommt der Schlußstrich. Mal eine optimistische Einstellung zu dem Problem :).
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 15:12:14
      Beitrag Nr. 74 ()
      Moralisch, wenn ich das Wort schon höre könnt ich kotzen, es gibt keine Moral, oder??? So wo machen die Deutsch Urlaub logo auf Mallorca, und was machen Sie da?? Logo Komasaufen, Eimersaufen, sie ficken alles kreutz und quer....... und da sprichst Du von Moral????? Coole Moral!!!


      Genau wie dieser Ignatz Bubis der sprach auch immer von Moralischer Instanz, da kann man nur sagen gut das der Spinner den Löffel abgegeben hat!!!!!!!!



      Shalom


      :mad:Iron:mad:
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 15:13:37
      Beitrag Nr. 75 ()
      Das ist gar nicht so grotesk, Iron. Es wird zum Beispiel immer noch nach den Eigentümern sogenannter nachrichtenloser Konten gesucht. Erst kürzlich hat Deutschland wieder Stücke an geraubter Kunst aus Rußland zurückgegeben. Es gibt immer noch ehemalige Zwangsarbeiter, die Probleme haben, ihre Ansprüche gegenüber dem russischen Staat nachzuweisen, weil man für Zwangsarbeit in Deutschland direkt nach dem Krieg nach Sibirien verschickt werden konnte als Verräter oder Kollaborateur. Es ist mehr unerledigt, als man glaubt.
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 15:26:32
      Beitrag Nr. 76 ()
      @ for4zim

      ist nicht gerade das das Thema des Threads ??? Abschliesende Zahlung zur Bereinigung der Ansprüche ?? Ich sage mal schön wärs. Ich denke wir können nach der Zahlung der 10 Mrd. auf die nächste Sammelklage von weiß woher warten.

      Zahlung ja, aber nur gegen eine unzweideutige rechtsverbindliche Aussage dass zukünftig weiteren Klagen nicht mehr möglich sind. Damit würden sich die fehlenden 1,7 Mrd. ohl leichter zusammenbringen lassen

      Ich habs schon weiter unten gepostet, Kriegstechnisch ist die Zwangsarbeiterentschädigung für Deutschland eigendlich erledigt, aber kommt trotzdem diese Forderung in Form einer Klage, so sehr sie moralisch und firmenpolitisch auch gerechtfertigt ist.

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 18:00:08
      Beitrag Nr. 77 ()
      Hallo Peter Pan,
      du bist einer der wenigen mit gesundem Menschenverstand der
      noch selbst denkt.
      Ich stimme dir voll zu.
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 18:46:26
      Beitrag Nr. 78 ()
      P.S.Peter Pan.

      Deine Frage ob hier Artikel verschwinden kann ich mit ja beantworten.Mein,den Tatsachen entsprechender Artikel ist verschwunden.Es war kein böses Wort,noch gelogenes darin enthalten.Die Wahrheit ist gefährlich!
      Jetzt habe ich seit sehr langer Zeit wieder mal das WO Board besucht.Ich dachte schon,nanu gibt es so etwas noch.
      Ich habe mich getäuscht.Auf allen Medien gilt das gleiche Motto.Zensur und polit.korrekt.
      Jetzt verschwinde ich für immer von hier.

      mfg

      m_a_h3
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 18:54:08
      Beitrag Nr. 79 ()
      Seltsam,die Postings sind plötzlich alle wieder da.
      Möglicherweise das gleiche Problem wie auf verschiedenen anderen Brokerboards.
      Also komme ich wieder,keine Frage.
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 20:51:58
      Beitrag Nr. 80 ()
      Hier triffst Du nun auf meine volle Zustimmung und Übereinstimmung:

      "Richtig...

      auf der REP Hompage wird ähnlich gegen die Zangsarbeiterentschädigung argumentiert und Stimmung gemacht.

      Die benutzen halt was hilft (um Seelen zu fangen) und lassen den Rest einfach weg."


      Das geht wirklich nicht, was der Verfasser hier kredenzt, der muß irgendwo ausgebrochen sein!

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 16.02.01 08:42:41
      Beitrag Nr. 81 ()
      @ Glückspenny

      Ich denke mal wir haben das selbe Ziel, nur mit unterschiedlichen Wegen.

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 21.02.01 07:53:24
      Beitrag Nr. 82 ()
      na ist doch kein wunder !

      sind wir doch mal ganz ehrlich : ein grossteil der bevoelkerung ,die damals noch nicht einmal geboren war fragt sich doch schon , warum wir jetzt soviele milliarden zahlen !
      das geld koennte man fuer andere sachen hier doch auch dringend gebrauchen !

      kein wunder , dass die reps das ausnutzen !
      Avatar
      schrieb am 21.02.01 08:18:34
      Beitrag Nr. 83 ()
      Caldor, extra für Dich: wenn wir heute zahlen, sind das Werbeausgaben. Wir wollen als die moralisch Besten dastehen und uns unnötige Prozesse vom Hals halten und leisten uns als Werbe- und Exportförderungsetat dazu die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft. (Es war zwar so nicht gedacht, aber das ist letztendlich der Effekt.) Wenn auch der Stiftungsetat dazu vielleicht nicht effizient eingesetzt ist, wäre doch das Nichtausgeben dieses Geldes eine Exportbremse für unsere Wirtschaft. Insbesondere was nach Osteuropa geht, holen wir über den Konsum der Empfänger teilweise wieder rein. (Mal bewußt alles sehr zynisch ausgedrückt.) Was hälst Du davon, Caldor?

      Achtung, ich habe bewußt provokant formuliert.
      Avatar
      schrieb am 21.02.01 11:22:55
      Beitrag Nr. 84 ()
      @ for4zim

      Dass die Firmen die "freiillige" Entschädigung von der Steuer absetzen können hab ich auch gehört, also zahlt letztendlich wieder alles der Steuerzahler. Meine Frage daher warum dieser konfliktreiche Weg über einen Entschädigungsfond und nicht gleich ein politischer Konsens : Der Staat zahlt die gesamten 10 Mrd.

      Antwort : Weil die Entschädigungsleistungen lt. Bundsentschädigungsgesetz bereits abgeschlossen sind und eine Rechtsgrundlage für eine derartige Zahlung nicht gegeben ist.

      Die Sammelklage in den Staaten kann nur auf dem Mist eines findigen Rechtsverdrehers gewachsen sein. Und sobald gezahlt wird findet ein anderer Rechtsverdreher einen weiteren Grund für weitere Zahlungen.


      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 21.02.01 11:53:10
      Beitrag Nr. 85 ()
      Vielleicht bin ich phantasielos, aber was könnte denn jetzt noch kommen, das nicht in die Kategorien Zahlungen an rassisch Verfolgte (speziell an Juden und Zigeuner), Entschädigungen für Enteignungen bzw. Auszahlung nachrichtenloser Konten, Zwangsarbeiter und Reparationen (die ja nicht mehr geleistet werden) fällt?
      Avatar
      schrieb am 21.02.01 11:58:24
      Beitrag Nr. 86 ()
      Die Antwort darauf ist einem Anwalt in den Staaten bestimmt 20-30 Mio Mark wert......

      Also dann, fleissig nachdenken.


      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 08:01:59
      Beitrag Nr. 87 ()
      @forz4zim :

      nicht schlecht deine argumente !!! aber leider sieht es doch so aus : wir zahlen schon seit 40 jahren staendig fuer das begangene unrecht . und jedesmal heisst es , jetzt sei aber alles abgegolten und erledigt . und kurz darauf kommt wieder jemand und fordert wiedergutmachung !
      das scheint eher ein teufelskreis ohne ende zu sein !
      Avatar
      schrieb am 07.03.01 12:53:29
      Beitrag Nr. 88 ()
      Wirtschaft: Erste Entschädigung mit Steuergeldern
      - Zahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter sollen rasch beginnen

      Die deutsche Wirtschaft hat vorgeschlagen, NS-Zwangsarbeiter zunächst aus Steuergeldern zu entschädigen. Der Sprecher der Wirtschaft in der Stiftungsinitiative "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", DaimlerChrysler Vorstandsmitglied Manfred Gentz, begründete diesen Vorschlag mit dem Drängen auf eine möglichst schnelle Entschädigung. Andernfalls würden viele der 1,2 Millionen ehemaligen Zwangsarbeiter die Auszahlung nicht mehr erleben, sagte Gentz laut "Spiegel Online".
      In einem Brief an den Regierungsbeauftragten Otto Graf Lambsdorff schrieb Gentz, die von deutschen Wirtschaftsunternehmen zur Verfügung gestellten und eingefrorenen Entschädigungsgelder sollen nicht angerührt werden, solange es keine Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen vor weiteren Klagen in den USA gibt.
      Die Vertreter von SPD, FDP, PDS in der Stiftungsinitiative lehnten den Vorschlag ab. Geltendes Recht sei, dass Entschädigungen für die Opfer erst dann möglich seien, wenn laufende Gerichtsverfahren in den USA gegen deutsche Unternehmen in dieser Angelegenheit abgeschlossen seien. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Dieter Wiefelspütz erklärte, es werde wegen dieses Briefes kein neues Gesetzgebungsverfahren begonnen. Der einzige Befürworter des Gentz-Vorschlages ist der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Grüne).
      Avatar
      schrieb am 08.03.01 09:37:14
      Beitrag Nr. 89 ()
      Stiftungs-Initiative am Ende?


      E in US-Urteil stellt die Zwangsarbeiter-Entschädigung in Frage, die Politik steht vor einem Scherbenhaufen. Der frühere Vorsitzende des Bundestagsrechtsausschusses, Horst Eylmann (CDU), forderte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf, unverzüglich mit US-Präsident George W. Bush zu beraten. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Donnerstag sagte er, die Angelegenheit müsse jetzt auf höchster politischer Ebene geregelt werden.

      Der rechtspolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, meinte, die ehemaligen Zwangsarbeiter seien zum Opfer von juristischen Winkelzügen und der „halsstarrigen Haltung“ der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft geworden.

      Sammelklagen weiter zulässig

      US-Bundesrichterin Shirley Kram hatte es am Mittwoch in New York abgelehnt, Sammelklagen gegen deutsche Banken abzuweisen. Voraussetzung für den Beginn der Entschädigungszahlungen ist für die deutschen Unternehmen aber eine ausreichende Rechtssicherheit. Diese ist jetzt nicht gegeben.

      Die Richterin hatte ihre Entscheidung unter anderem mit dem noch fehlenden Geld der deutschen Unternehmen begründet. Hintergrund: Die Wirtschaft, die ebenso wie der Staat 5 Milliarden Mark aufbringen soll, hat erst gut 3,6 Milliarden Mark beisammen. Anders als der Staat hat sie ihren Beitrag auch noch nicht an die Bundesstiftung überwiesen.

      Bundeskanzler Schröder hat bereits angekündigt, er wolle die Entschädigungsfrage zur Chefsache machen und mit den Unternehmen über deren Beiträge für die Entschädigungszahlungen sprechen.

      Die US-Regierung kritisierte die Entscheidung der Richterin. Der Sprecher der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft, Wolfgang Gibowski, wies die Kritik der Richterin als unberechtigt zurück. Es sei ausgemacht, dass die Stiftungsinitiative das Geld erst dann zur Auszahlung weitergebe, wenn alle Klagen zurückgewiesen sind, sagte er im ZDF.

      08.03.01, 7:09 Uhr
      Avatar
      schrieb am 08.03.01 09:40:04
      Beitrag Nr. 90 ()
      Die Meldung ist der Hammer. Damit hätten amerikanische Anwälte exakt das Gegenteil von dem erreicht, was im Interesse ihrer Mandanten gewesen wäre. Die werden nämlich möglicherweise zu ihren Lebzeiten keinen Pfennig sehen. Besonder verärgert müssen die Anspruchsberechtigten in Osteuropa sein. Für die hätten auch nur einige tausend Mark eine ungeheure Veränderung ihrer Lebensumstände bedeutet. Rentner leben in Rußland von weniger als 100 DM pro Monat. Die Unvernunft hat einen weiteren Etappensieg.
      Avatar
      schrieb am 08.03.01 10:53:52
      Beitrag Nr. 91 ()
      :laugh:

      Genau das hab ich erwartet, nichts anderes ! Die Rechnung sieht doch so aus :

      15000 $ pro Klient
      1,5 Mio $ pro Anwalt

      Die hören nie auf, will jemand wetten ?

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 09.03.01 11:40:25
      Beitrag Nr. 92 ()
      Der NS-Entschädigungsbeauftragte Otto Graf Lambsdorff kritisiert das US-Urteil und nimmt die deutsche Wirtschaft ins Gebet. Lambsdorff (FPD) forderte die Unternehmen am Donnerstag auf, „die Lücke schleunigst zu schließen“. In den USA müsse alles getan werden, „um die unglückselige Entscheidung von Frau Kram aus der Welt zu schaffen“. Er bezeichnete die Entscheidung als „veritablen Kinnhaken“. Der Politiker, der für die Bundesregierung die Verhandlungen führt, hält jetzt ein Berufungsverfahren für wahrscheinlich. Wenn man Glück habe, könne es in drei bis fünf Wochen zu einer Entscheidung kommen.

      Die Bundesregierung nahm die Entscheidung „mit großer Enttäuschung und tiefer Besorgnis“ auf. Wie Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye am Donnerstag ankündigte, will Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nochmals mit den Wirtschaftsvertretern sprechen. Etwaige Zweifel, ob die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft den von ihr zugesagten Betrag erbringen werde, „können und müssen vollkommen ausgeräumt werden“. Die Bundesregierung werde alle Bemühungen der Prozessbeteiligten, die Rücknahme der Sammelklagen schnellstmöglich zu erreichen, mit größtem Nachdruck unterstützen.

      Die US-Regierung kritisierte die Entscheidung Krams scharf. Sie stehe im Gegensatz zu den Interessen aller Beteiligten, sagte ein der Sprecher des US-Außenministeriums. Opferverbände und Politiker aller Parteien reagierten zum Teil mit Empörung auf die neuerliche Verzögerung und machten in erster Linie die deutsche Wirtschaft dafür verantwortlich.

      Wirtschaft bleibt unnachgiebig

      Die Zurückweisung der Sammelklage – zwei haben sich bereits erledigt – ist Voraussetzung für die Rechtssicherheit. Erst dann darf der Bundestag nach dem Stiftungsgesetz grünes Licht für die Auszahlung geben. Die Wirtschaft beharrt darauf, dass auch alle anderen Einzelklagen abgewiesen sein müssen. Sowohl der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, wie auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT),
      Ludwig Georg Braun, pochten auf die Rechtssicherheit als Voraussetzung für die Auszahlung.

      Der Münchner Opferanwalt Michael Witti sagte, die Wirtschaft müsse das „Rechtssicherheitsgeschwätz“ aufgeben und die fehlenden 1,4 Milliarden einzahlen. Eine völlige Rechtssicherheit werde es wegen der Unabhängigkeit der Justiz nie geben. Die Entscheidung Krams lasse „eine Türe offen“. Wenn der Betrag da sei, werde Kram die Sammelklage doch noch ablehnen.

      Der frühere Vorsitzende des Bundestagsrechtsausschusses, Horst Eylmann (CDU), forderte Bundeskanzler Schröder auf, unverzüglich mit US-Präsident George W. Bush zu beraten. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Donnerstag sagte er, die Angelegenheit müsse jetzt auf höchster politischer Ebene geregelt werden.

      Sammelklagen weiter zulässig

      US-Bundesrichterin Shirley Kram hatte es am Mittwoch in New York abgelehnt, Sammelklagen gegen deutsche Banken abzuweisen. Voraussetzung für den Beginn der Entschädigungszahlungen ist für die deutschen Unternehmen aber eine ausreichende Rechtssicherheit. Diese ist jetzt nicht gegeben.

      Die Richterin hatte ihre Entscheidung unter anderem mit dem noch fehlenden Geld der deutschen Unternehmen begründet. Hintergrund: Die Wirtschaft, die ebenso wie der Staat 5 Milliarden Mark aufbringen soll, hat erst gut 3,6 Milliarden Mark beisammen. Anders als der Staat hat sie ihren Beitrag auch noch nicht an die Bundesstiftung überwiesen.




      08.03.01, 19:09 Uhr
      Avatar
      schrieb am 09.03.01 13:01:33
      Beitrag Nr. 93 ()
      "Rechtssicherheitsgeschwätz" ???

      Die Sache ist ganz einfach: Es gibt einen Vertrag zwischen der Opfervertretung und der Stiftungsinitiative. In dem steht, daß die Auszahlung erst beginnen, wenn die Rechtssicherhet hergestellt ist. Dem Vertrag habe alle beteiligten Gruppen zugestimmt.

      Und wenn die USA eben so eine hochnäsige, weltverbessernde Richterin haben die anders entscheidet, braucht die USA eben ein neues Gesetz die diese Frage eindeutig regelt. Natürlich ist die Justiz unabhängig. Aber sie muß sich an Gesetze halten. Und die Gesetze können so gestalltet werden daß der im Vertrag vereinbarten Rechtssicherheit genüge getan wird.

      Klar, die Dummen sind mal wieder die Opfer, der kleine Bürger auf der Strasse der sich nicht richtig wehren kann. Diese Entscheidung der Richterin passt doch perfekt in das Bild, daß bei diesen Zahlungen ganz andere Interessen bestehen. Da wollen nämlich bestimmte Gruppen absahnen.

      Und die, die meinen die Wirtschaft soll sich nicht so anstellen mach` ich einen Vorschlag: Überweist mir auf mein Konto erst mal ein paar Millionen DM. Ihr bekommt dann ein schönes Haus. Wann und wo, und wie das Haus aussieht, weiss ich noch nicht so recht. Aber schickt mir erst mal das Geld. Dann sehen wir weiter...
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 09:29:56
      Beitrag Nr. 94 ()
      @ mroth

      sehr richtig !

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 08:51:31
      Beitrag Nr. 95 ()
      D ie deutsche Wirtschaft bringt den vollen Betrag für die Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter auf. „Die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft hat die vollen fünf Milliarden Mark beisammen“, kündigte der Sprecher der Initiative, Wolfgang Gibowski, am Dienstagabend in Berlin an.

      Die Gründungsmitglieder der Stiftungsinitiative hätten sich verpflichtet, ihren Beitrag nochmals zu erhöhen. Ferner wollen sie eine Ausfallgarantie für den Fall übernehmen, dass noch eine Lücke zur Erreichung der vollen fünf Milliarden Mark bestehen sollte.

      Mit der Auszahlung könne begonnen werden, sobald Rechtssicherheit für die deutschen Unternehmen gewährt werde, so Giboswski.

      Der Stiftungsinitiative hatten bisher noch 1,4 Milliarden Mark für den Entschädigungsfonds gefehlt. Das veranlasste die New Yorker Bundesrichterin Shirley Kram in der vergangenen Woche dazu, eine Sammelklage von NS-Opfern gegen deutsche Banken zuzulassen. Die Auszahlungen an NS-Opfer waren damit blockiert worden, da die deutsche Wirtschaft zunächst Rechtssicherheit verlangt.

      Zusätzlich zu den fünf Milliarden der Wirtschaft will die Bundesregierung den gleichen Betrag zur Verfügung stellen.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte dem ZDF, die deutsche Wirtschaft sei sich ihrer moralischen Verantwortung bewusst. „Sicher hat auch eine Rolle gespielt, dass es sonst Schaden auf den internationalen Märkten, was das Image der deutschen Wirtschaft angeht, gegeben hätte“, sagte Schröder. Es habe sehr intensive Gespräche zwischen der Regierung und der Wirtschaft über die Entschädigung gegeben.

      14.03.01, 7:34 Uhr
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 08:51:54
      Beitrag Nr. 96 ()
      D ie Reaktionen auf die Entscheidung der Wirtschaft, die ehemaligen Zwangsarbeiter zu entschädigen, sind durchweg positiv. „Wenn das stimmt, ist es eine gute Nachricht“, sagte der tschechische Regierungsbevollmächtigte Jiri Sitler am Dienstagabend in Prag. Die deutsche Wirtschaft sollte jetzt sofort den vereinbarten Betrag auf das Konto der Bundesstiftung überweisen.

      Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, begrüßte es, „dass nach langem Hinhalten die Vereinbarung erfüllt wird.“ Er hoffe, dass jetzt einer endgültigen Auszahlung nichts mehr im Wege stehe, sagte er in Berlin.

      Der rechtspolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, begrüßte ebenfalls die Entscheidung der Wirtschaft. „Das ist ein entscheidender Schritt nach vorn.“ Auch er forderte, dass der Betrag schnell zur Verfügung gestellt werde. Die Regierungen in Washington und Berlin müssten sich nun auf einen Auszahlungstermin konzentrieren.

      13.03.01, 19:29 Uhr
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 09:29:44
      Beitrag Nr. 97 ()
      Jüdischer Weltkongress fordert rasche Auszahlung
      - Steinberg: US-Justiz sollte grünes Licht geben
      Nachdem die deutsche Wirtschaft angekündigt hat, ihren Anteil zur Entschädigung früherer NS-Zwangsarbeiter aufgebracht zu haben, fordert der jüdische Weltkongress den umgehenden Beginn der Auszahlung. Weltkongress-Sprecher Elan Steinberg sagte, die deutschen Firmen sollten die Zahlungen "unverzüglich" einleiten. "Die (US-)Justiz sollte diesen Prozess nicht behindern", fügte Steinberg hinzu.
      "Die juristischen Details sollten später geklärt werden und das Gericht sollte feststellen, dass alle notwendigen Bedingungen erfüllt worden sind", sagte er und forderte die US-Justiz auf, grünes Licht zu geben.
      Nach Angaben der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft übernahmen die Gründungsmitglieder eine Ausfallgarantie, falls die von der Wirtschaft zugesagten fünf Milliarden Mark nicht auf andere Weise zusammenkommen sollten. Zudem wurde noch einmal eine Brief- und Telefonaktion bei Firmen gestartet, um zusätzliche Gelder zu beschaffen. Der deutschen Wirtschaft hatten bisher noch 1,4 Milliarden Mark gefehlt.
      Mit der Auszahlung an die Opfer soll nach Angaben der Stiftungsinitiative begonnen werden, wenn "ausreichende Rechtssicherheit" besteht. Dies ist bisher nicht der Fall, da eine US-Richterin Sammelklagen von NS-Opfern nicht abgewiesen hatte. Die New Yorker Richterin Shirley Kram hatte vergangene Woche entschieden, sie werde die Sammelklagen gegen deutsche und österreichische Banken erst dann abweisen, wenn das Geld beisammen und auch in die Stiftung eingezahlt sei.
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 12:09:31
      Beitrag Nr. 98 ()
      Ja, ja: "Die juristischen Details sollten später geklärt werden".

      Dazu sage ich nur: Ein Vertrag ist ein Vertrag ist ein Vertrag ist ein Vertrag...

      Und ich kann mich nur wiederholen: In dem Vertrag dem alle beteiligten Parteien zugestimmt haben, steht nun mal: Bevor es keine Rechtssicherheit gibt, gibt`s keine Kohle.

      Und wenn die Stiftungsinitiative es fertig gebracht hat in nur wenigen Tagen die Kohle komplett bereit zu stellen, dann kann auch die USA in wenigen Tagen dafür sorgen daß die Rechtssicherheit gegeben ist. Der schwarze Peter liegt jetzt eindeutig nicht bei den deutschen Unternehmen. Jetzt kann der jüdische Weltkongress, die Opferanwälte und das Land USA zeigen, wie ernst es ihnen mit dem Vertrag ist.

      Ich bin mal gespannt ob die Rechtssicherheit die nächsten Tagen hergestellt wird oder ob denen neue Sachen einfallen um nur zu fordern und selbst nichts zu tun und sich ein Hintertürchen offen zu halten.
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 12:14:02
      Beitrag Nr. 99 ()
      Ich hab weiter unten schon ne Wette angeboten, dass die nie aufhören, will Die jemand halten ???

      PP ;)
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 14:44:25
      Beitrag Nr. 100 ()
      D as Geld zur Entschädigung der Zwangsarbeiter ist da, wann der Betrag ausgezahlt wird, ist noch unklar. Die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft hält eine schnelle Weiterleitung ihres Anteils von fünf Milliarden Mark für die Zwangsarbeiterentschädigung nicht für notwendig. Der Sprecher der Initiative, Wolfgang Gibowski, sagte am Mittwoch im InfoRadio Berlin-Brandenburg: „Es geht darum, dass das Geld vorhanden sein muss und das Geld ist vorhanden.“

      Die Bedingungen seien erfüllt, wenn das Geld auf den Konten der Initiative sei, so Gibowski. Das werde in den nächsten Tagen der Fall sein. Er beharrte weiterhin auf der Abweisung aller weiteren Klagen vor amerikanischen Gerichten. Mit der Auszahlung könne begonnen werden, sobald Rechtssicherheit für die deutschen Unternehmen bestehe.

      Das „American Jewish Committee“ kritisierte die Forderung der deutschen Wirtschaft nach Rechtssicherheit. „Die deutsche Wirtschaft hat ein Niveau von Rechtssicherheit gefordert, das es so einfach nicht gibt“, sagte die Leiterin des Deutschland-Büros, Deirdra Berger. Außerdem stelle sich ihr die Frage, wann die Auszahlung denn beginnen solle.

      Die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft hatte am Dienstagabend verkündet, die vollen fünf Milliarden Mark beisammen zu haben. Die Gründungsmitglieder der Stiftungsinitiative hätten sich verpflichtet, ihren Beitrag nochmals zu erhöhen. Ferner wollen sie eine Ausfallgarantie für den Fall übernehmen, dass noch eine Lücke zur Erreichung der vollen fünf Milliarden Mark bestehen sollte.

      Der Stiftungsinitiative hatten bisher noch 1,4 Milliarden Mark für den Entschädigungsfonds gefehlt. Das veranlasste die New Yorker Bundesrichterin Shirley Kram in der vergangenen Woche dazu, eine Sammelklage von NS-Opfern gegen deutsche Banken zuzulassen. Die Auszahlungen an NS-Opfer waren damit blockiert worden, da die deutsche Wirtschaft zunächst Rechtssicherheit verlangt.

      Zusätzlich zu den fünf Milliarden der Wirtschaft will die Bundesregierung den gleichen Betrag zur Verfügung stellen.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte dem ZDF, die deutsche Wirtschaft sei sich ihrer moralischen Verantwortung bewusst. „Sicher hat auch eine Rolle gespielt, dass es sonst Schaden auf den internationalen Märkten, was das Image der deutschen Wirtschaft angeht, gegeben hätte“, sagte Schröder.

      14.03.01, 10:50 Uhr
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 16:49:44
      Beitrag Nr. 101 ()
      Meiner Ansicht nach schieben sich die jüdischen Opfervertreter zu sehr in den Vordergrund.
      90 Prozent der anspruchsberechtigten ehemaligen Zwangsarbeiter sind Nichtjuden.
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 19:58:20
      Beitrag Nr. 102 ()
      Ich verstehe eure Probleme nicht..zahlen wir doch, bis wir kein Geld mehr haben..es gibt immer noch die Möglichkeit,bei Goldman Sachs etc. einen günstigen Kredit aufzunehmen und von vorne anzufangen..N-TV wird uns schon beraten..
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 10:26:17
      Beitrag Nr. 103 ()
      Ich nicht!
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 10:51:30
      Beitrag Nr. 104 ()
      Mr. Bucket, Du leistest sie, ob Du willst oder nicht, sobald Du Steuern zahlst.

      In den USA nimmt den Entwicklung mal wieder einen Schwenk zum schlechten.
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 10:52:26
      Beitrag Nr. 105 ()
      US-Richterin Shirley Wohl Kram hat es erneut abgelehnt, die Sammelklage gegen deutsche Banken abzuweisen. Zur Begründung erklärte Kram am Dienstag (Ortszeit) in New York, es sei noch immer ungeklärt, wie diejenigen NS-Zwangsarbeiter entschädigt würden, die sich bislang noch nicht gemeldet hätten. Sie habe großes Verständnis für den Wunsch der betagten ehemaligen Zwangsarbeiter, endlich eine Entschädigung zu erhalten. Niemand hindere die deutsche Stiftungsinitiative daran, bereits jetzt erste Zahlungen zu tätigen.

      Kram würdigte „die schnelle Reaktion der deutschen Unternehmen auf das Problem der Finanzierung“. Die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft hatte am Dienstag vergangener Woche gemeldet, dass sie die vollen fünf Milliarden Mark zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter zusammen habe. Weitere fünf Milliarden Mark kommen von der Bundesregierung. Allerdings hätten die Anwälte der Kläger nicht widerlegen können, dass einige Holocaust-Opfer leer ausgehen könnten, wenn sie die Klage abweise, sagte Kram.

      Außerdem begründete die Richterin ihre Ablehnung damit, dass eine andere Gruppe von Anspruchsberechtigten aus einem separaten Verfahren gegen die österreichische Bank Austria von dem Entschädigungsabkommen benachteiligt werden könnten. Kram hatte im letzten Jahr selbst einem Vergleich zwischen diesen Klägern und der Bank Austria über 40 Millionen Dollar (84 Millionen Mark) zugestimmt. Diese Kläger waren österreichische Juden, deren Vermögen in der Nazizeit von den Banken beibehalten wurde, oder ihre Erben. In gut unterrichteten Kreisen hieß es, dass sich die von Kram akzeptierte Vergleichssumme anschließend als nicht ausreichend erwiesen habe.

      Der Direktor des Jüdischen Weltkongresses, Elan Steinberg, bedauerte in einer ersten Stellungnahme, dass die Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter und anderen Leidtragenden des Naziregimes sich durch die Haltung der Richterin weiter verzögert. Er erneuerte seinen Appell an Deutschland, die Auszahlung der Entschädigungsgelder sofort in Angriff zu nehmen.

      Anwälte zogen Klage zurück

      Die Anwälte ehemaliger NS-Zwangsarbeiter, die in den USA gegen deutsche Banken klagten, hatten in der letzten Woche um die Abweisung ihrer von Kram am 7. März zugelassenen Klage gebeten. Sie begründeten diesen Schritt damit, dass sie den Entschädigungszahlungen an mehr als eine Million ehemalige Zwangsarbeiter nicht im Weg stehen wollten. In dem Schreiben erklärten die Anwälte, die in der vergangenen Woche eingeleiteten Maßnahmen der deutschen Wirtschaft garantierten die volle Finanzierung des Stiftungsfonds. Außerdem gebe es Vorkehrungen für eine angemessene Entschädigungen von Opfern, die bislang nicht juristisch vertreten würden, und dass diese auch tatsächlich fair behandelt würden.

      Vor der erneuten Entscheidung der Richterin reichte Opferanwalt Burt Neuborne am Dienstag vor einem Berufungsgericht Klage gegen die Entscheidung Krams vom 7. März ein. „In den zwei Wochen seit ihrer Entscheidung sind über 2000 Holocaust-Überlebende gestorben. Jeden Monat sterben 4500 von ihnen. Wir wollten, dass diese Leute Geld bekommen, so lange sie noch leben, so dass sie die Genugtuung erhalten, dass sich jemand um sie gekümmert hat“, sagte Neuborne.

      Der Standpunkt der Regierung

      Bundesregierung und deutsche Wirtschaft vertreten den Standpunkt, dass Rechtssicherheit hergestellt werden müsse, bevor Geld an die rund 1,5 Millionen Berechtigten fließen könne. Für diese Rechtssicherheit müssten in den USA mehrere Sammelklagen abgewiesen werden.


      21.03.01, 7:36 Uhr
      (Quelle: ap)
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 10:56:42
      Beitrag Nr. 106 ()
      Der Hinweis, man könne ja schon auszahlen, ohne auf die abschließende Klärung der Gerichtsverfahren zu warten, ist eine Gedankenlosigkeit und höhnisch den Opfern gegenüber.

      Ziel des Fonds für die Auszahlung der Zwangsarbeiter ist ja, die Lasten für die Wirtschaft berechenbar zu machen. Wird ausgezahlt, dann aber in Verfahren in den USA zusätzliche Ansprüche sanktioniert, sind vor allem die Unternehmen, die gespendet haben, geschädigt.

      Eine Richterin in den USA spielt sich nach meiner Meinung auf Kosten der Opfer auf und will in ihrer Sturheit nicht wahrnehmen, daß es ihre Schuld ist, wenn weiter Opfer ohne Erhalt der Entschädigungzahlungen sterben.
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 15:46:24
      Beitrag Nr. 107 ()
      Nach der neuen Entscheidung einer US-Richterin, die Sammelklagen von NS-Opfern gegen Banken nicht abzuweisen, haben Opfervertreter und Politiker gefordert, dass nun der Bundestag tätig werden soll. Das Parlament solle möglichst schnell die Rechtssicherheit zumindest für den Teil der Entschädigungsgelder feststellen, die für Zwangsarbeiter vorgesehen seien, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Information und Beratung für NS-Verfolgte, Lothar Evers.
      Bei den Ansprüchen von NS-Opfern von Banken könne hingegen noch nicht pauschal Rechtssicherheit festgestellt werden. Evers rief zudem auch die deutsche Wirtschaft auf, endlich mit Abschlagszahlungen an die Opfer zu beginnen. "Es gibt auch Rechtssicherheit durch Zahlung", sagte er mit Blick auf Verzichtserklärungen, die von den Opfern dann unterschrieben würden.
      Der Grünen-Politiker Volker Beck stellte im NDR ebenfalls den Mechanismus in Frage, wonach erst Rechtssicherheit für die deutsche Wirtschaft bestehen soll, bevor die Gelder an die NS-Opfer ausgezahlt werden. Dies sei zwar in den Verträgen so festgelegt. "Aber wir müssen überlegen, ob wir nicht zu einer humanitären Lösung finden, dass wir früher zu einer ersten Auszahlung zumindest an die Opfer kommen können", sagte Beck. Evers erinnerte daran, dass jeden Tag 200 Opfer wegen ihres hohen Alters sterben.
      Scharfe Kritik übte Evers an der deutschen Wirtschaft. Deren Argumente hätten "mit Rechtssicherheit wenig, aber viel mit Kälte und Herzlosigkeit zu tun". Es gehe für die ehemaligen Zwangsarbeiter nur noch um eine Klage, die in Kalifornien anhängig und bereits in erster Instanz abgewiesen sei. Sie soll frühestens im Juni entschieden werden. Alle anderen Klagen hätten mit den Zwangsarbeitern nichts zu tun. Der "Löwenanteil" im Entschädigungsfonds der deutschen Wirtschaft und der Bundesregierung in Höhe von 8,2 Milliarden Mark sei für Zwangsarbeiter vorgesehen. Der Fall der NS-Opfer von Banken liege hingegen anders.
      Beck verwies auch darauf, dass Berufung gegen die US-Entscheidung oder ein Befangenheitsantrag gegen die Richterin Shirley Kram möglich sei. Sie hatte ihre Entscheidung unter anderem mit der Sorge begründet, dass die Forderungen von Holocaust-Überlebenden an österreichische Banken, die 1938 unter deutsche Banken-Kontrolle gestellt wurden, nicht ausreichend berücksichtigt würden.
      Mit der Weigerung Krams, die Klage gegen die Banken abzuweisen, fehlt weiterhin die Rechtssicherheit, ohne welche die deutschen Unternehmen keine Zahlungen an NS-Zwangsarbeiter leisten wollen.

      21.03.2001 Dino News
      Avatar
      schrieb am 23.03.01 00:43:14
      Beitrag Nr. 108 ()
      An alle die sich mit diesem Thema ernshaft beschäftigen !
      Dringend zu empfehlen ist die aufmerksame Lektüre dieses Buches:
      Titel : Die Holocaust - Industrie ; wie das Leiden der Juden ausgebeutet wird.
      Autor: Norman Finkelstein , Professor der Politikwissenschaften in der Uni New York, jüdische Abstammung.
      Piper Verlag 2001 DM 39,--

      Dieses Buch ist unerläßlich um die historische Entwicklung und die Zusammenhänge mit der aktuellen Diskussion über Entschädigung und " Rechtssicherheit" , zu begreifen.
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 15:58:36
      Beitrag Nr. 109 ()
      Mit Protestaktionen wollen NS-Opfer und ihre Unterstützer Politik und Wirtschaft zur unverzüglichen Auszahlung der Entschädigungen für ehemalige Zwangsarbeiter drängen. Der Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte rief zu einer Protestaktion "Fünf nach Zwölf" in Berlin auf. Von Mittwoch um 0.05 Uhr bis Donnerstag um 0.05 Uhr an soll zwischen dem Kanzleramt und dem Haus der deutschen Wirtschaft "ein lebendiges Menschennetz der Überlebenden und ihrer Unterstützer gegen die Arroganz von Geld und Macht" gebildet werden.
      Der Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass und der IG Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel riefen dazu auf, sofort mit den Zahlungen zu beginnen. "Die Überlebenden der NS-Zwangsarbeit haben keine Zeit mehr zu verlieren", heißt es in einem von der IG Metall in Frankfurt am Main veröffentlichten Aufruf.
      Der Opferverband mahnte, dass sich der Beginn der Zahlungen um mindestens vier Monate zu verzögern scheine. In dieser Zeit würden mehr als 24.000 ehemalige Zwangsarbeiter sterben. Dies sei "unerträglich" und eine "Schande für unser Land". Alle Kritiker dieser "Kaltschnäuzigkeit" seien deshalb eingeladen, sich an der Kampagne "Höchste Zeit - Gerechtigkeit für NS-Zwangsarbeiter" zu beteiligen. Eine erste Aktion dieser Kampagne sei die Mahnwache "Fünf nach Zwölf".
      Den Appell für einen raschen Beginn der Entschädigungszahlungen unterzeichneten neben Grass und Zwickel unter anderem die Publizistin Carola Stern, der frühere Bremer Bürgermeister Hans Koschnik und der Wissenschaftler Hartmut von Hentig. Sie fordern die Bundestagsfraktionen auf, so rasch wie möglich die für den Beginn der Auszahlung notwendige Rechtssicherheit herzustellen. Zudem appellieren die Unterzeichner an die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft, ihre zugesagten fünf Milliarden Mark umgehend an die Bundesstiftung zu überweisen. (...)
      Grass und Zwickel appellieren vor diesem Hintergrund an die Bundestagsabgeordneten: "Geben Sie die Gelder für die Entschädigung von NS-Zwangsarbeit auch dann frei, wenn noch einige juristische Fragen im Bereich der Banken zu klären sind."
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 18:40:41
      Beitrag Nr. 110 ()
      Warum demonstrieren diese Leute nicht in den USA vor den Gerichten, die mit ihren Urteilen jede Rechtssicherheit verhindern? Aber wahrscheinlich hoffen sie darauf, daß Deutschland aus Betroffenheit den Vertrag einseitig erfüllt, und bezahlt und bezahlt und bezahlt und bezahlt ...

      Sektion 31
      Avatar
      schrieb am 29.03.01 15:22:14
      Beitrag Nr. 111 ()
      Entschädigungsklage slowakischer Juden abgewiesen
      - Gericht: Verband kann nicht Ansprüche Einzelner geltend machen
      Das Berliner Landgericht hat die Entschädigungsklage des Zentralverbandes der Juden in der Slowakei zurückgewiesen. Die Organisation habe nicht das Recht, die Ansprüche einzelner von den Nationalsozialisten ermordeter Menschen geltend zu machen, urteilten die Richter. Der Verband hatte von Deutschland wegen der Deportationen slowakischer Juden während der NS-Zeit eine Entschädigung in Millionenhöhe verlangt.
      Die Kläger machten geltend, der slowakische Staat habe während des Zweiten Weltkrieges für die Deportation von 58.000 Juden in Konzentrations- und Vernichtungslager etwa 18 Millionen Reichsmark an Deutschland gezahlt. Jeder Deportierte habe selbst einen Betrag von 500 Reichsmark aufbringen müssen.
      In der mündlichen Verhandlung hatte zuvor auch der Vertreter der Bundesregierung die Ansprüche des Zentralverbandes zurückgewiesen. "Der Zentralverband der Juden ist nicht Rechtsnachfolger der individuellen ermordeten Menschen", erklärte Rechtsanalt Andreas Brand. Notwendig sei eine völkerrechtliche Vereinbarung, die aber nicht vor Gericht ausgehandelt werden könne.
      Demgegenüber verwies der Rechtsvertreter des Zentralverbandes, Rainer Arzinger, darauf, dass der Zentralverband von der slowakischen Regierung durchaus als Rechtsnachfolger der ermordeten Juden anerkannt worden sei. Bislang seien alle Versuche gescheitert, eine Vereinbarung mit der Bundesrepublik zu erzielen. "Völkerrechtliche Regelungen sind nicht in Sicht", sagte der Anwalt.
      Die Slowakei war während der NS-Zeit ein von Deutschland abhängiger Satellitenstaat. Die 18 Millionen Reichsmark für die Deportationen stammten aus dem konfiszierten Besitz jüdischer Familien. Ein dafür 1942 zwischen Bratislava und Berlin geschlossenes Abkommen war nach den Worten Arzingers von Anfang an "unmoralisch und illegal" und deshalb nichtig. Nach Angaben des Zentralverbandes sollte ein Teil des geforderten Geldes slowakischen Holocaust-Opfern zugute kommen, der Rest zur Pflege jüdischer Denkmäler und Friedhöfe verwendet werden.
      Aktualisiert am 28. März 2001 um 13.38 Uhr
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 08:54:20
      Beitrag Nr. 112 ()
      D ie NS-Zwangsarbeiter und der Computer-Konzern IBM sind sich offenbar einig geworden. Der Rechtsstreit habe sich zumindest temporär aufgelöst und man habe sich darauf geeinigt, die Sammelklage gegen den Konzern zurückzuziehen, zitiert die „Financial Times Deutschland“ in ihrer Freitagsausgabe den Opferanwalt Michael Hausfeld. Einer der Gründe dafür sei, dass das Verfahren von deutscher Seite als Vorwand genutzt werden sollte, um die Entschädigungszahlung an NS-Zwangsarbeiter zu verzögern.

      Daneben seien in außergerichtlichen Verhandlungen gute Fortschritte erzielt worden, die dem eigentlichen Ziel der Klage förderlich seien, so Hausfeld. Der Zeitung zufolge bedeute das, dass IBM im Hinblick auf die von den Klägern geforderte Öffnung der Firmenarchive zu Zugeständnissen bereit sei. Hausfeld habe das aber nicht bestätigen wollen.

      Im Februar hatten drei Kanzleien eine Sammelklage gegen IBM eingereicht. Sie gründete auf dem Vorwurf, dass das Unternehmen während der NS-Zeit die Aktivitäten ihrer deutschen Tochterfirma Deutsche Hollerith AG gelenkt haben soll. Rechtsnachfolgerin von Hollerith ist IBM Deutschland. Die Firma stellte einer neuen Untersuchung zufolge unter anderem Lochkartensysteme her, die zur datenmäßigen Erfassung der jüdischen Opfer eingesetzt wurden.


      29.03.01, 20:32 Uhr
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 08:54:39
      Beitrag Nr. 113 ()
      Gericht in Japan entscheidet gegen "Trostfrauen"
      - Einzelne Kriegsopfer dürfen keine Entschädigungsklagen erheben
      Das oberste Gericht von Hiroschima hat ein Urteil zugunsten drei ehemaliger koreanischer Zwangsprostituierter aufgehoben. Die so genannten Trostfrauen waren während des Zweiten Weltkriegs in japanischen Soldatenbordellen zur Arbeit gezwungen. Das Gericht folgte mit seiner Entscheidung der Sicht des japanischen Staates. Danach können einzelne Kriegsopfer derartige Entschädigungsklagen nicht gegen einen Staat einreichen.
      Vielmehr müssten dafür bilaterale Verträge zwischen den ehemals verfeindeten Staaten abgeschlossen werden. Damit ist die bisher einzige Entscheidung gekippt, die den Koreanerinnen Entschädigungszahlungen zugestanden hatte. Menschenrechtsgruppen in Südkorea kritisierten, die Entscheidung folge einer "monströsen Logik" und widerspreche den Erwartungen der ganzen Welt.
      Sowohl der japanische Staat als auch die Angeklagten hatten Berufung gegen das Urteil von 1998 eingelegt, das Tokio zur Zahlung von 300.000 Yen (knapp 5400 Mark) je Frau verurteilt hatte. Die Frauen waren zwischen 1937 und 1940 in Bordellen in Taiwan und Schanghai zu Sexdiensten für japanische Soldaten gezwungen worden. Neben der Entschädigung hatten sie auch eine offizielle Entschuldigung Tokios verlangt, die das Gericht jedoch nicht für notwendig hielt.
      Bereits vor drei Tagen hatte ein Tokioter Bezirksgericht eine Entschädigungsklage von Südkoreanerinnen abgewiesen, die ebenfalls von der japanischen Armee als Sex-Sklavinnen missbraucht oder als Zwangsrekruten eingezogen wurden. Etwa zehn weitere Klagen sind derzeit noch bei japanischen Gerichten anhängig. Nach Schätzungen von Historikern missbrauchten japanische Soldaten während des Krieges rund 200.000 junge Frauen als Sex-Sklavinnen; die meisten Opfer waren Koreanerinnen.
      Aktualisiert am 29. März 2001 um 19.31 Uhr
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 08:57:17
      Beitrag Nr. 114 ()
      Wenn ich Japaner wäre, würde ich mich für mein Land schämen. Das unwürdige Schauspiel um Zwangsarbeiter und Zwangsprostituierte für Japan nimmt immer unangenehmere Wendungen. Insbesondere die Uneinsichtigkeit des japanischen Parlamentes, das jede Verantwortung ablehnt, ist beschämend.

      Das mal als Kontrast zu den deutschen Anstrengungen. Es geht durchaus schlimmer.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 11:04:29
      Beitrag Nr. 115 ()
      ok, vom moralischen hast du vielleicht recht !

      aber andererseits : die japaner weisen einfach alles weit von sich , behalten ihr geld lieber fuer sich selbst . und was schadet es ihnen ?? ueberhaupt nicht !!!
      denn da jeder weiss , dass bei den japanern nichts zu holen ist , versucht man es dort garnicht.
      da haelt sich jeder lieber an die schuldbewussten deutschen !
      Avatar
      schrieb am 18.04.01 14:06:00
      Beitrag Nr. 116 ()
      Hm... ok von dem Standpunkt her hat Caldor recht. Diese Taktik fahren die Japaner ja sehr erfolgreich.
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 15:21:41
      Beitrag Nr. 117 ()
      und genau das meinte ich auch ! ich will jetzt nicht ueber moral diskutieren ,sondern ueber die fakten !
      und fakt ist , dass die japaner da ein paar milliarden im vergleich zu uns lieber selbst verwendet haben , statt entschaedigungen zu leisten !
      kann man sehen wie man will , aber ich glaube die masse der japaner ist da sogar dafuer .
      Avatar
      schrieb am 29.04.01 05:28:49
      Beitrag Nr. 118 ()
      Also ich bin dagegen, dass unter den jetzigen Voraussetzungen auch nur eine Mark an den Entschaedigungsfonds gezahlt wird. Grund: Die Anzahl der Ueberlebenden ist hoffnungslos uebertrieben. Die paar Ueberlebenden bekommen ihre paar Tausend Mark, aber en Rest (mindestens 80%) des Geldes stecken sich die Anwaelte und juedischen Organisationen selbst in die Tasche.

      Mein Vorschlag: Das Geld kommt direkt den Ueberlebenden zugute. Die amerikanischen Anwaelte und die juedischen Organisationen bekommen keinen Pfennig in die Hand, sondern das Geld wird von einer Stiftung, geleitet von deutschen Politikern und deutschen CEOs, an die Beduerftigen ausgezahlt. Wir zahlen dafuer, also wollen wir auch gefaelligst die Auszahlung ueberwachen.

      Das Geld, das uebrig bleibt (und das duerften so rund 8 der 10 Mrd. DM sein) wird dann wieder proportional an die Firmen zurueckgezahlt, die sich am Fonds beteiligt haben.

      Allen deutschen Politikern lege ich Norman Finkelsteins Buch The Holocaust Industry als Pflichtlektuere ans Herz.
      Avatar
      schrieb am 29.04.01 11:18:47
      Beitrag Nr. 119 ()
      Witzbold, genau so ist die bestehende Stiftung aufgebaut. Die leitet das Geld eben nicht an amerikanische Anwälte. Und die Zahl der Betroffenen ist überhaupt nicht überschätzt. Eher gibt es imemr noch Probleme, alle Betroffenen zu erfassen, zum Teil weil der Nachweis schwierig ist.
      Avatar
      schrieb am 10.05.01 08:42:26
      Beitrag Nr. 120 ()
      NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Richterin Shirley Kram will nach Angaben eines Anwalts vom Mittwoch die Klagen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter abweisen. Bislang hatte sie sich geweigert, die Sammelklagen der Zwangsarbeiter zurückzuweisen, obwohl deren Anwälte dies befürworteten. Dies galt als entscheidendes Hindernis für die Auszahlung von Entschädigungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter durch die deutsche Wirtschaft./ck/FP/sk


      Nachdem kürzlich zusätzlich Klagen osteuropäischer Zwangsarbeiter auf höhere Entschädigungen abgewiesen wurden, dürfte jetzt endlich die Feststellung der Rechtssicherheit für deutsche Firmen möglich sein.

      Damit besteht die Hoffnung, daß bald ein weiteres dunkles Kapitel der deutschen geschichte geschlossen werden kann.
      Avatar
      schrieb am 10.05.01 13:07:43
      Beitrag Nr. 121 ()
      Warten wir das mal ab...... :eek: das mit dem Abschliessen meine ich

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 10.05.01 13:47:50
      Beitrag Nr. 122 ()
      Ich sprach von "Hoffnung"...;).
      Avatar
      schrieb am 10.05.01 15:56:23
      Beitrag Nr. 123 ()
      lol
      Avatar
      schrieb am 06.06.01 13:07:58
      Beitrag Nr. 124 ()
      Verschwinden wieder Millionensummen?

      In Rußland ist ein Kampf um die Zwangsarbeiter-Entschädigungen entbrannt / Von Markus Wehner

      MOSKAU, 5. Juni. In Rußland warten 380 000 Ostarbeiter des Dritten Reiches und ehemalige KZ-Insassen auf Geld aus Deutschland. Ein für die alten Leute unverständlicher Streit über Rechtssicherheit vor Klagen im fernen Amerika verhinderte, daß die von der deutschen Wirtschaft und der Bundesregierung bereitgestellten Gelder überwiesen werden konnten, mit denen sie für KZ-Haft (15 000 Mark) und Zwangsarbeit (5000 Mark) entschädigt werden sollen. Nun sind die juristischen Hürden überwunden, doch die meist mehr als achtzig Jahre alten Männer und Frauen müssen sich weiter in Geduld üben. Denn die Auszahlung der 835 Millionen Mark, welche die Bundesstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" für sie zur Verfügung stellen will, verzögert sich abermals.

      Die Gründe liegen nun in Moskau. Die große Summe weckt Begehrlichkeiten. Die auf russischer Seite Beteiligten arbeiten bisher mehr gegen- als miteinander. Zugleich wachsen die Befürchtungen, es könnten - wie in den vergangenen Jahren - wiederum Millionensummen versickern und in die falschen Hände geraten. Nun soll eine Vertraute von Präsident Putin die Dinge richten.

      Ende 1993 hatte die Bundesregierung als Geste der Wiedergutmachung 400 Millionen Mark an die russische "Stiftung für Verständnis und Versöhnung" überwiesen. Etwa 305 000 ehemalige Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge erhielten in Rußland eine Entschädigung in Höhe von durchschnittlich 1200 Mark. Die Gelder flossen über zwölf russische Banken. Einige von ihnen gingen bankrott. Die russische Stiftung ließ sich auf riskante Geschäfte mit Wechseln und Wertpapieren ein, versuchte selbst, Geschäfte zu machen. Mit fatalen Folgen: Eine Bank, die 244 Millionen Mark erhalten hatte, verweigerte die Zahlung fälliger Zinsen. Die Stiftung verlor in diesem Fall mehr als vierzig Millionen Mark. Die Finanzkrise des Jahres 1998 tat ein übriges - ins Bodenlose stürzende Rubelkurse machten Entschädigungsgelder zunichte.

      Der russische Rechnungshof hat allein die direkten Verluste der Stiftung durch Mißwirtschaft auf achtzig Millionen Mark beziffert. Sie hätten nach den damaligen Sätzen eine Entschädigung für mehr als sechzigtausend Menschen ergeben. Der langjährige Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Viktor Knjasew, wurde entlassen. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Man wirft Knjasew nicht Betrug, sondern "Überschreitung seiner Vollmachten" vor, bestätigte der zuständige Staatsanwalt dieser Zeitung. Knjasew, selbst ein ehemaliger KZ-Häftling, hatte damals fast alles allein entschieden. Aus besten Absichten, so macht er geltend, habe er versucht, durch Bankgeschäfte noch mehr Geld für die Zwangsarbeiter zu gewinnen. (Fortsetzung Seite 2.)

      Die Vorwürfe, die etwa der Rechnungshof erhebt, seien unhaltbar, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung, Pjotr Margijew, dieser Zeitung.

      Damit sich das Verschwinden von Millionensummen nicht wiederholt, soll nun der Gesamtbetrag über die Sberbank, die russische Sparkasse, laufen. Doch die besteht nach Aussagen Margijews darauf, daß das Geld aus Deutschland nicht auf das Konto der Stiftung, sondern ihr direkt überwiesen wird. Auch sie will mit dem Geld arbeiten und zudem 0,7 Prozent - etwa 5,8 Millionen Mark - für ihre Dienste haben. Der Abschluß einer Vereinbarung zwischen russischer Stiftung, Sberbank und der Bundesstiftung, die den Weg zur Auszahlung freimachen sollte, scheiterte am 25. Mai in Berlin an den "technischen Differenzen". Die Sberbank lehnte am Dienstag jeden Kommentar dazu ab.

      Die Deutschen haben, um abermaligen Mißbrauch zu verhindern, Kontrollen festgelegt. So soll das Geld in Raten überwiesen werden. Wirtschaftsprüfer sollen kontrollieren, ob die Stiftung wirtschaftlich haushält. Dennoch glauben in Rußland viele, daß wieder Geld in dunklen Kanälen verschwinden wird. "Die Deutschen machen den gleichen Fehler zweimal", sagt der Moskauer Historiker Pawel Poljan, der eine Untersuchung über das Schicksal der Zwangsarbeiter verfaßt hat.

      Das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung gilt als lukrativ. Um die Nachfolge Knjasews hatte sich in den vergangenen Wochen ein regelrechter Kampf entwickelt. Obwohl man dafür weniger als vierhundert Mark im Monat verdiene, hätten sich um die Stelle stellvertretende Minister und Bankdirektoren beworben, sagt die Aufsichtsratsvorsitzende Ljudmilla Narussowa. Frau Narussowa, die nach Aufdeckung der Millionenverluste den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm, stammt aus Sankt Petersburg und ist die Witwe des verstorbenen ehemaligen Bürgermeisters der Stadt Anatolij Sobtschak, unter dem Putin in den neunziger Jahren als Stellvertreter gearbeitet hatte.

      Das Rennen um den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden hat nun, zum kaum verhohlenen Ärger der alten Moskauer Vorstandsmitglieder, eine Frau gemacht, die mit Putin in Petersburg zusammengearbeitet hat: Natalja Malyschewa. Die 49 Jahre alte Ingenieurin soll dafür sorgen, daß die Stiftung ihren beschädigten Ruf wiederherstellt. Ein für diesen Mittwoch geplantes Treffen zwischen der Bundesstiftung, der russischen Stiftung und der Sberbank, bei dem die Hürden für den Beginn der Auszahlung genommen werden sollten, hat Frau Malyschewa kurzfristig abgesagt. Sie müsse sich zunächst einarbeiten. Sie verstehe, daß die Debatte um die Stiftung einen politischen Charakter angenommen habe: "Es geht um die Frage: Kann man überhaupt mit den Russen arbeiten, oder stehlen sie einfach alles, sogar das Geld für die ehemaligen KZ-Häftlinge?"
      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.06.2001, Nr. 129 / Seite 1
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 13:40:59
      Beitrag Nr. 125 ()
      irgendwo hab ich gehört oder gelesen, dass die 10 Milliarden Mark wohl nicht ausreichen werden um die Forderungen aller Zwangsarbeiter zu begleichen. Es haben sich irgendwie mehr ehemalige Zwangsarbeiter gemeldet als angenommen.

      Ob da eine Nachforderung kommen wird ????


      Gibt es eigendlich genaue Zahlen oder Unterlagen wer wann und wo zur Zwangsarbeit gezwungen wurde ??? Ich dachte immer nach dem totalen Krieg und der umfangreichen Bombardierungen durch unsere amerikanischen und englischen Freunde ist da nicht viel mehr übriggeblieben als Asche.

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 14:01:20
      Beitrag Nr. 126 ()
      Gibt es eigentlich irgendwo im Netz eine vollständige Liste der Firmen, die zahlen? Ich meine, die schlagen das doch bestimmt auf die Preise drauf. Ich selbst will aber keine Entschädigungen zahlen, da ich mit dem ganzen Kram nichts zu tun habe. Da würde ich lieber Produkte von Firmen kaufen,
      die nicht zahlen müssen.
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 14:48:52
      Beitrag Nr. 127 ()
      @ superdad

      lol, die eine Firma die zahlt ist die Bundes(Bananen)republik Deutschland, viel Spass beim Steuernzahlenvermeiden :D

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 14:55:16
      Beitrag Nr. 128 ()
      @ superdad

      hier der Link zur Stiftungsmitgliederliste, Stand 04.07.01, Gesamt: 6439 Firmen


      http://www.stiftungsinitiative.de/

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 15:02:51
      Beitrag Nr. 129 ()
      @ for4zim

      du hast da eine interessante Frage aufgeworfen.

      Prinzipiell profitieren alle Firmen der BRD von der Zwangsarbeiterleistung in den 30er und 40er Jahren. Durch den Einsatz dieser Arbeitskräfte konnten industrielle Strukturen aufrecht erhalten werden, die sonst wohl zusammen gebrochen wären. Und ohne DCX, VW, Siemens, Bosch usw. wäre unser Wohlstand von heute wohl nicht erreichbar gewesen. Da aber die durch das Bundesentschädigungsgesetz vorgesehene Wiedergutmachung bereits seit längerem abgeschlossen ist, fehlt für eine generell zu erhebende Steuer für Großunternehmen die rechtliche Grundlage.

      Die einzige Lösung ala Struck oder Lafontaine wäre, unsere Gesellchaftsform in einen "real existierenden Sozialismus" umzuwandeln, alle Großunternehmen zu verstaatlichen und einen riesen Scheck nach Russland, Israel und den USA zu schicken ...... :confused: .... aber hatten wir das nicht schon mal :confused:


      Hmmmmmmmm........ PP ;)
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 15:05:22
      Beitrag Nr. 130 ()
      @ for4zim

      sorry :laugh: ich hab auf den falschen button gedrück und dein aller erstes posting für ein aktuelles gehalten :laugh:

      :D PP ;)
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 20:32:03
      Beitrag Nr. 131 ()
      Hallo Helmut Kohl,


      bin voll Deiner Meinung.

      Vorgestern waren es 500000 Zwangsarbeiter gestern 750000

      heute 1000000 und morgen sind es 2 Millionen und in 10

      Jahren haben warscheinlich 100000000 Menschen Zwangsarbeit

      geleistet.
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 22:07:28
      Beitrag Nr. 132 ()
      Wer zahlt eigentlich an die deutschen Zwangsarbeiter?
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 23:49:20
      Beitrag Nr. 133 ()
      Darauf wurde lt. Entschädigungsgesetz verichtet, also auf den Anspruch deutscher Arbeiter gegenüber anderen Staaten

      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 09:49:35
      Beitrag Nr. 134 ()
      @matt_auf_h3

      Ich denke, dass sich ehemalige Angehörige deutscher Truppeneinheiten (also z.B. Wehrmacht oder Waffen-SS), Kriegsverbrecher und später Kriegsgefangene die entsprechenden Zeiten auf ihre deutsche Rente anrechnen lassen können.

      Deutsche, die hingegen auswanderten/desertierten und in einer fremden Armee gegen das Hitler-Regime kämpften, sehen diesbezüglich in die Röhre und werden als vaterlandslose Gesellen angesehen.

      Beantwortet das Deine Frage ein bisschen?

      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 14:22:42
      Beitrag Nr. 135 ()
      Ich denke mehr an die hier!




      Es gab auch deutsche Zwangsarbeiter




      Unteilbare Erinnerung – Die bisher selten genannten Verbrechen an Deutschen l Recht ist unteilbar: unschuldige Opfer gab es auf beiden Seiten – Was Bashford im Sommer 1945 im Auftrag der britischen Regierung recherchierte: »Die Konzentrationslager sind nicht aufgehoben, sondern von den neuen Besitzern übernommen worden« – Allein in die Sowjetunion wurden nach 1945 rund 700.000 Deutsche verschleppt und zur Sklavenarbeit gezwungen – Es ist an der Zeit, deutschen Zwangsarbeitern die gleichen Entschädigungen zukommen zu lassen wie den Opfern des Nationalsozialismus

      Von Hans-Peter Uhl MdB






      Das Wachhalten der Erinnerung an vergangenes Leid darf nicht dazu führen, daß das Gedenken zur alleinigen Verpflichtung der Deutschen wird. Richtiges Erinnern kann nicht bei der schonungslosen Aufdeckung von Verbrechen unter der Nazi-Herrschaft stehen bleiben. Denn diese Form der Erinnerung ist meist unvollständig: Der Verbrechen der Deutschen wird gedacht, aber die Verbrechen an Deutschen werden ausgeblendet.



      Erinnern kann nicht teilbar sein. Es darf zu keiner ewigen Stigmatisierung der Deutschen kommen. Sonst würde dies bedeuten: Deutsche dürfen die in ihrem Namen begangenen Verbrechen nicht aufrechnen, wohl aber dürfen Verbrechen, die an Deutschen begangen wurden, mit dem NS-Unrecht aufgewogen werden. Wenn wir an die Opfer der Nazi-Herrschaft erinnern, sollten wir auch jener unschuldigen Deutschen gedenken, denen als Zwangsarbeiter schweres Leid und grausamste Behandlung widerfahren sind. So müssen wir uns daran erinnern, wie der jüdische Deutsche Hans-Georg Adler, der während des Zweiten Weltkriegs in Theresienstadt inhaftiert war, die Verhältnisse im ehemaligen KZ im Jahre 1946, also nach Kriegsende, schilderte: »Bestimmt gab es unter ihnen welche, die sich während den Besatzungsjahren manches haben zu­schulden kommen lassen, aber die Mehrzahl, darunter viele Kinder und Halbwüchsige, wurden bloß eingesperrt, weil sie Deutsche waren. Nur weil sie Deutsche waren? Der Satz klingt erschreckend bekannt; man hatte bloß das Wort `Juden` mit `Deutsche` vertauscht ... Die Menschen wurden elend ernährt, mißhandelt, und es ist ihnen um nichts besser ergangen, als man es von deutschen Konzentrationslagern her gewohnt war.«



      Wir müssen auch an das Folgende erinnern: In einem von 1255 polnischen Arbeits- und Deportationslagern kamen beispielsweise von 8064 Insassen 6488 ums Leben. Darunter waren auch 628 Kinder, die wirklich nichts für Hitlers Herrschaft konnten. Viele der Zwangsarbeiter ließ man verhungern, prügelte man zu Tode oder erschoß sie. Wer nicht arbeiten konnte, wurde ermordet. Wir müssen auch daran erinnern. In der Tschechoslowakei gab es 2061 Arbeits-, Straf- und Internierungslager, in Jugoslawien 1562. In Jugoslawien wurde zwischen Arbeitslagern und Lagern für Arbeitsunfähige unterschieden. In diesen letzteren Lagern wurden die Menschen systematisch vernichtet. Im größten jugoslawischen Vernichtungslager, Rudolfsgnad, sind von 33.000 deutschen Insassen 9.503 umgebracht worden, dar­unter 491 Kinder unter 14 Jahre.



      Wir sollten auch an die 700.000 deutschen Zivilisten denken, darunter viele Frauen und Kinder, die nach 1945 zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert wurden, Hunderttausende von deutschen Kriegsgefangenen mußten sich völkerrechtswidrig in Sibirien, bis Mitte der fünfziger Jahre zu Tode schuften,

      Weit über zwei Millionen Deutsche sind nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch Vertrei­bung, Internierung und Zwangsarbeit zu Tode gekommen. Alles dies geschah übrigens in dem selben Zeitraum, als in den Nürnberger Prozessen gegen Nazi-Größen Todesurteile wegen Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung ausgesprochen wur­den.



      Verantwortung beginnt mit der Wahrhaftigkeit und sie endet mit ihr. Ob Christ, ob Jude oder Atheist, ob Pole, Russe oder Deutscher: Was man ihnen in den Arbeitslagern des Zweiten Weltkriegs und danach antat, waren Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der englische Berichterstatter Bashford schrieb bereits im Sommer 1945 an das britische Außenamt: »Die Konzentrationslager sind nicht aufgehoben, sondern von den neuen Besitzern übernommen worden ... In Swientochlowice [Oberschlesien] müssen Gefangene, die nicht verhungern oder zu Tode geprügelt werden, Nacht für Nacht bis zum Hals im kalten Wasser stehen, bis sie sterben. In Breslau gibt es Keller, aus denen Tag und Nacht die Schreie der Opfer dringen.«



      In einem Bericht an den amerikanischen Senat vom 28. August 1945 heißt es: »Man hätte erwarten dürfen, daß nach der Entdeckung der Scheußlichkeiten, die sich in den Konzent­rationslagern der Nazis ereigneten, niemals wieder derartiges geschehen würde; das aber scheint leider nicht so zu sein.«



      Der Philosoph Bertrand Russell schrieb am 19. Oktober 1945 an die Londoner Times: »In Osteuropa ... hat [man] ganz offensichtlich die Absicht, viele Millionen Deutsche auszulöschen, nicht durch Gas verwirklicht, sondern dadurch, daß man ihnen ihr Zuhause und ihre Nahrung nimmt und sie einem langen schmerzhaften Hungertod ausliefert.«



      So wie das Erinnern unteilbar und Leid nicht teilbar ist, so ist auch die Ver­antwortung für Verbrechen nicht teilbar. Wer sich nicht erinnert und damit die eigene Verantwortung leugnet, der sät die Blumen des Bösen. Auf dieser Saat der Selbstgerechtigkeit blüht keine Zukunft und gedeiht keine gute Nachbarschaft in Europa.



      Es ist an der Zeit, daß die Staaten, die nach dem Ende des Zweiten Wettkriegs Deutsche verschleppt und unter unmenschlichen Bedingungen zur Arbeit gezwungen haben, den noch lebenden deutschen Opfern eine der deutschen Regelung zur Zwangsarbeiterfrage entsprechende Entschädigung in Form einer humanitären Geste zu gewähren.



      Eine wahre Aussöhnung kann es nicht geben, wenn das Leid des einen anerkannt und das des anderen geleugnet wird. Mit dem Krieg lassen sich die Verbrechen an den Deutschen nicht »rechtfertigen«, denn sie wurden überwiegend zu einer Zeit verübt, als der Krieg bereits zu Ende war. Überdies wurden diese Verbrechen an zumeist unschuldigen Zivilisten begangen. Es ist an der Zeit, daß die Prinzipien der Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit für alle Menschen – auch für Deutsche – gelten. Vaclav Havel hat recht, wenn er fordert, jedes Volk sollte sich um einen ehrlichen Umgang mit seiner Geschichte bemühen. Über ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs muß es auch für Deutsche eine histo­rische Gerechtigkeit geben. Wir fordern nicht mehr und nicht weniger als diese Gerechtigkeit.
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      schrieb am 02.03.02 09:22:39
      !
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      schrieb am 03.03.02 10:11:56
      Beitrag Nr. 137 ()
      Ja, gratuliere Peter_Pan.com. Ich war da optimistischer. Gegenwärtig scheinen aber die neuen Klagen zumindestens aussichtslos.


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      Wer soll die Zwangsarbeiterentschädigung leisten?