Welchen Sinn hat eigentlich die Anlageempfehlung "Halten"? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 04.11.00 17:53:41 von
neuester Beitrag 04.11.00 18:15:21 von
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Bekanntlich gibt es neben den Anlageempfehlungen "Kaufen" und "Verkaufen" (jeweils mit Abbstufungen) noch
die Anlageempfehlung "Halten". Deren Sinn ist mir allerdings höchst schleierhaft. Sie bedeutet, daß der-
jenige, der die Aktien schon hat, sie nicht verkaufen soll (und nicht nachkaufen soll), und derjenige, der sie noch
nicht hat, nicht kaufen soll. Ausgesprochen wird sie wohl für Aktien, von denen man erwartet, daß sie in Zukunft
weder stark steigen noch stark fallen, sondern stagnieren bis leicht/mäßig ansteigen. Bei genauerer
Betrachtung ist sie m.E. allerdings in sich widersprüchlich. Denn wenn man einmal Aspekte wie Spekulationssteuer und
Transaktionskosten (An- und Verkaufsspessen) außer acht läßt, beinhaltet sie zugleich eine Kauf- und eine
Nicht-Kaufempfehlung: demjenigen, der die Aktie nicht hat, wird der Kauf nicht empfohlen, demjenigen, der
die Aktien schon hat, wird der Kauf empfohlen. Denn für jemanden, der eine Aktie besitzt und sie jederzeit ohne steuer-
liche Nachteile und ohne Kosten in Bargeld oder andere Aktien eintauschen kann, bedeutet ein "(Be-)halten"
dasselbe wie ein "Kaufen". Wenn man bedenkt, daß die Empfehlung wohl überwiegend für Aktien ausgesprochen wird,
die entweder in letzter Zeit gut gelaufen sind und von denen man glaubt, daß jetzt die Luft raus ist, oder die eine
Talfahrt hinter sich haben, von der man glaubt, daß sie sich jetzt dem Ende nähert, verbirgt sich m.E. hinter dieser
Empfehlung ein ganz typischer Anfängerfehler, nämlich der Blick auf den Einstiegskurs, was wieder einmal zeigt,
daß auch die sogenannten Profis auch nur mit Wasser kochen.
Meinungen?
MfG
Euer John D.
die Anlageempfehlung "Halten". Deren Sinn ist mir allerdings höchst schleierhaft. Sie bedeutet, daß der-
jenige, der die Aktien schon hat, sie nicht verkaufen soll (und nicht nachkaufen soll), und derjenige, der sie noch
nicht hat, nicht kaufen soll. Ausgesprochen wird sie wohl für Aktien, von denen man erwartet, daß sie in Zukunft
weder stark steigen noch stark fallen, sondern stagnieren bis leicht/mäßig ansteigen. Bei genauerer
Betrachtung ist sie m.E. allerdings in sich widersprüchlich. Denn wenn man einmal Aspekte wie Spekulationssteuer und
Transaktionskosten (An- und Verkaufsspessen) außer acht läßt, beinhaltet sie zugleich eine Kauf- und eine
Nicht-Kaufempfehlung: demjenigen, der die Aktie nicht hat, wird der Kauf nicht empfohlen, demjenigen, der
die Aktien schon hat, wird der Kauf empfohlen. Denn für jemanden, der eine Aktie besitzt und sie jederzeit ohne steuer-
liche Nachteile und ohne Kosten in Bargeld oder andere Aktien eintauschen kann, bedeutet ein "(Be-)halten"
dasselbe wie ein "Kaufen". Wenn man bedenkt, daß die Empfehlung wohl überwiegend für Aktien ausgesprochen wird,
die entweder in letzter Zeit gut gelaufen sind und von denen man glaubt, daß jetzt die Luft raus ist, oder die eine
Talfahrt hinter sich haben, von der man glaubt, daß sie sich jetzt dem Ende nähert, verbirgt sich m.E. hinter dieser
Empfehlung ein ganz typischer Anfängerfehler, nämlich der Blick auf den Einstiegskurs, was wieder einmal zeigt,
daß auch die sogenannten Profis auch nur mit Wasser kochen.
Meinungen?
MfG
Euer John D.
Analysten sind oft Angestellte (sehr gut bezahlt), die diesen lukrativen Job nicht verlieren wollen. Deshalb haben sie große "Sprachprobleme". Die niedrigste Stufe der Bewertung, die viele Analysten sich trauen, heißt "Halten". Durchsuch mal die Analystenbewertungen nach "Verkaufen", ein verschwindend geringer Prozentsatz.
Du kannst "Halten" in den meisten Fällen ruhig als "Weg mit dem Zeug" auffassen.
Gruß
GerhardS
Du kannst "Halten" in den meisten Fällen ruhig als "Weg mit dem Zeug" auffassen.
Gruß
GerhardS
Meine ähnliche Frage zu diesem Thema lautet :
Welchen Sinn machen Anlageempfehlungen überhaupt ????? Das ist nicht witzig, sondern todernst gemeint. Gut fände ich es, falls es eine schwarze Liste über dümmliche Empfehlungen bzw. Analysten gäbe. Welche Analysten haben die schlechteste Trefferquote ??? Es wäre natürlich eine Sysiphus-Arbeit, solch eine schwarze Liste zusammen zu recherchieren, würde aber andererseits eine Menge überflüssiges Lesen ersparen. ( Falls man es nicht vorzieht den ganzen Müll gleich vorzeitig zu entsorgen ).
Have a nice weekend
Welchen Sinn machen Anlageempfehlungen überhaupt ????? Das ist nicht witzig, sondern todernst gemeint. Gut fände ich es, falls es eine schwarze Liste über dümmliche Empfehlungen bzw. Analysten gäbe. Welche Analysten haben die schlechteste Trefferquote ??? Es wäre natürlich eine Sysiphus-Arbeit, solch eine schwarze Liste zusammen zu recherchieren, würde aber andererseits eine Menge überflüssiges Lesen ersparen. ( Falls man es nicht vorzieht den ganzen Müll gleich vorzeitig zu entsorgen ).
Have a nice weekend
@GerhardS
HHHmmm...
Wenn ich mir aber z.B. die Börse Online anschaue, dann taucht die Anlageempfehlung "Halten" recht häufig auf und die Autoren dort sind doch (hoffentlich?!) nicht mittelbar abhängig von den bewerteten Unternehmen, so daß die Verkaufsempfehlungen mit "Halten" verschleiern müssen.
Mir scheint die "Qualität" dieses Blattes in Verbindung mit der Häufigkeit dieser Empfehlung eher meine
Theorie über die "Pseudo-Profis" zu bestätigen.
MfG
John D.
HHHmmm...
Wenn ich mir aber z.B. die Börse Online anschaue, dann taucht die Anlageempfehlung "Halten" recht häufig auf und die Autoren dort sind doch (hoffentlich?!) nicht mittelbar abhängig von den bewerteten Unternehmen, so daß die Verkaufsempfehlungen mit "Halten" verschleiern müssen.
Mir scheint die "Qualität" dieses Blattes in Verbindung mit der Häufigkeit dieser Empfehlung eher meine
Theorie über die "Pseudo-Profis" zu bestätigen.
MfG
John D.
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