Die FINANZMÄRKTE werden in einem NUKLEAREN FEUER verbrennen ! - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 12.11.00 14:18:59 von
neuester Beitrag 26.01.03 13:59:27 von
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Gekürzte Fassung
"Geld war oft ein Grund für den Irrglauben der Massen. Grosse Kulturen wurden
irgendwann alle zu verzweifelten Spielern und riskierten ihre gesamte Existenz für
ein Stück Papier....Die Menschen denken, vorsichtig formuliert, im Herdentrieb. Es
zeigt sich, dass sie in der Herde schnell ihren Verstand verlieren, während sich ihre
Sinne nur langsam erholen und nur bei einem nach dem anderen"
(Charles Mackay: "Aussergewöhnlicher Irrglaube der Menschen und die Dummheit
der Massen", Vorwort der Ausgabe 1852).
Einführung
Wir leben in einer Zeit des Betruges, in der fast nichts mehr so ist, als was es
erscheint, in einer Zeit, in der die Regeln und Prinzipien (moralisch, ethisch, geistig,
politisch, finanziell ...) in den Wind geworfen werden. Von der grössten Massenpanik
unserer Geschichte getrieben, Geld zu verdienen, Wohlstand und Vermögen
anzuhäufen und das Vergnügen zu maximieren, haben die Menschen verlernt,
zwischen richtig und falsch, zwischen gut und böse, wahr und gelogen zu
unterscheiden.
Die Regierung, das Finanzministerium, die Zentralbank, Wall Street und ihre
Medienverbündeten, manipulierten den US-Aktienmarkt in die grösste spekulative
Blase seit der niederländischen Tulpenspekulation im 16. Jahrhundert. Und die
meisten Amerikaner sehen keine Gefahr, keinen Grund sich über irgend etwas
Sorgen zu machen, nur einen Weg um viel Geld zu verdienen und schnell reich zu
werden.
Die US-Wirtschaft - Die Schuldenspirale - Die Haushaltsdefizite
"Menschen glaubten niemals an Vulkane bis sie von der Lava überspült wurden"
(George Santayana).
"Wenn wir weise sein wollen - dann sollten wir auf das Schlimmste vorbereitet sein"
(George Washington).
Die Privathaushalte verzeichnen die höchsten Verschuldungsraten der Geschichte,
wobei viele der neuen Schulden zum Kauf von überteuerten Aktien und Anleihen
gemacht wurden. Da die Leasingraten für den Autokauf in den Statistiken nicht
berücksichtigt sind, ist die tatsächliche Verschuldungssituation sogar noch
dramatischer.
Die Unternehmensgewinne sinken. Die letzten Quartalszahlen weisen einen
Rückgang der Unternehmensgewinne der S&P 500 Unternehmen von 20 % aus.
Die Unternehmenskredite wurden in den ersten beiden Monaten 1999 um 48 Mrd $
reduziert, dem grössten Rückgang seit über 20 Jahren. Die Haus- und Autoverkäufe
verzeichnen ebenfalls scharfe Rückgänge. Es gibt nur eine Stütze der US- und der
Weltwirtschaft - der US-Aktienmarkt. Wenn diese Stütze wegbricht wird die
US-Wirtschaft, das US-Finanzsystem und das Weltfinanzsystem in sich
zusammenbrechen. Damit dies nicht geschieht, muss die Illusion der
immerwährenden Aktienhausse bewahrt werden. 3 Dinge könnten die Luftblase der
Aktienhausse zum Platzen bringen: 1. Steigende Zinsen, 2. Steigende
Inflationsraten, 3. der Jahrtausendwechsel.
Die überschuldeten Verbraucher, die Altschulden und die US Gesamtverschuldung
"Mehr als ein Drittel aller Verbraucher ist sofort pleite, falls sich nur eine finanziell
negative Entwicklung ereignet." (SMR Research). Beim siebenwöchigen
Stromausfall in Auckland (Neuseeland) im Januar/Februar 1998 war ein Drittel der
Unternehmen zahlungsunfähig. Das selbe Phänomen wird auch in den USA
sichtbar, falls die Wirtschaft in eine Rezession einmündet oder der Aktienmarkt
kollabiert.
Kein Land der Erde hat seit 25 Jahren Altschulden getilgt. Die Altschulden werden
absichtlich verschwiegen und sind gar kein Thema in der öffentlichen
Diskussionen. Es wird nur über Neuschulden gesprochen und verhandelt. Aber
auch Neuschuldensind ein unangehemes Thema. Wenn es um die Festlegung der
Höhe der Neuverschuldung geht, wird getrickst und manipuliert, dass sich die
Balken biegen. (z.B. bei der Euroeinführung) Noch schlimmer ist, dass auch die
Neuverschuldung in allen Ländern dieser Welt nie getilgt worden ist. Ausnahme ist
die USA im Jahre 1999. Das Prinzip aller Regierungen nach Smithsonian weltweit
ist das: Die Neuschulden mit Zinsen zu den Altschulden zu addieren und zwar
solange, bis die Zinsbelastung nicht mehr finanziert werden kann und die
Finanzblase - weltweit - platzt.
Die Konsumentenkredite erhöhten sich von 1991 bis 1998 um 59 % auf 430 Mrd $
und überstiegen die Konsumentenausgaben um 115 Mrd $ oder 36 %. Dieser
Überschuss wurde im hochinflationierten US-Aktienmarkt angelegt. Eine Erhebung
aus dem Jahr 1995 zeigt, dass 40 % aller US-Haushalte weniger als 1.000 $ liquide
Mittel besitzen. 1998 wurden 54 % der Hauskäufe mit weniger als 10 % Eigenkapital
getätigt. Die US-Haushalte verzeichnen also eine negative Sparrate, eine massive
Verschuldung und der Grossteil der Ersparnisse ist in überbewerteten Aktien
angelegt. 100 Millionen Haushalte, das entspricht einem Anteil von 50 % (1929 3
%), werden von einer Rezession oder einem Crash im Aktienmarkt voll getroffen. Bei
einem Rückschlag am Aktienmarkt wird daher eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt,
die eine schwere Rezession auslösen kann. Krieg kann die Folge sein. Studieren
Sie die Entwicklung der Jahre 1929 bis 1934 und multiplizieren Sie das
Absturzrisiko mit dem Faktor 10.
Die Schuldenpyramide / US Haushaltsdefizit
Tatsächlich weisen alle Kategorien der Verschuldung in den USA ein enormes
Wachstum auf:
Die Verschuldung der privaten Haushalte (Konsumentenkredite, Kreditkarten,
Autokredite usw,) stieg in den 90er Jahren von 3,3 auf mehr als 6 Billionen Dollar.
Der Unternehmenssektor weitete im gleichen Zeitraum seine Schulden von 6 Bio.
Dollar auf knapp 13 Bio. Dollar aus.
Und auch die öffentliche Verschuldung verdoppelte sich im Laufe des Jahrzehnts
von 3 auf 6 Bio. Dollar.
Zur Gesamtverschuldung von Privathaushalten, Unternehmen und Staat in Höhe
von insgesamt 25 Billionen Dollar - umgerechnet 300% des BIP - kommen noch
einmal 60 Billionen Dollar an kurzfristigen Verbindlichkeiten amerikanischer
Banken, welche sich aus ausserbilanzlichen, zumeist spekulativen Transaktionen
ergeben, den sogenannten Finanz-derivaten. Hier ist seit Beginn der 90erjahre
sogar eine Versechsfachung zu verzeichnen.
Insgesamt wächst die Verschuldung in den USA gegenwärtig dreimal schneller als
das Sozialprodukt. Mit anderen Worten: Für jeden Dollar an zusätzlichem
Sozialprodukt müssen drei Dollar an neuen Schulden aufgebracht werden.
Die am schnellsten wachsende Schuldenkategorie bei den Privathaushalten sind
Aktienkredite (margin debt). Sie haben heute ein Ausmass erreicht wie zuletzt zur
Zeit des Crashs von 1929. Im Verlaufe des Jahres 1999 schnellte das Volumen der
ausstehenden Verschuldung in diesem Bereich von 141 Mrd. Dollar auf 228 Mrd.
Dollar hoch, ein Anstieg um 56 %. Im Januar 2000 waren es bereits 244 Mrd. Dollar.
Dies sind aber nur die Schulden, welche die Anleger direkt bei ihren Aktienhändlern
machen. Werden auch solche Aktienkäufe eingerechnet, die über Kreditkarten,
durch Be-leihung von Rücklagen zur Altersversorge und durch Hypotheken auf
Häuser und Grundstücke finanziert werden, so beläuft sich das Volumen
ausstehender Aktienkredite in den USA auf bis zu 600 Mrd. Dollar, wobei die
Relationen von 1929 noch bei weitem übertroffen werden.
Während die privaten Haushalte in den USA mehr ausgeben, als sie einnehmen,
verbraucht die amerikanische Wirtschaft mehr Güter und Dienstleistungen, als sie
selbst produziert. Dies hat in den vergangenen Jahren zu einer geradezu
explosionsartigen Ausweitung des US-Handelsdefizits geführt:
Anfang der 90er Jahre bewegte es sich noch unterhalb von 50 Mrd. Dollar.
Von 1994 bis 1997 wurden schon jeweils 100 Mrd. Dollar mehr Waren importiert als
exportiert.
Und in den Folgejahren machte der nicht durch eigene Produktion abgedeckte
Konsumrausch eine weitere Vervielfachung des Handelsdefizits auf zunächst 169
Mrd. Dollar (1998) und dann sogar 271 Mrd. Dollar (1999) möglich.
Im reinen Güteraustausch, also ohne Dienstleistungen, betrug das Handelsdefizit
sogar 330 Mrd. Dollar.
Und der Anstieg hält unvermindert an. Im Januar 2000 erreichte das
US-Handelsbilanzdefizit mit 28 Mrd. Dollar einen abermaligen Rekordwert.
Inzwischen wachsen die Einfuhren fünfmal so schnell wie die Ausfuhren.
Die US Überschüsse: Dürfen`s ein paar Billionen mehr sein?
Tatsache ìst, dass die US Handels- und Leistungsbilanzdefizite sich auf einsamen
Weltrekordhöhen befinden, dass die US-Zentralbank mit frisch gedruckten Dollars
Staats-schulden aufkauft, die damit schon seit Jahren auf (kriminelle) Art
manipuliert werden und die Regierung gefälschte Quartalszahlen überbewerteter
börsennotierter Firmen duldet.
Die gleiche Gefahr für zunehmende Kriege, Depression, Inflation und eine
kollabierenden Weltwirtschaft geht von Japan aus: Japan hat Staatsschulden von
über 11 Billionen DM allein in den letzten 12 Wochen ein Zuwachs von rund 1,2
Billionen DM, einen 2. Nachtragshaushalt über weitere 139 Mrd. DM, ein
Haushaltsdefizit von über 700 Mrd. Dollar, ein neues Konjunkturpaket von 318 Mrd.
DM und ausgeplünderte staatseigene Unternehmen wie Rentenversicherung und
Postsparkasse. Japans Notenbank kauft Staatsschulden und finanziert gleichzeitig
mit frisch gedrucktem Geld das japanische Staatsdefizit. Bis September 1999
brachte die japanische Regierung 8mal soviel Staatsanleihen auf den Markt wie der
Rest der Weit zusammengenommen. Das öffentliche Rentensystem hat ein Defizit
von rund 5,7 Billionen DM, ein Defizit im Betriebsrentensystem von 1,2 Billionen DM.
Japans Gesamt-schulden belaufen sich auf über 450% des BIP. Hinzu kommen
unglaubliche Schäden durch 18 Wirbelstürme (Taifune), die Japan allein 1999 bis
September getroffen haben.
Inflation
Warren Buffett behauptet: Die Wirtschaft tendiert automatisch und die Politik sehr
gerne zur Inflation, denn Inflation verbreitet die Illusion der Geldvermehrung.
Das Gegenteil einer inflationären Entwicklung ist eine deflationäre Entwicklung und
die kommt einem Todesurteil für unsere Politiker gleich. Deflation vernichtet
Sachwerte. Deflation ist der Todfeind unserer Politiker und bedeutet nicht anderes
als sinkende Einkommen, fallende Preise, Massenarbeitslosikeit und in der Folge
auch Bankenzusammenbrüche.
"Der Überschuß an Krediten, den die Nationalbank von Japan und die Fed in den
Aktienmarkt gepumpt hat, löste eine phantastische Aktienhausse aus. Verspätet
wurde versucht, die Überschüsse einzusammeln und den Boom zu stoppen. Aber
es war zu spät.
1929 war das spekulative Ungleichgewicht so übergroß, daß dieser Versuch in
Entlassungen von einer demoralisierten Wirtschaft endete. Das Ergebnis war eine
kollabierenden US-Wirtschaft... Die Weltwirtschaft stürzte in die große Depression
der 30er Jahre." (Alan Greenspan, The Objectivist, 1966).
Während der Währungsturbulenzen der 70er Jahre stieg die Inflationsrate auf 18 %,
die Zinsen erreichten 15 % und Gold stieg zwischen August 1976 und Januar 1980
um 850 %.
Es ist sehr schwer diesen Rückgang in den USA zu sehen, da die Vertreter der
Politik, der Finanzen und des Geldwesens von der Regierung bis hin zur Wall Street
gewöhnlich über den wahren Stand der Wirtschaft lügen, um ihre Jobs, Einkommen
und Profite zu verteidigen. Im Schatten der weltweiten Finanzturbulenzen ist der
US-Aktienmarkt zur größten und gefährlichsten spekulativen Blase der
Weltgeschichte herangewachsen.
Die Gefahr der Derivate - Die unbekannten Risiken der Banken
Je sicherer du bist, um so mehr Risiken du ignorierst und desto größer du bist, um
so härter wird der Fall sein...
Nur ein paar Zahlen zu Ihrer Information: Das Derivatevolumen weltweit . In Zahlen
140.000.000.000.000.- DM (Billionen DM)
Das Wachstum dieser Derivate betrug zwischen 1990 - 1997 pro Jahr 30%. Die
Deutschen Banken mischen in diesem Geschäft kräftig mit. Das Derivatevolumen in
der BRD 29.7 Billionen DM. Eine Vergleichszahl: Dies entspricht 1Million DM pro
Haushalt. Sehr gerne können wir Ihnen bei Interesse Einzelheiten über die
Derivatevolumina der größeren Banken in der BRD nachweisen. Sie werden
erstaunt sein. Spitzenreiter weltweit in diesem Geschäft sind aber die
amerikanischen Banken. Nur ein Beispiel. Das Derivatevolumen ist bei
J.P. Morgan 785 mal höher als das Eigenkapital.
Bei Bankers Trust heißt diese Zahl 545.
Eine Schieflage von nur 1% bedeutet 1.400.000.000 DM. Beim LTCM Crash hat die
Bewältigung einer Schieflage von 6. Mrd DM schon grosse Probleme gemacht. Sie
können sich nun leicht vorstellen was passieren kann, wenn nur eine winzige
Schieflage auftritt. Ein Bankencrash ist die Folge. Wir wollen mit der Veröffentlichung
dieser Zahlen keine Panik auslösen. Wir möchten nur vorsichtig auf diese Risiken
hinweisen.
Ganz zu schweigen von den enormen zusätzlichen Kreditrisiken in Billionen DM, z.B.
in Südamerika, Asien und in Osteuropa.
Die Illusion der Aktienhausse seit 1998 und die Meinung der HSBC und Sakabibara
Viele Investoren fragen sich bei einem Dow Jones von 11.000 Punkten, warum ihre
Aktien oder Fonds in den letzten Monaten an Wert verloren haben. Die Erklärung ist,
daß sich die Mehrzahl der Aktien in einer Baisse befindet. Seit April 1998 haben 85
% der Aktien verloren und nur 15 % der Aktien gewonnen.
Ohne die 10 größten Aktien wäre der NASDAQ 1998 um 18 % gefallen, statt um 38
% zu steigen. Im Durchschnitt sind die NASDAQ Aktien von ihren Höchstwerten
bereits um 41 % gefallen.
Ohne die wenigen Internetwerte wäre der Russel 2000 Index zwischen April 1998
und April 1999 um 37 % gefallen. Während die 30 Aktien des Dow Jones neue
Höchstmarken notieren, befindet sich die Mehrheit der Aktien seit über 1 Jahr im
Abwärtstrend.
Ein Drittel der Gewinne des S&P 500 Index im 1. Quartal 1999 ist alleine auf 2
Werte, America Online und Microsoft, zurückzuführen. Für den gesamten Gewinn im
1. Quartal 1999 waren nur 21 Aktien verantwortlich, wohin gegen 479 Aktien
gleichblieben oder fielen.
Der gesamte Indexgewinn hing demnach nur an 4 % der enthaltenen Aktien.
Der Aktienmarkt befindet sich in der höchsten Überbewertung der Weltgeschichte.
Während der letzten 100 Jahre lag das durchschnittliche KGV des S&P 500 bei 15,
die tiefsten Punkte lagen bei 6. Aktuell liegt das KGV bei 35, wobei viele
Gesellschaften fallende Gewinne verzeichnen. Der Verlauf des Aktienmarktes deckt
sich gut mit dem Verlauf von 1929. Ein Absturz um 91 % folgte der damaligen
Entwicklung.
Der ganze Rausch läßt sich an den Internetaktien ablesen, die sich zur grössten
Spekulationsblase in der Geschichte entwickelt haben. Alleine 10
Internetgesellschaften, die bislang keine Gewinne erwirtschaftet haben, verfügen
über eine Börsenbewertung von 226 Mrd $ (zum Vergleich liegt die Bewertung aller
australischer Goldminenaktien, von denen Normandy Mining und Sons of Gwalia
eine jährliche Dividende von über 6,0 % bezahlen bei nur 4 Mrd $).
Am verrücktesten erscheint die Marktkapitalisierung bei AOL mit 150 Mrd $, Yahoo
mit 31,3 Mrd $ und Amazon mit 22,2 Mrd $. Mitte Mai 1999 wurde Etoys gelistet und
erreichte eine Börsenbewertung von 8 Mrd $. Etoys erreicht einen Jahresumsatz von
34,7 Mio $ und macht dabei einen Verlust von 73,1 Mio $. Priceline, die Flugtickets
und Hotelreservierungen über Internet verkaufen erreicht eine Börsenbewertung von
über 19 Mrd $, was dem 865 fachen des Jahresumsatzes entspricht. Wäre
American Airlines im gleichen Verhältnis bewertet, würde die Börsenbewertung
6.700 Mrd $ entsprechen.
Die Londoner Times erklärt Internet-Handel für tot. In einem Editorial mit der
Überschrift it`s-all-over-now.com ("Alles.vorbei-Com") sendet der Finanzkolumnist
Anatole Kaletsky vom Weltwirtschaftsforum in Davos die schlichte E-Botschaft in die
Welt hinaus, daß nun einmal fast jeder am Internet Geld verliert". Kaletsky schreibt:
Vergessen Sie alle Propaganda über die technische Revolution, augenblicklich
anhäufbare Internet-Vermögen und den E-Handel. Die Revolution ist vorbei, die
meisten Vermögen schmelzen dahin und der E-Handel ist tot". Diesen Schluß habe
er aus zahlreichen Gesprächen mit führenden Internet-Leuten In Davos ziehen
müssen. Die Investoren merkten allmählich, daß der Verkauf von Büchern,
Spielsachen, Blumen oder Tierfutter übers Internet nichts Magisches an sich habe,
Kaletsky zitiert Mary Meeker von Morgan Stanley, einst stockbegeistert von
Internet-Aktien, die heute feststellen muß, daß von den 300 Internet-Firmen, die seit
1995 Aktien aufgelegt haben rund 90% am Ende nahezu wertlos sein werden.
"Die wahrscheinlich am häufigsten gestellte Frage an der Wall Street ist-. Wie hoch
können die Aktien steigen? Für den unerfahrenen Beobachter scheint es so zu sein,
daß es keinen Höchstpreis gibt." (New York Times, 21.08.99).
Am 31. März 1999 titelt "USA Today": "Millionen verlieren Milliarden indem sie ihr
Geld auf der Bank liegen lassen."
Wirtschaftswoche Nr. 29 vom Juli 1999: Hoffentlich irrt Stephen King ( Chefökonom
von HSBC in London). King untersuchte längst geplatzte Finanzblasen etwa in
Japan oder in Mexiko und stellt fatale Gemeinsamkeiten mit der derzeitigen
Situation in den USA fest.:
Eine Periode starken Wachstums ohne inflationären Druck war immer ein
Kennzeichen früherer Blasen. Die Kombination mit guten Nachrichten auf kurze
Sicht läßt Investoren an dauerhafte Paradigmen glauben. Dieser Glaube endet
normalerweise in Tränen. u.s.w. (Kopie können wir Ihnen übersenden).
Australien Financial Review hat die eigentlichen Gründe genannt warum der
stellvertretende japanische Finanzminister Eisuke Sakabibara ("Mr. Yen")
zurücktreten will. "Er sagte zu einem Bekannten, er wolle nicht darauf drängen, ein
weiteres Jahr auf seinem Posten zu bleiben, denn er erwarte, daß die Wall Sreet in
dieser Zeit zusammenbreche werde, und er wolle dann möglichst nicht mehr
verantwortlich dafür sein, die Folgen für Japan in den Griff zu bekommen. Weiter
hieß es in dem Blatt: " Nicht nur mit der amerikanischen Wirtschaft werde es bergab
gehen, fürchtet er, sondern das gesamte Finanzsystem sei gefährdet. u.s.w.
Der Aktienmarkt sieht mittlerweile tatsächlich aus wie eine Geldmaschine.
Reichtum ist jetzt für Jedermann erreichbar. Was ist falsch an diesem Bild - ein
Rausch der Millionen von Menschen mitreißt, den sofortigen Reichtum zu erreichen
ohne die alten Börsenregeln beachten zu müssen, sich also um die Gewinne,
Dividenden, Fundamentaldaten, Verschuldungsverhältnisse, Buchwerte usw
kümmern zu müssen.
Die Manipulation des Aktienmarktes
"Wir haben die Verantwortung, größere Marktverschiebungen durch die Entwicklung
von regulatorischen Standards und wenn nötig, durch direkte Eingriffe in den Markt
zu verhindern." (Alan Greenspan, 14.01.97).
Wir haben mehrfach die Eingriffe (Manipulation) am Aktienmarkt aufgedeckt, wie das
Finanzministerium und die Fed über das Absturzsicherungsteam (Greenspan,
Rubin, Summers) und der Mithilfe der Firmen des Establishments wie z.B. Merrill
Lynch, Goldman Sachs, Morgan Stanley u.a. 5.000.oder 10.000 Futures Kontrakte
des Dow Jones gekauft haben, als der Markt Schwäche zeigte und wie groß die
Interventionen im 4. Quartal 1998 waren, als die Aktien- und Finanzmärkte
zusammenbrachen. So wurden neben anderen Maßnahmen 128 Mrd $ aus den
Versicherungssystemen Fannie Mae und Freddie Mac in die Finanzmärkte
umgeleitet.
Die "Rettungsaktion" an der New Yorker Börse
Konkret wurden am 28. Oktober folgende Massnahmen eingeleitet:
Die Federal Reserve tätigte über den Terminmarkt in Chikago großvolumige
Kontrakte über Aktienindex -Derivate. Diese Derivate auf einen steigenden
Aktienindex erzeugten sofort einen Kaufsog für Aktien.
Gleichzeitig verkaufte der US-Großinvestor Warren Buffet große Mengen von
US-Schatzpapieren, wodurch der Anleihenmarkt, der seit dem 23. Oktober rasant
angezogen hatte, einbrach. Das gleiche machte der Megaspekulant George Soros,
wobei man davon ausgehen kann, dass ihm wie Buffet von der Federal Reserve
dringend "nahegelegt" worden war, dies zu tun. Buffet und Soros Beispiel folgend
verschoben viele Investoren ihre Anlagen vom Anleihenmarkt.
Die Federal Reserve versicherte den großen Aktienfonds (Mutual Funds), dass
ihnen großzügig Zentralbankgeld zur Verfügung gestellt werden würde. So sollte
verhindert werden, dass die Investmentfonds wegen Kündigungen von Anlegern in
Liquiditätsprobleme kommen.
Die Regierung arbeitet dabei in Zusammenarbeit mit den größten Medienkonzernen
zusammen, um die Finanz- und Wirtschaftsdaten zu manipulieren, so dass sie für
den Aktienmarkt dauerhaft positiv bleiben. Die schlechten Meldungen werden
ignoriert während die Botschaft von ständig steigenden Aktienmärkten dauerhaft
über CNBC, Wall Street Wee, CNN Business Reports u.s.w. verbreitet wird.
Euer Seuchenvogel
"Geld war oft ein Grund für den Irrglauben der Massen. Grosse Kulturen wurden
irgendwann alle zu verzweifelten Spielern und riskierten ihre gesamte Existenz für
ein Stück Papier....Die Menschen denken, vorsichtig formuliert, im Herdentrieb. Es
zeigt sich, dass sie in der Herde schnell ihren Verstand verlieren, während sich ihre
Sinne nur langsam erholen und nur bei einem nach dem anderen"
(Charles Mackay: "Aussergewöhnlicher Irrglaube der Menschen und die Dummheit
der Massen", Vorwort der Ausgabe 1852).
Einführung
Wir leben in einer Zeit des Betruges, in der fast nichts mehr so ist, als was es
erscheint, in einer Zeit, in der die Regeln und Prinzipien (moralisch, ethisch, geistig,
politisch, finanziell ...) in den Wind geworfen werden. Von der grössten Massenpanik
unserer Geschichte getrieben, Geld zu verdienen, Wohlstand und Vermögen
anzuhäufen und das Vergnügen zu maximieren, haben die Menschen verlernt,
zwischen richtig und falsch, zwischen gut und böse, wahr und gelogen zu
unterscheiden.
Die Regierung, das Finanzministerium, die Zentralbank, Wall Street und ihre
Medienverbündeten, manipulierten den US-Aktienmarkt in die grösste spekulative
Blase seit der niederländischen Tulpenspekulation im 16. Jahrhundert. Und die
meisten Amerikaner sehen keine Gefahr, keinen Grund sich über irgend etwas
Sorgen zu machen, nur einen Weg um viel Geld zu verdienen und schnell reich zu
werden.
Die US-Wirtschaft - Die Schuldenspirale - Die Haushaltsdefizite
"Menschen glaubten niemals an Vulkane bis sie von der Lava überspült wurden"
(George Santayana).
"Wenn wir weise sein wollen - dann sollten wir auf das Schlimmste vorbereitet sein"
(George Washington).
Die Privathaushalte verzeichnen die höchsten Verschuldungsraten der Geschichte,
wobei viele der neuen Schulden zum Kauf von überteuerten Aktien und Anleihen
gemacht wurden. Da die Leasingraten für den Autokauf in den Statistiken nicht
berücksichtigt sind, ist die tatsächliche Verschuldungssituation sogar noch
dramatischer.
Die Unternehmensgewinne sinken. Die letzten Quartalszahlen weisen einen
Rückgang der Unternehmensgewinne der S&P 500 Unternehmen von 20 % aus.
Die Unternehmenskredite wurden in den ersten beiden Monaten 1999 um 48 Mrd $
reduziert, dem grössten Rückgang seit über 20 Jahren. Die Haus- und Autoverkäufe
verzeichnen ebenfalls scharfe Rückgänge. Es gibt nur eine Stütze der US- und der
Weltwirtschaft - der US-Aktienmarkt. Wenn diese Stütze wegbricht wird die
US-Wirtschaft, das US-Finanzsystem und das Weltfinanzsystem in sich
zusammenbrechen. Damit dies nicht geschieht, muss die Illusion der
immerwährenden Aktienhausse bewahrt werden. 3 Dinge könnten die Luftblase der
Aktienhausse zum Platzen bringen: 1. Steigende Zinsen, 2. Steigende
Inflationsraten, 3. der Jahrtausendwechsel.
Die überschuldeten Verbraucher, die Altschulden und die US Gesamtverschuldung
"Mehr als ein Drittel aller Verbraucher ist sofort pleite, falls sich nur eine finanziell
negative Entwicklung ereignet." (SMR Research). Beim siebenwöchigen
Stromausfall in Auckland (Neuseeland) im Januar/Februar 1998 war ein Drittel der
Unternehmen zahlungsunfähig. Das selbe Phänomen wird auch in den USA
sichtbar, falls die Wirtschaft in eine Rezession einmündet oder der Aktienmarkt
kollabiert.
Kein Land der Erde hat seit 25 Jahren Altschulden getilgt. Die Altschulden werden
absichtlich verschwiegen und sind gar kein Thema in der öffentlichen
Diskussionen. Es wird nur über Neuschulden gesprochen und verhandelt. Aber
auch Neuschuldensind ein unangehemes Thema. Wenn es um die Festlegung der
Höhe der Neuverschuldung geht, wird getrickst und manipuliert, dass sich die
Balken biegen. (z.B. bei der Euroeinführung) Noch schlimmer ist, dass auch die
Neuverschuldung in allen Ländern dieser Welt nie getilgt worden ist. Ausnahme ist
die USA im Jahre 1999. Das Prinzip aller Regierungen nach Smithsonian weltweit
ist das: Die Neuschulden mit Zinsen zu den Altschulden zu addieren und zwar
solange, bis die Zinsbelastung nicht mehr finanziert werden kann und die
Finanzblase - weltweit - platzt.
Die Konsumentenkredite erhöhten sich von 1991 bis 1998 um 59 % auf 430 Mrd $
und überstiegen die Konsumentenausgaben um 115 Mrd $ oder 36 %. Dieser
Überschuss wurde im hochinflationierten US-Aktienmarkt angelegt. Eine Erhebung
aus dem Jahr 1995 zeigt, dass 40 % aller US-Haushalte weniger als 1.000 $ liquide
Mittel besitzen. 1998 wurden 54 % der Hauskäufe mit weniger als 10 % Eigenkapital
getätigt. Die US-Haushalte verzeichnen also eine negative Sparrate, eine massive
Verschuldung und der Grossteil der Ersparnisse ist in überbewerteten Aktien
angelegt. 100 Millionen Haushalte, das entspricht einem Anteil von 50 % (1929 3
%), werden von einer Rezession oder einem Crash im Aktienmarkt voll getroffen. Bei
einem Rückschlag am Aktienmarkt wird daher eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt,
die eine schwere Rezession auslösen kann. Krieg kann die Folge sein. Studieren
Sie die Entwicklung der Jahre 1929 bis 1934 und multiplizieren Sie das
Absturzrisiko mit dem Faktor 10.
Die Schuldenpyramide / US Haushaltsdefizit
Tatsächlich weisen alle Kategorien der Verschuldung in den USA ein enormes
Wachstum auf:
Die Verschuldung der privaten Haushalte (Konsumentenkredite, Kreditkarten,
Autokredite usw,) stieg in den 90er Jahren von 3,3 auf mehr als 6 Billionen Dollar.
Der Unternehmenssektor weitete im gleichen Zeitraum seine Schulden von 6 Bio.
Dollar auf knapp 13 Bio. Dollar aus.
Und auch die öffentliche Verschuldung verdoppelte sich im Laufe des Jahrzehnts
von 3 auf 6 Bio. Dollar.
Zur Gesamtverschuldung von Privathaushalten, Unternehmen und Staat in Höhe
von insgesamt 25 Billionen Dollar - umgerechnet 300% des BIP - kommen noch
einmal 60 Billionen Dollar an kurzfristigen Verbindlichkeiten amerikanischer
Banken, welche sich aus ausserbilanzlichen, zumeist spekulativen Transaktionen
ergeben, den sogenannten Finanz-derivaten. Hier ist seit Beginn der 90erjahre
sogar eine Versechsfachung zu verzeichnen.
Insgesamt wächst die Verschuldung in den USA gegenwärtig dreimal schneller als
das Sozialprodukt. Mit anderen Worten: Für jeden Dollar an zusätzlichem
Sozialprodukt müssen drei Dollar an neuen Schulden aufgebracht werden.
Die am schnellsten wachsende Schuldenkategorie bei den Privathaushalten sind
Aktienkredite (margin debt). Sie haben heute ein Ausmass erreicht wie zuletzt zur
Zeit des Crashs von 1929. Im Verlaufe des Jahres 1999 schnellte das Volumen der
ausstehenden Verschuldung in diesem Bereich von 141 Mrd. Dollar auf 228 Mrd.
Dollar hoch, ein Anstieg um 56 %. Im Januar 2000 waren es bereits 244 Mrd. Dollar.
Dies sind aber nur die Schulden, welche die Anleger direkt bei ihren Aktienhändlern
machen. Werden auch solche Aktienkäufe eingerechnet, die über Kreditkarten,
durch Be-leihung von Rücklagen zur Altersversorge und durch Hypotheken auf
Häuser und Grundstücke finanziert werden, so beläuft sich das Volumen
ausstehender Aktienkredite in den USA auf bis zu 600 Mrd. Dollar, wobei die
Relationen von 1929 noch bei weitem übertroffen werden.
Während die privaten Haushalte in den USA mehr ausgeben, als sie einnehmen,
verbraucht die amerikanische Wirtschaft mehr Güter und Dienstleistungen, als sie
selbst produziert. Dies hat in den vergangenen Jahren zu einer geradezu
explosionsartigen Ausweitung des US-Handelsdefizits geführt:
Anfang der 90er Jahre bewegte es sich noch unterhalb von 50 Mrd. Dollar.
Von 1994 bis 1997 wurden schon jeweils 100 Mrd. Dollar mehr Waren importiert als
exportiert.
Und in den Folgejahren machte der nicht durch eigene Produktion abgedeckte
Konsumrausch eine weitere Vervielfachung des Handelsdefizits auf zunächst 169
Mrd. Dollar (1998) und dann sogar 271 Mrd. Dollar (1999) möglich.
Im reinen Güteraustausch, also ohne Dienstleistungen, betrug das Handelsdefizit
sogar 330 Mrd. Dollar.
Und der Anstieg hält unvermindert an. Im Januar 2000 erreichte das
US-Handelsbilanzdefizit mit 28 Mrd. Dollar einen abermaligen Rekordwert.
Inzwischen wachsen die Einfuhren fünfmal so schnell wie die Ausfuhren.
Die US Überschüsse: Dürfen`s ein paar Billionen mehr sein?
Tatsache ìst, dass die US Handels- und Leistungsbilanzdefizite sich auf einsamen
Weltrekordhöhen befinden, dass die US-Zentralbank mit frisch gedruckten Dollars
Staats-schulden aufkauft, die damit schon seit Jahren auf (kriminelle) Art
manipuliert werden und die Regierung gefälschte Quartalszahlen überbewerteter
börsennotierter Firmen duldet.
Die gleiche Gefahr für zunehmende Kriege, Depression, Inflation und eine
kollabierenden Weltwirtschaft geht von Japan aus: Japan hat Staatsschulden von
über 11 Billionen DM allein in den letzten 12 Wochen ein Zuwachs von rund 1,2
Billionen DM, einen 2. Nachtragshaushalt über weitere 139 Mrd. DM, ein
Haushaltsdefizit von über 700 Mrd. Dollar, ein neues Konjunkturpaket von 318 Mrd.
DM und ausgeplünderte staatseigene Unternehmen wie Rentenversicherung und
Postsparkasse. Japans Notenbank kauft Staatsschulden und finanziert gleichzeitig
mit frisch gedrucktem Geld das japanische Staatsdefizit. Bis September 1999
brachte die japanische Regierung 8mal soviel Staatsanleihen auf den Markt wie der
Rest der Weit zusammengenommen. Das öffentliche Rentensystem hat ein Defizit
von rund 5,7 Billionen DM, ein Defizit im Betriebsrentensystem von 1,2 Billionen DM.
Japans Gesamt-schulden belaufen sich auf über 450% des BIP. Hinzu kommen
unglaubliche Schäden durch 18 Wirbelstürme (Taifune), die Japan allein 1999 bis
September getroffen haben.
Inflation
Warren Buffett behauptet: Die Wirtschaft tendiert automatisch und die Politik sehr
gerne zur Inflation, denn Inflation verbreitet die Illusion der Geldvermehrung.
Das Gegenteil einer inflationären Entwicklung ist eine deflationäre Entwicklung und
die kommt einem Todesurteil für unsere Politiker gleich. Deflation vernichtet
Sachwerte. Deflation ist der Todfeind unserer Politiker und bedeutet nicht anderes
als sinkende Einkommen, fallende Preise, Massenarbeitslosikeit und in der Folge
auch Bankenzusammenbrüche.
"Der Überschuß an Krediten, den die Nationalbank von Japan und die Fed in den
Aktienmarkt gepumpt hat, löste eine phantastische Aktienhausse aus. Verspätet
wurde versucht, die Überschüsse einzusammeln und den Boom zu stoppen. Aber
es war zu spät.
1929 war das spekulative Ungleichgewicht so übergroß, daß dieser Versuch in
Entlassungen von einer demoralisierten Wirtschaft endete. Das Ergebnis war eine
kollabierenden US-Wirtschaft... Die Weltwirtschaft stürzte in die große Depression
der 30er Jahre." (Alan Greenspan, The Objectivist, 1966).
Während der Währungsturbulenzen der 70er Jahre stieg die Inflationsrate auf 18 %,
die Zinsen erreichten 15 % und Gold stieg zwischen August 1976 und Januar 1980
um 850 %.
Es ist sehr schwer diesen Rückgang in den USA zu sehen, da die Vertreter der
Politik, der Finanzen und des Geldwesens von der Regierung bis hin zur Wall Street
gewöhnlich über den wahren Stand der Wirtschaft lügen, um ihre Jobs, Einkommen
und Profite zu verteidigen. Im Schatten der weltweiten Finanzturbulenzen ist der
US-Aktienmarkt zur größten und gefährlichsten spekulativen Blase der
Weltgeschichte herangewachsen.
Die Gefahr der Derivate - Die unbekannten Risiken der Banken
Je sicherer du bist, um so mehr Risiken du ignorierst und desto größer du bist, um
so härter wird der Fall sein...
Nur ein paar Zahlen zu Ihrer Information: Das Derivatevolumen weltweit . In Zahlen
140.000.000.000.000.- DM (Billionen DM)
Das Wachstum dieser Derivate betrug zwischen 1990 - 1997 pro Jahr 30%. Die
Deutschen Banken mischen in diesem Geschäft kräftig mit. Das Derivatevolumen in
der BRD 29.7 Billionen DM. Eine Vergleichszahl: Dies entspricht 1Million DM pro
Haushalt. Sehr gerne können wir Ihnen bei Interesse Einzelheiten über die
Derivatevolumina der größeren Banken in der BRD nachweisen. Sie werden
erstaunt sein. Spitzenreiter weltweit in diesem Geschäft sind aber die
amerikanischen Banken. Nur ein Beispiel. Das Derivatevolumen ist bei
J.P. Morgan 785 mal höher als das Eigenkapital.
Bei Bankers Trust heißt diese Zahl 545.
Eine Schieflage von nur 1% bedeutet 1.400.000.000 DM. Beim LTCM Crash hat die
Bewältigung einer Schieflage von 6. Mrd DM schon grosse Probleme gemacht. Sie
können sich nun leicht vorstellen was passieren kann, wenn nur eine winzige
Schieflage auftritt. Ein Bankencrash ist die Folge. Wir wollen mit der Veröffentlichung
dieser Zahlen keine Panik auslösen. Wir möchten nur vorsichtig auf diese Risiken
hinweisen.
Ganz zu schweigen von den enormen zusätzlichen Kreditrisiken in Billionen DM, z.B.
in Südamerika, Asien und in Osteuropa.
Die Illusion der Aktienhausse seit 1998 und die Meinung der HSBC und Sakabibara
Viele Investoren fragen sich bei einem Dow Jones von 11.000 Punkten, warum ihre
Aktien oder Fonds in den letzten Monaten an Wert verloren haben. Die Erklärung ist,
daß sich die Mehrzahl der Aktien in einer Baisse befindet. Seit April 1998 haben 85
% der Aktien verloren und nur 15 % der Aktien gewonnen.
Ohne die 10 größten Aktien wäre der NASDAQ 1998 um 18 % gefallen, statt um 38
% zu steigen. Im Durchschnitt sind die NASDAQ Aktien von ihren Höchstwerten
bereits um 41 % gefallen.
Ohne die wenigen Internetwerte wäre der Russel 2000 Index zwischen April 1998
und April 1999 um 37 % gefallen. Während die 30 Aktien des Dow Jones neue
Höchstmarken notieren, befindet sich die Mehrheit der Aktien seit über 1 Jahr im
Abwärtstrend.
Ein Drittel der Gewinne des S&P 500 Index im 1. Quartal 1999 ist alleine auf 2
Werte, America Online und Microsoft, zurückzuführen. Für den gesamten Gewinn im
1. Quartal 1999 waren nur 21 Aktien verantwortlich, wohin gegen 479 Aktien
gleichblieben oder fielen.
Der gesamte Indexgewinn hing demnach nur an 4 % der enthaltenen Aktien.
Der Aktienmarkt befindet sich in der höchsten Überbewertung der Weltgeschichte.
Während der letzten 100 Jahre lag das durchschnittliche KGV des S&P 500 bei 15,
die tiefsten Punkte lagen bei 6. Aktuell liegt das KGV bei 35, wobei viele
Gesellschaften fallende Gewinne verzeichnen. Der Verlauf des Aktienmarktes deckt
sich gut mit dem Verlauf von 1929. Ein Absturz um 91 % folgte der damaligen
Entwicklung.
Der ganze Rausch läßt sich an den Internetaktien ablesen, die sich zur grössten
Spekulationsblase in der Geschichte entwickelt haben. Alleine 10
Internetgesellschaften, die bislang keine Gewinne erwirtschaftet haben, verfügen
über eine Börsenbewertung von 226 Mrd $ (zum Vergleich liegt die Bewertung aller
australischer Goldminenaktien, von denen Normandy Mining und Sons of Gwalia
eine jährliche Dividende von über 6,0 % bezahlen bei nur 4 Mrd $).
Am verrücktesten erscheint die Marktkapitalisierung bei AOL mit 150 Mrd $, Yahoo
mit 31,3 Mrd $ und Amazon mit 22,2 Mrd $. Mitte Mai 1999 wurde Etoys gelistet und
erreichte eine Börsenbewertung von 8 Mrd $. Etoys erreicht einen Jahresumsatz von
34,7 Mio $ und macht dabei einen Verlust von 73,1 Mio $. Priceline, die Flugtickets
und Hotelreservierungen über Internet verkaufen erreicht eine Börsenbewertung von
über 19 Mrd $, was dem 865 fachen des Jahresumsatzes entspricht. Wäre
American Airlines im gleichen Verhältnis bewertet, würde die Börsenbewertung
6.700 Mrd $ entsprechen.
Die Londoner Times erklärt Internet-Handel für tot. In einem Editorial mit der
Überschrift it`s-all-over-now.com ("Alles.vorbei-Com") sendet der Finanzkolumnist
Anatole Kaletsky vom Weltwirtschaftsforum in Davos die schlichte E-Botschaft in die
Welt hinaus, daß nun einmal fast jeder am Internet Geld verliert". Kaletsky schreibt:
Vergessen Sie alle Propaganda über die technische Revolution, augenblicklich
anhäufbare Internet-Vermögen und den E-Handel. Die Revolution ist vorbei, die
meisten Vermögen schmelzen dahin und der E-Handel ist tot". Diesen Schluß habe
er aus zahlreichen Gesprächen mit führenden Internet-Leuten In Davos ziehen
müssen. Die Investoren merkten allmählich, daß der Verkauf von Büchern,
Spielsachen, Blumen oder Tierfutter übers Internet nichts Magisches an sich habe,
Kaletsky zitiert Mary Meeker von Morgan Stanley, einst stockbegeistert von
Internet-Aktien, die heute feststellen muß, daß von den 300 Internet-Firmen, die seit
1995 Aktien aufgelegt haben rund 90% am Ende nahezu wertlos sein werden.
"Die wahrscheinlich am häufigsten gestellte Frage an der Wall Street ist-. Wie hoch
können die Aktien steigen? Für den unerfahrenen Beobachter scheint es so zu sein,
daß es keinen Höchstpreis gibt." (New York Times, 21.08.99).
Am 31. März 1999 titelt "USA Today": "Millionen verlieren Milliarden indem sie ihr
Geld auf der Bank liegen lassen."
Wirtschaftswoche Nr. 29 vom Juli 1999: Hoffentlich irrt Stephen King ( Chefökonom
von HSBC in London). King untersuchte längst geplatzte Finanzblasen etwa in
Japan oder in Mexiko und stellt fatale Gemeinsamkeiten mit der derzeitigen
Situation in den USA fest.:
Eine Periode starken Wachstums ohne inflationären Druck war immer ein
Kennzeichen früherer Blasen. Die Kombination mit guten Nachrichten auf kurze
Sicht läßt Investoren an dauerhafte Paradigmen glauben. Dieser Glaube endet
normalerweise in Tränen. u.s.w. (Kopie können wir Ihnen übersenden).
Australien Financial Review hat die eigentlichen Gründe genannt warum der
stellvertretende japanische Finanzminister Eisuke Sakabibara ("Mr. Yen")
zurücktreten will. "Er sagte zu einem Bekannten, er wolle nicht darauf drängen, ein
weiteres Jahr auf seinem Posten zu bleiben, denn er erwarte, daß die Wall Sreet in
dieser Zeit zusammenbreche werde, und er wolle dann möglichst nicht mehr
verantwortlich dafür sein, die Folgen für Japan in den Griff zu bekommen. Weiter
hieß es in dem Blatt: " Nicht nur mit der amerikanischen Wirtschaft werde es bergab
gehen, fürchtet er, sondern das gesamte Finanzsystem sei gefährdet. u.s.w.
Der Aktienmarkt sieht mittlerweile tatsächlich aus wie eine Geldmaschine.
Reichtum ist jetzt für Jedermann erreichbar. Was ist falsch an diesem Bild - ein
Rausch der Millionen von Menschen mitreißt, den sofortigen Reichtum zu erreichen
ohne die alten Börsenregeln beachten zu müssen, sich also um die Gewinne,
Dividenden, Fundamentaldaten, Verschuldungsverhältnisse, Buchwerte usw
kümmern zu müssen.
Die Manipulation des Aktienmarktes
"Wir haben die Verantwortung, größere Marktverschiebungen durch die Entwicklung
von regulatorischen Standards und wenn nötig, durch direkte Eingriffe in den Markt
zu verhindern." (Alan Greenspan, 14.01.97).
Wir haben mehrfach die Eingriffe (Manipulation) am Aktienmarkt aufgedeckt, wie das
Finanzministerium und die Fed über das Absturzsicherungsteam (Greenspan,
Rubin, Summers) und der Mithilfe der Firmen des Establishments wie z.B. Merrill
Lynch, Goldman Sachs, Morgan Stanley u.a. 5.000.oder 10.000 Futures Kontrakte
des Dow Jones gekauft haben, als der Markt Schwäche zeigte und wie groß die
Interventionen im 4. Quartal 1998 waren, als die Aktien- und Finanzmärkte
zusammenbrachen. So wurden neben anderen Maßnahmen 128 Mrd $ aus den
Versicherungssystemen Fannie Mae und Freddie Mac in die Finanzmärkte
umgeleitet.
Die "Rettungsaktion" an der New Yorker Börse
Konkret wurden am 28. Oktober folgende Massnahmen eingeleitet:
Die Federal Reserve tätigte über den Terminmarkt in Chikago großvolumige
Kontrakte über Aktienindex -Derivate. Diese Derivate auf einen steigenden
Aktienindex erzeugten sofort einen Kaufsog für Aktien.
Gleichzeitig verkaufte der US-Großinvestor Warren Buffet große Mengen von
US-Schatzpapieren, wodurch der Anleihenmarkt, der seit dem 23. Oktober rasant
angezogen hatte, einbrach. Das gleiche machte der Megaspekulant George Soros,
wobei man davon ausgehen kann, dass ihm wie Buffet von der Federal Reserve
dringend "nahegelegt" worden war, dies zu tun. Buffet und Soros Beispiel folgend
verschoben viele Investoren ihre Anlagen vom Anleihenmarkt.
Die Federal Reserve versicherte den großen Aktienfonds (Mutual Funds), dass
ihnen großzügig Zentralbankgeld zur Verfügung gestellt werden würde. So sollte
verhindert werden, dass die Investmentfonds wegen Kündigungen von Anlegern in
Liquiditätsprobleme kommen.
Die Regierung arbeitet dabei in Zusammenarbeit mit den größten Medienkonzernen
zusammen, um die Finanz- und Wirtschaftsdaten zu manipulieren, so dass sie für
den Aktienmarkt dauerhaft positiv bleiben. Die schlechten Meldungen werden
ignoriert während die Botschaft von ständig steigenden Aktienmärkten dauerhaft
über CNBC, Wall Street Wee, CNN Business Reports u.s.w. verbreitet wird.
Euer Seuchenvogel
@Seuchenvogel
Es geht doch nur um Geld. Um kleine bunte Papierschnitzelchen, das Leben geht weiter, also warum Panik verbreiten ???
Es geht doch nur um Geld. Um kleine bunte Papierschnitzelchen, das Leben geht weiter, also warum Panik verbreiten ???
Wenn man betrachtet, was die Japaner Ende der 80er veranstaltet haben, dagegen sieht die Internet-Blase(aus der schon eine Menge Luft gelassen wurde) wie ein solides Investment aus.
`Der Internethandel ist tot`
Häh ?
Er wächst nicht so schnell, wie man gedacht hat, insbesondere aufgrund von Sicherheitsbedenken, aber tot ist Blödsinn.
`Der Internethandel ist tot`
Häh ?
Er wächst nicht so schnell, wie man gedacht hat, insbesondere aufgrund von Sicherheitsbedenken, aber tot ist Blödsinn.
@Seuchenvogel: geile Threadüberschrift, aber das Posting ist zu lang - liest (fast) kein Mensch.
Auf in den Untergang
Tscheche
Auf in den Untergang
Tscheche
dazu kann ich nur den thread von forsyth:
"B2B-weltmarkt internet-commerce one,ariba"
von forsyth empfehlen.
einfach bei der stichwortsuche "weltmarkt" eingeben, dann findet ihr den thread. langer, aber äußerst interessanter artikel.
mfg.goodi
"B2B-weltmarkt internet-commerce one,ariba"
von forsyth empfehlen.
einfach bei der stichwortsuche "weltmarkt" eingeben, dann findet ihr den thread. langer, aber äußerst interessanter artikel.
mfg.goodi
Hmm ein aufgewärmter Artikel aus dem letzten Jahre.
Y2K haben wir ja nun mal überlebt.
Und auch die Internetblase die hier noch als große Gefahr gesehen wird ist doch schon größtenteils geplatzt. Von etoys, priceline spricht doch heute fast keiner mehr. Auch die großen Inet mußten leiden...
Y2K haben wir ja nun mal überlebt.
Und auch die Internetblase die hier noch als große Gefahr gesehen wird ist doch schon größtenteils geplatzt. Von etoys, priceline spricht doch heute fast keiner mehr. Auch die großen Inet mußten leiden...
Zu deinem Untergangsszenario hätte ich noch einige Fragen:
Wenn ein einzelnes Land, Japan, sich selber ins Abseits katapultiert hat, dann ist das zwar schlimm für uns alle, aber letzendlich war es nur ein Land. Nun sprichst du aber von den größten Wirtschafts- und Finanzmärkten der Welt.
Welchen Vorteil soll es haben, einen weltumspannenden Crash über Jahre hinweg vorzubereiten und dann zum Gau kommen zu lassen?
Billionen von Dollar und jahrzenhnte lange Arbeit wurden investiert, um die Welt einigermaßen sicherer zu machen.
Wieso sollte jemand daran interessiert sein, dies in wenigen Tagen oder Monaten wieder zu zerstören?
cu
Daylightt
Wenn ein einzelnes Land, Japan, sich selber ins Abseits katapultiert hat, dann ist das zwar schlimm für uns alle, aber letzendlich war es nur ein Land. Nun sprichst du aber von den größten Wirtschafts- und Finanzmärkten der Welt.
Welchen Vorteil soll es haben, einen weltumspannenden Crash über Jahre hinweg vorzubereiten und dann zum Gau kommen zu lassen?
Billionen von Dollar und jahrzenhnte lange Arbeit wurden investiert, um die Welt einigermaßen sicherer zu machen.
Wieso sollte jemand daran interessiert sein, dies in wenigen Tagen oder Monaten wieder zu zerstören?
cu
Daylightt
Sehr interessanter Artikel.
Ich glaube, da ist viel wahres dran.
Die Möglichkeit , dass es so kommt, besteht jederzeit.
MfG Kosto8
Ich glaube, da ist viel wahres dran.
Die Möglichkeit , dass es so kommt, besteht jederzeit.
MfG Kosto8
Super, Seuchenvogel ist wieder da.
Ich finde ihn lieb!
Ich finde ihn lieb!
Hallo, Seuchenvogel!
Das stimmt schon größtenteils, was Du geschrieben hast!
Aber Du hast eins vergessen und das wird die Weltwirtschaft noch lange nicht untergehen lassen. Und das ist:
Vertrauen, Vertrauen und nochmals Vertrauen!!!!!
Und das ist nach wie vor vorhanden.Die Weltwirtschaftsmacht U.S.A., wird es niemals zu diesm Zeitpunkt zulassen, daß Alles zusammenbricht, was sie gerade aufgebaut haben!
Daher wird wieder falls es hart auf hart kommt irgend eine Stützung kommen und wenn sich die Ganze Welt für ein paar Taage zusammenschließt,damit die Märkte wieder Vertrauen fassen..
Da wir jetzt in einer globalisierten Welt leben und alles zusammenhängt, würde in der Tat ein Supergau der Wallstreet eine Weltwirtschaftskrise auslösen.
Ich denke, wir stehen erst ganz am Anfang eines weltweiten Aufschwunges. Da die gesamte Weltwirtschaft sich gleichzeitig erholt im Momment. Die Schulden werden eines Tages getilgt werden durch z,b. Handelsverträge über einen festgelegten Zeitraum unter den Schuldnerstaaten. Denn diese Schulden können in der Tat niemals mehr zurückgezahlt werden.
Was aber viel mehr zählt, als noch so viele Schulden, das sind die Idee einer Weltweiten freundschaftlichen Beziehung untereinander, sowie das gigantische Potenzial, wenn wir alle zusammenhalten und uns gegenseitig stärken!
Daher sehe ich mit absolutem Optimismus in die Zukunft. Auch wenn wir ein paar kleine Rückschläge kurzzeitig erleben werden.
Viele liebe Grüße an Alle Dr.Trend
Das stimmt schon größtenteils, was Du geschrieben hast!
Aber Du hast eins vergessen und das wird die Weltwirtschaft noch lange nicht untergehen lassen. Und das ist:
Vertrauen, Vertrauen und nochmals Vertrauen!!!!!
Und das ist nach wie vor vorhanden.Die Weltwirtschaftsmacht U.S.A., wird es niemals zu diesm Zeitpunkt zulassen, daß Alles zusammenbricht, was sie gerade aufgebaut haben!
Daher wird wieder falls es hart auf hart kommt irgend eine Stützung kommen und wenn sich die Ganze Welt für ein paar Taage zusammenschließt,damit die Märkte wieder Vertrauen fassen..
Da wir jetzt in einer globalisierten Welt leben und alles zusammenhängt, würde in der Tat ein Supergau der Wallstreet eine Weltwirtschaftskrise auslösen.
Ich denke, wir stehen erst ganz am Anfang eines weltweiten Aufschwunges. Da die gesamte Weltwirtschaft sich gleichzeitig erholt im Momment. Die Schulden werden eines Tages getilgt werden durch z,b. Handelsverträge über einen festgelegten Zeitraum unter den Schuldnerstaaten. Denn diese Schulden können in der Tat niemals mehr zurückgezahlt werden.
Was aber viel mehr zählt, als noch so viele Schulden, das sind die Idee einer Weltweiten freundschaftlichen Beziehung untereinander, sowie das gigantische Potenzial, wenn wir alle zusammenhalten und uns gegenseitig stärken!
Daher sehe ich mit absolutem Optimismus in die Zukunft. Auch wenn wir ein paar kleine Rückschläge kurzzeitig erleben werden.
Viele liebe Grüße an Alle Dr.Trend
@seuchenvogel:
Woher dieser - etwas einseitige - Artikel ?
Woher dieser - etwas einseitige - Artikel ?
Hallo, Seuchenvogel!
Gibt es denn überhaupt keinen Optimismus deinerseits für die Märkte ?
Gibt es denn überhaupt keinen Optimismus deinerseits für die Märkte ?
@Dr.Trend
Natürlich will es die USA nicht zulassen, daß alles zusammennbricht.
Natürlich werden Stützungskäufe seitens der FED erfolgen.
ABER ES IST ZU SPÄT ! Eine Todeswelle, es ist die Zwangsliquidierungswelle, rast auf die Wallstreet zu !
Der DOW und die NASDAQ sind mit ein paar Billionen Dollar auf Kredit finanziert ! (siehe oben)
Wir befinden uns jetzt in Kurs-Regionen, wo die Zwangsliquidierungen ausgelöst werden. Das hat weiter fallende Kurse zur Folge die wiederum Zwangsliquidierungen
auslösen. Eine Zwangsliquidierung löst die nächste Zwangsliquidierung aus, vergleichbar ist das mit einer nuklearen Kettenreaktion. Genau das ist 1929 passiert !
Ich befürchte, daß die FED nicht mehr in der Lage ist, diesen nuklearen Flächenbrand zu löschen.
Ich möchte nicht wissen, wieviele Hedgefonds sich schon in einer Schieflage sich befinden. Vielleicht ist das Finanzsystem schon zusammengebrochen, aber aufgrund
der Nachrichtensperre wissen wir es nicht. Ihr ahnt ja nicht im entferntesten, welches Ausmaß der Apokalypse uns möglicherweise bevorsteht.
Fangt lieber an zu beten, daß die FED es wie durch ein Wunder schafft, den längst überfälligen Jahrtausendcrash abzuwenden.
Ich schließe euch armen verirrten Seelen in meine Gebete ein.
Euer Seuchenvogel
Natürlich will es die USA nicht zulassen, daß alles zusammennbricht.
Natürlich werden Stützungskäufe seitens der FED erfolgen.
ABER ES IST ZU SPÄT ! Eine Todeswelle, es ist die Zwangsliquidierungswelle, rast auf die Wallstreet zu !
Der DOW und die NASDAQ sind mit ein paar Billionen Dollar auf Kredit finanziert ! (siehe oben)
Wir befinden uns jetzt in Kurs-Regionen, wo die Zwangsliquidierungen ausgelöst werden. Das hat weiter fallende Kurse zur Folge die wiederum Zwangsliquidierungen
auslösen. Eine Zwangsliquidierung löst die nächste Zwangsliquidierung aus, vergleichbar ist das mit einer nuklearen Kettenreaktion. Genau das ist 1929 passiert !
Ich befürchte, daß die FED nicht mehr in der Lage ist, diesen nuklearen Flächenbrand zu löschen.
Ich möchte nicht wissen, wieviele Hedgefonds sich schon in einer Schieflage sich befinden. Vielleicht ist das Finanzsystem schon zusammengebrochen, aber aufgrund
der Nachrichtensperre wissen wir es nicht. Ihr ahnt ja nicht im entferntesten, welches Ausmaß der Apokalypse uns möglicherweise bevorsteht.
Fangt lieber an zu beten, daß die FED es wie durch ein Wunder schafft, den längst überfälligen Jahrtausendcrash abzuwenden.
Ich schließe euch armen verirrten Seelen in meine Gebete ein.
Euer Seuchenvogel
Selten so einen unseriösen Mist gelesen!
Nahc der hälfte hab ich aufgehört!
Wahre Fakten vermischt mit völlig unsinnigen Aussagen, die Panik verbreiten sollen.
Das bei einem 7(!) - Wöchigen Stromausfall (der auf einer Insel wohl eher warscheinlich ist als auf dem Festland) 30% der Firmen pleite gehen ist nicht verwunderlich! 7 Wochen weiterlaufende Kosten, aber null Produktion. Riesige Konventionalstrafen. ...
Dann der Satz: "Das selbe Phänomen wird auch in den USA
sichtbar, falls die Wirtschaft in eine Rezession einmündet oder der Aktienmarkt kollabiert."
Jaja, Rezession = siebenwöchiger Stromausfall!
ERST HIRN EINSCHALTEN !!! DANN DENKEN !!!
Im übrigen schient dieser Artikel schon ein Jahr alt zu sein, da der von vielen als Weltuntergang beschworene Jahrtausendwechsel als eines der Möglichern Ursachen für das Platzen der Wirtschaft dargestellt wird.
Es sind mir viele andere solche Dinge aufgefallen. (z.B, daß man die Effekte ´29 mit dem Faktor 10 mulitplizieren soll, ohne Bergründung warum)
Fazit:
Völlig unseriös, völlig unsinnig und nicht einmal dazu geeignet sich den Abend zu versauen, weil es für denkende Menschen nicht glaubwürdig ist.
Nahc der hälfte hab ich aufgehört!
Wahre Fakten vermischt mit völlig unsinnigen Aussagen, die Panik verbreiten sollen.
Das bei einem 7(!) - Wöchigen Stromausfall (der auf einer Insel wohl eher warscheinlich ist als auf dem Festland) 30% der Firmen pleite gehen ist nicht verwunderlich! 7 Wochen weiterlaufende Kosten, aber null Produktion. Riesige Konventionalstrafen. ...
Dann der Satz: "Das selbe Phänomen wird auch in den USA
sichtbar, falls die Wirtschaft in eine Rezession einmündet oder der Aktienmarkt kollabiert."
Jaja, Rezession = siebenwöchiger Stromausfall!
ERST HIRN EINSCHALTEN !!! DANN DENKEN !!!
Im übrigen schient dieser Artikel schon ein Jahr alt zu sein, da der von vielen als Weltuntergang beschworene Jahrtausendwechsel als eines der Möglichern Ursachen für das Platzen der Wirtschaft dargestellt wird.
Es sind mir viele andere solche Dinge aufgefallen. (z.B, daß man die Effekte ´29 mit dem Faktor 10 mulitplizieren soll, ohne Bergründung warum)
Fazit:
Völlig unseriös, völlig unsinnig und nicht einmal dazu geeignet sich den Abend zu versauen, weil es für denkende Menschen nicht glaubwürdig ist.
Nie mehr wird es steigenden Kurse an der Nasdaq und dem Neuen Markt geben.
Der Himmel verdunkelt sich. Grelle Blitze durchzucken die gespenstische Atmosphäre. Heerscharen vergrämter Kleinaktionäre schleichen durch verwaiste Städte, auf der Suche nach ein wenig Wärme. Ehemalige Finanzvorstände börsennotierter Unternehmen halten ihre verkrusteten Hände über brennende Mülltonnen, geheizt mit Hochglanzprospekten, in denen von unglaublichen Wachstumsraten geschrieben steht.
Carola Ferstel schafft in ihren matten roten Lederstiefeln an, doch auf Freier wartet sie vergeblich. Die Gefägnisse quillen über vor Meuchelmördern, die all die Maydorns, M.Meiers, Opels und wie sie alle hießen in blinder Wut dahinmetzelten.
Der ewig lächelnde Michael Mross zieht mit einem ausgedienten Hollandrad um die Häuser. Unterwegs trifft er den bemerkenswert grau gewordenen Bernd Förtsch, der seinen Mischlingshund Morphosys Gassi führt. Beide halten inne und beobachten Egbert Prior bei der Arbeit. In einer ausgedienten Bank 24-Filliale hat er es mit seinem Tatoo-Studio zu etwas gebracht. Durch die beschlagenen Scheiben können Förtsch und Mross schemenhaft erkennen, wie Prior Heiko Thieme den Internet-Media-House-Chart in den rechten Oberarm ritzt. Um die Schmerzen auszuhalten, hat Thieme mittlerweile die vierte Dose Hansa in sich reingekipt. Beide unterhalten sich über die guten alten Zeiten, als ihre Meinung noch gefragt war.
MfG
stubbi
Der Himmel verdunkelt sich. Grelle Blitze durchzucken die gespenstische Atmosphäre. Heerscharen vergrämter Kleinaktionäre schleichen durch verwaiste Städte, auf der Suche nach ein wenig Wärme. Ehemalige Finanzvorstände börsennotierter Unternehmen halten ihre verkrusteten Hände über brennende Mülltonnen, geheizt mit Hochglanzprospekten, in denen von unglaublichen Wachstumsraten geschrieben steht.
Carola Ferstel schafft in ihren matten roten Lederstiefeln an, doch auf Freier wartet sie vergeblich. Die Gefägnisse quillen über vor Meuchelmördern, die all die Maydorns, M.Meiers, Opels und wie sie alle hießen in blinder Wut dahinmetzelten.
Der ewig lächelnde Michael Mross zieht mit einem ausgedienten Hollandrad um die Häuser. Unterwegs trifft er den bemerkenswert grau gewordenen Bernd Förtsch, der seinen Mischlingshund Morphosys Gassi führt. Beide halten inne und beobachten Egbert Prior bei der Arbeit. In einer ausgedienten Bank 24-Filliale hat er es mit seinem Tatoo-Studio zu etwas gebracht. Durch die beschlagenen Scheiben können Förtsch und Mross schemenhaft erkennen, wie Prior Heiko Thieme den Internet-Media-House-Chart in den rechten Oberarm ritzt. Um die Schmerzen auszuhalten, hat Thieme mittlerweile die vierte Dose Hansa in sich reingekipt. Beide unterhalten sich über die guten alten Zeiten, als ihre Meinung noch gefragt war.
MfG
stubbi
@stubbi :
@Bodenseemann
Ich rate dir, lies diesen Text 10 mal durch !
Eine Firma kann durch einen Stromausfall, durch einen Bodenseeman als Vorstand, durch eine Ressesion oder durch das
Kollabieren des Aktienmarktes pleite gehen. Was ist an diesem Gleichnis so schwer zu verstehen ?
1929 Effekte mit Faktor 10 multiplizieren
Die Höhe des Schuldenstandes und die Anzahl der involvierten Haushalte ist im Ausmaß 10 mal höher als 1929 ! Kapiert ?
ERST HIRN EINSCHALTEN !!! DANN DENKEN !!!
Euer Seuchenvogel
Ich rate dir, lies diesen Text 10 mal durch !
Eine Firma kann durch einen Stromausfall, durch einen Bodenseeman als Vorstand, durch eine Ressesion oder durch das
Kollabieren des Aktienmarktes pleite gehen. Was ist an diesem Gleichnis so schwer zu verstehen ?
1929 Effekte mit Faktor 10 multiplizieren
Die Höhe des Schuldenstandes und die Anzahl der involvierten Haushalte ist im Ausmaß 10 mal höher als 1929 ! Kapiert ?
ERST HIRN EINSCHALTEN !!! DANN DENKEN !!!
Euer Seuchenvogel
Hi Seuchenvogel,
Deine Seuche wird die Welt untergehen lassen.
Vielleicht nicht heute ..aber morgen ganz bestimmt.
have yourself a great time.
Deine Seuche wird die Welt untergehen lassen.
Vielleicht nicht heute ..aber morgen ganz bestimmt.
have yourself a great time.
!
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@Tonyy
Ich hab Aktien besessen, als ich sie verkauft habe sind sie anschließend gefallen.
Euer Seuchenvogel
Ich hab Aktien besessen, als ich sie verkauft habe sind sie anschließend gefallen.
Euer Seuchenvogel
@ Seuchenvogel
Die Höhe des Schuldenstandes ist also 10 mal höher als 29?
Real oder nominal?
Wenn es nominal ist, dann kannst du diese Zahl rein gar nicht verwenden. (Außer du bereinigst diesen Wert)
Aber das sollte dir ja keine Probleme bereiten. Es wird ja auch von der Inflation geschrieben, die ja nur dazu da ist, daß der Eindruck entsteht, die Geldmenge würde steigen.
Wenn es ein nominaler Wert ist, dann schau dir nebenbei auch mal an, wie die Produktivität, die Wirtschaftsleistung, ... im Verhältniss zu 1929 steht.
Und eines ist ganz sicher! Ich werde diesen verseuchten Text, den einer mit einem Vogel geschrieben hat sicher nicht 10* lesen!
Du hast also einmal so viel Glück gehabt genau im richtigen Moment zu verkaufen?
Nocheinmal die Frage, von wann dieser Artikel ist.
Und wann hast du verkauft? Im März diesen Jahres? Dann hast du ja obwohl die Welt eigentlich schon hätte ungergehen müssen noch immer Aktien besessen!
Du bist aber ein toller Hecht! Richtig mutig! Und megaclever!
Bodenseemann
Die Höhe des Schuldenstandes ist also 10 mal höher als 29?
Real oder nominal?
Wenn es nominal ist, dann kannst du diese Zahl rein gar nicht verwenden. (Außer du bereinigst diesen Wert)
Aber das sollte dir ja keine Probleme bereiten. Es wird ja auch von der Inflation geschrieben, die ja nur dazu da ist, daß der Eindruck entsteht, die Geldmenge würde steigen.
Wenn es ein nominaler Wert ist, dann schau dir nebenbei auch mal an, wie die Produktivität, die Wirtschaftsleistung, ... im Verhältniss zu 1929 steht.
Und eines ist ganz sicher! Ich werde diesen verseuchten Text, den einer mit einem Vogel geschrieben hat sicher nicht 10* lesen!
Du hast also einmal so viel Glück gehabt genau im richtigen Moment zu verkaufen?
Nocheinmal die Frage, von wann dieser Artikel ist.
Und wann hast du verkauft? Im März diesen Jahres? Dann hast du ja obwohl die Welt eigentlich schon hätte ungergehen müssen noch immer Aktien besessen!
Du bist aber ein toller Hecht! Richtig mutig! Und megaclever!
Bodenseemann
!
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@Bodenseemann,
der Jahrtausendwechsel fand nicht vor 1 Jahr, sondern findet bald statt, und zwar am 01.01.2001 beginnt das neue Jahrtausend!
der Jahrtausendwechsel fand nicht vor 1 Jahr, sondern findet bald statt, und zwar am 01.01.2001 beginnt das neue Jahrtausend!
!
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Der Crash von 1929 - kommt Ihnen die Vorgeschichte bekannt vor?
Wie der Traum von der ewigen Hausse jäh endete
Im Oktober 1929 ließ der Börsenkrach ein
kreditfinanziertes Spekulationsgebäude zusammenfallen
Beginn der Weltwirtschaftskrise
Eine Chronologie
Deutschland ist im Börsenfieber. Immer mehr Kleinanleger wollen am Höhenflug des Aktienmarktes mitverdienen. Das war schon einmal so - Ende der zwanziger Jahre in den USA. Auch damals erfasste das Börsenfieber ein ganzes Land, bis der Börsenkrach im Oktober 1929 den Traum von der ewigen Hausse jäh enden ließ. Hugo Ritter hat in seinem 1952 erschienenen Buch "Der Mensch und das Geld" die damaligen Ereignisse beschrieben. Die Parallelen zur heutigen Situation sind zum Teil erstaunlich. Wir veröffentlichen Auszüge, legen aber Wert auf die Feststellung, dass es in Deutschland keineswegs so kommen muss wie Anno 1929 an der Wall Street.
Es gibt aber doch warnende Signale. Die wachsende Arbeitslosigkeit steht im krassen Gegensatz zu den Aktienkursen, und die Wirtschaftspropheten im Hauptberuf, die Büros und Agenturen, die ihre Zukunftsdeutungen verkaufen, warnen. Aber alle diese warnenden Stimmen finden keinen Widerhall in der amerikanischen Öffentlichkeit, die vom romantischen Glauben an die ewige Prosperity fasziniert ist.
Rückschläge stören nicht
Wall Street wird zum Idol der Masse. Das Wort allein zieht alles in seinen Bann. Und neue Gelder, oft nur geborgt, fließen der Börse zu. Ein neuer Aufstieg beginnt. Radioapparate und Autos, diese Verkaufsschlager der zwanziger Jahre, Zeichen und Stützen des Glaubens an den technischen Fortschritt und damit an die Prosperity, verzeichnen neue Absatzrekorde. Die Aktien dieser Gesellschaften steigen deshalb zuerst und leiten einen neuen Taumel an der Börse ein.
Wohl gibt es manchmal Rückschläge, aber die stören nicht. Sie werden schnell wieder wettgemacht. Das Spekulationsfieber erfasst das ganze Land, das erfüllt ist von Geschichtchen über die Börse und über den Reichtum, den viele Bürger durch sie erlangt haben. Der Friseur versteht mehr von Börsenpapieren als von seinem Handwerk, Frauen treiben ihre Männer zur Eile an, damit sie nicht zu spät kommen beim Rennen um den Reichtum. Die Nachrichten über die Börse erscheinen an erster Stelle in den Zeitungen, bilden oft die Schlagzeilen.
Bei all dem werden immer mehr Kredite zu Investitionen an der Börse in Anspruch genommen. Amerika erlebt eine Kreditinflation höchsten Grades - und will es nicht merken, zumindest nicht an deren Folgen denken. Erst im Juni kommt es zu größeren Rückschlägen, und ein konservatives New Yorker Blatt schreibt: "Die Wall-Street-Hausse brach mit einer Detonation zusammen, die über die ganze Welt gehört wurde." Aber diese Meldung bestätigt sich nicht.
Im November 1928 gibt es einen neuen Kursanstieg, der alles bisher da gewesene in den Schatten stellt. Früher war es der Traum der Makler, einmal einen Tag zu erleben, an dem fünf Millionen Aktien umgesetzt werden. Dies ist jetzt so regelmäßig der Fall, dass es schon langweilig wird. Am 23. November 1928 wechseln fast sieben Millionen Aktien ihre Besitzer. Aber selbst ein so alarmierendes Zeichen reicht nicht aus, Beunruhigung hervorzurufen. Die Amerikaner kaufen Anteile am künftigen Wohlstand des Landes auf Abzahlung. Die Abschaffung der Armut steht ja unmittelbar bevor.
Anfang Dezember 1928 gibt es zwar wieder einen Zusammenbruch, aber auch der geht vorüber. Das Federal Reserve Board glaubt weniger und rechnet mehr. Eine weitere Erhöhung des Diskonts ist nicht möglich. Dadurch würde zwar die Spekulation eingeschränkt, aber auch die wirkliche Wirtschaft empfindlich gestört. Das ausländische Geld würde noch mehr angelockt und der Zahlungsmittelumlauf erhöht. Aber das Federal Reserve Board findet ein Hintertürchen: Am 2. Februar 1929 veröffentlicht es eine Erklärung, dass die Reserven der Mitgliedsbanken nicht dazu da sind, um Spekulationskredite zu gewähren. Solche Kredite sollen eingeschränkt werden.
Die Folge dieser Erklärung ist zunächst ein Kurseinbruch an der Börse. Aber da nur langfristige Kredite gesperrt sind, wird "tägliches Geld" in Anspruch genommen. Der Zinssatz hierfür steigt schnell. Am 26. März springt er von zwölf auf 15 Prozent, dann auf 17 und 20 Prozent. Die Banken scheuen sich nicht, den Kreditnehmern die Wege zu ebnen. Denn mittlerweile ist der Kreditapparat so aufgeblasen worden, dass er über kurz oder lang platzen muss. Aber das wollen die Banken so lange wie möglich hinausschieben.
Der Glaube an die Prosperity treibt neue Blüten. Und eine Betrachtung der Börsenentwicklung zeigt, so meinen die Amerikaner, dass es nur darauf ankommt, gute Aktien zu kaufen und durchzuhalten. Wenn es einen Kurseinbruch gibt, dann darf man nicht verkaufen, denn auf das Sinken der Kurse folgt immer ein neuer Anstieg, der über den früheren Höchststand noch hinausführt. Mr. J. Raskob, ein großer Finanzmann der damaligen Zeit, schreibt in "Ladies Home Journal" einen aufsehenerregenden und zur Spekulation anregenden Artikel, der die verlockende Überschrift trägt: "Everybody ought to be rich". Und wie zu Zeiten John Laws Frankreich, so wird jetzt Amerika vom Wahn des Reichtums erfasst. Chauffeure hören nur mit einem Ohr auf die Signale der übrigen Verkehrsteilnehmer. Sie versuchen vielmehr, von den Fahrgästen einen Börsentipp aufzuschnappen.
Armut wird abgeschafft
Der Kammerdiener eines Maklers verdient eine Viertel Million an der Börse mit den Tipps seines Herrn. Eine Krankenpflegerin nutzt die Tipps dankbarer Patienten und verdient 30.000 Dollar. Eine ehemalige Schauspielerin schmückt ihre Räume mit graphischen Darstellungen über die Kursentwicklung. Amerika wird der Welt zeigen, dass die Armut wirklich abgeschafft werden kann. Aber Anfang September 1929 zeigen sich doch dunkle Wolken an dem bis dahin so makellos blauen Wall-Street-Himmel. Die Aktien geben nach, und zwar zum Teil ganz erheblich. Aber es tritt bald wieder eine Erholung ein, und am 2. Oktober erreichen die Maklerkredite die Riesensumme von 6,8 Milliarden Dollar. (und so sieht es heute aus: Margin Debt seit 1959 )
Aber so richtig will das Rezept nicht mehr stimmen, dass einem Rückgang der Kurse um einen Punkt ein neuer Aufstieg um zwei Punkte folgt. Doch die meisten sind immer noch optimistisch, darunter auch die Fachleute der Harvard Economic Society. Und am 17. Oktober 1929 hält Professor Irving Fisher eine Ansprache, in der er ausführt, dass in wenigen Monaten der Aktienmarkt "a good deal higher than it is today" läge. Nur wenige, darunter der Finanzredakteur der "New York Times" sagen ein weiteres Nachgeben der Aktienkurse voraus.
In Wirklichkeit aber tritt die von den Experten vorausgesagte Erholung nicht ein. Statt dessen beginnt jene Reihe unglücklicher Tage, deren markanteste der 24. Oktober, ein Donnerstag, und der 29. Oktober, ein Dienstag, sind. Ihnen folgt der Aschermittwoch des Wall-Street-Karnevals, der 30. Oktober 1929.
Am 22. Oktober beginnen die Kurse nach der ersten Börsenstunde zu fallen. Am 23. Oktober setzt sich dieses Nachgeben der Kurse gleich bei Eröffnung der Börse fort. An diesem Tag wechseln über sechs Millionen Aktien die Besitzer. Der Ticker kann mit den Abschlüssen nicht mehr Schritt halten und hinkt 104 Minuten hinter der Abschlusszeit nach.
Am 24. Oktober, einem Donnerstag, sind bei Eröffnung der Börse die Kurse niedrig, aber verhältnismäßig fest. Doch bald werden so viele Aktien zu diesen niedrigen Kursen angeboten, dass die Kurse nachgeben müssen, erst langsam, dann immer schneller. Der Grund für diese Verkäufe ist in der ersten Börsenstunde noch nicht etwa die Furcht vor einem allgemeinen Zusammenbruch. Es handelt sich um Zwangsverkäufe der auf Kredit gekauften Aktien, da diese Kredite zurückgezahlt werden müssen.
Aber nach diesem Präludium kommt die Angst. Und dann steigen die Verkaufsorders unerwartet zur Flut an. Der Ticker hinkt nach. Und in den Maklerbüros werden die Kurse der Verkaufsaufträge laut verlesen. Sie liegen alle niedriger, als der Ticker noch angibt. Dadurch steigt die Panik. Der Zusammenbruch ist da. Amerika blickt in den Abgrund, in dem die Trümmer des Traums vom schnellen Reichtum liegen.
Kurz nach Mittag findet gegenüber der Börse, in Wall Street Nr. 1, im Haus der Bankfirma 1. P. Morgan und Co., eine Lagebesprechung führender Bankiers statt. Es wird beschlossen, eine Stützung der Kurse vorzunehmen, wenigstens der wichtigsten Papiere. Die Reporter bestürmen den Teilhaber des Bankhauses Morgan, Thomas W. Lamont. Und während an der Börse die Panik tobt, gibt Lamont jene betont bagatellisierende Erklärung ab: "Es hat einige Notverkäufe an der Börse gegeben, und wir haben eine Sitzung der Vorsitzenden mehrerer Finanzinstitute abgehalten, um die Lage zu erörtern. Wir haben festgestellt, dass kein Haus in Zahlungsschwierigkeiten ist, und die Berichte der Aktienhändler beweisen, dass die Risiko-Reserven in befriedigender Höhe gehalten wurden."
Diese Erklärung von so berufener Seite wirkt zunächst beruhigend. Später gibt Richard Whitney, der Vizepräsident der New Yorker Börse und die ausführende Hand der Bankengruppe bei den Maklern der wichtigsten Werte Kaufaufträge. Das wirkt weiter beruhigend. Aber es gelingt nur, die Preise einigermaßen auf ihrem tiefen Punkt zu halten. Zu einer Steigerung fehlen Maklern wie Publikum nach diesem Schock die Kraft und der Mut.
Der Zusammenbruch
Bis in den Abend hinein laufen die Tickers in den Maklerbüros. Abends um 19:08 Uhr werden die letzten Abschlüsse mitgeteilt, die nachmittags um 3 Uhr getätigt worden sind. Die Kurse sind zusammengebrochen. Eine Illusion ist zerstört. Am Freitag und Sonnabend ist die Entwicklung nicht mehr ganz so panikartig. Viele sind aus dem Rennen bereits hinausgeworfen. Aber am Montag setzt ein weiterer Sturz ein, und am Dienstag, dem 29. Oktober 1929, schlägt mit dem Gong, der die Eröffnung der Börse ankündigt, die Todesstunde der Prosperity und des "Big Bull Market". Die Kurse erholen sich nicht mehr.
Die Selbstmordspalte in den Zeitungen muss vergrößert werden. Es befinden sich unter denen, die aus dem Leben scheiden, die an der zerstörten Hoffnung auf leichten Reichtum zerbrechen, bekannte Persönlichkeiten, aber noch viel mehr unbekannte Amerikaner, Opfer eines Massenwahns vom leicht erreichbaren ewigen Glück.
Die Kreditblase ist geplatzt, das Spekulationsgebäude zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Milliarden von Dollar sind einfach verschwunden. Die amerikanische Massenillusion ist entzaubert, die Prosperity zu Ende gegangen, und die Weltwirtschaftskrise beginnt.
--------------------------------------------------------------------------------
Und zuletzt noch ein paar Zeitungsmeldungen der New York Times aus der Zeit vor und während des Crashs:
Mittwoch, 3. Juli 1929, Seite 31
SEES STOCK RISE JUSTIFIED
Moody`s Says Returns Are In Line With Industrial Activity
_________________________
Sonntag, 13. Oktober 1929, Seite 7
STOCK PRICES WILL STAY AT HIGH LEVEL
FOR YEARS TO COME, SAYS OHIO ECONOMIST
_________________________
Mittwoch, 16. Oktober 16 1929, Seite 8
FISHER SEES STOCKS PERMANENTLY HIGH
Yale Economist Tells Purchasing Agents Increased Earnings Justify Rise
_________________________
Dienstag, 22. Oktober 1929, Seite 24
FISHER SAYS PRICES OF STOCKS ARE LOW
Qoutations Have Not Caught Up With Real Values As Yet, He Declares
SEES NO CAUSE FOR SLUMP
Economist Tells Credit Men that Market Has Not Been Inflated, But Merely Readjusted
_________________________
Donnerstag, 24. Oktober 1929, Seite 1
PRICES OF STOCKS CRASH IN HEAVY LIQUIDATION, TOTAL DROP OF BILLIONS
PAPER LOSS $4,000,000,000
2,600,000 Shares Sold In The Final Hour In Record Decline
MANY ACCOUNTS WIPED OUT
_________________________
Donnerstag, 24. Oktober 1929, Seite 2
SAYS STOCK SLUMP IS ONLY TEMPORARY
Professor Fisher Tells Capital Bankers Market Rise Since War Has Been Justified.
ECONOMIC REASONS CITED
"Public Speculative Mania," He Declares, is Least Important Cause of Price Inflation.
_________________________
Mittwoch, 30. Oktober 1929, Seite 1
STOCKS COLLAPSE IN 16,410,030-SHARE DAY,
BUT RALLY AT CLOSE CHEERS BROKERS;
BANKERS OPTIMISTIC, TO CONTINUE AID
240 Issues Lose $15,894,818,894 in Month; Slump in Full Exchange List Vastly Larger
_________________________
Und hier ein paar weitere Schlagzeilen:
Financial World (April 10, 1929)
"It may be well again to stress the all-important point that
the Federal Reserve has it in its power to change interest
rates downward any time it sees fit to do so and thus to
stimulate business."
Financial World (June 26, 1929)
"DEFLATION is a disquieting word and has been bandied
about rather recklessly of late until in the process of
constant reiteration it has assumed the form of a
threatening bogey."
Outlook & Independent (August 7, 1929)
"IN MANY WAYS this has been the most remarkably
cheerful summer in recent financial history. The stock
market speaks for itself. After the serious decline in May,
prices of the leading securities have been marching
steadily upward... This prosperity might be disquieting if
it were accompanied by any of the symptoms of inflation."
The New York Times (August 24, 1929)
A Sidelight on Selective Buying
"While a group of stocks has enjoyed a very rapid run-up
since last Spring, more than twice the number have
dropped to new low points and appear to be neglected by
all casual traders in stocks. It has been remarked that it
is harder to get a low-priced stock up a point than it is to
push a market favorite up 30 points."
The New York Times (Sept. 20, 1929 • Four weeks before the crash)
Hung on a Hair Trigger
"Possibly one of the most interesting market
developments of the last few months is the moment-to-moment
interest which customers of brokerage houses
are taking in their securities. Time was when the customer
who was carrying a few hundred shares of stock in his
brokerage house was satisfied to glance at his evening
or morning paper to see how his holdings stood. Now, in
the words of one customer`s man, the brokers are `run
ragged` for quotations and reports on last sales of every
stock on the list."
•
`New Names` Most Popular
"Investors and speculators alike appear keen for `new
names,` and the market appreciation of some of the
favorably situated issues which have been introduced to
traders in the last few days has been tremendous."
Business Week (October 19, 1929 • One week before the crash)
Business Outlook
"Now, of course, the crucial weaknesses of such periods-
price inflation, heavy inventories, over-extension of
commercial credit-are totally absent. The security
market seems to be suffering only an attack of stock
indigestion... There is additional reassurance in the fact
that, should business show any further signs of fatigue,
the banking system is in a good position now to administer
any needed credit tonic from its excellent Reserve supply."
The New York Times (Sept. 1, 1929 • Two days before the final top)
The New Psychology
"One of the most striking features of the present chapter in stock
market history is the failure of the trading community to take
serious alarm at portents which once threw Wall Street into a state
of alarm... Traders who would formerly have taken the precaution of
reducing their commitments just in case a reaction should set in, now
feel confident that they can ride out any storm which may develop.
But more particularly, the repeated demonstrations which the market
has given of its ability to `come back` with renewed strength after a
sharp reaction has engendered a spirit of indifference to all the
old-time warnings. As to whether this attitude may not sometime
itself become a danger-signal, Wall Street is not agreed."
Business Week (Sept. 7, 1929 • Four days after the final top)
Wall Street`s Week
"As the Fall begins there is a tenseness in Wall Street. Its
presence is undeniable. There is a general feeling that
something is going to happen during the present season.
Just what it will be, when it will happen or what will cause
is anybody`s guess."
New Levels in the Stock Market, August 1929 -
"If history repeats itself, and, if the stock market is as good a register of the trend of business.... we are entering an era in business activity that was beyond the dreams of men a decade ago."
Business Week, 7. September 1929
"For five years at least, American business has been in the grip of an apocalyptic, holy-rolling exaltation over the unparalleled prosperity of the `new era` ..."
Wie der Traum von der ewigen Hausse jäh endete
Im Oktober 1929 ließ der Börsenkrach ein
kreditfinanziertes Spekulationsgebäude zusammenfallen
Beginn der Weltwirtschaftskrise
Eine Chronologie
Deutschland ist im Börsenfieber. Immer mehr Kleinanleger wollen am Höhenflug des Aktienmarktes mitverdienen. Das war schon einmal so - Ende der zwanziger Jahre in den USA. Auch damals erfasste das Börsenfieber ein ganzes Land, bis der Börsenkrach im Oktober 1929 den Traum von der ewigen Hausse jäh enden ließ. Hugo Ritter hat in seinem 1952 erschienenen Buch "Der Mensch und das Geld" die damaligen Ereignisse beschrieben. Die Parallelen zur heutigen Situation sind zum Teil erstaunlich. Wir veröffentlichen Auszüge, legen aber Wert auf die Feststellung, dass es in Deutschland keineswegs so kommen muss wie Anno 1929 an der Wall Street.
Es gibt aber doch warnende Signale. Die wachsende Arbeitslosigkeit steht im krassen Gegensatz zu den Aktienkursen, und die Wirtschaftspropheten im Hauptberuf, die Büros und Agenturen, die ihre Zukunftsdeutungen verkaufen, warnen. Aber alle diese warnenden Stimmen finden keinen Widerhall in der amerikanischen Öffentlichkeit, die vom romantischen Glauben an die ewige Prosperity fasziniert ist.
Rückschläge stören nicht
Wall Street wird zum Idol der Masse. Das Wort allein zieht alles in seinen Bann. Und neue Gelder, oft nur geborgt, fließen der Börse zu. Ein neuer Aufstieg beginnt. Radioapparate und Autos, diese Verkaufsschlager der zwanziger Jahre, Zeichen und Stützen des Glaubens an den technischen Fortschritt und damit an die Prosperity, verzeichnen neue Absatzrekorde. Die Aktien dieser Gesellschaften steigen deshalb zuerst und leiten einen neuen Taumel an der Börse ein.
Wohl gibt es manchmal Rückschläge, aber die stören nicht. Sie werden schnell wieder wettgemacht. Das Spekulationsfieber erfasst das ganze Land, das erfüllt ist von Geschichtchen über die Börse und über den Reichtum, den viele Bürger durch sie erlangt haben. Der Friseur versteht mehr von Börsenpapieren als von seinem Handwerk, Frauen treiben ihre Männer zur Eile an, damit sie nicht zu spät kommen beim Rennen um den Reichtum. Die Nachrichten über die Börse erscheinen an erster Stelle in den Zeitungen, bilden oft die Schlagzeilen.
Bei all dem werden immer mehr Kredite zu Investitionen an der Börse in Anspruch genommen. Amerika erlebt eine Kreditinflation höchsten Grades - und will es nicht merken, zumindest nicht an deren Folgen denken. Erst im Juni kommt es zu größeren Rückschlägen, und ein konservatives New Yorker Blatt schreibt: "Die Wall-Street-Hausse brach mit einer Detonation zusammen, die über die ganze Welt gehört wurde." Aber diese Meldung bestätigt sich nicht.
Im November 1928 gibt es einen neuen Kursanstieg, der alles bisher da gewesene in den Schatten stellt. Früher war es der Traum der Makler, einmal einen Tag zu erleben, an dem fünf Millionen Aktien umgesetzt werden. Dies ist jetzt so regelmäßig der Fall, dass es schon langweilig wird. Am 23. November 1928 wechseln fast sieben Millionen Aktien ihre Besitzer. Aber selbst ein so alarmierendes Zeichen reicht nicht aus, Beunruhigung hervorzurufen. Die Amerikaner kaufen Anteile am künftigen Wohlstand des Landes auf Abzahlung. Die Abschaffung der Armut steht ja unmittelbar bevor.
Anfang Dezember 1928 gibt es zwar wieder einen Zusammenbruch, aber auch der geht vorüber. Das Federal Reserve Board glaubt weniger und rechnet mehr. Eine weitere Erhöhung des Diskonts ist nicht möglich. Dadurch würde zwar die Spekulation eingeschränkt, aber auch die wirkliche Wirtschaft empfindlich gestört. Das ausländische Geld würde noch mehr angelockt und der Zahlungsmittelumlauf erhöht. Aber das Federal Reserve Board findet ein Hintertürchen: Am 2. Februar 1929 veröffentlicht es eine Erklärung, dass die Reserven der Mitgliedsbanken nicht dazu da sind, um Spekulationskredite zu gewähren. Solche Kredite sollen eingeschränkt werden.
Die Folge dieser Erklärung ist zunächst ein Kurseinbruch an der Börse. Aber da nur langfristige Kredite gesperrt sind, wird "tägliches Geld" in Anspruch genommen. Der Zinssatz hierfür steigt schnell. Am 26. März springt er von zwölf auf 15 Prozent, dann auf 17 und 20 Prozent. Die Banken scheuen sich nicht, den Kreditnehmern die Wege zu ebnen. Denn mittlerweile ist der Kreditapparat so aufgeblasen worden, dass er über kurz oder lang platzen muss. Aber das wollen die Banken so lange wie möglich hinausschieben.
Der Glaube an die Prosperity treibt neue Blüten. Und eine Betrachtung der Börsenentwicklung zeigt, so meinen die Amerikaner, dass es nur darauf ankommt, gute Aktien zu kaufen und durchzuhalten. Wenn es einen Kurseinbruch gibt, dann darf man nicht verkaufen, denn auf das Sinken der Kurse folgt immer ein neuer Anstieg, der über den früheren Höchststand noch hinausführt. Mr. J. Raskob, ein großer Finanzmann der damaligen Zeit, schreibt in "Ladies Home Journal" einen aufsehenerregenden und zur Spekulation anregenden Artikel, der die verlockende Überschrift trägt: "Everybody ought to be rich". Und wie zu Zeiten John Laws Frankreich, so wird jetzt Amerika vom Wahn des Reichtums erfasst. Chauffeure hören nur mit einem Ohr auf die Signale der übrigen Verkehrsteilnehmer. Sie versuchen vielmehr, von den Fahrgästen einen Börsentipp aufzuschnappen.
Armut wird abgeschafft
Der Kammerdiener eines Maklers verdient eine Viertel Million an der Börse mit den Tipps seines Herrn. Eine Krankenpflegerin nutzt die Tipps dankbarer Patienten und verdient 30.000 Dollar. Eine ehemalige Schauspielerin schmückt ihre Räume mit graphischen Darstellungen über die Kursentwicklung. Amerika wird der Welt zeigen, dass die Armut wirklich abgeschafft werden kann. Aber Anfang September 1929 zeigen sich doch dunkle Wolken an dem bis dahin so makellos blauen Wall-Street-Himmel. Die Aktien geben nach, und zwar zum Teil ganz erheblich. Aber es tritt bald wieder eine Erholung ein, und am 2. Oktober erreichen die Maklerkredite die Riesensumme von 6,8 Milliarden Dollar. (und so sieht es heute aus: Margin Debt seit 1959 )
Aber so richtig will das Rezept nicht mehr stimmen, dass einem Rückgang der Kurse um einen Punkt ein neuer Aufstieg um zwei Punkte folgt. Doch die meisten sind immer noch optimistisch, darunter auch die Fachleute der Harvard Economic Society. Und am 17. Oktober 1929 hält Professor Irving Fisher eine Ansprache, in der er ausführt, dass in wenigen Monaten der Aktienmarkt "a good deal higher than it is today" läge. Nur wenige, darunter der Finanzredakteur der "New York Times" sagen ein weiteres Nachgeben der Aktienkurse voraus.
In Wirklichkeit aber tritt die von den Experten vorausgesagte Erholung nicht ein. Statt dessen beginnt jene Reihe unglücklicher Tage, deren markanteste der 24. Oktober, ein Donnerstag, und der 29. Oktober, ein Dienstag, sind. Ihnen folgt der Aschermittwoch des Wall-Street-Karnevals, der 30. Oktober 1929.
Am 22. Oktober beginnen die Kurse nach der ersten Börsenstunde zu fallen. Am 23. Oktober setzt sich dieses Nachgeben der Kurse gleich bei Eröffnung der Börse fort. An diesem Tag wechseln über sechs Millionen Aktien die Besitzer. Der Ticker kann mit den Abschlüssen nicht mehr Schritt halten und hinkt 104 Minuten hinter der Abschlusszeit nach.
Am 24. Oktober, einem Donnerstag, sind bei Eröffnung der Börse die Kurse niedrig, aber verhältnismäßig fest. Doch bald werden so viele Aktien zu diesen niedrigen Kursen angeboten, dass die Kurse nachgeben müssen, erst langsam, dann immer schneller. Der Grund für diese Verkäufe ist in der ersten Börsenstunde noch nicht etwa die Furcht vor einem allgemeinen Zusammenbruch. Es handelt sich um Zwangsverkäufe der auf Kredit gekauften Aktien, da diese Kredite zurückgezahlt werden müssen.
Aber nach diesem Präludium kommt die Angst. Und dann steigen die Verkaufsorders unerwartet zur Flut an. Der Ticker hinkt nach. Und in den Maklerbüros werden die Kurse der Verkaufsaufträge laut verlesen. Sie liegen alle niedriger, als der Ticker noch angibt. Dadurch steigt die Panik. Der Zusammenbruch ist da. Amerika blickt in den Abgrund, in dem die Trümmer des Traums vom schnellen Reichtum liegen.
Kurz nach Mittag findet gegenüber der Börse, in Wall Street Nr. 1, im Haus der Bankfirma 1. P. Morgan und Co., eine Lagebesprechung führender Bankiers statt. Es wird beschlossen, eine Stützung der Kurse vorzunehmen, wenigstens der wichtigsten Papiere. Die Reporter bestürmen den Teilhaber des Bankhauses Morgan, Thomas W. Lamont. Und während an der Börse die Panik tobt, gibt Lamont jene betont bagatellisierende Erklärung ab: "Es hat einige Notverkäufe an der Börse gegeben, und wir haben eine Sitzung der Vorsitzenden mehrerer Finanzinstitute abgehalten, um die Lage zu erörtern. Wir haben festgestellt, dass kein Haus in Zahlungsschwierigkeiten ist, und die Berichte der Aktienhändler beweisen, dass die Risiko-Reserven in befriedigender Höhe gehalten wurden."
Diese Erklärung von so berufener Seite wirkt zunächst beruhigend. Später gibt Richard Whitney, der Vizepräsident der New Yorker Börse und die ausführende Hand der Bankengruppe bei den Maklern der wichtigsten Werte Kaufaufträge. Das wirkt weiter beruhigend. Aber es gelingt nur, die Preise einigermaßen auf ihrem tiefen Punkt zu halten. Zu einer Steigerung fehlen Maklern wie Publikum nach diesem Schock die Kraft und der Mut.
Der Zusammenbruch
Bis in den Abend hinein laufen die Tickers in den Maklerbüros. Abends um 19:08 Uhr werden die letzten Abschlüsse mitgeteilt, die nachmittags um 3 Uhr getätigt worden sind. Die Kurse sind zusammengebrochen. Eine Illusion ist zerstört. Am Freitag und Sonnabend ist die Entwicklung nicht mehr ganz so panikartig. Viele sind aus dem Rennen bereits hinausgeworfen. Aber am Montag setzt ein weiterer Sturz ein, und am Dienstag, dem 29. Oktober 1929, schlägt mit dem Gong, der die Eröffnung der Börse ankündigt, die Todesstunde der Prosperity und des "Big Bull Market". Die Kurse erholen sich nicht mehr.
Die Selbstmordspalte in den Zeitungen muss vergrößert werden. Es befinden sich unter denen, die aus dem Leben scheiden, die an der zerstörten Hoffnung auf leichten Reichtum zerbrechen, bekannte Persönlichkeiten, aber noch viel mehr unbekannte Amerikaner, Opfer eines Massenwahns vom leicht erreichbaren ewigen Glück.
Die Kreditblase ist geplatzt, das Spekulationsgebäude zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Milliarden von Dollar sind einfach verschwunden. Die amerikanische Massenillusion ist entzaubert, die Prosperity zu Ende gegangen, und die Weltwirtschaftskrise beginnt.
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Und zuletzt noch ein paar Zeitungsmeldungen der New York Times aus der Zeit vor und während des Crashs:
Mittwoch, 3. Juli 1929, Seite 31
SEES STOCK RISE JUSTIFIED
Moody`s Says Returns Are In Line With Industrial Activity
_________________________
Sonntag, 13. Oktober 1929, Seite 7
STOCK PRICES WILL STAY AT HIGH LEVEL
FOR YEARS TO COME, SAYS OHIO ECONOMIST
_________________________
Mittwoch, 16. Oktober 16 1929, Seite 8
FISHER SEES STOCKS PERMANENTLY HIGH
Yale Economist Tells Purchasing Agents Increased Earnings Justify Rise
_________________________
Dienstag, 22. Oktober 1929, Seite 24
FISHER SAYS PRICES OF STOCKS ARE LOW
Qoutations Have Not Caught Up With Real Values As Yet, He Declares
SEES NO CAUSE FOR SLUMP
Economist Tells Credit Men that Market Has Not Been Inflated, But Merely Readjusted
_________________________
Donnerstag, 24. Oktober 1929, Seite 1
PRICES OF STOCKS CRASH IN HEAVY LIQUIDATION, TOTAL DROP OF BILLIONS
PAPER LOSS $4,000,000,000
2,600,000 Shares Sold In The Final Hour In Record Decline
MANY ACCOUNTS WIPED OUT
_________________________
Donnerstag, 24. Oktober 1929, Seite 2
SAYS STOCK SLUMP IS ONLY TEMPORARY
Professor Fisher Tells Capital Bankers Market Rise Since War Has Been Justified.
ECONOMIC REASONS CITED
"Public Speculative Mania," He Declares, is Least Important Cause of Price Inflation.
_________________________
Mittwoch, 30. Oktober 1929, Seite 1
STOCKS COLLAPSE IN 16,410,030-SHARE DAY,
BUT RALLY AT CLOSE CHEERS BROKERS;
BANKERS OPTIMISTIC, TO CONTINUE AID
240 Issues Lose $15,894,818,894 in Month; Slump in Full Exchange List Vastly Larger
_________________________
Und hier ein paar weitere Schlagzeilen:
Financial World (April 10, 1929)
"It may be well again to stress the all-important point that
the Federal Reserve has it in its power to change interest
rates downward any time it sees fit to do so and thus to
stimulate business."
Financial World (June 26, 1929)
"DEFLATION is a disquieting word and has been bandied
about rather recklessly of late until in the process of
constant reiteration it has assumed the form of a
threatening bogey."
Outlook & Independent (August 7, 1929)
"IN MANY WAYS this has been the most remarkably
cheerful summer in recent financial history. The stock
market speaks for itself. After the serious decline in May,
prices of the leading securities have been marching
steadily upward... This prosperity might be disquieting if
it were accompanied by any of the symptoms of inflation."
The New York Times (August 24, 1929)
A Sidelight on Selective Buying
"While a group of stocks has enjoyed a very rapid run-up
since last Spring, more than twice the number have
dropped to new low points and appear to be neglected by
all casual traders in stocks. It has been remarked that it
is harder to get a low-priced stock up a point than it is to
push a market favorite up 30 points."
The New York Times (Sept. 20, 1929 • Four weeks before the crash)
Hung on a Hair Trigger
"Possibly one of the most interesting market
developments of the last few months is the moment-to-moment
interest which customers of brokerage houses
are taking in their securities. Time was when the customer
who was carrying a few hundred shares of stock in his
brokerage house was satisfied to glance at his evening
or morning paper to see how his holdings stood. Now, in
the words of one customer`s man, the brokers are `run
ragged` for quotations and reports on last sales of every
stock on the list."
•
`New Names` Most Popular
"Investors and speculators alike appear keen for `new
names,` and the market appreciation of some of the
favorably situated issues which have been introduced to
traders in the last few days has been tremendous."
Business Week (October 19, 1929 • One week before the crash)
Business Outlook
"Now, of course, the crucial weaknesses of such periods-
price inflation, heavy inventories, over-extension of
commercial credit-are totally absent. The security
market seems to be suffering only an attack of stock
indigestion... There is additional reassurance in the fact
that, should business show any further signs of fatigue,
the banking system is in a good position now to administer
any needed credit tonic from its excellent Reserve supply."
The New York Times (Sept. 1, 1929 • Two days before the final top)
The New Psychology
"One of the most striking features of the present chapter in stock
market history is the failure of the trading community to take
serious alarm at portents which once threw Wall Street into a state
of alarm... Traders who would formerly have taken the precaution of
reducing their commitments just in case a reaction should set in, now
feel confident that they can ride out any storm which may develop.
But more particularly, the repeated demonstrations which the market
has given of its ability to `come back` with renewed strength after a
sharp reaction has engendered a spirit of indifference to all the
old-time warnings. As to whether this attitude may not sometime
itself become a danger-signal, Wall Street is not agreed."
Business Week (Sept. 7, 1929 • Four days after the final top)
Wall Street`s Week
"As the Fall begins there is a tenseness in Wall Street. Its
presence is undeniable. There is a general feeling that
something is going to happen during the present season.
Just what it will be, when it will happen or what will cause
is anybody`s guess."
New Levels in the Stock Market, August 1929 -
"If history repeats itself, and, if the stock market is as good a register of the trend of business.... we are entering an era in business activity that was beyond the dreams of men a decade ago."
Business Week, 7. September 1929
"For five years at least, American business has been in the grip of an apocalyptic, holy-rolling exaltation over the unparalleled prosperity of the `new era` ..."
Einen Crash kann man nicht vorhersagen, jedenfalls nicht zeitlich genau.
Man kann aber - und die Elliott-Wellen-Analyse ist dabei ein ausgezeichnetes (wahrscheinlich das einzige) Hilfsmittel - frühzeitig erkennen, wenn es richtig gefährlich wird. Und man kann das mögliche, sogar wahrscheinliche Ausmaß eines Crashs, oder besser: einer Baisse, abschätzen. Denn im Gegensatz zu anderen Methoden, vor allem der "fundamental" argumentierenden, beschäftigt man sich bei den Elliott-Wellen zwangsläufig mit der Geschichte und mit sehr langfristigen Zyklen.
Die Gläubigen einer "New Era" verdrehen bei jeder Warnung und jedem Verweis auf 1929 die Augen, doch die meisten haben keine Kenntnisse darüber, was in den 20er Jahren wirklich geschah. Auch 1929 gab es (wenige) Warner, einer von Ihnen Roger Babson, der im September 1929 schrieb:
"Schönes Wetter kann nicht ewig andauern. Die Wirtschaftszyklus gelten auch heute noch, wie früher. Das Federal Reserve System hat die Banken gestärkt, aber es hat nicht die Natur der Menschen verändert. Die Leute machen Schulden und spekulieren wie nie zuvor in unserer Geschichte. Früher oder später wird der Crash kommen und er kann schrecklich werden. Weise sind die Investoren, die jetzt ihre Schulden loswerden und ihre Segel einholen. Das heißt nicht, alles zu verkaufen, aber es heißt, die Schulden zurückzuzahlen und nicht mehr auf Kredit zu spekulieren."
Die Ökonomen sehen in der Regel nur die Gegenwart und die nahe zurückliegende Vergangenheit. Aus den aktuellen Daten leiten sie ihre Analysen für die Zukunft ab. Das erklärt auch, warum alle auf die "nächsten Zahlen" warten, denn die könnten ja wieder mehr Aufschluss über die Zukunft bringen. Ist das Bruttosozialprodukt des letzten Quartals beispielsweise stärker gestiegen als im Quartal davor, ist für die meisten Analysten die Welt in bester Ordnung und sie sehen sich bestätigt, diesen "Trend" in alle Ewigkeit fortzuschreiben.
Mit Aktien- oder anderen Prognosen ist es genauso. Sind die Aktien lange genug gestiegen, "werden sie auch weiter steigen". Mit steigenden Aktien schrauben die "Gurus" wie Ralph Alcampora oder Abby Cohen ihre Erwartungen nach oben, nachdem ihre letzte Prognose viel zu früh überschritten wurde. Niemand äußert gern pessimistische Aussichten, denn das will in der derzeitigen Phase keiner hören. Andererseits hat KEINER Ende der 70-er Jahre steigende Aktien prognostiziert. Da wäre es aber angebracht gewesen. Ich korrigiere mich: Einer hat doch, nämlich Robert Prechter, Elliott-Spezialist, hat für die kommende 5. Welle einen Dow Jones von etwa 3.700 in den nächsten Jahren prognostiziert. Diese Prognose fiel in eine regelrecht depressive Aktienstimmung, nachdem der Dow Jones bei damals etwa 800 Punkten über 16 Jahre lang nicht einmal sein Hoch von 1962 wieder erreicht hatte. Seine Prognose wurde selbstverständlich als Utopie abgetan - sie war es auch, denn es sind ja sogar 11.750 Punkte geworden.
Ein Kollaps an der Wall Street und eine folgende Wirtschaftsdepression sind für die nahe Zukunft sehr wahrscheinlich. Die Geschichte lehrt jedoch, dass Warnungen in einer Euphorie weitgehend auf taube Ohren stoßen. So war es immer und so wird es auch diesmal sein. Und die Geschichte wird sich daher wiederholen, weil die Masse aus der Vergangenheit nicht gelernt hat und es nie tun wird.
Vielleicht können aber einige doch etwas lernen, auch wenn sie den Lauf der Dinge nicht verändern können.
Alle Aktienmarkt-Crashs waren von der Mehrheit nicht erwartet, besonders nicht von Ökonomen. Das ist die erste Lektion aus der Geschichte.
"In ein paar Monaten erwarte ich die Aktien sehr viel höher als heute", sagte Amerikas angesehener und berühmter Wirtschaftsprofessor Irving Fisher 14 Tage vor dem ebenfalls berühmten 29. Oktober 1929.
"Eine schwere Depression wie 1920-21 ist jenseits aller Möglichkeiten". Das war das Ergebnis einer Studie der Harvard Economic Society wenige Tage nach dem initialen Crash. Nach fortwährenden optimistischen Prognosen in der Folgezeit hat der frühere brain trust 1932 seine Tätigkeit eingestellt.
Somit haben die beiden damals führenden Institutionen keinen Crash kommen sehen und auch die Depression, während sie sich immer weiter entwickelte, ignoriert und verneint. Und sie waren davon offenbar auch überzeugt: Irving Fisher hat durch die Baisse etwa 150 Mio Dollar (nach heutigem Wert) verloren.
Ein Finanzkollaps geschieht nie, wenn die Zeiten schlecht sind. Dies ist eine weitere Lektion der Geschichte.
Vor einem Kollaps sagen Ökonomen und Analysten, es sei die beste aller Welten für Wirtschaft und Gesellschaft. Die makroökonomischen Daten sehen ja auch vor einem Crash gut aus - vordergründig betrachtet. Die USA befindet sich bereits seit 9 Jahren im Aufschwung, die Produktivität steigt, die Unternehmensgewinne auch, die Zinsen (noch) sind niedrig, die Inflation auch, die Arbeitslosenquote sinkt und vor allem - die Aktien steigen. Sie sind auch der Hauptgrund für das historisch hohe "consumer confidence", das Verbrauchervertrauen. Dies wiederum lässt die zuversichtlichen, sorglosen Verbraucher nicht ans Sparen denken, sondern sie geben mehr aus als sie einnehmen. Sie machen sogar Schulden in der sicheren Annahme, alles wird nur noch besser und das Zurückzahlen ist kein Problem. Für alles werden immer mehr Kredite aufgenommen, für Autos, Häuser, usw.; die Hauskredite haben auch noch nie so eine hohe Quote im Vergleich zum Kaufpreis gehabt. Es werden sogar - und das ist die Krönung des Ganzen - Kredite aufgenommen, um damit Aktien zu kaufen, und zwar mehr als je zuvor. Die Zuflüsse in Aktienfonds steigen seit Jahren an. Das einzige mit Aktien verbundene Risiko wird noch darin gesehen, keine oder nicht genug zu haben. Die allgemeine Zuversicht ist ansteckend. Jeder wird immer zuversichtlicher, jeder macht Kredite, auch der Staat (wenn auch die USA angeblich in vielen Jahren schuldenfrei sein will).
Und wehe, einer warnt in dieser euphorischen Stimmung vor den gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Fehlentwicklungen oder gar den Übertreibungen an der Aktienbörse!
"Das kann man nicht mit früher vergleichen!", "Heute ist alles anders!", "Das Internet ist die Zukunft!", usw.
Die Argumente sind zwar vordergründig stichhaltig, aber: GENAUSO WAR ES 1929. Auch damals sprach man von einer "new era" und davon, dass die alten Aktienbewertungsmaßstäbe nicht mehr gelten. Die guten Zeiten werden unendlich in die Zukunft extrapoliert und jeder, der das nicht so sieht, wird als Crashprophet (=Dummkopf) bezeichnet.
Das sind die Rahmenbedingungen, in denen eine Baisse beginnt, wenn es nicht mehr besser sein kann. Das ist dann die Phase, in denen einzelne Aktien oder Bereiche von Aktien plötzlich kometenhaft steigen, weil in ihnen "die Zukunft" steckt, eine Zukunft, die noch viel rosiger ist als die schon rosige Gegenwart. (1929 waren die Radio- und Autowerte, die die "Neue Ära" darstellten, in den 50-er und 60-er Jahren waren es mal die Biotechnologiewerte, mal die "tronics" mit allem was ein "silicon" oder "tronics" im Namen hatte. Und heute sind die .com`s.) Solche völligen Übertreibungen gedeihen auf einem Boden, der sowieso schon von Zuversicht geprägt ist. Und nur in solchen Zeiten kann ein Präsident, der sich des Meineids schuldig gemacht hat, mit einer Verwarnung davon kommen.
Das sind die Gründe, warum eine Baisse von der Masse nicht für möglich gehalten wird und, wenn sie dann kommt, auch von den Ökonomen als völlig überraschend und "unvorhersehbar" angesehen wird und die meisten "auf dem falschen Fuß erwischt", möglichst mit hohen (kreditfinanzierten) Aktienbeständen oder in einer Situation, in der die vermeintlichen Aktiengewinne bereits ausgegeben sind, bevor sie realisiert wurden.
Die schleichenden Fehlentwicklungen, die sich über Jahre hinziehen, werden nicht mehr wahrgenommen und als "normal" angesehen (wie z. B. die strukturelle Arbeitslosigkeit in Europa, die nicht mehr mit konventionellen Mitteln zu lösenden Rentenprobleme, die Verschuldung in allen Bereichen, die Ausweitung der Geldmenge, die ungleichmäßige Einkommensverteilung, ...).
Der Beginn jeder Baisse geht einher mit einem hoch verschuldeten privaten Sektor, zeigt die Geschichte. Schulden sind ein Zeichen von Zuversicht und Vertrauen (das die Japaner nach 9 Jahren Depression nicht mehr haben, die Sparquote dort beträgt nie zuvor gesehene 20 % - in den zuversichtlichen USA waren es kürzlich ebenfalls nie gesehene minus 0,2 % - bevor die Statistiken "korrigiert" wurden). Zuversicht und Vertrauen, die Schulden zurückzahlen zu können - und bei den Gläubigern das Vertrauen, ihr Geld zurückzubekommen. Niedrige Zinsen (der Preis für Geld) sind ebenfalls ein Zeichen für Vertrauen. Übermäßige Verschuldung ist daher ein Zeichen von übermäßigem Vertrauen und im späten Stadium von Euphorie. Es ist im Nachhinein so einfach, diese Übertreibungen als irrational zu analysieren, aber wenn alle drin stecken, ist es unmöglich. Bereits im November 1996 wurde der Fall erwähnt (Wall Street Journal), dass eine Bank einem Hauskäufer den Kaufpreis zu 100 % finanziert hat, einem Käufer, der kein geregeltes Einkommen hatte, gerade geschieden war und dessen voriges Haus zwangsversteigert worden war. Man hat es als in dieser Phase als "etwas zu großes Vertrauen der Bank" bezeichnet, aber in späteren Phasen wird es rückblickend sicher anders genannt. Vielleicht "irrational exuberance".
Die Erfahrung zeigt, dass die Euphorie kurz vor einem Crash "rasend" wird. Ein KGV von 1.900 wie kürzlich bei Yahoo! ist so ein Beispiel von vielen. 1989 argumentierten die Analysten, in Japan seien "die Bilanzierungssysteme anders", und das rechtfertige durchaus einen Nikkei von 39.000 Punkten und KGVs von 50 und mehr. Psychologen nennen diese allgemeine Verdrängung von Warnzeichen sowie die Rationalisierung von riskanten Engagements "kognitive Dissonanz". Wir wollen es nicht sehen, wir wollen es nicht wissen, wir rechtfertigen das eigentlich Unrechtfertigbare.
Euphorie führt zu Sorglosigkeit. In USA beträgt die Dividendenrendite der S&P500-Aktien unter 1,5 % - nur halb so viel wie 1929 vor dem Crash. Und außerdem nur ein Viertel dessen, was man heute für die viel weniger riskanten US-Treasuries kassieren kann. Aktienkäufer kaufen heute Aktien, weil sie sicher sind, sie später an jemand anderen teurer wieder zu verkaufen ("greater fool theory").
Und wieder lehrt die Geschichte, dass dies die Endphase der Hausse ist.
Die meisten werden verlieren. Über 90 % des Geldes, das zur Zeit in Aktienfonds steckt, ist innerhalb der letzten 5 Jahre in diese Fonds geflossen, frisches Geld also, das noch keine Baisse, keinen Crash, nur Mini-Korrekturen erlebt hat. Jeder Rückgang freut doch heute die Anleger, weil sie noch einmal die Gelegenheit bekommen "billig nachzukaufen". Was aber, wenn es diesmal gar keine Korrektur ist, sondern eine lange Baisse? Und nach eine Hausse kommt eine Baisse, das wird niemand bestreiten. War das eine Hausse seit 1982? Und ob!
Die steigende Verschuldung, die bereits deutlich höher ist als 1929 (gemessen am BSP), schafft eine anfällige und fragile Wirtschaft. Ein Kartenhaus, bei dem nur ein kleiner Baustein zusammenbrechen muss. LTCM in 1998 wäre ein ausreichender Anlass gewesen, aber die Konsequenzen wurden gerade noch durch die spektakuläre Rettungsmaßnahme erstickt. Selbst die Deutsche Bank, die an LTCM gar nicht beteiligt war, hat einen dreistelligen Millionenbetrag zur Verfügung gestellt. Warum wohl?
Durch die Rettung von LTCM sind die Probleme aber nicht beseitigt, sondern nur verschoben. Die Party geht nämlich ungehemmt weiter, nach dem Motto: "Wir werden ja aufgefangen." - bis es nicht mehr geht.
Noch ein paar Fakten für die, die immer wieder sagen "Heute ist es anders": 1920 hatten die USA einen Budgetüberschuss und einen Leistungsbilanzüberschuss. Heute (abgesehen von den letzten Monaten) ein Budgetdefizit und ein Rekord-Handelsbilanzdefizit. In den 20er Jahren waren die USA der Welt größter Gläubiger, heute sind sie der Welt größter Schuldner. Wenn die ewigen Optimisten das mit "heute ist alles anders" meinen, haben sie in der Tat recht.
Wenn die Euphorie in Pessimismus umschlägt, wird die Verschuldung, die bis dahin mit Optimismus und Zuversicht gerechtfertigt wurde, als gefährlich angesehen. Gläubiger versuchen dann, ihre Gelder einzutreiben, denn die Zuversicht einer späteren Rückzahlung ist plötzlich weg. Zinsen für nicht einwandfreie Schuldner schießen in die Höhe (Beispiel Asienkrise, Russlandkrise).
So war es, und so wird es sein.
Mit dem Ende der Euphorie beginnt die Rückforderung (und Liquidation!) von Schulden, die Geldmenge sinkt, Deflation beginnt. Bankrotte verstärken diese Entwicklung. Aus allgemeiner Sorge wird mehr gespart und weniger konsumiert. Die Preise fallen und schon deswegen wird Konsum aufgeschoben. Eine Spirale nach unten beginnt und beschleunigt sich. Am Ende dieses Prozesses liegt die Wirtschaft regelrecht am Boden. Von Schulden will niemand etwas wissen, und es gibt auch fast keine mehr. Entweder sind sie zurückgezahlt worden oder wurden uneinbringbar.
Erst dann kann ein Aufschwung beginnen - ohne die Last der Schulden.
In Japan betragen die Gesamtschulden heute noch ein Mehrfaches des BSP, weil der Staat durch zahlreiche (erfolglose) Konjunkturprogramme und Banken-Rettungsversuche die notwendige Bereinigung verhindert bzw. hinausgezögert hat. Am Ende wird es nicht anders gehen. Japan ist daher noch lange nicht "über dem Berg", besonders weil andere Länder (z. B. China und Südamerika) erst am Anfang der bisher verdeckten Probleme stehen.
Übrigens: Behaupten nicht die Optimisten, die Zentralbanken wüssten heute, Depressionen zu vermeiden? Die japanische Notenbank hat die Zinsen auf nahezu Null gesenkt, es gibt also praktisch kostenlosen Kredit. Trotzdem sinkt das BSP immer noch. Die Leute wollen keinen Kredit, denn Kredit ist etwas gefährliches. Sie sparen lieber - besagte 20 % ihres Einkommens. Die Amerikaner sind noch in der Phase davor, in der Kredite ein Zeichen von Zuversicht sind.
Hat Keynes uns nicht gelehrt, dass eine expansive Fiskalpolitik der Schlüssel zur Vermeidung von Krisen und der Weg aus Depressionen ist?
Wall Street ist in ihrem finalen Stadium des Super-Bull-Market. Der kommende Kollaps wird ein weltweiter, denn die alle Aktienmärkte sind eng mit dem Schicksal der Wall Street verbunden. Selbst Märkte in einem ganz anderen Zyklus werden, wenn auch gemildert, getroffen.
Aber viele Aktienmärkte sind in der gleichen Phase wie die Wall Street: Westeuropa, Kanada, Australien und andere.
Die kommende Baisse wird nicht nur eine Korrektur, sondern "ganz nebenbei" eine schwere Wirtschaftsdepression.
http://buerger.metropolis.de/elliottwaves/
Man kann aber - und die Elliott-Wellen-Analyse ist dabei ein ausgezeichnetes (wahrscheinlich das einzige) Hilfsmittel - frühzeitig erkennen, wenn es richtig gefährlich wird. Und man kann das mögliche, sogar wahrscheinliche Ausmaß eines Crashs, oder besser: einer Baisse, abschätzen. Denn im Gegensatz zu anderen Methoden, vor allem der "fundamental" argumentierenden, beschäftigt man sich bei den Elliott-Wellen zwangsläufig mit der Geschichte und mit sehr langfristigen Zyklen.
Die Gläubigen einer "New Era" verdrehen bei jeder Warnung und jedem Verweis auf 1929 die Augen, doch die meisten haben keine Kenntnisse darüber, was in den 20er Jahren wirklich geschah. Auch 1929 gab es (wenige) Warner, einer von Ihnen Roger Babson, der im September 1929 schrieb:
"Schönes Wetter kann nicht ewig andauern. Die Wirtschaftszyklus gelten auch heute noch, wie früher. Das Federal Reserve System hat die Banken gestärkt, aber es hat nicht die Natur der Menschen verändert. Die Leute machen Schulden und spekulieren wie nie zuvor in unserer Geschichte. Früher oder später wird der Crash kommen und er kann schrecklich werden. Weise sind die Investoren, die jetzt ihre Schulden loswerden und ihre Segel einholen. Das heißt nicht, alles zu verkaufen, aber es heißt, die Schulden zurückzuzahlen und nicht mehr auf Kredit zu spekulieren."
Die Ökonomen sehen in der Regel nur die Gegenwart und die nahe zurückliegende Vergangenheit. Aus den aktuellen Daten leiten sie ihre Analysen für die Zukunft ab. Das erklärt auch, warum alle auf die "nächsten Zahlen" warten, denn die könnten ja wieder mehr Aufschluss über die Zukunft bringen. Ist das Bruttosozialprodukt des letzten Quartals beispielsweise stärker gestiegen als im Quartal davor, ist für die meisten Analysten die Welt in bester Ordnung und sie sehen sich bestätigt, diesen "Trend" in alle Ewigkeit fortzuschreiben.
Mit Aktien- oder anderen Prognosen ist es genauso. Sind die Aktien lange genug gestiegen, "werden sie auch weiter steigen". Mit steigenden Aktien schrauben die "Gurus" wie Ralph Alcampora oder Abby Cohen ihre Erwartungen nach oben, nachdem ihre letzte Prognose viel zu früh überschritten wurde. Niemand äußert gern pessimistische Aussichten, denn das will in der derzeitigen Phase keiner hören. Andererseits hat KEINER Ende der 70-er Jahre steigende Aktien prognostiziert. Da wäre es aber angebracht gewesen. Ich korrigiere mich: Einer hat doch, nämlich Robert Prechter, Elliott-Spezialist, hat für die kommende 5. Welle einen Dow Jones von etwa 3.700 in den nächsten Jahren prognostiziert. Diese Prognose fiel in eine regelrecht depressive Aktienstimmung, nachdem der Dow Jones bei damals etwa 800 Punkten über 16 Jahre lang nicht einmal sein Hoch von 1962 wieder erreicht hatte. Seine Prognose wurde selbstverständlich als Utopie abgetan - sie war es auch, denn es sind ja sogar 11.750 Punkte geworden.
Ein Kollaps an der Wall Street und eine folgende Wirtschaftsdepression sind für die nahe Zukunft sehr wahrscheinlich. Die Geschichte lehrt jedoch, dass Warnungen in einer Euphorie weitgehend auf taube Ohren stoßen. So war es immer und so wird es auch diesmal sein. Und die Geschichte wird sich daher wiederholen, weil die Masse aus der Vergangenheit nicht gelernt hat und es nie tun wird.
Vielleicht können aber einige doch etwas lernen, auch wenn sie den Lauf der Dinge nicht verändern können.
Alle Aktienmarkt-Crashs waren von der Mehrheit nicht erwartet, besonders nicht von Ökonomen. Das ist die erste Lektion aus der Geschichte.
"In ein paar Monaten erwarte ich die Aktien sehr viel höher als heute", sagte Amerikas angesehener und berühmter Wirtschaftsprofessor Irving Fisher 14 Tage vor dem ebenfalls berühmten 29. Oktober 1929.
"Eine schwere Depression wie 1920-21 ist jenseits aller Möglichkeiten". Das war das Ergebnis einer Studie der Harvard Economic Society wenige Tage nach dem initialen Crash. Nach fortwährenden optimistischen Prognosen in der Folgezeit hat der frühere brain trust 1932 seine Tätigkeit eingestellt.
Somit haben die beiden damals führenden Institutionen keinen Crash kommen sehen und auch die Depression, während sie sich immer weiter entwickelte, ignoriert und verneint. Und sie waren davon offenbar auch überzeugt: Irving Fisher hat durch die Baisse etwa 150 Mio Dollar (nach heutigem Wert) verloren.
Ein Finanzkollaps geschieht nie, wenn die Zeiten schlecht sind. Dies ist eine weitere Lektion der Geschichte.
Vor einem Kollaps sagen Ökonomen und Analysten, es sei die beste aller Welten für Wirtschaft und Gesellschaft. Die makroökonomischen Daten sehen ja auch vor einem Crash gut aus - vordergründig betrachtet. Die USA befindet sich bereits seit 9 Jahren im Aufschwung, die Produktivität steigt, die Unternehmensgewinne auch, die Zinsen (noch) sind niedrig, die Inflation auch, die Arbeitslosenquote sinkt und vor allem - die Aktien steigen. Sie sind auch der Hauptgrund für das historisch hohe "consumer confidence", das Verbrauchervertrauen. Dies wiederum lässt die zuversichtlichen, sorglosen Verbraucher nicht ans Sparen denken, sondern sie geben mehr aus als sie einnehmen. Sie machen sogar Schulden in der sicheren Annahme, alles wird nur noch besser und das Zurückzahlen ist kein Problem. Für alles werden immer mehr Kredite aufgenommen, für Autos, Häuser, usw.; die Hauskredite haben auch noch nie so eine hohe Quote im Vergleich zum Kaufpreis gehabt. Es werden sogar - und das ist die Krönung des Ganzen - Kredite aufgenommen, um damit Aktien zu kaufen, und zwar mehr als je zuvor. Die Zuflüsse in Aktienfonds steigen seit Jahren an. Das einzige mit Aktien verbundene Risiko wird noch darin gesehen, keine oder nicht genug zu haben. Die allgemeine Zuversicht ist ansteckend. Jeder wird immer zuversichtlicher, jeder macht Kredite, auch der Staat (wenn auch die USA angeblich in vielen Jahren schuldenfrei sein will).
Und wehe, einer warnt in dieser euphorischen Stimmung vor den gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Fehlentwicklungen oder gar den Übertreibungen an der Aktienbörse!
"Das kann man nicht mit früher vergleichen!", "Heute ist alles anders!", "Das Internet ist die Zukunft!", usw.
Die Argumente sind zwar vordergründig stichhaltig, aber: GENAUSO WAR ES 1929. Auch damals sprach man von einer "new era" und davon, dass die alten Aktienbewertungsmaßstäbe nicht mehr gelten. Die guten Zeiten werden unendlich in die Zukunft extrapoliert und jeder, der das nicht so sieht, wird als Crashprophet (=Dummkopf) bezeichnet.
Das sind die Rahmenbedingungen, in denen eine Baisse beginnt, wenn es nicht mehr besser sein kann. Das ist dann die Phase, in denen einzelne Aktien oder Bereiche von Aktien plötzlich kometenhaft steigen, weil in ihnen "die Zukunft" steckt, eine Zukunft, die noch viel rosiger ist als die schon rosige Gegenwart. (1929 waren die Radio- und Autowerte, die die "Neue Ära" darstellten, in den 50-er und 60-er Jahren waren es mal die Biotechnologiewerte, mal die "tronics" mit allem was ein "silicon" oder "tronics" im Namen hatte. Und heute sind die .com`s.) Solche völligen Übertreibungen gedeihen auf einem Boden, der sowieso schon von Zuversicht geprägt ist. Und nur in solchen Zeiten kann ein Präsident, der sich des Meineids schuldig gemacht hat, mit einer Verwarnung davon kommen.
Das sind die Gründe, warum eine Baisse von der Masse nicht für möglich gehalten wird und, wenn sie dann kommt, auch von den Ökonomen als völlig überraschend und "unvorhersehbar" angesehen wird und die meisten "auf dem falschen Fuß erwischt", möglichst mit hohen (kreditfinanzierten) Aktienbeständen oder in einer Situation, in der die vermeintlichen Aktiengewinne bereits ausgegeben sind, bevor sie realisiert wurden.
Die schleichenden Fehlentwicklungen, die sich über Jahre hinziehen, werden nicht mehr wahrgenommen und als "normal" angesehen (wie z. B. die strukturelle Arbeitslosigkeit in Europa, die nicht mehr mit konventionellen Mitteln zu lösenden Rentenprobleme, die Verschuldung in allen Bereichen, die Ausweitung der Geldmenge, die ungleichmäßige Einkommensverteilung, ...).
Der Beginn jeder Baisse geht einher mit einem hoch verschuldeten privaten Sektor, zeigt die Geschichte. Schulden sind ein Zeichen von Zuversicht und Vertrauen (das die Japaner nach 9 Jahren Depression nicht mehr haben, die Sparquote dort beträgt nie zuvor gesehene 20 % - in den zuversichtlichen USA waren es kürzlich ebenfalls nie gesehene minus 0,2 % - bevor die Statistiken "korrigiert" wurden). Zuversicht und Vertrauen, die Schulden zurückzahlen zu können - und bei den Gläubigern das Vertrauen, ihr Geld zurückzubekommen. Niedrige Zinsen (der Preis für Geld) sind ebenfalls ein Zeichen für Vertrauen. Übermäßige Verschuldung ist daher ein Zeichen von übermäßigem Vertrauen und im späten Stadium von Euphorie. Es ist im Nachhinein so einfach, diese Übertreibungen als irrational zu analysieren, aber wenn alle drin stecken, ist es unmöglich. Bereits im November 1996 wurde der Fall erwähnt (Wall Street Journal), dass eine Bank einem Hauskäufer den Kaufpreis zu 100 % finanziert hat, einem Käufer, der kein geregeltes Einkommen hatte, gerade geschieden war und dessen voriges Haus zwangsversteigert worden war. Man hat es als in dieser Phase als "etwas zu großes Vertrauen der Bank" bezeichnet, aber in späteren Phasen wird es rückblickend sicher anders genannt. Vielleicht "irrational exuberance".
Die Erfahrung zeigt, dass die Euphorie kurz vor einem Crash "rasend" wird. Ein KGV von 1.900 wie kürzlich bei Yahoo! ist so ein Beispiel von vielen. 1989 argumentierten die Analysten, in Japan seien "die Bilanzierungssysteme anders", und das rechtfertige durchaus einen Nikkei von 39.000 Punkten und KGVs von 50 und mehr. Psychologen nennen diese allgemeine Verdrängung von Warnzeichen sowie die Rationalisierung von riskanten Engagements "kognitive Dissonanz". Wir wollen es nicht sehen, wir wollen es nicht wissen, wir rechtfertigen das eigentlich Unrechtfertigbare.
Euphorie führt zu Sorglosigkeit. In USA beträgt die Dividendenrendite der S&P500-Aktien unter 1,5 % - nur halb so viel wie 1929 vor dem Crash. Und außerdem nur ein Viertel dessen, was man heute für die viel weniger riskanten US-Treasuries kassieren kann. Aktienkäufer kaufen heute Aktien, weil sie sicher sind, sie später an jemand anderen teurer wieder zu verkaufen ("greater fool theory").
Und wieder lehrt die Geschichte, dass dies die Endphase der Hausse ist.
Die meisten werden verlieren. Über 90 % des Geldes, das zur Zeit in Aktienfonds steckt, ist innerhalb der letzten 5 Jahre in diese Fonds geflossen, frisches Geld also, das noch keine Baisse, keinen Crash, nur Mini-Korrekturen erlebt hat. Jeder Rückgang freut doch heute die Anleger, weil sie noch einmal die Gelegenheit bekommen "billig nachzukaufen". Was aber, wenn es diesmal gar keine Korrektur ist, sondern eine lange Baisse? Und nach eine Hausse kommt eine Baisse, das wird niemand bestreiten. War das eine Hausse seit 1982? Und ob!
Die steigende Verschuldung, die bereits deutlich höher ist als 1929 (gemessen am BSP), schafft eine anfällige und fragile Wirtschaft. Ein Kartenhaus, bei dem nur ein kleiner Baustein zusammenbrechen muss. LTCM in 1998 wäre ein ausreichender Anlass gewesen, aber die Konsequenzen wurden gerade noch durch die spektakuläre Rettungsmaßnahme erstickt. Selbst die Deutsche Bank, die an LTCM gar nicht beteiligt war, hat einen dreistelligen Millionenbetrag zur Verfügung gestellt. Warum wohl?
Durch die Rettung von LTCM sind die Probleme aber nicht beseitigt, sondern nur verschoben. Die Party geht nämlich ungehemmt weiter, nach dem Motto: "Wir werden ja aufgefangen." - bis es nicht mehr geht.
Noch ein paar Fakten für die, die immer wieder sagen "Heute ist es anders": 1920 hatten die USA einen Budgetüberschuss und einen Leistungsbilanzüberschuss. Heute (abgesehen von den letzten Monaten) ein Budgetdefizit und ein Rekord-Handelsbilanzdefizit. In den 20er Jahren waren die USA der Welt größter Gläubiger, heute sind sie der Welt größter Schuldner. Wenn die ewigen Optimisten das mit "heute ist alles anders" meinen, haben sie in der Tat recht.
Wenn die Euphorie in Pessimismus umschlägt, wird die Verschuldung, die bis dahin mit Optimismus und Zuversicht gerechtfertigt wurde, als gefährlich angesehen. Gläubiger versuchen dann, ihre Gelder einzutreiben, denn die Zuversicht einer späteren Rückzahlung ist plötzlich weg. Zinsen für nicht einwandfreie Schuldner schießen in die Höhe (Beispiel Asienkrise, Russlandkrise).
So war es, und so wird es sein.
Mit dem Ende der Euphorie beginnt die Rückforderung (und Liquidation!) von Schulden, die Geldmenge sinkt, Deflation beginnt. Bankrotte verstärken diese Entwicklung. Aus allgemeiner Sorge wird mehr gespart und weniger konsumiert. Die Preise fallen und schon deswegen wird Konsum aufgeschoben. Eine Spirale nach unten beginnt und beschleunigt sich. Am Ende dieses Prozesses liegt die Wirtschaft regelrecht am Boden. Von Schulden will niemand etwas wissen, und es gibt auch fast keine mehr. Entweder sind sie zurückgezahlt worden oder wurden uneinbringbar.
Erst dann kann ein Aufschwung beginnen - ohne die Last der Schulden.
In Japan betragen die Gesamtschulden heute noch ein Mehrfaches des BSP, weil der Staat durch zahlreiche (erfolglose) Konjunkturprogramme und Banken-Rettungsversuche die notwendige Bereinigung verhindert bzw. hinausgezögert hat. Am Ende wird es nicht anders gehen. Japan ist daher noch lange nicht "über dem Berg", besonders weil andere Länder (z. B. China und Südamerika) erst am Anfang der bisher verdeckten Probleme stehen.
Übrigens: Behaupten nicht die Optimisten, die Zentralbanken wüssten heute, Depressionen zu vermeiden? Die japanische Notenbank hat die Zinsen auf nahezu Null gesenkt, es gibt also praktisch kostenlosen Kredit. Trotzdem sinkt das BSP immer noch. Die Leute wollen keinen Kredit, denn Kredit ist etwas gefährliches. Sie sparen lieber - besagte 20 % ihres Einkommens. Die Amerikaner sind noch in der Phase davor, in der Kredite ein Zeichen von Zuversicht sind.
Hat Keynes uns nicht gelehrt, dass eine expansive Fiskalpolitik der Schlüssel zur Vermeidung von Krisen und der Weg aus Depressionen ist?
Wall Street ist in ihrem finalen Stadium des Super-Bull-Market. Der kommende Kollaps wird ein weltweiter, denn die alle Aktienmärkte sind eng mit dem Schicksal der Wall Street verbunden. Selbst Märkte in einem ganz anderen Zyklus werden, wenn auch gemildert, getroffen.
Aber viele Aktienmärkte sind in der gleichen Phase wie die Wall Street: Westeuropa, Kanada, Australien und andere.
Die kommende Baisse wird nicht nur eine Korrektur, sondern "ganz nebenbei" eine schwere Wirtschaftsdepression.
http://buerger.metropolis.de/elliottwaves/
Komisch, im März hat das niemand gesagt.
Pringle
Pringle
!
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Hi!!!!
JOURNALISTEN SIND HUREN.
Seit 7 Jahren mach ich jetzt das Auf und Ab an den Börsen mit. Ich hatte Tag, da hab ich gekotzt, andere Tage, da war ich im 7. Himmel.
Immer, wenn es solche Phasen wie jetzt gab, kam dieses Journalistenpack mit den Horror-Scenarien, lieferte ganz das, was das Volk hören wollte.
Den Gruseleffekte können unterhaltsam und erotisch sein.
Übrigens, unterm Schnitt hab ich all die Jahre eine gute Performance gehabt. Bin heute in Branchen investiert, die es vor 5 Jahren noch nicht gab, und werde in 2 Jahren in Branchen investiert sein, die es heute noch nicht gibt.
Wenn ich das düstere Gesülze glauben wollte, müsste ich mir heute noch die Kugel setzen.
Denn dann wäre meine Arbeitslosigkeit, mein sozialer Niedergang, das Wertloswerden meiner Immobilien- und Sachinvestitionen, meiner Lebensversicherungen,
meine Rentenansprüche, meine Bankguthaben, meiner Firmenbeteiligung und, und, und, so sicher wie das Amen in der Kirche.
Wer so eine Scheisse publiziert, hat nicht verstanden, wie sich das Geflecht der Volkswirtschaften seit den 30ern, der 60ern, den 80ern etc. verändert hat
und in welch unvergleichlich größereren und sichereren Dimensionen sich dies Systeme bewegen.
Mein Kommentar, auch aus 3 chrashs insgesamt, zu diesem Beitrag:
Und tschüss
JOURNALISTEN SIND HUREN.
Seit 7 Jahren mach ich jetzt das Auf und Ab an den Börsen mit. Ich hatte Tag, da hab ich gekotzt, andere Tage, da war ich im 7. Himmel.
Immer, wenn es solche Phasen wie jetzt gab, kam dieses Journalistenpack mit den Horror-Scenarien, lieferte ganz das, was das Volk hören wollte.
Den Gruseleffekte können unterhaltsam und erotisch sein.
Übrigens, unterm Schnitt hab ich all die Jahre eine gute Performance gehabt. Bin heute in Branchen investiert, die es vor 5 Jahren noch nicht gab, und werde in 2 Jahren in Branchen investiert sein, die es heute noch nicht gibt.
Wenn ich das düstere Gesülze glauben wollte, müsste ich mir heute noch die Kugel setzen.
Denn dann wäre meine Arbeitslosigkeit, mein sozialer Niedergang, das Wertloswerden meiner Immobilien- und Sachinvestitionen, meiner Lebensversicherungen,
meine Rentenansprüche, meine Bankguthaben, meiner Firmenbeteiligung und, und, und, so sicher wie das Amen in der Kirche.
Wer so eine Scheisse publiziert, hat nicht verstanden, wie sich das Geflecht der Volkswirtschaften seit den 30ern, der 60ern, den 80ern etc. verändert hat
und in welch unvergleichlich größereren und sichereren Dimensionen sich dies Systeme bewegen.
Mein Kommentar, auch aus 3 chrashs insgesamt, zu diesem Beitrag:
Und tschüss
Nachtrag: Vor dem Crash haben die Japaner Golfklubmitgliedschaften für Millionen von Dollar gehandelt, wie Wertpapiere.
DAS ist `irrational exuberance`.
DAS ist `irrational exuberance`.
Ich gebe Dir recht, Cashnet. Das was zur Zeit passiert, ist genauso unverantwortlich wie das letztes Jahr. Da wurden die Anleger scharenweise in die überteuerten Werte reingetrieben. Jetzt werden sie in Scharen mit Riesenverlusten aus den Werten wieder herausgetrieben. Mich erinnert dieses Gerede im Detail an das vor drei, vor zwei und das das vom letzten Jahr. Es kann durchaus sein, daß es noch weiter nach unten geht und niemand weiß, wie weit es gehen wird, aber gerade so werden Existenzen vernichtet, in dem solche Horrorszenarien geboren werden.
Auch eine Abkühlung der US-Konjunktur heißt noch lange nicht, daß der Hoghtechboom zuende ist. Das Wachstum dort wird sich in vielen Bereichen bei vielen Firmen fortsetzen und auch nach einer weiteren Korrektur werden sich die Kurse erholen, vielleicht so schnell, daß kaum jemand seinen Augen trauen wird.
Pringle
Auch eine Abkühlung der US-Konjunktur heißt noch lange nicht, daß der Hoghtechboom zuende ist. Das Wachstum dort wird sich in vielen Bereichen bei vielen Firmen fortsetzen und auch nach einer weiteren Korrektur werden sich die Kurse erholen, vielleicht so schnell, daß kaum jemand seinen Augen trauen wird.
Pringle
@Pringle: Die Artikel wurden bereits 1999 publiziert.
@cherub: völlig korrekt, eine weltweite Depression infolge Börsencrashs in Amiland ist daher aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich.
@cashnet: Gewinner gibts immer, vorausschauende Anleger sind stets im Vorteil.
@cherub: völlig korrekt, eine weltweite Depression infolge Börsencrashs in Amiland ist daher aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich.
@cashnet: Gewinner gibts immer, vorausschauende Anleger sind stets im Vorteil.
Sagt mal, wird hier eine Sekte gegründet oder was? Und was hat das überhaupt mit FSQT zu tun?
Rußland hat zwischenzeitlich 90% vom Hoch eingebüßt, warum sollte das für die Nasdaq und dem Neuen Markt nicht gelten ?
Euer Seuchenvogel
Euer Seuchenvogel
hahaha, weil die Russische Wirtschaft ein großer Haufen Scheiße ist vielleicht ?
Hmmm....
Warte mal....
Gewisse Parallelen zum Neuen Markt gibt es ja doch....
Aber eben nur gewisse
Hmmm....
Warte mal....
Gewisse Parallelen zum Neuen Markt gibt es ja doch....
Aber eben nur gewisse
Ja dann ziehen wir doch unser Geld von der Nasdaq ab und gehen nach Russland.
Frage an Seuchenvogel - Skydiver - und andere Pessimisten.
Mal angenommen die Szenarien würden tatsächlich so oder ähnlich eintreffen.
(An alle Optimisten gleichmal, das -ob wirklich- und -wann- ist mal egal.)
Was sind in diesen Fall die besten Anlagen, welche Maßnahmen wären zu treffen, wie wäre man am Besten geschützt - welche "Überlebensausrüstung" am Kapitalmarkt zu bevorzugen .......... usw.
Es ist zwar schön über Szenarien zu spekulieren und philosophieren - aber es müssen schon Lösungsmöglichkeiten bzw. Schutzmaßnahmen auch aufgezeigt werden.
Und bitte nicht Vorschläge, wie alle Aktien verkaufen, ...... damit wird es bei weitem nicht getan sein.
Bin mal gespannt, ob interessante Beiträge kommen. Man könnte damit auch einen neuen Thread öffnen (aber bitte mit Hinweis unter welcher Überschrift)
Danke
Mal angenommen die Szenarien würden tatsächlich so oder ähnlich eintreffen.
(An alle Optimisten gleichmal, das -ob wirklich- und -wann- ist mal egal.)
Was sind in diesen Fall die besten Anlagen, welche Maßnahmen wären zu treffen, wie wäre man am Besten geschützt - welche "Überlebensausrüstung" am Kapitalmarkt zu bevorzugen .......... usw.
Es ist zwar schön über Szenarien zu spekulieren und philosophieren - aber es müssen schon Lösungsmöglichkeiten bzw. Schutzmaßnahmen auch aufgezeigt werden.
Und bitte nicht Vorschläge, wie alle Aktien verkaufen, ...... damit wird es bei weitem nicht getan sein.
Bin mal gespannt, ob interessante Beiträge kommen. Man könnte damit auch einen neuen Thread öffnen (aber bitte mit Hinweis unter welcher Überschrift)
Danke
@OKP
Die Frage ist, ob FED und Investmentbanker den Aktienmarkt weiterhin noch einigermassen stabil halten können. Sollte dies gelingen, kann es auch in absehbarer Zeit mal wieder aufwärts gehen. Sollte allerdings der Verkaufsdruck weiter zunehmen, beispielsweise infolge einer Welle von Zwangsliquidationen, ist auch das gegenwärtige Niveau nicht mehr zu halten.
Hier ein Chart zur Entwicklung des margin debt, hatte grade keinen besseren zur Hand:
Aktuell bei 200 Mrd. $! Sieht nicht gut aus.
http://www.foxmarketwire.com/080399/debt.sml
Was soll man tun? Will und kann da keine Empfehlungen geben, bin ja kein Börsenguru, aber auch kein Sektierer oder Berufspessimist. Wer Aktien im Depot hat sollte sie vielleicht so gut es geht mit puts absichern, so lassen sich Verluste einigermassen begrenzen. Positionen mit nur 10 oder 20% Verlust könnte man sicherlich auch verkaufen. Cashposition soweit wie möglich ausbauen. First-e bank z.B. zahlt 7% Zinsen- Möglichkeit zum Geld parken. Abwarten, alles hören, alles lesen und vor allem nichts glauben.
Good luck
Sky
Die Frage ist, ob FED und Investmentbanker den Aktienmarkt weiterhin noch einigermassen stabil halten können. Sollte dies gelingen, kann es auch in absehbarer Zeit mal wieder aufwärts gehen. Sollte allerdings der Verkaufsdruck weiter zunehmen, beispielsweise infolge einer Welle von Zwangsliquidationen, ist auch das gegenwärtige Niveau nicht mehr zu halten.
Hier ein Chart zur Entwicklung des margin debt, hatte grade keinen besseren zur Hand:
Aktuell bei 200 Mrd. $! Sieht nicht gut aus.
http://www.foxmarketwire.com/080399/debt.sml
Was soll man tun? Will und kann da keine Empfehlungen geben, bin ja kein Börsenguru, aber auch kein Sektierer oder Berufspessimist. Wer Aktien im Depot hat sollte sie vielleicht so gut es geht mit puts absichern, so lassen sich Verluste einigermassen begrenzen. Positionen mit nur 10 oder 20% Verlust könnte man sicherlich auch verkaufen. Cashposition soweit wie möglich ausbauen. First-e bank z.B. zahlt 7% Zinsen- Möglichkeit zum Geld parken. Abwarten, alles hören, alles lesen und vor allem nichts glauben.
Good luck
Sky
Auf jeden Fall Stop-loss auf alle Werte. Keine emotionalen Bindungen (nach dem Motto: das ist eine
so gute Firma/Aktie, die wird sich erholen ). Die unsichere Präsidentenwahl wurde nur zusammen
mit DELL, Intel, Lagerbestände Cisco zum Anlass genommen, alles zu verkloppen und im Gegensatz
zur letzten Zeit als auf solche schweren Tage explosionsartige Erholungen folgten (US-Notenbanken)
wird diesmal nicht interveniert. Vielleicht will Alan Greenspan die Dummheit der US-Bürger in Bezug
auf den nationalistischen Ignoranten Bush jr. bestrafen.
Eine Möglichkeit sehe ich noch. Einen Teil des Geldes direkt in USA parken und Short-Positionen
eingehen. Denn wenn selbst die heiligen Kühe SUNW, CSCO, CIEN usw. geschlachtet werden,
sehe ich noch lange kein Licht am Ende des Tunnels.
Nichts für Ungut!
so gute Firma/Aktie, die wird sich erholen ). Die unsichere Präsidentenwahl wurde nur zusammen
mit DELL, Intel, Lagerbestände Cisco zum Anlass genommen, alles zu verkloppen und im Gegensatz
zur letzten Zeit als auf solche schweren Tage explosionsartige Erholungen folgten (US-Notenbanken)
wird diesmal nicht interveniert. Vielleicht will Alan Greenspan die Dummheit der US-Bürger in Bezug
auf den nationalistischen Ignoranten Bush jr. bestrafen.
Eine Möglichkeit sehe ich noch. Einen Teil des Geldes direkt in USA parken und Short-Positionen
eingehen. Denn wenn selbst die heiligen Kühe SUNW, CSCO, CIEN usw. geschlachtet werden,
sehe ich noch lange kein Licht am Ende des Tunnels.
Nichts für Ungut!
Also ich sehe Margin debt in einer Gesamthöhe von 200 Milliarden Dollar als keinen Grund zur Beunruhigung.
Das entspricht gut der Marktkapitalisierung von Intel.
Es bedeutet, das nur ein paar Prozent der Gesamtaktien mit Margin gekauft sind.
Wenn wir bei 20-30 % wären, DAS wäre richtig gefährlich.
Aber so ?
Das entspricht gut der Marktkapitalisierung von Intel.
Es bedeutet, das nur ein paar Prozent der Gesamtaktien mit Margin gekauft sind.
Wenn wir bei 20-30 % wären, DAS wäre richtig gefährlich.
Aber so ?
@Cherub
In Wirklichkeit sind die Margins bei mehreren Billionen Dollar ! Lies dir die Zahlen in meinem Posting noch einmal durch.
Die zu und abfließenden Gelder haben ca. ein Hebel von 10 auf die Marktkapitalisierung der Aktien !
Wenn 200 Milliarden Dollar herausgezogen werden, werden ca. 2 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung der Aktien vernichtet.
Euer Seuchenvogel
In Wirklichkeit sind die Margins bei mehreren Billionen Dollar ! Lies dir die Zahlen in meinem Posting noch einmal durch.
Die zu und abfließenden Gelder haben ca. ein Hebel von 10 auf die Marktkapitalisierung der Aktien !
Wenn 200 Milliarden Dollar herausgezogen werden, werden ca. 2 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung der Aktien vernichtet.
Euer Seuchenvogel
13.11.00 Warum Rekordergebnisse zu Kursstürzen führen
Die Erwartungsfalle Von Simone Boehringer
Zur Zeit spinnen die Aktienanalysten, könnte man meinen: Dax-Unternehmen wie Schering, SAP, Infineon oder jüngst auch Siemens melden deutlich zweistellige Zuwachsraten bei Umsatz und Ergebnis, geben optimistische Ausblicke, und ihre Aktien werden von der Börse mit saftigen Kursverlusten abgestraft. „Mal hat man eine gute Nachricht, und der Kurs fällt stark, mal hat man eine schlechte, und die Aktie rührt sich kaum – momentan ist mit allem zu rechnen“, stellte etwa MobilCom-Chef Gerhard Schmid kürzlich in einem Fernseh-Interview resigniert fest. ... Selbst nach der ausgedehnten Korrekturphasen im April, Mai sowie im Oktober liegen die Kurs-/Gewinn-Relationen (KGV) häufig noch sehr hoch. Der Software-Hersteller SAP beispielsweise kostete an der Börse zuletzt das 70-fache des Gewinns, das für das Geschäftsjahr 2001 prognostiziert wird. Siemens müsste mit einem KGV von 26 demnach immerhin 26 Jahre so profitabel arbeiten wie zur Zeit, um seinen Börsenwert zu erwirtschaften. So weit reichende Erwartungen kann niemand auf Dauer erfüllen. In schnelllebigen Märkten wie den High-Tech-Industrien gelten schon Prognosen, die über eineinhalb bis zwei Jahre hinausreichen, als unseriös. Eine faire Bewertung ist Experten zufolge dann erreicht, wenn das KGV in etwa so hoch ist wie die prognostizierten Ertragszuwächse. „Alles darüber hinaus ist kritisch“, heißt es in Analystenkreisen. Und trotzdem haben die meisten Aktienexperten in der Börsenhausse fleißig mitgespielt, fanden immer neue Erklärungen für die teilweise enormen Kurssteigerungen und empfahlen Werte zum Kauf, die nach gesundem Menschenverstand bereits völlig überteuert waren. Börse straft Übertreibung ab Die Quittung kommt jetzt: So häufen sich Firmenmeldungen über Rekordergebnisse und zweistellige Wachstumsprognosen, die „unter den Erwartungen der Analysten liegen“, wie es so schön heißt. Schon eine Bemerkung wie „wir werden nicht ganz so dynamisch wachsen wie bisher“ reicht bei entsprechend hoher Börsenbewertung aus, um als Gewinnwarnung interpretiert zu werden – der Kurseinbruch folgt bestimmt. ... (SZ, 13.11.00)
Kommentar: Es ist eigenartig, wie sich die Betrachtungen ändern: Noch vor wenigen Monaten wurde das KGV als “unmodern” abqualifiziert, da der momentane Gewinn eines Unternehmens unwichtig sei, sondern nur die Erwartungen interessant seien. Nun sieht man wieder mehr auf den eigentlichen Gewinn und realisiert auch, daß es keine zweistelligen Zuwächse auf lange Zeit geben kann. Wenn man sich die KGV s der meisten Firmen ansieht, sind diese nach wie vor hoffnungslos überbewertet - für einen Crash bleibt also noch genug Platz nach unten
http://www.geldcrash.de/Artikel/Crash/crash.html
Die Erwartungsfalle Von Simone Boehringer
Zur Zeit spinnen die Aktienanalysten, könnte man meinen: Dax-Unternehmen wie Schering, SAP, Infineon oder jüngst auch Siemens melden deutlich zweistellige Zuwachsraten bei Umsatz und Ergebnis, geben optimistische Ausblicke, und ihre Aktien werden von der Börse mit saftigen Kursverlusten abgestraft. „Mal hat man eine gute Nachricht, und der Kurs fällt stark, mal hat man eine schlechte, und die Aktie rührt sich kaum – momentan ist mit allem zu rechnen“, stellte etwa MobilCom-Chef Gerhard Schmid kürzlich in einem Fernseh-Interview resigniert fest. ... Selbst nach der ausgedehnten Korrekturphasen im April, Mai sowie im Oktober liegen die Kurs-/Gewinn-Relationen (KGV) häufig noch sehr hoch. Der Software-Hersteller SAP beispielsweise kostete an der Börse zuletzt das 70-fache des Gewinns, das für das Geschäftsjahr 2001 prognostiziert wird. Siemens müsste mit einem KGV von 26 demnach immerhin 26 Jahre so profitabel arbeiten wie zur Zeit, um seinen Börsenwert zu erwirtschaften. So weit reichende Erwartungen kann niemand auf Dauer erfüllen. In schnelllebigen Märkten wie den High-Tech-Industrien gelten schon Prognosen, die über eineinhalb bis zwei Jahre hinausreichen, als unseriös. Eine faire Bewertung ist Experten zufolge dann erreicht, wenn das KGV in etwa so hoch ist wie die prognostizierten Ertragszuwächse. „Alles darüber hinaus ist kritisch“, heißt es in Analystenkreisen. Und trotzdem haben die meisten Aktienexperten in der Börsenhausse fleißig mitgespielt, fanden immer neue Erklärungen für die teilweise enormen Kurssteigerungen und empfahlen Werte zum Kauf, die nach gesundem Menschenverstand bereits völlig überteuert waren. Börse straft Übertreibung ab Die Quittung kommt jetzt: So häufen sich Firmenmeldungen über Rekordergebnisse und zweistellige Wachstumsprognosen, die „unter den Erwartungen der Analysten liegen“, wie es so schön heißt. Schon eine Bemerkung wie „wir werden nicht ganz so dynamisch wachsen wie bisher“ reicht bei entsprechend hoher Börsenbewertung aus, um als Gewinnwarnung interpretiert zu werden – der Kurseinbruch folgt bestimmt. ... (SZ, 13.11.00)
Kommentar: Es ist eigenartig, wie sich die Betrachtungen ändern: Noch vor wenigen Monaten wurde das KGV als “unmodern” abqualifiziert, da der momentane Gewinn eines Unternehmens unwichtig sei, sondern nur die Erwartungen interessant seien. Nun sieht man wieder mehr auf den eigentlichen Gewinn und realisiert auch, daß es keine zweistelligen Zuwächse auf lange Zeit geben kann. Wenn man sich die KGV s der meisten Firmen ansieht, sind diese nach wie vor hoffnungslos überbewertet - für einen Crash bleibt also noch genug Platz nach unten
http://www.geldcrash.de/Artikel/Crash/crash.html
Wirtschaftsdienst Nr. 1969
29. März 2000
USA: Greenspan in der geldpolitischen Zwickmühle
Die seit über neun Jahren ununterbrochen anhaltende Wachstumsphase hat in den USA gesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte entstehen lassen, die für die Geldpolitik zu einer großen Herausforderung geworden sind. Zu diesen immer häufiger von Notenbankpräsident Alan Greenspan hervorgehobenen "imbalances" zählt der hauptsächlich durch die kräftigen Kurssteigerungen am Aktienmarkt ausgelöste Vermögenseffekt. Dieser läßt die Binnennachfrage weit über das inländische Angebotspotential hinauswachsen. In unmittelbarer Verbindung dazu stehen die enorme Ausweitung des Handels- und Leistungsbilanzdefizits sowie die spürbaren Engpässe auf dem Arbeitsmarkt. Für die Geldpolitik sind diese Ungleichgewichte nicht nur relevant, weil sie beispielsweise über die Lohnentwicklung eine Inflationsbeschleunigung bewirken könnten. Sie sind auch eine Gefahr für die Fortsetzung des "Rekordaufschwungs", weil der Konjunkturverlauf mittlerweile wesentlich abhängiger von der Entwicklung der Vermögenswerte und der Höhe der ausländischen Kapitalzuflüsse geworden ist. Die Notenbank befindet sich daher in einer Zwickmühle. Sie will einerseits die Ausweitung der diagnostizierten Instabilitäten verhindern, andererseits aber keinen abrupten Abbruch des Aufschwungs riskieren. So erklärt sich ihre bisherige Taktik der zwar rasch aufeinanderfolgenden, aber dennoch kleinen Zinsschritte. Innerhalb von neun Monaten wurde die Federal Funds Rate bereits fünf Mal um jeweils 25 Basispunkte auf nun 6 Prozent angehoben.
Das Paradoxe an den entstandenen Ungleichgewichten ist, daß sie direkt mit der Beschleunigung der Produktivität in Verbindung gebracht werden können. Während die jährliche Produktivitätssteigerung außerhalb der Landwirtschaft in der ersten Hälfte der neunziger Jahre lediglich bei 1,6 Prozent lag, steigerte sich dieser Wert in den Folgejahren bis auf 2,9 Prozent im Jahr 1999. Dies ist um so bemerkenswerter, weil sich im selben Zeitraum das durchschnittliche Beschäftigungswachstum fast verdoppelte. Auch die Notenbanker, allen voran Alan Greenspan, zeigten sich von dieser Entwicklung beeindruckt und hielten sich daher trotz hoher Wachstumsraten zinspolitisch zurück. Um die positive Entwicklung nicht durch ein Übergreifen der ursprünglich von Asien ausgehenden Finanzkrisen auf die USA zu gefährden, wurde im Herbst 1998 sogar der Leitzins in rascher Folge um insgesamt 75 Basispunkte gesenkt. Das Wachstum blieb daraufhin nicht nur robust, sondern beschleunigte sich noch im zweiten Halbjahr 1999. Der geldpolitische Impuls beflügelte auch den Aktienmarkt. Dank der günstigen Produktivitäts- und Inflationsentwicklung dauerte es dennoch bis November, bis die Zinssenkungen wieder vollständig zurückgenommen waren. Außerdem verzögerten am Jahresende Befürchtungen über eventuelle Jahr-2000-Probleme einen entschlossenen geldpolitischen Restriktionskurs. Trotz der von den Notenbankern schon zu diesem Zeitpunkt betonten Instabilitäten wurden nämlich vorsorglich zusätzliche Liquiditätsfenster eingerichtet. Das eigentliche Umschalten auf einen restriktiveren geldpolitischen Kurs hat somit erst in diesem Februar stattgefunden.
Die Produktivitätsbeschleunigung wird wegen ihres inflationsdämpfenden Einflusses und der Erhöhung des Potentialwachstumspfads von der Geldpolitik zwar auch weiterhin als positiv gewertet. Als Nebeneffekt hat sie aber zu sehr optimistischen Erwartungen der zukünftigen Unternehmensgewinne und damit zu kräftigen Steigerungen der Aktienkurse besonders bei Technologiewerten beigetragen. Deshalb wird mittlerweile der Nachfrage- und Beschäftigungsimpuls infolge der höher bewerteten Haushaltsvermögen stärker betont. Denn während die heutigen Aktienkurse erst die Wachstumserwartungen für die Zukunft widerspiegeln, erhöhen die Kursgewinne schon heute die Konsumnachfrage zu Lasten des Sparens. Damit steigt auch die Beschäftigung wesentlich stärker als das Arbeitsangebot, so daß die Arbeitslosenquote auf 4 % zurückgegangen ist. Die Notenbank schätzt, daß sich in den vergangenen Jahren rund ein Prozentpunkt des jährlichen Wachstums mit der Aktienkursentwicklung erklären läßt, zumal diese über die Finanzierungsseite ebenfalls die Investitionen begünstigte. Obwohl der private Aktienbesitz sich insbesondere auf die Haushalte mit den höchsten Einkommen konzentriert, besitzen immerhin rund die Hälfte der amerikanischen Haushalte Aktien. Diese haben mittlerweile einen Anteil von rund 27 Prozent an den privaten Vermögen. Hierzu zählt nicht nur der direkte Aktienbesitz, sondern auch die in den "mutual funds" und anderen der Vorsorge dienenden Anlagen enthaltenen Aktienbestände. In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Nettovermögenszuwächse durchschnittlich auf über 10 Prozent pro Jahr beschleunigt. Insgesamt summierten sich 1999 die Haushaltsvermögen, zu denen als zweitwichtigster Posten Immobilien mit einem Anteil von 23 Prozent gehören, auf fast 49 Bio $.
Mit Besorgnis registriert die Notenbank auch die kräftige Zunahme der privaten Verschuldung, die ebenfalls eine Folge der optimistischen Zukunftserwartungen sein dürfte. Im vergangenen Jahr stiegen die Verbindlichkeiten der Haushalte um mehr als 10 Prozent auf über 6,8 Bio $. Der Schuldenstand übertraf damit erstmals in den neunziger Jahren deutlich die Verfügbaren Einkommen. Zwar sind die Schulden in Relation zu den Nettovermögen wegen der noch stärkeren Vermögenszuwächse sogar gesunken. Problematisch ist dennoch, daß im Falle eines Konjunkturabschwungs die Bewertungen der Vermögenstitel Spielraum nach unten haben, während der Schuldenstand bestehen bleibt und so das konjunkturelle Abwärtspotential vergrößert. Das gilt auch in bezug auf die Wertpapierkredite. Die Inanspruchnahme dieser Kredite zur Finanzierung von Wertpapierkäufen, für die Aktien im Depot mit bis zu 50 Prozent des Kurswerts beliehen werden können, stieg 1999 um über 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 222 Mrd $. Da bei Kursrückgängen eine Nachschußpflicht besteht, können die zur Erfüllung der Beleihungsvorschriften dann notwendigen Aktienverkäufe eine mögliche Kurskorrektur verschärfen. Auch dies erklärt das vorsichtige Vorgehen der Zentralbank, die über eine allmähliche Verteuerung der Liquditätsbeschaffung sowohl die Dynamik des Aktienmarkts als auch die Kreditnachfrage abbremsen, aber nicht zum Erliegen kommen lassen will. Greenspan spricht deshalb auch nicht von einer notwendigen Abwärtskorrektur der Aktienkurse. Aus seiner Sicht wäre es aber zu begrüßen, wenn die Nettovermögen nur noch im Ausmaß der Verfügbaren Einkommen und nicht mehr - wie in den vergangenen fünf Jahren - doppelt so schnell wachsen würden.
Eine langfristig ebenfalls als instabil erachtete Entwicklung ist die enorme Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits. Da die Exporte infolge der erholten Weltkonjunktur wieder stärker zulegten, ist sie in erster Linie auf die kräftige Importnachfrage zurückzuführen. Damit kann sie zumindest teilweise ebenfalls mit dem Vermögenseffekt in Verbindung gebracht werden. Im Jahr 1999 weitete sich das Leistungsbilanzdefizit von 220 Mrd $ auf den neuen Höchststand von rund 340 Mrd $ oder 3,7 Prozent des Bruttoinlands-produkts aus. Als positiver Aspekt des hohen Leistungsbilanzdefizits gilt, daß es ein Spiegelbild der internationalen Kapitalzuflüsse ist und so bislang das Vertrauen der globalen Anleger in die Stärke der US-Wirtschaft signalisiert. Gerade die meist als langfristiges Engagement zu wertenden Direktinvestitionen stiegen im vergangenen Jahr um über 280 Mrd $. Durch die Kapitalzuflüsse ist auch der Außenwert des Dollar bislang recht stabil geblieben, was sich günstig auf die inländische Preisniveauentwicklung auswirkt.
Die Gefahr der zunehmenden außenwirtschaftlichen Defizite liegt dennoch in der gestiegenen Abhängigkeit der US-Wirtschaft von ausländischem Kapital. In der jetzigen Phase des globalen Aufschwungs konkurrieren die Vereinigten Staaten wieder verstärkt mit anderen Regionen um die begehrten internationalen Anlagemittel. Ein Anzeichen dafür ist bereits der Anstieg der Renditen für Unternehmensanleihen erster Bonität, die seit ihrem Tiefpunkt Ende Januar 1999 nun knapp 2 Prozentpunkte höher notieren. Um die Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits zu begrenzen, möchte die Geldpolitik über vorsichtige Leitzinsanhebungen die Konsum- und damit die Importnachfrage bremsen. Größere Zinsschritte, beispielsweise eine Anhebung um 50 Basispunkte, könnten dagegen unter Umständen eine rapide Abwärtsbewegung am Aktienmarkt auslösen. Deren Folge wären wahrscheinlich hohe Kapitalabflüsse und eine kräftige Abwertung des Dollar. Angesichts der Rekordsumme von 95 Mrd $, die allein 1999 von Auslandsinvestoren für Aktienkäufe in den USA eingesetzt wurden, ist das eine durchaus nachvollziehbare Sorge. Zwar ließe sich auch über eine Abwertung das Leistungsbilanzdefizit spürbar verringern. Dann könnte sich jedoch der bisherige "virtuous circle" mit hohem Wachstum und geringer Inflation zu einem "vicious circle" mit konjunktureller Eintrübung und stärkerem Preisdruck von der Einfuhrseite wandeln.
Bislang ist die "Trippelschritt"-Taktik vor allem mit Blick auf die Entwicklung am Aktienmarkt aber nur eingeschränkt erfolgreich gewesen. So hat der S&P-500-Index am Tag nach der jüngsten Zinserhöhung ein neues Rekordniveau erreicht. Auch wenn mittlerweile nur relativ wenig Aktien die Aufwärtsbewegung tragen, dürfte der Vermögenseffekt nach wie vor robuster sein als es der Geldpolitik lieb ist. Die Prognose einer weiteren Anhebung der Federal Funds Rate in den nächsten Monaten bis auf 6,5 Prozent ist daher nicht besonders gewagt. Dies gilt umso mehr, weil auch die langfristigen Kredit- und Anleihezinsen trotz des jüngsten Zinsschritts zuletzt sogar wieder leicht gesunken sind. Sollte sich der abgesehen von der Energieverteuerung bislang noch erstaunlich moderate Preisauftrieb beschleunigen, dürfte bei den Notenbankern die Diskussion über ein weniger vorsichtiges Vorgehen stärker werden. Die anvisierte "soft landing" der US-Konjunktur bleibt somit ein sehr ambitioniertes Ziel für die bald beginnende vierte Amtsperiode von Notenbankchef Alan Greenspan.
http://www.bhf-bank.com/analysen/vowi/home.htm#wirtsch/avw_1…
29. März 2000
USA: Greenspan in der geldpolitischen Zwickmühle
Die seit über neun Jahren ununterbrochen anhaltende Wachstumsphase hat in den USA gesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte entstehen lassen, die für die Geldpolitik zu einer großen Herausforderung geworden sind. Zu diesen immer häufiger von Notenbankpräsident Alan Greenspan hervorgehobenen "imbalances" zählt der hauptsächlich durch die kräftigen Kurssteigerungen am Aktienmarkt ausgelöste Vermögenseffekt. Dieser läßt die Binnennachfrage weit über das inländische Angebotspotential hinauswachsen. In unmittelbarer Verbindung dazu stehen die enorme Ausweitung des Handels- und Leistungsbilanzdefizits sowie die spürbaren Engpässe auf dem Arbeitsmarkt. Für die Geldpolitik sind diese Ungleichgewichte nicht nur relevant, weil sie beispielsweise über die Lohnentwicklung eine Inflationsbeschleunigung bewirken könnten. Sie sind auch eine Gefahr für die Fortsetzung des "Rekordaufschwungs", weil der Konjunkturverlauf mittlerweile wesentlich abhängiger von der Entwicklung der Vermögenswerte und der Höhe der ausländischen Kapitalzuflüsse geworden ist. Die Notenbank befindet sich daher in einer Zwickmühle. Sie will einerseits die Ausweitung der diagnostizierten Instabilitäten verhindern, andererseits aber keinen abrupten Abbruch des Aufschwungs riskieren. So erklärt sich ihre bisherige Taktik der zwar rasch aufeinanderfolgenden, aber dennoch kleinen Zinsschritte. Innerhalb von neun Monaten wurde die Federal Funds Rate bereits fünf Mal um jeweils 25 Basispunkte auf nun 6 Prozent angehoben.
Das Paradoxe an den entstandenen Ungleichgewichten ist, daß sie direkt mit der Beschleunigung der Produktivität in Verbindung gebracht werden können. Während die jährliche Produktivitätssteigerung außerhalb der Landwirtschaft in der ersten Hälfte der neunziger Jahre lediglich bei 1,6 Prozent lag, steigerte sich dieser Wert in den Folgejahren bis auf 2,9 Prozent im Jahr 1999. Dies ist um so bemerkenswerter, weil sich im selben Zeitraum das durchschnittliche Beschäftigungswachstum fast verdoppelte. Auch die Notenbanker, allen voran Alan Greenspan, zeigten sich von dieser Entwicklung beeindruckt und hielten sich daher trotz hoher Wachstumsraten zinspolitisch zurück. Um die positive Entwicklung nicht durch ein Übergreifen der ursprünglich von Asien ausgehenden Finanzkrisen auf die USA zu gefährden, wurde im Herbst 1998 sogar der Leitzins in rascher Folge um insgesamt 75 Basispunkte gesenkt. Das Wachstum blieb daraufhin nicht nur robust, sondern beschleunigte sich noch im zweiten Halbjahr 1999. Der geldpolitische Impuls beflügelte auch den Aktienmarkt. Dank der günstigen Produktivitäts- und Inflationsentwicklung dauerte es dennoch bis November, bis die Zinssenkungen wieder vollständig zurückgenommen waren. Außerdem verzögerten am Jahresende Befürchtungen über eventuelle Jahr-2000-Probleme einen entschlossenen geldpolitischen Restriktionskurs. Trotz der von den Notenbankern schon zu diesem Zeitpunkt betonten Instabilitäten wurden nämlich vorsorglich zusätzliche Liquiditätsfenster eingerichtet. Das eigentliche Umschalten auf einen restriktiveren geldpolitischen Kurs hat somit erst in diesem Februar stattgefunden.
Die Produktivitätsbeschleunigung wird wegen ihres inflationsdämpfenden Einflusses und der Erhöhung des Potentialwachstumspfads von der Geldpolitik zwar auch weiterhin als positiv gewertet. Als Nebeneffekt hat sie aber zu sehr optimistischen Erwartungen der zukünftigen Unternehmensgewinne und damit zu kräftigen Steigerungen der Aktienkurse besonders bei Technologiewerten beigetragen. Deshalb wird mittlerweile der Nachfrage- und Beschäftigungsimpuls infolge der höher bewerteten Haushaltsvermögen stärker betont. Denn während die heutigen Aktienkurse erst die Wachstumserwartungen für die Zukunft widerspiegeln, erhöhen die Kursgewinne schon heute die Konsumnachfrage zu Lasten des Sparens. Damit steigt auch die Beschäftigung wesentlich stärker als das Arbeitsangebot, so daß die Arbeitslosenquote auf 4 % zurückgegangen ist. Die Notenbank schätzt, daß sich in den vergangenen Jahren rund ein Prozentpunkt des jährlichen Wachstums mit der Aktienkursentwicklung erklären läßt, zumal diese über die Finanzierungsseite ebenfalls die Investitionen begünstigte. Obwohl der private Aktienbesitz sich insbesondere auf die Haushalte mit den höchsten Einkommen konzentriert, besitzen immerhin rund die Hälfte der amerikanischen Haushalte Aktien. Diese haben mittlerweile einen Anteil von rund 27 Prozent an den privaten Vermögen. Hierzu zählt nicht nur der direkte Aktienbesitz, sondern auch die in den "mutual funds" und anderen der Vorsorge dienenden Anlagen enthaltenen Aktienbestände. In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Nettovermögenszuwächse durchschnittlich auf über 10 Prozent pro Jahr beschleunigt. Insgesamt summierten sich 1999 die Haushaltsvermögen, zu denen als zweitwichtigster Posten Immobilien mit einem Anteil von 23 Prozent gehören, auf fast 49 Bio $.
Mit Besorgnis registriert die Notenbank auch die kräftige Zunahme der privaten Verschuldung, die ebenfalls eine Folge der optimistischen Zukunftserwartungen sein dürfte. Im vergangenen Jahr stiegen die Verbindlichkeiten der Haushalte um mehr als 10 Prozent auf über 6,8 Bio $. Der Schuldenstand übertraf damit erstmals in den neunziger Jahren deutlich die Verfügbaren Einkommen. Zwar sind die Schulden in Relation zu den Nettovermögen wegen der noch stärkeren Vermögenszuwächse sogar gesunken. Problematisch ist dennoch, daß im Falle eines Konjunkturabschwungs die Bewertungen der Vermögenstitel Spielraum nach unten haben, während der Schuldenstand bestehen bleibt und so das konjunkturelle Abwärtspotential vergrößert. Das gilt auch in bezug auf die Wertpapierkredite. Die Inanspruchnahme dieser Kredite zur Finanzierung von Wertpapierkäufen, für die Aktien im Depot mit bis zu 50 Prozent des Kurswerts beliehen werden können, stieg 1999 um über 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 222 Mrd $. Da bei Kursrückgängen eine Nachschußpflicht besteht, können die zur Erfüllung der Beleihungsvorschriften dann notwendigen Aktienverkäufe eine mögliche Kurskorrektur verschärfen. Auch dies erklärt das vorsichtige Vorgehen der Zentralbank, die über eine allmähliche Verteuerung der Liquditätsbeschaffung sowohl die Dynamik des Aktienmarkts als auch die Kreditnachfrage abbremsen, aber nicht zum Erliegen kommen lassen will. Greenspan spricht deshalb auch nicht von einer notwendigen Abwärtskorrektur der Aktienkurse. Aus seiner Sicht wäre es aber zu begrüßen, wenn die Nettovermögen nur noch im Ausmaß der Verfügbaren Einkommen und nicht mehr - wie in den vergangenen fünf Jahren - doppelt so schnell wachsen würden.
Eine langfristig ebenfalls als instabil erachtete Entwicklung ist die enorme Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits. Da die Exporte infolge der erholten Weltkonjunktur wieder stärker zulegten, ist sie in erster Linie auf die kräftige Importnachfrage zurückzuführen. Damit kann sie zumindest teilweise ebenfalls mit dem Vermögenseffekt in Verbindung gebracht werden. Im Jahr 1999 weitete sich das Leistungsbilanzdefizit von 220 Mrd $ auf den neuen Höchststand von rund 340 Mrd $ oder 3,7 Prozent des Bruttoinlands-produkts aus. Als positiver Aspekt des hohen Leistungsbilanzdefizits gilt, daß es ein Spiegelbild der internationalen Kapitalzuflüsse ist und so bislang das Vertrauen der globalen Anleger in die Stärke der US-Wirtschaft signalisiert. Gerade die meist als langfristiges Engagement zu wertenden Direktinvestitionen stiegen im vergangenen Jahr um über 280 Mrd $. Durch die Kapitalzuflüsse ist auch der Außenwert des Dollar bislang recht stabil geblieben, was sich günstig auf die inländische Preisniveauentwicklung auswirkt.
Die Gefahr der zunehmenden außenwirtschaftlichen Defizite liegt dennoch in der gestiegenen Abhängigkeit der US-Wirtschaft von ausländischem Kapital. In der jetzigen Phase des globalen Aufschwungs konkurrieren die Vereinigten Staaten wieder verstärkt mit anderen Regionen um die begehrten internationalen Anlagemittel. Ein Anzeichen dafür ist bereits der Anstieg der Renditen für Unternehmensanleihen erster Bonität, die seit ihrem Tiefpunkt Ende Januar 1999 nun knapp 2 Prozentpunkte höher notieren. Um die Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits zu begrenzen, möchte die Geldpolitik über vorsichtige Leitzinsanhebungen die Konsum- und damit die Importnachfrage bremsen. Größere Zinsschritte, beispielsweise eine Anhebung um 50 Basispunkte, könnten dagegen unter Umständen eine rapide Abwärtsbewegung am Aktienmarkt auslösen. Deren Folge wären wahrscheinlich hohe Kapitalabflüsse und eine kräftige Abwertung des Dollar. Angesichts der Rekordsumme von 95 Mrd $, die allein 1999 von Auslandsinvestoren für Aktienkäufe in den USA eingesetzt wurden, ist das eine durchaus nachvollziehbare Sorge. Zwar ließe sich auch über eine Abwertung das Leistungsbilanzdefizit spürbar verringern. Dann könnte sich jedoch der bisherige "virtuous circle" mit hohem Wachstum und geringer Inflation zu einem "vicious circle" mit konjunktureller Eintrübung und stärkerem Preisdruck von der Einfuhrseite wandeln.
Bislang ist die "Trippelschritt"-Taktik vor allem mit Blick auf die Entwicklung am Aktienmarkt aber nur eingeschränkt erfolgreich gewesen. So hat der S&P-500-Index am Tag nach der jüngsten Zinserhöhung ein neues Rekordniveau erreicht. Auch wenn mittlerweile nur relativ wenig Aktien die Aufwärtsbewegung tragen, dürfte der Vermögenseffekt nach wie vor robuster sein als es der Geldpolitik lieb ist. Die Prognose einer weiteren Anhebung der Federal Funds Rate in den nächsten Monaten bis auf 6,5 Prozent ist daher nicht besonders gewagt. Dies gilt umso mehr, weil auch die langfristigen Kredit- und Anleihezinsen trotz des jüngsten Zinsschritts zuletzt sogar wieder leicht gesunken sind. Sollte sich der abgesehen von der Energieverteuerung bislang noch erstaunlich moderate Preisauftrieb beschleunigen, dürfte bei den Notenbankern die Diskussion über ein weniger vorsichtiges Vorgehen stärker werden. Die anvisierte "soft landing" der US-Konjunktur bleibt somit ein sehr ambitioniertes Ziel für die bald beginnende vierte Amtsperiode von Notenbankchef Alan Greenspan.
http://www.bhf-bank.com/analysen/vowi/home.htm#wirtsch/avw_1…
Trotz dieser Kursverluste ist es zum Aussteigen nicht zu spät.
Kapitalerhalt hat Vorrang ! Bereitet dem Alptraum ein Ende und zieht die Notbremse !
Euer Seuchenvogel
Kapitalerhalt hat Vorrang ! Bereitet dem Alptraum ein Ende und zieht die Notbremse !
Euer Seuchenvogel
Aussteigen? So ein Schwachsinn. Das sind genau die Zeiten, in denen man Geld macht. Jetzt muss man in gute Titel investieren, die übermässig gefallen sind, so z.B. WCOM (KGV von 9!), Siemens usw., mit anderen Worten, in Titel von Unternehmen, welche solide Gewinne erwirtschaften. Das grosse Geld wird immer in Krisenzeiten gemacht. Mit den rictigen Titeln hat man jetzt die Chance die Anlage auf Sicht von einem hlaben bis einem Jahr zu verdoppeln. Jetzt kommen alle Pessimisten aus den Löchern, die einem weissmachen wollen, die Wirtschaft sei dem Untergang geweiht. Siemens und WCOM und wahrscheinlich auch FSQT wird es auch noch in einem Jahr geben. Man muss nicht immer mit der allgemeinen Welle reiten. Nach und nach zukaufen, das ist die Devise, aber gute Titel!!!
@Istok
Richtig erkannt. Es gibt keinen Anlass alles ins Nirwana zu
schicken,höchstens Downpusher.
Die Übertreibungsphase hat erst jetzt das Momentum, untermauert von
Kursstürzen, erreicht. Mir gefällt die Rolle von den Designated Sponsors aber überhaupt nicht. Es war sehr oft zu beobachten, das diese den Kurs drücken. Einige Unternehmen werden fast nur noch mit ihrem Eigenkapital bewertet (Intraware).
Wenn Firmen ihre Prognosen nicht erfüllen, dann ist eine Kurskorrektur gerechtfertigt, im Augenblick wird übertrieben.
Diejenigen die lieber einen Crash prophezeien, sind auch jene,
die sich bei Problemen im Alltag aus dem Staub machen und zuschauen,
wie man die Problematik im Finanzgeschäft löst.
Genauso wie es Theorien für einen Crash gibt, gibt es auch Theorien für eine Hausse. In der Finazwelt spielen Milliardenbeträge nur eine untergeordnete Rolle...
Regeländerungen sind für den Neuen Markt pflicht,sollten so schnell
wie möglich umgesetzt werden.
cu Nightflash
viel Spass
Richtig erkannt. Es gibt keinen Anlass alles ins Nirwana zu
schicken,höchstens Downpusher.
Die Übertreibungsphase hat erst jetzt das Momentum, untermauert von
Kursstürzen, erreicht. Mir gefällt die Rolle von den Designated Sponsors aber überhaupt nicht. Es war sehr oft zu beobachten, das diese den Kurs drücken. Einige Unternehmen werden fast nur noch mit ihrem Eigenkapital bewertet (Intraware).
Wenn Firmen ihre Prognosen nicht erfüllen, dann ist eine Kurskorrektur gerechtfertigt, im Augenblick wird übertrieben.
Diejenigen die lieber einen Crash prophezeien, sind auch jene,
die sich bei Problemen im Alltag aus dem Staub machen und zuschauen,
wie man die Problematik im Finanzgeschäft löst.
Genauso wie es Theorien für einen Crash gibt, gibt es auch Theorien für eine Hausse. In der Finazwelt spielen Milliardenbeträge nur eine untergeordnete Rolle...
Regeländerungen sind für den Neuen Markt pflicht,sollten so schnell
wie möglich umgesetzt werden.
cu Nightflash
viel Spass
up
Lest euch diesen Thread von Anfang bis Ende durch und zieht endlich eure Konsequenzen !
Verkauft, ehe ihr alles verliert !
Euer Seuchenvogel
Verkauft, ehe ihr alles verliert !
Euer Seuchenvogel
MARKT/Liquidität wird noch zurückgehalten
Händlern zufolge halten viele institutionelle Anleger ihre hohe
Liquidität immer noch zurück. Es werde auf einen positiven Impuls gewartet,
heißt es. Dieser könne durchaus von dem jetzt wohl am Wochenende anstehenden
Ergebnis der US-Wahl ausgehen. Sollte dann die Stimmung umschwenken, seien
mit Beginn der kommenden Woche wieder nachhaltige Kurssteigerungen denkbar.
"So wie es heute mit dünnem Volumen runter geht, kann es dann sehr schnell
mit hohen Umsätzen gen Norden gehen", berichtet ein Händler.
+++ Simon Steiner
vwd/16.11.2000/sst/cü
Mfg Evil-Mind
Händlern zufolge halten viele institutionelle Anleger ihre hohe
Liquidität immer noch zurück. Es werde auf einen positiven Impuls gewartet,
heißt es. Dieser könne durchaus von dem jetzt wohl am Wochenende anstehenden
Ergebnis der US-Wahl ausgehen. Sollte dann die Stimmung umschwenken, seien
mit Beginn der kommenden Woche wieder nachhaltige Kurssteigerungen denkbar.
"So wie es heute mit dünnem Volumen runter geht, kann es dann sehr schnell
mit hohen Umsätzen gen Norden gehen", berichtet ein Händler.
+++ Simon Steiner
vwd/16.11.2000/sst/cü
Mfg Evil-Mind
Es verstehen sowieso nur wenige.
Der Krug geht solange...........bricht.
Hoffnungslos
mfg kosto8
Der Krug geht solange...........bricht.
Hoffnungslos
mfg kosto8
Hey Seuchenvogel, nun bist du ein echter Star in der Wirtschaftswelt!!!
Wieso? Du wurdest heute in einem Artikel im "Handelsblatt" zitiert.
Natürlich wurde deine fachmännischen Board-Dialoge zur Beurteilung der Märkte hervorgehoben.
Tausende und abertausende Witschaftslenker werden nun deinen Visionen folgen.
...Du wirst noch echt berühmt werden!
Hannes der Laberer
Wieso? Du wurdest heute in einem Artikel im "Handelsblatt" zitiert.
Natürlich wurde deine fachmännischen Board-Dialoge zur Beurteilung der Märkte hervorgehoben.
Tausende und abertausende Witschaftslenker werden nun deinen Visionen folgen.
...Du wirst noch echt berühmt werden!
Hannes der Laberer
@Laberhannes
Das ist ja hochinteressant.
Handelsblatt vom 17.11 ? Welche Seite ?
Wäre für die Info dankbar.
Euer Seuchenvogel
Das ist ja hochinteressant.
Handelsblatt vom 17.11 ? Welche Seite ?
Wäre für die Info dankbar.
Euer Seuchenvogel
Ja, Handelsblatt vom 17.11!
Es war im Finanzteil, zu einem Beitrag über die neuen Funktionalitäten von WO.
Die Seite kann ich dir leider nicht mehr nennen.
...Erwarte bitte nicht zu viel!
Hannes der Laberer
Es war im Finanzteil, zu einem Beitrag über die neuen Funktionalitäten von WO.
Die Seite kann ich dir leider nicht mehr nennen.
...Erwarte bitte nicht zu viel!
Hannes der Laberer
Lest euch das 1.Posting in diesem Thread noch einmal durch !
Dann wißt ihr, es ist erst der Anfang einer langen langen schrecklichen Zeit.
Euer Seuchenvogel
Dann wißt ihr, es ist erst der Anfang einer langen langen schrecklichen Zeit.
Euer Seuchenvogel
ICH KANN MICH NUR WIEDERHOLEN.
Lest euch das 1.Posting in diesem Thread noch einmal durch !
Dann wißt ihr, es ist erst der Anfang einer langen langen schrecklichen Zeit.
Euer Seuchenvogel
Lest euch das 1.Posting in diesem Thread noch einmal durch !
Dann wißt ihr, es ist erst der Anfang einer langen langen schrecklichen Zeit.
Euer Seuchenvogel
Hallo Seuchenvogel,
was die Margin Debts angeht, duerften die mitlerweile deutlich reduziert sein. Auf der gegenseite wurde durch die Kursrueckgaenge sehr viel Kapital angehaeuft.
Fuer eine Trendwende an den Maerkten ist ein positiver Ausblick von noeten. Das kann sein eine Zinssenkung gepaart mit der Einschaetzung, das die Gewinnrevidierungen lediglich eine Delle im 4ten und 1etzten Quartal 2001 bleiben. In diesem Fall wuerde sich Dein Crashszenario in Luft aufloesen.
Sollte der Einfluss der Boerse am Wirtschaftswachstum aber doch hoeher sein als erwartet, koennte Dein duesteres Bild eintreffen. Davon das es auf jeden fall so kommen wird, kann man nicht ausgehen.Schliesslich haben wir sowohl die Asien als auch die Russlandkriese ohne schaden ueberstanden. Auch damals gab es aehnlich Postings wie Deins. Als die Angst am groessten war, wurden die Zinsen gesenkt und es ging steil aufwaerts mit der Boerse. Dabei war die Angst vor einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft noch viel groesser als heute.
Die Zinsen wurden aus Angst vor einem zu starken Wachstum und damit verbundenen Inflation angehoben. Tatsaechlich ist die Inflation tot und die Zinsen mithin viel zu hoch. Daher befinden sich die T-Bond renditen bereits im freien Fall und zeigen damit die Richtung fuer die FED an. Dem Aktienmarkt kann das nur gut tun. Der Verschuldung unserer Gesellschaft stehen allerdings gigantische Sach- und Vermoegenswerte gegenueber, die in den letzten 20Jahren erarbeitet wurden. Das gab es 1929 nicht. Trotzdem bin ich wie Du auch dafuer die Verschuldung zurueckzufuehren. Hier sind die Staaten dabei. Amerika kauft Teile der ausgegebenen Anleihen zurueck. In Deutschland werden mit dem groesseren Teil der 100Milliarden Einnahme aus den UMTS Lizensen die 1.5Billionen DM Schuld des Bundes verringert.
Es gibt immer noch viele Unternehmen mit hoher Bewertung, auf der anderen Seite sind auch schon uebertreibungen nach unten erkennbar. Zum blinden Einstieg kann ich zwar nicht raten, wer seine Positionen allerdings mit Puts absichert, kann zumidest gelassener in die Zukunft blicken.
Was den Boom der Automobilbranche 1929 kann ich nicht verstehen wo da das Problem ist. Dieser Boom hat sich bis heute fortgesetzt. Mittlerweile gibt es Leute mit zweit und dritt Autos. Die Automobilindustrie ist zu einem erheblichen Wirtschaftsfaktor geworden. Die Marktkapitalsierung der damaligen Automobilindustrie duerfte sich um eine kaum abzuschaetzende Groessenordnung erhoeht haben. So gesehen war es vollkommen richtig darauf zu setzen. Auch wenn hier begleitend ein Konzentrationsprozess stattgefunden hat. Aehnliches gilt fuer die Elektronik und Software-Industrie. Die ist doch aus unserem Leben garnicht mehr wegzudenken. Aller drei Branchen haben wesentlich zu unserem Wohlstand beigetragen.
Lediglich die Schiene ist auf der Strecke geblieben, weil das Automobil mehr individualitaet erlaubt.
Die neuen Boombranchen heissen Internet, Biotechnologie und Nanotechnologie.
Das der Internetsektor am Boden liegt, bedeutet nicht er bedeutungslos wird. Die Bewertungen sind Ihrer Zeit vorausgeeilt und sind auf realeres Niveau zurueckgekommen. Dabei wird aber wohl niemand bezweifeln wollen, das die Umsaetze dieses Sektors ueber Jahrzehnte wachsen werden.
DividendenJaeger
was die Margin Debts angeht, duerften die mitlerweile deutlich reduziert sein. Auf der gegenseite wurde durch die Kursrueckgaenge sehr viel Kapital angehaeuft.
Fuer eine Trendwende an den Maerkten ist ein positiver Ausblick von noeten. Das kann sein eine Zinssenkung gepaart mit der Einschaetzung, das die Gewinnrevidierungen lediglich eine Delle im 4ten und 1etzten Quartal 2001 bleiben. In diesem Fall wuerde sich Dein Crashszenario in Luft aufloesen.
Sollte der Einfluss der Boerse am Wirtschaftswachstum aber doch hoeher sein als erwartet, koennte Dein duesteres Bild eintreffen. Davon das es auf jeden fall so kommen wird, kann man nicht ausgehen.Schliesslich haben wir sowohl die Asien als auch die Russlandkriese ohne schaden ueberstanden. Auch damals gab es aehnlich Postings wie Deins. Als die Angst am groessten war, wurden die Zinsen gesenkt und es ging steil aufwaerts mit der Boerse. Dabei war die Angst vor einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft noch viel groesser als heute.
Die Zinsen wurden aus Angst vor einem zu starken Wachstum und damit verbundenen Inflation angehoben. Tatsaechlich ist die Inflation tot und die Zinsen mithin viel zu hoch. Daher befinden sich die T-Bond renditen bereits im freien Fall und zeigen damit die Richtung fuer die FED an. Dem Aktienmarkt kann das nur gut tun. Der Verschuldung unserer Gesellschaft stehen allerdings gigantische Sach- und Vermoegenswerte gegenueber, die in den letzten 20Jahren erarbeitet wurden. Das gab es 1929 nicht. Trotzdem bin ich wie Du auch dafuer die Verschuldung zurueckzufuehren. Hier sind die Staaten dabei. Amerika kauft Teile der ausgegebenen Anleihen zurueck. In Deutschland werden mit dem groesseren Teil der 100Milliarden Einnahme aus den UMTS Lizensen die 1.5Billionen DM Schuld des Bundes verringert.
Es gibt immer noch viele Unternehmen mit hoher Bewertung, auf der anderen Seite sind auch schon uebertreibungen nach unten erkennbar. Zum blinden Einstieg kann ich zwar nicht raten, wer seine Positionen allerdings mit Puts absichert, kann zumidest gelassener in die Zukunft blicken.
Was den Boom der Automobilbranche 1929 kann ich nicht verstehen wo da das Problem ist. Dieser Boom hat sich bis heute fortgesetzt. Mittlerweile gibt es Leute mit zweit und dritt Autos. Die Automobilindustrie ist zu einem erheblichen Wirtschaftsfaktor geworden. Die Marktkapitalsierung der damaligen Automobilindustrie duerfte sich um eine kaum abzuschaetzende Groessenordnung erhoeht haben. So gesehen war es vollkommen richtig darauf zu setzen. Auch wenn hier begleitend ein Konzentrationsprozess stattgefunden hat. Aehnliches gilt fuer die Elektronik und Software-Industrie. Die ist doch aus unserem Leben garnicht mehr wegzudenken. Aller drei Branchen haben wesentlich zu unserem Wohlstand beigetragen.
Lediglich die Schiene ist auf der Strecke geblieben, weil das Automobil mehr individualitaet erlaubt.
Die neuen Boombranchen heissen Internet, Biotechnologie und Nanotechnologie.
Das der Internetsektor am Boden liegt, bedeutet nicht er bedeutungslos wird. Die Bewertungen sind Ihrer Zeit vorausgeeilt und sind auf realeres Niveau zurueckgekommen. Dabei wird aber wohl niemand bezweifeln wollen, das die Umsaetze dieses Sektors ueber Jahrzehnte wachsen werden.
DividendenJaeger
hi Seuchenvogel,
ein wenig mehr Optimismus bitte !
ein wenig mehr Optimismus bitte !
Hab noch was vergessen. Da es in Amerika die Moeglichkeit zum Leerverkauf gibt und das ausgiebig genutzt wurde, duerften einige auf ordentlichen gewinnen sitzen. Bei einer Trendwende werden die geshortete Positionen eingedeckt und im Gegenzug wahscheinlich sogar eine Longposition eingenommen. In diesem Fall wuerden die Kurse noch schneller nach oben schiessen, wie sie gefallen sind. Wie schnell das gehen kann, haben wir vorletzte Woche gesehen.
Wenn dem Markt eine Bodenbildung gelingt, wird sich eine laengere Hausse Phase anschliessen. Noch ist es aber nicht so weit und es gibt auch keinen Grund fuer uebereilten Optimismus. Fuer eine Weltuntergangsstimmung gibt es aber ebensowenig Grund.
DividendenJaeger
Wenn dem Markt eine Bodenbildung gelingt, wird sich eine laengere Hausse Phase anschliessen. Noch ist es aber nicht so weit und es gibt auch keinen Grund fuer uebereilten Optimismus. Fuer eine Weltuntergangsstimmung gibt es aber ebensowenig Grund.
DividendenJaeger
@ Seuchenvogel
Hör doch endlich auf!
Mittlerweile sollte jeder Mitbekommen haben, was von deinen Schwachsinnspostings zu halten ist.
Jemand der ernsthaft einen Artikel von http://www.weeklyworldnews.com anführt, der kann nicht ernstgenommen werden!
Falls es dir nicht aufgefallen ist:
Im letzten Jannuar ist kein Komet auf die Erde gefallen!
Die Finanzmärkte und das bürgerliche Leben sind bei der Jahrtausendwende nicht zusammengebrochen.
Und den anderen Sch... will ich hier gar nicht posten.
Ist der hier gepostete Text auch aus der WWN?
BM
Hör doch endlich auf!
Mittlerweile sollte jeder Mitbekommen haben, was von deinen Schwachsinnspostings zu halten ist.
Jemand der ernsthaft einen Artikel von http://www.weeklyworldnews.com anführt, der kann nicht ernstgenommen werden!
Falls es dir nicht aufgefallen ist:
Im letzten Jannuar ist kein Komet auf die Erde gefallen!
Die Finanzmärkte und das bürgerliche Leben sind bei der Jahrtausendwende nicht zusammengebrochen.
Und den anderen Sch... will ich hier gar nicht posten.
Ist der hier gepostete Text auch aus der WWN?
BM
Er hats gewusst.
@germanisti
Was hat er gewußt?
Was hat er gewußt?
Heute werden wir vielleicht einen mega-crash sehen duerfen. Die kurse sind am anschlag, die aussichten dagegen duester wie nie. Wird diese gigantische diskrepanz heute schmerzvoll und blutig korrigiert werden?
PS. Markus Koch hat bereits ne rote krawatte an!
PS. Markus Koch hat bereits ne rote krawatte an!
Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse wollte ich zunächst diesen Thread nicht hervorkramen.
Als der Thread eröffnet wurde, war mir nicht klar, was Aktien mit einem "NUKLEAREN FEUER" zu tun haben sollen.
Allerdings: Inzwischen sieht die Weltlage etwas anders aus. Seuchenvogel, werd´ doch bitte etwas konkreter. Weißt Du mehr als andere?
Als der Thread eröffnet wurde, war mir nicht klar, was Aktien mit einem "NUKLEAREN FEUER" zu tun haben sollen.
Allerdings: Inzwischen sieht die Weltlage etwas anders aus. Seuchenvogel, werd´ doch bitte etwas konkreter. Weißt Du mehr als andere?
Oder bist Du ein Fall für den Staatsanwalt??
Seuchenvogel ist bestimmt eine ZweitID von Nostradamus.
In einem nuklearen Feuer würden vermutlich nicht nur die Finanzmärkte verbrennen.
Geiselhaft oder Atomschlag
USA schwanken in ihrem Kurs gegen Afghanistan zwischen zwei Varianten
Vieles deutet darauf hin, daß Washington bei seinen Angriffsvorbereitungen auf Afghanistan zwischen zwei
militärischen Optionen schwankt. Eine Option würde die Wiederholung der menschenverachtenden Strategie
bedeuten, die die US-amerikanischen Militaristen bereits seit über zehn Jahren erfolglos gegen Irak praktizieren.
Die andere scheint den Ersteinsatz von taktischen Atomwaffen zu beinhalten.
Ziel der im Irak angewendeten Strategie war und ist es, die gesamte irakische Bevölkerung unter enorm großen
Opfern in US-amerikanische Geiselhaft zu nehmen, um auf diese Weise die Menschen zu zwingen, das Regime in
Bagdad zu stürzen. Vom amerikanischen Militär ist zu vernehmen, daß nun mit der ohnehin bereits entkräfteten
afghanischen Bevölkerung ähnlich verfahren werden soll. Wie im Irak ist zu erwarten, daß dabei zivile Ziele, wie
die Wasserversorgung und die wenigen noch vorhandenen Kläranlagen ebenso wie andere noch intakte Objekte
der zivilen Infrastruktur, von den US-amerikanischen Bombern getroffen werden sollen.
Auch die Taliban-Regierung muß darauf gefaßt sein, in amerikanische Geiselhaft genommen zu werden. So soll
von ihr die Herausgabe bin Ladens erzwungen werden. Dazu wird Washington den Druck auf die Taliban
verstärken und versuchen, deren Militärmacht zu dezimieren. Aber Afghanistan ist nicht das einzige Land, das sich
im Visier der Vereinigten Staaten befindet.
Für die amerikanischen Militärs stellt sich jedoch das Problem, daß Präsident Bush zwar den Terroristen den
Krieg erklärt hat, aber der Feind weder ein Land noch eine Regierung ist und auch keine regulären Streitkräfte
besitzt. Mit dem Kunstgriff, daß »es eine Reihe von Ländern gibt, die Terroristen Zuflucht gewähren«, versucht der
US- Verteidigungsminister das Problem zu umgehen. Denn diese Länder hätten schließlich »Armeen und wichtige
und teure Infrastrukturobjekte«, die zum Ziel amerikanischer Bomber werden könnten, wenn die Regierungen
dieser Länder nicht mit den USA gegen den Terrorismus zusammenarbeiten.
Offensichtlich sollen mit der im Falle Pakistans bewährten Erpressermethode auch Länder zur Zusammenarbeit
gezwungen werden, eine Methode, die US-Außenminister Colin Powell harmlos als die »Herstellung einer
breitestmöglichen politischen Koalition gegen den Terrorismus« bezeichnet hat.
Die andere zentrale Option, die derzeit in Washington erwogen wird, besteht im »Auslöschen ganzer Staaten«, so
letzten Donnerstag vom stellvertretenden US- Verteidigungsminister Paul D. Wolfowitz verkündet. In dem
bevorstehenden »breit angelegten und nachhaltigen« Krieg gegen die Terroristen gehe es darum, »ihre
Zufluchtsstätten zu entfernen, die Systeme, die sie unterstützen, zu entfernen und Staaten, die sie fördern,
auszulöschen«. Dafür würden »alle der amerikanischen Regierung zu Verfügung stehenden Mittel eingesetzt«, so
Wolfowitz in der Washington Post.
Das hört sich verdächtig nach dem Ersteinsatz von Nuklearwaffen an. Schließlich ist bekannt, daß es seit Ende des
Zweiten Weltkrieges keine größere Krise gegeben hat, in der die Regierung der Vereinigten Staaten nicht ernsthaft
den Einsatz von Nuklearwaffen in Erwägung gezogen hat.
Die Äußerung von Wolfowitz zum Auslöschen ganzer Staaten ist ein ominöses Zeichen. Und wie anders könnte
man in dem schwer zugänglichen Land Afghanistan eine Guerillatruppe wie die von bin Laden ohne riesige eigene
Verluste »schnell und effektiv unschädlich machen«? Wenn man das »n«-Wort in die Gleichung einführte, dann
ginge das, erklärte der US-Militärexperte Dave Klimaj am vergangenen Sonntag im Worldnet Daily. »Leider sieht
es so aus, als ob die Vereinigten Staaten diesmal gezwungen sind, auf schwach strahlende taktische Nuklearwaffen
zurückzugreifen«. So wird die Bevölkerung bereits auf den atomaren Ersteinsatz in Afghanistan und anderswo
vorbereitet.
Daß es im amerikanischen Krieg gegen den Terrorismus nicht beim Einsatz von konventionellen Waffen bleiben
wird, davon geht auch Thomas Friedmann aus, der beste Beziehungen ins Weiße Haus und in die anderen
Machtzentralen der amerikanischen Regierung hat. In einem Leitartikel in der New York Times schrieb Friedmann
kürzlich, daß »die USA zwar die erste Schlacht im Dritten Weltkrieg verloren haben«, aber zugleich sei das auch
»die letzte Schlacht in der Geschichte gewesen, in der lediglich konventionelle Mittel zum Einsatz gekommen sind«.
Euer Seuchenvogel
USA schwanken in ihrem Kurs gegen Afghanistan zwischen zwei Varianten
Vieles deutet darauf hin, daß Washington bei seinen Angriffsvorbereitungen auf Afghanistan zwischen zwei
militärischen Optionen schwankt. Eine Option würde die Wiederholung der menschenverachtenden Strategie
bedeuten, die die US-amerikanischen Militaristen bereits seit über zehn Jahren erfolglos gegen Irak praktizieren.
Die andere scheint den Ersteinsatz von taktischen Atomwaffen zu beinhalten.
Ziel der im Irak angewendeten Strategie war und ist es, die gesamte irakische Bevölkerung unter enorm großen
Opfern in US-amerikanische Geiselhaft zu nehmen, um auf diese Weise die Menschen zu zwingen, das Regime in
Bagdad zu stürzen. Vom amerikanischen Militär ist zu vernehmen, daß nun mit der ohnehin bereits entkräfteten
afghanischen Bevölkerung ähnlich verfahren werden soll. Wie im Irak ist zu erwarten, daß dabei zivile Ziele, wie
die Wasserversorgung und die wenigen noch vorhandenen Kläranlagen ebenso wie andere noch intakte Objekte
der zivilen Infrastruktur, von den US-amerikanischen Bombern getroffen werden sollen.
Auch die Taliban-Regierung muß darauf gefaßt sein, in amerikanische Geiselhaft genommen zu werden. So soll
von ihr die Herausgabe bin Ladens erzwungen werden. Dazu wird Washington den Druck auf die Taliban
verstärken und versuchen, deren Militärmacht zu dezimieren. Aber Afghanistan ist nicht das einzige Land, das sich
im Visier der Vereinigten Staaten befindet.
Für die amerikanischen Militärs stellt sich jedoch das Problem, daß Präsident Bush zwar den Terroristen den
Krieg erklärt hat, aber der Feind weder ein Land noch eine Regierung ist und auch keine regulären Streitkräfte
besitzt. Mit dem Kunstgriff, daß »es eine Reihe von Ländern gibt, die Terroristen Zuflucht gewähren«, versucht der
US- Verteidigungsminister das Problem zu umgehen. Denn diese Länder hätten schließlich »Armeen und wichtige
und teure Infrastrukturobjekte«, die zum Ziel amerikanischer Bomber werden könnten, wenn die Regierungen
dieser Länder nicht mit den USA gegen den Terrorismus zusammenarbeiten.
Offensichtlich sollen mit der im Falle Pakistans bewährten Erpressermethode auch Länder zur Zusammenarbeit
gezwungen werden, eine Methode, die US-Außenminister Colin Powell harmlos als die »Herstellung einer
breitestmöglichen politischen Koalition gegen den Terrorismus« bezeichnet hat.
Die andere zentrale Option, die derzeit in Washington erwogen wird, besteht im »Auslöschen ganzer Staaten«, so
letzten Donnerstag vom stellvertretenden US- Verteidigungsminister Paul D. Wolfowitz verkündet. In dem
bevorstehenden »breit angelegten und nachhaltigen« Krieg gegen die Terroristen gehe es darum, »ihre
Zufluchtsstätten zu entfernen, die Systeme, die sie unterstützen, zu entfernen und Staaten, die sie fördern,
auszulöschen«. Dafür würden »alle der amerikanischen Regierung zu Verfügung stehenden Mittel eingesetzt«, so
Wolfowitz in der Washington Post.
Das hört sich verdächtig nach dem Ersteinsatz von Nuklearwaffen an. Schließlich ist bekannt, daß es seit Ende des
Zweiten Weltkrieges keine größere Krise gegeben hat, in der die Regierung der Vereinigten Staaten nicht ernsthaft
den Einsatz von Nuklearwaffen in Erwägung gezogen hat.
Die Äußerung von Wolfowitz zum Auslöschen ganzer Staaten ist ein ominöses Zeichen. Und wie anders könnte
man in dem schwer zugänglichen Land Afghanistan eine Guerillatruppe wie die von bin Laden ohne riesige eigene
Verluste »schnell und effektiv unschädlich machen«? Wenn man das »n«-Wort in die Gleichung einführte, dann
ginge das, erklärte der US-Militärexperte Dave Klimaj am vergangenen Sonntag im Worldnet Daily. »Leider sieht
es so aus, als ob die Vereinigten Staaten diesmal gezwungen sind, auf schwach strahlende taktische Nuklearwaffen
zurückzugreifen«. So wird die Bevölkerung bereits auf den atomaren Ersteinsatz in Afghanistan und anderswo
vorbereitet.
Daß es im amerikanischen Krieg gegen den Terrorismus nicht beim Einsatz von konventionellen Waffen bleiben
wird, davon geht auch Thomas Friedmann aus, der beste Beziehungen ins Weiße Haus und in die anderen
Machtzentralen der amerikanischen Regierung hat. In einem Leitartikel in der New York Times schrieb Friedmann
kürzlich, daß »die USA zwar die erste Schlacht im Dritten Weltkrieg verloren haben«, aber zugleich sei das auch
»die letzte Schlacht in der Geschichte gewesen, in der lediglich konventionelle Mittel zum Einsatz gekommen sind«.
Euer Seuchenvogel
Quelle?
@tobsicret
Aus einem anderen Wo-Thread, mit mehr kann ich nicht dienen.
Es geht aber darum, daß meine Prophezeiung die ich vor einem Jahr stellte, bald zu einer entsetzlichen Realität wird.
Ich bin zu euch geschickt worden, um euch eine lange und schreckliche Zeit zu prophezeien.
Euer Seuchenvogel
Aus einem anderen Wo-Thread, mit mehr kann ich nicht dienen.
Es geht aber darum, daß meine Prophezeiung die ich vor einem Jahr stellte, bald zu einer entsetzlichen Realität wird.
Ich bin zu euch geschickt worden, um euch eine lange und schreckliche Zeit zu prophezeien.
Euer Seuchenvogel
Wer hat dich denn geschickt, Seuchenvogel?
Luzifer höchstpersönlich?
Bestell ihm einen Gruß,
es wird anders kommen.
Gruß,
rainrain
Luzifer höchstpersönlich?
Bestell ihm einen Gruß,
es wird anders kommen.
Gruß,
rainrain
Ein wunderschöner Thread. Emotionen, Fakten und Prognosen. Es muß nicht jeder Recht haben, aber der Blickwinkel wird erweitert.
Vieles hat sich noch nicht geändert. Der Schuldenstand z.B. scheint Gefahr zulaufen wieder anzusteigen. Die Verschuldung des amerikanischen Bürgers ist weiter dramtisch. Wenn der anfängt zu sparen weil er Jobangst hat, dann Gnade uns Gott.
Selbst wenn die Fed und die EZB mit den Regierungen das Ruder rumreißen kann, haben sich etliche Vorzeichen für die Zukunft verändert.
Gru? GjT
Vieles hat sich noch nicht geändert. Der Schuldenstand z.B. scheint Gefahr zulaufen wieder anzusteigen. Die Verschuldung des amerikanischen Bürgers ist weiter dramtisch. Wenn der anfängt zu sparen weil er Jobangst hat, dann Gnade uns Gott.
Selbst wenn die Fed und die EZB mit den Regierungen das Ruder rumreißen kann, haben sich etliche Vorzeichen für die Zukunft verändert.
Gru? GjT
Seuchenvogel ist die ID von Peter Gabriel:
Songfolge auf der CD "Ovo" (2000):
5. the time of the turning
7. The tower that ate people ... there`s a bump in the basement... there´s a hole in the floor
und so geht es weiter
8. Revenge
9. White ashes
Songfolge auf der CD "Ovo" (2000):
5. the time of the turning
7. The tower that ate people ... there`s a bump in the basement... there´s a hole in the floor
und so geht es weiter
8. Revenge
9. White ashes
@gjt
schon geschehen:
US-Bürger verlässt Konsumlaune
Bleiben die US-Unternehmen bald auf ihren Waren sitzen? Die persönlichen Ausgaben der US-Bürger stiegen im August nur noch um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, die Sparquote wuchs auf 4,1 Prozent, den höchsten Wert seit fast drei Jahren. Damit zeichnete sich bereits vor den Terroranschlägen eine Trendwende beim Konsum ab. Schlechte Vorzeichen für den weiteren Jahresverlauf, der Wirtschaft und den US-Börsen droht ein längere Talsohle.
Quelle: http://www.sharper.de
.........................................
Ein kleiner Schritt zum Sparbuch und ein grosser Schritt zur Stagflation!
Gruss
TFischer
schon geschehen:
US-Bürger verlässt Konsumlaune
Bleiben die US-Unternehmen bald auf ihren Waren sitzen? Die persönlichen Ausgaben der US-Bürger stiegen im August nur noch um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, die Sparquote wuchs auf 4,1 Prozent, den höchsten Wert seit fast drei Jahren. Damit zeichnete sich bereits vor den Terroranschlägen eine Trendwende beim Konsum ab. Schlechte Vorzeichen für den weiteren Jahresverlauf, der Wirtschaft und den US-Börsen droht ein längere Talsohle.
Quelle: http://www.sharper.de
.........................................
Ein kleiner Schritt zum Sparbuch und ein grosser Schritt zur Stagflation!
Gruss
TFischer
Wenn ich mir die threads von Seuchenvogel so anschaue, kommt mir der Verdacht, dass er mit Bin Laden zumindest geistig viel gemeinsam hat.
Wie wird dieser Krieg,der scheinbar noch eine längere Zeit anhalten wird,sich
auf die Wirtschaft Amerikas auswirken?Werden wir einen Boom erleben,wie nach dem
Golfkrieg oder kommt es diesmal schlimmer?
Es gab einen Thread ``Die amerikanische Verschuldungsmaschinerie``.Kann jemand den Link bitte
hochziehen.
auf die Wirtschaft Amerikas auswirken?Werden wir einen Boom erleben,wie nach dem
Golfkrieg oder kommt es diesmal schlimmer?
Es gab einen Thread ``Die amerikanische Verschuldungsmaschinerie``.Kann jemand den Link bitte
hochziehen.
!
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Seuchenvogel bist etwa ein Prophet??????
Seuchenvogels Szenario:
Atombombe in New York würde 250.000 Menschen töten
Am Computer haben US-Mediziner die möglichen Folgen eines nuklearen Terrorschlags im New Yorker Hafen simuliert. Schon die Explosion einer relativ kleinen Atombombe hätte verheerende Auswirkungen.
REUTERS
Explosion einer Atombombe: Alptraumhaftes Szenario
Einen Terrorakt mit Nuklearwaffen als unrealistisch abzutun, wagt seit den Anschlägen vom 11. September kaum noch jemand. Mit Computerhilfe haben nun US-Mediziner die möglichen Folgen einer solchen Katastrophe berechnet. Nach ihren Schätzungen würde eine Atomwaffe von der Größe der Hiroshima-Bombe, die im Hafen von New York gezündet wird, mindestens 250.000 Opfer fordern.
Wie die Forscher im "British Medical Journal" ausführen, könnten Terroristen auf verschiedene Weise nukleare Anschläge verüben - etwa durch Angriffe auf Atomkraftwerke oder mit einer "Dirty Bomb", die aus einer Mischung von radioaktivem Material und herkömmlichem Sprengstoff besteht. In seiner Studie ging das Team um Lachlan Forrow von der Harvard Medical School jedoch von einer Atombombe mit einer Sprengkraft von 12,5 Kilotonnen aus. Diese könnte, so die Mediziner, etwa auf einem Handelsschiff nach New York geschmuggelt und im Hafen zur Explosion gebracht werden.
IN SPIEGEL ONLINE
· Simulierte Epidemie: Pocken würden sich schnell ausbreiten (13.12.2001)
· Rüstung: Wer baute die "Super"? (13.05.2001)
Die verheerenden Auswirkungen eines solchen Anschlags berechneten Forrow und seine Kollegen mit einer Software des US-Rüstungskontrollamts Defence Threat Reduction Agency. Der Simulation zufolge würden 52.000 Menschen sofort durch die Druckwelle und die Hitze umkommen, 10.000 würden wahrscheinlich später an den Folgen der Verstrahlung sterben. Der radioaktive Niederschlag nach der Katastrophe könnte der Studie zufolge weiteren 200.000 Menschen das Leben kosten.
Auch für Zigtausende an der Strahlenkrankheit leidende Überlebende könnte wenig getan werden: Mehr als tausend Krankenhausbetten würden durch den Nuklearschlag zerstört, knapp 9000 durch radioaktiven Niederschlag unbrauchbar. "So schrecklich die Anschläge auf das World Trade Center auch waren, sie forderten noch nicht einmal zwei Prozent der Opfer, die schon eine relativ kleine Nuklearexplosion in einem bevölkerten Gebiet töten würde", sagt Forrow.
IM INTERNET
· Fachzeitschrift "British Medical Journal"
· International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW)
SPIEGEL ONLINE ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.
Ein derart alptraumhaftes Szenario ist nach Ansicht der Mediziner nicht völlig unwahrscheinlich: "Es gibt klare Anhaltspunkte dafür, dass manche Terroristengruppen versucht haben, sich nukleares Material zu verschaffen, vor allem aus den enormen Beständen der ehemaligen Sowjetunion", schreiben Forrow und seine Kollegen. An Bezugsquellen mangelt es offenbar nicht, wie die Forscher mit mehreren Beispielen belegen: So habe die türkische Polizei erst im Oktober 2001 zwei Händler verhaftet, die illegal über ein Kilogramm waffenfähiges Uran verkaufen wollten.
Die Schlussfolgerung der Mediziner, die alle drei Mitglieder der Internationalen Ärztevereinigung gegen den Atomkrieg (IPPNW) sind, fällt eindeutig aus: Die internationale Gemeinschaft müsse sich um eine Sicherung und anschließende Vernichtung aller Atomwaffenbestände bemühen, wobei die USA eine Führungsrolle übernehmen solle. "Durch unser Land schwappt derzeit eine Welle des Patriotismus", sagt Forrow. Wem aber die in der amerikanischen Verfassung garantierten Bürgerrechte wichtig seien, so der Forscher, "der sollte daran denken, dass sie sich nicht mit der Existenz von Nuklearwaffen vereinbaren lassen".
Atombombe in New York würde 250.000 Menschen töten
Am Computer haben US-Mediziner die möglichen Folgen eines nuklearen Terrorschlags im New Yorker Hafen simuliert. Schon die Explosion einer relativ kleinen Atombombe hätte verheerende Auswirkungen.
REUTERS
Explosion einer Atombombe: Alptraumhaftes Szenario
Einen Terrorakt mit Nuklearwaffen als unrealistisch abzutun, wagt seit den Anschlägen vom 11. September kaum noch jemand. Mit Computerhilfe haben nun US-Mediziner die möglichen Folgen einer solchen Katastrophe berechnet. Nach ihren Schätzungen würde eine Atomwaffe von der Größe der Hiroshima-Bombe, die im Hafen von New York gezündet wird, mindestens 250.000 Opfer fordern.
Wie die Forscher im "British Medical Journal" ausführen, könnten Terroristen auf verschiedene Weise nukleare Anschläge verüben - etwa durch Angriffe auf Atomkraftwerke oder mit einer "Dirty Bomb", die aus einer Mischung von radioaktivem Material und herkömmlichem Sprengstoff besteht. In seiner Studie ging das Team um Lachlan Forrow von der Harvard Medical School jedoch von einer Atombombe mit einer Sprengkraft von 12,5 Kilotonnen aus. Diese könnte, so die Mediziner, etwa auf einem Handelsschiff nach New York geschmuggelt und im Hafen zur Explosion gebracht werden.
IN SPIEGEL ONLINE
· Simulierte Epidemie: Pocken würden sich schnell ausbreiten (13.12.2001)
· Rüstung: Wer baute die "Super"? (13.05.2001)
Die verheerenden Auswirkungen eines solchen Anschlags berechneten Forrow und seine Kollegen mit einer Software des US-Rüstungskontrollamts Defence Threat Reduction Agency. Der Simulation zufolge würden 52.000 Menschen sofort durch die Druckwelle und die Hitze umkommen, 10.000 würden wahrscheinlich später an den Folgen der Verstrahlung sterben. Der radioaktive Niederschlag nach der Katastrophe könnte der Studie zufolge weiteren 200.000 Menschen das Leben kosten.
Auch für Zigtausende an der Strahlenkrankheit leidende Überlebende könnte wenig getan werden: Mehr als tausend Krankenhausbetten würden durch den Nuklearschlag zerstört, knapp 9000 durch radioaktiven Niederschlag unbrauchbar. "So schrecklich die Anschläge auf das World Trade Center auch waren, sie forderten noch nicht einmal zwei Prozent der Opfer, die schon eine relativ kleine Nuklearexplosion in einem bevölkerten Gebiet töten würde", sagt Forrow.
IM INTERNET
· Fachzeitschrift "British Medical Journal"
· International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW)
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Ein derart alptraumhaftes Szenario ist nach Ansicht der Mediziner nicht völlig unwahrscheinlich: "Es gibt klare Anhaltspunkte dafür, dass manche Terroristengruppen versucht haben, sich nukleares Material zu verschaffen, vor allem aus den enormen Beständen der ehemaligen Sowjetunion", schreiben Forrow und seine Kollegen. An Bezugsquellen mangelt es offenbar nicht, wie die Forscher mit mehreren Beispielen belegen: So habe die türkische Polizei erst im Oktober 2001 zwei Händler verhaftet, die illegal über ein Kilogramm waffenfähiges Uran verkaufen wollten.
Die Schlussfolgerung der Mediziner, die alle drei Mitglieder der Internationalen Ärztevereinigung gegen den Atomkrieg (IPPNW) sind, fällt eindeutig aus: Die internationale Gemeinschaft müsse sich um eine Sicherung und anschließende Vernichtung aller Atomwaffenbestände bemühen, wobei die USA eine Führungsrolle übernehmen solle. "Durch unser Land schwappt derzeit eine Welle des Patriotismus", sagt Forrow. Wem aber die in der amerikanischen Verfassung garantierten Bürgerrechte wichtig seien, so der Forscher, "der sollte daran denken, dass sie sich nicht mit der Existenz von Nuklearwaffen vereinbaren lassen".
KRIEGSPLÄNE
Atomkrieg
Ein amerikanischer Geheim-Report belegt: Die Bush-Regierung erarbeitet Pläne zum Einsatz von Atomwaffen in einem Nahost-Krieg oder bei einem Angriff Chinas auf Taiwan. Erstmals nennt die Regierung mögliche Angriffsziele: China, Russland, Irak, Iran, Libyen, Syrien und Nordkorea.
AP
Washington/ Los Angeles - Der Report trägt die Unterschrift von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, sein Inhalt ist explosiv: Er fordert die US-Militärs auf, einen nuklearen Verteidigungsplan zu entwickeln. Wichtigste Bestandteile: Die Entwicklung kleinerer Nuklearwaffen, die auch in begrenzten Konflikten einzusetzen wären sowie eine Liste mit sieben Staaten, die im Kriegsfall mit Atomangriffen rechnen müssten.
Der Bericht wurde dem Kongress bereits am 8. Januar zugeleitet, war aber bisher geheim geblieben. Nun hat die Los Angeles Times eine Kopie des Papiers erhalten. Brisant wird der Report nicht nur durch die Nennung konkreter Angriffsziele, die schwere diplomatische Verwerfungen nach sich ziehen könnte. Er offenbart dazu, dass die US-Militärs wie seit Jahrzehnten nicht mehr den Einsatz von Nuklearwaffen auch in begrenzten Kriegen erwägen.
"Dieses Papier ist Dynamit" zitiert die Los Angeles Times den Atomwaffen-Experten Joseph Cirincione von der Carnegie Endowment for International Peace, einem Think-Tank in Washington: "Ich kann mir schon vorstellen, was die genannten Staaten bei der UN sagen werden.".
Immer wieder haben amerikanische Militärexperten in den vergangenen Jahren den Einsatz von Nuklearwaffen zur Zerstörung der unterirdischen Höhlensysteme in Afghanistan und im Irak erwogen. Die gewaltige Vernichtungskraft würde dafür sorgen, dass die Verstecke weitaus schneller ? und billiger ? zu vernichten wären als mit konventionellen Waffen.
Der Report zeigt, dass sich die Amerikaner für den Einsatz von Nuklearwaffen in mehreren Regionen vorbereiten. So müsse sich das Pentagon darauf einrichten, Atomwaffen im Nahost-Konflikt, in einem Krieg zwischen China und Taiwan sowie bei einem Angriff des Iraks auf Israel einzusetzen.
Besonderes Gewicht legen die Pentagon-Strategen auf die Entwicklung kleinerer Nuklearwaffen. Hintergrund ist die Besorgnis, dass sich die Abschreckungskraft großer Atombomben langsam abschwächt. Viele potentielle Aggressoren, so argumentieren konservative Militär-Analysten, glauben wegen der weltweiten Ächtung schlicht nicht an den Einsatz von Atomwaffen mit gigantischer Zerstörungskraft. Kleinere Atomwaffen, die nur begrenzte Gebiete nuklear verseuchen würden, könnten dagegen eher zum Einsatz kommen.
Das Pentagon hat zuletzt in den siebziger Jahren Pläne zum Einsatz taktischer Nuklearwaffen erarbeitet. Seitdem war die US-Regierung zunehmend davon abgerückt. Präsident Bush nimmt nun offenbar die alten Pläne wieder auf.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,186359,00.html
Fürchtet euch vor meinen Prophezeiungen, denn sie treffen alle ein !
Ich bin ein würdiger Nachfolger von Nostradamus.
Euer Seuchenvogel
Atomkrieg
Ein amerikanischer Geheim-Report belegt: Die Bush-Regierung erarbeitet Pläne zum Einsatz von Atomwaffen in einem Nahost-Krieg oder bei einem Angriff Chinas auf Taiwan. Erstmals nennt die Regierung mögliche Angriffsziele: China, Russland, Irak, Iran, Libyen, Syrien und Nordkorea.
AP
Washington/ Los Angeles - Der Report trägt die Unterschrift von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, sein Inhalt ist explosiv: Er fordert die US-Militärs auf, einen nuklearen Verteidigungsplan zu entwickeln. Wichtigste Bestandteile: Die Entwicklung kleinerer Nuklearwaffen, die auch in begrenzten Konflikten einzusetzen wären sowie eine Liste mit sieben Staaten, die im Kriegsfall mit Atomangriffen rechnen müssten.
Der Bericht wurde dem Kongress bereits am 8. Januar zugeleitet, war aber bisher geheim geblieben. Nun hat die Los Angeles Times eine Kopie des Papiers erhalten. Brisant wird der Report nicht nur durch die Nennung konkreter Angriffsziele, die schwere diplomatische Verwerfungen nach sich ziehen könnte. Er offenbart dazu, dass die US-Militärs wie seit Jahrzehnten nicht mehr den Einsatz von Nuklearwaffen auch in begrenzten Kriegen erwägen.
"Dieses Papier ist Dynamit" zitiert die Los Angeles Times den Atomwaffen-Experten Joseph Cirincione von der Carnegie Endowment for International Peace, einem Think-Tank in Washington: "Ich kann mir schon vorstellen, was die genannten Staaten bei der UN sagen werden.".
Immer wieder haben amerikanische Militärexperten in den vergangenen Jahren den Einsatz von Nuklearwaffen zur Zerstörung der unterirdischen Höhlensysteme in Afghanistan und im Irak erwogen. Die gewaltige Vernichtungskraft würde dafür sorgen, dass die Verstecke weitaus schneller ? und billiger ? zu vernichten wären als mit konventionellen Waffen.
Der Report zeigt, dass sich die Amerikaner für den Einsatz von Nuklearwaffen in mehreren Regionen vorbereiten. So müsse sich das Pentagon darauf einrichten, Atomwaffen im Nahost-Konflikt, in einem Krieg zwischen China und Taiwan sowie bei einem Angriff des Iraks auf Israel einzusetzen.
Besonderes Gewicht legen die Pentagon-Strategen auf die Entwicklung kleinerer Nuklearwaffen. Hintergrund ist die Besorgnis, dass sich die Abschreckungskraft großer Atombomben langsam abschwächt. Viele potentielle Aggressoren, so argumentieren konservative Militär-Analysten, glauben wegen der weltweiten Ächtung schlicht nicht an den Einsatz von Atomwaffen mit gigantischer Zerstörungskraft. Kleinere Atomwaffen, die nur begrenzte Gebiete nuklear verseuchen würden, könnten dagegen eher zum Einsatz kommen.
Das Pentagon hat zuletzt in den siebziger Jahren Pläne zum Einsatz taktischer Nuklearwaffen erarbeitet. Seitdem war die US-Regierung zunehmend davon abgerückt. Präsident Bush nimmt nun offenbar die alten Pläne wieder auf.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,186359,00.html
Fürchtet euch vor meinen Prophezeiungen, denn sie treffen alle ein !
Ich bin ein würdiger Nachfolger von Nostradamus.
Euer Seuchenvogel
Meiner Meinung nach würde das amerikanische Volk auch noch
ein Wort mitreden.So einfach wird es nicht gehen Atombomben
einzusetzen.
ein Wort mitreden.So einfach wird es nicht gehen Atombomben
einzusetzen.
Nordkorea droht „Irren“ mit Gegenschlag
D ie Angst vor einem Atomkrieg ist neu entfacht: Nordkorea denkt an eine
Aufkündigung des Atomabkommens mit den USA. Jetzt, da
„atomwaffenfanatische Irre“ die Macht im Weißen Haus übernommen hätten,
müssten alle früheren Verträge mit den Amerikanern überprüft werden,
erklärte das Außenministerium in Pjöngjang am Mittwoch.
Die USA planen nach Ansicht des kommunistischen Staates einen
Atomkrieg auf der koreanischen Halbinsel. Nordkorea sei im Falle eines
Angriffs der USA zu einem Gegenschlag in der Lage. „Falls die USA
beabsichtigen, einen nuklearen Angriff auf irgend einen Teil der Volksrepublik
(Nordkorea) zu starten, wie sie es in Hiroshima machten, haben sie sich
massiv geirrt“, schrieb die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur
KCNA. „Ein Atomkrieg durch die US-Nuklearfanatiker gegen die
Volksrepublik würde ihr Ruin in einer nuklearen Katastrophe bedeuten.“
Beruhigung aus Washington
Auf der ersten offiziellen Pressekonferenz im Weißen Haus seit fünf Monaten
sagte US-Präsident George W. Bush am Abend, die umstrittenen Atompläne
seien nicht neu. Sie seien bereits von früheren Regierungen erarbeitet
worden. Zum anderen sei seine Regierung einem Abbau des
Atomwaffenarsenals verpflichtet.
Auch US-Außenminister Colin Powell hatte die Kritik an den neuen
Einsatzplänen der USA für Atomwaffen zurückgewiesen. Befürchtungen, die
USA würden künftig bei Konflikten rascher Atomaffen einsetzen als bisher,
seien unbegründet, sagte Powell am Dienstag (Ortszeit) vor einem
Unterausschuss des Senats. Das Gegenteil sei der Fall. Die Überlegenheit
der USA bei konventionellen Waffen sei so groß, dass ein nuklearer Konflikt
weniger wahrscheinlich sei als noch vor Jahren.
Powell nahm zu dem am Wochenende bekannt gewordenen
Pentagon-Papier Stellung, wonach der Einsatz von Atomwaffen bei
feindlichen Attacken etwa im Nahost-Konflikt, auf der koreanischen Halbinsel
oder bei einem Angriff Chinas auf Taiwan nicht ausgeschlossen werden
sollte. Zudem wird darin die Entwicklung neuer, kleinerer Atomwaffen
angeregt, die zum Beispiel „unterirdische Einrichtungen ohne größere
Begleitschäden“ zerstören können.
USA halten an Abbau von Atomwaffen fest
Der amerikanische Außenminister sagte weiter, die USA hielten weiterhin an
ihren Plänen für eine drastische Verringerung ihrer Atomwaffen fest. Der
Report bedeute kein „größeres Abrücken“ von dem Bemühen früherer
US-Regierungen, „neue Wege der Stabilität im strategischen Rahmenwerk“
zu finden. „Es gibt keine Veränderung bei der (nuklearen) Schwelle, kein
neues Design und keinen Produktionsauftrag für neue Waffen, die Tests
erfordern würden“, sagte Powell. Die USA blieben einem Test-Moratorium
verpflichtet.
Frühere Erzfeinde gehen aufeinander zu
Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch mit seinem russischen Kollegen
Sergej Iwanow betonte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, die USA
und Russland seien keine Feinde mehr. Dies stehe auch in dem
Pentagon-Bericht. In der Studie stehe auch nichts darüber, dass Atomwaffen
auf irgendein Land gerichtet seien. Er betonte zugleich, dass Russland
bereits im Januar über die Studie informiert worden sei.
Aus Russland kamen ebenfalls versöhnliche Töne. Die
russisch-amerikanischen Beziehungen „entwickeln sich positiv, ihre Qualität
hat sich verbessert“, hatte der russische Präsident Wladimir Putin am
Montag in Moskau gesagt. Zuvor hatte der russische Außenminister Igor
Iwanow noch mit Besorgnis auf die US-Pläne reagiert und eine
Stellungnahme der USA gefordert.
Angst vor neuer Aufrüstungsspirale
Unter den Verbündeten sorgen die Pentagon-Pläne für den Einsatz von
Atomwaffen auch gegen Staaten, die selbst keine solchen Waffen besitzen,
weiter für Aufregung. Der Grünen-Politiker und Staatsminister im
Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, befürchtet eine neue atomare
Aufrüstungsspirale. Wenn der Nichtbesitz von Atomwaffen keine Garantie
mehr sei, atomar nicht angegriffen zu werden, lohne er sich nicht mehr,
sagte er der „Frankfurter Rundschau“ vom Donnerstag.
Euer Seuchenvogel
D ie Angst vor einem Atomkrieg ist neu entfacht: Nordkorea denkt an eine
Aufkündigung des Atomabkommens mit den USA. Jetzt, da
„atomwaffenfanatische Irre“ die Macht im Weißen Haus übernommen hätten,
müssten alle früheren Verträge mit den Amerikanern überprüft werden,
erklärte das Außenministerium in Pjöngjang am Mittwoch.
Die USA planen nach Ansicht des kommunistischen Staates einen
Atomkrieg auf der koreanischen Halbinsel. Nordkorea sei im Falle eines
Angriffs der USA zu einem Gegenschlag in der Lage. „Falls die USA
beabsichtigen, einen nuklearen Angriff auf irgend einen Teil der Volksrepublik
(Nordkorea) zu starten, wie sie es in Hiroshima machten, haben sie sich
massiv geirrt“, schrieb die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur
KCNA. „Ein Atomkrieg durch die US-Nuklearfanatiker gegen die
Volksrepublik würde ihr Ruin in einer nuklearen Katastrophe bedeuten.“
Beruhigung aus Washington
Auf der ersten offiziellen Pressekonferenz im Weißen Haus seit fünf Monaten
sagte US-Präsident George W. Bush am Abend, die umstrittenen Atompläne
seien nicht neu. Sie seien bereits von früheren Regierungen erarbeitet
worden. Zum anderen sei seine Regierung einem Abbau des
Atomwaffenarsenals verpflichtet.
Auch US-Außenminister Colin Powell hatte die Kritik an den neuen
Einsatzplänen der USA für Atomwaffen zurückgewiesen. Befürchtungen, die
USA würden künftig bei Konflikten rascher Atomaffen einsetzen als bisher,
seien unbegründet, sagte Powell am Dienstag (Ortszeit) vor einem
Unterausschuss des Senats. Das Gegenteil sei der Fall. Die Überlegenheit
der USA bei konventionellen Waffen sei so groß, dass ein nuklearer Konflikt
weniger wahrscheinlich sei als noch vor Jahren.
Powell nahm zu dem am Wochenende bekannt gewordenen
Pentagon-Papier Stellung, wonach der Einsatz von Atomwaffen bei
feindlichen Attacken etwa im Nahost-Konflikt, auf der koreanischen Halbinsel
oder bei einem Angriff Chinas auf Taiwan nicht ausgeschlossen werden
sollte. Zudem wird darin die Entwicklung neuer, kleinerer Atomwaffen
angeregt, die zum Beispiel „unterirdische Einrichtungen ohne größere
Begleitschäden“ zerstören können.
USA halten an Abbau von Atomwaffen fest
Der amerikanische Außenminister sagte weiter, die USA hielten weiterhin an
ihren Plänen für eine drastische Verringerung ihrer Atomwaffen fest. Der
Report bedeute kein „größeres Abrücken“ von dem Bemühen früherer
US-Regierungen, „neue Wege der Stabilität im strategischen Rahmenwerk“
zu finden. „Es gibt keine Veränderung bei der (nuklearen) Schwelle, kein
neues Design und keinen Produktionsauftrag für neue Waffen, die Tests
erfordern würden“, sagte Powell. Die USA blieben einem Test-Moratorium
verpflichtet.
Frühere Erzfeinde gehen aufeinander zu
Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch mit seinem russischen Kollegen
Sergej Iwanow betonte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, die USA
und Russland seien keine Feinde mehr. Dies stehe auch in dem
Pentagon-Bericht. In der Studie stehe auch nichts darüber, dass Atomwaffen
auf irgendein Land gerichtet seien. Er betonte zugleich, dass Russland
bereits im Januar über die Studie informiert worden sei.
Aus Russland kamen ebenfalls versöhnliche Töne. Die
russisch-amerikanischen Beziehungen „entwickeln sich positiv, ihre Qualität
hat sich verbessert“, hatte der russische Präsident Wladimir Putin am
Montag in Moskau gesagt. Zuvor hatte der russische Außenminister Igor
Iwanow noch mit Besorgnis auf die US-Pläne reagiert und eine
Stellungnahme der USA gefordert.
Angst vor neuer Aufrüstungsspirale
Unter den Verbündeten sorgen die Pentagon-Pläne für den Einsatz von
Atomwaffen auch gegen Staaten, die selbst keine solchen Waffen besitzen,
weiter für Aufregung. Der Grünen-Politiker und Staatsminister im
Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, befürchtet eine neue atomare
Aufrüstungsspirale. Wenn der Nichtbesitz von Atomwaffen keine Garantie
mehr sei, atomar nicht angegriffen zu werden, lohne er sich nicht mehr,
sagte er der „Frankfurter Rundschau“ vom Donnerstag.
Euer Seuchenvogel
!
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NEUE US-SICHERHEITSDOKTRIN
Bush flirtet mit dem Nuklearfeuer
Von Severin Weiland
Mit Hochdruck arbeitet der Nationale Sicherheitsrat der USA an einer neuen Sicherheitsdoktrin. Sollte Präsident George W. Bush sie umsetzen, könnten amerikanische Truppen künftig mit
konventionellen und nuklearen Waffen auch präventiv gegen Terrorstaaten vorgehen.
US-Präsident Bush: US-Militärs müssen in kürzester Zeit in jede dunkle Ecke der Welt
Berlin - Als George Bush im Mai vor dem Bundestag in Berlin sprach, hatte er für die Abgeordneten aus Deutschland eine eher verschwommene Botschaft parat. Wenn die Welt die "neue totalitäre Bedrohung" ignoriere,
"fordern wir zu einer Art Erpressung auf und bringen Millionen von Bürgern in ernsthafte Gefahr".
Was der US-Präsident im Reichstag damals noch nebulös umschrieb, nimmt in diesen Wochen konkrete Formen an: Die USA sind dabei, ihre auf dem Kalten Krieg aufbauende Sicherheitsdoktrin einschneidend zu verändern.
Nicht mehr die gegenseitige Abschreckung mit konventionellen und nuklearen Waffen steht im Mittelpunkt. Die beiden Stichworte der neuen Strategie, die derzeit vom Nationalen Sicherheitsrat erarbeitet und dem Präsidenten
voraussichtlich im August vorgelegt wird, lauten: "Pre-emptive Action" und "Defensiv Intervention".
US-Truppen könnten demnach sowohl mit konventionellen als auch nuklearen Mitteln präventiv gegen Staaten vorgehen, die aus Sicht Washingtons eine Bedrohung durch atomare, biologische oder chemische Waffen
darstellen. Direkte Interventionen bis hin zu einzelnen Kommandoaktionen und zivilen Druckmitteln sollen zu einer Strategie gebündelt werden. Es gehe um ein "breites Konzept", betont die Sicherheitsberaterin des Präsidenten,
Condoleezza Rice.
Umrisse seiner neuen Doktrin hatte Bush auf einer Veranstaltung der Militärakademie in West Point Anfang Juni preisgegeben. "Unsere Sicherheit verlangt eine Transformation des Militärs, welches Sie führen werden - einer
Streitmacht, die bereit sein muss, in kürzester Zeit in jeder dunklen Ecke der Welt zum Einsatz zu kommen." Notfalls, so Bush weiter, müsse das Militär bereit sein, "für unsere Freiheit und die Verteidigung unseres Lebens
präventive Aktionen durchzuführen".
Der Irak als erstes Opfer der Bush-Doktrin?
Bushs Ankündigung überrascht nicht. Die Rolle des US-Militärs wird - nicht erst seit dem 11. September - seit geraumer Zeit überdacht. Nur das Tempo, mit dem an die Neuformulierung der Doktrin gegangen wird, hat sich seit
den Terrorangriffen gegen die USA beschleunigt. Seit Monaten spekulieren Analysten und Medien in den USA in aller Offenheit über einen Militärschlag gegen den Irak. In immer neuen Varianten wird dabei von der
Bush-Regierung die Rechtfertigung für einen Angriff in die Öffentlichkeit gestreut: Diktator Saddam Hussein, den Bushs Vater 1990 während des Golfkrieges aus Angst vor einem Zerbrechen der arabischen Alliierten schonte,
sei eine der Hauptgefahrenquellen für die Welt.
In öffentlichen und privaten Reden formulierte Bush in den letzten Monaten seine neue Sicherheitsdoktrin: Die USA wüssten zwar nicht mit letzter Sicherheit, ob Saddam Hussein bereits über biologische und atomare Waffen
verfüge. Die Vorsicht gebiete es aber, so zu tun, als hätte er sie bereits.
Erstschlagsideen bereits in den sechziger Jahren
Es gebe Zeiten, ergänzte jüngst Sicherheitsberaterin Rice Bushs Gedankengänge, da könne man nicht einfach darauf warten, "angegriffen zu werden, sondern müsse selbst zuschlagen". Auch wenn Rice offiziell erklärt, es
gebe keine konkreten Länder, auf die sich die neue Doktrin beziehe - Kommentatoren in den USA sprechen offen aus, dass der erste Adressat der Bush-Doktrin der Irak sein wird.
Überlegungen, mit einem Ersteinsatz einer möglichen Gefahr zuvorzukommen, sind in der US-Geschichte keineswegs neu. Vor 40 Jahren, während der Kuba-Krise, drängten US-Militärs den damaligen Präsidenten John F.
Kennedy, die im Aufbau befindlichen atomaren Raketenbasen der Sowjets auf Kuba zu bombardieren. Kennedy widerstand den Forderungen seiner Militärs - und entschied sich stattdessen, über Kuba eine Blockade zu
verhängen. Sein Gegenspieler im Kreml, Nikita Chruschtschow, gab in dem Nervenkrieg nach - die sowjetischen Schiffe mit den Raketen drehten ab, ein atomares Inferno war verhindert worden.
Pearl Harbour als Trauma
Die Idee, Staaten durch einen Präventivschlag unter Druck zu setzen, geisterte auch unter Kennedys Nachfolger Lyndon B. Johnson durch die Korridore des Weißen Hauses. Der Mann aus Texas erwog, China anzugreifen,
um so Mao Tse-tung an der Entwicklung atomarer Waffen zu hindern. Die Pläne wurden fallengelassen.
Tief sitzt bis heute in den Vereinigten Staaten das Trauma von 1941, als japanische Kampfflugzeuge am 7. Dezember einen Großteil der amerikanischen Pazifikflotte außer Gefecht setzten. Der 11. September 2001 hat diese
Urangst wieder aufkommen lassen: Kaum eine Fernsehsendung in den USA, die neben den einstürzenden Türmen von New York nicht auch die Bilder der brennenden US-Schiffe im Hafen von Pearl Harbour zeigte.
Künftig auch als Erstschlagswaffe im Einsatz?
Die Angriffe vom 11. September gegen New York und Washington haben die Überarbeitung der US-Militärdoktrin nicht erst ausgelöst - sie haben sie nur beschleunigt. Dreimal in der Woche trifft sich Bush mit seinen engsten
Sicherheitsberatern - wiederholt sei dabei über die Ausarbeitung einer präventiven Strategie debattiert worden, schrieb kürzlich die "New York Times".
Im Januar hatte Bush in seiner "State of Union"-Rede einen Hinweis gegeben, als er den Iran, Nordkorea und den Irak als "Achse des Bösen" bezeichnete. Die USA würden es nicht zulassen, von diesen Ländern mit
Massenvernichtungswaffen bedroht zu werden. Im März zitierte dann die "Los Angeles Times" aus einem 56-seitigen Geheimpapier des Pentagon, das den Einsatz von so genannten Mini-Nuklearbomben vorsah. Zwar
dementierte US-Außenminister Colin Powell umgehend, dass es dementsprechende Pläne gebe - doch die öffentliche Debatte war damit eröffnet und nimmt seitdem kein Ende. So wird auch in diesen Wochen im
Zusammenhang mit der neuen Doktrin der Einsatz von Nuklearwaffen nicht ausgeschlossen. Ein Dementi gibt es nicht.
Die neue Doktrin hätte unabsehbare Folgen für die internationale Staatengemeinschaft. Denn völlig unklar sind die Antworten auf die Fragen: Auf welcher Grundlage will der US-Präsident bestimmen, wann eine Gefahr mit
einem unangekündigten Militärschlag begegnet wird? Auf welche Quellen stützt er sich dabei? Und wird eine solche Doktrin noch vom "Recht auf Selbstverteidigung" in der Uno-Charta gedeckt?
Folgt die Nato der neuen Doktrin?
Unklar ist auch, welche Rolle die Nato im Gefüge der neuen Doktrin noch spielen würde. Erst 1999 hatte sie in ihrem "Neuen Strategischen Konzept für die Allianz" die alte Strategie bestätigt, wonach Nuklearwaffen nur als
allerletztes Mittel und im äußersten Notfall zum Einsatz kommen sollen. Wenn die USA aber künftig Mini-Nuklearbomben zum Ausräuchern von Terroristenhöhlen nicht ausschließen - gilt dann noch die Nato-Doktrin? Koppeln
sich die USA von ihren europäischen Verbündeten ab? Oder folgen diese notgedrungen der neuen Bush-Doktrin?
Im vielstimmigen Chor der Ansichten, die derzeit aus den USA zu vernehmen sind, ist ein schlüssiges Konzept noch nicht auszumachen. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erklärte Anfang Juni auf einer
Nato-Konferenz in Brüssel, die Allianz könne künftig nicht länger darauf warten, bis "absolute Beweise" vorlägen, um gegen terroristische Gruppen oder Länder mit Massenvernichtungswaffen vorzugehen. Condoleezza Rice
wiederum fällt die Rolle zu, die Aufregung zu zügeln, die die Überlegungen aus dem Weißen Haus auslösen. Gegenüber der "New York Times" nannte sie die Kuba-Krise von 1962 als Beispiel eines breiten Ansatzes: Die
damalige US-Regierung "stützte sich auf eine präventive Strategie, aber nutzte keine militärische Macht und ermöglichte so den Sowjets den Abzug".
Indische Truppen an der pakistanischen Grenze: Wer folgt der neuen US-Doktrin?
Doch die Ausgangslage von 1962 unterscheidet sich grundsätzlich von der von 2002. Eine Reihe neuer und heimlicher Nuklearstaaten sind seitdem hinzugekommen. Was geschieht, wenn andere Atommächte die US-Doktrin
kopieren? Peter Galbraith, Professor am National War College und Befürworter eines präventiven Krieges mit konventionellen Waffen gegen den Irak, weist voller Besorgnis auf Südasien, wo Pakistan und Indien im Streit um
Kaschmir mit dem atomaren Feuer spielen: "Sollte Indien die amerikanische präventive Doktrin übernehmen, riskiert es einen Nuklearkrieg, mit zerstörerischen Konsequenzen für die Welt."
Fürchtet euch vor meinen Prophezeiungen ! Meine Trefferquote ist einfach beängstigend, wenn man sieht, wie heute Thiel abgeschlachtet wird.
Wer sich gegen meine Prophezeiungen stellt, wird im Feuer der Apoklaypse verbrennen.
Euer Seuchenvogel
Bush flirtet mit dem Nuklearfeuer
Von Severin Weiland
Mit Hochdruck arbeitet der Nationale Sicherheitsrat der USA an einer neuen Sicherheitsdoktrin. Sollte Präsident George W. Bush sie umsetzen, könnten amerikanische Truppen künftig mit
konventionellen und nuklearen Waffen auch präventiv gegen Terrorstaaten vorgehen.
US-Präsident Bush: US-Militärs müssen in kürzester Zeit in jede dunkle Ecke der Welt
Berlin - Als George Bush im Mai vor dem Bundestag in Berlin sprach, hatte er für die Abgeordneten aus Deutschland eine eher verschwommene Botschaft parat. Wenn die Welt die "neue totalitäre Bedrohung" ignoriere,
"fordern wir zu einer Art Erpressung auf und bringen Millionen von Bürgern in ernsthafte Gefahr".
Was der US-Präsident im Reichstag damals noch nebulös umschrieb, nimmt in diesen Wochen konkrete Formen an: Die USA sind dabei, ihre auf dem Kalten Krieg aufbauende Sicherheitsdoktrin einschneidend zu verändern.
Nicht mehr die gegenseitige Abschreckung mit konventionellen und nuklearen Waffen steht im Mittelpunkt. Die beiden Stichworte der neuen Strategie, die derzeit vom Nationalen Sicherheitsrat erarbeitet und dem Präsidenten
voraussichtlich im August vorgelegt wird, lauten: "Pre-emptive Action" und "Defensiv Intervention".
US-Truppen könnten demnach sowohl mit konventionellen als auch nuklearen Mitteln präventiv gegen Staaten vorgehen, die aus Sicht Washingtons eine Bedrohung durch atomare, biologische oder chemische Waffen
darstellen. Direkte Interventionen bis hin zu einzelnen Kommandoaktionen und zivilen Druckmitteln sollen zu einer Strategie gebündelt werden. Es gehe um ein "breites Konzept", betont die Sicherheitsberaterin des Präsidenten,
Condoleezza Rice.
Umrisse seiner neuen Doktrin hatte Bush auf einer Veranstaltung der Militärakademie in West Point Anfang Juni preisgegeben. "Unsere Sicherheit verlangt eine Transformation des Militärs, welches Sie führen werden - einer
Streitmacht, die bereit sein muss, in kürzester Zeit in jeder dunklen Ecke der Welt zum Einsatz zu kommen." Notfalls, so Bush weiter, müsse das Militär bereit sein, "für unsere Freiheit und die Verteidigung unseres Lebens
präventive Aktionen durchzuführen".
Der Irak als erstes Opfer der Bush-Doktrin?
Bushs Ankündigung überrascht nicht. Die Rolle des US-Militärs wird - nicht erst seit dem 11. September - seit geraumer Zeit überdacht. Nur das Tempo, mit dem an die Neuformulierung der Doktrin gegangen wird, hat sich seit
den Terrorangriffen gegen die USA beschleunigt. Seit Monaten spekulieren Analysten und Medien in den USA in aller Offenheit über einen Militärschlag gegen den Irak. In immer neuen Varianten wird dabei von der
Bush-Regierung die Rechtfertigung für einen Angriff in die Öffentlichkeit gestreut: Diktator Saddam Hussein, den Bushs Vater 1990 während des Golfkrieges aus Angst vor einem Zerbrechen der arabischen Alliierten schonte,
sei eine der Hauptgefahrenquellen für die Welt.
In öffentlichen und privaten Reden formulierte Bush in den letzten Monaten seine neue Sicherheitsdoktrin: Die USA wüssten zwar nicht mit letzter Sicherheit, ob Saddam Hussein bereits über biologische und atomare Waffen
verfüge. Die Vorsicht gebiete es aber, so zu tun, als hätte er sie bereits.
Erstschlagsideen bereits in den sechziger Jahren
Es gebe Zeiten, ergänzte jüngst Sicherheitsberaterin Rice Bushs Gedankengänge, da könne man nicht einfach darauf warten, "angegriffen zu werden, sondern müsse selbst zuschlagen". Auch wenn Rice offiziell erklärt, es
gebe keine konkreten Länder, auf die sich die neue Doktrin beziehe - Kommentatoren in den USA sprechen offen aus, dass der erste Adressat der Bush-Doktrin der Irak sein wird.
Überlegungen, mit einem Ersteinsatz einer möglichen Gefahr zuvorzukommen, sind in der US-Geschichte keineswegs neu. Vor 40 Jahren, während der Kuba-Krise, drängten US-Militärs den damaligen Präsidenten John F.
Kennedy, die im Aufbau befindlichen atomaren Raketenbasen der Sowjets auf Kuba zu bombardieren. Kennedy widerstand den Forderungen seiner Militärs - und entschied sich stattdessen, über Kuba eine Blockade zu
verhängen. Sein Gegenspieler im Kreml, Nikita Chruschtschow, gab in dem Nervenkrieg nach - die sowjetischen Schiffe mit den Raketen drehten ab, ein atomares Inferno war verhindert worden.
Pearl Harbour als Trauma
Die Idee, Staaten durch einen Präventivschlag unter Druck zu setzen, geisterte auch unter Kennedys Nachfolger Lyndon B. Johnson durch die Korridore des Weißen Hauses. Der Mann aus Texas erwog, China anzugreifen,
um so Mao Tse-tung an der Entwicklung atomarer Waffen zu hindern. Die Pläne wurden fallengelassen.
Tief sitzt bis heute in den Vereinigten Staaten das Trauma von 1941, als japanische Kampfflugzeuge am 7. Dezember einen Großteil der amerikanischen Pazifikflotte außer Gefecht setzten. Der 11. September 2001 hat diese
Urangst wieder aufkommen lassen: Kaum eine Fernsehsendung in den USA, die neben den einstürzenden Türmen von New York nicht auch die Bilder der brennenden US-Schiffe im Hafen von Pearl Harbour zeigte.
Künftig auch als Erstschlagswaffe im Einsatz?
Die Angriffe vom 11. September gegen New York und Washington haben die Überarbeitung der US-Militärdoktrin nicht erst ausgelöst - sie haben sie nur beschleunigt. Dreimal in der Woche trifft sich Bush mit seinen engsten
Sicherheitsberatern - wiederholt sei dabei über die Ausarbeitung einer präventiven Strategie debattiert worden, schrieb kürzlich die "New York Times".
Im Januar hatte Bush in seiner "State of Union"-Rede einen Hinweis gegeben, als er den Iran, Nordkorea und den Irak als "Achse des Bösen" bezeichnete. Die USA würden es nicht zulassen, von diesen Ländern mit
Massenvernichtungswaffen bedroht zu werden. Im März zitierte dann die "Los Angeles Times" aus einem 56-seitigen Geheimpapier des Pentagon, das den Einsatz von so genannten Mini-Nuklearbomben vorsah. Zwar
dementierte US-Außenminister Colin Powell umgehend, dass es dementsprechende Pläne gebe - doch die öffentliche Debatte war damit eröffnet und nimmt seitdem kein Ende. So wird auch in diesen Wochen im
Zusammenhang mit der neuen Doktrin der Einsatz von Nuklearwaffen nicht ausgeschlossen. Ein Dementi gibt es nicht.
Die neue Doktrin hätte unabsehbare Folgen für die internationale Staatengemeinschaft. Denn völlig unklar sind die Antworten auf die Fragen: Auf welcher Grundlage will der US-Präsident bestimmen, wann eine Gefahr mit
einem unangekündigten Militärschlag begegnet wird? Auf welche Quellen stützt er sich dabei? Und wird eine solche Doktrin noch vom "Recht auf Selbstverteidigung" in der Uno-Charta gedeckt?
Folgt die Nato der neuen Doktrin?
Unklar ist auch, welche Rolle die Nato im Gefüge der neuen Doktrin noch spielen würde. Erst 1999 hatte sie in ihrem "Neuen Strategischen Konzept für die Allianz" die alte Strategie bestätigt, wonach Nuklearwaffen nur als
allerletztes Mittel und im äußersten Notfall zum Einsatz kommen sollen. Wenn die USA aber künftig Mini-Nuklearbomben zum Ausräuchern von Terroristenhöhlen nicht ausschließen - gilt dann noch die Nato-Doktrin? Koppeln
sich die USA von ihren europäischen Verbündeten ab? Oder folgen diese notgedrungen der neuen Bush-Doktrin?
Im vielstimmigen Chor der Ansichten, die derzeit aus den USA zu vernehmen sind, ist ein schlüssiges Konzept noch nicht auszumachen. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erklärte Anfang Juni auf einer
Nato-Konferenz in Brüssel, die Allianz könne künftig nicht länger darauf warten, bis "absolute Beweise" vorlägen, um gegen terroristische Gruppen oder Länder mit Massenvernichtungswaffen vorzugehen. Condoleezza Rice
wiederum fällt die Rolle zu, die Aufregung zu zügeln, die die Überlegungen aus dem Weißen Haus auslösen. Gegenüber der "New York Times" nannte sie die Kuba-Krise von 1962 als Beispiel eines breiten Ansatzes: Die
damalige US-Regierung "stützte sich auf eine präventive Strategie, aber nutzte keine militärische Macht und ermöglichte so den Sowjets den Abzug".
Indische Truppen an der pakistanischen Grenze: Wer folgt der neuen US-Doktrin?
Doch die Ausgangslage von 1962 unterscheidet sich grundsätzlich von der von 2002. Eine Reihe neuer und heimlicher Nuklearstaaten sind seitdem hinzugekommen. Was geschieht, wenn andere Atommächte die US-Doktrin
kopieren? Peter Galbraith, Professor am National War College und Befürworter eines präventiven Krieges mit konventionellen Waffen gegen den Irak, weist voller Besorgnis auf Südasien, wo Pakistan und Indien im Streit um
Kaschmir mit dem atomaren Feuer spielen: "Sollte Indien die amerikanische präventive Doktrin übernehmen, riskiert es einen Nuklearkrieg, mit zerstörerischen Konsequenzen für die Welt."
Fürchtet euch vor meinen Prophezeiungen ! Meine Trefferquote ist einfach beängstigend, wenn man sieht, wie heute Thiel abgeschlachtet wird.
Wer sich gegen meine Prophezeiungen stellt, wird im Feuer der Apoklaypse verbrennen.
Euer Seuchenvogel
Vogel bleib auf dem Boden - du brennst schon!
Smoke on the water ,fire in the sky...
«Es gibt Leute im Weissen Haus, die den atomaren Erstschlag wollen»
Beatrice Schlag
Während des Vietnamkriegs veröffentlichte Daniel Ellsberg die geheimen Pentagon Papers und
verursachte einen der grössten Regierungsskandale der USA. Heute äussert sich der
Nuklearexperte düster über die Vorgänge im Irak.
«Regierungsbeamte lügen jedes Mal, wenn sie den Mund aufmachen»: Daniel Ellsberg. Vera
Hartmann (Bild)
Herr Ellsberg, vor 38 Jahren eskalierte der Vietnamkrieg nach dem angeblichen Angriff der
Nordvietnamesen im Golf von Tonkin. Vergleiche mit der heutigen Situation im Irak drängen sich
auf. Erleben Sie eine Art Déjà-vu?
Es ist tatsächlich déjà vu. Wir haben wieder 1964 und sind wieder in der Phase zwischen
Tonkin und Bombenangriffen. Wenn ich daran zurückdenke, meine ich, es hätte damals
Möglichkeiten gegeben, einen Krieg zu verhindern. Ich glaube, dass ich und andere diese
Möglichkeit gehabt hätten, aber ich dachte nicht daran. Das wird mir mein Leben lang Leid tun.
Sie haben ein paar Jahre später mit den Fotokopien der geheimen Pentagon Papers den
Skandal ausgelöst, der zu Nixons Fall und dem Ende des Vietnamkriegs führte.
Ja, aber 1964 wäre der richtige Moment gewesen. So, wie jetzt der richtige Moment ist. Es ist
sehr schwierig, aber es ist nicht ganz unmöglich. Die ganze Welt ausser dem Präsidenten ist
gegen diesen Krieg. Das Pentagon ist dagegen. CIA und Aussenministerium sind dagegen,
ebenso ein grosser Teil der Amerikaner und alle Alliierten ausser Tony Blair, aber der hat nicht
einmal seine Partei hinter sich.
Alle dagegen? Der Kongress hat Bush mit klarem Mehr ermächtigt, Krieg gegen den Irak zu
führen.
Das ist die Angst, für schwach gehalten zu werden. Fragen Sie einmal Barbara Lee, die
schwarze Abgeordnete, warum ihre schwarzen Kollegen dafür gestimmt haben. Sie hätten
ihre Ämter in den schwarzen Wahldistrikten nicht verloren, wenn sie dagegen gewesen
wären, im Gegenteil. Aber die Weissen hätten sie Verräter und Feiglinge genannt. Das ertrugen
sie nicht.
Demokrat John Kerry, der Ihr Buch überschwänglich lobte, war ebenfalls für die Resolution.
Kerry will Präsidentschaftskandidat werden, ebenso Hillary Clinton, Joe Lieberman oder Tom
Daschle. Gerhard Schröder war ja auch nur gegen den Krieg, weil er die Wahlen gewinnen
wollte.
Er hat sie gewonnen.
Das spricht für die Deutschen, die ihn dazu zwangen. Wir werden sehen, wie lange Schröder
dem Druck des Empire standhält. Er sagt, er wird nicht am Krieg teilnehmen. Aber wie
energisch wird er dagegen sein?
Haben Sie Empire gesagt?
Klar. Wir sind schon lange Imperialisten, aber wir haben bisher über Statthalter und Marionetten
regiert, wie früher die Briten. Das Erstaunliche, was zurzeit geschieht, ist ein ziemlich offener
Übergang zum direkten Empire, wo wir direkt militärisch eingreifen.
Was haben die USA davon?
Diese Regierung ist entschlossen, die Kontrolle über das Öl nicht länger den Statthaltern zu
überlassen. Es wird dort, wo sie es für nötig erachtet, zu direkten amerikanischen.
Besetzungen kommen, im Irak und möglicherweise auch im Osten Saudi-Arabiens. Ich bin
übrigens nicht sicher, ob unsere Ölfirmen das auch unbedingt wollen. Natürlich freuen sie sich
über billiges Öl, aber der Aufruhr, der entstehen wird, der Hass auf Amerika, kann nicht in
ihrem Sinn sein.
Glauben Sie wirklich, dass Öl der einzige Grund ist, warum der Irak und nicht Nordkorea zum
vordringlichen Feind geworden ist?
Es ist der mit Abstand wichtigste Grund. Ein weiterer ist, dass sich Israel durch Nordkorea
nicht bedroht fühlt. Alle anderen Gründe, die gegen den Irak angeführt werden, gelten in viel
höherem Mass für Nordkorea, das viel unberechenbarer ist. Aber der einzige Grund, warum
Nordkorea zur «Achse des Bösen» gehört, war der zu zeigen, dass nicht all unsere Feinde
Araber sind. Das Empire gibt allen eine Chance, untergeordnet zu werden.
Sie arbeiteten jahrelang als Pentagon-Spezialist für nukleare Abschreckung. Halten Sie einen
Einsatz von US-Nuklearwaffen im Irak für möglich?
Ich halte einen US-Bombenangriff auf den Irak für sehr wahrscheinlich. Danach wird Saddam
Hussein vermutlich Nervengas einsetzen und möglichst viele Amerikaner zu töten versuchen –
oder Israelis. Darauf werden wir oder Israel möglicherweise mit Nuklearwaffen antworten. Und
dann riskiert Israel, ausgelöscht zu werden.
Von wem?
Es braucht nicht viel, Israel auszulöschen: ein paar Nuklearwaffen oder ein grosses
Selbstmordattentat auf die israelische Atomwaffenfabrik von Dimona, dann ist Israel mehr oder
weniger unbewohnbar. Natürlich würden dabei auch viele Araber sterben. Aber nach einem
Angriff auf den Irak wird sich die Anzahl der Selbstmordattentäter vervielfachen, die das in
Kauf nehmen, wenn sie auf diesem Weg viele Israelis töten können.
Wer in den USA soll denn einen nuklearen Erstschlag befürworten?
Es gibt Leute in dieser Regierung, denen es sehr wichtig ist, dass wir mit einem nuklearen
Erstschlag drohen können. Eine solche Drohung wird viel glaubwürdiger, wenn wir tatsächlich
nach Nagasaki wieder Menschen mit Nuklearwaffen töten. Während des Kalten Krieges waren
die Amerikaner mehrheitlich dagegen. Sie fürchteten, dass die ganze Welt in die Luft gehen
könnte. Aber wenn jetzt US-Soldaten durch Nervengas sterben, wird die Bevölkerung einen
nuklearen Erstschlag unterstützen.
Ähnliche Schreckensvisionen wurden auch vor dem Einmarsch in Afghanistan entworfen.
Ich weiss. Wer mich nicht kennt, denkt, ich sei hysterisch.
Sie sagen es.
Ich kann das verstehen. Aber die Leute können das nicht beurteilen, sie sind völlig falsch
informiert. Es gibt viele Leute im Umkreis des Weissen Hauses, die nichts von Bluff halten. Sie
sind bereit, diese Waffen einzusetzen. Und wenn wir das tun, schaffen wir einen
Präzedenzfall für Aggression und imperialistisches Verhalten, das in sehr vielen Regionen
Nachahmer finden wird.
Sie sagen, Präsident Bush lügt uns in den Irak-Krieg. Welches sind die Lügen?
Im Unterschied zu Johnson lügt Bush uns nicht vor, er wolle keinen Krieg. Aber die Gründe, die
er dafür angibt, sind alle erlogen. Das ist nicht ungewöhnlich, sondern typisch. Die meisten
Leute denken, die Regierung lüge manchmal. Das ist nicht so. Regierungsbeamte lügen jedes
Mal, wenn sie den Mund aufmachen. Wenn man eine gewisse Zeit in dem Apparat gearbeitet
hat, vergisst man, dass das den Leuten draussen nicht bewusst ist. Als ich in meinem Buch
darüber schrieb, dachte ich keinen Moment daran, dass das die Leute schockieren könnte, so
normal schien es mir. Wenn ich geahnt hätte, dass nur Insider wissen, dass immer gelogen
wird, hätte ich allein darüber ein ganzes Buch schreiben können.
Immer? Das macht doch gar keinen Sinn.
Doch, weil es immer eine bessere Lösung gibt als die Wahrheit. Wenn man die Wahrheit sagt,
gibt es Nachfragen, Zweifel. Möglicherweise schlägt eine kleine, aber laute Minderheit Krach.
Möglicherweise kann diese Minderheit viele Wähler organisieren. Also fragt man sich, wie
können wir das besser verkaufen? Das ist eine Routine, in die man automatisch verfällt.
Die Regierung Bush will Saddam stürzen. Will sie auch eine demokratische Nachfolgeregierung
im Irak?
Unsere Politiker glauben nicht daran. Oder vielmehr: Es gibt kein einziges Mitglied in unserer
Regierung, das erlauben würde, dass der Irak auch nur in die Nähe einer Demokratie kommt. Es
ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Chance gleich null ist. Nur die Öffentlichkeit glaubt
etwas anderes.
Wirklich? Die meisten amerikanischen Medien sind durchaus skeptisch, was eine irakische
Demokratie in naher Zukunft angeht.
Sind Sie sicher? Es gab vor kurzem ein Treffen irakischer Gruppen im Ausland unter Aufsicht
des CIA, die eine demokratische irakische Regierung entwerfen sollten. Dazu schrieb die New
York Times mit unglaublicher Unverfrorenheit: «Sie kamen zu dem Schluss, dass die Regierung
aus drei Fraktionen bestehen wird: ein Drittel Schiiten, ein Drittel Sunniten, ein Drittel Kurden.»
Wie sahen sie das Wahlresultat so zuversichtlich voraus? Zweitens: Wie gross ist die Chance,
dass wir den Kurden die Autonomie zugestehen werden, die sie verlangen? Null, denn das
würde die Türken verärgern. Wie würden wir mit einem schiitischen Sieg umgehen, was ja sein
könnte, da 64 Prozent der irakischen Bevölkerung Schiiten sind? Wir würden ihn nicht
zulassen, denn sie könnten sich mit den Schiiten im Iran zusammentun. Und trotz allem glauben
die Amerikaner daran, dass wir im Irak Demokratie wollen und erreichen.
Wie lange, glauben Sie, wird der Krieg dauern?
Das kann man nicht wissen. Colin Powell hätte ein wesentlich leichteres Leben, wenn Dick
Cheney und Donald Rumsfeld nicht so überzeugt wären, dass die Risiken dieses Krieges
relativ gering seien. Zu glauben, man könne Saddam Hussein in wenigen Stunden eliminieren,
ist schlicht dumm. Sie haben das früher schon vergeblich versucht. Aber das ist die Dummheit,
die man bei smarten Leuten oft sieht. Sie reden sich einfach in etwas hinein. Jeder, der einmal
im Krieg war, weiss, wie schief Dinge laufen können und wie klein die Wahrscheinlichkeit ist,
dass etwas nach Plan geht.
Was kann den Krieg aufhalten?
Demonstrationen reichen nicht. Wir brauchen Leute, die geheime Dokumente veröffentlichen.
Ich habe das lange nicht zu sagen gewagt, weil es nach Selbstbeweihräucherung klingt: Tut,
was ich getan habe. Aber es ist so, dass ein wirklicher Widerstand nur entstehen kann, wenn
wir mehr Informationen haben. Vertrauliche Informationen.
Es ist bereits reichlich vertrauliche Information an die Öffentlichkeit gelangt.
Aber wir brauchen mehr davon, Schubladen voller geheimer Unterlagen. Sämtliche
Kriegsszenarien, die sich ein Laie ausdenken kann, haben die Experten in der Regierung
natürlich auch durchgespielt. Sie existieren als Dokumente und werden umso vorsichtiger unter
Verschluss gehalten, je weiter sie von der öffentlich bekannt gegebenen Linie abweichen.
Welche Art von Geheimdokument könnte die Öffentlichkeit in den USA mobilisieren?
Da kann ich mir vieles denken. Es muss etwas sein, was klar macht, wie gross im Moment die
Gefahr eines Nuklearkriegs ist. Nehmen wir meine Hypothese von vorhin: US-Angriff,
irakisches Nervengas als Antwort, dann nuklearer US-Erstschlag. Sie können sicher sein, dass
dieses Szenario derzeit im Pentagon durchgespielt wird.
Sie entwerfen ein Horrorszenario, das...
Ich bin noch nicht am Ende. In dem Moment, in dem wir den Irak angreifen, gehen sich Pakistan
und Indien an die Gurgel. Wir müssen also sofort die pakistanischen Atomwaffen sicherstellen,
damit sie weder gegen Indien verwendet werden noch in die Hände von al-Qaida geraten
können. Indien und Israel werden dasselbe tun wollen. Wir alle wollen also unsere
Spezialeinheiten in Pakistan haben, um die Atomwaffen dort sicherzustellen. Das wiederum hat
Pakistan natürlich kommen sehen. Was tut es, um uns zuvorzukommen? Was geschieht, wenn
wir Pakistan angreifen und nicht alle Atomwaffen in die Hand bekommen? Wer hat sie dann?
Das ist doch wilde Spekulation.
Das ist eine sehr reale Möglichkeit. Und dazu hat der CIA Pläne und Einschätzungen. Wenn sie
bekannt werden, richten die Leute ihr Augenmerk auf die Risiken dieses Krieges, auf die
Anzahl Toten, mit denen in diesen Plänen gerechnet wird.
Und Sie glauben, dann würde sich etwas ändern?
Wenn ich das nicht glauben würde, wäre ich jetzt in den Ferien.
Haben Sie auch ein zuversichtliches Irak-Szenario?
Meine beste, aber kleinste Hoffnung ist, dass Saddam seine Massenvernichtungswaffen
hergibt. Und dass er aufhört, auf die Flugzeuge zu schiessen, denn wenn er Pech hat, trifft er
eins, und der Krieg geht los. Und schliesslich gibt es eine winzige Möglichkeit, dass jemand
Saddam nach unserem Angriff überredet, sofort ins Exil zu gehen, weil das Spiel aus ist.
Wer wäre dazu in der Lage?
Mubarak vielleicht. Die USA würden das Land kontrollieren, ein neues Regime einsetzen, aber
möglicherweise besteht Bush nicht darauf, Saddam umzubringen, wenn unsere Truppen
eingelassen werden. Ich halte diese Möglichkeit für winzig, aber andere sind da optimistischer.
Ihr Buch belegt, dass sich die Politik demokratischer und republikanischer Präsidenten im
Vietnamkrieg kaum unterschied. Gilt das heute auch?
Absolut nicht. Unter Al Gore stünden wir nicht vor einem Angriffskrieg. Ich bin heute noch
empört, dass Ralph Nader, den ich bis dahin sehr respektierte, im Wahlkampf sagte, es mache
keinen Unterschied, ob man Bush oder Gore wähle. Seine Lügerei hat mich überzeugt, dass ich
nicht einmal mir selber trauen könnte, nicht zum Lügner zu werden, wenn ich
Präsidentschaftskandidat wäre.
Sie haben die Veröffentlichung der Pentagon Papers mit Ihrer Karriere bezahlt.
Meine Karriere war mit der ersten Fotokopie zu Ende, die ich heimlich machte. Ich wusste, dass
es danach vorbei sein würde. Aber ich dachte damals nicht sehr an meine Karriere. Ich
erwartete, dass ich im Gefängnis enden würde.
Wieso haben Sie das riskiert?
Es hat sehr geholfen, dass ich mich mit Leuten identifizieren konnte, die ihre Karriere und
manchmal ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten, um etwas Ausserordentliches zu machen. Und
wenn sie nur ins Gefängnis gingen, um nicht in den Krieg geschickt zu werden.
Wenn Sie heute verlorene und neu gewonnene Freunde abwägen, wie sieht Ihre Bilanz aus?
Wenn man es unter dem Aspekt der Werte ansieht, die nach der Veröffentlichung der Pentagon
Papers auch meine geworden sind, dann habe ich vor den Menschen, die seither meine
Freunde wurden, mehr Respekt. Ich empfinde ihre Werte als besser. Aber es ist ein harter
Schlag, alle Menschen zu verlieren, die dich vorher kannten.
Haben sich alle zurückgezogen?
Von denen, die mich früher kannten, hat mehr oder weniger keiner mehr mit mir reden wollen.
Es ist wie Emigration, der totale Schnitt. Und meine neuen Freunde haben alle keine Ahnung,
wie es ist, ein Insider zu sein.
Obwohl Sie die Welt diesbezüglich mit reichlich Information beliefert haben?
Trotzdem. Es ist da kaum eine Kommunikation möglich, die Wellenlänge ist völlig anders. Ich
habe immer gedacht, man wisse draussen mehr darüber, was in der Regierung vorgeht. Ich
weiss, wie ein Empire funktioniert. Es hat allerdings eine Weile gedauert, bis mir klar war, dass
es ein Empire ist. Ihr Europäer mögt das kennen, ihr hattet das schon. Aber Amerikaner sehen
sich nicht als Imperialisten. So smart ich in anderen Dingen war, so unglaublich dumm war ich
lange Zeit in dieser Hinsicht.
Warum erscheint Ihr Vietnam-Buch erst jetzt, nach mehr als dreissig Jahren?
Ich hatte es immer vor mir hergeschoben. Meine Priorität war der Aufbau einer
Anti-Atom-Bewegung. Erst 1995, als die Perspektiven dieser Bewegung wirklich düster waren,
dachte ich, jetzt habe ich keine Entschuldigung mehr. Aber ich hätte das Buch früher schreiben
müssen.
Dann hätte es nie so viel Aufsehen erregt wie jetzt, wo viele Amerikaner eine zweite
Vietnam-Katastrophe befürchten.
Das war nicht vorhersehbar, als ich zu schreiben anfing. Es ist ein fürchterlicher Zufall. Aber
dank der guten Kritiken hören mir die Leute jetzt wenigstens zu, wenn ich über den Krieg im
Irak und Atomwaffen rede.
Daß Politiker immer lügen, war mir lange klar, konsequent weitergedacht, ist die Geschichtsschreibung ein einziges Lügenmärchen.
Leider ist es strafrechtlich verboten, diese Lügen per Logik zu hinterfragen, einfach aus dem Grund, weil die Amerikaner bloßgestellt werden könnten.
Euer Seuchenvogel
Beatrice Schlag
Während des Vietnamkriegs veröffentlichte Daniel Ellsberg die geheimen Pentagon Papers und
verursachte einen der grössten Regierungsskandale der USA. Heute äussert sich der
Nuklearexperte düster über die Vorgänge im Irak.
«Regierungsbeamte lügen jedes Mal, wenn sie den Mund aufmachen»: Daniel Ellsberg. Vera
Hartmann (Bild)
Herr Ellsberg, vor 38 Jahren eskalierte der Vietnamkrieg nach dem angeblichen Angriff der
Nordvietnamesen im Golf von Tonkin. Vergleiche mit der heutigen Situation im Irak drängen sich
auf. Erleben Sie eine Art Déjà-vu?
Es ist tatsächlich déjà vu. Wir haben wieder 1964 und sind wieder in der Phase zwischen
Tonkin und Bombenangriffen. Wenn ich daran zurückdenke, meine ich, es hätte damals
Möglichkeiten gegeben, einen Krieg zu verhindern. Ich glaube, dass ich und andere diese
Möglichkeit gehabt hätten, aber ich dachte nicht daran. Das wird mir mein Leben lang Leid tun.
Sie haben ein paar Jahre später mit den Fotokopien der geheimen Pentagon Papers den
Skandal ausgelöst, der zu Nixons Fall und dem Ende des Vietnamkriegs führte.
Ja, aber 1964 wäre der richtige Moment gewesen. So, wie jetzt der richtige Moment ist. Es ist
sehr schwierig, aber es ist nicht ganz unmöglich. Die ganze Welt ausser dem Präsidenten ist
gegen diesen Krieg. Das Pentagon ist dagegen. CIA und Aussenministerium sind dagegen,
ebenso ein grosser Teil der Amerikaner und alle Alliierten ausser Tony Blair, aber der hat nicht
einmal seine Partei hinter sich.
Alle dagegen? Der Kongress hat Bush mit klarem Mehr ermächtigt, Krieg gegen den Irak zu
führen.
Das ist die Angst, für schwach gehalten zu werden. Fragen Sie einmal Barbara Lee, die
schwarze Abgeordnete, warum ihre schwarzen Kollegen dafür gestimmt haben. Sie hätten
ihre Ämter in den schwarzen Wahldistrikten nicht verloren, wenn sie dagegen gewesen
wären, im Gegenteil. Aber die Weissen hätten sie Verräter und Feiglinge genannt. Das ertrugen
sie nicht.
Demokrat John Kerry, der Ihr Buch überschwänglich lobte, war ebenfalls für die Resolution.
Kerry will Präsidentschaftskandidat werden, ebenso Hillary Clinton, Joe Lieberman oder Tom
Daschle. Gerhard Schröder war ja auch nur gegen den Krieg, weil er die Wahlen gewinnen
wollte.
Er hat sie gewonnen.
Das spricht für die Deutschen, die ihn dazu zwangen. Wir werden sehen, wie lange Schröder
dem Druck des Empire standhält. Er sagt, er wird nicht am Krieg teilnehmen. Aber wie
energisch wird er dagegen sein?
Haben Sie Empire gesagt?
Klar. Wir sind schon lange Imperialisten, aber wir haben bisher über Statthalter und Marionetten
regiert, wie früher die Briten. Das Erstaunliche, was zurzeit geschieht, ist ein ziemlich offener
Übergang zum direkten Empire, wo wir direkt militärisch eingreifen.
Was haben die USA davon?
Diese Regierung ist entschlossen, die Kontrolle über das Öl nicht länger den Statthaltern zu
überlassen. Es wird dort, wo sie es für nötig erachtet, zu direkten amerikanischen.
Besetzungen kommen, im Irak und möglicherweise auch im Osten Saudi-Arabiens. Ich bin
übrigens nicht sicher, ob unsere Ölfirmen das auch unbedingt wollen. Natürlich freuen sie sich
über billiges Öl, aber der Aufruhr, der entstehen wird, der Hass auf Amerika, kann nicht in
ihrem Sinn sein.
Glauben Sie wirklich, dass Öl der einzige Grund ist, warum der Irak und nicht Nordkorea zum
vordringlichen Feind geworden ist?
Es ist der mit Abstand wichtigste Grund. Ein weiterer ist, dass sich Israel durch Nordkorea
nicht bedroht fühlt. Alle anderen Gründe, die gegen den Irak angeführt werden, gelten in viel
höherem Mass für Nordkorea, das viel unberechenbarer ist. Aber der einzige Grund, warum
Nordkorea zur «Achse des Bösen» gehört, war der zu zeigen, dass nicht all unsere Feinde
Araber sind. Das Empire gibt allen eine Chance, untergeordnet zu werden.
Sie arbeiteten jahrelang als Pentagon-Spezialist für nukleare Abschreckung. Halten Sie einen
Einsatz von US-Nuklearwaffen im Irak für möglich?
Ich halte einen US-Bombenangriff auf den Irak für sehr wahrscheinlich. Danach wird Saddam
Hussein vermutlich Nervengas einsetzen und möglichst viele Amerikaner zu töten versuchen –
oder Israelis. Darauf werden wir oder Israel möglicherweise mit Nuklearwaffen antworten. Und
dann riskiert Israel, ausgelöscht zu werden.
Von wem?
Es braucht nicht viel, Israel auszulöschen: ein paar Nuklearwaffen oder ein grosses
Selbstmordattentat auf die israelische Atomwaffenfabrik von Dimona, dann ist Israel mehr oder
weniger unbewohnbar. Natürlich würden dabei auch viele Araber sterben. Aber nach einem
Angriff auf den Irak wird sich die Anzahl der Selbstmordattentäter vervielfachen, die das in
Kauf nehmen, wenn sie auf diesem Weg viele Israelis töten können.
Wer in den USA soll denn einen nuklearen Erstschlag befürworten?
Es gibt Leute in dieser Regierung, denen es sehr wichtig ist, dass wir mit einem nuklearen
Erstschlag drohen können. Eine solche Drohung wird viel glaubwürdiger, wenn wir tatsächlich
nach Nagasaki wieder Menschen mit Nuklearwaffen töten. Während des Kalten Krieges waren
die Amerikaner mehrheitlich dagegen. Sie fürchteten, dass die ganze Welt in die Luft gehen
könnte. Aber wenn jetzt US-Soldaten durch Nervengas sterben, wird die Bevölkerung einen
nuklearen Erstschlag unterstützen.
Ähnliche Schreckensvisionen wurden auch vor dem Einmarsch in Afghanistan entworfen.
Ich weiss. Wer mich nicht kennt, denkt, ich sei hysterisch.
Sie sagen es.
Ich kann das verstehen. Aber die Leute können das nicht beurteilen, sie sind völlig falsch
informiert. Es gibt viele Leute im Umkreis des Weissen Hauses, die nichts von Bluff halten. Sie
sind bereit, diese Waffen einzusetzen. Und wenn wir das tun, schaffen wir einen
Präzedenzfall für Aggression und imperialistisches Verhalten, das in sehr vielen Regionen
Nachahmer finden wird.
Sie sagen, Präsident Bush lügt uns in den Irak-Krieg. Welches sind die Lügen?
Im Unterschied zu Johnson lügt Bush uns nicht vor, er wolle keinen Krieg. Aber die Gründe, die
er dafür angibt, sind alle erlogen. Das ist nicht ungewöhnlich, sondern typisch. Die meisten
Leute denken, die Regierung lüge manchmal. Das ist nicht so. Regierungsbeamte lügen jedes
Mal, wenn sie den Mund aufmachen. Wenn man eine gewisse Zeit in dem Apparat gearbeitet
hat, vergisst man, dass das den Leuten draussen nicht bewusst ist. Als ich in meinem Buch
darüber schrieb, dachte ich keinen Moment daran, dass das die Leute schockieren könnte, so
normal schien es mir. Wenn ich geahnt hätte, dass nur Insider wissen, dass immer gelogen
wird, hätte ich allein darüber ein ganzes Buch schreiben können.
Immer? Das macht doch gar keinen Sinn.
Doch, weil es immer eine bessere Lösung gibt als die Wahrheit. Wenn man die Wahrheit sagt,
gibt es Nachfragen, Zweifel. Möglicherweise schlägt eine kleine, aber laute Minderheit Krach.
Möglicherweise kann diese Minderheit viele Wähler organisieren. Also fragt man sich, wie
können wir das besser verkaufen? Das ist eine Routine, in die man automatisch verfällt.
Die Regierung Bush will Saddam stürzen. Will sie auch eine demokratische Nachfolgeregierung
im Irak?
Unsere Politiker glauben nicht daran. Oder vielmehr: Es gibt kein einziges Mitglied in unserer
Regierung, das erlauben würde, dass der Irak auch nur in die Nähe einer Demokratie kommt. Es
ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Chance gleich null ist. Nur die Öffentlichkeit glaubt
etwas anderes.
Wirklich? Die meisten amerikanischen Medien sind durchaus skeptisch, was eine irakische
Demokratie in naher Zukunft angeht.
Sind Sie sicher? Es gab vor kurzem ein Treffen irakischer Gruppen im Ausland unter Aufsicht
des CIA, die eine demokratische irakische Regierung entwerfen sollten. Dazu schrieb die New
York Times mit unglaublicher Unverfrorenheit: «Sie kamen zu dem Schluss, dass die Regierung
aus drei Fraktionen bestehen wird: ein Drittel Schiiten, ein Drittel Sunniten, ein Drittel Kurden.»
Wie sahen sie das Wahlresultat so zuversichtlich voraus? Zweitens: Wie gross ist die Chance,
dass wir den Kurden die Autonomie zugestehen werden, die sie verlangen? Null, denn das
würde die Türken verärgern. Wie würden wir mit einem schiitischen Sieg umgehen, was ja sein
könnte, da 64 Prozent der irakischen Bevölkerung Schiiten sind? Wir würden ihn nicht
zulassen, denn sie könnten sich mit den Schiiten im Iran zusammentun. Und trotz allem glauben
die Amerikaner daran, dass wir im Irak Demokratie wollen und erreichen.
Wie lange, glauben Sie, wird der Krieg dauern?
Das kann man nicht wissen. Colin Powell hätte ein wesentlich leichteres Leben, wenn Dick
Cheney und Donald Rumsfeld nicht so überzeugt wären, dass die Risiken dieses Krieges
relativ gering seien. Zu glauben, man könne Saddam Hussein in wenigen Stunden eliminieren,
ist schlicht dumm. Sie haben das früher schon vergeblich versucht. Aber das ist die Dummheit,
die man bei smarten Leuten oft sieht. Sie reden sich einfach in etwas hinein. Jeder, der einmal
im Krieg war, weiss, wie schief Dinge laufen können und wie klein die Wahrscheinlichkeit ist,
dass etwas nach Plan geht.
Was kann den Krieg aufhalten?
Demonstrationen reichen nicht. Wir brauchen Leute, die geheime Dokumente veröffentlichen.
Ich habe das lange nicht zu sagen gewagt, weil es nach Selbstbeweihräucherung klingt: Tut,
was ich getan habe. Aber es ist so, dass ein wirklicher Widerstand nur entstehen kann, wenn
wir mehr Informationen haben. Vertrauliche Informationen.
Es ist bereits reichlich vertrauliche Information an die Öffentlichkeit gelangt.
Aber wir brauchen mehr davon, Schubladen voller geheimer Unterlagen. Sämtliche
Kriegsszenarien, die sich ein Laie ausdenken kann, haben die Experten in der Regierung
natürlich auch durchgespielt. Sie existieren als Dokumente und werden umso vorsichtiger unter
Verschluss gehalten, je weiter sie von der öffentlich bekannt gegebenen Linie abweichen.
Welche Art von Geheimdokument könnte die Öffentlichkeit in den USA mobilisieren?
Da kann ich mir vieles denken. Es muss etwas sein, was klar macht, wie gross im Moment die
Gefahr eines Nuklearkriegs ist. Nehmen wir meine Hypothese von vorhin: US-Angriff,
irakisches Nervengas als Antwort, dann nuklearer US-Erstschlag. Sie können sicher sein, dass
dieses Szenario derzeit im Pentagon durchgespielt wird.
Sie entwerfen ein Horrorszenario, das...
Ich bin noch nicht am Ende. In dem Moment, in dem wir den Irak angreifen, gehen sich Pakistan
und Indien an die Gurgel. Wir müssen also sofort die pakistanischen Atomwaffen sicherstellen,
damit sie weder gegen Indien verwendet werden noch in die Hände von al-Qaida geraten
können. Indien und Israel werden dasselbe tun wollen. Wir alle wollen also unsere
Spezialeinheiten in Pakistan haben, um die Atomwaffen dort sicherzustellen. Das wiederum hat
Pakistan natürlich kommen sehen. Was tut es, um uns zuvorzukommen? Was geschieht, wenn
wir Pakistan angreifen und nicht alle Atomwaffen in die Hand bekommen? Wer hat sie dann?
Das ist doch wilde Spekulation.
Das ist eine sehr reale Möglichkeit. Und dazu hat der CIA Pläne und Einschätzungen. Wenn sie
bekannt werden, richten die Leute ihr Augenmerk auf die Risiken dieses Krieges, auf die
Anzahl Toten, mit denen in diesen Plänen gerechnet wird.
Und Sie glauben, dann würde sich etwas ändern?
Wenn ich das nicht glauben würde, wäre ich jetzt in den Ferien.
Haben Sie auch ein zuversichtliches Irak-Szenario?
Meine beste, aber kleinste Hoffnung ist, dass Saddam seine Massenvernichtungswaffen
hergibt. Und dass er aufhört, auf die Flugzeuge zu schiessen, denn wenn er Pech hat, trifft er
eins, und der Krieg geht los. Und schliesslich gibt es eine winzige Möglichkeit, dass jemand
Saddam nach unserem Angriff überredet, sofort ins Exil zu gehen, weil das Spiel aus ist.
Wer wäre dazu in der Lage?
Mubarak vielleicht. Die USA würden das Land kontrollieren, ein neues Regime einsetzen, aber
möglicherweise besteht Bush nicht darauf, Saddam umzubringen, wenn unsere Truppen
eingelassen werden. Ich halte diese Möglichkeit für winzig, aber andere sind da optimistischer.
Ihr Buch belegt, dass sich die Politik demokratischer und republikanischer Präsidenten im
Vietnamkrieg kaum unterschied. Gilt das heute auch?
Absolut nicht. Unter Al Gore stünden wir nicht vor einem Angriffskrieg. Ich bin heute noch
empört, dass Ralph Nader, den ich bis dahin sehr respektierte, im Wahlkampf sagte, es mache
keinen Unterschied, ob man Bush oder Gore wähle. Seine Lügerei hat mich überzeugt, dass ich
nicht einmal mir selber trauen könnte, nicht zum Lügner zu werden, wenn ich
Präsidentschaftskandidat wäre.
Sie haben die Veröffentlichung der Pentagon Papers mit Ihrer Karriere bezahlt.
Meine Karriere war mit der ersten Fotokopie zu Ende, die ich heimlich machte. Ich wusste, dass
es danach vorbei sein würde. Aber ich dachte damals nicht sehr an meine Karriere. Ich
erwartete, dass ich im Gefängnis enden würde.
Wieso haben Sie das riskiert?
Es hat sehr geholfen, dass ich mich mit Leuten identifizieren konnte, die ihre Karriere und
manchmal ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten, um etwas Ausserordentliches zu machen. Und
wenn sie nur ins Gefängnis gingen, um nicht in den Krieg geschickt zu werden.
Wenn Sie heute verlorene und neu gewonnene Freunde abwägen, wie sieht Ihre Bilanz aus?
Wenn man es unter dem Aspekt der Werte ansieht, die nach der Veröffentlichung der Pentagon
Papers auch meine geworden sind, dann habe ich vor den Menschen, die seither meine
Freunde wurden, mehr Respekt. Ich empfinde ihre Werte als besser. Aber es ist ein harter
Schlag, alle Menschen zu verlieren, die dich vorher kannten.
Haben sich alle zurückgezogen?
Von denen, die mich früher kannten, hat mehr oder weniger keiner mehr mit mir reden wollen.
Es ist wie Emigration, der totale Schnitt. Und meine neuen Freunde haben alle keine Ahnung,
wie es ist, ein Insider zu sein.
Obwohl Sie die Welt diesbezüglich mit reichlich Information beliefert haben?
Trotzdem. Es ist da kaum eine Kommunikation möglich, die Wellenlänge ist völlig anders. Ich
habe immer gedacht, man wisse draussen mehr darüber, was in der Regierung vorgeht. Ich
weiss, wie ein Empire funktioniert. Es hat allerdings eine Weile gedauert, bis mir klar war, dass
es ein Empire ist. Ihr Europäer mögt das kennen, ihr hattet das schon. Aber Amerikaner sehen
sich nicht als Imperialisten. So smart ich in anderen Dingen war, so unglaublich dumm war ich
lange Zeit in dieser Hinsicht.
Warum erscheint Ihr Vietnam-Buch erst jetzt, nach mehr als dreissig Jahren?
Ich hatte es immer vor mir hergeschoben. Meine Priorität war der Aufbau einer
Anti-Atom-Bewegung. Erst 1995, als die Perspektiven dieser Bewegung wirklich düster waren,
dachte ich, jetzt habe ich keine Entschuldigung mehr. Aber ich hätte das Buch früher schreiben
müssen.
Dann hätte es nie so viel Aufsehen erregt wie jetzt, wo viele Amerikaner eine zweite
Vietnam-Katastrophe befürchten.
Das war nicht vorhersehbar, als ich zu schreiben anfing. Es ist ein fürchterlicher Zufall. Aber
dank der guten Kritiken hören mir die Leute jetzt wenigstens zu, wenn ich über den Krieg im
Irak und Atomwaffen rede.
Daß Politiker immer lügen, war mir lange klar, konsequent weitergedacht, ist die Geschichtsschreibung ein einziges Lügenmärchen.
Leider ist es strafrechtlich verboten, diese Lügen per Logik zu hinterfragen, einfach aus dem Grund, weil die Amerikaner bloßgestellt werden könnten.
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