Wie beurteilt ihr folgenden HV-Bericht? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 13.12.00 12:57:40 von
neuester Beitrag 15.12.00 12:39:00 von
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hallo liebe Wallstreet-Online-Community,
ich würde mir gerne meinungen von euch einholen bzgl. dieses hv-berichtes.
fällt euch irgendetwas auf zwischen den zeilen, was von wichtigkeit wäre.
wie beurteilt ihr es im allgemeinen?
kein interesse an helkon-prädiger und manipulanten!!!
HV-Bericht Helkon Media AG
Am 12. Dezember 2000 lud die Helkon Media AG ihre Aktionäre zu einer der
letzten ordentlichen Hauptversammlungen des Jahres. Die Gesellschaft, deren
Geschäftsjahresende am 31.7. liegt, ist in den Bereichen (Film-) Distribution und
Produktion tätig, wobei der Schwerpunkt auf der Verwertung der rund 680 Filme
umfassenden Bibliothek liegt. Im Verleih besteht seit rund einem Jahr eine
Kooperation mit dem Weltmarktführer Buena Vista.
Der Kursverlauf der Aktie ähnelt dem Verlauf vieler Aktien am Neuen Markt in
diesem Jahr. Die Anteilsscheine wurden im September 1999 zu 19,50 Euro am
Markt platziert und erlebten ein Hoch bei etwa 45 Euro im April 2000. Seither ging
es allerdings abwärts, der aktuelle Kurs liegt bei unter 15 Euro.
Einen weiteren schweren Schlag erlitt die Aktie bei der Meldung des tragischen
Todes eines der Vorstandsmitglieder der Gesellschaft Ende November. Werner
König war bei der Besichtigung eines Drehorts bei Verbiers (Frankreich) von einer
Schneelawine erfasst worden. Der Kursabsturz um mehr als 30 Prozent binnen
weniger Stunden nach Bekanntgabe dieser Meldung bewies das Vertrauen, das die
Anleger in das Management gesetzt hatten.
Nicht zuletzt aufgrund der Schwierigkeiten der am Neuen Markt notierten
Nebenwerte war diese erste Hauptversammlung eines Medienwerts nach dem
Debakel bei der EM.TV & Merchandising von Beobachtern mit besonderer
Spannung erwartet worden. Rund 300 Aktionäre wollten sich die in einem Kinosaal
im Münchner Maxx-Kinopalast stattfindende Veranstaltung nicht entgehen lassen.
Unter ihnen war auch Matthias Tschermak v. Seysenegg, der für GSC Research
berichtet.
Eröffnung
Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Frohne eröffnete wenige Minuten nach 11
Uhr die Aktionärsversammlung. Er stellte die anwesenden Mitglieder des
Aufsichtsrats, den Notar und die Mitglieder des Vorstands kurz vor. Noch vor
Übergang zu den üblichen Formalien erinnerte er an den verstorbenen Vorstand
Werner König und dessen „Charisma, Kreativität, Dynamik, geschäftliche
Intelligenz und seine Verdienste um die Firma“. Er bat die Anwesenden, sich für
eine Gedenkminute von ihren Plätzen zu erheben.
Nach Abhandlung der Formalitäten folgte ein kurzer Trailer, der einige Schauspieler
in Filmen zeigte, die von der Helkon Media AG gehalten werden. Anschließend
übergab Prof. Dr. Frohne das Wort an die beiden Vorstandsmitglieder.
Rede des Vorstandsmitglieds Martin Heldmann
Martin Heldmann, Vorstand für Finanzen und Organisation, ergriff das Wort und
begann seine Ausführungen mit der Frage „Wer sind wir, was machen wir?“. Er
berichtete, dass die Gesellschaft 1991 mit dem Lizenzhandel von Filmen im
deutschsprachigen Raum begonnen hat. Allmählich sei das Geschäft dann auf die
Filmproduktion erweitert und international ausgebaut worden.
Heute decke man die ganze Wertschöpfungskette vom Kino über TV bis hin zu
Video/DVD und Internet ab. Die Produktversorgung werde über Output- und
Kofinanzierungs-Deals mit renommierten US-Produzenten abgesichert. Daher
besitze man heute die Copyrights an zahlreichen internationalen Top-Filmen.
Anschließend ging Herr Heldmann auf die Entwicklung der einzelnen
Geschäftsfelder im abgelaufenen Geschäftsjahr ein. Im Bereich nationale
Distribution konnte die Filmbibliothek auf über 680 Filme ausgebaut werden. Dabei
spielte die Kooperation mit der Buena Vista/Walt Disney und der Columbia Tri Star
Video eine besondere Rolle. U.a. habe man sich die Rechte am Film The Mexican
mit Julia Roberts und Brad Pitt sichern können, der im Geschäftsjahr 2000/2001 in
die Kinos kommen werde.
Im Segment nationale Produktion betonte Herr Heldmann, dass die „Produktion
eigener Filme für uns essentiell ist“, denn dadurch erhalte man direkten und
uneingeschränkten Zugang zu Copyrights.
Entscheidende Fortschritte habe man im abgelaufenen Geschäftsjahr in der
internationalen Distribution erreichen können. Es sei gelungen, sich Zugang zu den
wichtigsten Schlüsselmärkten zu verschaffen. Als eines der heraus ragenden
Ereignisse könne in diesem Zusammenhang die Gründung der peppermint GmbH
als „internationale Vertriebsplattform mit monopolartiger Stellung in Asien“
angesehen werden. In New York und Los Angeles sei man über die Helkon
International Pictures vertreten. Deren erstes Projekt, der Actionfilm Rollerball,
konnte auf den Film-Festspielen in Cannes „weltweit und ohne Ausnahmen“
vorverkauft werden.
Im Bereich der internationalen Produktion steht die Beteiligung an der Newmarket
Capital Group im Vordergrund, deren Schwerpunkt in der Finanzierung und der
Produktion von US-Spielfilmen liegt. Größter Erfolg sei hier der Film American Pie.
Nächster Schwerpunkt der Rede von Herrn Heldmann waren die Zahlen des
abgelaufenen Geschäftsjahres. So konnte der Umsatz um 136% auf 148,8 Mio.
DM gesteigert werden (davon 42,4 Mio. DM Produktion, 106,4 Mio. DM
Distribution). Das EBIT, also das Ergebnis vor Steuern und Zinsen, liege mit 15,1
Mio. DM um mehr als 250% über dem Vorjahreswert. Der Jahresüberschuss
betrage 7,2 Mio. DM, was einem um 610% gesteigerten Ergebnis je Aktie von 0,71
DM entspreche.
Auch die Bilanz habe mit dem Ausbau des Geschäftsvolumens eine Ausweitung
erfahren. Durch den Börsengang und nachfolgende Kapitalmaßnahmen konnte das
Eigenkapital um 143 Mio. DM auf 161,9 Mio. DM erhöht werden. Der Cashflow für
das Berichtsjahr liege bei 16,7 Mio. DM gegenüber einem negativen Cashflow in
Höhe von 11 Mio. DM im Vorjahreszeitraum.
Die Mitarbeiterzahl habe sich im gleichen Zeitraum von 39 auf 83 mehr als
verdoppelt. Von den 44 neuen Mitarbeitern seien 25 im Rahmen der Konsolidierung
neuer Unternehmen hinzu gekommen. Verstärkt wurden insbesondere die
Aktivitäten im Bereich Marketing & Kommunikation. Die Mitarbeiter seien ein
zentraler Erfolgsfaktor in der Entwicklung von Helkon. Daher bestehe ein Stock
Option-Programm für das gesamte Personal.
Damit konnte Herr Heldmann auch gleich zum Thema Börse übergehen. Der
Börsengang und anschließende Kapitalmaßnahmen, so berichtete er, hätten dem
Unternehmen 135 Mio. DM zugespielt. Diese seien in den Erwerb neuer Copyrights
investiert worden. Die Aktionärsstruktur gestaltet sich dabei wie folgt: 50 Prozent
der Anteile befinden sich in den Händen von institutionellen Anlegern, 37 Prozent
halten der Vorstand und die Erben von Werner König, 13 Prozent stehen
Privatanlegern zur Verfügung.
Bei der Kursentwicklung habe sich die Aktie über lange Zeit gut entwickelt und die
Entwicklung des Nemax Medien-Index übertroffen. Herr Heldmann bekannte sich
klar zu einer wertorientierten Unternehmenspolitik. Damit beendete er seine
Ausführungen und es folgte ein weiterer Trailer.
Rede des Vorstandsmitglieds Mark Ramakers
Als Nächster sprach Mark Ramakers, im Vorstand verantwortlich für M&A und
Unternehmensentwicklung. Die Filmbranche, so führte er aus, befinde sich in
einem tiefen Wandel, und Helkon Media AG verwirkliche dafür ein „neues Modell für
die Filmindustrie von morgen“.
Über die Beteiligung an Filmprojekten, insbesondere auch an der Finanzierung,
erhalte man frühzeitig und zu vertretbaren Kosten Zugang zu qualitativ
hochwertigen Kinofilmen. Neben der Beschaffungsseite baue man dabei auch
konsequent die Vertriebsseite aus.
Um dies zu erreichen, habe man das Unternehmen intern neu strukturiert,
insbesondere im Bereich Finanzwesen, Controlling, Marketing und
Kommunikation/Investor Relation. Über Beteiligungen habe man „entscheidende
Schritte in Richtung unserer weltweiten Expansion“ unternommen. Entscheidend
sei hier die 51prozentige Beteiligung an der Newmarkt Capital Group, LA. Diese
halte Rechte an mehr als 20 amerikanischen Top-Kinofilmen wie Cruel Intentions
oder auch American Pie.
Eine weitere wichtige Erweiterung der Vertriebsaktivitäten sei der Aufbau von
Helkon International Pictures, an der die Helkon Media AG 75,1 Prozent halte.
Diese sei in der Lage, große Hollywood-Produktionen off-balance zu finanzieren.
Im Folgenden ging Herr Ramakers auf das „neue Geschäftsmodell der Helkon
Media AG“ ein. Beim traditionellen Model sei es so gewesen, dass Filmrechte für
einen Prozentsatz des Filmbudgets gekauft worden seien. Der Lizenznehmer habe
dabei keine Kontrolle über die Kosten der Produktion gehabt, und auf Regisseure
und Schauspieler seien Fixgagen entfallen.
Im Gegensatz dazu sei das Konzept der Helkon Media zu sehen. Man gehe direkt
auf Produzenten, Regisseure und Stars zu und betätige sich als Kofinancier der
Produktion. Die Rechte verkaufe man sofort weiter, z. B. an amerikanische
Studios. Gleichzeitig seien Produzenten, Regisseure und Stars an dem Film
beteiligt und verzichteten daher auf einen Teil der Gagen. Man setze auf ein
Kooperationsmodell, das in der Beteiligung aller Involvierten am Erfolg und Risiko
eines Filmprojekts bestehe.
Auf nationaler Ebenen beabsichtige man, den Kinoverleih und Fernsehvertrieb über
den Partner Buena Vista auszubauen. International sollen die Vertriebsaktivitäten
durch verstärkte Zusammenarbeit mit diversen Partnergesellschaften ausgeweitet
und „geographische Lücken“ dabei aufgefüllt werden.
Insgesamt rechne man mit einem weiteren Wachstum. Zur Finanzierung dieses
Wachstums wolle man auch künftig Gewinne thesaurieren. Für Chancen, die sich
kurzfristig aus der Marktlage ergeben, brauche man darüber hinaus ein
genehmigtes Kapital. Damit warb Herr Ramakers gleichzeitig um die Zustimmung
der Aktionäre zu diesem Tagesordnungspunkt.
Mit den Worten „Vielen Dank für Ihr Interesse an meinem holländischen Deutsch“
beendete Herr Ramakers seine Ausführungen.
Allgemeine Aussprache
Zum Einstieg in die allgemeine Diskussion ergriff zunächst Herr Joachim Ketzler
von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) das Wort. Er
bezeichnete das Geschäftsjahr als wichtig und erfolgreich, Umsatz und Ertrag
seien gestiegen. Bei einem Medienunternehmen sei der Kernpunkt die Frage der
Lizenzen und deren Bewertung. Daher interessierte er sich für die
Abschreibungspolitik, die er grundsätzlich aufgrund ihrer Anlehnung an US-GAAP
begrüßte. Zugleich fragte er nach der Höhe der außerordentlichen Abschreibungen.
Im Zusammenhang mit dem KonTraG erkundigte er sich, ob ein
Risikomanagementsystem installiert wurde und ob dieses von einem
Wirtschaftsprüfer zertifiziert ist. Als „Test des Systems“ wollte er die
Liquiditätslage des Unternehmens an diesem Morgen wissen. Als weiteres Risiko
sprach er den Dollarkurs an, und er fragte, ob diese Risiken gehedget worden sind.
In diesem Zusammenhang interessierte Herrn Ketzler auch, ob es ein
Copliance-System gegen Insider-Handel mit Aktien des Unternehmens gibt
Mit Herrn König, so führte der DSW-Sprecher weiter aus, sei der Lotse von Bord
gegangen, und häufig sei es ja der Fall, „dass dieser auch die Seekarten
mitnimmt“. Daher fragte er danach, wie es nun mit der Gesellschaft weitergehen
soll, ob Helkon ein Übernahmekandidat ist und ob man das Unternehmen verkaufen
möchte. Außerdem fragte er nach den Regelungen für die Erbschaftssteuer im Fall
König und danach, ob man mittelfristig an die Bestellung eines dritten Vorstands
denkt.
Zum Abschluss seiner Ausführungen wünschte Herr Ketzler der Helkon Media AG
alles Gute, man habe im Gegensatz zur Konkurrenz einige Fehler nicht gemacht.
Zweiter Redner auf der Hauptversammlung war der Vertreter der
Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), Herr Volker Deibert. Er beklagte
zunächst, dass der Geschäftsbericht so spät erschienen sei. Von Haus aus, so
erzählte Herr Deibert, sei er Analyst und Unternehmensberater. Aus diesem Grund
wolle er sich für seine gesamte Zunft entschuldigen, die unmittelbar nach dem Tod
von Herrn König und ohne die Einhaltung einer geringsten Schamfrist den
„Unternehmenswert ohne König“ ausgerechnet habe.
Herr Deibert meinte, Herr König sei von seinen Kontakten und von seinem
Know-how her wohl kaum zu ersetzen. Die kurz nach dem Tod veröffentlichte
Meldung, dass die Erbin der Anteile zu der zwischen Herrn König und dem übrigen
Vorstand geschlossenen Konsortialvereinbarung stehe, bezeichnete der
SdK-Sprecher als vorbildlich.
Danach erklärte Herr Deibert, beim Börsengang sei die 50prozentige Beteiligung
der Endemol an der Helkon Media als nachteilig angesehen worden, beim Ausstieg
von Endemol habe man sich allerdings gefragt, wie es ohne diese Gesellschaft
weitergehen solle. Daher wollte er wissen, warum und zu welchen Konditionen
Endemol ausgestiegen ist und warum der Kurs nach dem Ausstieg gefallen ist,
obwohl man doch eine Überzeichnung dieser Zweitplatzierung habe vermelden
können.
Zum 30.9.2000 seien zwei Aufsichtsratsmitglieder zurückgetreten. Herr Deibert
fragte in diesem Zusammenhang, warum diese nicht erst mit Ablauf dieser
Hauptversammlung zurückgetreten sind und warum überhaupt der Aufsichtsrat von
sechs auf drei Mitglieder verringert wird. Die Aufgaben des Aufsichtsrats würden
schließlich immer umfangreicher, die Tendenz gehe daher ja eher in Richtung
Vergrößerung dieses Gremiums.
Bezüglich des Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Frohne meinte er, ob dieser
eigentlich Full-Time-Aufsichtsrat ist oder ob er neben seinen 14 Aufsichtsmandaten
noch eine andere Tätigkeit ausübt. Außerdem wies Herr Deibert darauf hin, dass
im Geschäftsbericht ein nach HGB ausgewiesenes Ergebnis in Höhe von minus
9,5 Mio. DM „versteckt“ ist. Er wollte wissen, wie das sein kann und warum keine
Bilanz nach HGB vorliegt.
Zur Verschuldung interessierten ihn des Weiteren die Konditionen der Bankkredite
sowie die Konditionen für die Bereitstellung der nicht ausgeschöpften Kreditlinien.
Außerdem fragte Herr Deibert, ob man sich dem Code of Corporate Governance
unterworfen hat. Insgesamt, so beendete er seine Ausführungen, fühle „ich mich
hier sehr wohl. Hier ist gute Arbeit geleistet worden“.
A
ich würde mir gerne meinungen von euch einholen bzgl. dieses hv-berichtes.
fällt euch irgendetwas auf zwischen den zeilen, was von wichtigkeit wäre.
wie beurteilt ihr es im allgemeinen?
kein interesse an helkon-prädiger und manipulanten!!!
HV-Bericht Helkon Media AG
Am 12. Dezember 2000 lud die Helkon Media AG ihre Aktionäre zu einer der
letzten ordentlichen Hauptversammlungen des Jahres. Die Gesellschaft, deren
Geschäftsjahresende am 31.7. liegt, ist in den Bereichen (Film-) Distribution und
Produktion tätig, wobei der Schwerpunkt auf der Verwertung der rund 680 Filme
umfassenden Bibliothek liegt. Im Verleih besteht seit rund einem Jahr eine
Kooperation mit dem Weltmarktführer Buena Vista.
Der Kursverlauf der Aktie ähnelt dem Verlauf vieler Aktien am Neuen Markt in
diesem Jahr. Die Anteilsscheine wurden im September 1999 zu 19,50 Euro am
Markt platziert und erlebten ein Hoch bei etwa 45 Euro im April 2000. Seither ging
es allerdings abwärts, der aktuelle Kurs liegt bei unter 15 Euro.
Einen weiteren schweren Schlag erlitt die Aktie bei der Meldung des tragischen
Todes eines der Vorstandsmitglieder der Gesellschaft Ende November. Werner
König war bei der Besichtigung eines Drehorts bei Verbiers (Frankreich) von einer
Schneelawine erfasst worden. Der Kursabsturz um mehr als 30 Prozent binnen
weniger Stunden nach Bekanntgabe dieser Meldung bewies das Vertrauen, das die
Anleger in das Management gesetzt hatten.
Nicht zuletzt aufgrund der Schwierigkeiten der am Neuen Markt notierten
Nebenwerte war diese erste Hauptversammlung eines Medienwerts nach dem
Debakel bei der EM.TV & Merchandising von Beobachtern mit besonderer
Spannung erwartet worden. Rund 300 Aktionäre wollten sich die in einem Kinosaal
im Münchner Maxx-Kinopalast stattfindende Veranstaltung nicht entgehen lassen.
Unter ihnen war auch Matthias Tschermak v. Seysenegg, der für GSC Research
berichtet.
Eröffnung
Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Frohne eröffnete wenige Minuten nach 11
Uhr die Aktionärsversammlung. Er stellte die anwesenden Mitglieder des
Aufsichtsrats, den Notar und die Mitglieder des Vorstands kurz vor. Noch vor
Übergang zu den üblichen Formalien erinnerte er an den verstorbenen Vorstand
Werner König und dessen „Charisma, Kreativität, Dynamik, geschäftliche
Intelligenz und seine Verdienste um die Firma“. Er bat die Anwesenden, sich für
eine Gedenkminute von ihren Plätzen zu erheben.
Nach Abhandlung der Formalitäten folgte ein kurzer Trailer, der einige Schauspieler
in Filmen zeigte, die von der Helkon Media AG gehalten werden. Anschließend
übergab Prof. Dr. Frohne das Wort an die beiden Vorstandsmitglieder.
Rede des Vorstandsmitglieds Martin Heldmann
Martin Heldmann, Vorstand für Finanzen und Organisation, ergriff das Wort und
begann seine Ausführungen mit der Frage „Wer sind wir, was machen wir?“. Er
berichtete, dass die Gesellschaft 1991 mit dem Lizenzhandel von Filmen im
deutschsprachigen Raum begonnen hat. Allmählich sei das Geschäft dann auf die
Filmproduktion erweitert und international ausgebaut worden.
Heute decke man die ganze Wertschöpfungskette vom Kino über TV bis hin zu
Video/DVD und Internet ab. Die Produktversorgung werde über Output- und
Kofinanzierungs-Deals mit renommierten US-Produzenten abgesichert. Daher
besitze man heute die Copyrights an zahlreichen internationalen Top-Filmen.
Anschließend ging Herr Heldmann auf die Entwicklung der einzelnen
Geschäftsfelder im abgelaufenen Geschäftsjahr ein. Im Bereich nationale
Distribution konnte die Filmbibliothek auf über 680 Filme ausgebaut werden. Dabei
spielte die Kooperation mit der Buena Vista/Walt Disney und der Columbia Tri Star
Video eine besondere Rolle. U.a. habe man sich die Rechte am Film The Mexican
mit Julia Roberts und Brad Pitt sichern können, der im Geschäftsjahr 2000/2001 in
die Kinos kommen werde.
Im Segment nationale Produktion betonte Herr Heldmann, dass die „Produktion
eigener Filme für uns essentiell ist“, denn dadurch erhalte man direkten und
uneingeschränkten Zugang zu Copyrights.
Entscheidende Fortschritte habe man im abgelaufenen Geschäftsjahr in der
internationalen Distribution erreichen können. Es sei gelungen, sich Zugang zu den
wichtigsten Schlüsselmärkten zu verschaffen. Als eines der heraus ragenden
Ereignisse könne in diesem Zusammenhang die Gründung der peppermint GmbH
als „internationale Vertriebsplattform mit monopolartiger Stellung in Asien“
angesehen werden. In New York und Los Angeles sei man über die Helkon
International Pictures vertreten. Deren erstes Projekt, der Actionfilm Rollerball,
konnte auf den Film-Festspielen in Cannes „weltweit und ohne Ausnahmen“
vorverkauft werden.
Im Bereich der internationalen Produktion steht die Beteiligung an der Newmarket
Capital Group im Vordergrund, deren Schwerpunkt in der Finanzierung und der
Produktion von US-Spielfilmen liegt. Größter Erfolg sei hier der Film American Pie.
Nächster Schwerpunkt der Rede von Herrn Heldmann waren die Zahlen des
abgelaufenen Geschäftsjahres. So konnte der Umsatz um 136% auf 148,8 Mio.
DM gesteigert werden (davon 42,4 Mio. DM Produktion, 106,4 Mio. DM
Distribution). Das EBIT, also das Ergebnis vor Steuern und Zinsen, liege mit 15,1
Mio. DM um mehr als 250% über dem Vorjahreswert. Der Jahresüberschuss
betrage 7,2 Mio. DM, was einem um 610% gesteigerten Ergebnis je Aktie von 0,71
DM entspreche.
Auch die Bilanz habe mit dem Ausbau des Geschäftsvolumens eine Ausweitung
erfahren. Durch den Börsengang und nachfolgende Kapitalmaßnahmen konnte das
Eigenkapital um 143 Mio. DM auf 161,9 Mio. DM erhöht werden. Der Cashflow für
das Berichtsjahr liege bei 16,7 Mio. DM gegenüber einem negativen Cashflow in
Höhe von 11 Mio. DM im Vorjahreszeitraum.
Die Mitarbeiterzahl habe sich im gleichen Zeitraum von 39 auf 83 mehr als
verdoppelt. Von den 44 neuen Mitarbeitern seien 25 im Rahmen der Konsolidierung
neuer Unternehmen hinzu gekommen. Verstärkt wurden insbesondere die
Aktivitäten im Bereich Marketing & Kommunikation. Die Mitarbeiter seien ein
zentraler Erfolgsfaktor in der Entwicklung von Helkon. Daher bestehe ein Stock
Option-Programm für das gesamte Personal.
Damit konnte Herr Heldmann auch gleich zum Thema Börse übergehen. Der
Börsengang und anschließende Kapitalmaßnahmen, so berichtete er, hätten dem
Unternehmen 135 Mio. DM zugespielt. Diese seien in den Erwerb neuer Copyrights
investiert worden. Die Aktionärsstruktur gestaltet sich dabei wie folgt: 50 Prozent
der Anteile befinden sich in den Händen von institutionellen Anlegern, 37 Prozent
halten der Vorstand und die Erben von Werner König, 13 Prozent stehen
Privatanlegern zur Verfügung.
Bei der Kursentwicklung habe sich die Aktie über lange Zeit gut entwickelt und die
Entwicklung des Nemax Medien-Index übertroffen. Herr Heldmann bekannte sich
klar zu einer wertorientierten Unternehmenspolitik. Damit beendete er seine
Ausführungen und es folgte ein weiterer Trailer.
Rede des Vorstandsmitglieds Mark Ramakers
Als Nächster sprach Mark Ramakers, im Vorstand verantwortlich für M&A und
Unternehmensentwicklung. Die Filmbranche, so führte er aus, befinde sich in
einem tiefen Wandel, und Helkon Media AG verwirkliche dafür ein „neues Modell für
die Filmindustrie von morgen“.
Über die Beteiligung an Filmprojekten, insbesondere auch an der Finanzierung,
erhalte man frühzeitig und zu vertretbaren Kosten Zugang zu qualitativ
hochwertigen Kinofilmen. Neben der Beschaffungsseite baue man dabei auch
konsequent die Vertriebsseite aus.
Um dies zu erreichen, habe man das Unternehmen intern neu strukturiert,
insbesondere im Bereich Finanzwesen, Controlling, Marketing und
Kommunikation/Investor Relation. Über Beteiligungen habe man „entscheidende
Schritte in Richtung unserer weltweiten Expansion“ unternommen. Entscheidend
sei hier die 51prozentige Beteiligung an der Newmarkt Capital Group, LA. Diese
halte Rechte an mehr als 20 amerikanischen Top-Kinofilmen wie Cruel Intentions
oder auch American Pie.
Eine weitere wichtige Erweiterung der Vertriebsaktivitäten sei der Aufbau von
Helkon International Pictures, an der die Helkon Media AG 75,1 Prozent halte.
Diese sei in der Lage, große Hollywood-Produktionen off-balance zu finanzieren.
Im Folgenden ging Herr Ramakers auf das „neue Geschäftsmodell der Helkon
Media AG“ ein. Beim traditionellen Model sei es so gewesen, dass Filmrechte für
einen Prozentsatz des Filmbudgets gekauft worden seien. Der Lizenznehmer habe
dabei keine Kontrolle über die Kosten der Produktion gehabt, und auf Regisseure
und Schauspieler seien Fixgagen entfallen.
Im Gegensatz dazu sei das Konzept der Helkon Media zu sehen. Man gehe direkt
auf Produzenten, Regisseure und Stars zu und betätige sich als Kofinancier der
Produktion. Die Rechte verkaufe man sofort weiter, z. B. an amerikanische
Studios. Gleichzeitig seien Produzenten, Regisseure und Stars an dem Film
beteiligt und verzichteten daher auf einen Teil der Gagen. Man setze auf ein
Kooperationsmodell, das in der Beteiligung aller Involvierten am Erfolg und Risiko
eines Filmprojekts bestehe.
Auf nationaler Ebenen beabsichtige man, den Kinoverleih und Fernsehvertrieb über
den Partner Buena Vista auszubauen. International sollen die Vertriebsaktivitäten
durch verstärkte Zusammenarbeit mit diversen Partnergesellschaften ausgeweitet
und „geographische Lücken“ dabei aufgefüllt werden.
Insgesamt rechne man mit einem weiteren Wachstum. Zur Finanzierung dieses
Wachstums wolle man auch künftig Gewinne thesaurieren. Für Chancen, die sich
kurzfristig aus der Marktlage ergeben, brauche man darüber hinaus ein
genehmigtes Kapital. Damit warb Herr Ramakers gleichzeitig um die Zustimmung
der Aktionäre zu diesem Tagesordnungspunkt.
Mit den Worten „Vielen Dank für Ihr Interesse an meinem holländischen Deutsch“
beendete Herr Ramakers seine Ausführungen.
Allgemeine Aussprache
Zum Einstieg in die allgemeine Diskussion ergriff zunächst Herr Joachim Ketzler
von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) das Wort. Er
bezeichnete das Geschäftsjahr als wichtig und erfolgreich, Umsatz und Ertrag
seien gestiegen. Bei einem Medienunternehmen sei der Kernpunkt die Frage der
Lizenzen und deren Bewertung. Daher interessierte er sich für die
Abschreibungspolitik, die er grundsätzlich aufgrund ihrer Anlehnung an US-GAAP
begrüßte. Zugleich fragte er nach der Höhe der außerordentlichen Abschreibungen.
Im Zusammenhang mit dem KonTraG erkundigte er sich, ob ein
Risikomanagementsystem installiert wurde und ob dieses von einem
Wirtschaftsprüfer zertifiziert ist. Als „Test des Systems“ wollte er die
Liquiditätslage des Unternehmens an diesem Morgen wissen. Als weiteres Risiko
sprach er den Dollarkurs an, und er fragte, ob diese Risiken gehedget worden sind.
In diesem Zusammenhang interessierte Herrn Ketzler auch, ob es ein
Copliance-System gegen Insider-Handel mit Aktien des Unternehmens gibt
Mit Herrn König, so führte der DSW-Sprecher weiter aus, sei der Lotse von Bord
gegangen, und häufig sei es ja der Fall, „dass dieser auch die Seekarten
mitnimmt“. Daher fragte er danach, wie es nun mit der Gesellschaft weitergehen
soll, ob Helkon ein Übernahmekandidat ist und ob man das Unternehmen verkaufen
möchte. Außerdem fragte er nach den Regelungen für die Erbschaftssteuer im Fall
König und danach, ob man mittelfristig an die Bestellung eines dritten Vorstands
denkt.
Zum Abschluss seiner Ausführungen wünschte Herr Ketzler der Helkon Media AG
alles Gute, man habe im Gegensatz zur Konkurrenz einige Fehler nicht gemacht.
Zweiter Redner auf der Hauptversammlung war der Vertreter der
Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), Herr Volker Deibert. Er beklagte
zunächst, dass der Geschäftsbericht so spät erschienen sei. Von Haus aus, so
erzählte Herr Deibert, sei er Analyst und Unternehmensberater. Aus diesem Grund
wolle er sich für seine gesamte Zunft entschuldigen, die unmittelbar nach dem Tod
von Herrn König und ohne die Einhaltung einer geringsten Schamfrist den
„Unternehmenswert ohne König“ ausgerechnet habe.
Herr Deibert meinte, Herr König sei von seinen Kontakten und von seinem
Know-how her wohl kaum zu ersetzen. Die kurz nach dem Tod veröffentlichte
Meldung, dass die Erbin der Anteile zu der zwischen Herrn König und dem übrigen
Vorstand geschlossenen Konsortialvereinbarung stehe, bezeichnete der
SdK-Sprecher als vorbildlich.
Danach erklärte Herr Deibert, beim Börsengang sei die 50prozentige Beteiligung
der Endemol an der Helkon Media als nachteilig angesehen worden, beim Ausstieg
von Endemol habe man sich allerdings gefragt, wie es ohne diese Gesellschaft
weitergehen solle. Daher wollte er wissen, warum und zu welchen Konditionen
Endemol ausgestiegen ist und warum der Kurs nach dem Ausstieg gefallen ist,
obwohl man doch eine Überzeichnung dieser Zweitplatzierung habe vermelden
können.
Zum 30.9.2000 seien zwei Aufsichtsratsmitglieder zurückgetreten. Herr Deibert
fragte in diesem Zusammenhang, warum diese nicht erst mit Ablauf dieser
Hauptversammlung zurückgetreten sind und warum überhaupt der Aufsichtsrat von
sechs auf drei Mitglieder verringert wird. Die Aufgaben des Aufsichtsrats würden
schließlich immer umfangreicher, die Tendenz gehe daher ja eher in Richtung
Vergrößerung dieses Gremiums.
Bezüglich des Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Frohne meinte er, ob dieser
eigentlich Full-Time-Aufsichtsrat ist oder ob er neben seinen 14 Aufsichtsmandaten
noch eine andere Tätigkeit ausübt. Außerdem wies Herr Deibert darauf hin, dass
im Geschäftsbericht ein nach HGB ausgewiesenes Ergebnis in Höhe von minus
9,5 Mio. DM „versteckt“ ist. Er wollte wissen, wie das sein kann und warum keine
Bilanz nach HGB vorliegt.
Zur Verschuldung interessierten ihn des Weiteren die Konditionen der Bankkredite
sowie die Konditionen für die Bereitstellung der nicht ausgeschöpften Kreditlinien.
Außerdem fragte Herr Deibert, ob man sich dem Code of Corporate Governance
unterworfen hat. Insgesamt, so beendete er seine Ausführungen, fühle „ich mich
hier sehr wohl. Hier ist gute Arbeit geleistet worden“.
A
hier der rest:
Antworten
Zunächst beantwortete Prof. Dr. Frohne die den Aufsichtsrat betreffenden Fragen.
Mit der Anzahl seiner Mandate habe er die gesetzlichen Regelungen eingehalten.
Als „Kenner der Medienszene“ sei dies auch arbeitssparend: „Ich bin ein fleißiger
Mensch!“. Der Aufsichtsrat werde verkleinert, weil Beispiele in der Vergangenheit
zeigten, dass größere Aufsichtsräte ineffizient seien. Vielmehr sei ein kleiner und
schlagkräftiger Aufsichtsrat notwendig.
Die anderen Fragen beantworteten die Herren Ramakers und Heldmann
gemeinsam. So hätten die außerordentlichen Abschreibungen 6,8 Mio. DM bzw.
8,7 Prozent der ordentlichen Abschreibungen betragen. Man wolle „keine Leichen
mit durchschleppen“. Die Abschreibung betrage im ersten Verwendungszyklus (=
erster Verkauf) 80 Prozent und sei im Branchenvergleich ziemlich „aggressiv“. Der
Goodwill, der in der Bilanz hauptsächlich durch den Erwerb der Newmarket Capital
vorhanden sei, werde über 20 Jahre abgeschrieben.
Zum Thema Risikomanagement wurde erwidert, es sei ein Risikomanagement-Heft
mit Prozessen erstellt worden, das nächstes Jahr vom Wirtschaftsprüfer geprüft
werde. Der aktuelle Cashbestand betrage 15 Mio. DM. Das Dollar-Risiko werde
nicht gehedget, da man vielen Dollar-Verbindlichkeiten auch Dollar-Forderungen
gegenüberstehen habe und da somit eine Absicherung nicht notwendig sei.
Es gebe spezielle Compliance-Regelungen. So müsse jeder Mitarbeiter einen Code
of Conduct unterzeichnen, der das Handeln der Aktie durch Mitarbeiter vor
Herausgabe von Informationen ausschließt. Verkäufe müssten alle Mitarbeiter der
Firma beim Aufsichtsrat anmelden.
Bezüglich Endemol wurde geantwortet, diese sei ursprünglich ein strategischer
Partner gewesen. Durch den Einstieg von Telefonica bei Endemol habe sich aber
die Strategie verändert, Endemol betreibe nun keine Distribution mehr. Die Aktien
seien zu 26,50 Euro bei angelsächsischen Investoren und beim Management
platziert worden. Die Investoren hätten auch noch mehr Aktien gekauft,
unternähmen aber keine Stützungskäufe an der Börse.
Zum Tod „seines Freundes und Mitbegründers Werner König“ erklärte Herr
Heldmann, es liege Interesse von Fonds aus England und der Schweiz am Paket
der Erbin vor. Auf diese Weise werde die Erbin nicht an der Börse verkaufen
müssen, um die Erbschaftssteuer finanzieren zu können. Helkon Media sei weder
ein Verkaufs- noch ein Übernahmekandidat.
Der Geschäftsbericht habe nicht früher erstellt werden können, da man ein
„Top-Produkt hinsichtlich Vermögensbewertung und Transparenz erstellen“ wollte.
Das negative HGB-Ergebnis begründeten die Vorstände damit, dass im HGB ein
Aktivierungsverbot von Eigenproduktionen enthalten sei, wodurch der Verlust
zustande komme. Dies sei zugleich auch sehr Steuer sparend, da die Steuern
nach der HGB-Bilanz bemessen werden. Im Geschäftsbericht sei dies nicht näher
erläutert, weil dies die amerikanischen Geschäftspartner, insbesondere die
Banken, nicht verstünden.
Als Prognosen für das laufende Geschäftsjahr nannten die Vorstände einen Gewinn
von 23 Mio. DM bzw. 1,04 Euro je Aktie und für das Geschäftsjahr 2001/2002 einen
Gewinn von 1,59 Euro je Aktie bei einem Jahresüberschuss von 35 Mio. DM. Man
habe eine vergleichbar hohe Planungssicherheit. Die Kosten der Kredite wurden auf
Euribor plus 1 bis 1,75 Prozent beziffert. Die durchschnittlichen
Finanzierungskosten lägen bei 6,64 Prozent.
Erneute Wortmeldung
Herr Deibert, Sprecher der SdK, ging nach Beantwortung der Fragen erneut ans
Mikrophon. Er drückte seine Achtung vor der „vorbildlichen“ Transparenz bei der
Beantwortung der Fragen aus. Zu den Prognosezahlen „ziehe ich meinen nicht
vorhandenen Hut!“. Angesichts der konservativen Prognosen in der Vergangenheit
vermutete er sogar, dass es sich dabei um eine „gesicherte Untergrenze“ handelt.
In Anlehnung an ein Zitat des früheren Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter lobte
er den vorliegenden Geschäftsbericht: „Vorstände der Welt, schaut auf dieses
Blatt!!“.
Abstimmungen
Nachdem keine weiteren Wortmeldungen vorlagen, konnte nun mit den
Abstimmungen begonnen werden. Die Präsenz lag bei nur 20,32 Prozent, wobei
allein 17 Prozent von Vorstand und Aufsichtsrat gehalten wurden. Die Entlastung
von Vorstand und Aufsichtsrat, die Verkleinerung und Neuwahl des Aufsichtsrats
sowie die Wahl des Abschlussprüfers und ein genehmigtes Kapital wurden mit
jeweils 99,99 Prozent der Stimmen beschlossen.
Die Abstimmung verlief im Subtraktionsverfahren. Anstelle Urnen umgehen zu
lassen, mussten die mit „Nein“ oder „Enthaltung“ stimmenden Aktionäre allerdings
ihre Stimmenzahl und Stimmkartennummer laut bekannt geben. Dabei fiel auf,
dass nur Kleinaktionäre bzw. deren Vertreter mit teilweise nur 10 Stimmen (!)
gegen die Vorschläge der Verwaltung stimmten, vermutlich aus Frust über den
Kursverlauf der Aktie seit März.
Um 14 Uhr konnte Prof. Dr. Frohne die Versammlung beenden.
Fazit
Eine insgesamt harmonische Veranstaltung. Weder war sie überschattet vom
tragischen Tod Werner Königs, noch hing das Debakel um EM.TV wie ein
Damoklesschwert über ihr. Die Art und Weise, wie die Fragen beantwortet wurden,
kann tatsächlich als überaus transparent und aktionärsfreundlich bezeichnet
werden. Die Aktionäre fühlten sich ganz offensichtlich wohl und ihr Geld in guten
Händen.
Auffallend war noch, dass Helkon Media im Gegensatz zu vielen anderen
Medienwerten die Planzahlen nicht nur erreicht, sondern gar übertroffen hat. Der
Prognose für die kommenden Jahre kann man daher optimistisch gegenüber
stehen, auch wenn sie als sehr ambitioniert erscheint. In diesem Fall ist die Aktie
derzeit auch nicht zu teuer, allerdings dürfte sie den volatilen Schwankungen des
allgemeinen Markts kaum widerstehen können.
meiner meinung nach sind die kleinaktionäre genauso viel wert wie die sogenannten grossen
und die frusttration über den kursverlauf sollte doch verständlich sein.
Antworten
Zunächst beantwortete Prof. Dr. Frohne die den Aufsichtsrat betreffenden Fragen.
Mit der Anzahl seiner Mandate habe er die gesetzlichen Regelungen eingehalten.
Als „Kenner der Medienszene“ sei dies auch arbeitssparend: „Ich bin ein fleißiger
Mensch!“. Der Aufsichtsrat werde verkleinert, weil Beispiele in der Vergangenheit
zeigten, dass größere Aufsichtsräte ineffizient seien. Vielmehr sei ein kleiner und
schlagkräftiger Aufsichtsrat notwendig.
Die anderen Fragen beantworteten die Herren Ramakers und Heldmann
gemeinsam. So hätten die außerordentlichen Abschreibungen 6,8 Mio. DM bzw.
8,7 Prozent der ordentlichen Abschreibungen betragen. Man wolle „keine Leichen
mit durchschleppen“. Die Abschreibung betrage im ersten Verwendungszyklus (=
erster Verkauf) 80 Prozent und sei im Branchenvergleich ziemlich „aggressiv“. Der
Goodwill, der in der Bilanz hauptsächlich durch den Erwerb der Newmarket Capital
vorhanden sei, werde über 20 Jahre abgeschrieben.
Zum Thema Risikomanagement wurde erwidert, es sei ein Risikomanagement-Heft
mit Prozessen erstellt worden, das nächstes Jahr vom Wirtschaftsprüfer geprüft
werde. Der aktuelle Cashbestand betrage 15 Mio. DM. Das Dollar-Risiko werde
nicht gehedget, da man vielen Dollar-Verbindlichkeiten auch Dollar-Forderungen
gegenüberstehen habe und da somit eine Absicherung nicht notwendig sei.
Es gebe spezielle Compliance-Regelungen. So müsse jeder Mitarbeiter einen Code
of Conduct unterzeichnen, der das Handeln der Aktie durch Mitarbeiter vor
Herausgabe von Informationen ausschließt. Verkäufe müssten alle Mitarbeiter der
Firma beim Aufsichtsrat anmelden.
Bezüglich Endemol wurde geantwortet, diese sei ursprünglich ein strategischer
Partner gewesen. Durch den Einstieg von Telefonica bei Endemol habe sich aber
die Strategie verändert, Endemol betreibe nun keine Distribution mehr. Die Aktien
seien zu 26,50 Euro bei angelsächsischen Investoren und beim Management
platziert worden. Die Investoren hätten auch noch mehr Aktien gekauft,
unternähmen aber keine Stützungskäufe an der Börse.
Zum Tod „seines Freundes und Mitbegründers Werner König“ erklärte Herr
Heldmann, es liege Interesse von Fonds aus England und der Schweiz am Paket
der Erbin vor. Auf diese Weise werde die Erbin nicht an der Börse verkaufen
müssen, um die Erbschaftssteuer finanzieren zu können. Helkon Media sei weder
ein Verkaufs- noch ein Übernahmekandidat.
Der Geschäftsbericht habe nicht früher erstellt werden können, da man ein
„Top-Produkt hinsichtlich Vermögensbewertung und Transparenz erstellen“ wollte.
Das negative HGB-Ergebnis begründeten die Vorstände damit, dass im HGB ein
Aktivierungsverbot von Eigenproduktionen enthalten sei, wodurch der Verlust
zustande komme. Dies sei zugleich auch sehr Steuer sparend, da die Steuern
nach der HGB-Bilanz bemessen werden. Im Geschäftsbericht sei dies nicht näher
erläutert, weil dies die amerikanischen Geschäftspartner, insbesondere die
Banken, nicht verstünden.
Als Prognosen für das laufende Geschäftsjahr nannten die Vorstände einen Gewinn
von 23 Mio. DM bzw. 1,04 Euro je Aktie und für das Geschäftsjahr 2001/2002 einen
Gewinn von 1,59 Euro je Aktie bei einem Jahresüberschuss von 35 Mio. DM. Man
habe eine vergleichbar hohe Planungssicherheit. Die Kosten der Kredite wurden auf
Euribor plus 1 bis 1,75 Prozent beziffert. Die durchschnittlichen
Finanzierungskosten lägen bei 6,64 Prozent.
Erneute Wortmeldung
Herr Deibert, Sprecher der SdK, ging nach Beantwortung der Fragen erneut ans
Mikrophon. Er drückte seine Achtung vor der „vorbildlichen“ Transparenz bei der
Beantwortung der Fragen aus. Zu den Prognosezahlen „ziehe ich meinen nicht
vorhandenen Hut!“. Angesichts der konservativen Prognosen in der Vergangenheit
vermutete er sogar, dass es sich dabei um eine „gesicherte Untergrenze“ handelt.
In Anlehnung an ein Zitat des früheren Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter lobte
er den vorliegenden Geschäftsbericht: „Vorstände der Welt, schaut auf dieses
Blatt!!“.
Abstimmungen
Nachdem keine weiteren Wortmeldungen vorlagen, konnte nun mit den
Abstimmungen begonnen werden. Die Präsenz lag bei nur 20,32 Prozent, wobei
allein 17 Prozent von Vorstand und Aufsichtsrat gehalten wurden. Die Entlastung
von Vorstand und Aufsichtsrat, die Verkleinerung und Neuwahl des Aufsichtsrats
sowie die Wahl des Abschlussprüfers und ein genehmigtes Kapital wurden mit
jeweils 99,99 Prozent der Stimmen beschlossen.
Die Abstimmung verlief im Subtraktionsverfahren. Anstelle Urnen umgehen zu
lassen, mussten die mit „Nein“ oder „Enthaltung“ stimmenden Aktionäre allerdings
ihre Stimmenzahl und Stimmkartennummer laut bekannt geben. Dabei fiel auf,
dass nur Kleinaktionäre bzw. deren Vertreter mit teilweise nur 10 Stimmen (!)
gegen die Vorschläge der Verwaltung stimmten, vermutlich aus Frust über den
Kursverlauf der Aktie seit März.
Um 14 Uhr konnte Prof. Dr. Frohne die Versammlung beenden.
Fazit
Eine insgesamt harmonische Veranstaltung. Weder war sie überschattet vom
tragischen Tod Werner Königs, noch hing das Debakel um EM.TV wie ein
Damoklesschwert über ihr. Die Art und Weise, wie die Fragen beantwortet wurden,
kann tatsächlich als überaus transparent und aktionärsfreundlich bezeichnet
werden. Die Aktionäre fühlten sich ganz offensichtlich wohl und ihr Geld in guten
Händen.
Auffallend war noch, dass Helkon Media im Gegensatz zu vielen anderen
Medienwerten die Planzahlen nicht nur erreicht, sondern gar übertroffen hat. Der
Prognose für die kommenden Jahre kann man daher optimistisch gegenüber
stehen, auch wenn sie als sehr ambitioniert erscheint. In diesem Fall ist die Aktie
derzeit auch nicht zu teuer, allerdings dürfte sie den volatilen Schwankungen des
allgemeinen Markts kaum widerstehen können.
meiner meinung nach sind die kleinaktionäre genauso viel wert wie die sogenannten grossen
und die frusttration über den kursverlauf sollte doch verständlich sein.
der chart:
Tja Cybervirus,
das macht den Eindruck, als hätte ein sehr solides Unternehmen ein gute HV abgehalten.
Zu den Kleinaktionären lese ich zwischen den Zeilen, dass offenbar einige Enttäuschte ihre Aktien mit großem Verlust verkauft, aber noch 10 Aktien behalten haben, um auf der HV Stunk zu machen. Bei einen Gegenwert von 130€ dürfte sich die Anfahrt kaum gelohnt haben.
Da die erfahrenen Sprecher vom DSW und SdK für diese überraschend den Vorstand nicht angegriffen, sondern im Gegenteil gelobt haben, blieb denjenigen nur die peinliche Vorstellung, mit nur 10 Stimmen die Zustimmung zu verweigern.
DSW und SdK sind übrignes auch Vertreter von Kleinaktionären.
Fazit: Aktionäre sollten mit ihren Gewinnen und Verlusten emotionslos umgehen. Wenn sie von einem Unternehmen enttäuscht sind, sollten sie die Aktien verkaufen und ihre Aufmerksamkeit auf aussichtsreichere Investments lenken. Es hat keinen Sinn, eine HV zu besuchen, um Dampf abzulassen.
Ich wünsche dir mehr Glück bei deinen neuen Investments!
ciao
panta rhei
das macht den Eindruck, als hätte ein sehr solides Unternehmen ein gute HV abgehalten.
Zu den Kleinaktionären lese ich zwischen den Zeilen, dass offenbar einige Enttäuschte ihre Aktien mit großem Verlust verkauft, aber noch 10 Aktien behalten haben, um auf der HV Stunk zu machen. Bei einen Gegenwert von 130€ dürfte sich die Anfahrt kaum gelohnt haben.
Da die erfahrenen Sprecher vom DSW und SdK für diese überraschend den Vorstand nicht angegriffen, sondern im Gegenteil gelobt haben, blieb denjenigen nur die peinliche Vorstellung, mit nur 10 Stimmen die Zustimmung zu verweigern.
DSW und SdK sind übrignes auch Vertreter von Kleinaktionären.
Fazit: Aktionäre sollten mit ihren Gewinnen und Verlusten emotionslos umgehen. Wenn sie von einem Unternehmen enttäuscht sind, sollten sie die Aktien verkaufen und ihre Aufmerksamkeit auf aussichtsreichere Investments lenken. Es hat keinen Sinn, eine HV zu besuchen, um Dampf abzulassen.
Ich wünsche dir mehr Glück bei deinen neuen Investments!
ciao
panta rhei
fang bloss nicht wieder an mit deinen verschwörungstheorien gegen helkon und vor allem
hör auf ständig in meinen threads wo ich nach ernsthaften und aufrichtigen meinungen und
diskussionen aus bin, als störfaktor aufzutreten indem du stets auf streit aus bist.
wenn du überzeugt bist von helkon, dann ist das schön für dich und bedarf deinerseits
keine weiteren schönrederein.
der chart und der kurs sprechen doch eine deutliche sprache, genauso wie der verkaufsdruck.
zu empfehlen ist natürlich auch der intraday chart von gestern im bezug auf die haupt-
versammlung.
sehr interessant ist folgender abschnitt aus der hauptversammmlung:
Zum 30.9.2000 seien zwei Aufsichtsratsmitglieder zurückgetreten. Herr Deibert
fragte in diesem Zusammenhang, warum diese nicht erst mit Ablauf dieser
Hauptversammlung zurückgetreten sind und warum überhaupt der Aufsichtsrat von
sechs auf drei Mitglieder verringert wird. Die Aufgaben des Aufsichtsrats würden
schließlich immer umfangreicher, die Tendenz gehe daher ja eher in Richtung
Vergrößerung dieses Gremiums.
Bezüglich des Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Frohne meinte er, ob dieser
eigentlich Full-Time-Aufsichtsrat ist oder ob er neben seinen 14 Aufsichtsmandaten
noch eine andere Tätigkeit ausübt. Außerdem wies Herr Deibert darauf hin, dass
im Geschäftsbericht ein nach HGB ausgewiesenes Ergebnis in Höhe von minus
9,5 Mio. DM „versteckt“ ist. Er wollte wissen, wie das sein kann und warum keine
Bilanz nach HGB vorliegt.
hör auf ständig in meinen threads wo ich nach ernsthaften und aufrichtigen meinungen und
diskussionen aus bin, als störfaktor aufzutreten indem du stets auf streit aus bist.
wenn du überzeugt bist von helkon, dann ist das schön für dich und bedarf deinerseits
keine weiteren schönrederein.
der chart und der kurs sprechen doch eine deutliche sprache, genauso wie der verkaufsdruck.
zu empfehlen ist natürlich auch der intraday chart von gestern im bezug auf die haupt-
versammlung.
sehr interessant ist folgender abschnitt aus der hauptversammmlung:
Zum 30.9.2000 seien zwei Aufsichtsratsmitglieder zurückgetreten. Herr Deibert
fragte in diesem Zusammenhang, warum diese nicht erst mit Ablauf dieser
Hauptversammlung zurückgetreten sind und warum überhaupt der Aufsichtsrat von
sechs auf drei Mitglieder verringert wird. Die Aufgaben des Aufsichtsrats würden
schließlich immer umfangreicher, die Tendenz gehe daher ja eher in Richtung
Vergrößerung dieses Gremiums.
Bezüglich des Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Frohne meinte er, ob dieser
eigentlich Full-Time-Aufsichtsrat ist oder ob er neben seinen 14 Aufsichtsmandaten
noch eine andere Tätigkeit ausübt. Außerdem wies Herr Deibert darauf hin, dass
im Geschäftsbericht ein nach HGB ausgewiesenes Ergebnis in Höhe von minus
9,5 Mio. DM „versteckt“ ist. Er wollte wissen, wie das sein kann und warum keine
Bilanz nach HGB vorliegt.
ich finde die angesprochenen punkte sind sehr wichtig.
hallo Tito,
hier der hv bericht.
mfg,Cybervirus.
hier der hv bericht.
mfg,Cybervirus.
Danke Cybervirus.
Habe ihn gerade durchgelesen. Später mehr
Gruß tito
Habe ihn gerade durchgelesen. Später mehr
Gruß tito
gern geschehen Tito,
Quelle ist übrigens GSC Research.
Quelle ist übrigens GSC Research.
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