checkAd

    ** USA, Bush, Greenspan, polit. Umfeld -> Steuersenkungen kommen! ** Start 17.12.00 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.12.00 14:25:37 von
    neuester Beitrag 04.01.01 13:53:08 von
    Beiträge: 5
    ID: 317.304
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 667
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 17.12.00 14:25:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Thread:
      politische News, Meinungen, Diskussionen zur Wirtschaft USA

      Themen:
      Steuer-/Zinssenkungen, Präsident Bush, Greenspan
      ------------------------

      Mal sehen, ob wir diesen Thread über das nächste Jahr
      erhalten können. Ich meine, Steuersenkungen werden kommen.
      Hier erste News vom neuen Präsidenten:

      ------------------------
      Zukünftiger Präsident Bush besorgt über US-Wirtschaft und Kapitalmärkte

      AUSTIN (dpa-AFX) - Der designierte US-Präsident George W. Bush hat sich besorgt über die Abkühlung der amerikanischen Wirtschaft gezeigt.

      Wie er am Freitag auf einem Pressetermin in Texas sagte, verdeutliche dies die Notwendigkeit massiver Steuerreduzierungen. Der Republikaner hatte seinen Wahlkampf hauptsächlich mit der Forderung bestritten, die Abgaben stark zu senken.

      Bush nannte die hohen Energiepreise ein weiteres Problem. "Wir haben gesehen, was das an der Westküste angerichtet hat." Zuvor hatte der amtierende Energieminister Bill Richardson einen Notfallplan in Kraft gesetzt, um die Elektrizitätsversorgung in Kalifornien sicher zu stellen. In dem Bundesstaat war es in der Vergangenheit zu Engpässen angesichts unerwarteter Kraftwerksstilllegungen gekommen. Zusätzlich waren die Energiepreise deutlich angestiegen.

      Bush zeigte sich ebenfalls besorgt über die Verfassung der Kapitalmärkte. Deren sinkende Anziehungskraft könne der amerikanischen Wirtschaft das zur Expansion notwendige Kapital abschneiden, sagte der Politiker. Bereits in der Vergangenheit hatte die noch amtierende Clinton-Regierung und private Experten die hohe Abhängigkeit der US-Wirtschaft angesichts der unausgeglichenen US-Leistungsbilanz als Achillesferse benannt.
      ---------------------

      Yours digitally
      KiKo
      Avatar
      schrieb am 17.12.00 19:48:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      WARUM DIE WAHL-RALLEY im Sande verlief
      __________________________________________________________________


      Viele erwarteten eine Rallye an den Aktienmaerkten, nachdem sich
      Bush nach dem fuenf Wochen andauernden Wahlkrimi als Sieger her-
      auskristallisierte. Da die Boerse jedoch die Dinge stets im Vor-
      feld einpreist, antizipierte sie bereits in der letzten Woche
      den Wahlsieg von Bush, was sich auch entsprechend in den Kursen
      positiv niederschlug.

      Von den anhaltenden Wachstumsbedenken abgesehen, macht sich die
      Boerse nun darueber Gedanken, was denn ueberhaupt nach der Wahl
      geschehen wird. So hat Bush zwar die Wahl aufgrund des Wahlmaen-
      nerprinzips gewonnen, Al Gore erhielt jedoch landesweit insge-
      samt 300.000 Waehlerstimmen mehr als Bush. Zudem werden die Re-
      publikaner nicht die Mehrheit im Kongress halten, was schnelle
      Beschluesse erschwert.

      Somit ist Bush mit seiner Partei bei der Umsetzung seiner Wahl-
      versprechen und anderer wichtiger Massnahmen stark gehandicapt,
      da die Republikaner alles andere als eine beschlussfaehige Mehr-
      heit repraesentieren. Dabei befuerchtet die Boerse, dass aktuell
      und zukuenftig dringend erforderliche Entscheidungen entweder
      ueberhaupt nicht bzw. nur mit grossen Verzoegerungen umgesetzt
      werden koennen.

      Auch macht sich die Boerse nun Gedanken ueber die Tatsache, dass
      man traditionell zwar Bush als Republikaner favorisierte, unter
      dem Demokraten und Noch-Praesidenten Bill Clinton die USA jedoch
      den laengsten und nachhaltigsten wirtschaftlichen Aufschwung der
      Landesgeschichte erlebten. Geht man in die Statistik, performten
      die Boersen unter den Demokraten durchschnittlich besser als un-
      ter den Republikanern.

      Hinzu kommt auf psychologischer Ebene, dass Al Gore, als er sei-
      nem Kontrahenten zu seinem Sieg beglueckwuenschte, mit Abstand
      die beste Rede seines politischen Lebens hielt. Ein bekannter
      Analyst eines populaeren US-Brokerhauses teilte uns unter vorge-
      haltener Hand mit, dass er - selbst Republikaner - Al Gore ge-
      waehlt haette, haette dieser auch im Wahlkampf selbst solche
      mitreissenden Reden mit dieser Kompetenz und gelungenen Mixtur
      aus Fakten, Humor und Passion gefuehrt.

      Viele Amerikaner geben es sicherlich nicht gerne zu, jedoch
      haette Al Gore nach dieser brillanten Rede, die in die Geschich-
      te eingehen wird, sicherlich die Wahl gewonnen. Auch dies trug
      dazu bei, dass nach dem lange herbeigesehntem Ende des Wahldra-
      mas Katerstimmung einsetzte. Im Wahlkampf machte Al Gore bei
      oeffentlichen Auftritten leider stets einen eher hoelzernen Ein-
      druck.

      __________________________________________________________________

      US-KONJUNKTUR / die Angst vor einer Rezession nimmt zu
      __________________________________________________________________


      Die Wahl ist Vergangenheit, die Zukunft steht bevor. Und was
      diese uns bringen wird, rueckt nun wieder in den Mittelpunkt des
      Interesses der Kapitalmaerkte. Dabei wird ersichtlich - wir
      sprachen dies bereits mehrfach an - dass die den Waehlern von
      Bush versprochenen Steuergeschenke und anderen angekuendigten
      Massnahmen nichts anderes als eine sehr expansive Geldpolitik
      darstellen. Zunaechst positiv fuer die Boerse, koennte dies die
      FED nach anfaenglichen Zinssenkungen jedoch wieder dazu zwingen,
      eine restriktivere Zinspolitik zu verfolgen.

      Auf der anderen Seite koennten die von Bush propagierten Mass-
      nahmen auch bis zu einer Million neuer Arbeitsplaetze schaffen
      etc. Ob die positiven oder die negativen Effekte ueberhand neh-
      men werden, wird erst in einigen Monaten absehbar sein. Bis da-
      hin koennte die Unsicherheit an den Boersen im schlechtesten
      Fall weiter vorhalten.

      Wurde allgemein nach der Wahl das sukzessive Ende der Unsicher-
      heit und der Belastungsfaktoren erwartet, sehen wir uns nun in
      den USA neuen Aengsten ausgesetzt, gegenueber denen die bisheri-
      gen Befuerchtungen hinsichtlich des Oelpreises etc. eher unbe-
      deutend erscheinen - der Angst vor einer schweren Rezession.

      So nehmen die Wachstumsbedenken in den USA deutlich zu, bspw.
      verkehren die Konjunkturerwartungen der Investmentbanken im all-
      gemeinen auf einem derart niedrigen Niveau, das es seit dem Bei-
      nahezusammenbruch des LTCM-Hedgefonds im September 98 nicht mehr
      gegeben hat.

      So erscheint derzeit der Konjunkturpessimismus durchaus ange-
      bracht, da die zunehmende Angst vor einer schweren Rezession in
      den USA schnell uebergreift - bereits weit ueber 20 % der In-
      vestmentbanken erwarten dies. Genaehrt wird dieses Worst-Case-
      Szenario durch die juengsten US-Konjunkturdaten, die mit an
      Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darauf hindeuten, dass
      sich die US-Konjunktur wesentlich schneller als allgemein erwar-
      tet und auch schneller als wirtschaftlich vertraeglich abkuehlen
      wird.

      Wurde zuerst eine Abkuehlung der US-Wirtschaft aufgrund der
      drohenden Inflationsgefahr herbeigesehnt, wandelt sich dieser,
      von der Boerse urspruenglich positiv betrachtete Effekt, ins
      negative, nachdem die Geschwindigkeit des Rueckgangs bei Fort-
      setzung deutlich rezessive Dimensionen annehmen wird. In der
      Tat erscheint uns durchaus vorstellbar, dass sich das US-Wirt-
      schaftswachstum von ueber 5 % auf lediglich 2 % in 2001 abkueh-
      len wird.

      Damit einhergehend steigt ganz klar die Wahrscheinlichkeit
      baldiger Zinssenkungen. Wir rechnen mit der ersten Senkung
      der Fed Fund Rate Ende Januar. Insgesamt erwarten wir im 1.
      Halbjahr 2001 eine Senkung der US-Leitzinsen um mindestens 50
      Basispunkte. Inwiefern die hieraus zu erwartenden positiven
      Effekte psychologischer Natur fuer die Aktienmaerkte die real-
      wirtschaftlichen ruecklaeufigen Tendenzen wie Kreditproblematik
      etc. kompensieren koennen, bleibt abzuwarten. Daher erscheint es
      uns derzeit noch zu frueh, um eine deutliche Aktienuebergewich-
      tung zu empfehlen.

      Derzeit gilt an den Boersen jedoch noch der Grundsatz " aus alt
      mach neu": Wachstumsbedenken, Wachstumsbedenken, Wachstumsbe-
      denken
      ------------------

      Yours digitally
      KiKo
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 17:00:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      The Nightwatch: Notenbank erwägt angeblich 180-Grad-Wende in der Zinspolitik

      Am heutigen Dienstag kommen die Vertreter der US Notenbank zusammen, um über die weitere Zinspolitik zu beraten. Nach einem Bericht des angesehenen Wall Street Journal soll die Federal Reserve einen „doppelten Schritt” in Richtung Zinssenkungen erwägen. Notenbankpräsident Allan Greenspan hatte in einer Rede Anfang Dezember eine Reaktion der Fed angedeutet, wenn die US Konjunktur zu schnell oder zu stark abkühle. Seitdem geht eine Mehrheit der Marktbeobachter von einer Änderung der offiziellen Zinspolitik hin zu einer „neutralen” Haltung aus. Bisher nimmt die Fed offiziell eine „wachsame Haltung gegenüber Inflationsgefahren” ein und tendiert zu weiteren Zinsanhebungen.
      Nach Angaben des Wall Street Journals könnte die Federal Reserve einen Schritt weiter gehen und die Konjunkturschwäche zu einer größeren Gefahr erklären als das Inflationsrisiko – ein solches Statement würde die Tendenz zu einer Zinssenkung andeuten, die im Januar erfolgen könnte. Eine Minderheit der Wirtschaftsexperten hält sogar eine Änderung der Leitzinsen auf dem heutigen Treffen für möglich.

      Im nachbörslichen Handel kam es am Montag Abend zu einer Erholung bei Technologiewerten. Ertragswarnungen bekannter Unternehmen blieben aus, dafür meldete Solectron eine Gewinn von 31 Cents pro Aktie im abgelaufenen Quartal, 3 Cents über den Markterwartungen.
      ------

      Yours digitally
      KiKo
      Avatar
      schrieb am 20.12.00 17:21:08
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die sechs Leitzinserhöhungen, die Alan Greenspan seit Sommer 1999 veranlasst hat, zeigen langsam aber sich ihre Wirkung. Das Wachstum der US-Wirtschaft hat in den letzten Monaten spürbar an Schwung verloren. Begünstigt wurde diese Entwicklung aber auch durch die anziehenden Energiepreise. An der Börse machte sich darauf die Meinung breit, Greenspan müsse nun die Zinsen senken, um ein weiteres Absaufen des Konjunkturmotors zu verhindern. Doch Pustekuchen, Alan senkte die Zinsen nicht. In der gestrigen Rede erwähnte er das Thema Zinsen nur beiläufig und widmete sich vor allem den weiteren Konjunkturaussichten. Doch, so fragen wir uns, war wirklich mit einer Zinssenkung zu rechnen?

      Greenspan war während seiner Amtzeit als Notenbankchef stets darauf bedacht, sowohl gegenüber der Politik als auch gegenüber der Börse seine Unabhängigkeit zu beweisen. Von niemandem ließ er sich bisher in seiner Entscheidungsfreiheit unter Druck setzen - warum sollte sich daran nun etwas ändern? Die Börsianer auf dem Parkett können noch so laut stöhnen und wehklagen, Greenspan wird nicht ihnen zuliebe in einem Gewaltakt die Zinsen senken. Noch läuft die US-Wirtschaft störungsfrei, befinden wir uns auf einem hohen Produktionsniveau. Die Gefahr einer anziehenden Inflationsrate, gerade wegen der steigenden Energiepreise, ist also immer noch nicht gebannt.

      Eine große Unbekannte im «Spiel um die Zinsen» bleibt auch die Politik. Der neu gekürte Präsident George W. Bush ist in Sachen Wirtschaftsfragen ein unbeschriebenes Blatt. Bis auf wenige neoliberale Aussagen wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht, welche Haltung er gegenüber der Fed einnehmen will. Wird er sie wie Clinton respektieren oder wie viele seiner Vorgänger attackieren? Solange diese Frage nicht eindeutig geklärt sind, wird Greenspan die Zinsen garantiert nicht senken. Es wäre einfach das falsche Signal zum falschen Zeitpunkt. Ist dies schon automatisch schlecht für die Aktienmärkte?

      Die gestrigen Kursverluste an der Wall Street waren vor allem das Ergebnis von Enttäuschung. Zu sehr hatte man sich auf ein kleines Weihnachtsgeschenk seitens der Notenbank gefreut. Dass wir allerdings an der Börse mit einem viel schwerwiegenderen Problem zu kämpfen haben, davor stecken die Börsianer wie der Vogel Strauß ihren Kopf in den Sand. Die Aktienkurse sind in den letzten Jahren den fundamentalen Unternehmensdaten im Schweinsgalopp davongelaufen. Dass dies nicht so weitergehen konnte, musste jedem klar sein. Auch die gebetsmühlenartigen wiederholten Phrasen von den neuen Möglichkeiten der New Economy, die sämtliche Gesetze der Wirtschaft aufheben soll, helfen uns jetzt nicht weiter. Respektieren wir einfach die aktuelle Kursschwäche als das was sie ist - ein Ausatmen der Börse. Dieses Ausatmen kann noch einige Monate dauern.
      -----------

      Yours digitally
      KiKo
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 13:53:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie vermutet:

      DON´T FIGHT THE FED !

      Am Mittwochnachmittag hatte das Warten auf die FED ein Ende. Die Zentralbank senkte den Diskontsatz um 25 Basispunkte auf 5,75% und den Satz für Fed Funds (Tagesgeld) um 50 Basispunkte auf 6%. Der Markt hatte so seine erste langersehnte Zinssenkung und verbesserte sich sprunghaft. Der Dow Jones konnte so im Handelsverlauf die 11.000er Marke überspringen und bis auf 11.019 Punkte ansteigen. Zum Handelsschluß notierte der Dow dann mit einem Plus von 299 Punkten bei 10.945. Auch der NASDAQ konnte die Ketten der letzten Handelstage sprengen und sich um 324 Punkte verbessern um bei einem Stand von 2.616 Zählern zu schließen. Technisch wird der Kursanstieg unterstützt, da dieser Mittwoch der größte Prozentanstieg und größte Umsatztag in der Geschichte des NASDAQ war. Die Federal Reserve und Alan Greenspan haben so klar Position bezogen: "Wir wollen uns einem gesunden, nicht inflationären Wachstum nicht in den Weg stellen". Während die Wirtschaftsdaten der letzten Wochen belegten, daß das Wirtschaftswachstum sich schneller verlangsamte als vorher angenommen und gleichzeitig keine Inflationsanzeichen zu sehen waren, konnte die FED reagieren und so auch ihrer alten Politik treu bleiben. Hatte die FED die Arbeitslosenzahlen, welche am Freitag veröffentlicht werden, bereits gesehen und werden diese höher als erwartet (4,1%) ausfallen? Dies könnte den heutigen Schritt der FED weiter untermauern.

      So ist nun der Kampf um die Stadtteile nun beendet, aber der Straßenkampf geht weiter. In den nächsten Wochen und Monaten wird der Markt zwischen negativen Umsatz/Ertragsneuigkeiten und weiteren Zinssenkungen emotional hin und her schwanken. Wird eine schlechte Nachricht für einen Wert direkt das ganzen Marktsegment mit nach unten ziehen? Wann wird sich der Staub der Schlacht um Wall Street lichten und es erkennbar, wann das Wirtschaftswachstum wieder anzieht - damit der Markt den realwirtschaftlichen Entwicklungen vorauseilen kann? So zeigt dies doch auch, daß die "New Economy" sich der Schwerkraft alter Börsenregeln auch nicht entziehen kann. Hieß es doch früher immer, daß der Aktienmarkt die volkswirtschaftliche Entwicklung 6-9 Monate vorwegnimmt. Hatte der NASDAQ nicht im März vorigen Jahres begonnen zu fallen und begannen wir nicht 6 bis 7 Monate später eine starke volkswirtschaftliche Kontraktion zu sehen. Der Rentenmarkt litt unter dem starken Aktienmarkt und die Rendite des 30jährigen Longbonds stieg um 16 Basispunkte auf 5,50% (Vortag 5 ,34%).
      --------------

      Yours digitally
      KiKo


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      ** USA, Bush, Greenspan, polit. Umfeld -> Steuersenkungen kommen! ** Start 17.12.00