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    Versuch einer echten Analyse der Lage! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.01.01 11:25:39 von
    neuester Beitrag 04.01.01 11:32:23 von
    Beiträge: 2
    ID: 323.575
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      schrieb am 04.01.01 11:25:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus Jüküs-Board


      Liebe Freunde -

      bin zwar z. Zt. aus geposteten Gründen nicht in allem à jour, aber zu dem, was heute abging, dieses:

      1. Die Fed zieht die Notbremse. Es gab keine OM-Session, sondern es war - wieder Mal - wie schon letztes Jahr in einem Andersrum-Fall - AGs eigene Entscheidung.

      2. AG sitzt jetzt auf den Trümmern seiner Existenz. Es war ihm nicht gelungen, den Aberwitz der Manie ("irrational exuberance"!) rechtzeitig zu stoppen, noch hat er jetzt ein nachvollziehbares Mittel, die mit Donnergrollen heraufziehende US-Rezession (pardon: -Depression) mit Zinssenkungen zu stoppen. Ganz einfach: Die Zinsen, jetzt noch 6,0 % (!!!) sind zu einfach hoch. Lächerlich zu hoch!

      3. Was wir hier des öfteren diskutiert hatten, ist eingetreten: Die Fed zeigt sich als hilf- und zahnlos. Denn sie hätte aufgrund des Absturzes der Konjunktur drüben, entsprechend die Zinsen gleich auf 2 oder 1 % senken müssen, was aber aus kapitalmarkttechnischen Gründen (wie wir alle wissen) nicht geht. So ist denn BIG KAHUNA die logischer Folge!

      DENN: Senkt er weiter, merkt jeder, dass es wirklich ernst ist. Und wie sollte er von 6 auf 0,25 wie in Japan runterkommen (wo`s auch nicht hilft)? Jeden Monat 0,5 %, bedeutet, er wäre erst im Dezember 2001 angekommen. Dann aber sind Marcus & Macy`s längst am Boden...

      4. So erleben wir, was wir erlebt haben: Einen Aufwärts-Hiatus von Dow und Nasdaq, dem nach einigem Hin und Her der unausweichliche TOTAL-ABSTURZ folgen muss. MUSS!

      5. AG ist schwer angeschlagen, vor allem psychisch (weil er die Tailspin-Kiste der US Economy nicht hat kommen sehen, der Number Cruncher, der! Und der Michigan-Index hat ihm wohl des Rest gegeben). Der Mann weiß (ich kenne ihn, wie gesagt aus alten Tagen auch privat ganz gut) sirklich n i c h t wie`s jetzt weiter gehen soll. Denn der Mechanismus "Zinsen runter-Konjunktur rauf" ist kaputt.

      6. Jetzt beginnt also die Phase, die als "burschikos" bezeichnet werden muss. Man reagiert nur noch wie`s beliebt und hat jegliche K o n t r o l l e über die Nummer selbst verloren.

      7. Mit niedrigeren Zinsen ist überdies gar nix auszurichten, zumal nicht bei einer überschuldeten Vowi (siehe Japan seit 1990 ff.). Denn niedrigere Zinsen führen nicht zu einer zusätzlichen Kreditaufnahmebereitschaft, sondern nur zu dem Wunsch, die vorhandenen (!) Schulden möglichst off the line of fire zu bringen.

      8. Ohne zusätzliche (!) Kredite aber (golden rule of debitism - game over!).

      9. Wir werden also jetzt eine Umschuldungsrunde erleben, das aber sind Umschuldungen und nicht Nettoneuverschuldungen. Klartext: Mätzchen. Oder die Suche nach dem, der v o r mir pleite geht.

      10. Der Hinweis hier im Board vor ein paar Tagen (ich hatte ihn mit größtem Genuss gelesen, da ich selbst gerade das neueste Barron`s mit den v e r h e e r e n d e n Zahlen ebenfalls auf dem Tisch hatte) bzgl. der "Geldmenge" in den USA und ihrem Kollaps ist nicht mehr nur der Großalarm, sondern die Totenglocke.

      11. Was tun? Short across the board, sobald sich die derzeitige Euphorie gesetzt hat (kann ganz fix gehen). N i c h t in die Langläufer gehen, denn die werden über kurz oder lang von Bonitätsproblemen gebeutelt. Vergesst nicht, was gerade in Mex und der Türkei abgegangen ist! Bescheiden bleiben, Klartext: Jetzt beginnt Stufe 2: Aus den Engagements (außer man zockt die Aktienmärkte noch bis zum finalen Killing) in die max. 6-Monats-Papiere umsteigen.

      12. Dabei wird die Frage sehr interessant, ob EUR oder $. A little EW-help by JüKü would be helpful, ansonsten sach` ich Mal ins Blaue: Der Euro wird sich unter dem Eindruck einer Tailspin-Konjunktur in den USA nicht lange halten, also geht`s dem Dollar bald erheblich besser (Fundamental-Argument, daher wertlos).

      13. Die Frage, die auch im Board gestellt wurde: "Welche Währung?" habe ich - wg. Umzugs - bereits gelöst: CHF. Schaut Euch doch bloß Mal die Aktivseite der SNB an!

      14. Sub summa: Ich erwarte 2001 den endgültigen Ausbruch der großen, seit Jahren und Jahren und Jahren vertagten deflationären Depression und darf alle Kombattanten hier bitten, sich entsprechend zu rüsten. Achtet auf die Rohstoff-Indizes - untrügliche Zeichen.

      WARNUNG: Dies ist eine Momentaufnahme, gerade so aus dem Bauch und aus der Distanz heraus. Sollte sich in meiner Einschätzung etwas ändern, rufe ich sofort und laut in die Runde.

      Und bitte: (Noch) kein Gold!

      Und das Niquet`sche Argument von wg. Bankaktien (Allianz heute, oh, oh, olala!) reicht nicht von hier bis zur Escape-Taste. Worthless. Vorsicht also!
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      schrieb am 04.01.01 11:32:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      interessantes Posting.
      Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, jeden einzelnen Punkt zu lesen, da ich viele Punkte als sehr subjektiv erachte...

      Nur soviel: AG kann die Zinsen nicht eigenmächtig senken. Es ist keine persönliche Entscheidung.
      Die Tatsache, daß die Zinssenkung zwischen Zentralbanksitzungen stattfand, ist ein kluger Schachzug. Bisher wurde jede Zinsentscheidung lange vorher eingepreist - der Effekt ist schnell verpufft.

      Ebensolche drastischen, plötzlichen Entscheidungen gab es schon öfter - sie führten jedesmal zur Trendwende - auch langfristig.

      Die Entscheidung, 0.5% zu senken, ist erheblich. Höhere Zinssenkungen wären absurd. Es geht darum, die Wirtschaft zu unterstützen, nicht darum, den Aktienmarkt zu manipulieren.

      Als sichere Währung wähle ich den Euro. Trotz der Zinsentscheidung ist er auch heute wieder äußerst stabil (nach anfänglichem, spekulationsbedingtem, Flattern).

      Längerfristig sehe ich eine Zunahme der Kapitalflüsse in den Euroraum (aus Gründen, die ich anderswo darlegte).

      Uns allen: good Trades!


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