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    Jetzt ist das Öl plötzlich zu billig - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.01.01 07:05:41 von
    neuester Beitrag 09.01.01 15:05:31 von
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      schrieb am 08.01.01 07:05:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Jetzt ist das Öl plötzlich zu billig

      Die Scheichs (im Bild die Börse von Dubai) geben Gegensteuer: Der Ölpreis soll wieder steigen.

      Die Hoffnungen auf einen noch tieferen Ölpreis zerschlagen sich. Die Erdöl-Staaten planen, die Förderung wieder zu drosseln.

      Von Dieter Claassen, London
      Das Säbelrasseln des mächtigen Ölkartells ist unüberhörbar. Der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) gefällt es ganz und gar nicht, wie stark der Rohölpreis nach den Rekordnotierungen vom Herbst gesunken ist - mittlerweile auf 20 Dollar pro Fass (159 Liter) Rohöl. Darum soll nun der Ölhahn wieder zugedreht werden. Das ist ein energischer Schlussstrich unter die immerhin vier Fördersteigerungen des abgelaufenen Jahres.

      Preiszerfall stoppen
      An einer Sondersitzung vom 17. Januar werden die Erdöl-Staaten eine Drosselung von 1,5 bis 2 Millionen Fass beschliessen. Darauf haben sich die Opec-Mitglieder nach Angaben des kuwaitischen Ölministers Scheich Saud al-Sabah geeinigt. Damit wollen sie dem rasanten Preiszerfall Einhalt gebieten. In den vergangenen Wochen hat sich das Öl zum Missfallen der Förderländer um 25 Prozent verbilligt, und der von der Opec bestimmte "Zielkorridor" von 22 bis 28 Dollar wurde glattwegs unterschritten.

      Noch im Herbst war alles ganz anders gewesen. Damals war der Ölpreis zur Überraschung vieler trotz vier Fördersteigerungen auf den höchsten Stand seit dem Golfkrieg vor zehn Jahren gestiegen. In London und New York kostete der Barrel 35 bzw. 37.80 Dollar. Gegenüber dem langjährigen Tiefstand von Anfang 1999 - verursacht durch eine temporäre Überversorgung - mehr als eine Verdreifachung.

      Fehlplanungen und Engpässe
      Inzwischen scheint jedoch klar, dass der inflationäre Höhenflug von "Big Oil" im letzten Jahr zu einem wesentlichen Teil durch die künstliche Verknappung von Ölprodukten (insbesondere von Heizöl in den USA) verursacht worden ist. Der Grund: Fehlplanungen und Engpässe in den Raffinerien.

      Michael Rothman, Energieexperte der US-Investmentbank Merrill Lynch, ist überzeugt davon, dass die wichtigen Opec-Länder und vor allem Saudiarabien fest entschlossen sind, den Ölpreis nicht mehr auf das Durchschnittsniveau der Neunzigerjahre von 19 bis 20 Dollar zurückgehen zu lassen. Er rechnet für 2001 mit einem Preis von 25 Dollar je Fass für die US-Richtqualität West Texas Intermediate.

      Die bisher weithin erwartete "automatische Rückkehr" zu niedrigen Preisen, so Rothman, habe auch wesentlich dazu beigetragen, dass die Ölgesellschaften ihre Investitionen zur Erschliessung neuer Reserven zuletzt drastisch gesenkt hätten. Das habe die Folge, dass die Welt künftig noch stärker vom Öl der Opec abhängig sein werde. Diese decke schon jetzt mit über 29 Millionen Fass täglich 40 Prozent des Weltbedarfs.

      Tiefpreis-Ära ist vorbei
      Auch Geoff Pyne von der Standard Bank in London ist überzeugt, dass die Ära der Tiefpreise endgültig der Vergangenheit angehört. Er siedelt den Barrelpreis für Nordseeöl für 2001 zwischen 22.65 Dollar und 24.20 Dollar an. Berichte über nachhaltige Aufstockungen der Vorräte hält er für "Fantasiegebilde". Die US-Rohölbestände blieben nach wie vor hinter dem bereits niedrigen Niveau des Vorjahres zurück.

      Weltweit haben die Vorräte auch nach den Berechnungen der Internationalen Energieagentur in Paris "noch lange kein komfortables Niveau erreicht". Viel hänge von dem weiteren Verlauf des Winters ab.

      Das "Big Picture" beim Öl gibt der Agentur ebenfalls zu denken. Vorsichtig formuliert sie: Die Nachfrage beginne sich den "Grenzen der Systeme" für die ausreichende Belieferung der Märkte zu nähern, sei es bei der Förderung von Rohöl, dessen Transport durch Tanker und Pipelines oder dessen Verarbeitung in den Raffinerien. Es drohten ständig schärfere Preisausschläge, um Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht zu behalten.

      Politik der Knappheit
      Das Zentrum für Globale Energiestudien in London hält den derzeitigen Kraftakt der Kartellisten dennoch für problematisch: Die Opec werde den Preis nur dann bei dem Zielwert von 25 Dollar festhalten können, wenn sie dauerhaft eine latente Knappheit des Energieträgers betreibe. Ein Förderschnitt von beispielsweise 1,3 Millionen Fass pro Tag im 2. Quartal 2001 könnte den Preis für Nordseeöl im Jahresschnitt bereits auf 21 Dollar absacken lassen.

      Saisonbedingt werde dann nämlich die weltweite Nachfrage wegen des bevorstehenden Sommers um über 2 Millionen auf nur noch etwa 76 Millionen Fass sinken. Der Rückgang werde noch grösser ausfallen, wenn die Weltwirtschaft sich bis dahin stärker als erwartet abkühlen sollte.

      Ohne Drosselung der Opec würde der Ölpreis bis Ende 2001 jedoch auf 14 Dollar abstürzen, schätzen Experten.
      Avatar
      schrieb am 08.01.01 07:22:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      war doch klar !

      oder hattet ihr etwa wirklich dem schroeder geglaubt ?? die scheichs sehen doch auchj nicht ein , warum sie zum billigtarif liefern sollen und die staaten zocken dann mit mineraloelsteuern , mehrwertsteuer , oekosteuer den gewinn ab.
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 15:05:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Tja, die brauchen das Geld halt auch.


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