KSB AG (Seite 214)

[thomtrader]

Die Zahlen sind sicherlich auf den ersten Blick sehr positiv.
Von einer deutlichen Unterbewertung der KSB-Aktien würde ich allerdings nicht mehr reden. Die Marktkapitalisierung liegt jetzt bei ca. 400Mio€. Dafür bekomme ich einen 2005er Konzernjahresüberschuss von 13Mio€. Nehmen wir optimistisch an, KSB verbessert das Vorsteuerergebniss in den nächsten 2Jahren nochmal um 30Mio€. Nach Steuern und Fremdanteilen wird von der Verbesserung für die KSB-Aktionäre aber nicht viel mehr als 10Mio€ übrigbleiben. Das wären dann zukünftige 23Mio€ Reingewinn für den aktuellen Preis von knapp 400Mio€. Naja.

Gruß tt

[Shortguy]

KSB peilt zweistelliges Wachstum an

Auftragsflut im ersten Quartal - Neues Management will Umbau 2006 beenden

Börsen-Zeitung, 21.4.2006
ds Frankenthal - Seit Anfang des Monats hat der von personellen Turbulenzen heimgesuchte Pumpenhersteller KSB einen neuen Vorstandschef und einen neuen Finanzchef, doch große Änderungen zeichnen sich bei dem renditeschwachen Maschinenbauer noch nicht ab. Die Mannschaft unter CEO Heinz-Jürgen Otto will die von Ex-Vorstandschef Josef Gerstner gestarteten Sparprogramme fortsetzen. Das erste Quartal brachte den Pfälzern eine wahre Auftragsflut. Vor allem Kunden aus Energietechnik, Bergbau und Wasserwirtschaft bestellten viel. Im Jahr 2006 sollen Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis weiter zulegen.

Der seit 1. April amtierende Vorstandschef Otto, der vom Oberpfälzer Automobilzulieferer Grammer zu KSB kam, startet mit viel Rückenwind: Im (traditionell eher schwachen) ersten Quartal schnellte der Bestelleingang um 24 % und der Umsatz um 20 % in die Höhe. Angaben zum Ergebnis macht das Management noch keine.

Angesichts des fulminanten Auftakts blickt Otto mit viel Optimismus nach vorn. "Ich denke schon, dass es möglich ist, sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz 2006 ein zweistelliges prozentuales Plus zu schaffen", sagte er bei der Bilanzvorlage in Frankenthal. Die starken Zuwächse des ersten Quartals würden sich aber voraussichtlich wieder abschwächen.

Schluss mit den Sonderlasten

Zum erwarteten Ergebnis im Gesamtjahr macht das Management nur vage Angaben. Es soll sich "weiter verbessern", sagte Otto lediglich. Der ebenfalls erst seit wenigen Tagen amtierende Finanzchef, Wolfgang Schmitt, erklärte, im laufenden Jahr könnten nochmals Restrukturierungskosten in Höhe des Vorjahreswertes (17 Mill. Euro) drücken. Nach 2006 soll mit den "Sonderlasten", die bei KSB seit Jahren in unschöner Regelmäßigkeit anfallen, aber Schluss sein, erklärte Otto.

Sichtbare eigene Akzente hat die neue Führung noch nicht gesetzt - dafür ist es nach zwei Wochen im Amt auch zu früh. Otto will das Kostensenkungsprogramm des im Juli 2005 geschassten Vorstandschefs Gerstner zu Ende führen, das Einsparungen von insgesamt 100 Mill. Euro pro Jahr im Vergleich zu 2003 bringen soll. Auch die Einführung eines neuen Produktionssystems, das mit einer verfeinerten Fertigungslogistik die vielen Zwischenlager weitgehend überflüssig machen soll, wird planmäßig zu Ende gebracht. Neue Chancen für den Pumpenhersteller sieht Otto im boomenden Flüssiggas-Transport, bei Rauchgas-Entschwefelungsanlagen und bei der Meerwasser-Entsalzung.

Das von seinem Vorgänger Gerstner stets genannte und nie erreichte Ziel, eine Umsatzrendite vor Steuern von 5 % zu schaffen, gelte weiterhin, beteuerte der Finanzchef. Derzeit erreicht KSB nur 2,3 %. Otto erklärte, es sei aber nicht das einzige Ziel. Im kommenden Jahr solle das EVA-Konzept (Economic Value Added) zur Konzernsteuerung eingeführt werden, erklärte Otto, der vor seiner Tätigkeit bei Grammer 18 Jahre beim US-Konglomerat General Electric gearbeitet hat. Im vergangenen Jahr habe KSB ihre Kapitalkosten nur verdient, wenn man den Risikozuschlag auf das Eigenkapital weglasse, räumte Finanzchef Schmitt ein.

Im vergangenen Jahr, für das KSB bereits Eckdaten vorlegte (vgl. BZ vom 31. Januar), hat der spätzyklische Maschinenbauer kräftig von der guten Investitionsgüternachfrage profitiert. Der Auftragseingang legte um 13 % auf 1,5 Mrd. Euro und der Umsatz um 10 % auf 1,4 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern schwoll mit plus 47 % auf 32,4 Mill. Euro weit überproportional an. Unterm Strich blieben nach Fremdanteilen 13,2 (i. V. 8,2) Mill. Euro.

Aktie auf Sieben-Jahres-Hoch

Die zu 100 % breit gestreuten Vorzüge, die mit der satzungsgemäßen Mindestdividende von 1,03 Euro je Aktie bedient werden, kletterten an der Börse 3 % auf 210,10 Euro. Das ehemals im MDax notierte Papier, das erst in den SDax und dann in den General Standard abrutschte, notiert auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren. Die stimmberechtigten Stämme, die zu 74,7 % in Händen der Familie Kühborth liegen, kletterten um 3 % auf 212,28 Euro. Mit beiden Gattungen wiegt KSB an der Börse 367 Mill. Euro. Trotz der guten Kursperformance seit 2003 denke man nicht an eine Rückkehr in den Prime Standard, sagte Finanzchef Schmitt. "Wir fühlen uns im General Standard wohl."

Ausgabe Nr. 77 vom 21.04.2006, Seite 12 - Unternehmen und Branchen - 875 Worte

[Hiberna]

Antwort auf Beitrag Nr.: 21.264.098 von Syrtakihans am 20.04.06 22:42:05

Der hohe Zuwachs beim AE dürfte auch mit preislich bedingt sein, da stark erhöht Preise bei Stahlgusserzeugnissen und anderen Rohmaterialien von der Beschaffungsseite her an Kunden weitergegeben werden (müssen).


sehr guter Hinweis.

[Syrtakihans]

Ich denke, dass die hier im Laufe der Diskussion geäußerten positiven Einschätzungen nun mit dem Vorliegen des GBs 2005 untermauert sind. Erfreulich ist auch, dass man die schon früher genannten geplanten 100 Mio. EUR an Kosteneinsparungen bestätigt hat – man scheint also weiter auf dem richtigen Wege zu sein die anvisierte Vorsteuermarge von über 5% wohl offenbar dann in 2007 erreichen zu können. Somit sind rd. 20 EUR je Aktie und Kurse von 250 bis 300 EUR in 2007 realistisch.

Allein in der AG, die 2005 noch mit einem Verlust von 23 Mio. EUR abgeschlossen hat, ergibt sich nach der Restrukturierung ein Ergebnispotential von m.E. mindestens 30 Mio. EUR ggü. 2005.

Sollte das Geschäft weiter prosperieren, was in dem generell sehr aussichtsreichen Segment erwartet werden kann, und man an die Profitabilität der Mitbewerber mit EBIT-Margen von > 7% anschließen kann, sind sicher auch noch deutlich höhere Kurse zu erwarten.

Da, wie in einigen Beiträgen hier zuvor schon erwartet, in 2006 offenbar noch einmal Restrukturierungsaufwendungen anfallen, dürften die 20 EUR in 2006 allerdings wohl noch nicht erreicht werden können. Ich rechne für 2006 auf jeden Fall mit einer erneuten sehr deutlichen Ergebnisverbesserung mit einem EPS von weit über 10 EUR.

@Hiberna / #231

Der hohe Zuwachs beim AE dürfte auch mit preislich bedingt sein, da stark erhöht Preise bei Stahlgusserzeugnissen und anderen Rohmaterialien von der Beschaffungsseite her an Kunden weitergegeben werden (müssen).

[Sigus]

Im Jahr 2006 scheinen also sehr starkes Umsatzwachstum und erste Auswirkungen von Kostenersparnissen bei KSB zusammenzutreffen. Es werden allerdings noch letzte Aufwendungen auf Grund des Restrukturierungsprogramms entstehen.

Muss beides zusammen zu einem massivem Gewinnsprung führen. 20 % Umsatzwachstum hat wohl niemand erwartet.
Schaut man sich das erste Halbjahr 2005 an, wird 13,4 % als von Sonderaufträgen und der Erstkonsolidierung von Firmen beeinflusstes besonderes Halbjahr gespriesen. Im ganzen Jahr wurden es dann 9,8 %. Die Frage bleibt ob im ersten Quartal erneut Firmen erstkonsolidiert worden sind. und was an diesem Quartalsumsatz organisch ist.

MfG,

Sigus

[Riemekopp]

anbei möchte ich an meine Schätzung in #191 erinnern.
Da die ersten 3 Monate deutlich besser gelaufen sind, muß die Schätzung für 2006 und 2007 deutlich nach oben korrigiert werden und damit auch das von mir ermittelte Kursziel von 480 €.

[Hiberna]

bei einem so hohen Zuwachs beim Auftragseingang stellt sich die Frage, ob die Aufträge mit der gegenwärtigen Kapazität überhaupt abgearbeitet werden können. Dabei muß man ja auch noch bedenken, daß das Unternehmen in Deutschland Kapazität abgebaut hat, bzw. noch abbaut. Auf alle Fälle dürfte die verbesserte Kapazitätsauslastung aufgrund der Fixkostendegression zu Ergebnisverbesserungen führen.

Ich kenne das Unternehmen noch nicht gut genug, um die Kapazitätsauslastung beurteilen zu können.

Bei so einem guten Auftragseigang lassen sich wahrscheinlich auch bessere Absatzpreise erzielen, was ebenfalls ergebnisverbessernd wirkt.

[Big Nick]

was den Kurs heute befeuert ist folgender Satz:
Für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres meldet der Pumpen- und Armaturenhersteller im Konzern einen Zuwachs beim Auftragseingang um 23,9 Prozent und beim Umsatz um 20,0 Prozent.

Ansonsten besteht noch massiv Verbesserungspotential, allein wenn die deutsche AG das Verluste schreiben einstellt, würde sich das Ergebnis pro Aktie ungefähr verdoppeln.

Mir scheint, dass neue Management kann an vielen Stellen im Unternehmen einiges bewegen, auch was teilweise schmerzhafte strukturelle Veränderungen anbelangt.

Gruß Niko

[Hiberna]

Antwort auf Beitrag Nr.: 21.255.141 von Hiberna am 20.04.06 14:55:40

jetzt bin ich durchgekommen auf der Homepage. Der neue Geschäftsbericht ist abrufbar unter http://www.ksb.com/ksb/web/COM/en/company/investor__relation…

[Hiberna]

"server not running" kommt als Meldung, wenn ich die Homepage aufrufe.