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    Dax Aktien Strategie der Woche, 14.01.2001 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.01.01 19:43:13 von
    neuester Beitrag 14.01.01 22:14:19 von
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      schrieb am 14.01.01 19:43:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dax Aktien Strategie der Woche, 14.01.2001.

      Dieser Beitrag enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Sie sind nicht als Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung aufzufassen. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Der Leser sollte sich immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden.

      Zusammenfassung:

      Long Call: AdidasSalomon, Degussa
      Long Aktien: Preussag, Thyssen Krupp, Münchener Rück, Bayer, Linde, Metro, Henkel, EON.
      Long Put: Schering, MAN, Fresenius Medical Care, Daimler-Chrysler, Commerzbank.
      Short Aktien: ./.
      Auf neue Signale warten: Lufthansa, Siemens, Epcos, RWE.
      Nur für Trader: DAX, Allianz, Deutsche Bank, Hypovereinsbank, Dresdner Bank, Karstadt Quelle, BMW, VW, Infineon, Deutsche Telekom, SAP.

      Für eilige Leser:
      SAP, Telekom und Infineon sind keine Short Kandidaten mehr, was das vorläufige Ende der Nasdaq/Nemax Baisse im Dax widerspiegelt. BASF ist nicht mehr für Optionen geeignet, dafür ist AdidasSalomon nach dem 2. (bestätigendem) Kaufsignal nun für Optionen geeignet. In der Vorwoche war Schering neu zum Short Kandidat geworden, während die Hypovereinsbank aus der Liste der Short Kandidaten herausgefallen war. Ich hatte in der letzten Woche 3 Aktien genannt, die ich momentan zu einem Kerninvestment für den Kauf von Dax Aktien machen würde (ThyssenKrupp / Preussag / Degussa). Diese Liste ergänze ich nun noch um AdidasSalomon.

      1.) Long Kandidaten:

      AdidasSalomon: Am 22.11 war ein Kaufsignal erfolgt. Diese Signal wurde diese Woche durch Ausbruch aus dem Rechteck zwischen 63 und 70 bestätigt, so daß die Long Position nun auf die volle geplante Größe ausgebaut werden kann. Außerdem kann jetzt mit Calls auf einen steilen kurzfristigen Trend spekuliert werden. Das mittelfristige Ziel (3-6 Monate)liegt bei 90, wo es eine Reihe von Widerstands-/Unterstützungsmarken aus 1999 gibt. Der Stopkurs wird auf 62 angehoben.

      Degussa: Bodenbildung (10 Monate lang) als "Untertasse", dann scharfer Anstieg und schmales Konsolidierungsrechteck. Durch Ausbruch aus diesem Rechteck ist am Freitag den 08.12 ein Kaufsignal erfolgt und wurde in der Woche nach Weihnachten bestätigt. Gewinne laufen lassen, erstes Kursziel bei 41,5 danach 45 und 49. Der mitttelfristige Stop bleibt noch bei 32,50, wird aber demnächst angehoben. Ein kurzfristiger Stop (insbesondere für Calls) liegt bei 36. Degussa ist ganz besonders auch für Langfristanleger und Freunde der mittlerweile recht bekannten "Dividendenstrategie" geeignet.

      Preussag: Ist am 05.12.2000 aus einem Umkehrdreieck nach oben ausgebrochen, und läuft momentan in einem sich verstärkendem Aufwärtstrend. Momentan ist die Aktie kurzfristig überkauft, so daß Gewinne aus Call Positionen mitgenommen werden sollten, um die Positionen dann bei einer Kurskorrektur für spätere Monate erneut aufzubauen. Der erste mittelfristige Zielkurs ist 50, der Stop kann auf 37 nachgezogen werden.

      ThyssenKrupp: Befindet sich im Aufwärtstrend mit Tendenz zur Beschleunigung. Das erste Kursziel von 18,80 ist schon fast erreicht. Daher sollten noch bestehende Optionspositionen, insbesondere kurzlaufende, glattgestellt und bei einer Kurskorrektur in ferneren Monaten neu aufgebaut werden. Der Stop bleibt zunächst bei 15,50, wird aber wahrscheinlich anhand der Entwicklung in den nächsten 2-3 Wochen nach oben nachgezogen. Bei Überschreiten der 18,80 rückt ein neues Ziel ins Visier, da dann eine mittelfristige Untertassenformation mit enormen Kurspotenzial vollendet wäre. Das Kursziel wäre dann 25, mithin fast 40 % in einem halben Jahr.

      Bayer: Hat den kurzfristige steilen Aufwärtstrend verletzt, was zum Glattstellen eventuell noch vorhandener Optionspositionen führen sollte. Dabei kann versucht werden, noch 1-2 Euro Kursteigerung "mitzunehmen", da die kurzfristige Stopmarke von 51 knapp gehalten hat. Für den mittelfristigen Trend hat sich nichts geändert, der Stop bleibt hier bei 48 und kann bei entsprechender Entwicklung in den nächsten Wochen auf 51 nachgezogen werden. Kursziel ist mittelfristig 70, ein kurzfristiges Ziel macht momentan keinen Sinn mehr.

      BASF: Die Chance, daß das ATH schon in den nächsten Wochen erreicht wird, haben sich deutlich verschlechtert. Es sollten aber auch keine neuen Optionspositionen aufgebaut werden, obwohl der Kurs zurückgegangen ist. Mittelfristig bleibt es bei dem Szenario "Ansteuern und deutliches Überwinden des ATHs", mithin für derartige Positionen kein Handlungsbedarf, der Stopkurs bleibt bei 42.

      EON: Die Ausbildung eine längeren Konsolidierungsformation zwischen 60 und 67 ist wahrscheinlich, wäre jedoch bei Unterschreiten des Stopkurses von 58 mit negativem Vorzeichen beendet. Kurzfrist Trader gehen neue Long Positionen ein, da sich die Aktie am Unterrand der Konsolidierungszone befindet. Es lockt weiterhin das ATH am oberen Rand der Zone.

      Münchener Rück: Long Kandidat seit einem Kaufsignal im Oktober, der allerdings momentan beginnt, technische Schwäche zu zeigen. Mutige Trader können zwar jetzt noch "nachfassen", sollten sich aber des knappen Stopkurses bei 335 bewußt sein.

      Linde: Stabiler Aufwärtstrend. Optionskandidat allerdings erst bei Überwindung des langfristigen Abwärtstrendes aus 1998 bei etwa 58. Der Aufwärtstrend wird bei einem Fall unter 47 beendet, hier mittel- und langfristigen Stop setzen.

      Henkel: Stabiler Aufwärtstrendkanal seit März 2000. Unterer Rand des Trendkanales momentan bei 65, oberer bei 81. Kurz- und mittelfristige Stops sollten am Unterand des Trendkanales plaziert werden, das kurzfristige Kursziel beim oberen Trendkanalrand.

      Metro: Im Aufwärtstrend. Größerer Widerstand zwischen 48 und 54. Es gibt im Moment dynamischere Long Kandidaten im Dax, aber bestehende Positionen können beibehalten werden. Wenn der Bereich 54/55 aber überwunden werden sollte, Kandidat für Call Käufe.


      2.) Short Kandidaten:

      Schering: Hatte am 04.01.2001 eine Kopf-Schulter Top Formation beendet, und damit ein starkes mittelfristiges Verkaufsignal erzeugt. Das mittelfristige Kursziel ergibt sich sowohl symetrisch aus der beendeten Formation als auch als waagrechte Unterstützung aus dem Langfristchart, und liegt bei 42 Euro. Diese Woche ist der Kurs im Rahmen eines Pull Back knapp unter die Nackenlinie bei 58 zurückgekehrt. Somit bietet sich eine hervorragende Gelegenheit zum Aufbau weiterer Short Positionen. Ein knapper Stop kann oberhalb der im Abwärtstrend ausgebildeten Bärenflagge bei 63 plaziert werden.

      Daimler-Chrysler: Befindet sich nach wie vor in einem stabilen 2-jährigen Abwärtstrend. Nach wie vor liegt auch ein "Ausverkauf" in der Luft, der aber auch zugleich den Begin einer echten Trendwende darstellen könnte. Die kurzfristige Zielmarke für diesen Ausverkauf liegt bei 38. Ein Stop des Abwärtstrendes würde mit dem Erreichen der 55er Marke erreicht. Ich empfehle in dieser Situation an festen Tagen den Kauf von "aus dem Geld" Puts, deren Totalverlust akzeptiert werden kann, und die bei einem Ausverkauf einen hohen Profit bringen würden.

      MAN: Könnte eine Kopf-/Schulter ausbilden, bestehende Short Positionen sollten aber noch bis zu einem Stop von 31 gehalten werden, sofern nicht, wie von mir empfohlen "aus dem Geld Puts" gekauft worden waren (diese Optionen kann man verfallen lassen). Erstes Kursziel für Short Positionen liegt bei 25,50.

      Fresenius Medical Care: Short Kandidat seit Bestätigung eines Doppeltops am 01.12.2000. Ich hatte zur Gewinnmitnahme für bestehende Short Positionen bei Erreichen des Kurszieles von 78 geraten, da es sich bei Short Positionen nur um Optionen handeln kann. Dieses Kursziel wurde punktgenau erreicht, so daß ich vom Schließen der Positionen ausgehe. Die Aktie bleibt weiter Short Kandidat. Es kann versucht werden, die Positionen neu in ferneren Monaten aufzubauen, wobei der Bereich von 84 bis 87 für den Einstieg anvisiert werden sollte.

      Commerzbank: Stabiler Abwärtstrend seit Mitte März. Der kurzfristige Abwärtstrend bei 31,5 wurde vorige Woche erreicht und überwunden. Eine längerfristige Linie verläuft jedoch erst bei 34. Hier liegt auch der Stop für die beim Erreichen der 31,5 von mir empfohlenen Short Engagements. Es können zur Zeit weiter Puts gekauft werden, es ergibt sich hierbei noch ein gutes Chancen/Risiko Verhältnis. Keine charttechnischen Kursziele außer (mittelfristig) das Tief von Oktober 98 bei 20.50.

      3.) Vor der Entscheidung:

      RWE: Hier wurde das "Beinahe" Verkaufsignal nochmal vertagt. Es bleibt aber dabei, daß das Unterschreiten der 42,50 ein mittelfristiges Verkaufsignal auslösen würde. Hier liegt auch der Stopkurs für langfristige Positionen.

      Lufthansa: Kurzfristiger Aufwärtstrend seit Mitte Oktober, der sich zu einer guten mittelfristigen Trading Chance ausweiteten könnte. Eine Überwindung des Juli Hoches bei 27.50 setzt die Aktie auf die Liste meiner Long Kandidaten. Für bereits bestehende Long Positionen gilt ein Stop bei 24. Erstes Zwischenziel nach einem Ausbruch wäre das ATH vom 08.07.98 bei 28.27. Hier sollten jedoch keine Gewinne mitgenommen werden, sondern auf dessen Überschreiten mit anschließendem Kurspotenzial von mindestens 25 bis 30 % spekuliert werden. Wer nach technischen Zusatzinformationen zur Lufthansa sucht, sollte die Ölpreischarts beobachten. Die aktuelle Lufthansa Kursschwäche hängt ohne Zweifel zusammen mit der Korrektur im Rohöl (NYMEX) Abwärtstrend, der jedoch technisch keine Trendwende bedeutet.

      Siemens: Beweist Woche für Woche technische Stärke, die immer mehr Vertrauen in einen bevorstehenden Kursaufschwung erweckt. Im Bereich 127/154 bildet sich eine Untertassenformation heraus. Ein Ausbruch über 155 wäre ein mittelfristiges Kaufsignal. Trader, die (im Tausch gegen gutes Kurspotenzial natürlich) bereit sind, öfters einen kleinen Verlust einzustecken, können bereits jetzt einen Teil einer Longposition aufbauen. Am bestehenden Stop von 127 ändert sich (auch für die neuen Positionen) nichts.

      Epcos: Zeigt parallel zu Siemens zunehmende technische Stärke. Es bildet sich eine umgekehrte Kopf/Schulter Formation (bzw. eine Untertasse) heraus. Die Formation wäre beim Überschreiten von 115 (Nackenlinie) beendet, wodurch sich ein mittelfristiges Kaufsignal ergäbe. Wer bereit ist, ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen, kann ein Teil einer Long Position bereits jetzt aufbauen. Der Stop für Long Positionen liegt bei 85.

      4.) Nur für Kurzfristige Trades:

      DAX: Es bleibt spannend. Die von mir in der letzten Woche erwähnte Formation "Bärenflagge" (d.h. eigentlich "bear flag", aber ich denke, man kann das so übersetzen) kann sich weiterhin ausbilden. Eine Flagge (es gibt auch "Bullenflaggen") ist eine rechteckige Konsolidierungsformation, die verhältnismäßig eng ist und normalerweise gegen den Haupttrend geneigt. Das heißt, bei eine Bärenflagge liegen die neuen Hochs und Tiefs jeweils höher. Ein Ausbruch aus einer Flagge in Trendrichtung (und nur dieser macht die Formation zu einer Flagge !) ist typischerweise sehr heftig. Letztmalig hatte sich eine ähnliche Formation im Dax vom 4.8 bis 11.9.2000 ausgebildet, und wurde mit dem Ausbruch nach unten am 12.9 abgeschloßen. Danach verlor der Dax innerhalb von wenigen Tagen etwa 500 Punkte. Nun, die untere Begrenzung der aktuellen Formation liegt in etwa bei 6250. Bei Unterschreiten dieser Marke würde ich short gehen, vorher nicht. Dieses etwas düstere Szenario ist die mittelfristige Betrachtung. Kurzfristig ist das technische Bild deutlich positiver, da der Kurs aus einem Dreieck nach oben ausgebrochen ist. Wer aber nicht unbedingt darauf angewiesen ist, den Dax zu traden, sollte sich momentan besser auf Einzelaktien mit klarerem technischen Bild konzentrieren.

      Allianz: Tut sich momentan schwer mit dem Ausbilden der Untertassenformation und könnte daher in einen länger anhaltenden Seitwärtstrend übergehen. Aber das ist noch nicht ganz entschieden, ein Ausbruch über 417 wäre immer noch ein mittelfristiges Kaufsignal.

      Deutsche Bank: Teilt momentan nicht mehr die traditionelle Ähnlichkeit mit dem Dax. Während der Dax aus einer kurzfristigen Bärenflagge nach unten ausbrechen könnte, betsteht bei der Deutschen Bank sogar die Chance eines Ausbruches aus einer mittelfristigen Bullenflagge nach oben. Dies wäre der Fall, wenn die Marke von 98 auf Schußkursbasis überschritten wird. Ein solcher Ausbruch kann sich sehr dynamisch gestalten, und ist daher eine Chance für Daytrader. Ansonsten können für diese Aktie Optionen verkauft werden, wenn es überhaupt vernünftige Prämien zu erzielen gibt, wobei natürlich die verkauften Calls streng abgesichert werden müssen.

      Hypovereinsbank: Befindet sich in einer Seitwärtsphase ohne klaren Trend und sollte daher gemieden oder für Stillhaltepositionen in Optionen genutzt werden.

      Dresdner Bank: Kandidat für die Auszeichnung der "langweiligsten Aktie im Dax". Zur Bildung eines signifikanten Trendes müßte das ATH bei 58 überschritten, oder das März Tief bei 40,5 unterschritten werden. Die Aktie ist für das Schreiben von Optionen geeignet, wobei Puts sicherer sind. Für Daytrader könnte sich eine kurzfristige Chance bei Überwinden der Marke von 49 ergeben. Dies wäre ein Dreiecksausbruch mit vermutlich schneller dynamischer Entwicklung über einen Zeitraum von 2-3 Tagen hinweg.

      Karstadt Quelle: Das Stop für existierende Positionen liegt bei 31. Bei dieser Aktie besteht momentan kein Handlungsbedarf, höchstens der Verkauf von Puts. Abzuwarten bleibt, ob sich eine Untertassen Umkehrformation bildet, was jedoch noch einige Wochen dauern könnte, und mit einem Ausbruch über 40 beendet wäre. Short Kandidat wird Karstadt Quelle erst wieder beim Fall unter das Tief vom 14.2.2000 bei 27.80.

      BMW: Hat die Bedingung nicht erfüllt, unter der ich die Aktie wieder zu den Long Kandidaten übernommen hätte (stabil über 36 bleiben). Damit ist die Aktie trendlos und nur für Stillhaltergeschäfte geeignet. Die 36er Marke verliert außerdem ihre technische Bedeutung. Der Stop für bestehende Long Positionen liegt bei 33.

      VW: Nun sind die Kurse doch wieder deutlich zurückgegangen, so daß die Bildung einer bärischen Kopf-/Schulter Formation weiter fortschreitet. Diese Formation hat zwar 2 kleine Schönheitsfehler ("Doppelkopf", rechte Schulter höher als linke), aber bei einer pragmatischen Vorgehensweise kann man darüber hinwegsehen. Es bleibt dabei, daß das Unterschreiten der 50 ein mittelfristiges Verkaufssignal auslöst, und daß hierbei auch jede verbliebene Long Position geschlossen werden sollte.

      Deutsche Telekom: Hat den Unterstützungs- / Widerstandsbereich von 35/36 von unten durchstoßen, und ist deshalb kein Short Kandidat mehr. Alle bestehende Short Positionen sollten jetzt ausgestoppt worden sein. Die Aktie wird sich nun wahrscheinlich längere Zeit in einem Seitwärtsband bewegen, deren Grenzen sie in den nächsten Tagen und Wochen ausloten wird. Wer die Möglichkaeit hat, verkauft Optionen, für die es zur Zeit noch hohe Prämien geben dürfte. Dabei kann versucht werden, Calls bei Erreichen der 40 und Puts bei Erreichen der 32 zu verkaufen, wobei diese Marken jedoch recht vage sind. Alle anderen Marktteilnehmer sollte die Telekom Aktie vorläufig meiden.

      Infineon: Startet einen neuen Versuch zur Trendwende. Vor Eingehen einer Long Position sollte jedoch eine (vermutlich mehrwöchige) Bildung einer Umkehrformation abgewartet werden. Wie so etwas aussehen kann, zeigt der Thyssen/Krupp Chart von Oktober bis Dezember 2000. Meine Empfehlung, zumindest einen Teil der Gewinne aus Short Positionen mitzunehmen kam zur rechten Zeit, der Rest der Positionen wurde gemäß meinem Stop Kurs von 40 ausgestoppt. Infineon ist damit kein Short Kandidat mehr.

      SAP: Ich hatte in den letzten Wochen nach und nach zur Gewinnmitnahme bei allen Short Positionen geraten, die "letzten Mohikaner" wurden nun bei 140 ausgestoppt. Die Aktie hat diese Woche einen Anstieg von 39% vollzogen, was für eine Dax Aktie sehr enorm ist. Damit ist SAP kein Short Kandidat mehr, jedenfalls nicht für mittelfristig orientierte Trader. Sollte mich jemand fragen, ob ich diesen Anstieg mit Mitteln der technischen Analyse hätte voraussehen können, kann ich sagen: definitiv nicht, jedenfalls nicht mit den Mitteln, die ich verwende. Es handelt sich hier um eine Bärenmarktrally, die sowohl im Zeitpunkt des Auftretens als auch in der Ausdehnung fast nicht prognostizierbar ist. Zur Zeit besteht für mittelfristig orientierte Trader kein Handlungsbedarf, weder für Long- noch für Shortpositionen. Wichtig ist die Chartmarke 190. Wird sie in den nächsten Wochen überwunden, wird SAP wohl mittelfristig keine neuen Tiefstkurse mehr sehen. Ansonsten erwarte ich für die nächsten Monate eine Konsolidierung in einem Band, dessen Grenzen sich erst noch herausbilden werden.


      Erläuterungen:

      1.) Begriffe
      - Long: Kaufen
      - Short: Verkaufen
      - Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
      - Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
      - ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
      - ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
      - Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
      - GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.


      2.) Sonstiges

      "Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten zumindestens aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

      "Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

      "Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnische Sicht (d.h es fliessen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

      Die Strategie "Long Aktien" ist nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet, da hier ein langfristiger Kursanstieg erwartet wird, der nicht im Zeitraum des Verfalls von kurzfristigen Optionen liegt.

      "Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

      "Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

      "Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Kurs einen einzigen Tag unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahelegt.

      "Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Kurs an 3 (nicht notwendigerweise aufeinanderfolgenden) Börsentagen unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

      "Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Kurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
      Avatar
      schrieb am 14.01.01 21:44:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi Fuchs,
      finde gut was Du da zusammenstellst.
      Schön, wenn ich mir gelungene Beiträge zur Feinjustierung
      meiner Meinung heranziehen kann.
      Die Belobigungen letzter Woche gehen rundum in Ordnung.

      Du wolltest noch einige Kleinigkeiten zu Deinen Infos
      zusammenlegen. Wir warten gespannt...
      Avatar
      schrieb am 14.01.01 22:14:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      wie immer klasse, vielen Dank!


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