TEUTOBURGER WALDEISEN-BAHN AG bald größte dt. Privatbahn? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 26.03.01 21:15:17 von
neuester Beitrag 13.01.02 19:35:25 von
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Hallo,
meine Spekulaton, dass die Teutoburger Wald-Eisenbahn als Vehikel zur Kapitalbeschaffung an den deutschen Börsen für die deutschen Aktivitäten der französische Connex Gruppe (eine Vivendi Tochter) scheinen sich zu bestätigen. Die Gesellschaft ruft für den 4.5.2001 eine a.o. HV ein, bei welcher anstatt Herrn Zobel Herr Dr. Christian Kuhn, der Geschäftsführer der Connex Cargo Logistics GmbH, in den Aufsichtsrat gewählt werden soll.
Die TWE Aktie liesse sich Meiner Meinung nach gut für die Bündelung der deutschen Aktivitäten der Connex Gruppe (der ehemaligen DEG, Deutsche Eisenbahn Gesellschaft) nutzen, dies muss jedoch nicht unbedingt für aussenstehende Anleger attraktiv sein.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
meine Spekulaton, dass die Teutoburger Wald-Eisenbahn als Vehikel zur Kapitalbeschaffung an den deutschen Börsen für die deutschen Aktivitäten der französische Connex Gruppe (eine Vivendi Tochter) scheinen sich zu bestätigen. Die Gesellschaft ruft für den 4.5.2001 eine a.o. HV ein, bei welcher anstatt Herrn Zobel Herr Dr. Christian Kuhn, der Geschäftsführer der Connex Cargo Logistics GmbH, in den Aufsichtsrat gewählt werden soll.
Die TWE Aktie liesse sich Meiner Meinung nach gut für die Bündelung der deutschen Aktivitäten der Connex Gruppe (der ehemaligen DEG, Deutsche Eisenbahn Gesellschaft) nutzen, dies muss jedoch nicht unbedingt für aussenstehende Anleger attraktiv sein.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
Na rein zufällig besitze ich eine Fahrkarte der Teutoburger Waldeisenbahn, die ich mir schon vor längerer Zeit gekauft habe. Mal schaun, wohin mich die Reise führt
Die Einladung zur HV lag heute in meiner Post. Die HV findet demnach weder im noch am Teutoburger Wald statt, sondern im Sitzungssaal der Connex Verkehr GmbH in Frankfurt/Main.
Ich werde wohl nicht hingehen; hoffe aber natürlich auf Berichte.
Ich werde wohl nicht hingehen; hoffe aber natürlich auf Berichte.
Hallo!
Ich komme grade von der HV. Herr Zobel hat gesagt, dass der Mantel der TWE kaum für die Eingliederung der Connex genutz wird. Auch ein eventuelle Verkauf steht momentan nicht auf der Tagesordnung.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
philippsteinhauer@yahoo.de
Ich komme grade von der HV. Herr Zobel hat gesagt, dass der Mantel der TWE kaum für die Eingliederung der Connex genutz wird. Auch ein eventuelle Verkauf steht momentan nicht auf der Tagesordnung.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
philippsteinhauer@yahoo.de
Und warum dann die a.o.HV ?
Schreibst Du einen Bericht für GSC ?
Gruß unicum
Schreibst Du einen Bericht für GSC ?
Gruß unicum
Deutsche Vivendi-Tochter strebt im Schienennahverkehr 20 Prozent Marktanteil an – DB Regio wehrt sich gegen den Herausforderer
Connex wirft Bahn AG den Mißbrauch ihrer Marktmacht vor
EBERHARD KRUMMHEUER
Der beginnende Wettbewerb im Schienennahverkehr wird zum Kampf mit harten Bandagen zwischen Marktführer Deutsche Bahn und Verfolger Connex. Nur auf den ersten Blick ist es die Auseinandersetzung von David gegen Goliath: Connex ist einer der weltweit führenden Anbieter von Bus- und Bahndiensten.
HANDELSBLATT, 14.5.2001
DÜSSELDORF. Im Wettbewerb um die Vergabe von Schienennetzen für den Nahverkehr verschärft sich die Tonart zwischen dem Marktführer Deutsche Bahn AG (DB) und dem derzeit erfolgreichsten Konkurrenten, der Connex Regiobahn GmbH. Der Frankfurter Herausforderer wirft dem Bundesunternehmen Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vor. Derzeit hat die DB im Regionalverkehr weit über 90 % Marktanteil und Connex, aus der früheren Deutschen Eisenbahngesellschaft (DEG) entstandene Tochter des französischen Vivendi-Imperiums, als zweitgrößter Anbieter in Deutschland etwa 5 %.
Jüngster Vorwurf von Connex Regiobahn-Chef Hans Leister: Die DB nutze den Umstand, dass auch die Schieneninfrastruktur zum Konzern gehöre für „Koppelgeschäfte – nach dem Motto: Mit Bundesmitteln finanzierter Streckenausbau oder -neubau erfolgt nur unter der Bedingung einer Auftragsvergabe an DB Regio“. Die DB werde so versuchen, den Markt auch in den nächsten zehn Jahre zu beherrschen, warnte Leister letzte Woche auf einer Expertentagung in Berlin.
Auf der DB-Seite weist Ulrich Homburg, Bereichsvorstand bei der DB für den Regionalverkehr, den Connex-Vorwurf weit von sich: „Diskriminierung gibt es bei uns nicht. Wir überzeugen durch unsere Leistung.“
Pikantes Detail: Sowohl Leister als auch Homburg kennen ihren Wettbewerber bis ins intimste Detail: Der Connex-Mann wechselte vor einigen Monaten von der DB, und Homburg war vor seinem DB-Job Chef der früheren DEG.
Marktmissbrauch sieht Connex auch darin, dass die DB die Bildung eines Bahn-Gebrauchtfahrzeugmarktes verhindere. „Ausgemusterte Fahrzeuge mit Zulassung in Deutschland werden dem Markt entzogen, verschrottet oder ins Ausland verkauft“, beklagt sich Leister. Und das bremst die Connex- Expansion: Angesichts der langen Lieferzeiten für neue Schienenfahrzeuge fehlt Rollmaterial fürs Neugeschäft.
Homburg sieht das ganz cool: „Die Verfügbarkeit von Fahrzeugen ist unser Wettbewerbsvorteil.“ Was die DB aus dem Verkehr ziehe, sei in der Regel schrottreif; es mache keinen Sinn, diese Fahrzeuge dann „optisch aufgepeppt wieder in den Dienst zu stellen“. Die DB werde künftig auch nicht mehr ohne weiteres aushelfen, wenn ein Wettbewerber mit neuen Fahrzeugen Schiffbruch erleide. Bei seiner bislang größten Pleite hatte Connex auf der Bayerischen Oberlandbahn nagelneue, hochmoderne Triebwagen mit Kinderkrankheiten aus dem Verkehr ziehen müssen. Stattdessen fuhr die DB mit alten Diesel-Garnituren. Das ist vorbei: „Wir sind kein Fahrzeugvermieter“, sagt Homburg. „Und wenn wir aushelfen, dann nur zu Feuerwehrpreisen.“ Gleichwohl hat sich Connex ehrgeizige Ziele gesetzt. „Wir wollen in fünf Jahren etwa 10 % des Marktes haben und in zehn Jahren 20 %“, sagte Connex-Generaldirektor Antoine Frérot dem Handelsblatt. Homburg dagegen sieht seinen Anteil zwar „unter 90 % sinken, aber deutlich über 80 % bleiben“.
Die Länder vergeben als Aufgabenträger des öffentlichen Nahverkehrs jährlich Verkehrsleistungen im Wert von rund 12 Mrd. DM. Mehr und mehr werden die Leistungen europaweit ausgeschrieben. Und das lockt eine wachsende Zahl potenzieller Bahn-Unternehmer.
Am morgigen Dienstag beispielsweise müssen Bieter ihre komplette Paketlösung für den Schienennahverkehr im Ballungsraum Rhein-Neckar abliefern. Es geht um eine Verkehrsleistung von 6 Mill. Zugkilometern. Homburg tritt mit Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg an, um gemeinsam mit den städtischen Linien „Nahverkehr aus einem Guss“ anzubieten. Auch Connex will ein Angebot abgeben.
Dampf machen möchte Connex-Chef Frérot der DB auch im von ihr ungeliebten Interregio-Geschäft. Dann jedenfalls, wenn es öffentliche Zuschüsse für schlecht genutzte Züge gibt. Die hatte auch schon DB-Chef Hartmut Mehdorn gefordert. Frérot will Wettbewerb: „Die beste Art zu sehen, wie rentabel der Interregio ist, ist die Ausschreibung. Ich bin sicher: Wir können mehr mit dem Geld machen als die DB.“
Wenn er denn einen entsprechenden Fuhrpark hat: Connex denkt dabei an die derzeit eingesetzte Interregio-Flotte. Doch die will die DB ins Ausland verkaufen oder verschrotten. Die Fahrzeuge, größtenteils noch zu Bundesbahn-Zeiten aus alten D-Zugwagen umgerüstet, seien am Ende ihrer Lebensdauer.
NAHVERKEHRSRIESE CONNEX
Unter dem Markennamen Connex hat die französische Vivendi-Gruppe ihre weltweiten Nahverkehrsaktivitäten zusammengefasst . In 15 Ländern zwischen Skandinavien und Australien betreiben 40 000 Mitarbeiter 13 500 Busse und 3 500 Schienenfahrzeuge, die jährlich von 1 Mrd. Menschen genutzt werden. Letztes Jahr wurden 6 Mrd. DM Umsatz gemacht, 70 % davon außerhalb Frankreichs. In Deutschland fährt Connex bisher sechs Regionalbahnen, von der Nordostseebahn in Schleswig-Holstein bis zur Bayerischen Oberlandbahn. Außerdem gehören zu dem Konzern mehr als ein Dutzend regionale Busgesellschaften, und sie betreibt in gewissem Umfang Güterverkehr auf der Schiene.
Den Vorwurf des Chefs der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn, die Tochter eines französischen Konzerns tummele sich im deutschen Markt, während der nationale Schienenverkehrsmarkt in Frankreich für Ausländer geschlossen bleibe, will Connex-Chef Antoine Frérot nicht gelten lassen. Die Gruppe trete selbst für die Marktöffnung in ihrem Heimatland ein. Doch die sei auf Jahre hinaus nicht zu erwarten.ek
HANDELSBLATT, Montag, 14. Mai 2001
Connex wirft Bahn AG den Mißbrauch ihrer Marktmacht vor
EBERHARD KRUMMHEUER
Der beginnende Wettbewerb im Schienennahverkehr wird zum Kampf mit harten Bandagen zwischen Marktführer Deutsche Bahn und Verfolger Connex. Nur auf den ersten Blick ist es die Auseinandersetzung von David gegen Goliath: Connex ist einer der weltweit führenden Anbieter von Bus- und Bahndiensten.
HANDELSBLATT, 14.5.2001
DÜSSELDORF. Im Wettbewerb um die Vergabe von Schienennetzen für den Nahverkehr verschärft sich die Tonart zwischen dem Marktführer Deutsche Bahn AG (DB) und dem derzeit erfolgreichsten Konkurrenten, der Connex Regiobahn GmbH. Der Frankfurter Herausforderer wirft dem Bundesunternehmen Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vor. Derzeit hat die DB im Regionalverkehr weit über 90 % Marktanteil und Connex, aus der früheren Deutschen Eisenbahngesellschaft (DEG) entstandene Tochter des französischen Vivendi-Imperiums, als zweitgrößter Anbieter in Deutschland etwa 5 %.
Jüngster Vorwurf von Connex Regiobahn-Chef Hans Leister: Die DB nutze den Umstand, dass auch die Schieneninfrastruktur zum Konzern gehöre für „Koppelgeschäfte – nach dem Motto: Mit Bundesmitteln finanzierter Streckenausbau oder -neubau erfolgt nur unter der Bedingung einer Auftragsvergabe an DB Regio“. Die DB werde so versuchen, den Markt auch in den nächsten zehn Jahre zu beherrschen, warnte Leister letzte Woche auf einer Expertentagung in Berlin.
Auf der DB-Seite weist Ulrich Homburg, Bereichsvorstand bei der DB für den Regionalverkehr, den Connex-Vorwurf weit von sich: „Diskriminierung gibt es bei uns nicht. Wir überzeugen durch unsere Leistung.“
Pikantes Detail: Sowohl Leister als auch Homburg kennen ihren Wettbewerber bis ins intimste Detail: Der Connex-Mann wechselte vor einigen Monaten von der DB, und Homburg war vor seinem DB-Job Chef der früheren DEG.
Marktmissbrauch sieht Connex auch darin, dass die DB die Bildung eines Bahn-Gebrauchtfahrzeugmarktes verhindere. „Ausgemusterte Fahrzeuge mit Zulassung in Deutschland werden dem Markt entzogen, verschrottet oder ins Ausland verkauft“, beklagt sich Leister. Und das bremst die Connex- Expansion: Angesichts der langen Lieferzeiten für neue Schienenfahrzeuge fehlt Rollmaterial fürs Neugeschäft.
Homburg sieht das ganz cool: „Die Verfügbarkeit von Fahrzeugen ist unser Wettbewerbsvorteil.“ Was die DB aus dem Verkehr ziehe, sei in der Regel schrottreif; es mache keinen Sinn, diese Fahrzeuge dann „optisch aufgepeppt wieder in den Dienst zu stellen“. Die DB werde künftig auch nicht mehr ohne weiteres aushelfen, wenn ein Wettbewerber mit neuen Fahrzeugen Schiffbruch erleide. Bei seiner bislang größten Pleite hatte Connex auf der Bayerischen Oberlandbahn nagelneue, hochmoderne Triebwagen mit Kinderkrankheiten aus dem Verkehr ziehen müssen. Stattdessen fuhr die DB mit alten Diesel-Garnituren. Das ist vorbei: „Wir sind kein Fahrzeugvermieter“, sagt Homburg. „Und wenn wir aushelfen, dann nur zu Feuerwehrpreisen.“ Gleichwohl hat sich Connex ehrgeizige Ziele gesetzt. „Wir wollen in fünf Jahren etwa 10 % des Marktes haben und in zehn Jahren 20 %“, sagte Connex-Generaldirektor Antoine Frérot dem Handelsblatt. Homburg dagegen sieht seinen Anteil zwar „unter 90 % sinken, aber deutlich über 80 % bleiben“.
Die Länder vergeben als Aufgabenträger des öffentlichen Nahverkehrs jährlich Verkehrsleistungen im Wert von rund 12 Mrd. DM. Mehr und mehr werden die Leistungen europaweit ausgeschrieben. Und das lockt eine wachsende Zahl potenzieller Bahn-Unternehmer.
Am morgigen Dienstag beispielsweise müssen Bieter ihre komplette Paketlösung für den Schienennahverkehr im Ballungsraum Rhein-Neckar abliefern. Es geht um eine Verkehrsleistung von 6 Mill. Zugkilometern. Homburg tritt mit Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg an, um gemeinsam mit den städtischen Linien „Nahverkehr aus einem Guss“ anzubieten. Auch Connex will ein Angebot abgeben.
Dampf machen möchte Connex-Chef Frérot der DB auch im von ihr ungeliebten Interregio-Geschäft. Dann jedenfalls, wenn es öffentliche Zuschüsse für schlecht genutzte Züge gibt. Die hatte auch schon DB-Chef Hartmut Mehdorn gefordert. Frérot will Wettbewerb: „Die beste Art zu sehen, wie rentabel der Interregio ist, ist die Ausschreibung. Ich bin sicher: Wir können mehr mit dem Geld machen als die DB.“
Wenn er denn einen entsprechenden Fuhrpark hat: Connex denkt dabei an die derzeit eingesetzte Interregio-Flotte. Doch die will die DB ins Ausland verkaufen oder verschrotten. Die Fahrzeuge, größtenteils noch zu Bundesbahn-Zeiten aus alten D-Zugwagen umgerüstet, seien am Ende ihrer Lebensdauer.
NAHVERKEHRSRIESE CONNEX
Unter dem Markennamen Connex hat die französische Vivendi-Gruppe ihre weltweiten Nahverkehrsaktivitäten zusammengefasst . In 15 Ländern zwischen Skandinavien und Australien betreiben 40 000 Mitarbeiter 13 500 Busse und 3 500 Schienenfahrzeuge, die jährlich von 1 Mrd. Menschen genutzt werden. Letztes Jahr wurden 6 Mrd. DM Umsatz gemacht, 70 % davon außerhalb Frankreichs. In Deutschland fährt Connex bisher sechs Regionalbahnen, von der Nordostseebahn in Schleswig-Holstein bis zur Bayerischen Oberlandbahn. Außerdem gehören zu dem Konzern mehr als ein Dutzend regionale Busgesellschaften, und sie betreibt in gewissem Umfang Güterverkehr auf der Schiene.
Den Vorwurf des Chefs der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn, die Tochter eines französischen Konzerns tummele sich im deutschen Markt, während der nationale Schienenverkehrsmarkt in Frankreich für Ausländer geschlossen bleibe, will Connex-Chef Antoine Frérot nicht gelten lassen. Die Gruppe trete selbst für die Marktöffnung in ihrem Heimatland ein. Doch die sei auf Jahre hinaus nicht zu erwarten.ek
HANDELSBLATT, Montag, 14. Mai 2001
Attacke aus Frankreich
Mit Mini-Preisen und erstklassigem Service will Connex, Tochter des
Mischkonzerns Vivendi, die Deutsche Bahn AG angreifen
Peter Kirnich
Hans Leister, 48, ist Eisenbahner mit Leib und Seele. Acht Jahre lang stand
der Top-Manager in Diensten der Deutschen Bahn AG (DB), zustaendig fuer die
Region Berlin-Brandenburg. Das behaebige Staatsunternehmen, so dachte
Leister, muesste sich doch zu einem moderneren Dienstleistungskonzern umbauen
lassen - mit puenktlichen Zuegen, erstklassigem Service und rundum zufriedenen
Kunden.
Im November letzten Jahres gab der Bahnmanager Leister frustiert auf; er
schickte Konzernchef Hartmut Mehdorn die Kuendigung.
Nicht irgendwer
Seit Anfang des Jahres macht Leister seinem frueheren Arbeitgeber Konkurrenz
:
Er ist Geschaeftsfuehrer der Connex Regiobahn, dem groessten privaten
Bahnunternehmen Deutschlands. Seither kann Leister seinem Ehrgeiz freien
Lauf lassen:
In diesem Jahr strebt Connex in Deutschland mit 2 500 Mitarbeitern einen
Umsatz von 300 bis 400 Millionen Mark an. Das klingt zwar - gemessen an den
30 Milliarden Mark Umsatz der Deutschen Bahn - eher bescheiden. Und auch der
Marktanteil von drei Prozent im Personenverkehr spricht eigentlich nicht
dafuer, dass Connex den Beinahe-Monopolisten Bahn AG ernsthaft in Bedraengnis
bringen koennte.
Und doch darf Mehdorn Leisters Treiben nicht auf die leichte Schulter
nehmen. Denn Connex ist nicht irgendwer - sondern eine Tochter des maechtige
n
franzoesischen Vivendi-Konzerns. Der setzt weltweit rund 200 Milliarden
Francs (mehr als 60 Milliarden Mark) um. Nach der geplanten Fusion mit der
Getraenke- und Unterhaltungsgruppe Seagram wird sich der Umsatz bei
Frankreichs bedeutendstem Arbeitgebers noch betraechtlich erhoehen.
Die Vivendi-Verkehrssparte ist nicht nur in Deutschland aktiv. In 15 Laendern
zwischen Skandinavien und Australien betreiben 40 000 Mitarbeiter 13 500
Busse und 3 500 Schienenfahrzeuge, die pro Jahr von einer Milliarde Menschen
genutzt werden. Im Vorjahr setzte Connex weltweit sechs Milliarden Mark um.
Nun schickt sich Connex an, auch zwischen Flensburg und Garmisch zum
laestigen Konkurrenten zu werden. Schon seit mehreren Jahren schwellen
Umsatz, Fahrgastzahlen und Marktanteile des Herausforderers hier zu Lande
bestaendig an. "Allein in diesem Jahr", so Leister, "haben wir im
Personenverkehr unseren Marktanteil fast verdoppelt - in den naechsten zehn
Jahren streben wir einen Anteil von 20 Prozent an." (Siehe Interview Seite
33)
Solche Prognosen sind keineswegs aus der Luft gegriffen. Der Markt in
Deutschland waechst. Immer mehr Bundeslaender schreiben ihre Regionalstrecken
aus, immer oefter kommen dabei Wettbewerber der DB zum Zuge. Laengst gibt es
in der EU-Kommission Plaene, Staedte und Kommunen alle fuenf Jahre zur
Ausschreibung ihrer Verkehrsleistungen zu zwingen.
Sechs Regionalbahnen betreibt Connex derzeit in Deutschland - von der
niedersaechsischen Nordwestbahn bis zur Bayerischen Oberlandbahn. Hinzu
kommen fuenf Gueterbahnen und 20 Busgesellschaften. Das Erfolgsrezept ist
simpel: "Wir fahren moderne Zuege, verdichten die Taktfolge und bieten einen
umfassenden Service", so Leister. In den Nahverkehrszuegen der
Ostmecklenburgischen Eisenbahn stehen moderne Laptops bereit, damit die
Reisenden im Internet surfen koennen. Solcher Sinn fuer die Kundschaft - kein
Wunder - bescherte Connex bis zu 25 Prozent Zuwachs bei den Fahrgastzahlen.
Kuenftig will Leister auch Fernzuege betreiben - vor allem auf
Interregiostrecken, die Mehdorn aus Kostengruenden streichen moechte. Die
Connex-Tarife sollen unter DB-Niveau liegen. Seit kurzem naemlich sind die
Gebuehren fuer die Gleisbenutzung fuer alle Bahnen gleich. Leister: "Dadurch
sind die Streckenpreise teilweise um die Haelfte gesunken."
Trotzdem uebt der Connex-Chef heftige Kritik an der Bahn AG: "Sie tut alles,
um Wettbewerb im Keim zu ersticken." So verfuege die Bahn ueber tausende
ueberzaehlige Loks. Doch die verschrotte sie lieber, anstatt sie den jungen
Konkurrenten zu verkaufen. Und falle bei Connex mal ein Zug aus, klagt
Leister, offeriere die Bahn zwar Ersatzzuege - aber "nur zu horrenden
Preisen".
Mit Mini-Preisen und erstklassigem Service will Connex, Tochter des
Mischkonzerns Vivendi, die Deutsche Bahn AG angreifen
Peter Kirnich
Hans Leister, 48, ist Eisenbahner mit Leib und Seele. Acht Jahre lang stand
der Top-Manager in Diensten der Deutschen Bahn AG (DB), zustaendig fuer die
Region Berlin-Brandenburg. Das behaebige Staatsunternehmen, so dachte
Leister, muesste sich doch zu einem moderneren Dienstleistungskonzern umbauen
lassen - mit puenktlichen Zuegen, erstklassigem Service und rundum zufriedenen
Kunden.
Im November letzten Jahres gab der Bahnmanager Leister frustiert auf; er
schickte Konzernchef Hartmut Mehdorn die Kuendigung.
Nicht irgendwer
Seit Anfang des Jahres macht Leister seinem frueheren Arbeitgeber Konkurrenz
:
Er ist Geschaeftsfuehrer der Connex Regiobahn, dem groessten privaten
Bahnunternehmen Deutschlands. Seither kann Leister seinem Ehrgeiz freien
Lauf lassen:
In diesem Jahr strebt Connex in Deutschland mit 2 500 Mitarbeitern einen
Umsatz von 300 bis 400 Millionen Mark an. Das klingt zwar - gemessen an den
30 Milliarden Mark Umsatz der Deutschen Bahn - eher bescheiden. Und auch der
Marktanteil von drei Prozent im Personenverkehr spricht eigentlich nicht
dafuer, dass Connex den Beinahe-Monopolisten Bahn AG ernsthaft in Bedraengnis
bringen koennte.
Und doch darf Mehdorn Leisters Treiben nicht auf die leichte Schulter
nehmen. Denn Connex ist nicht irgendwer - sondern eine Tochter des maechtige
n
franzoesischen Vivendi-Konzerns. Der setzt weltweit rund 200 Milliarden
Francs (mehr als 60 Milliarden Mark) um. Nach der geplanten Fusion mit der
Getraenke- und Unterhaltungsgruppe Seagram wird sich der Umsatz bei
Frankreichs bedeutendstem Arbeitgebers noch betraechtlich erhoehen.
Die Vivendi-Verkehrssparte ist nicht nur in Deutschland aktiv. In 15 Laendern
zwischen Skandinavien und Australien betreiben 40 000 Mitarbeiter 13 500
Busse und 3 500 Schienenfahrzeuge, die pro Jahr von einer Milliarde Menschen
genutzt werden. Im Vorjahr setzte Connex weltweit sechs Milliarden Mark um.
Nun schickt sich Connex an, auch zwischen Flensburg und Garmisch zum
laestigen Konkurrenten zu werden. Schon seit mehreren Jahren schwellen
Umsatz, Fahrgastzahlen und Marktanteile des Herausforderers hier zu Lande
bestaendig an. "Allein in diesem Jahr", so Leister, "haben wir im
Personenverkehr unseren Marktanteil fast verdoppelt - in den naechsten zehn
Jahren streben wir einen Anteil von 20 Prozent an." (Siehe Interview Seite
33)
Solche Prognosen sind keineswegs aus der Luft gegriffen. Der Markt in
Deutschland waechst. Immer mehr Bundeslaender schreiben ihre Regionalstrecken
aus, immer oefter kommen dabei Wettbewerber der DB zum Zuge. Laengst gibt es
in der EU-Kommission Plaene, Staedte und Kommunen alle fuenf Jahre zur
Ausschreibung ihrer Verkehrsleistungen zu zwingen.
Sechs Regionalbahnen betreibt Connex derzeit in Deutschland - von der
niedersaechsischen Nordwestbahn bis zur Bayerischen Oberlandbahn. Hinzu
kommen fuenf Gueterbahnen und 20 Busgesellschaften. Das Erfolgsrezept ist
simpel: "Wir fahren moderne Zuege, verdichten die Taktfolge und bieten einen
umfassenden Service", so Leister. In den Nahverkehrszuegen der
Ostmecklenburgischen Eisenbahn stehen moderne Laptops bereit, damit die
Reisenden im Internet surfen koennen. Solcher Sinn fuer die Kundschaft - kein
Wunder - bescherte Connex bis zu 25 Prozent Zuwachs bei den Fahrgastzahlen.
Kuenftig will Leister auch Fernzuege betreiben - vor allem auf
Interregiostrecken, die Mehdorn aus Kostengruenden streichen moechte. Die
Connex-Tarife sollen unter DB-Niveau liegen. Seit kurzem naemlich sind die
Gebuehren fuer die Gleisbenutzung fuer alle Bahnen gleich. Leister: "Dadurch
sind die Streckenpreise teilweise um die Haelfte gesunken."
Trotzdem uebt der Connex-Chef heftige Kritik an der Bahn AG: "Sie tut alles,
um Wettbewerb im Keim zu ersticken." So verfuege die Bahn ueber tausende
ueberzaehlige Loks. Doch die verschrotte sie lieber, anstatt sie den jungen
Konkurrenten zu verkaufen. Und falle bei Connex mal ein Zug aus, klagt
Leister, offeriere die Bahn zwar Ersatzzuege - aber "nur zu horrenden
Preisen".
Hallo!
Dem Bundesanzeiger ist zu entnehmen, dass die Connex Regiobahn GmbH keine Beteiligung mehr an der TWE besitzt. Gleichzeitig teilt die Connex Cargo Logistics GmbH mit, dass sie eine Beteiligung von 53,8 Prozent an der Gesellschaft hält.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
philippsteinhauer@yahoo.de
Dem Bundesanzeiger ist zu entnehmen, dass die Connex Regiobahn GmbH keine Beteiligung mehr an der TWE besitzt. Gleichzeitig teilt die Connex Cargo Logistics GmbH mit, dass sie eine Beteiligung von 53,8 Prozent an der Gesellschaft hält.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
philippsteinhauer@yahoo.de
Aus der FTD vom 2.7.2001
Connex drängt ins Frachtgeschäft der Bahn
Von Jörn Paterak, Frankfurt
Der Deutschland-Chef der Verkehrsgruppe Connex, Jean-Michel Herrewyn, wird sich künftig verstärkt im Güterverkehr auf der Schiene engagieren. Künftig will der größte Konkurrent der Deutschen Bahn auch Interregios betreiben.
"Der Frachtbereich ist mit einem Umsatz von etwa 30 Mio. DM derzeit noch unser kleinstes Geschäft. Künftig wollen wir das deutlich ausbauen und nach vorne bringen", sagte Herrewyn am Freitag im Gespräch mit der Financial Times Deutschland. Der Franzose rechnet für die Cargo-Sparte mit überproportionalen Wachstumsraten.
Connex ist eine Tochter des französischen Versorgungs- und Medienkonzerns Vivendi und gilt hier zu Lande mit einem Marktanteil von knapp drei Prozent als größter Konkurrent der Deutschen Bahn (DB). Neben dem Schienengüterverkehr betreiben die 2900 deutschen Mitarbeiter auch regionale Zugverbindungen im Personenverkehr sowie Buslinien im Stadtverkehr. Weltweit erzielte Connex im vergangenen Jahr einen Gewinn von über 250 Mio. Euro bei einem Umsatz von rund 3 Mrd. Euro. Das deutsche Geschäft trug etwa 186 Mio. Euro zum Umsatz bei. Im kommenden Jahr will Herrewyn den Umsatz auf deutlich über 200 Mio. Euro steigern, in den kommenden zehn Jahren peilt er einen Marktanteil in Deutschland von 20 Prozent an.
Cargo-Markt
Der Cargo-Markt sei derzeit stark in Bewegung, so Herrewyn. Daher rechne er sich künftig gute Chancen aus. Hintergrund: Die DB wird bis Ende 2002 rund ein Drittel ihrer 2100 Gleisanschlüsse, die ihre Kunden an das Schienennetz anbinden, aus Kostengründen nicht mehr bedienen. Um die betroffenen DB-Kunden nicht vor den Kopf zu stoßen, schloss der Chef der DB-Gütersparte Cargo, Bernd Malmström, Kooperationen mit privaten Güterbahnen explizit nicht aus.
"Wir würden gerne regionale Kooperationen mit DB Cargo eingehen. Leider habe ich im Moment den Eindruck, als würde aus vielen unserer Pläne nichts", beschwert sich der Connex-Chef. Herrewyn glaubt, dass vor allem die Bahnkonzern-Spitze viele seiner angedachten Güterverkehrsprojekte ausbremse: "Unsere Geschäftsführer vor Ort sind sich dagegen bereits in vielen Dingen einig mit den regionalen Bahnmanagern." Der Connex-Chef erklärt das Dilemma mit einem Zielkonflikt von Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Einerseits muss er die DB sanieren. Wenn er dazu allerdings bestimmte Güterkunden aufgibt, öffnet er damit das Tor für seine Wettbewerber."
Dabei hofft Herrewyn auf mehr Unterstützung aus der Politik: "Wenn der deutsche Verkehrsminister plant, den Güterverkehr auf der Schiene bis zum Jahr 2015 zu verdoppeln, weiß jeder aus der Branche, dass DB Cargo dies nicht allein schaffen kann."
Connex ist der Staatsbahn nicht nur im Güterverkehr auf den Fersen: Erst im April meldete Herrewyn sein Interesse an etlichen Interregio-Strecken an, die Bahnchef Mehdorn im Zuge der Konzernsanierung aus dem Fahrplan strich. Grund: Die Bahn musste die angeblich defizitären Züge aus eigener Tasche finanzieren und durfte nicht wie beim Nahverkehr auf Zuschüsse der Bundesländer hoffen.
"Ich bin davon überzeugt, dass wir demnächst Interregios betreiben werden", zeigt sich Herrewyn siegessicher. Er ist überzeugt davon, einige Strecken, im Gegensatz zur Bahn, wirtschaftlich betreiben zu können: "Dies würden wir dann ohne Zuschüsse auf eigenes Risiko erledigen." Für die nicht rentablen Strecken strebt Herrewyn eine Art Paketlösung an. Dabei will er den Ländern vorschlagen, die Defizite der Interregio-Verbindungen mit Gewinnen aus lukrativen Nahverkehrsgeschäften zu refinanzieren. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Connex entsprechende Ausschreibungen gewinnt.
Wettbewerb
Die größte Ausschreibung dieser Art läuft derzeit in der Region Rhein-Neckar. Dort ist erstmals der Betrieb einer S-Bahn öffentlich ausgeschrieben worden. In diesem Verfahren treten Connex und DB gegeneinander an. "Das Verfahren wird von den Auftraggebern sehr zügig vorangetrieben", lobt Herrewyn. "Das werte ich sehr positiv, da dies der Bahn wenig Zeit lässt, Lobbying zu betreiben." Das Projekt gilt als Nagelprobe für den Wettbewerb auf der Schiene. Verliert die Bahn, würde dies Konzernchef Mehdorn einen empfindlichen Schlag versetzen.
Um die durch den aufkeimenden Wettbewerb im Nahverkehr drohenden Marktanteilsverluste zu kompensieren, hat der Bahnchef schon längst ein Auge auf den Bereich Stadtverkehr geworfen. Nicht nur, dass er sich erst vor wenigen Tagen beim Münchener Fahrradverleiher Call-A-Bike eingekauft hat. Künftig will er auch Kooperationen mit kommunalen Verkehrsbetrieben eingehen. Damit bräche Mehdorn ins Geschäft der Connex ein, die rund 1300 Busse unterhält.
Herrewyn zeigt für diese Pläne wenig Verständnis: "Ich halte es in vielen Fällen für rechtswidrig, wenn sich die Bahn mit Stadtverkehrsbetreibern zusammenschließt." Ein kommunales Unternehmen mit einer lokal marktbeherrschenden Position solle seiner Meinung nach nicht mit dem bundesweit marktbeherrschenden Schienenverkehrsunternehmen kooperieren. "Wie soll daraus mehr Wettbewerb entstehen?" fragt sich der Connex-Chef. Es sei die Aufgabe des Kartellamtes solchen Entwicklungen zu begegnen. "Wir werden deutlich auf dieses Problem hinweisen", kündigte Herrewyn an.
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Vivendi-Tochter rollt an
Privatanbieter Connex ist die weltweite Nahverkehrs-Marke des französischen Versorgungs- und Medienkonzerns Vivendi. In Deutschland ist Connex mit 2900 Mitarbeitern in 33 Tochtergesellschaften das führende privatwirtschaftliche Nahverkehrsunternehmen. Neben dem städtischen und regionalen Personennahverkehr ist das Unternehmen zudem im regionalen Schienengüterverkehr für Industrie, Handel und Landwirtschaft tätig. Jährlich werden rund zwei Millionen Tonnen Güter transportiert.
DB-Konkurrent Mit einem Marktanteil von derzeit knapp drei Prozent ist Connex der größte Konkurrent der Deutschen Bahn. In den kommenden zehn Jahren wollen die Franzosen ihren Marktanteil in Deutschland auf 20 Prozent steigern. Der Frachtbereich gehört mit einem Umsatz von etwa 30 Mio. DM derzeit noch zu dem kleinsten Geschäftsbereich
© 2001 Financial Times Deutschland
Connex drängt ins Frachtgeschäft der Bahn
Von Jörn Paterak, Frankfurt
Der Deutschland-Chef der Verkehrsgruppe Connex, Jean-Michel Herrewyn, wird sich künftig verstärkt im Güterverkehr auf der Schiene engagieren. Künftig will der größte Konkurrent der Deutschen Bahn auch Interregios betreiben.
"Der Frachtbereich ist mit einem Umsatz von etwa 30 Mio. DM derzeit noch unser kleinstes Geschäft. Künftig wollen wir das deutlich ausbauen und nach vorne bringen", sagte Herrewyn am Freitag im Gespräch mit der Financial Times Deutschland. Der Franzose rechnet für die Cargo-Sparte mit überproportionalen Wachstumsraten.
Connex ist eine Tochter des französischen Versorgungs- und Medienkonzerns Vivendi und gilt hier zu Lande mit einem Marktanteil von knapp drei Prozent als größter Konkurrent der Deutschen Bahn (DB). Neben dem Schienengüterverkehr betreiben die 2900 deutschen Mitarbeiter auch regionale Zugverbindungen im Personenverkehr sowie Buslinien im Stadtverkehr. Weltweit erzielte Connex im vergangenen Jahr einen Gewinn von über 250 Mio. Euro bei einem Umsatz von rund 3 Mrd. Euro. Das deutsche Geschäft trug etwa 186 Mio. Euro zum Umsatz bei. Im kommenden Jahr will Herrewyn den Umsatz auf deutlich über 200 Mio. Euro steigern, in den kommenden zehn Jahren peilt er einen Marktanteil in Deutschland von 20 Prozent an.
Cargo-Markt
Der Cargo-Markt sei derzeit stark in Bewegung, so Herrewyn. Daher rechne er sich künftig gute Chancen aus. Hintergrund: Die DB wird bis Ende 2002 rund ein Drittel ihrer 2100 Gleisanschlüsse, die ihre Kunden an das Schienennetz anbinden, aus Kostengründen nicht mehr bedienen. Um die betroffenen DB-Kunden nicht vor den Kopf zu stoßen, schloss der Chef der DB-Gütersparte Cargo, Bernd Malmström, Kooperationen mit privaten Güterbahnen explizit nicht aus.
"Wir würden gerne regionale Kooperationen mit DB Cargo eingehen. Leider habe ich im Moment den Eindruck, als würde aus vielen unserer Pläne nichts", beschwert sich der Connex-Chef. Herrewyn glaubt, dass vor allem die Bahnkonzern-Spitze viele seiner angedachten Güterverkehrsprojekte ausbremse: "Unsere Geschäftsführer vor Ort sind sich dagegen bereits in vielen Dingen einig mit den regionalen Bahnmanagern." Der Connex-Chef erklärt das Dilemma mit einem Zielkonflikt von Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Einerseits muss er die DB sanieren. Wenn er dazu allerdings bestimmte Güterkunden aufgibt, öffnet er damit das Tor für seine Wettbewerber."
Dabei hofft Herrewyn auf mehr Unterstützung aus der Politik: "Wenn der deutsche Verkehrsminister plant, den Güterverkehr auf der Schiene bis zum Jahr 2015 zu verdoppeln, weiß jeder aus der Branche, dass DB Cargo dies nicht allein schaffen kann."
Connex ist der Staatsbahn nicht nur im Güterverkehr auf den Fersen: Erst im April meldete Herrewyn sein Interesse an etlichen Interregio-Strecken an, die Bahnchef Mehdorn im Zuge der Konzernsanierung aus dem Fahrplan strich. Grund: Die Bahn musste die angeblich defizitären Züge aus eigener Tasche finanzieren und durfte nicht wie beim Nahverkehr auf Zuschüsse der Bundesländer hoffen.
"Ich bin davon überzeugt, dass wir demnächst Interregios betreiben werden", zeigt sich Herrewyn siegessicher. Er ist überzeugt davon, einige Strecken, im Gegensatz zur Bahn, wirtschaftlich betreiben zu können: "Dies würden wir dann ohne Zuschüsse auf eigenes Risiko erledigen." Für die nicht rentablen Strecken strebt Herrewyn eine Art Paketlösung an. Dabei will er den Ländern vorschlagen, die Defizite der Interregio-Verbindungen mit Gewinnen aus lukrativen Nahverkehrsgeschäften zu refinanzieren. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Connex entsprechende Ausschreibungen gewinnt.
Wettbewerb
Die größte Ausschreibung dieser Art läuft derzeit in der Region Rhein-Neckar. Dort ist erstmals der Betrieb einer S-Bahn öffentlich ausgeschrieben worden. In diesem Verfahren treten Connex und DB gegeneinander an. "Das Verfahren wird von den Auftraggebern sehr zügig vorangetrieben", lobt Herrewyn. "Das werte ich sehr positiv, da dies der Bahn wenig Zeit lässt, Lobbying zu betreiben." Das Projekt gilt als Nagelprobe für den Wettbewerb auf der Schiene. Verliert die Bahn, würde dies Konzernchef Mehdorn einen empfindlichen Schlag versetzen.
Um die durch den aufkeimenden Wettbewerb im Nahverkehr drohenden Marktanteilsverluste zu kompensieren, hat der Bahnchef schon längst ein Auge auf den Bereich Stadtverkehr geworfen. Nicht nur, dass er sich erst vor wenigen Tagen beim Münchener Fahrradverleiher Call-A-Bike eingekauft hat. Künftig will er auch Kooperationen mit kommunalen Verkehrsbetrieben eingehen. Damit bräche Mehdorn ins Geschäft der Connex ein, die rund 1300 Busse unterhält.
Herrewyn zeigt für diese Pläne wenig Verständnis: "Ich halte es in vielen Fällen für rechtswidrig, wenn sich die Bahn mit Stadtverkehrsbetreibern zusammenschließt." Ein kommunales Unternehmen mit einer lokal marktbeherrschenden Position solle seiner Meinung nach nicht mit dem bundesweit marktbeherrschenden Schienenverkehrsunternehmen kooperieren. "Wie soll daraus mehr Wettbewerb entstehen?" fragt sich der Connex-Chef. Es sei die Aufgabe des Kartellamtes solchen Entwicklungen zu begegnen. "Wir werden deutlich auf dieses Problem hinweisen", kündigte Herrewyn an.
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Vivendi-Tochter rollt an
Privatanbieter Connex ist die weltweite Nahverkehrs-Marke des französischen Versorgungs- und Medienkonzerns Vivendi. In Deutschland ist Connex mit 2900 Mitarbeitern in 33 Tochtergesellschaften das führende privatwirtschaftliche Nahverkehrsunternehmen. Neben dem städtischen und regionalen Personennahverkehr ist das Unternehmen zudem im regionalen Schienengüterverkehr für Industrie, Handel und Landwirtschaft tätig. Jährlich werden rund zwei Millionen Tonnen Güter transportiert.
DB-Konkurrent Mit einem Marktanteil von derzeit knapp drei Prozent ist Connex der größte Konkurrent der Deutschen Bahn. In den kommenden zehn Jahren wollen die Franzosen ihren Marktanteil in Deutschland auf 20 Prozent steigern. Der Frachtbereich gehört mit einem Umsatz von etwa 30 Mio. DM derzeit noch zu dem kleinsten Geschäftsbereich
© 2001 Financial Times Deutschland
@Philipp Steinhauer: Was ist eigentlich aus deinem TWE-Pusch geworden?
Warst du zufaellig vor Weihnachten mal Katschhof Ecke Ritter-Chorus-Strasse?
Warst du zufaellig vor Weihnachten mal Katschhof Ecke Ritter-Chorus-Strasse?
@Crucial_Supreme: ich habe geschrieben, dass Connex kein Interesse hat die TWE als Mantel zu nutzen. Den Kurs verfolge ich momentan nicht.
Was soll die zweite Frage? Ich nehme Dir sowieso nicht ab, dass Du aus der Kaiserstadt kommst.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
philippsteinhauer@yahoo.de
Was soll die zweite Frage? Ich nehme Dir sowieso nicht ab, dass Du aus der Kaiserstadt kommst.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
philippsteinhauer@yahoo.de
@Crucial_Supreme: kommst Du aus Übach-Palenberg? Falls ja, dann streck ich meine Waffen, Du hast gewonnen...
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