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    Evotec: worüber man sich gedanken machen sollte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.04.01 18:52:05 von
    neuester Beitrag 11.04.01 22:09:13 von
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      Avatar
      schrieb am 01.04.01 18:52:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      unten älteste nachricht, oben neueste!

      lasst euch nicht veräppeln. jeder der in die gentechnik investieren will sollte bei unter 17E Evotec kaufen, ich schlage nächste woche noch einmal kräftig nach und dann lasse ich meine scheine mal 2-3 jahre ruhen. und wieso das: Evotec gehört schon längst nicht mehr zu den gentech firmen wie sie zu hauf am neuen markt angesiedelt sind. evotec besitzt eine riesige substanzbibliothek, evotec besitzt ein sehr leistungsstarkes screeningsystem, evotec besitzt gute kenntnisse über targetforschung. Sofern Meilensteinzahlungen ausgezahlt werden, ist die finanzielle situation bei evotec eine ganz andere! Es ist nämlich so, dass man für die bereitstellung eines targets/substanzbibliothek ein paar hundertausend bekommt, für das erreichen von fortgeschrittenen klinischen studien viele hundertausend und für die markteinführung je nachdem ein paar millionen.

      aber was noch viel wichtiger ist, noch dieses jahr wird evotec zuschlagen und einen einkauf tätigen, da bin ich mir recht sicher! lion wäre da ein favorit. da würde auch reinpassen, das die vorstände F. von Hohlen und Halbach 150000 aktien umgeschichtet haben. aber das ist reine spekulation!!!!!

      was nicht spekulativ ist: warum sollte evotec nicht selber wirkstoffe suchen, die substanzen sind da: 0% kosten, das testsystem ist da: 0% kosten, nur die targetsysteme müssen entwickelt werden was nur personalkosten hervorruft. mir ist in deutschland kein unternehmen bekannt was dort so billig forschen kann!!!! Übigens sind leitstrukturen wesentlich teurer als ungeprüfte substanzbibliotheken. solltet ihr mal drüber nachdenken... also viel spass beim traden

      antlover



      TOP----------->MEDIGENE: Die Biopharma -Firma M. hat sich für die Entwicklung eines Herzmedikaments mit EVOTEC einen Partner ins Boot geholt. 2003 soll das Produkt auf dem Markt sein. Das überzeugte die Investoren. Lohn: 47,8%.



      Dennoch zeigte er sich mit den von Evotec vorgestellten Aussichten sehr zufrieden. Das Erreichen der Gewinnschwelle im kommenden Jahr durch die Eingliederung der OAI sei für die Anteilsscheine entscheidend. Die gestern mitgeteilte Kooperation mit der ebenfalls im NEMAX 50 notierten MediGene überzeugt den Händler hingegen weniger: "Da haben sich zwei Fußkranke zusammen getan". Der Markt hatte am Mittwoch diese Nachricht ebenfalls nicht honoriert, Evotec büßten mehr als 13 Prozent ein./he/cb/ub



      Evotec OAI wird für das Screening ihre EVOscreen-Technologie und ihre Substanzbibliothek einsetzen. Zum ersten Man setzt Evotec OAI bei einem Vertragspartner die chemische Expertise und die Substanzbibliothek von OAI kombiniert mit der EVOscreen-Technologie von EVOTEC ein.


      HAMBURG (dpa-AFX) - Die am Frankfurter Neuen Markt notierte Evotec Bio Systems AG hat zwei Aufträge vom US-amerikanischen Pharmariesen Eli Lilly and Company erhalten. Evotec erbringe im Rahmen der Verträge Dienstleistungen im Bereich der chemischen Wirkstoffforschung, teilte das deutsche Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit.
      Zudem werde Evotec an der Entwicklung und Optimierung von chemischen Herstellungsprozessen für Lilly arbeiten. Die Vertragsdauer betrage jeweils ein Jahr mit einer Verlängerungsoption. Finanzielle Details wurden nicht bekannt./pk/bz/kh


      Das Biotech-Unternehmen Evotec OAI wird für Solvay Pharmaceuticals chemische Substanzbibliotheken erstellen. In den kommenden beiden Jahren soll Evotec Substanzen synthetisieren, die in Verbindung mit dem Screening bestimmter Targets (Zielpunkte) eingesetzt werden. Dabei sollen Moleküle identifiziert werden, die mit den Angriffspunkten interagieren. Das Wissen um derartige Wirkungen ist wichtig für die Herstellung von Medikamenten. Evotec erhält Meilensteinzahlungen, sobald die Substanzen die dritte klinische Phase oder den Markteintritt erreichen.


      FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Vorstandschef des am Neuen Markt gelisteten Biotechnologieunternehmens Evotec Karsten Henco, rechnet in diesem Jahr mit einer Konsolidierungswelle in seiner Branche. "Fusionen und Kooperationen werden an der Tagesordnung sein", sagte Henco dem Anlegermagazin "Euro am Sonntag". Wie in der Internet-Branche würden auch bei den Biotechnologie-Unternehmen die Messer gewetzt. Vor allem Unternehmen, die in den kommenden eineinhalb Jahren die Gewinnschwelle überschreiten würden, könnten von dieser Entwicklung profitieren. Nach Einschätzung von Analysten werde Evotec im Jahr 2002 profitabel wirtschaften, fügte Henco an.
      Derzeit suche Evotec aber nicht aktiv nach einem Partner, sagte Henco weiter. Andererseits machten Allianzen im Bio-Informatik-Sektor durchaus Sinn. Beispiele für starke Unternehmen mit unterschiedlichen Schwerpunkten seien Lion Bioscience oder die US-Firma Genelogic
      Avatar
      schrieb am 01.04.01 22:54:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Analysten von Lehman Brothers raten zum "Kauf" von Evotec. Kursziel: 40 Euro. Die unveränderten Prognosen zum Ergebnis je Aktie für 2001 / 02 lauten: -0,18 / +0,06 Euro. Das Unternehmen verfüge über 49 Millionen Euro an Barmitteln und benötige mit dem derzeitigen Geschäftsmodell keine weitere Mittelaufnahme, teilten die Analysten mit. Zudem seien weitere Abschlüsse - ähnlich dem mit Medigene - zu erwarten.

      **********

      Dem kann ich nur beipflichten.

      Lehman Brothers wiederholen Ihr Kursziel, welches vor dem "kleinen Bio-Crash" schon einmal aus gesprochen wurde.

      Die dagegen lautende Verkaufsempfehlung von Merck & Finck kann ich inhaltlich nicht befürworten. In dieser Analyse wird von einer zu hohen Abhängigkeit der sog. "Screening-Technik" bei Evotec argumentiert. Gleichzeitig räume man ( zu Recht ) ein, daß sich diese "Abhängigkeit" auch ändern könne. :rolleyes:

      Evotec ist weiterhin liquide und wird sein NASDAQ-Listing höchstwahrscheinlich verschieben. Man ist also nicht unmittelbar auf weitere Mittelzuflüsse angewiesen.


      Disclaimer: Lehman Bothers sind Designated Sponsor von Evotec am Neuen Markt. Ich selber halte auch eine sehr große Position in diesem Wert. Nach Stop-Loss bei 22 Euro bin ich nun bei Kursen unter 16 wieder massiv eingestiegen. Hierher wird auch nach der nächsten Erholung das neue SL hin angepaßt.

      Gruß Mogul



      PS: Unter PERFORMAXX.de gibt es ein recht anspruchsvolles Firmenportrait !Wenn also Fragen offen sind, werden diese dort beantwortet...
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 09:49:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      und hier mal die analyse die ich noch nicht kannte.


      Analyse Evotec Biosystems

      Dienstleister


      Ein neues internationales Powerhouse

      "Ein One-Stop Shop, einer der besten und stärksten Dienstleister für die Wirkstoffsuche". Das sind die neuen Töne aus dem Hause Evotec Biosystems. Die Akquisition des britischen Unternehmens Oxford Asymmetry International (OAI) ist dabei ein wesentlicher Meilenstein des mit einer Marktkapitalisierung von etwa 1 Mrd. Euro schwergewichtigen deutschen Biotech-Unternehmens. Der Kurs der Evotec-Aktie stieg im Umfeld dieser Meldungen von 45 Euro bis auf einen Höchstwert von 76 Euro. Die allgemeinen Abwärtsbewegungen im Herbst haben aber auch vor diesem Wert keinen Halt gemacht. Der aktuelle Kurs zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Analyse (13. November 2000) liegt bei etwa 28 Euro und damit auf einem Niveau, das uns veranlaßt hat, das Unternehmen genauer zu analysieren.

      Evotec gehört zu den Dienstleistern in der Biotech-Branche. Das Angebot umfaßt die Auftragsentwicklung von Screeninganlagen, den Verkauf von Instrumenten und Geräten für die Wirkstoffsuche, die Übernahme von Produktentwicklungsleistungen (u.a. Screening und Assayentwicklung) und den Verkauf bzw. die Auslizenzierung von eigenen Produkten. Bei den Produkten handelt es sind um Vorstufen der am Ende einer Entwicklungskette stehenden Medikamente. Die Anlagen und Instrumente dienen überwiegend der qualitativen und quantitativen Massencharakterisierung dieser Produkte (Ultra-Hochdurchsatzscreening). Während sich Evotec auf die Biologie das Screening in der Wirkstoffsuche fokussiert, bietet OAI die Chemie von der parallelen Synthese großer Substanzbibliotheken über medizinisch chemische Optimierung bis hin zur Herstellung von Kilogramm-Quantitäten für die klinischen Testphasen. Man versteht sich als Unternehmen, welches die gesamte Wertschöpfungskette der Medikamentenentwicklung, von der Targetsuche (Angriffspunkte für die zukünftigen Medikamente) bis in die vorklinische Phase hinein, bedienen möchte. Die positiven Aussichten für diese Art von Service begründen sich in erster Linie auf zwei Tatsachen.

      Die Ergebnisse der Entschlüsselung des Erbgutes von Mensch, Maus, Fruchtfliege, Zebrafisch und anderen wichtigen Organismen steigen explosionsartig. In dem vorliegenden genetischen Code gilt es, einen "Sinn" zu erkennen (funktionale Genomanalyse) und eine Beziehung zu Produkten im menschlichen Stoffwechsel herzustellen (Proteomics). Am Ende dieser Kette sollte ein Medikament stehen, welches in einer spezifischen Weise (hemmend, aktivierend, zerstörend) auf einen krankmachenden Genabschnitt oder auf dessen Stoffwechselprodukte zum Wohle des Menschen eingereift. Man spricht hier von Leitstrukturen (potentielle Medikamente) und zugehörigen Zielproduktorten (Targets). Experten gehen davon aus, daß bis zum Jahr 2003 bis zu 10.000 Targets als konkrete Angriffspunkte für Millionen potentieller Therapeutika-Kandidaten in Substanzbibliotheken vorliegen.

      Zusätzlich wird es für Big-Pharma wirtschaftlich unattraktiv, die Forschungsarbeiten bis zur Einführung eines potentiellen Medikamentes in die klinischen Phasen In-House zu betreiben. Zur Realisierung eines jährlich zweistelligen Wachstums muß ein Pharmaunternehmen drei bis fünf neue Arzneimittel pro Jahr auf den Markt bringen. Dem gegenüber stehen steigende Kosten und erhöhter Arbeitsaufwand bei wachsenden gesetzlichen Anforderungen. Um diesem Druck stand zu halten, gliedern viele Unternehmen Teile ihrer Forschungsaktivitäten an spezialisierte Biotech Unternehmen aus. Evotec hat diesen Markt erkannt und versucht sich dort zu plazieren.


      ...und wer ist jetzt Evotec?

      Evotec wurde 1993 von Nobelpreisträger Dr. Manfred Eigen, Qiagen-Mitgründer Dr. Karsten Henco, Qiagen-Finanzvorstand Dr. Ulrich Aldag, den zwei Hamburger Medizinern Prof. Dr. Freimut Leidenberger und Prof. Dr. Heinrich Schulte sowie Prof. Dr. Rigler, Prof. Dr. Charles Weismann und der Max Planck Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft gegründet. Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 250 Mitarbeiter (ohne OAI). Seit dem 10. November 1999 ist Evotec am Neuen Markt gelistet. Der Kurs der Aktie ist, ausgehend von einer Erstnotiz bei 12 Euro, bis jetzt um rund 190% gestiegen.

      Schlüsseltechnologie des Unternehmens ist die Fluoreszenz-Korrellations-Spektroskopie (FCS, FCS+pl us), ein physikalisch-optisches Messverfahren, mit dem man Wechselwirkungen zwischen einzelnen Molekülen erfassen kann. Zusammen mit erworbenem Know-how im Bereich Miniaturisierung, Automatisierung, Mikrofluidtechnik, Zellbiologie, chemische und biologische Testsysteme und Informationstechnologie hat man eine breite Produktpalette aufgebaut. Dazu kommt nun OAIs Expertise in der kombinatorischen und medizinischen Chemie sowie dem Scale-up und der Herstellung von Arzneistoffkandidaten. Ziel ist die beschleunigte Identifizierung von innovativen Arzneistoffen zur Behandlung von bislang noch nicht oder nur unzureichend therapierbaren Erkrankungen. Die FCS-Technologie ist mittlerweile zur FCS+plus Technologieplattform weiterentwickelt worden und findet Ihren Einsatz in

      -Großanlagen (EVOscreen) zum Screenen von Substanzbibliotheken (Primärscreening) und von bereits primärgescreenten Substanzbibliotheken (Hit-Bibliotheken, Sekundärscreening). Die EVOscreen-Anlage, ist in ihren Ausführungsversionen als Mark I, Mark II in-house und bei Koopererationspartnern im Einsatz.
      -Assayentwicklungsanlagen für die Vorbereitung von Testsystemen auf das Hochdurchsatz-Screening und zur anschließenden Hit-Profilierung
      -Großanlagen zum Screenen auf Oberflächen (on-bead-screening, Polymerkügelchen): PICKOscreen-Modul.
      -Technologien zum ADME-Screening (Kooperation mit Trega Biosciences).
      -Technologien zum Screenen von zellulären Strukturen (Ionenkanäle, Genion, 100% Beteiligung).
      -Technologien zum Screenen von zellulären Oberflächen (VliP-Technologie).


      ...und wie verdienen die ihr Geld?

      Evotec verdient ihr Geld in den beiden Geschäftsbereichen Wirkstofforschungs-Technologie und -Instrumente sowie Wirkstofforschungs-Dienstleistung und -Produkte. Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht die einzelnen Aktivitäten in diesen Geschäftsbereichen. Einnahmen generiert Evotec durch die exklusive und nicht exklusive Weiterentwicklung ihrer Anlagen, den Verkauf von einzelnen Modulen und Instrumenten, die Entwicklung von Assaysystemen und das Screening von Kundenbibliotheken. Ein Assay ist ein Testsystem zur Ermittlung von Wechselwirkungen eines Targets mit verschiedenen Testsubstanzen für ein bestimmtes Anwendungsproblem.

      Die mittelfristige Zukunft liegt in der Generierung von Erträgen aus Dienstleistungen. Zur Verdeutlichung soll die Geschäftsbeziehung mit Knoll kurz skizziert werden: Evotec hat mit dem Unternehmen einen zweijährigen Dienstleistungsvertrag geschlossen. Der Vertrag verpflichtet Evotec zur Entwicklung von miniaturisierten Testsystemen (Assays) für bis zu zehn Targets. Mit diesen Assays soll die Substanzbibliothek von Knoll auf mögliche Hits gescreent werden.

      Insgesamt konnte man 1999 Umsätze aus Serviceleistungen für die Firmen Pfizer, Knoll, Sugen und Roche Diagnostics in Höhe von 2,5 Mio. Euro erzielen. Langfristig will Evotec von den positiv verlaufenden Entwicklungsarbeiten ihrer Kunden profitieren. Für ein erfolgreich am Markt plaziertes Medikament sollen Umsatzbeteiligungen (Royalties) in die Kasse fließen. Eine erste derartige Vereinbarung wurde im März dieses Jahres mit dem Untenehmen Sugen abgeschlossen.

      Gerne möchte man sich auch an innovativen Unternehmen beteiligen und in gleicher Weise vom Erfolg profitieren. Die Beteiligung soll im Idealfall durch die Einbringung von Know-how, das heißt durch Übertragung von Patentnutzungsrechten, erfolgen, ohne daß von Seiten Evotec Cash abfließt. Ein Beispiel hierfür ist die Gründung der Direvo AG. Direvo beschäftigt sich mit der Entwicklung von Biomolekülen, wie z.B. Enzyme, für den industriellen und pharmakologischen Einsatz.

      In diesem Jahr wurden zwei strategisch wichtige Akquisitionen getätigt. Im Juni erwarb das Unternehmen die Genion Forschungsgesellschaft mbH aus Hamburg für 2,6 Mio. Euro. Dieses Unternehmen forscht auf dem Gebiet der Ionenkanal-Assays. Gegenwärtig laufen die letzten administrativen Abwicklungen hinsichtlich der Übernahme der Oxford Assymmetry International (OAI) für 510 Mio. Euro. Kerngeschäft der OAI ist die kombinatorische Chemie (Hochgeschwindikeits-Parallelsynthese),die medizinische Chemie zur Optimierung von Leitstrukturen sowie die der Bereitstellung von Produktionskapazitäten bis in den Kilogrammbereich. Die Akquisitionswährung stellt in beiden Fällen die Evotec-Aktie dar.


      Bewertung

      Grundsätzlich halten wir eine fundamentale Analyse in Form der Diskontierung zukünftiger Gewinne nach der Ertragswert-Methode für angebracht. Parallel dazu möchten wir durch einen Peer-Group- Vergleich die Position von Evotec im Lichte der Konkurrenz betrachten.

      Bei der Bewertung des Unternehmens muß man beachten, daß sich Evotec derzeit in einem starken Wandlungsprozeß befindet. Die Entwicklung der Technologieplattform Evoscreen ist fertig. Evoscreen wurde von einem Konsortium aus den drei Pharma-Unternehmen Novartis, Smithkline Becham und Pfizer mitfinanziert. Evotec plant die Ausweitung des Konsortiums auf bis zu fünf Mitglieder. Für die zukünftige Umsatzentwicklung wird dieser Bereich, der im Jahr 1999 noch etwa drei viertel des Umsatzes ausmachte, an Bedeutung verlieren. Wir gehen in unserer Planung von einer Absenkung auf ein Niveau von unter 10% bis zum Jahr 2007 aus. Impulse für die Umsatzentwicklung sollten kurz- bis mittelfristig vom Geschäftsbereich Dienstleistungen ausgehen. Unter den Kunden dürften sich sowohl große und mittelgroße Pharma-, als auch Biotechnologie-Unternehmen befinden. Zum Teil werden diese Kunden ihre eigenen Target- und oder Substanzbibliotheken in die Zusammenarbeit mit einbringen. Bei dem Verkauf von Instrumenten sehen wir keinen signifikanten Anstieg für die Jahre nach 2001. Wir gehen davon aus, daß aufgrund der großen Konkurrenz der Markt hier schnell gesättigt sein wird. Unternehmen ohne eigene Anlagen werden vermutlich Dienstleistungen in Anspruch nehmen, oder auf kleinere Laboranlagen der Konkurrenz zurückgreifen. Das große Potential von Evotec liegt zum einen in der Vermarktung eigener Leitstrukturen und in den Erfolgen der Unternehmensbeteiligungen. Diese Bereiche haben wir allerdings aus unserer Bewertung ausgeklammert. Derzeit sind beide Gebiete zu schwer zu prognostizieren. Das Risiko einzelner Projekte wird zwar durch staatliche Fördermittel etwas abgefedert, eine verlässliche Aussage über zukünftige Einnahmen aus diesen Geschäftsfeldern ist aber auf heutiger Basis nicht zu treffen. Die aktuellen Zahlen nach der Integration von OAI sind noch nicht veröffentlicht. Wir rechnen mit neusten Nachrichten im November. Im Rahmen der Analyse haben wir OAI ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 25% zugestanden.

      2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ewige Rente
      Umsatz (in Mio.) 26,7 70,8 91,9 122,3 163,9 218,0 283,4 354,3
      Rendite k.A. k.A. 2% 11% 20% 26% 26% 29%
      EpS -0,35 -0,09 0,05 0,39 0,94 1,63 2,11 2,95 36,05
      Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 11,42%: 19,57 Euro
      Der Ertragswert von Evotec. Angaben in Euro.


      Für das Ertragswertverfahren haben wir eine Diskontsatz von 11,42% nach dem CAPM (Capital Asset Pricing Model) ermittelt. Die ewige Rente wurde auf Basis eines 3prozentigen Wachstums errechnet. Das Ergebnis der Analyse weist einen fairen Ertragswert von 19,57 Euro und damit eine Überbewertung des Evotec-Titels aus. Dieses war nach unseren strengen Restriktionen zu erwarten. Unter Ausklammerung zukünftiger Ertragshoffnungen, in Form von Umsatzbeteiligungen an marktfähigen Arzneimitteln ist Evotec aus fundamentaler Sicht überbewertet. Selbst wenn man der Aktie einen gewissen branchenüblichen Zuschlag zugesteht, ist der Wert unter den oben genannten Bedingungen noch relativ teuer. Ergänzend wenden wir einen Peer-Group-Vergleich an. Darin beziehen wir folgende Unternehmen mit ein.

      Aurora Bioscience
      Aufgrund des ähnlichen Angebotsspektrums ist Aurora Bioscience am ehesten mit Evotec vergleichbar. Die Technologie beider Unternehmen ist jedoch sehr unterschiedlich. Auroras Kernkompetenz umfaßt eine Floureszenz-Assay-Technologie und ein Ultra-Hochdurchsatzscreening-System.Wie Evotec ist man auf den Gebieten frühe Adme-Untersuchungen (Kooperation mit Pfizer), Ionenkanalforschung (mit Johnson & Johnson) und neuerdings auch Targetsuche auf Bakterienzellen (Akquisition von Quorum Siences) tätig. Über die durch die Übernahme von OAI hinzu gewonnene Expertise Evotecs auf dem Gebiet der chemischen Dienstleistungen in der Wirkstofforschung verfügt Aurora nicht.

      Cybio
      Cybio ist im Vergleich zu Evotec weniger breit plaziert und konzentriert sich auf den Bereich Instrumente und Geräte für das High Throughput Screening. Cybio entwickelt und vertreibt diese Geräte. Das Unternehmen bietet aber keine Screeningdienstleistungen wie Evotec an und betreibt auch keine eigenen Wirkstofforschungsprojekte.

      Millenium Pharmaceuticals
      Millenium arbeitet mit vergleichbaren Technologien und kann als ein mögliches Zukunftsmodell für Evotec angesehen werden. Millenium hat mehrere eigene Wirkstoffe in der Pipeline und eine lange Liste an Kooperationspartnern im Geschäftsbereich Dienstleistungen.

      Nanogen
      Nanogen repräsentiert ein starkes Konkurrenzfeld. Auf Chip-Technologie (Silizium-Chips) basierende Bioassay-Systeme. Derzeit sind diese Chips noch auf den Bereich der DNA-Sonden beschränkt. Die Entwicklungen von Protein- und Antikörper-Chips für den industriellen Einsatz stecken allerdings noch in den Kinderschuhen.

      Pharmacopeia
      Pharmacopeia ist auf dem Gebiet der kombinatorischen Chemie, des High-Throughput-Screenings und des Modulierens von Molekülstrukturen am Computer tätig. Der Unterschied zu Evotec liegt neben den Unterschieden in der angewandten Technologie in der geringeren Breite des Geschäftsfeldes. Pharmacopeia fokussiert sich auf die Optimierung und Suche von kleinen Molekülen.

      Die Tabelle zeigt das Ergebnis unserer Analyse. Wir haben darauf verzichtet, Gewinnkennziffern mit in die Peer-Group einfließen zu lassen, da Evotec erst nach dem Jahr 2002 die Gewinnzone erreichen wird und ein Vergleich auf Basis negativer Kennzahlen als nicht sinnvoll erscheint. Wir orientieren uns daher an ergebnisunabhängigen Kennzahlen. Interpretiert man das KUV (Marktkapitalisierung geteilt durch Umsatz) als Indikator für die marktseitige Honorierung der Umsätze, so wird Evotec unter Einbeziehung von OAI wesentlich näher dem Dienstleistungssektor zugeordnet als vor der Akquisition. Mit einem KUV 14 auf Basis der Umsätze für das Jahr 2001 befindet man sich auf einem günstigen Niveau.


      Fazit

      Evotec bietet ihre Dienste auf den verschiedensten Stufen entlang einer Wertschöpfungskette im Bereich Drug Discovery and Validation an. Als integriertes Pharmadienstleistungsunternehmen ist das Geschäftsmodell auf eine sehr breite Basis gestellt. Die wesentlichen Entwicklungen bezüglich der Plattformtechnologie sind abgeschlossen und von den Entwicklungspartnern akzeptiert. Jetzt gilt es, auf breiter Basis Umsätze über Dienstleistungen zur Wirkstofforschung zu realisieren. Vor diesem Hintergrund ist Evotec eine solide Ergänzung in einem Portfolio. Echte Kursphantasie kommt unter Einbeziehung der Potentiale aus den Unternehmensbeteiligungen und zukünftigen Erträgen aus Umsatzbeteiligungen in die Aktie. Ergebnisse aus diesen Bereichen liegen aber noch in weiter Zukunft und bergen somit noch ein erhebliches Risikopotential. Ein über die Peer-Group ermittelter Kurs liegt, je nach Betrachtungsweise, zwischen 25 und 55 Euro. Diese Spanne verdeutlicht die Kursphantasie, die in dem Titel steckt. Der Anleger sollte sich klar machen, daß Evotec zu den "Schaufelverkäufern" gehört und nicht zu den "Goldgräbern", um einen oft zitierten Vergleich heranzuziehen. Im Unterschied zu den klassischen Schaufelverkäufern bietet Evotec allerdings auch diverse Schürfdienste an, welche die "Nuggetsuche" wesentlich erleichtern. Dementsprechend muß man das Kurspotential der Aktie einordnen. Unter Einbeziehung der zukünftigen Potentiale und der soliden Basis von Evotec stufen wir die Aktie von Evotec mit spekulativ kaufen ein.

      Evotec Biosystems auf einen Blick
      Wertpapierkennummer 566480
      Stärken Schwächen
      Patentrechtlich abgesicherte Plattformtechnologie Standbein in den USA ist noch nicht aufgebaut
      Innovatives Produktportfolio Abhängigkeit vom Konsortium
      Abdeckung breiter Teile der Wertschöpfungskette zur Wirkstofforschung Starker Druck seitens technologischer Neuentwicklungen von Konkurrenten
      Beteiligungen an Start-Up-Unternehmen mit großem Potential Hohes Risiko bei den Beteiligungen
      Aufbau eines Standbeins in den USA und Zweitlisting an der Nasdaq
      Einnahmen aus Umsatzbeteiligungen
      Marktkapitalisierung 671,6 Mio. Euro
      Letzter Kurs (17.11.00) 27,80 Euro
      Internet www.evotec.de
      KGV 00 k.A. CAGR 02-04 k.A.
      KGV 01 k.A. PEG-Ratio 01 k.A.
      KUV 00 25,1 Fairer Wert nach PEG k.A.
      KUV 01 9,5 Fairer Wert nach Ertragswert 19,57 Euro
      Unser Urteil spekulativ kaufen
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 18:27:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wer hat sich noch "Gedanken" gemacht ???

      Gruß Mogul :D
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 11:25:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      Evotec: Kooperation mit Celltech



      Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec OAI wird für Celltech die so genannte VLiP-Technologie einsetzen. Diese Technologie dient dazu, zuverlässige Assays zu entwickeln. Darunter versteht man Testabläufe, in deren Rahmen Targets und chemische Substanzen zusammengeführt werden. Die Auswertung bringt Aufschluss über die chemische bzw. biologische Aktivität.

      Die Kooperation zielt auf zwei Targets von Celltech. Celltech ist eines der größten biopharmazeutischen in Europa. Die Gruppe ist aus einem Merger von Celltech mit der Medeva Plc hervorgegangen. Das Unternehmen hat einige Projekte in fortgeschrittenen Entwicklungsphasen und kann sich zugleich auf ein profitables Pharmageschäft stützen.

      Evotec erhält von dem Unternehmen eine Abschlagzahlung und eine jährliche Gebühr. Hinzu kommen Meilensteinzahlungen für jeden Wirkstoff, der bei einer Verwendung der VLiP-Technologie entdeckt wird. Der Vertrag beinhaltet zudem die Option für Celltech, eine nicht exklusive Lizenz an der Technologie von Evotec zu erwerben.


      Die Aktie gewinnt im frühen Handel 7,5% hinzu. :D:D:D

      Autor: Alexander Apel, 11:13 10.04.01

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      Avatar
      schrieb am 11.04.01 22:09:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      Noch ein Gedanke zu den Biotechs: die Leute, die letztes Jahr im März zu Höchstkursen eingestiegen sind, dürften Ihre Spekulationsverluste alle miteinander realisiert haben.

      Warum jetzt also nicht einsteigen ? :)


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