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    OSTER SPECIAL: Unterhaltungswert von Religionen im Vergleich - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.04.01 15:50:47 von
    neuester Beitrag 12.01.02 10:52:53 von
    Beiträge: 20
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      schrieb am 16.04.01 15:50:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dringend geboten erscheint es angesichts der letztlich aufgetretenen Flut religiöser Postings, einzelne Religionen mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei soll es nicht um die von Stiftung Warentest schon ausgiebigst verglichenen Bereiche Temperatur und Umweltfreundlichkeit des Höllenfeuers, Anzahl der Wiedergeburten bis zur Erlösung oder im letzten Heft Qualität der TV-Programme im Jenseits gehen, sondern schlicht um den Unterhaltungswert der Weltreligionen. Möge am Ende jeder selbst bestimmen, welcher Glauben in der Spaß- und Entertainmentgesellschaft noch zeitgemäß ist.
      Besonderer Augenmerk wird auf die Bereiche Entstehung, historischer Werdegang, heutiger Unterhaltungsfaktor bei den verbreitetsten Weltreligionen Christentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus gelegt.

      1. CHRISTENTUM:

      Ihr Gründer Jesus war einer der ersten Kinderstars, da seinen Eltern just zu Weihnachten die Hütte weggepfändet wurde (Anmerkung: seitdem gibt es bei Finanzämtern und ähnlichen Institutionen ein Stillhalteabkommen bezüglich Bescheiden und Pfändungen über die Weihnachtszeit), er deshalb das Fest unter freiem Himmel verbringen musste und außerdem keine Geschenke bekam, da die Verwandten zur alten Adresse unterwegs waren. Außerdem ist seine Herkunft ungeklärt - da es keine Gentests gab, konnten weder Josef (Zimmermann?) noch der in solchen Fällen unvermeidliche Boris Becker als Vater ausgemacht werden. Seine Mutter distanzierte sich zudem von ihm, da sie behauptete, nie Sex gehabt zu haben (Samenraub? Becker?). Durch dieses frühkindliche Trauma neigte er in seiner Jugend dazu, keine Feier auszulassen, wenn es denn nur ein reichhaltiges Buffet und alkoholische Getränke gab. Im Notfall (Hochzeit zu Kanaa, u.ä.) mussten seine Kumpels in nahegelegenen Großmärkten und bei befreundeten Cateríngdiensten für Nachschub sorgen – er selbst besaß weder Bargeld noch Kreditkarte.

      Seine sexuelle Orientierung ist nicht endgültig erforscht, der bisherige Wissensstand deutet aber stark in Richtung Bisexualität: einerseits feierte er nur mit Kerlen, andererseits ging er samstags auch gerne ins Bordell zur einzigen ortsansässigen Luxushure Maria Magdalena.
      Die letzte Party, bei der nur Männer als Gäste zugelassen waren (Indiz für Homosexualität?) führte zu einem Streit (in der Kirchengeschichte unter dem Stichwort „1.Schisma“ bekanntgeworden) über die Zahlung des mehrgängigen Menüs (überliefert ist allerdings nur das Dessert „kandierte Otternasen“) und des reichlich verzehrten Weins. Eigentlich sollte Judas Ischariot zahlen, der sich beim römischen Gouverneur gelegentlich schwarz etwas dazu verdiente und zudem gerade seine Stütze erhalten hatte. Dieser wollte aber - wie jedes Jahr am Gründonnerstag - noch bei Maria Magdalena vorbeischauen und verweigerte deshalb die Bezahlung der Zeche. Es gab Randale unter den schwerst angetrunkenen Partygästen, der aufgebrachte Lokalbesitzer holte die Polizei, Jesus wurde als Verantwortlicher verhaftet und vor Gericht gestellt.

      Zechprellerei in Tateinheit mit Randale galt damals als Kapitalverbrechen und wurde mit der Todesstrafe geahndet. Da aber praktisch alle Verbrechen mit der Todesstrafe geahndet wurden (selbst für Falschparken des Eselskarren gab es mindestens Lebenslänglich), kam der Gouverneur mit der Hinrichterei kaum hinterher, was zu permanenten Scherereien mit der römischen Zentrale führte. Logistische Probleme, neue DIN-Vorschriften und eine Haushaltssperre wegen leerer Kasse führten zu einem Mangel der einzig als Hinrichtungsgeräte zugelassenen Kreuze, was Gouverneur Pontius Pilatus dazu verleitete, eine Volksabstimmung über die Freilassung eines Todeskandidaten durchzuführen. Obwohl er selbst ein Jahresgehalt auf die Begnadigung Jesus verwettet und dementsprechend die Abstimmung manipuliert hatte, entschied sich das Volk für einen heute weithin unbekannten Straßenräuber. Die immerwährende Party war also für Jesus endgültig vorbei, warum aus dieser Hinrichtung allerdings gleich eine ganze Religion entstanden ist, verliert sich im Dunkel der Geschichte und soll uns auch nicht weiter interessieren.

      Wohl auch aufgrund der verlorenen Wette von Pilatus mochten die Römer Christen zunächst gar nicht. Unter dem Aspekt der Unterhaltung erlebte die neue Religion gleich eine Blütezeit: Waren die Urchristen selbst zwar ziemliche Langweiler, die alles miteinander teilten, nicht stritten, unentwegt beteten und ihre Herkunft als Partypeople völlig verdrängten, so versuchten die Römer doch, dem ein wenig Witz und Entertainment abzugewinnen: öffentliche Fütterungen der Löwen im Freilichtzoo „Kolosseum“, Einführung des Wettbewerbs „Fair geht vor“ mit dem Kampf eines unbewaffneten Christen gegen mehrere gelernte Gladiatoren, usw. Wegen wieder einmal knapper Kassen mussten diese Programme später eingestellt werden, prompt gingen die Römer unter und die vermeintlichen Langweiler setzten sich durch. Zunächst nur mit kleineren Aktionen wie dem Riesenschwindel „Konstantinische Schenkung“ und gewaltsamen Heidenbekehrungen konnten sie ihren altbackenen Ruf dann ablegen.
      Zu richtig großer Form liefen sie dann mit der Erfindung der Inquisition auf – die europaweiten Einschaltquoten bei Häretikerverfolgung und Ketzerverbrennungen sind bis heute unerreicht, der „Hexenhammer“ war das meistverkaufte Buch seines und des vorhergehenden Jahrhunderts, der spanische Inquisitor Torquemada war der Popstar und Frauenschwarm seiner Zeit. Als dann auch noch die Medici den Vatikan übernahmen und in einer täglichen Doku-Soap auftraten, gab es kein Halten mehr: alle Welt war angetan von dieser geistreichen Unterhaltungscrew, Amerika ließ sich entdecken und unverzüglich bekehren, um an dem gigantischen Spektakel teilhaben zu können.

      Doch wie so oft, dem Höhepunkt wohnt schon der Abstieg inne: Mit der Erschließung des amerikanischen Massenmarktes hatte sich das Christentum völlig übernommen und verausgabt. Außer einem dreißigjährigen Krieg, der wegen rückläufiger Quoten, zu hoher Gebühren (Ablaßhandel) und unterschiedlicher Konzepte in der Entwicklungsabteilung (Luther) entstand, kam nicht mehr viel.

      Heute herrscht nur noch blanke Trostlosigkeit: die kannibalistischen Rituale auf der sonntäglichen Party sind nur noch symbolischer Natur, alkoholische Getränke Fehlanzeige, die Stimmung der vorwiegend das Greisenalter schon überschritten habenden Gäste unter aller Sau. Der Papst kann allenfalls als hochfrequenter Flughafenbelagküsser bei „Wetten, daß..“ auftreten und versucht verzweifelt, durch mangelnde Körperbeherrschung und Gestik komisch zu sein; ein Konzept, für daß man seine gesammelten Berater sofort feuern und der ewigen Verdammnis preisgeben müsste.

      FAZIT: Phasenweise brilliantes Entertainment, aber seit knapp 400 Jahren keine neuen Ideen mehr. Angesichts der unterirdischen Einschaltquoten wohl kurz vor der Auflösung.
      Avatar
      schrieb am 16.04.01 15:51:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      2. HINDUISMUS

      Ohne ein vorschnelles Urteil abgeben zu wollen, gibt der Hinduismus unter dem Aspekt der Massenunterhaltung nur wenig her. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß dem Europäer das grösste Vergnügen der Hindus, Kühen beim Wiederkäuen zuzusehen, schlicht asiatisch fremd geblieben ist.

      Dabei begann alles recht vielversprechend: Gegründet aus dem Geist des Kamasutra 1500 Jahre vor unserer Zeitrechnung, gab es einen Haufen unaussprechlicher Götter und Göttinnen, die es querbeet in den verschiedensten, ausgefeiltesten Stellungen miteinander trieben. Kein Wunder, daß dies untereinander zu Spannungen führte, die dann auf gewaltsame Weise, ähnlich den bei uns bekannteren aus der griechischen Mythologie, ausgefochten wurden (schriftlich niedergelegt im Mahabharata). Die Bewohner des indischen Subkontinents waren auf jeden Fall begeistert und übernahmen schnell die neue Religion.

      Da, wie so oft in der Menschheitsgeschichte, nur die wenigsten das Kleingedruckte gelesen hatten (Kastensystem, Wiedergeburten sonder Zahl, Vegetarismus), bot sich natürlich reichlich Stoff für abendfüllende Dramen. Der Kampf des nach etlichen Zwischenstationen in die Oberschicht hochgeborenen Fleischessers mit den unterdrückten, wegen Fehlverhaltens in einem früheren Leben als Brathähnchen Wiedergeborenen ist noch heute das Hauptmotiv des indischen Kinos.

      Im Laufe der Jahrhunderte setzte sich allerdings aus eher unerfindlichen Gründen die asketische Schule des Hinduismus durch, die nur durch Zirkusübungen wie Langzeithungern, Schlangenbeschwören oder Nagelbrettsitzen gelegentliche Aufmerksamkkeit erhaschen konnte. Auch die ersten Versuche, durch sogenannte Gurus mehr Medienpräsenz zu erreichen, scheiterten. Erst in den 70er Jahren des 20.Jhdts. schafften es einige von ihnen durch ihre Bekanntschaft mit westlichen Rockmusikern, regelmäßig in den Klatschspalten der Tagespresse erwähnt zu werden. Der bekannteste, Bhagwan, gründete daraufhin ein Diskothekenimperium und wurde außerdem berühmt durch seine Liebschaften mit zahllosen Mitteleuropäerinnen, die für eine Nacht mit ihm die weite Anreise in Kauf nahmen. Mittlerweile beschäftigen sich Gurus eigentlich nur noch mit Aktien, bei aufmerksamer Suche fand man bis vor einem Jahr den einen oder anderen auch hier im Board.

      Heute erregen Hindus nur noch mediales Aufsehen, wenn sie Rekordversuche im Massenbaden unternehmen: Angesichts der vorherrschenden Armut gibt es eine Knappheit an privaten Nasszellen, was einmal jährlich dazu führt, daß Millionen von Indern sich gleichzeitig in Ganges und Indus reinigen. Folge davon sind gigantische Überschwemmungen im Unterlauf der Flüsse, die vor allem Pakistan und Bangladesh ausbaden müssen (siehe auch: Krieg zwischen Indien/Pakistan).

      FAZIT: Interessant allenfalls als Spartenprogramm – Zielgruppe sind jene, die lebende Kühe und überfüllte Schwimmbäder lieben
      Avatar
      schrieb am 16.04.01 17:05:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ kpk
      :laugh: :laugh: :laugh:
      in freudiger erwartung weiter folgen meldet sich der erste anhänger des neuen kults.

      ohne dem begnadeten oberguru zu nahe, ähm, also dann: treten und anderen - hinter den kulissen vielleicht schon im händel liegenden jüngern und jüngerinnen vorgreifen zu wollen - bitte ich, den ersten, vom meister selbst authorisierten fan-club aufmachen zu dürfen.


      ergebenst - vorläuig noch ;) zu füßen sitzend
      antigone
      Avatar
      schrieb am 16.04.01 21:13:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ kpk
      Macht ja einen Heidenspaß hier.
      Aus strategischen Gründen bitte ich Dich, den Islam ans Ende der Analyse zu setzen, sonst verhindert die Fatwa noch des Threads Vollständigkeit.

      bartleby
      Avatar
      schrieb am 16.04.01 21:45:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      @kpk:
      Endlich mal ein erbaulicher Thread auf dem Jammersofa!
      Der Zustand des Christentums im Allgemeinen und des Katholizissmus im Besonderen steht ja Jupp Paul Zwo deutlich ins Gesicht geschrieben.
      Was den Unterhaltungwert von Nobodadys Kindern angeht, sollte aber unbedingt noch der "Immerwährende Heiligenkalender" erwähnt werden: randvoll mit Geschichten, die man nicht mal in der Bild-Zeitung findet. Als da wären Klosterschwestern denen Jesus als Verlobungsgeschenk seine Vorhaut überstreift, Frauen die sich prostiutieren um die Pilgerfahrt löhnen zu können oder zigfache Kindermörder die wegen ihrer Läuterung auch noch geheiligt werden. Vom heiligen Hund der Franzosen ganz zu schweigen...

      Gespannt auf die Fortsetzung: JR.

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      Avatar
      schrieb am 17.04.01 04:14:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      @kpk: :D:D:D - pass auf, daß Du nicht auch noch von gewissen
      Bekehrern heimgesucht wirst. Schließe mich bartlebys Vorschlag an.
      Ist wirklich gesünder den Islam an den Schluß zu setzen. Und
      anschließend sofort die ID wechseln und Spuren verwischen.;)
      Ein Kapitel solltest Du auch den Satanisten widmen. Auch sehr dankbarer Stoff.

      :)Iguana
      Avatar
      schrieb am 18.04.01 01:13:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      Warum geht es nicht weiter?
      Sollte sich da schon jemand im Vorfeld seine satanischen Verse auf den Thread von kpk gemacht haben?

      Besorgt: JR.

      P.S. Kann jemand das Folgende für mich ins Persische übersetzen:
      "Beim Barte des Propheten, ich habe keine Ahnung wie ich auf die Freundesliste des weißen Teufels geraten konnte, in der Hölle soll er schmoren der Ungläubige! Hatschi Ali J.R. Iben Ben Jock."
      Avatar
      schrieb am 18.04.01 16:20:27
      Beitrag Nr. 8 ()
      @J.R.,
      lese ich da so etwas wie eine vorsichtige Distanzierung heraus?
      Ist aber eh zu spät für Dich. Ich weiß nicht, ob Du Osama bin Ladens Hauptwerk "Alles Ungläubige außer Mama" kennst? In diesem dünnen Bändchen steht eigentlich nur, daß jeder Nichtmuselmane ein willkommenes Angriffsziel sei. Im vielbändigen Anhang der potentiellen Ziele bist auch Du mit Deiner ganzen Sippschaft aufgeführt. Nur Pamela (oder wie hieß Deine Ex noch gleich?)soll wohl wegen ihres mittlerweile stattgefundenen Übertritts zum Islam verschont werden.

      Gruß
      kpk

      P.S. Hab momentan etwas wenig Muße für die Fortsetzung, außerdem macht das Quellenstudium zum Buddhismus mich immer ziemlich schläfrig.
      Avatar
      schrieb am 19.04.01 02:06:18
      Beitrag Nr. 9 ()
      @kpk:
      distanzieren, ich? Nie im Leben! Du solltest doch aus meiner Zeit in Dallas wissen, wie felsenfest ich zu meinen Freunden stehe.

      Was Pam angeht, das ist nicht meine Ex, sondern die von Bobby.
      Das die zu irgendwas übergetreten ist, mag ich allerdings nicht glauben, übertreten tut die nur die Grenzen des guten Geschmacks.
      Außerdem kennt die doch nocht einmal den Unterschied zwischen Islam und Botteram. Naja, vielleicht ist ihr beim Magarine-Kauf ein Mißgeschick passiert....

      Ansonsten wünsche ich Zeit und Muße für die mit Spannung erwartete Fortsetzung.

      Gruß: Jussuf Eslam Ewing
      Avatar
      schrieb am 19.04.01 03:46:33
      Beitrag Nr. 10 ()
      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.06.01 12:32:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      @kpk
      Wäre Deine nervliche Verfassung nicht geeignet, einen kathartischen Essay über die Zeitgemäßheit des Fortschrittglaubens zu generieren ?

      Schon ganz gespannt
      bartleby
      Avatar
      schrieb am 23.06.01 17:23:56
      Beitrag Nr. 12 ()
      @bartleby,
      angesichts meiner nervlichen Verfassung bin ich schon froh, überhaupt einen Satz ohne größere Unfälle zu vollenden, Essays über den Fortschrittsglauben würden allenfalls den Schimpfwortschatz manchen Users anreichern - eine satirische oder sonstwie geartete Verarbeitung ist mir z.Z. und vermutlich auch in der Zukunft wg. Traumatisierung wohl nicht möglich.
      Ich wäre außerdem zufrieden, wenn ich es eines Tages mal schaffen würde, die geplanten Teile der Serie fertigzustellen - und sei es nur, um meinen Schuldenberg an versprochenen bzw. geforderten Beiträgen (besonderer Gruß an dieser Stelle an jem & schubku) nicht weiter anwachsen zu lassen.

      Gruß
      kpk
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 00:09:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hau rein nun gib dein Statement zu allen Religionen.
      Denk doch das du Mut hast, und nicht nur die armen christen (wer immer auch das in Deutschland sein soll) niedermachen willst:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 11:43:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      @jem

      Hiermit unterstütze ich Dich explizit moralisch und ermutige Dich, die lange angekündigten weiteren Teile in Angriff zu nehmen! Die dankbare und treue Leserschaft wartet:D:D:D!

      Aber nicht diesen Thread auch - wie den Filmthread - sabotieren, um von irgendwelchen Auswertungen oder anderem abzulenken:mad:

      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 13:50:02
      Beitrag Nr. 15 ()
      @kpk

      ... Sollte natürlich kpk heissen. Weiss auch nicht, wie ich auf jem kam.
      (Hmm, drei Buchstaben sollte man eigentlich noch behalten können :()

      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 31.12.01 00:04:34
      Beitrag Nr. 16 ()
      Auch andere machen sich Gedanken zum Thema Religion. Wenn auch andere Aspekte beleuchtet werden, so gibt es dennoch gewisse Überschneidungen zum ursprünglichen Thema. Also sei euch dieser Artikel des religiösen Fachblattes Titanic nicht vorenthalten

      Der Koran
      Der Mercedes unter den Benimmbüchern


      Sei es Adolph Freiherr von Knigges engagiertes Werk von 1788, U. Wickerts schon wieder grundfaules "Buch der Tugenden" oder Ariane Sommers vollends betäubende "Benimmbibel": Nicht von ungefähr zählen Moral- und Benimmbücher zu den weltweit meistverkauften. Sie geben Halt und Richtung, erklären uns, warum man sich in einer Schlange besser vorne anstellt und eine kleine gutgemeinte Steinigung zur rechten Zeit noch niemandem geschadet hat. Zum Milliardenseller mausert sich derzeit ein dicker Band. Von der zeitgenössischen Kritik eher geschnitten, gibt der "Koran" des arabischen Autors Mohammed doch eine umfassende Antwort auf die Frage, wie wir heute leben wollen.

      Die Geschichte eines Erfolgs.
      Von Thomas Gsella

      Der Autoren nicht die schlechtesten sind Kaufmannssöhne. Thomas Mann ("Erna, der Baum nadelt" ) entstammte einer Getreidehandelsdynastie, Pit Knorr ("Buddenbrooks" ) ist Haupterbe der beliebten Tütensuppen, der Vater von Paul Auster züchtet höchst erfolgreich Modemuscheln. So verwundert nicht, daß auch Mohammed (569-632 n. Chr.) Sproß eines handelnden Geschlechts war, wenn auch eines bitterarmen: Als die Eltern kurz nach der Geburt des Kindes sterben, kommt das mittellose Waisenkind in die Obhut des Großvaters, der dann gleichfalls bald verscheidet. Letzter Anker, so Kurt Rudolph in seiner kenntnisreichen Einleitung des Bandes*, wird Mohammeds Onkel Abu Talib, bei dem es aber wieder nichts zu holen gibt.
      Um zu überleben, hütet Mohammed die Viehherden reicher Nachbarn; für ihn, der wohl schon damals zum Schreiben sich berufen fühlt, eine gewiß schmerzliche, eine kränkende Erfahrung. Schafe gehorchen nicht, auch Ziegen büchsen immer wieder aus. Im zarten Alter von 47 Jahren dann das erste Schlüsselerlebnis: Laut schreit der notgedrungen ungebildete und rohe Starautor in spe zwei fliehenden Böcken hinterher: Was aber die Irrenden betrifft - für sie haben wir ein Feuer bereit, dessen Rauchwolke sie rings umgeben soll! Wenn sie um Hilfe rufen, dann soll ihnen geholfen werden mit siedendem Wasser und flüssigem Erz, das ihre Gesichter röstet! Und lecken Sie sich fett - das Hornvieh dreht bei.


      Juli 630, Eklat in Riad: Zu Mohammeds (li.) groß angekündigtem Auftritt beim alljährlichen "Kultursommer" kommen gerade mal zwei Leute! Grund: Pokalendspiel zwischen Kickers Medina und den Clubberern aus Mekka (4:5 nach Elfmeterschießen)

      Immens ist die hiervon ausgehende Wandlung Mohammeds. Innerhalb von Minuten reift im ungewaschenen Kretin die Überzeugung, er beherrsche die Geschöpfe ja doch letztlich, wie`s ihm paßt. Der Bann ist gebrochen, ein Titel fürs erste Buchprojekt blitzschnell gefunden: "Immer bei der Herde bleiben - Kleines ABC für Weidetiere." Schon zwei Wochen später dann das nächste Wunder: Mohammed bemerkt, daß er weder lesen noch schreiben kann, und einen Verlag kennt er auch nicht. Zerknirscht denkt der Autor ans Aufgeben, erweist sich aber wiederum als Hans im Glück: Hinzueilende Ghostwriter schlagen dem Ausnahmeschäfer vor, die Wahrheiten an seiner Statt zu verschriftlichen; unter fünfzehn Prozent des Ladenpreises mache man es freilich nicht. Mohammed willigt ein, es kann losgehen.
      Noch am selben Abend, man zählt den 13.5.617, startet der spätere Benimmogul seine legendäre Vortragsreise durch die Oasen und Szenekneipen Arabiens und verkündet, von seinen Lohnschreibern wortgetreu stenographiert, quasi aus dem Stegreif einen umfassenden Herdentierekodex, der selbst waghalsigste Mutationen ausdrücklich inkludiert: Siehe, es sei eine gelbe Kuh von hochgelber Farbe, eine Lust den Beschauern. Die Kuh sei gesund, und es sei kein Makel an ihr. Von gleichtiefer Wesensschau auch seine Festlegung rechtschaffenen Bienenverhaltens: Sie sucht in den Bergen Wohnungen und in den Bäumen und in dem, was die Menschen erbauen. Aus ihren Leibern kommt ein Trank verschieden an Farbe, in dem eine Arznei ist für Menschen. Solche Sprüche sind es, die Mohammed schnell eine wachsende Fangemeinde bescheren. Unbeeindruckt vom mondänen mekkanischen Feuilleton, das den Newcomer geschlossen im Zentrum des Schwachsinns verortet, strömen Tausende und Abertausende debiler Beduinen in die Vortragszelte und klatschen sich die Hände wund.
      Mohammed wird ihr Guru - und hadert allerdings mit einem Publikum, das doch durchweg rotzbesoffen auf den Stühlen lungert und sich das Mark auf eine Art ostentativ aus beiden Eiern wichst und wedelt, daß es nicht mehr heilig ist; nein, so kann`s unmöglich weitermodern! Mohammed beschließt, hinfort auch von den Menschen zu sprechen: O ihr, die ihr glaubt, nähert euch nicht trunken (...), sondern wartet, bis ihr wisset, was ihr sprechet, und auch nicht von Samen befleckt, es sei denn, ihr zöget des Weges, bis ihr euch gewaschen habt!
      Diese riesige Schriftrolle, vier mal drei Meter groß, schmückt nun Wochen vor den Auftritten die Portale des immer pompöser werdenden Veranstaltungswigwams, aber siehe, es hilft nicht: Immer mehr mutieren die Events zu einem Fest des Ungeists. Mohammed mag den Zeigefinger schwingen, er mag drohend poltern wie er will, wer zu seinen Abenden kommt, das sind die gröberen Naturen, das sind haarscharf die Radaubrüder! Doppeltes Unglück: Nichts liebt der Autor mehr, als sich nach seinem Etepetete-Vortrag schnurstracks saufend unter sie zu mischen; ein strategischer Seiltanz, den er mit zweitweiligem Autoritätsverlust bezahlt: So topmodern er seine Publikumsbeschimpfung auch zelebriert, das Volk wiehert sich doch zunehmend ins Fäustchen! Der Sünder, getränkt soll er werden mit Eiterfluß. Er soll ihn hinunterschlucken und kaum unter die Gurgel bringen, und kommen soll der Tod zu ihm von allen Seiten, ohne daß er sterben könnte, und vor ihm ist harte Strafe: Hahaha! Hört, hört! Ihr sollt übermocht und zu Dschehannam versammelt werden, und schlimm ist der Pfuhl!: Schamloses Feixen von rechts. Aber für die Sünder sind Kleider aus Feuer geschnitten, gegossen wird siedendes Wasser über ihre Häupter, das ihre Eingeweide und ihre Haut schmilzt. Eiserne Keulen sind ihnen: Ein stadtbekannter Bordellchef bricht gröhlend zusammen.
      Mohammeds Antwort ist so simpel wie epochal. Er führt das Pseudonym in die Benimmgeschichte ein und firmiert von nun an unter "Allah", den er zu einem wahren Mister Alleskönner stilisiert. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Hure und den Hurer, geißelt jeden von beiden mit hundert Hieben oder steinigt sie; und nicht soll euch Mitleid erfassen zuwider dem Urteil Allahs, so ihr an Allah glaubt. "Um Himmels willen, wer ist das nun wieder?!" Allah wirft Schrecken in die Herzen der Ungläubigen. So haut auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab. Sie werden im Feuer der Hölle geglüht und damit gebrandmarkt ihre Stirnen, ihre Seiten und ihre Rücken: dies, was wir für euch aufgespeichert; nun kostet, was ihr aufgespeichert! "Ogottogott, das also haben wir aufgespeichert?!" Allah wird die Sünder in Fesseln zusammenkloppeln, in Kleidern von Pech, und das Feuer wird über ihre Angesichter schlagen! "Na, das kann ja >heiter< werden!" Allah ist`s, der euch erschuf aus Ton. Und er ist Allah in den Himmeln und auf Erden. Er kennt euer Geheimnis und Öffentliches und weiß, was er verdient!: "Ja scheißrein, ER kennt unsere Kontoauszüge!"
      Kein Zweifel: "Allah" hat es geschafft. Bereits im März 620 reist er als Stargast zu den Mekkaer Literaturtagen, wo er sich vom traditionell hippen Gewürge der Mitbewerber so betörend abhebt, daß sogar Bonifacius V., unumstrittener Literaturpapst seiner Zeit, ihn im Petersdom empfängt, wo ihn der Benimmtycoon gleich prima niedersäbelt. Ungläubige Kritiker hingegen bestehen darauf, daß Allah schon im zweiten Tourneejahr den Faden verlor und definitiv durchtickte.
      Andere verweisen, wohl mit Recht, auf haarige Äußerungen bereits des ersten Quartals: Siehe, der Anzahl der Monate bei Allah sind zwölf Monate; dies ist der wahrhafte Glauben. Anbrechen läßt er den Morgen, und bestimmt hat er zur Nacht die Ruhe und Sonne und Mond zur Berechnung der Zeit. Deutlich haben wir die Zeichen nunmehr erklärt für verständige Leute. Jene - ihr Lohn ist bei ihrem Herrn; siehe, Allah ist schnell im Rechnen. Am 6.5.622 spricht der steinreiche Chefredakteur der Riadschen Allgemeinen offen von "plagiativer Schülerprosa, zusammengeklaubt aus Thora und Bibel", doch Allah packt ihn souverän am wunden Punkt: Schön ist der Lohn der Wohnung. Diejenigen aber, welche wider Allah sprechen und Verderben auf der Erde anstiften, sie erwartet der Fluch und eine üble Wohnung. Effekt: Die Allgemeine wird zu Allahs eifrigstem Mentor, sie offeriert ihm gar ein Eckchen in der neuen Sonntagszeitung, das indes nicht recht zustandekommt - Allah kann halt immer noch nicht schreiben.


      Nach der Natur ist was anderes: Allah-Büste von George W. Bush

      In der Not kapriziert sich seine Agentur auf Chadidscha, das prominenteste feministische Periodikum des siebten Jahrhunderts. Eine Spruchsammlung des Gurus erscheint, von einer Praktikantin verschriftlicht, als verlängertes Editorial - der Beginn einer für beide Seiten fruchtbaren Zusammenarbeit. Es entstehen Texte voller Zärtlichkeit, voller Zauber und luzider, fast lasziver Poesie. Chadidscha 4/624: Die rechtschaffenen Frauen sind gehorsam und sorgsam in der Abwesenheit ihrer Gatten. Diejenigen aber, für deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet - warnet sie, verbannt sie aus den Schlafgemächern und schlagt sie. Das LeserInnenecho ist überwältigend. Auf Anhieb gewinnt Allah die Wahl zum "Pascha des Monats", immer tiefer dringt er ein in die conditio femina. In einem Sonderheft zur Menstruation konzediert der Charmeur: Die Reinigung ist ein Schaden. Enthaltet euch daher eurer Frauen während der Reinigung. Sind sie jedoch rein, so suchet sie heim, wie Allah euch geboten hat. Eure Frauen sind euch ein Acker. Gehet zu eurem Acker, von wannen ihr wollt. Von einer Affäre zwischen Mohammed und der namensgebenden Verlagschefin munkelt kurz darauf der Boulevard, tatsächlich wird Chadidscha scheinschwanger - "Allah" aber bestreitet vehement und zieht die Zügel in der Nummer 6/624 gleich auch spürbar wieder an: Wer von euren Frauen eine Hurerei begeht, so nehmet vier von euch zu Zeugen wider sie. Und so sie es bezeugen, so schließt die Frau ein in die Häuser, bis der Tod ihr naht; siehe, Allah ist vergebend und barmherzig.

      Fast zwei Milliarden Exemplare des Koran gingen bis heute über den Ladentisch, ein Ende ist zu Recht nicht abzusehen: Hier ist ein Moralist am Werk, der seinen Weg und Stil gefunden hat. O ihr, die ihr glaubt, sprechet nicht >Raina<, sondern sprechet: >Unzurna< und gehorcht - wie die zahlreichen dunklen Stellen eine irisierende, ja irritierende Magie verstrahlen, so bezaubert auch die rund zweitausendmalige Wiederholung der Wendung: Und folget nicht den Fußstapfen des Satans; denn siehe, Allah ist mächtig und weise. Nicht zeugt derlei, wie dem Autor zuzeiten vorgehalten, von Hybris; sondern Allah macht und managt halt, man glaubt`s kaum, praktisch alles: Allah hat euch dienstbar gemacht die Schiffe, daß sie auf seinen Befehl das Meer durcheilen; und dienstbar machte er euch die Flüsse und die Nacht und den Tag. Mehr noch: Allah erschuf alle Tiere aus Wasser; und unter ihnen sind einige, die auf ihrem Bauch und andere, die auf zwei Füßen und andere, die auf vieren gehen; denn siehe, Allah schafft, was er will. Beweis: Und dem Mond, wir bestimmen Stationen für ihn, bis er dem alten dürren Palmstiel gleicht. Nicht geziemt es der Sonne, den Mond einzuholen, und nicht der Nacht, dem Tag zuvorzukommen, sondern alle schweben in ihrer Sphäre.


      "Also, was kommt nach III, ihr räudigen Esel?" Bis zuletzt haderte der Autor mit dem Niveau seiner Fans


      Mohammed "Allah" ist ein aufrüttelndes, ja verstörendes Buch gelungen, ein Buch für Sie und Ihn, für Jung und Alt, für Halbdebil bis Vollhau, ein Benimmschatz wie geschaffen für die Bescherung unterm Christbaum. Denn siehe: O Satans Freunde, wo immer ihr seid, einholen wird euch der Tod, auch wenn ihr wäret in ragenden Türmen.

      *Alle kursiv gesetzten Stellen entstammen der Koran-Übersetzung des VMA-Verlags, Wiesbaden o.J. Aus dem Arabischen von Max Henning, eingeleitet von Ernst Werner und Kurt Rudolph


      Koran - die Errata

      Allahs Skribenten gaben sich bei der Verschriftlichung seiner Sprüche gewiß alle Mühe. Trotzdem schlichen sich einige, meist kleinere Fehler ein, die das Verständnis des Benimmbuchs aber keineswegs schmälern.

      adschza statt Asta
      becka statt Metzger
      dschihad statt Hatschi
      dschinn statt Wodka Lemon
      dschudi statt Jane
      fiqh statt Kuschelsex
      hiddscha statt "Gesundheit!"
      Jacob Ja`uq statt Günther Jauch
      ka`aba statt Kakao
      kismed statt Tartar
      Mekka statt Mokka
      mussalla statt mousse au chocolat
      quba statt Venezuela
      ruku statt Känkuru
      saba statt Grundig
      ssalat statt Hauptgang
      tafsir statt Tafelgeschirr
      tubba` statt Trompete
      zaqqum statt Sakko
      Avatar
      schrieb am 31.12.01 02:21:24
      Beitrag Nr. 17 ()
      @kpk:
      holla-holla-ayatolla!

      Mehr mag ich im Moment nicht posten, ein ellenlanges Posting was ich gerade verfasst habe im Boardnirvana entschwunden. Auf jeden Fall freu ich mich, dass der schoene Thread fortgesetzt wird, und dass wenn demnaechst mein Weckruf kommt, ich mich frischrasiert in die naechste Maschine nach Berlin setzten darf...

      Inshal-al-al-al-la-oh-oh-oh: JR
      Avatar
      schrieb am 11.01.02 11:30:15
      Beitrag Nr. 18 ()
      Man muss sich das mal vorstellen: Ariane Sommer schreibt eine Benimmbibel ....

      Tiefer gehts bestimmt noch ...
      ... aber im Moment erscheint mir das

      HAMMERHART

      technostud ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 02:34:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      @technostud: 1. Gebot: "Immer schön die Beine breit machen".
      :D:D:D
      Abendgebet: "Unser täglich Silikon gib uns heute".

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 10:52:53
      Beitrag Nr. 20 ()
      :D:D:D


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