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    SUNBURST - Tretminen in der Bilanz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.04.01 14:38:14 von
    neuester Beitrag 22.04.01 14:25:49 von
    Beiträge: 10
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      schrieb am 20.04.01 14:38:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      SPIEGEL ONLINE - 20. April 2001, 12:55
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,129298,0…
      Sunburst

      "Von Anfang an auf tönernen Füßen"

      Von Carsten Volkery

      Gewinnwarnung, Insiderhandel, Insolvenz - der Lizenzrechte-Vermarkter Sunburst ist das neueste Skandalunternehmen am Neuen Markt. Bis heute beteuert der Vorstand, von nichts gewusst zu haben. Doch alle Anzeichen sprechen für das Gegenteil.




      "Große Summen inspirieren mich", tönte der frisch gebackene Sunburst-Chef Benjamin Gawlik noch im März. In Interviews gab der 28-Jährige lockere Business-Weisheiten von sich: "Letztendlich ist das alles nur ein großes Spiel."

      Gut einen Monat später ist aus dem großen Spiel ein weiteres Schmierentheaterstück am Neuen Markt geworden: Sunburst brauche vier bis fünf Millionen Mark, um die Liquidität zu sichern, hieß es am Dienstag. Doch nicht einmal diese Summe wollten die Banken dem Hersteller von Merchandising-Produkten (unter anderem Disney und South Park) noch anvertrauen. Daraufhin blieb Sunburst nichts anderes übrig, als am Mittwoch Insolvenzantrag zu stellen.

      Der Antrag kam nicht mehr überraschend, nachdem Sunburst am 21. März bereits eine drastische Gewinnwarnung herausgegeben hatte: Statt eines operativen Gewinns (Ebit) von fünf Millionen Euro müsse man im Geschäftsjahr 2000 voraussichtlich einen Verlust von 9,8 Millionen Euro ausweisen. Die Ad-hoc-Meldung schlug ein wie eine Bombe, denn noch im Februar hatte Sunburst die ursprüngliche Gewinnprognose bestätigt. Der Aktienkurs halbierte sich binnen Stunden.

      Damit nicht genug, wenige Tage später tauchte der Verdacht des Insiderhandels auf: Kurz vor der Gewinnwarnung waren verdächtig viele Aktien verkauft worden. Inzwischen haben Aktionäre den Vorstand verklagt, das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel ermittelt.

      Auch Gawlik steht in der Kritik. Doch der smarte Jung-Chef will nichts von dem anstehenden Debakel gewusst haben. Stattdessen wälzt er alle Schuld auf seine Vorgänger ab: Ex-Vorstandschef Hero Alting und insbesondere Ex-Finanzvorstand Oliver Butke hätten ihn und die Öffentlichkeit unzureichend informiert. Gawlik: "Da ist eine Riesensauerei passiert."

      Doch Gawlik, der seit Mai 1999 als Strategie-Vorstand die Expansion des Unternehmens betrieb, kann die Probleme kaum übersehen haben. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE ist der Zustand des Unternehmens intern schon lange vor der Gewinnwarnung bekannt gewesen. "Die Firma stand von Anfang an auf tönernen Füßen", sagt ein Insider. Niemand habe gewusst, was die Zentrale in Osnabrück eigentlich getrieben habe: "Es gab kein Kerngeschäft." Den Umsatz machten die 14 Tochterunternehmen, die Sunburst in einem Kaufrausch seit 1999 akquirierte.

      Unter den ersten Deals, die Gawlik einfädelte, war ein Vertrag mit EM.TV. Demnach sollte EM.TV alle Lizenzrechte zuerst Sunburst zur Vermarktung anbieten. Dieser Exklusivvertrag mit dem damaligen Börsenliebling Thomas Haffa wurde auch in den Börsenprospekt von Sunburst geschrieben. Das Kalkül ist klar: Der Name EM.TV allein weckte damals schon die Fantasie der Anleger. Doch im Gegenzug hat Sunburst sich bereit erklärt, zwei Lizenzen, für die Vermarktung der Figur Tabaluga und des Oktoberfestes in München, zu einem völlig überteuerten Preis zu kaufen. Eine Investition, die die Bilanz bis heute belaste, so der Insider.

      Auch unter den 14 Töchtern, die laut Gawlik schwarze Zahlen schreiben, finden sich etliche Ausfälle: Die Firma CMT, die mit Tabakshops in deutschen Kinos einen Millionenverlust gemacht hat, wird offiziell als Hauptursache für die korrigierten Zahlen genannt. Doch auch die Beteiligungen am E-Commerce-Anbieter Adori und der US-Shoppingseite Gotmerch.com sind klassische Fehlinvestitionen. Inzwischen distanziert sich Gawlik von Adori, die Beteiligung soll so schnell wie möglich abgestoßen werden. Kein Gewinn in Sicht ist auch bei der Potsdamer Textilfirma Nastrovje, die mit T-Shirts vom Hype der Sendungen "Big Brother" und "Girlscamp" profitieren wollte. Die Firma befinde sich in Auflösung, so der Insider.

      Noch hat der Sunburst-Vorstand nicht aufgegeben. Man verhandelt weiter mit den Banken über Notkredite, um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten. Der Insolvenzverwalter ist optimistisch. Doch die Chancen sinken mit jedem Tag. Schließlich, so spekuliert das "Handelsblatt", dürften noch weitere Tretminen in der Bilanz vergraben sein.
      Avatar
      schrieb am 20.04.01 18:55:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wenn die faulen Eier raus sind, ist der Weg nach oben hin frei!
      Avatar
      schrieb am 20.04.01 19:05:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      klar doch und wie hoch möchten wir gerne?
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 10:28:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      betr. "faule Eier"

      Meine pers. Meinung: Gawlik soll zurücktreten.
      Desto schneller, desto besser.

      Folgende Mail schickte ich ihm heute.
      Vielleicht können sich dem noch andere anschließen,
      weil, -der Fisch stinkt vom Kopf her!




      An Firma
      Sunburst
      z. Hd. des
      Vorstandsvorsitzenden
      Herrn Gawlik


      21.April 2001


      Herr Gawlik, treten Sie zurück!

      Sehr geehrter Herr Gawlik,

      am 10. April stellte ich Ihnen in dem angefügten Brief einige Fragen.
      Keine Antwort ist oftmals auch eine Antwort.

      Im Interesse der Firma Sunburst und einiger Kleinaktionäre fordere ich Sie auf, Ihr Mandat als Vorstandsvorsitzener umgehend aufzugeben und für einen geordneten Übergang in unbelastete Hände zu sorgen.

      Geben Sie der auch von Ihnen in den wirtschaftlichen Niedergang geführten Firma eine allerletzte, wenn auch nur minimale Chance, im bescheidenen Rahmen wieder auf die Füße zu kommen.

      Unter Ihrer Geschäftsführung wird die Firma Sunburst niemals einen Überbrückungskredit durch die Banken bekommen können!

      Nur ein vollkommener Neuanfang unter einer unbelasteten Geschäftsführung eröffnet eine minimale Chance auf die Fortführung der Geschäfte.

      Die Aktionäre werden Ihrer Geschäftsführung zukünftig sicherlich nicht mehr zustimmen.
      Ersparen Sie sich eine Hauptversammlung!
      Treten Sie zurück!
      Das wäre der beste Dienst, den Sie der Firma jetzt noch leisten könnten.

      Mit freundlichen Grüßen














      An Firma
      Sunburst
      z. Hd. des
      Vorstandsvorsitzenden
      Herrn Gawlik

      per Email


      10.04.01


      Entwicklung Firma Sunburst


      Sehr geehrter Herr Gawlik,

      als Aktionär Ihrer Firma seit Anfang 2000, macht mir die Entwicklung der Firma seit Anfang 2001 verständlicherweise große Sorgen.

      Das von Ihnen bei gsc-research gegebene Interview läßt mich ein wenig auf bessere Zeiten hoffen.
      Bei der Fülle von Fragen und Antworten waren jedoch einige Antworten, zu denen ich im folgenden noch Nachfragen hätte.
      Vielleicht sind Sie so freundlich, diese Nachfragen zu beantworten.

      Dankbar wäre ich Ihnen auch für Mitteilung, ob ich meine Fragen und Ihre Antworten bei Wallstreet Online veröffentlichen dürfte, da ich weiß, daß es viele Anleger interessieren würde.

      Im Interview hieß es:

      "Nein, das ist ein weniger schickes, aber dafür praktisches Gebäude. Das Haus am Bahnhof ist von Herrn Alting und Herrn Butke gemeinsam über eine Gesellschaft finanziert worden, und wurde dann an die Sunburst vermietet.
      GSC Research: Aber doch zu marktüblichen Konditionen?
      Benjamin Gawlik: Zu den Konditionen kann ich nichts sagen, aber ich denke, dass es sich hier um den üblichen Rahmen handelt."



      Frage: Wie kann es sein, daß ein Vorstandsvorsitzender diesbezüglich keine Ahnung hat? Es müssen Ihnen doch Mietverträge, mindestens aber Kontoauszüge oder Kontobewegungen zugänglich sein, aus denen Sie diesbezügliche Miet- oder ähnliche Zzahlungen ersehen können.

      Im Interview hieß es:

      "Im Januar letzten Jahres haben wir dann einen weiteren Vorstandsbereich kreiert, das Ressort Lizenzen und Vertrieb. Dieser wurde von Herrn Hermann besetzt. Er ist fast ein Veteran, der Älteste von uns. Und er brachte viel Erfahrung in die Sunburst-Gruppe."

      Frage: Ist Herr Herrmann noch im Vorstand? Falls dem nicht so ist, seit wann und warum ist Herr Hermann nicht mehr Vorstand und wieso wurde dieses als wichtige Unternehmensmeldung nicht publiziert?


      Im Interview hieß es:

      "Das Geschäft Europameisterschaft und Textil-Vertrieb sollte so oder so abgegeben werden. Das war zwischen ihm und mir so abgesprochen. Mir war das Geschäft nicht Merchandising-affin genug, und er wollte dieses Geschäft mit seinem Ausstieg auch privat weiter betreiben.
      GSC Research: Mit den selben Rechten?
      Benjamin Gawlik: Die Europameisterschaft ist ja vorbei.
      GSC Research: Aber für den Vertrieb gehört schon ein gewisses Standing am Markt. Und das ist jetzt weg.
      Benjamin Gawlik: Das ist mit Absicht jetzt weg. Dieses Know-how wollen und brauchen wir nicht.
      GSC Research: Sind hierfür Zahlungen geflossen?
      Benjamin Gawlik: Für die Ausgliederung des Geschäftbereiches hätten Zahlungen fließen sollen. Diese sind aber leider nicht gekommen. Das ist auch mit ein Grund, warum der Jahreabschluss nicht "geklappt" hat. "

      Frage: Sie sagen, daß Know-how der Vermarktung der Europameisterschaft wird nicht mehr benötigt. Bedeutet das, daß der Hoffnungsträger "Vermarktung Fußball Weltmeisterschaft in Deutschland" für Sunburst kein strategisches Ziel mehr ist?

      War es zwischen Ihnen abgesprochen, daß Herrn Alting, möglicherweise mit neuer Firma, versuchen wird dieses "Fußballgeschäft" zu betreiben?
      Könnten die nichtgeflossenen Zahlungen für die Ausgliederung dieses Geschäftsbereiches darin begründet sein, daß Sie das ursprünglich vereinbarte Aktienpaket von Herrn Alting nicht übernommen haben?


      Im Interview hieß es:

      "Ich habe dann am Samstag vor der Meldung ein Gespräch mit Herrn Schwung geführt, in dem er mir mitteilte, dass das Ergebnis nun mehr oder weniger feststehen würde. Er nannte mir die Details zu unserem Problem."

      Frage: Wie erklären Sie die Diskrepanz aus der vorstehenden Aussage zu der Aussage, die Sie am selben Tag, am Samstag, 17. März 2001 17:43 Uhr dem Unterzeichner in einer Email zukommen ließen:

      "...auch von unserer Seite den allgemein verfügbaren Informationen nichts wesentliches hinzugefügt werden könnte."

      Für die baldige Beantwortung der vorstehenden Fragen wäre ich Ihnen dankbar.

      Mit freundlichen Grüßen
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 17:16:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Phantasie auf die Kredite wird den Wert pushen.

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      Avatar
      schrieb am 21.04.01 17:18:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das hat Sunburst gar nicht nötig, da die Tochterunternehmen der Reihe nach profitabel sind.
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 18:54:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      Bis auf diese beschissene Tabakgeschichte, die für die Miesen verantwortlich ist, wenn die raus ist, sehen wir auch wieder 10+ Kurse.
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 19:12:48
      Beitrag Nr. 8 ()
      Laßt uns erstmal auf die Zusicherung des Kredites warten, dann geht es weiter.
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 23:41:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Pah, Sunburst kriegt nicht mal 5 Millionen Mark von den Banken, die das Geld sonst doch immer recht locker in der Hose haben, zusammgekratzt. Dieses Statement aus dem Spiegel sollte doch eigentlich Auskunft genug darüber sein, wie es mit Sunburst weitergehen wird!!!

      Oder??
      Avatar
      schrieb am 22.04.01 14:25:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hallo,

      Frage: Hat von Euch einmal, jemand versucht
      die Personaltante der Sunburst in München zu kontaktieren?

      Auf Anfragen kommt kein Feedback und dies ist nicht
      sauber!

      Danke und Grüße,
      SirTom

      P.S. Antworten auch gern in mein eMail Postfach.


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