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    Parsytec HV 24.4.01 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.04.01 21:31:24 von
    neuester Beitrag 04.05.01 21:37:27 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 27.04.01 21:31:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ordentliche Hauptversammlung – Aachen, 24.04.2001
      Seite 1

      Rede Herr Kübler, Vorstandsvorsitzender Parsytec AG
      Es gilt das gesprochene Wort
      Sehr geehrte Aktionäre und Gäste,
      meine Vorstandskollegen Herr Geisen und Herr Dr. Freytag und ich freuen uns sehr über
      Ihr zahlreiches Erscheinen. Auch im Namen aller Mitarbeiter heißen wir Sie zur zweiten
      ordentlichen Hauptversammlung der Parsytec AG ganz herzlich willkommen.
      Das Geschäftsjahr 1999/00 und das Rumpfgeschäftsjahr 2000 waren für die operative
      und strategische Weiterentwicklung der Parsytec sehr wichtig:
      1. Mit einem Weltmarktanteil von über 60% (gemessen an allen weltweit
      vergebenen Aufträgen) hat Parsytec seine führende Stellung in der Stahl-Oberflächeninspektion
      gut behauptet.
      2. Gleichzeitig konnte die Gesellschaft das noch junge Papiergeschäft als zweiten
      gleichwertigen Wachstumstreiber etablieren. Nach nur 20 Monaten beläuft sich
      hier der Weltmarktanteil auf etwa 25%.
      3. Anders als noch im Geschäftsjahr 1998/99 wächst Parsytec jetzt auch
      international: so stammen fast drei Viertel der in 2000 erzielten Umsätze aus dem
      Ausland. Mit der damit vollzogenen Internationalisierung hat die Gesellschaft
      einen wichtigen Meilenstein ihrer ambitionierten Wachstumsstrategie erreicht.
      4. Im vergangenen Geschäftsjahr hat Parsytec sein Produktportfolio zur Erhöhung
      des Kundennutzens vertieft. Mit HTS4 wurde eine neue Produktgeneration
      fertiggestellt, die nach Anlaufverzögerungen jetzt in die Serienlieferung geht.
      Wichtig zum Verständnis von Parsytec ist, dass die Gesellschaft das starke Wachstum in
      einem konservativen und nur gering wachsenden Umfeld erreicht. Denn mit der
      Bahnwarenindustrie, d.h. der Bandstahl-, Aluminium-, Papier- und Kunststofffolien-Produktion,
      adressiert Parsytec eine vielfach unterschätzte „Old Economy“. Aber gerade
      die schiere Größe dieser Industrie, welche ein weltweites Produktionsvolumen von
      jährlich 822 Milliarden DM hat, eröffnet der Parsytec eine große Chance: In dieser
      großen Industrie entscheiden kleine Fehler. So verursachen Oberflächenqualitäts-Defekte
      von nur wenigen Quadratmillimetern Preisvariationen von bis zu 30%.
      Und genau an dieser zentralen und entscheidenden Wertschöpfung dieser Industrie
      setzen die Softwarelösungen von Parsytec an. Das heutige Kerngeschäft ist die
      Seite 2
      Oberflächeninspektion, d.h. die „reine“ Ermittlung präziser und vollständiger Ober-flächenqualitätsdaten.
      Die Parstyec-Inspektionssoftware wird erstmals dem komplexen
      Problem der Bahnwarenindustrie gerecht: erstens hohe Produktionsgeschwindigkeiten
      von 50 km/h bis 150 km/h, zweitens kleine Fehler von wenigen Quadratmillimetern und
      drittens viele verschiedene Fehler (bspw. 25 bis 50 Fehlertypen bei Bandstahl). Da eine
      fehlerfreie Produktion aus Wirtschaftlichkeits-Gründen gar nicht möglich ist, erweist sich
      für die Bahnwarenproduzenten nicht die Entdeckung einzelner Fehler als entscheidend,
      sondern vielmehr die komplexe Einstufung („Grading“) des kompletten Halbfertigfabrikats
      (Stahl-Coil bzw. Papier-Tambour). Dazu bietet die Gesellschaft eine komplette
      Produktlösung an, welche die Software, die benötigte Massenmarkt-Hardware und das
      hoch-wertschöpfende Customizing beinhaltet, d.h. die Anpassung der Software an
      individuelle Material- und Defekttypen der Kunden. Mit dieser Technologie erschließt sich
      Parsytec einen weltweiten Markt, für den A.T. Kearney für dieses Jahrzehnt sehr hohe
      Wachstumsraten prognostiziert.
      Doch für die Gesellschaft ist es nicht nur wichtig, in einem langfristig lukrativen
      Wachstumsmarkt tätig zu sein. Vielmehr ist es entscheidend, in einem solchen Umfeld
      starke Barrieren gegen den Wettbewerb frühzeitig etabliert zu haben: Während die
      heutigen Wettbewerber weitgehend aus dem Bereich Messtechnik statt Produktivitäts-Software
      kommen und sie damit aus Kundensicht keine vollständige Problemlösung
      erzielen, haben potenzielle zukünftige Wettbewerber kein oder nur beschränktes
      Bahnwaren-Spezialwissen. Damit würde eine Anpassung ihrer Lösung an die Spezifika
      dieser Industrie entweder begrenzt sein oder hohe Investitionen erfordern. Wichtigste
      Barriere ist aber, dass Parsytec mit einem Weltmarktanteil von über 60% den weltweiten
      Standard gesetzt hat. Darüber hinaus baut Parsytec seinen erheblichen
      Entwicklungsvorsprung durch die bei Software schnelleren Innovationszyklen aus. Diese
      hervorragende Positionierung ermöglicht die Verfolgung einer zweidimensionalen
      Strategie: einerseits die horizontale Durchdringung aller vier Zielmärkte (Bandstahl,
      Papier, Aluminium, Plastik) und andererseits die vertikale Erweiterung des
      Produktportfolios. Dabei wird die bestehende Inspektionslösung mit zusätzlichen
      Software-Modulen zur oberflächenqualitätsbezogenen Produktionsoptimierung im Laufe
      der nächsten Jahre zu einer Supply Chain Optimization-Suite weiterentwickelt. In der
      Verfolgung dieser Strategie konnte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 1999/00 und im
      Rumpfgeschäftsjahr wichtige Meilensteine erreichen: Beispielsweise hat Parsytec
      erstmalig Blockaufträge von führenden Stahlproduzenten erhalten, welche die
      Gesellschaft als frühe Beispiele eines sich in den kommenden Jahren bildenden
      Tornado-Mechanismus ansieht. Gleichzeitig hat Parsytec mit einem Auftrag des
      Edelstahl-Weltmarktführers den Einstieg in die vertikale Vertiefung des Produktportfolios
      geschafft. Darüber hinaus sind im Papiersegment heute bereits 5 der 10 größten
      Papierhersteller Kunde von Parsytec. Dank dieser verlässlichen „Execution“ der
      Seite 3
      eingeschlagenen strategischen Marschroute und der Erfüllung der Kapitalmarkt-schätzungen
      hat der Kurs der Parstec-Aktie den Neuer-Markt-Index seit Beginn des
      Geschäftsjahres 1999/00 immerhin noch um 100% outperformt.
      Aber lassen Sie uns den Blick auf die drei zentralen Herausforderungen der Parsytec im
      Jahr 2001 richten. Dies sind:
      1. Starten einer weltweiten Marketing-Offensive, um auf die kommende „Tornado“-Marktwachstumsphase
      hinzuarbeiten.
      2. HTS4 voll in die Serienlieferung bringen, um maximale Margenvorteile in der
      Wettbewerbsauseinandersetzung zu erzielen.
      3. Eine effiziente Infrastruktur schaffen, indem die Organisation voll auf den
      Kundennutzen ausgerichtet wird.
      Was bedeutet dies nun konkret? – Üblicherweise entwickeln sich High-Tech-Märkte
      immer in einem artverwandten Muster. So werden neue Technologien zunächst von
      Technologie-Enthusiasten, im Anschluss von Visionären gekauft, deren Fokus auf der
      Technik an sich liegt. Wenn nahezu alle Visionäre die entsprechende Technologie
      besitzen, setzt eine Phase ein, die „Chasm“ genannt wird. Zur Überwindung dieses
      Chasm müssen Unternehmen zunehmend diejenigen Kunden im Markt adressieren, die
      weniger an der Technik als am Produktionsnutzen interessiert sind. Danach kann sich
      ein neuartiges Produkt als eine von den sogenannten Pragmatikern als notwendig
      angesehene Infrastruktur-Investition etablieren. Weil diese sogenannten Pragmatiker die
      größte Anzahl aller Marktteilnehmer darstellen, setzt dann eine beschleunigte
      Marktwachstumsphase ein, die auch Tornado-Phase genannt wird. Entsprechend
      adressiert Parsytec zunehmend die Value-Entscheider und startet dafür im Juni 2001
      eine weltweite Marketing-Offensive. In gewissem Sinne wird damit der Profitabilitäts-Wettbewerb
      unter den Produzenten weiter beschleunigt.
      Gleichzeitig werden mit der neuen Produktgeneration HTS4 neuartige Margen- und
      Effizienzvorteile erschlossen. Denn HTS4 ist weit mehr als „nur“ neue Technologie, die
      natürlich auch HTS4 bietet. Mit HTS4 macht sich Parsytec zusätzlich Fortschritte im
      Multimedia-Massenmarkt zu Nutze und muss zukünftig weniger Server-PCs pro Kamera
      einsetzen. Daraus resultiert eine Margenverbesserung. Als drittes und wichtigstes
      Element wird HTS4 durch die Verwendung des Know-hows und der Daten aus über 70
      Projekten für alle Stahl-Linientypen vorkonfiguriert ausgeliefert. Damit kann die
      Gesellschaft das personalintensive Customizing zunehmend reduzieren, die
      Projektlaufzeiten verkürzen und damit Skaleneffekte intensivieren. Dieser deutliche
      Effizienzgewinn in der Projektdurchführung spiegelt sich auch in einer veränderten Organisationsstruktur wider. Denn heute verfügt Parsytec über auf die Stahl-Linientypen
      spezialisierte Expertengruppen, die ein noch tieferes Verstehen der
      Produktivitätsmechanismen beim Kunden gewährleisten. Damit führt HTS4 insgesamt zu
      einer Erhöhung der Organisationseffizienz.
      Ein wichtiger Treibstoff zur vollen Entfaltung dieser Organisationseffizienz ist das heute
      zu beschließende Mitarbeiter-Aktienoptionsprogramm. Denn Effizienz funktioniert nur in
      der Breite: Nur eine umfassende Beteiligung aller Mitarbeiter am zukünftigen Erfolg
      sichert die maximale gemeinsame Entschlossenheit. Diese Entschlossenheit ist eine
      elementare Stärke der heutigen Parsytec durch eine bereits 1992/94 etablierte, äußerst
      vitale Aktionärskultur. Aber das zu erwartende starke Unternehmenswachstum bringt
      viele neue Mitarbeiter in die Organisation, die wieder umfassend beteiligt werden
      müssen. Daher will die Gesellschaft mit dem neuen Mitarbeiter-Aktienoptionsprogramm
      den 92er-Erfolg wiederholen. Damals hatten die Parsytec-Anteilseigner 10% des
      gesamten Firmenwertes bereit gestellt, um das erste große und langfristige Mitarbeiter-Aktienoptionsprogramm
      zu starten: umgesetzt in MAB I und II. Damals dachte niemand,
      dass Parsytec einmal eine 700 Mio DM-Unternehmung (Marktkapitalisierung) sein
      würde, aber jeder hatte die Chance, am Erfolg zu beteiligt zu werden. Dies hat dazu
      geführt, dass aus der damaligen 10%igen Verwässerung bis heute eine 5000%-Wertsteigerung
      geworden ist. Da die Zukunft immer heute beginnt, wird die Gesellschaft
      mit dem neuen Optionsprogramm unmittelbar starten. Gleichzeitig sichert seine
      Fristigkeit bis 2009 eine lang anhaltende Wirkung. Erneut erhält jeder die Chance, am
      gemeinsamen Erfolg teilzuhaben: Mitarbeiter (93%) sogar deutlich stärker als der
      Vorstand (7%). Auf diese Weise werden wiederum alle aktuellen und neuen Parsytec-Mitarbeiter
      auf den Shareholder Value eingeschworen – zum maximalen Nutzen aller
      heutigen Aktionäre.
      Mit dieser Stärkung der Durchschlagskraft der kompletten Organisation wird im
      Geschäftsjahr 2001 erstens die Weltmarktführung in Stahl weiter befestigt, um eine
      bestmögliche Ausgangsposition für den Tornado-Markt zu schaffen. Zweitens wird die
      Gesellschaft im Papiergeschäft auf der Überholspur bleiben, um vor Ende 2002 die
      Weltmarktführung zu erreichen. Drittens schließlich sollen die mit HTS4 angestrebten
      Effizienzerhöhungen und neuen Prozesse maximal entfaltet werden.
      Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und übergebe nun
      das Wort an unseren Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Herrn Waldemar Jantz.

      Ende der Rede


      So, bleibt noch anzumerken, dass von der HV, ihren Ergebnissen, Abstimmungen und Details bisher nichts über die Ticker kam und der Kurs sich um 25 bis 30 % seitdem nach oben bewegt hat. Jetzt kann sich ja jeder seine eigenen Gedanken über die Zukunft dieser Aktie machen.

      Viel Spass
      schäff

      (Ach ja, zuletzt beinahe vergessen: Das ganze ist nachzulesen auf der homepage von Parsytec.)
      Avatar
      schrieb am 30.04.01 09:02:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      War schon ein bisschen spät am Freitag
      Also noch einmal up!
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 14:45:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo!
      Unter http://www.gsc-research.de/hvberichte/neuermarkt/artikel/200… gibt es einen Bericht über die Parsytec HV. Ebenfalls bei www.gsc-research.de : ein Interview mit dem Parsytec Vorstand Herrn Kübler.

      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 21:37:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wieso in die Ferne klicken, wenn das Gute ist kopiert so nah (uuuaahhh!!!) Hier also der Bericht von der HV, zu finden bei o.g. link von gsc-research. Viel Spass beim Lesen und mit er Aktie sowieso.



      Parsytec AG (WKN: 508990)

      Strasse : Auf der Hüls 183 Segment : Neuer Markt
      PLZ : 52086 Telefon : 0241/9696-0
      Ort : Aachen Fax : 0241/9696-500
      Land : Deutschland Homepage : Klick hier
      Branche : Software Email : Klick hier
      IR : Dr. Martin Karlowitsch


      HV-Bericht Parsytec AG



      Transparenz - für viele Unternehmen ist dies nur ein leeres Schlagwort. Ist es doch beispielsweise so, dass zwar am Neuen Markt den Unternehmen gewisse Kriterien hinsichtlich der Transparenz vorgegeben sind, dass diese jedoch in der Praxis oft geschickt umgangen werden. Als geradezu herausragend kann man die Transparenz bei der Parsytec AG bezeichnen, denn diese führt beispielsweise im Geschäftsbericht alle Aufträge der Firma einzeln auf.
      Diese Transparenz manifestiert sich auch am Firmensitz der Gesellschaft, wo selbst das Büro des Vorstandsvorsitzenden nur durch eine Glaswand vom Foyer abgetrennt ist, wie der Autor dieses Berichts bei einem Termin mit der Firma (siehe hierzu auch das Interview von GSC Research) feststellen konnte.

      Oft haben freie Aktionäre ein mulmiges Gefühl, wenn sie den Namen „Roadshow“ hören. Bei der Parsytec, welche im Bereich der Oberflächenanalyse von Bahnstahlware tätig ist, wird den Fondsmanagern genau das gesagt, was den freien Aktionären auch auf der Hauptversammlung mitgeteilt wird. Absolut offen ging es dann auch bei der HV der Parsytec AG am 24. April 2001 in Aachen zu.

      Neben ca. 300 Aktionären folgte auch Philipp Steinhauer für GSC Research der Einladung zur HV, welche sowohl über das letzte abgelaufene Geschäftsjahr (1.10.1999 bis 31.9.2000) als auch über das Rumpfgeschäftsjahr (1.10.2000 bis 31.12.2000) der Gesellschaft zu beschließen hatte.


      Bericht des Vorstands

      Nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende Waldemar Jantz (er ist Partner der VC-Gesellschaft Target Partners und war vorher für TVM, den Finanzier der Parsytec, tätig) die Anwesenden begrüßt hatte, ging er auf die üblichen Formalitäten ein und stellte kurz den neuen Vorstand Lutz Freytag vor. Dieser war nach mehreren Stationen, unter anderem bei Mc Kinsey, lange Jahre bei der börsennotierten Stinnes AG tätig.

      Hiernach trat der Vorstand Falk Kübler ans Rednerpult. Dieser begann seine Ausführungen mit der Feststellung, dass es der Parsytec innerhalb von drei Jahren gelungen ist, eine klare Führungsposition auf dem Weltmarkt bei der Oberflächenanalyse von Stahlwaren zu erarbeiten. Nun sei es auch gelungen, den Bereich Papier als gleichwertigen Wachstumstreiber zu etablieren. Außerdem habe man die Internationalisierung weiter erfolgreich vorangetrieben. Dies sei sehr wichtig, da viele kleine Firmen hieran schon scheiterten.

      Dann bot Herr Kübler einen Überblick über das Geschäft der Parsytec AG. Die Bahnwarenindustrie sei mit 822 Mrd. DM Umsatz eine riesige Branche. Man habe sich nicht auf das Segment für die Endkunden konzentriert, man setze vielmehr „an den Wurzeln“ an. In diesem Jahrzehnt sehe man keine Wachstumsgrenzen in diesem Bereich.

      Durch den Einsatz von Produkten der Parsytec könnten Preiseinsparungen von 30 Prozent erzielt werden. Da beispielsweise der Stahl mit bis zu 150 Stundenkilometern produziert wird und die 50 verschiedenen Produktionsfehler meist nur einen Millimeter groß sind, sei schon ein gewisses Know-how erforderlich, um mit den Erzeugnissen der Parsytec mithalten zu können.

      Dabei analysiert die Software von Parsytec nicht nur die im Produktionsprozess vollkommen normalen Fehler, sondern sie klassifiziert automatisch die Coils (Stahlrollen), so dass diese auch zum höchst möglichen Preis verkauft werden können. Weltweit werden Bahnstahlwaren im Volumen von 422 Mrd. DM produziert, gefertigt werde an 3.340 Standorten, so Herr Kübler. Dabei seien 1999 erst 7 Prozent aller Produktionsanlagen mit Systemen zur Oberflächeninspektion ausgestattet. Eine Studie von A.T. Kearny gehe davon aus, dass dieser Anteil bis zum Jahr 2005 auf 59 Prozent gesteigert werden kann.

      Im Folgenden betonte Herr Kübler die starke Marktposition der Parsytec AG. So sei man im Bereich Bahnstahlwaren mit einem Anteil von 60 Prozent Weltmarktführer, im erst später dazugekommen Papierbereich habe man einen Marktanteil von 25 Prozent. Die Parsytec AG analysiere fortlaufend ihre Position, und man sehe derzeit hohe Barrieren für die Wettbewerber.

      Laut Herrn Kübler steht man derzeit vor allem in Konkurrenz zur Cognex, welche man innerhalb kurzer Zeit überholt habe. Weitere Konkurrenten seien Inhouse-Lösungen, unter anderem von ABB. Im Gegensatz zu Parsytec arbeiten aber alle diese Lösungen mit einem Ansatz bei der Messtechnik, während bei Parsytec die Software im Vordergrund steht.

      Doch trotz dieser guten Wettbewerbsposition sei man hellwach, und man analysiere auch potenzielle zukünftige Wettbewerber. Hier könnte sich durch den Bereich Supply Chain Management, in welchem Anbieter wie i2 Technologies, Siebel Systems und Aspen Technologies tätig sind, zukünftige Konkurrenz entwickeln. Doch diese hätten nicht das nötige Know-how für die Qualitätsdaten der Oberflächen, so Herr Kübler.

      Während diese Anbieter also in den Markt von „oben“ eintreten könnten, auch wenn dies aufgrund der hohen Hürden schwierig werden würde, versuche die Parsytec AG selbst, ihren Markt nach „oben“ auszuweiten. So wolle man langfristig auch im Bereich Supply Chain Optimization tätig werden (mehr zu diesem Aspekt erläuterte Herr Kübler später unter dem Aspekt der Bowlingbahn-Strategie).

      Inzwischen habe die Parsytec AG im Markt der Oberflächenanalyse bei Bahnstahl solch eine starke Position, dass man hier Standards setzen könne. Diese Position könne man ein wenig mit der von Microsoft vergleichen. Herr Kübler erläuterte, dass dies vor allem auf den Entwicklungsvorsprung mit der aktuellen vierten Produktionsgeneration HTS4 zurückzuführen ist. Vor allem wegen der hohen Produktionsgeschwindigkeit von Stahl habe man diesen Wettbewerbsvorteil.

      Die starke Wettbewerbssituation, der technologische Vorsprung und die Vorteile durch den Einsatz von HTS4 werden es Parsytec ermöglichen, die Preise zu erhöhen. Man sei zu der Überzeugung gekommen, dass sich im Markt der Oberflächenanalyse für Bahnwaren ein „Tornado Effekt“ entwickeln könnte, ein ähnlicher Vorgang, welcher auch bei Computern zu beobachten war und der dazu führen wird, dass der Einsatz von entsprechenden Lösungen Standard werden kann. Von diesem Trend wolle man zusätzlich durch eine vertikale und horizontale Expansion profitieren.

      „Wir verfolgen eine Bowlingbahn-Strategie“, erklärte Herr Kübler im Hinblick auf die Expansionspläne der Gesellschaft. Neben der Ausweitung des Geschäfts auf die verwandten Märkte Papier, Aluminium und in Zukunft auch Kunststofffolien wolle man auch nach „oben“ wachsen, das Geschäft also in Richtung Prozessoptimierung erweitern. So sei man im Bereich von Oberflächen-Prozesssteuerung und Yield Management aktiv geworden, und künftig werde man auch Lösungen für die Supply Chain Optimization (SCM) anbieten.

      Nun kam Herr Kübler auf die Meilensteine seit der letzten Hauptversammlung zu sprechen. Man habe es geschafft, im neu eingerichteten Geschäftsbereich „Papier“ fünf der Top 10-Hersteller als Kunde zu gewinnen. Außerdem habe man es bereits nach 20 Monaten Aktivität auf 25 Prozent Weltmarktanteil bringen können.

      Blockaufträge im Bereich „Stahl“ stimmen zuversichtlich, dass der angesprochene Tornado- Effekt eintreten könnte. Zudem konnte ein erster Auftrag für eine Supply Chain Optimizing abgeschlossen werden. Mit Herrn Freytag habe man einen CFO (Finanzvorstand) gewinnen können, welcher in geradezu idealer Weise Erfahrungen der New und Old Economy in einer Person vereinigt.

      „Wir mussten registrieren, dass der Kapitalmarkt starke Ausschläge nach oben und unten kennt“, meinte Herr Kübler bezüglich der Kursentwicklung der Parsytec-Aktie. Er glaube aber, dass die meisten Aktionäre ihr Investment längerfristig angegangen sind. Außerdem habe man in jeder Periode den Nemax outperformt. 90 Prozent aller Mitarbeiter seien Aktionäre, wobei die meisten schon seit 1994 dabei seien. Es herrsche eine sehr vitale Aktionärskultur im Unternehmen vor.

      Bezüglich des laufenden Geschäftsjahres teilte Herr Kübler mit, man wolle auf der Produktseite HTS4 voll zur Serienfertigung bringen, so dass man hier eine Steigerung der Effizienz erwarten könne. Außerdem wolle man in diese Jahr eine Marketingoffensive starten, um den sich abzeichnenden Tornado-Effekt anzustoßen.

      Derzeit sei abzusehen, dass die im Moment vor allem von „Visionären“ (auch Early Adopters) benutzten Produkten der Parsytec nach und nach auch von „Pragmatikern“ genutzt werden, und genau diesen Übergang müsse man aktiv gestalten, denn hier setze der Tornado-Effekt ein. Mit der im Juni anlaufenden Werbekampagne setze man auf die „Value Entscheider“ in den Unternehmen. Genau so, wie derzeit neue Arbeitsplätze standardmäßig mit Computern ausgerüstet werden, wolle man den Einsatz von Produkten der Parsytec zum Standard machen, da diese objektiv die Produktivität erhöhen.

      Zudem hoffe man, mit HTS4 den technologischen Vorsprung weiter auszuweiten. Nun seien weniger Computer pro Kamera nötig, da man vom Fortschritt im Multimedia-Massenmarkt profitieren könne, so Herr Kübler. Die gesamte Hardware, die für die Produkte der Parsytec eingesetzt wird, seien Standardprodukte. Den Customizing Prozess (Anpassung des Produkts beim Kunden, dauert ähnlich wie die SAP-Integration eine gewisse Zeit) wolle man durch Vorkonfiguration verkürzen, Ziel seien hier vier Monate.

      Im Hinblick auf das zu beschließende Optionsprogramm betonte Herr Kübler, Effizienz könne nur in der Breite funktionieren, deshalb sollten alle Mitarbeiter am Erfolg beteiligt werden. Seit dem ersten Optionsprogramm 1992/94 habe man eine sehr gute Aktionärskultur im Unternehmen aufbauen können. Durch das Unternehmenswachstum habe man viele neue Mitarbeiter gewonnen, die nun ebenfalls von einem Optionsprogramm profitieren sollten. Man wolle den Erfolg des 92er-Programms wiederholen.

      Damals wurden 10 Prozent der Unternehmensanteile an die Mitarbeiter ausgegeben, und es habe keiner ahnen können, dass das Unternehmen einmal einen Marktwert von 700 Mio. DM haben wird. Jeder habe sich damals beteiligen können, und viele haben dabei auf eine Wertsteigerung ihres Investment um den Faktor fünf gehofft, ein „Träumer“ habe gar vom Zwanzigfachen geredet. Tatsächlich sei eine Steigerung um das Fünfzigfache eingetreten.

      Nun wolle man ein neues Programm starten, welches langfristig bis zum Jahr 2009 laufen soll. Dabei werde man den Fokus auf die Breite legen, denn 93 Prozent der Optionen seien für die Mitarbeiter vorgesehen, nur sieben Prozent für den Vorstand (allerdings behielt man sich laut später geänderter Tagesordnung das Recht vor, diesen Verteilerschlüssel zu ändern). Dies seien fast sozialistische Zustände, so Herr Kübler scherzhaft. Man wolle die Mitarbeiter auf Shareholder Value einschwören, wozu ein sehr breit gefächertes Ausübungsmodell beitragen soll.


      Allgemeine Aussprache

      Im Anschluss an die Ausführungen von Herrn Kübler meldete sich Herr Hechtfischer für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort. Dieser lobte die angesprochene Bowlingbahn-Strategie. Weniger schön finde er, dass ein Käufer der Anlagen von Parsytec schon im ersten Jahr das Anderthalbfache der Kosten einsparen kann. Hier stelle sich für ihn die Frage, ob man die Anlagen nicht zu billig verkauft.

      Im Bereich das Bahnstahls habe man alles richtig gemacht, auch wenn die Umstellung auf HTS4 länger dauere als gedacht. Im Bereich „Papier“ fehle ihm jedoch die klare Ausrichtung, meinte Herr Hechfischer. Nun sei man durch eine Beteiligung an einem spezialisierten Hersteller (NANOSystems Messtechnik GmbH) auch in den Bereich „Kunststoff“ eingetreten. Hier frage er sich, ob man die Call Option zur kompletten Übernahme der Firma ausüben möchte.

      Als nächster Redner meldete sich Herr Lompa von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) zu Wort. Dieser merkte an, derzeit sei das Geschäft der Gesellschaft stark von Blockaufträgen geprägt. Die Darstellung des Unternehmens könne man mit Recht als „schonungslos“ bezeichnen, denn alles werde offengelegt. Das zu beschließende Optionsprogramm sei jedoch nicht aktionärsfreundlich, auch wenn sich Mitarbeiterbeteiligungs-Modelle generell positiv auswirkten. Man müsse das Optionsprogramm an die Gepflogenheiten des Kapitalmarkts anpassen.

      So kann es nach Ansicht von Herrn Lompa nicht sein, dass nachträglich der Verteilerschlüssel geändert werden kann. Außerdem solle der Ausübungskurs von mehr als einem Kurs bestimmt werden. Hierdurch entstehe der Eindruck, dass man sich Gestaltungsmöglichkeiten offen lassen möchte. Auch das Erfolgsziel zur Ausübung der Optionen sei zu niedrig. Dennoch habe Parsytec eine Offenheit, die andere Gesellschaften vermissen lassen, und gerade deswegen solle man alle Spekulationen vermeiden. Deshalb plädiere er dafür, dass die entsprechenden Tagesordnungspunkte korrigiert werden.


      Antworten

      Die Fragen der beiden Aktionärsvertreter wurden von Herrn Kübler beantwortet. Bezüglich des Preises der Parsytec-Anlagen betonte er, man müsse dem Kunden immer den größeren Vorteil geben. Wenn man mit dem eigenen Heimcomputer 100.000 DM verdiene, dann könne auch nicht der Händler kommen und hiervon 20.000 DM haben wollen. Aber man wolle die Anlagen sukzessive im Preis erhöhen, was teilweise auch schon geschehen sei. Schließlich habe man den durchschnittlichen Verkaufspreis zum Zeitpunkt des Börsengangs von einer Mio. DM auf 1,5 Mio. DM erhöht.

      Bei HTS4 habe man stark auf Outsourcing gesetzt, und man habe sich dabei insofern verschätzt, als den Produzenten vor Produktionsbeginn die Dokumentation vollständig vorliegen sollte. Dies habe zu der Verzögerung beigetragen. Im Hinblick auf das Papiergeschäft erklärte Herr Kübler, man sei hier viel stärker gewachsen als geplant. Derzeit habe man einen Marktanteil von 25 Prozent bei geplanten 20 Prozent.

      Im Kunststoffbereich sei man erst einmal eine Minderheitsbeteiligung eingegangen, man könne aber jederzeit die Call Option ausüben und die Firma komplett übernehmen. Eine Put Option auf Seiten der jetzigen Besitzer gebe es nicht.

      Laut Herrn Kübler wird die Aktie inzwischen von 12 Investmentbanken gecovert, was weit über dem Durchschnitt am Neuen Mark liege. In Aachen werde man nur von AIXTRON übertroffen, aber die seien Parsytec ohnehin immer zwei Jahre voraus. Man fühle sich der angelsächsischen Investmentkultur verbunden, welche die Publizierung von bestimmten Planzahlen verbietet.

      Da Parsytec viele ausländische Aktionäre hat, wolle man vor allem die Planungen der Research-Berichte kommunizieren. Zu einer möglichen Dividende meinte er, hieran denke man derzeit nicht. Schließlich hätten die meisten Aktionäre vor allem ein Interesse an einem steigenden Unternehmenswert. Microsoft habe beispielsweise noch nie eine Dividende gezahlt.

      Optionsprogramme seien generell ein schwieriges Thema, meinte Herr Kübler, und man gehe immer das Risiko ein, etwas falsch zu machen. So habe die SAP mit ihrem aufwendigen Star Programm (welches SAP die Bilanz verhagelt hatte) Probleme gehabt. Mit Herrn Lücking als Geschäftsführer der Mitarbeiter-Beteiligungsgesellschaft habe man einen Mitarbeiter (als Vertreter der Anteilseigner, nicht als Arbeitnehmervertreter) im Aufsichtsrat. Gerade die Arbeitnehmer wünschten ein langfristiges Programm, da man sehr gute Erfahrungen mit dem alten Programm gemacht habe.

      Man habe sich von erstklassigen Beratern beraten lassen, so beispielsweise von Arthur Andersen. Dabei habe man bei der Ausgestaltung des Optionsprogramms vor allem auf eine größtmögliche Flexibilität Wert gelegt, auch wenn man nicht daran denke, etwas zu ändern. Der Ausübungspreis müsse aufgrund der Bilanzierung in US-GAAP von einem Kurs bestimmt werden, betonte Herr Kübler, und dieser müsse so gestaltet sein, dass die Optionsbesitzer voll von einer Kurssteigerung der Aktie profitieren. Man brauche bei den Mitarbeitern eine Mischung aus zwei Dritteln Gier und einem Drittel Angst.


      Weitere Diskussion

      Hierauf meldete sich Herr Lompa nochmals zu Wort und erklärte, jetzt liege es an der Parsytec AG, eventuelle Fehler beim Optionsproramm im Vorfeld zu korrigieren. Die Möglichkeit, den Verteilerschlüssel nachträglich zu ändern, stehe mit dem Aktiengesetz in Konflikt, hier riskiere man in einem gewissen Maße eine Anfechtungsklage. Deswegen solle man auf die Flexibilität verzichten und aus Sicherheitsgründen den entsprechenden Passus ersatzlos streichen.

      Auch sollte man den Ausübungspreis unbedingt an mehreren Tagen ermitteln, da es ein Leichtes sei, den Aktienkurs in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Außerdem solle man den Ausübungspreis höher legen, da Optionen als Belohnung zu sehen seien. Hier schlug Herr Lompa eine Wertsteigerung von insgesamt 30 statt 15 Prozent vor. Zu diesen drei Punkten formulierte Herr Lompa Anträge, und er bat, über diese vor dem entsprechenden Tagesordnungspunkt abzustimmen. Diesem Begehren wurde von Herrn Jantz stattgegeben.

      Daraufhin betonte Herr Kübler noch einmal, ein Missbrauch der Änderungsmöglichkeit beim Verteilerschlüssel sei in keiner Weise angedacht worden. Man werde sich dem Vorschlag von Herrn Lompa anschließen und dafür plädieren, den entsprechenden Absatz ersatzlos zu streichen. Den beiden anderen Änderungsvorschlägen werde man sich aber nicht folgen. Die Feststellung des Ausübungskurses über einen längeren Zeitraum bedeute nach US-GAAP einen erheblichen Aufwand.


      Abstimmungen

      Nachdem die Präsenz mit 66,86 Prozent des Grundkapitals bekannt gegeben worden war, wurde über die Tagesordnung (TOP 2: Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 1999/2000, TOP 3: Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 1999/2000, TOP 5: Entlastung des Vorstands für das Rumpfgeschäftsjahr 2000, TOP 6: Entlastung des Aufsichtsrats für das Rumpfgeschäftsjahr 2000, TOP 7: Wahl des Abschlussprüfers, TOP 8: Schaffung eines bedingten Kapitals, TOP 9: Zustimmung zum Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft) abgestimmt.

      Bevor man zum Tagesordnungspunkt acht (Schaffung eines bedingten Kapitals für ein Optionsprogramm) kam, wurde über die Änderungsvorschläge von Herrn Lompa abgestimmt. Ohne Gegenstimmen und Enthaltungen wurde beschlossen, dass die Klausel bezüglich der Änderung des Verteilerschlüssels ersatzlos gestrichen wird. Die beiden anderen Änderungsvorschläge wurden bei jeweils ca. 88 Prozent Gegenstimmen abgelehnt. Bis auf Tagesordnungspunkt acht, bei dem es mit 7,5 Prozent eine relativ hohe Zahl an Enthaltungen gab, wurden alle Tagesordnungspunkte bei höchstens um die 6.000 Gegenstimmen nahezu einstimmig beschlossen.


      Fazit

      Die Parsytec AG hat in ihrem Rumpfgeschäftsjahr 1,2 Mio. DM Jahresüberschuss erwirtschaftet, im Geschäftsjahr davor 7,9 Mio. DM. Die Aktie wird derzeit, je nachdem, welche Ergebnisschätzung man zugrunde legt, mit einem KGV von um die 70 gehandelt. Dies ist sicherlich nicht billig. Dennoch verfolgt die Parsytec AG ihr Business mit geradezu militärischer Präzision, und man hat in den jeweiligen Märkten eine starke Position inne. Gerade im als konservativ verschrieenen Stahlmarkt kann diese Position nicht so schnell bedroht werden, zumal man ja gerade in eine Phase mit hohem Wachstum eintritt. Dies kann die Gesellschaft gut kommunizieren, und auch die Hauptversammlung hinterließ einen sehr guten Eindruck.

      Die von Herrn Kübler skizzierte Bowlingbahn-Strategie ist hoch interessant, und sie zeigt, dass das Geschäft der Parsytec AG von langer Hand geplant ist. Man setzt sich sehr intensiv mit der vorhandenen und eventuell entstehenden Konkurrenz auseinander. Sollten Systeme zur Oberflächenanalyse tatsächlich eines Tages Standard in der Bahnwarenindustrie werden, so ist davon auszugehen, dass die Parsytec AG ein bedeutender Player in diesem Bereich wird. Wenn man an diesen Erfolg glaubt, dann dürfte das größte Risiko darin bestehen, dass die Aktie aufgrund der noch hohen Bewertung erst einmal weiter eine „Auszeit“ nimmt.

      Der Erfolg der Parsytec AG ist auch ein Plädoyer für die Venture Capital-Finanzierung. Recht früh beteiligte sich TVM an dem Unternehmen, und die Gesellschaft war damals in einem ganz anderen Gebiet tätig, denn erst 1997 wurde man im derzeitigen Markt aktiv. Das mit dem langen Atem von TVM verbundene Vertrauen in das Team der Gesellschaft hat sicherlich maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Letztendlich hat sich der lange Atem und der mehrmals veränderte Weg ausgezahlt, und dieser lange Atem war es auch, den einige VC-Investments in der letzten Zeit haben vermissen lassen.


      Kontaktadresse

      Parsytec AG
      Auf der Hüls 183
      52068 Aachen

      Tel.: 0241/9696-0
      Fax: 0241/9696-500
      Internet: www.parsytec.de


      Investor Relations
      Dr. Martin Karlowitsch

      Telefon: 0241/9696-200
      Telefax: 0241/167664
      Email: ir@parsytec.de





      30.04.2001 11:49 Redakteur: ps01de Artikel drucken... © 2001 GSC Research


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