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    Kölner aller Länder vereinigt Euch....... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.05.01 18:19:14 von
    neuester Beitrag 25.01.02 21:44:34 von
    Beiträge: 42
    ID: 395.976
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      schrieb am 04.05.01 18:19:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      ...und fordert die sofortige Sperrung eines Users namens
      "DUESSEL" !!!!
      Er hat gerade - ohne Not und mit nur einer ID- an alle Kölner ein unglaubliches Pamphlet verteilt, das mit Sicherheit für alle ihre Heimatstadt Köln liebenden Menschen ein schweres psychichisches Trauma zur Folge haben wird. Ich fühle mich auf das tiefste gekränkt und beleidigt und genannter User wird die allergrösste Mühe haben, diese tiefen Verletzungen wieder gut zu machen:mad:
      Das fordert mehr als eine Entschuldigung, das fordert mindesten: Ein 10 - Liter Fass Kölsch (er muss zur Strafe mittrinken) das laute Absingen des Liedes: Kölle, mi Kölle in der Fussgängerzone von Düsseldorf (falls die so was überhaupt haben) ausserhalb der Karnevalssession, das Erscheinen im Haie- Trikot beim nächsten DEG-Spiel im DEG Fanblock und um dem ganzen den nötigen Ernst zu verleihen:
      den offiziellen Antrag auf die Kölsche Staatsbürgerschaft.
      Ansonsten muss ich leider über altrnative Massnahmen nachdenken - dä!
      godele
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 18:32:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bin zwar nur Fast-Koelner und gerade in Miami, aber ich wuerde das Ganze an deiner Stelle locker sehen. Ist halt einfach der Neid der Besitzlosen. Wen interessiert schon die Provinzhauptstadt Duesseldorf am Rhein ?
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 18:48:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      mich :D
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 18:53:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      ähh, godele,
      wo denn?
      hilf mir mal auf die sprünge, ich kann nichts finden.
      gruß
      schnübbel, die ärmel schon mal hochkrempelnd
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 20:31:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      godele

      sollte das nicht klöner aller länder heißen :laugh: :laugh: :laugh:

      gruss eschi - heute schon gut frauf dank guter geschäfte und einer 0,7l flasche lübecker rotspon

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      schrieb am 04.05.01 23:28:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Godele

      Ich habe den großen Vorteil keine Lautsprecher an meinem Rechner zu haben.
      Ist sicher wie Mittelalter aber manchmal ganz hilfreich.

      @Schnübbel

      Sieh mal in deine Mailbox


      Gruß Rolf, der nächste Woche seinen neuen Rechner bekommt
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 00:11:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      ihr rheinländer seid wirklich ein gemüdliches völkchen..
      seh euch beim grillen ;)
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 09:36:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      hallo blieni,

      das will ich meinen...

      heute abend wird wieder so richtig gefeiert. das gleiche morgen (mit dem schützenzug) und am nachmittag etwas weniger beim geburtstagskaffeekränzchen...

      liebe grüsse vom rheinländer

      rolf
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 23:36:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die Düsselbuben und die Kölner vertragen sich wohl nicht so ganz gut. :D Meine Tante, die in Köln wohnte, aber Berlinerin ist, hat das bestätigt ;) ;)

      :laugh: Das 50er Forum bringt die Kölner und Düsseldorfer wohl ein Stückchen näher zur Aussöhnung... ;)
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 10:48:37
      Beitrag Nr. 10 ()
      ja, ja so sind sie - diese Düsseldorfer: Erst grosse Getöse und dann hört man nix mehr von Ihnen:laugh:
      Düssel, stehts du gerade auf der kö und singst oder versuchst du den Antrag auf Kölner Staatsbürgerschaft auszufüllen? :kiss:
      godele
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 11:35:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      liebster düssel,

      ehm, tja, hab mir gestern abend deine mail reingezogen..................

      ehm, nunja, dass nächste treffen kommt gewiss, ich sag nur, zieh dich warm an, bring verstärkung mit...GODELE, AUF IHN MIT GEBRÜLL!

      :D UTE :D
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 12:19:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Godele:

      Will Dir gerne sagen, warum ich gestern nicht online war. Paßt irgendwie zum Thema, zeigt es doch, wie lebenswert mein schönes Düsseldorf ist.
      Es begann am Freitag abend mit einem denkwürdigen Fußballspiel im Düsseldorfer Rheinstadion zwischen Fortuna und Eintracht Braunschweig. Am Ende stand ein hochverdienter Sieg unserer ruhmreichen Fortuna, der uns wieder alle Chancen auf den Klassenerhalt eröffnet. Mein Kumpel und ich beschlossen spontan, hierauf in der Altstadt noch ein paar leckere Alt zu trinken.
      Dort begab es sich dann, dass uns drei sehr nette Mädels aus dem Schwabenländle über den Weg liefen. Diese erzählten uns, dass sie den langen Weg auf sich genommen haben, um endlich einmal „die längste Theke der Welt“ und die Rheinländer zu erleben. Warum nur sind die nicht nach Köln gefahren? :laugh:
      Mußten den Mädels dann natürlich was bieten, die waren ja so begeistert, zwei total nette Düsseldorfer kennenzulernen. Wir haben dann richtig einen abgefeiert, viel gesungen, getanzt... War fast so wie Karneval, wenn Du verstehst, was ich meine ;)
      Nach der Aufregung der letzten Tage kam das gerade richtig, mal wieder richtig die Sau rauszulassen.
      Um 6:00 Uhr gestern morgen war ich dann zuhause, durchaus nicht mehr nüchtern, wie Du Dir denken kannst. Um 7:00 Uhr bin ich wieder aufgestanden, weil ich einem Freund versprochen habe, auf dem Bau zu helfen. So blieb dann gestern der PC mal aus.

      Nun aber zu Dir und diesem Thread. Endlich kommt mal wieder Stimmung in den Laden hier :laugh:

      >>>...und fordert die sofortige Sperrung eines Users namens
      "DUESSEL" !!!! <<<
      Sperrungen sind ja gerade „in“. Warum dann nicht auch mal den Duessel? Würde mir dann aber ganz schnell eine neue ID zulegen und als „koelni“ die Vorzüge von Düsseldorf preisen. Aber sag mal ehrlich? Willst Du wirklich auf den „duessel“ verzichten? ;)

      >>>Er hat gerade - ohne Not und mit nur einer ID- an alle Kölner ein unglaubliches Pamphlet verteilt, das mit Sicherheit für alle ihre Heimatstadt Köln liebenden Menschen ein schweres psychichisches Trauma zur Folge haben wird. <<<

      An alle, die das hier im Board nun vegeblich suchen: habe das per E-Mail an meine lieben Kölner Freunde geschickt. Hielt es für meine Pflicht, sie als Betroffen, unverzüglich zu informieren. Wer’s auch mal hören will, kann mir ja eine Mail an pduessel@yahoo.de schicken.
      Godele, wußte gar nicht, dass ihr Kölner solche Mimosen seid. Hatte Euch immer für ein selbstbewußtes – wenn auch seltsames – kleines Völkchen gehalten.

      Das fordert mehr als eine Entschuldigung, das fordert mindesten: Ein 10 - Liter Fass Kölsch (er muss zur Strafe mittrinken)

      Wieso „mittrinken“? Bei nur 10 Litern dürfte für Euch nichts übrig bleiben!!! :laugh:

      das laute Absingen des Liedes: Kölle, mi Kölle in der Fussgängerzone von Düsseldorf (falls die so was überhaupt haben)
      Stellst Du bitte mal den Text hier rein, damit ich mir die möglichen Konsequenzen ausmalen kann...

      ausserhalb der Karnevalssession, das Erscheinen im Haie- Trikot beim nächsten DEG-Spiel im DEG Fanblock

      Null Problemo, Eishockeyfans sind faire Fans. Außer der Einladung zu einem Alt würde mir da nichts passieren. Allerdings hätte ich mit dem Haie-Trikot ein anderes Problem: Einer Deiner Landsleute, der in einem Wohncontainer gelebt hatte, würde es wohl so ausdrücken: “Da krisch Plack!“

      und um dem ganzen den nötigen Ernst zu verleihen:
      den offiziellen Antrag auf die Kölsche Staatsbürgerschaft.


      Jetzt hört der Spaß aber wirklich auf, Godele :mad: ich mach ja fast jeden Scheiß mit, aber was zu weit geht, geht zu weit! Diese Forderung mußt Du zurücknehmen, sondern bekommen wir beide aber mächtig Ärger!!!

      Gruß

      duessel, der em läwe nit ne Kölsche wird
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 18:15:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      Es gibt da nen Mann namens "düssel",
      der hat einen Sprung in der Schüssel...
      versucht der doch uns zu verzelle,
      sein Kuhdorf sei schöner als Kölle!:laugh:

      Da ist ja geschichtlich völlig verkehrt,
      schon Cäsar hat denen das Stadtrecht verwehrt,
      nur Gaukler und Bettler nach dorthin verbannt,
      in Kölle behielt er nur die mit Verstand!

      Das ist so - bis heute, wird immer so sein,
      nur "duessel" der sieht das noch immer nicht ein!
      Er wehrt sich verzweifelt und lehnt sich noch auf,
      doch wartet mal ab, er kommt schon noch drauf:laugh:

      Es gibt nun mal Dinge, die haben Bestand,
      wir Kölner sind besser, wir haben Verstand,
      wir haben den Dom und die Philharmonie,
      die Haie, das Kölsch und auch noch den "Früh"

      Wir sind mit Kulturgütern einfach gesegnet,
      mit Museen für den Fall, dass es hier auch mal regnet,
      wir haben ganz einfach die Stadt aller Städte
      wenn D´Dorf doch nur ein Stück davon hätte...

      Nur eines das fehlt noch, dann sind wir perfekt
      und auch wenn es dir, lieber Patrik nicht schmeckt,
      Wir erreichen es noch, dass das Wunder geschieht:
      Und duessel zu uns hier nach Kölle umzieht!!!!

      godele, die dichtende Kölnerin:laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 19:29:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      :) GODELE :)

      DU BIST EINFACH KLASSE!

      SO EIN SCHÖNES GEDICHT...WERD ICH MIR SOFORT AUSDRUCKEN UND AN DIE WAND HEFTEN.

      UTE - FAN VON GODELE UND VON KÖLLE
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 08:26:09
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Ute - danke dir! Ich hoffe, duessel überlebt den Schock:laugh:

      @duessel - arbeitest du etwa am Gegenschlag:kiss:

      godele
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 08:34:18
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Godele

      Super Gedicht! Aber bei dem Thema muss ja so etwas herauskommen, nicht wahr, Duessel!?

      Dreierbande, von der Abstammung her eine halbe Düsseldorferin und eine halbe Ostwestfälin, aber mit dem Herzen eine ganze Kölnerin (natürlich `ne Imi)
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 09:08:19
      Beitrag Nr. 17 ()
      @dreierbande - wo denn in Ostwestfalen?? Habe da nämlich auch Jahre meines Lebens verbracht...
      godele
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 09:58:57
      Beitrag Nr. 18 ()
      @Godele

      In Bielefeld habe ich Kindheit und Jugend verbracht. Nach dem Abitur habe ich dann ein Jahr mit einem ähnlich sparsamen Volk (sprich: den Schotten) gelebt.

      Und dann ging es wegen der Ausbildung direktemang nach Köln: Eigentlich konnte mir nichts besseres passieren, wenn man denn die ostwestfälischen Eigenschaften Sturheit und Unzugänglichkeit ablegen möchte.

      Gruß
      Dreierbande
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 10:11:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      @dreierbande - na, das ist ja ein Gag: Ich auch!! Trifft man sich nicht in dieser Welt, dan trifft man sich in Bielefeld:) da bin ich hingezogen als ich 10 war und bin dann erst mit 22 wieder weg. Schule, erste Liebe, erste Ehe, erste Scheidung: Alles war in Bielefeld:laugh:
      godele
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 10:44:32
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Godele

      Also, ich war dort zwischen 1950 und 1969. Gelebt habe ich in der Gegend des Botanischen Gartens, zur Schule ging ich in Bethel, in die Sarepta-Schule.

      Gruß
      Dreierbande
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 13:57:02
      Beitrag Nr. 21 ()
      @dreierbande - ich habe von 1960 bis 1972 in der Nähe der Radrennbahn gewohnt, da, wo immer die Kirmes war:) Habe dich aber - glaube ich - nie gesehen:confused:

      @duessel - immer noch am Boden liegend?? :laugh:
      godele
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 14:08:55
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ein Gedicht hat die Godele mir geschrieben,
      da hab ich mir vor Vergnügen die Hände gerieben.
      Ein Reim aus Kölle für Duessel, den Netten,
      ach wenn wir doch nur mehr von seiner Sorte hätten.

      Das dachte sich Godele, als sie die Zeilen schrieb,
      denn in Wahrheit hat sie den Duessel sehr lieb.
      So ist es doch, Godele, gib’s nur zu,
      der größte Fan vom Duessel bist nämlich Du!

      Einen Bildband hast Du von mir bekommen,
      den liest Du jeden Abend mit Wonnen.
      Schaust Dir die schönen Bilder an,
      und erzählst davon dann Deinem Mann.

      Von meinem schönen Düsseldorf wird dort berichtet,
      leider hab‘ ich Dich dort noch nie gesichtet.
      Komm her und überzeuge Dich persönlich,
      bin sicher, danach bist Du versöhnlich.

      Auf der Kö werd ich mit Dir flanieren,
      und anschließend durch die Altstadt spazieren.
      Vor’m Uerige trinken wir dann ein Alt,
      dieses Flair das läßt auch dich nicht kalt.

      Düsseldorf, das ist nun mal die große Welt,
      die Stadt, wo’s einfach jedem gefällt.
      Köln hingegen ist tieftste Provinz,
      da ist ein Mann die Jungfrau vom Prinz.

      Warum wohl Godele zogst Du mit 10 nach Bielefeld?
      Na klar, weil’s Dir in Köln nicht gefällt!
      Bist lieber zur Arminia gegangen,
      als im Müngersdorfer Stadion rumgehangen.

      Oder was hast Du Dir dabei gedacht,
      als Du Dich nach Mannheim davongemacht?
      Konntest das Elend Haie wohl nicht mehr ertragen,
      und hast Dich auf die Seite der Meister-Adler geschlagen.

      Menschen mit einem fürchterlichen Dialekt,
      Kneipen, in denen das Bier nicht schmeckt.
      Sag mir, was hat das für einen Sinn?
      Nein, Godele, da zieht mich wirklich nichts hin!

      Ich brauch das Altbier zum Leben,
      will mit Fortuna in die 2. Liga streben.
      Zwischen Uerige und Kö,
      ja dat is mein Millieu!

      Gruß
      Duessel, der‘s auch kann
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 14:30:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      @godele @duessel
      na ihr beiden seid ja verschärft drauf !! :)
      ..da kann ich mich ja beim grillen auf was gefasst machen beim ! ...
      ..ich glaube beim feiern spielt ihr köln/düsseldorfer in der ersten liga !!
      blieni, der sich jetzt mehr mit der geografie vom grillplatz auseinandersetzt ;)
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 14:33:35
      Beitrag Nr. 24 ()
      Olympia wir kommen!
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 14:46:52
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hi Godele,

      Duessel ist doch gesperrt


      Gruß Rolf
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 14:50:51
      Beitrag Nr. 26 ()
      @duessel - ich bin platt!! Sprachlos!! Fix und fertig!! Hänge meinen Beruf an den Nagel, beantrage sofort die Düsseldorger Staatsbürgerschaft- was auch immer, aber bitte, bitte, duessel - nie mehr reimen!!!!!!! Gnade!
      godele:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 15:14:25
      Beitrag Nr. 27 ()
      @blieni:
      und ob wir feiern können! hast du etwa daran gezweifelt? müssen wohl das nächste mal bis zum morgengrauen in der lila pause durchmachen. dann fährt mutti aber nicht mehr :laugh:

      @supermausi:

      wär doch schade, wenn ich gesperrt wäre, oder?

      @godele:
      na komm schon, du kannst doch nicht so einfach die waffen strecken. das ist doch langweilig. godele, komm gib mir mehr!

      gruß

      duessel
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 15:44:58
      Beitrag Nr. 28 ()
      @suprmausi - wie hiess noch der Laden, wo man diese ganzen hünschen smilies herkriegte?? Die URL ist beim letzten Absturz meines PC verlorengegangen.:mad:
      godele
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 15:51:44
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ne, duessel, ne, das ist mir entschieden zu gefährlich! Nachher antwortest du mir wieder in diesen fürchterlichen Rüttelversen, bei denen sich alle grossen Dichter und auch die kleinen - voller Grausen abwenden. Ja, hast du denn noch nie etwas von einem Versmass gehört?? Ach, klar, ich vergass, du kommst ja aus Düsseldorf, da ist man masslos:laugh: :laugh: :laugh:
      godele
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 16:06:07
      Beitrag Nr. 30 ()
      Godele,
      Versmaass? watt is datt denn? ne maass kenn ich schon, das ist das gegenteil von euren reagenzgläsern :laugh: :laugh: :laugh:

      nee, ehrlich, för sowatt han ich kin ziet.

      wo wir schon bei den grossen dichtern sind: war es nicht heinrich heine, der große sohn unserer stadt, der da sagte:
      "Denk ich an Kölle in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht"

      in diesem sinne!

      duessel
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 16:10:54
      Beitrag Nr. 31 ()
      Godele,
      ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Fasse mal eben kurz zusammen, was ich gelernt habe:

      Zum Begriff der Tonbeugung



      In dem Papier wird gezeigt, daß der Begriff der Tonbeugung, wie er in Handbüchern und Abhandlungen zur deutschen Metrik definiert und gebraucht zu werden pflegt, so erhebliche Mängel aufweist, daß man versucht sein könnte, ihn völlig aufzugeben. Das wäre aber voreilig. Es soll also ferner dargelegt werden, daß in Beziehung auf zwei engumgrenzte Phänomene der Versdichtung (und zwar nicht etwa bloß ihres Vortrags) von Tonbeugungen durchaus die Rede sein kann: wo nämlich der Konflikt zwischen metrischer Position und prosodischem Wert einer Silbe `ikonischen` Charakters ist oder einer `komischen` Wirkung dient. Abschließend werden einige Vorschläge für eine brauchbare Explikation des Begriffs der Tonbeugung gemacht.



      Was ist eine Tonbeugung? In den Sachwörterbüchern wird der Begriff bald weiter und bald enger gefaßt. So wäre nach Wilpert eine Tonbeugung immer dann gegeben, wenn zwischen dem "natürlichen Tonfall der Sprache" und den "Forderungen des Versmaßes" der gewöhnliche "Einklang" fehlt – was dann "entweder zur Vergewaltigung des Prosasprachflusses oder zur Durchbrechung des metrischen Rahmens" führt. Andere Lexikographen, wie Schweikle, wollen jedoch von einer Tonbeugung nur in dem Fall sprechen, daß der "Widerstreit zwischen der vom metr. Schema geforderten Akzentuierung und der natürl. Sprachbetonung" zugunsten des Schemas entschieden wird. Weil diese engere Begriffsbestimmung nun offenbar dem vorherrschenden Gebrauch des Terminus entspricht, will ich auch nur sie zum Gegenstand meiner Erwägungen machen.

      Es soll also eine Tonbeugung überall dort zu verzeichnen sein, wo unter der Wirkung des metrischen Schemas (des "Versakzents") die sprachliche Beschaffenheit einzelner Silben (der "Wortakzent") verändert scheint. Einen ähnlichen Fall registriert die Metrik der alten Sprachen unter dem Namen der "metrischen Dehnung". Nur so nämlich lassen sich Wörter wie genomenon (> geinomenon) und "Italiam", mit jeweils drei kurzen Silben in Folge, in den daktylischen Hexameter bringen. Im Deutschen gibt es für Wörter wie "Triumphbogen" oder "wiederbelebt", deren Akzentmuster nicht ins Schema des alternierenden Verses passen, keine entsprechende Lizenz. Geradezu verboten ist sicherlich das Auskunftsmittel, zu dem Friederike Kempner dann und wann gegriffen hat, um ein widerspenstiges Wort dem Metrum gefügig zu machen:

      Süßes Kindchen, Menschenräupchen,

      Mach kein bitterbös Gesicht,

      Und verbittre drum das Leben

      Deinen Mite-Raupen nicht.

      Oder gar, im Vorgriff auf Morgensterns Galgenlied von der "Schildkrökröte":

      Anti-ti-semiten,

      Höret meinen Rat,

      Heilet eure Leber,

      Gehet nach Karlsbad!

      Auf ähnliche Weise hätte die Kempner auch den "Widerstreit" am Schluß der Strophe beilegen können – mit:

      Geht nach Karlesbad!

      – nach dem Beispiel, das Mörikes Wispel in den Sommersprossen am Beginn seines ‚Sarkasme / An v. Goethe‘ gegeben hat:

      Du hast mich keiner AntiWort gewürdigt,

      Wohl weil mein Geist sich kühn dir ebenbürtigt?

      Wer sich zu derlei Umbildungen metri causa nicht verstehen will, kann wenigstens dann auf Nachsicht rechnen, wenn er dreisilbige Wörter des im Deutschen häufigen Typus "ántworte" als Amphibrachen setzt – wie Goethe in der Iphigenie (2032 f.):

      Ich halte meinen Zorn wie es dem Ältern

      Geziemt zurück. Antworte mir!

      Dem poetischen Mundraub solcher Setzungen begegnet die herrschende Lehre mit dem Begriff der "schwebenden Betonung" – und spricht von einer "Tonbeugung" gewöhnlich erst im Fall von Zuwiderhandlungen willkürlichen Charakters, wie sie Philipp Nicolais Kirchenlied etwa in dem Vers zu bieten scheint:

      Wie schön leuchtet der Morgenstern

      Neuere Gesangbücher geben den Vers denn auch in der glatteren Version:

      Wie schön leucht` uns der Morgenstern

      Auf ähnliche Weise hat beispielsweise Weckherlin seine frühen Gedichte, als er sie dreißig Jahre später aufs neue drucken ließ, eigenhändig nach den Regeln der inzwischen zur Herrschaft gelangten Opitzischen Metrik umzuschreiben versucht. So jedenfalls steht es noch vielfach zu lesen. Es muß nun aber – auch gegen Schweikles Lexikon-Artikel – der Einwand vorgebracht werden, daß wie der Meistersang und das Kirchenlied auch die Renaissancedichtung insofern gar keine Tonbeugungen aufweisen kann, als diese Dichtungsweisen die Silben der Verse nur zählen und keines der metrischen Schemata, die sie verwenden, eine alternierende Akzentuierung verlangt. Es gibt da (außer vielleicht im Reim) überhaupt keinen "Versakzent" und infolgedessen auch keinen Widerstreit zwischen metrischer und sprachlicher Betonung. Und selbst wer noch immer nicht von dem Aberglauben lassen will, es wären Verse der silbenzählenden Art alternierend vorgetragen worden, kommt doch um das Eingeständnis nicht herum, daß die Dichter sie jedenfalls nicht alternierend gebaut haben. Insoweit bildet Nicolais Achtsilbler:

      Wie schön leuchtet der Morgenstern

      einen nach den Regeln solcher Kunst völlig korrekten Vers.

      Ähnlich verhält es sich mit der Dichtung des Mittelalters und dem sogenannten Volkslied der Neuzeit – wo das jeweilige Metrum außer einer gewissen Reimbindung allenfalls eine bestimmte Anzahl von Hebungen verlangt und der einzelne Vers die entsprechende Anzahl tonstarker Silben in der Regel auch enthält. Eine gewisse Schwierigkeit bereitet da freilich die sogenannte Klingende Kadenz. Weil in der letzten Hebung solcher Verse allemal eine äußerst tonschwache Silbe steht:

      dem volget saelde vnd êre

      ist das Merkmal einer Tonbeugung, die "Vergewaltigung" durch den Versakzent, eigentlich mit jeder solchen Kadenz gegeben. Wenn die mediävistische Metrik diesen Fall gleichwohl nicht als Tonbeugung bucht, so vermutlich aufgrund der zusätzlichen Voraussetzung, daß dann die "natürl. Sprachbetonung" gleich zweimal verletzt sein müßte: indem (wie vermeintlich in Nicolais Kirchenlied) sowohl eine tonstarke Silbe gesenkt als auch eine tonschwache Silbe gehoben wird. Auf derlei Doppelfehler glaubt man beispielsweise in den Minneliedern Burkhards von Hohenfels zu treffen. Diese Gedichte sind aber offensichtlich nach romanischem Muster in silbenzählender Manier verfaßt. Ungeachtet dessen, daß die Verse gutenteils (und wie denn auch nicht!) jambische oder trochäische Tonverläufe zeigen, liegt ihnen doch keine Regel zugrunde, derzufolge jede zweite Silbe auszuzeichnen wäre. Es ist also überhaupt kein Grund gegeben dazu, etwa die Eingangsverse von Burkhards Lied IX:

      Min herze hat minen sin

      wilt ze iagen vs gesant

      als trochäischen Vierer zu skandieren:

      Min herze hat minen sin

      wilt ze iagen vs gesant

      – und vollends abzuweisen wäre der Versuch, die vermeintliche Tonbeugung durch eine als "Textkritik" kaschierte Umdichtung zu tilgen:

      zherze mîn hât mînen sin

      wie ihn vor einiger Zeit Helke Jährling auf den Spuren des Altmeisters solcher Zurichtung, Carl von Kraus, unternommen hat.

      Im prägnanten Sinn des Wortes kann es Tonbeugungen nur innerhalb von Systemen geben, die den Vers Silbe für Silbe auf die Beachtung eines Versakzents verpflichten. Ein solches System hat für die deutsche Dichtung erst Martin Opitz begründet – mit der Forderung, es müsse "ein jeder verß entweder ein iambicus oder trochaicus" sein, und zwar aufgrund einer Prosodie, die das Gewicht der Silben statt nach der "grösse" (der Quantität) nach "den accenten vnnd dem thone" bemißt. Regelrechte Verse dieser Art gibt es seitdem wohl zu Millionen. Nicht eben selten aber ist statt des vorgeschriebenen "Einklangs" ein "Widerstreit" zwischen Vers- und Wortakzent zu bemerken, und in derlei Fällen läge eine Tonbeugung jedenfalls in Wilperts Sinne vor.

      Ich greife aus dieser Masse zunächst nur die Dichtung in Blankversen heraus. Weil die Dichter ihre Verse hier bloß nach dem Metrum und nicht auch noch nach dem Reim zu strecken brauchen, sollte es ihnen eigentlich ein Leichtes sein, die Wortakzente vorschriftsmäßig anzuordnen. Tatsächlich aber bilden solche "Blitzblankverse", wie Karl Kraus sie einmal genannt hat, selbst im Drama des Weimarer Klassizismus nur die Majorität – während beispielsweise im Tasso jeder fünfte Vers auf die eine oder andere Weise abweichend gestaltet ist. Ja: in Goethes Leipziger Prolog, geschrieben zur Eröffnung der Darstellungen des weimarischen Hoftheaters daselbst, beginnen (nach Hettichs Auszählung) rund 40 % der Verse mit einer "metrischen Drückung". Ein Beispiel (V. 29-32):

      Belehrung! ja, sie kann uns hier nicht fehlen,

      Híer, wo sich früh, vor mancher deutschen Stadt,

      Géist und Geschmack entfaltete, die Bühne

      Zu ordnen und zu regen sich begann.

      Ähnlich frei sind viele Blankverse in der Natürlichen Tochter gebaut. Aus 21 Versen einer Rede (1970f.; 1985f.; 1989f.):

      Únselige! die mir, aus deinen Höhen,

      Ein Meteor, verderblich niederstreifst,

      ...

      Um Niederungen schwebend gift`gen Brodens,

      Bláudunst`ger Streifen angeschwollne Pest.

      ...

      O! die, so blühend, heiter vor mir steht,

      Sie soll, so früh, lángsamen Tods, verschwinden.

      Eine Probe noch aus Tasso (1589–1594):

      Wer weinte nicht, wenn der Unsterbliche

      Vor der Zerstörung selbst nicht sicher ist?

      Geselle dich zu diesem Degen, der

      Dich leider nicht erwarb, um ihn geschlungen

      Rúhe, wie auf dem Sarg der Tapfern, auf

      dem Grabe meines Glücks und meiner Hoffnung!

      Fast alle Verse dieser Reihe (mit Ausnahme etwa des letzten) lassen einen gewissen "Widerstreit zwischen der vom metr. Schema geforderten Akzentuierung und der natürl. Sprachbetonung" erkennen. Aber sind sie darum auch für tonbeugend (in Schweikles Sinn) zu halten? Goethe selbst hätte die Frage wohl entschieden verneint – unter Berufung auf Karl Philipp Moritz, dessen Versuch einer deutschen Prosodie (1786) ihm schon bei der metrischen Ausarbeitung der Iphigenie, wie er sagt, als "Leitstern" dienlich gewesen ist (Italienische Reise, 10. 1. 1787). Moritz nimmt die Sache nämlich so:

      Und warum soll denn auch der Vers gerade wie lauter Jamben gelesen werden? Die Versart kann ja jambisch seyn, ohne daß jeder Vers gerade aus lauter reinen Jamben bestehen darf. Wie untermischt waren nicht bei den Alten das jambische und andere Versmaße? Sie hatten anapästische Verse, worin zuweilen kein einziger Anapäst vorkam. Und warum sollen wir nun nicht die vortrefflichsten Verse unsrer vortrefflichsten Dichter auf alle Weise zu retten suchen, und die Freiheit, welche sie sich in irgend einer Versart verstattet haben, nicht gelten lassen, wenn überdem der Vers dadurch [...] an Energie und Schönheit des Ausdrucks gewinnt?

      Mag sich denn das jambische Versmaaß doch durch den Spondeus, Daktylus, Anapäst, Bachius und Schwerfall [Palimbachius], der Absicht des Dichters gemäß, hindurchwälzen, wie es wolle, wenn es nur immer zu sich selbst wieder zurückkehrt, als:

      So stehet ein Berg Gottes

      Den Fuß in Ungewittern,

      Das Haupt in Sonnenstrahlen.

      Im Lichte dessen hätte man noch in Goethes sperrigsten Blankversen statt einer "Vergewaltigung des Prosasprachflusses" allemal die Alternative: eine "Durchbrechung des metrischen Rahmens" anzunehmen. Auch steht diese Lösung des Konflikts ja ganz außer Konkurrenz überall dort, wo sich ein Blankvers durch zu viele oder zu wenig Jamben von der Norm entfernt – wie in den Versen von Goethes Orest (Iphigenie, V. 1052–54):

      Wie gärend stieg aus der Erschlagnen Blut

      Der Mutter Geist

      Und ruft der Nacht uralten Töchtern zu:

      oder auch am Schluß des Dramas mit dem bloß noch zweisilbigen Vers (V. 2174):

      Lebt wohl!

      Denn wie immer ein Darsteller des Thoas sein Schlußwort auch sprechen mag: daran kann es keinen vernünftigen Zweifel geben, daß der Vers aus nur einem jambischen (oder eigentlich: spondeischen) Fuß besteht.

      Im übrigen und überhaupt muß der Begriff der Tonbeugung, wenn er einen metrischen Begriff abgeben soll, gar einen "Grundbegriff" der deutschen Metrik, wie Paul und Glier es wollen (§ 5), unabhängig von den Daten zu gebrauchen sein, die uns, fragmentarisch genug, die Theatergeschichte zur Verfügung stellt. Aber angenommen auch, man hätte auf den Bühnen der Goethezeit irreguläre Blankverse unter Tonbeugungen deklamiert, so wäre das doch jedenfalls nicht im Sinn des Theaterleiters Goethe gewesen, in dessen Regeln für Schauspieler (1803) es mit aller wünschenswerten Deutlichkeit heißt (§ 32):

      Der Sylbenbau aber [nämlich: das Versmaß] so wie die gereimten Endsylben dürfen nicht zu auffallend bezeichnet, sondern es muß der Zusammenhang beobachtet werden wie in Prosa.

      Eben darum auch wünscht Goethe in Schillers Phädra-Übersetzung diejenigen Stellen abgeändert zu sehen, wo "zwei kurze (unbedeutende) Silben statt eines Jambus stehen" – Verse also wie (V. 299–301):

      Ich sah ihn, ich errötete, verblaßte

      Bei seinem Anblick, meinen Geist ergriff

      Unendliche Verwirrung [...].

      Solche Doppelkürzen ("Pyrrhichien") nämlich machen, wie er an Schiller schreibt (14. 1. 1805), "den ohnehin kurzen Vers noch kürzer" – eine Wirkung, die ja bei einer skansionsförmigen Darbietung, unter "Vergewaltigung des Prosasprachflusses", gerade nicht eintreten könnte.

      Wenn ich aus alledem nun schließen wollte, in deutschen Versen kämen Tonbeugungen (wieder im engeren Sinn des Wortes) überhaupt nicht vor und man täte gut daran, den Begriff nach Occams Regel ("entia praeter necessitatem non sunt multiplicanda") aus den Handbüchern zu streichen, dann hätte ich mich freilich übereilt. Das metrische System, dem der Blankvers angehört, bestimmt ja nicht das Ganze der neueren deutschen Poesie. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts nimmt man es mit dem Vorbild der Antike in doppelter Hinsicht genauer als Opitz am Beginn des siebzehnten: im Feld der Versifikation durch die Nachbildung klassischer Vers- und Strophenformen wie des daktylischen Hexameters und des elegischen Distichons, im Feld der Prosodie mit dem Versuch, zumal in Dichtungen solcher Art auch im Deutschen die Silben nach der "grösse" zu bemessen. Nach dieser Prosodie besteht ein Wort wie "rückwärts" aus zwei langen Silben – darf also im Hexameter nicht einen daktylischen Fuß eröffnen, der nach einer langen zwei kurze Silben verlangt. Nicht also: "rückwärts gewendet". Richtig steht das Wort hingegen im spondeischen Fuß: "rückwärts wenden". Es kann sogar auf zwei Füße verteilt werden wie im Pentameter des Goetheschen Distichons:

      Vorwärts | dringt der | Schiffenden | Geist, wie | Flaggen und | Wimpel,

      Einer nur | steht rück- | wärts | traurig ge- | wendet am | Mast.

      Das gibt den vielgescholtenen "geschleiften Spondeus" – uns allen am besten vertraut aus Vossens Homer:

      Drauf ántwortete Zeus` bláuäugichte Tochter Athene (Od. 1, 44)

      Voss selber hat in solchen Setzungen eine "durch Kunst veredelte Natur" gesehen – und hätte sich entschieden gegen Heuslers Auffassung verwahrt, derzufolge der "geschleifte" für einen "falschen, d. i. tonbeugenden, Spondeus" zu halten sei. Natürlich ist auch dem Verfasser der Zeitmessung (1802) nicht entgangen, daß sich im Deutschen die Silben außer durch die Dauer noch durch den Akzent unterscheiden. Er schreibt:

      Am willigsten steht die Länge von höherem Ton in der Hebung des Verses, die von tieferem in der Senkung: Meerflùt steigt [...] Aber kraftvoller ist ein geschleifter Spondeus, dessen schwächer betonte Länge durch den Verstakt gehoben wird: Brausender steigt Meerflùt im Orkan.

      Und weiter:

      Ein so umgestellter Spondeus gewinnt dadurch Kraft, daß theils die schwächere Länge durch den Stoß des Rhythmus sich verstärkt, theils die von Natur stärkere, mit Gewalt in der Senkung gehalten, gleichsam aufschwillt, und den Takt ausdehnt. Hierzu kommt die schöne Abwechselung des Tons, der sonst allzu oft die Hebung des Verses träfe. Nur gebe der Vorleser der gesenkten hochtonigen Länge ihr volles Recht an Dauer und Ton. Auch der Musiker wissen sie in dem schwächeren Takttheile durch Höhe und kräftige Harmonie zu ehren.

      In Vossens Sinne kann demnach eigentlich keine Rede davon sein, daß der von ihm durchaus anerkannte, ja geradezu gesuchte "Widerstreit zwischen der vom metr. Schema geforderten Akzentuierung und der natürl. Sprachbetonung", wie es bei Schweikle heißt, im Wege der Tonbeugung zugunsten des Schemas zu entscheiden wäre. In der Mehrzahl der Fälle ist einfach eine Senkung gehoben (sozusagen `beschwert`) worden – wie man das besonders vom Anfang jambischer Verse zur Genüge kennt:

      Dréymal sind schon sechs Jahr ...

      Séin oder Nichtsein, das ist hier ...

      Kíndheit und Jugend, allzuglücklich ...

      Anders jedoch könnte es sich mit einem Vers aus Schillers ‚Spaziergang‘ verhalten. In der ersten Fassung des Gedichts, die unter dem Titel ‚Elegie‘ 1795 in den Horen erschienen ist, war er wie folgt zu lesen:

      Fréyheit heischt die Vernunft, nach Fréyheit rufen die Sinne, (V. 145)

      Für die Buchausgabe von 1800 hat Schiller, von Humboldt metrisch beraten, den völlig korrekten Hexameter abgeändert zu:

      Fréiheit ruft die Vernunft, Fréiheit die wilde Begierde, (V. 141)

      Das Wort "Freiheit" ist nun, um mit Voss zu sprechen, einmal als "fallender" und einmal als "steigender" Spondeus gesetzt. Im zweiten Fall treten der Versakzent, den die feste Länge des Verses mit sich führt, und der Wortakzent, der auf der ersten Silbe des Wortes liegt, auseinander. Obwohl aber Schiller bisweilen mit orthographischer oder typographischer Hervorhebung geradezu verlangt, daß eine metrisch gesenkte Silbe sinngemäß mit entschiedener Betonung auszusprechen sei:

      Tausend Hände belebt ein Geist, hoch schläget in tausend

      Brüsten, von einem Gefühl glühend, ein einziges Herz (V. 75 f.)

      könnte er doch die Falschheit des Rufs, den die "wilde Begierde" von sich gibt, hier dadurch haben bezeichnen wollen, daß er die Losung nur entstellt laut werden läßt. Man hätte es an dieser Stelle dann mit einer in `malender` Absicht, wie man damals sagte, einer `ikonisch` gebrauchten wirklichen Tonbeugung zu tun. Dergleichen gibt es nach Kelletats Beobachtungen auch bei Voss – etwa "wo Last, Schwere, Mühsal und Hemmnis gemalt werden soll". August Wilhelm Schlegel hat eben diese Möglichkeit in seinem Porträt des Hexameters virtuos erfaßt:

      Wie oft Seefahrt kaum vórrückt, múehvolleres Rudern

      Fórtàrbeitet das Schiff, dann plötzlich der Wog Ábgründe

      Sturm áufwühlt, und den Kiel in den Wallungen schaukelnd dahinreißt.

      Gibt man nun aber `malende` Tonbeugungen im Hexameter erst einmal zu, wird man sie auch im Blankvers nicht prinzipiell ausschließen dürfen. Ein Vers wie:

      Sie soll, so früh, lángsamen Tods, verschwinden,

      würde, bloß nach Wortakzenten ("lángsamen") gelesen, geradezu die gegenteilige Vorstellung wecken: die eines geschwinden Sterbens. Und wenn Helena, nachdem sie die Reimverse des Lynkeus angehört hat, sich an Faust mit den Worten wendet (V. 9367 f.):

      Doch wünscht` ich Unterricht, warum die Rede

      Des Manns mir séltsam klang, séltsam und freundlich.

      so mag man in der unterschiedlichen Setzung des Adjektivs, erst fallend, dann steigend, den Eindruck des Befremdlichen, den die Griechin hier wörtlich bezeugt, sprachlich ausgedrückt finden.

      Wenn die angeführten Fälle für exemplarisch gelten dürfen, dann treten in fußmetrisch organisierten Versen (Hexameter, Blankvers) Tonbeugungen offenbar nur unter der Bedingung auf, daß der Versakzent allein solche Silben trifft, die ihn, der vorausgesetzten Prosodie gemäß, auch zu tragen vermögen. Nur wenn die in die Hebung gestellte Silbe von einiger Schwere, im Regelfall also "lang" ist, kann sie sich (wie bei "lángsam") bisweilen über den Wortakzent auf der benachbarten Senkungssilbe erheben. Ist sie hingegen "kurz":

      Rúhe, wie auf dem Sarg des Tapfern [...]

      dann ist der Widerstreit wohl allein unter `Tonversetzung`, unter "Durchbrechung des metrischen Rahmens", zu schlichten.

      Mit Reimversen verhält es sich ähnlich. Wenn die letzte Hebungssilbe zugleich den Reim zu tragen hat, bringt sich der auf diese Weise gleichsam gestützte Versakzent – jedenfalls in der deutschen Versdichtung nach Opitz – auch in den Fällen zur Geltung, wo die Reimsilbe nicht auch den Wortakzent mit sich führt. So bei Lichtenberg:

      Nach diesem Hieb auf Herrn Lávater

      Setz ich ein paar Trink-Regeln her.

      Das geht zumal dann, wenn der Wortakzent auf der jeweils vorangehenden Silbe liegt, nicht ohne einige Komik ab. Die schönsten Beispiele bietet Kortums Jobsiade::

      Trieb auch sonst jedes nötige Stück

      Aus der lateinischen Grammátik. (I,7,1)

      oder:

      Zu unsers Hieronimus großem Lobe

      Kommt im folgenden Kapitel eine Probe

      Von dieser kuriosen Korrespondenz;

      Beschließe also das itzge éilends. (I,13,20)

      Auf derart `unebene` Reime setzt Eichendorffs ‚Mandelkerngedicht‘ von 1820:

      Zwischen Akten, dunkeln Wänden,

      Bannt mich, Freiheitsbegéhrenden,

      Nun des Lebens strenge Pflicht.

      Und aus Schränken, Aktenschichten

      Lachen mir die beléidigten

      Musen in das Amtsgesicht.

      Die letzte Strophe:

      Ein Gedicht soll ich euch spenden?

      Nun, so geht mit dem Léidenden

      Nicht zu strenge ins Gericht!

      Nehmt den Willen für Gewährung,

      Kühnen Reim für Begéisterung,

      Diesen Unsinn als Gedicht!

      Auch wenn in Eichendorffs Gedicht die Störfälle nicht, wie in einer späten Schiller-Parodie, durch accents aigus eigens bezeichnet sind:

      Schau, welch neue Kunst der Rede

      Sich dein Sänger aneignéte,

      läßt sich die Spaßhaftigkeit solcher Reimung gewiß nur durch einen Vortrag sinnfällig machen, der (dem Titel dieser Parodie gemäß) ‚Verrückte Akzente‘ setzt. Bisweilen ergreift die Tonbeugung rückwirkend auch die vorletzte Hebungssilbe: macht aus "beléidigten" ein doppelt falsches "béleidígten". In Wahrheit hat sich selbst der junge Schiller, der doch "Menschen" auf "Wünschen" und "Bühne" auf "Träne" reimt, zu solchen Wagnissen nirgends verstiegen. Das Äußerste bildet neben Paarungen wie "Wiedersehn" : "Segnungen" und "daher" : "feuriger" ein Reim wie "Begrabenen" : "Hoffnungen". Vermutlich hat der Schwabe da einen Nebenton gehört – kaum schwächer als auf der letzten Silbe von Wörtern wie "Ewigkeit" und "fürchterlich", die ja allerwärts für reimfähig gehalten werden. In späteren Zeiten findet sich ein schwachtoniges "e", zumal in ungedeckter Position, gewöhnlich nur in malender oder komischer (oder auch beiderlei) Absicht in den Reim gestellt – etwa bei Morgenstern:

      Halt`s –

      halt`s Maul!` so spricht die Frau, `und geh

      an deinen Dienst, Zä-zi-li-!`

      oder bei Brecht:

      Und wenn der wüste Kent den Grind

      Sich kratzte und blinzelte

      Dann spürt die Hanna Cash, mein Kind

      Den Blick bis in die Zeh.

      Hier blinzelt, sozusagen, auch der Reim.

      Nach alledem gibt es in der deutschen Dichtung der Neuzeit Tonbeugungen durchaus. Sie sind aber sicher zu konstatieren vorerst nur in den engen Bezirken `malender` und `komischer` Versgestaltung – und selbst da nur unter der Voraussetzung, daß die sprachwidrig gehobenen Silben entweder durch `Länge` ausgezeichnet sind oder vom Reim gewissermaßen `gestützt` werden. In reimlosen Versen oder im Vorfeld des Reims ist die tonbeugende Beschwerung einer prosodisch leichten Silbe allenfalls noch an metrisch eigens markierten Stellen des Verses zu vermuten: etwa am Schluß des jambischen Trimeters oder vor der Zäsur des Alexandriners. So im Faust:

      Und keine Magd erschien mir, keine Schaffnerin,

      Die jeden Fremdling freundlich sonst begrüßenden. (8672 f.)

      Deshalb denn ungesäumt verbind` ich mich sogleich

      Mit euch vier Würdigen, für Haus und Hof und Reich. (10871 f.)

      Was den Trimeter betrifft, so muß man sich erinnern, daß in den antiken Mustern die letzte Stelle des Verses anceps ist, also richtig auch mit einer brevis besetzt werden kann. Entsprechend läßt Goethe seine Trimeter bisweilen mit einer schwach- oder nebentonigen Silbe enden. Die Zäsur im Alexandriner bietet nach Opitzens Vorschrift eine solche Freiheit nicht: da ist entweder ein "einsylbig wort" oder ein Mehrsilbler mit dem "accent in der letzten sylben" verlangt. "Zum exempel", heißt es weiter, "sey dieses":

      Dich hette Jupiter, nicht Paris, jhm erkohren,

      Vnd würd` auch jetzt ein Schwan[.] wann dich kein Schwan gebohren,

      Du heissest Helena, vnd bist auch so geziehrt,

      Vnd werest du nicht keusch, du würdest auch entführt.

      Demnach begnügt schon Opitz sich an der Zäsur-Stelle mit einem "rhythmischen Nebenakzent" – der nach Kiparsky dann auf "unbetonte Silben am Wortanfang oder am Wortende" fällt, "wenn nicht unmittelbar vor oder nach ihnen eine betonte Silbe steht":

      Mèphistóphelès.

      So hier: Júpitèr, Hélenà. Gewiß muß unmittelbar vor der Zäsur ein Kolon, mindestens ein Wort zu Ende gehen; die letzte Silbe jedoch braucht hier nicht schwerer zu sein als an jeder andern Hebungsstelle vor dem Reim:

      Vieleichte werden noch die bahn so ich gebrochen,

      Geschicktere dann ich nach mir zue bessern suchen.

      Von einer Tonbeugung dürfte allenfalls dann die Rede sein, wenn am Ende eines Trimeters oder vor der Zäsur eines Alexandriners ein Wort wie "grüßen" oder "würdig" gestellt wäre. Solche Hinkjamben hat jedenfalls Goethe sich nirgends erlaubt – und um so weniger ist anzunehmen, es könnte mit einem Schluß oder Halbschluß auf "begrüßenden" oder "würdigen" eine Tonbeugung verbunden sein. Außerhalb der abgemessenen Bereiche des `malenden` und des `komischen` Gebrauchs, und zumal im Hinblick auf die bloß auf Silbenzählung und Reimbindung verpflichteten Dichtungsweisen, hat die Rede von Tonbeugungen also schwerlich einen Sinn.

      Der Versuch einer brauchbaren Explikation des Begriffs der Tonbeugung könnte seinen Ausgang nehmen von den Erklärungen in den Handbüchern. Wilpert führt die Erscheinung auf "mangelnden Einklang" zurück, Schweikle sieht in ihr einen "Widerstreit" gegeben. Wie nun jedermann weiß, besteht in fußmetrisch regulierter Dichtung zwischen metrischer und sprachlicher Ordnung im allgemeinen weder Einklang noch Widerstreit. Bei durchgehendem Einklang entstünde die Monotonie des von Wolfgang Kayser so genannten "metrischen Rhythmus":

      Mit feuchtem Augenlide

      Begrüß` ich Hain und Flur:

      Im Herzen wohnt der Friede,

      Der tiefste Friede nur.

      Und bei allzu häufigem Widerstreit wäre die Gültigkeit der jeweils angenommenen Regel in Frage gestellt – so wenn Kleist lauter Blankverse geschrieben hätte wie:

      Tráeum ich? Wách ich? Léb ich? Bín ich bei Sínnen?

      Den Normalfall bildet die Spannung zwischen den beiden Ordnungen; welche die neuere Verslehre gern unter dem Begriff der "metrischen Komplexität" studiert. Diese Spannung kann sowohl verschiedene Grade annehmen als auch in verschiedenen Gestalten erscheinen. In einer ausgearbeiteten Theorie solcher Gestalten hätte dann neben der "versetzten Betonung" und der "beschwerten Senkung" auch die "Tonbeugung" ihren wohlbestimmten Platz.

      Man erwäge das Folgende. Gebräuchlich ist seit langem der Begriff der "beschwerten Hebung". Mit einer solchen rechnet die mediävistische Metrik dann, wenn ein Innentakt von nur einer Silbe, vorzugsweise der ersten eines mehrsilbigen Wortes, gebildet wird:

      der was Hartman genant.

      Die Beschwerung drückt sich in solchen Fällen, da die Senkung im Wortinnern ja nicht wohl pausiert werden kann, durch eine Dehnung der Hebungssilbe aus. Dafür wird "natürlich", wie Pretzel sagt, "Länge oder Dehnbarkeit der Silbe" vorausgesetzt – die andere freilich auch in Versen gegeben finden wie:

      nein, meister, sprechet mich ê (Heusler § 576)

      und:

      sie hiez Jeschûte (Paul/Glier § 66)

      und:

      die sint mir unkunt gewesen (Beyschlag 84)

      Das mögen die Mediävisten unter sich ausmachen. Für die deutsche Metrik der Neuzeit, zumal im Hinblick auf die nach Opitz regulierte Dichtung, wäre stattdessen der Begriff der "beschwerten Senkung" zu etablieren. Zunächst gedeckt durch die Lizenz, daß ein Jambus (besonders am Versbeginn) durch einen Spondeus vertreten werden kann, finden sich in den Senkungen des alternierenden Verses, bei durchaus korrekter Besetzung der Hebungen, vielfach Silben von beträchtlicher Schwere. Beispiele zuhauf liefert Conrad Ferdinand Meyers Ballade ‚Die Füße im Feuer‘ – die schon mit einem Spondeus beginnt:

      Wild zuckt der Blitz. Im fahlen Lichte steht ein Turm.

      und in deren Verlauf ein Vers begegnet wie:

      Ich werde wild. Der Stolz! Ich zerre das Geschöpf [...]

      Offenbar soll die typographische Hervorhebung zu verstehen geben, daß der Artikel hier vielmehr als Demonstrativum (`dieser`) oder auch im emphatischen Sinn (`so ein`) aufzufassen ist. Es wäre nun sicherlich falsch, an derlei Stellen eine zusätzliche Hebung anzunehmen, also davon zu sprechen, daß Meyer unter die Trimeter seines Gedichts auch einige Siebenheber mischt. Richtiger sollte vielmehr von einer fallweise eintretenden Beschwerung der Senkung die Rede sein. Die jeweils betroffene Silbe bleibt dabei – anders als im Fall der beschwerten Hebung, wo sie eine Längung erfährt – völlig unverändert.

      Was ich hier "beschwerte Senkung" nenne, wird oft als "schwebende Betonung" bezeichnet. Bei Pretzel jedoch umfaßt dieser Begriff auch eine Vielzahl solcher Fälle, die besser unter den Begriff der "versetzten Betonung" zu bringen wären. Mit einer "Doppelbetonung" rechnet Pretzel (Sp. 2505 ff.) nämlich auch in Versen wie:

      Fürchtet die Zwietracht, wecket nicht den Streit

      Dunkel auf langen Wegen gehn die Leute

      aber das Cembalo mit zartem Klirren

      – und allerlei anderen Fällen von ähnlich schwacher Besetzung der ersten Hebung. Wie immer sich der Rezitator hier verhalten mag: der Metriker wird keinen greifbaren Unterschied gewahren gegenüber Versen, in denen Pretzel (Sp. 2505) nur ein "Fehlen des Auftaktes" bemerkt:

      Schütte die Kraft aus, die dir zugeflossen

      betend, daß Gott dich erhalte

      Versetzte Betonung und beschwerte Senkung – man findet beide aufs schönste beisammen in einem von Rückerts Amaryllis-Sonetten, wo es heißt:

      Ein jeder Gruß ist, den du schenkest, bitter,

      Bítter ein jeder Kuß, den du nícht schenkest,

      Bítter ist, was du sprichst und was du denkest,

      Und was du hast, und was du bist, ist bitter.

      Gewiß besteht zumal der zweite Vers des Quartetts nicht, um mit Moritz zu reden, aus lauter reinen Jamben. Aber er enthält mit der versetzten Betonung am Anfang ("Bitter") und der beschwerten Senkung gegen Ende ("nicht") auch keine Tonbeugung im Sinn des revidierten Begriffs.

      So verhält es sich auch in meinem letzten Beispiel. Es stammt, wieder einmal, aus dem Faust. Nach dem Abenteuer mit Helena bricht Faust im "Hochgebirg" zu Beginn des IV. Aktes zu "großen Taten" auf (10182). Er plant nicht weniger als: dem Meer Land abzugewinnen. Ihn ärgert der "wüsten Strecke widerlich Gebiet" (10215). Und er sagt:

      Da herrschet Well` auf Welle kraftbegeistet,

      Zíeht sich zurück, und es ist nichts geleistet!

      Was zur Verzweiflung mich beängstigen könnte:

      Zwécklose Kraft únbändiger Elemente!

      Da wagt mein Geist, sich selbst zu überfliegen;

      Híer möcht` ich kämpfen, díes möcht ich besiegen. (10216–10221)

      Fünfhebige Jamben, paarweise gereimt. Eine versetzte Betonung am Anfang des zweiten Verses:

      Zíeht sich zurück

      – mit der eben dieser Rückzug, die Umkehr der Welle, `gemalt` erscheint. Im vierten Vers gleich zwei beschwerte Senkungen, im Vorfeld nicht gerade leichter Hebungen:

      Zwécklose Kraft únbändiger Elemente!

      Zumindest die zweite ist wiederum `malerisch` gebraucht, zur Bezeichnung eben der Unbändigkeit des Meeres. Und noch zwei beschwerte Hebungen, wenn nicht Tonversetzungen, im letzten Vers:

      Híer möcht` ich kämpfen, díes möcht ich besiegen

      – die zu verstehen geben, mit welcher Energie Faust das Vorhaben ergreift. Man stelle sich vor, Goethe hätte ihn ungefähr dasselbe in reinen Jamben, in glatter Fügung sagen lassen:

      *Ich möchte kämpfen und ich möchte siegen

      – und man bemerkt sogleich, wie matt und schal das klingt, verglichen mit dem rhetorisch und rhythmisch aufgehöhten Vers, den Faust an dieser Stelle wirklich spricht. Und auch da geht es ohne Tonbeugung ab.



      Literaturverzeichnis

      Beyschlag, Siegfried (1961), Die Metrik der mittelhochdeutschen Blütezeit in Grundzügen. 4. Aufl. Nürnberg.

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      Hettich, Leonhard (1913), Der fünffüßige Jambus in den Dramen Goethes. Heidelberg.

      Heusler, Andreas (1925-29), Deutsche Versgeschichte, 3 Bde. Berlin.

      Jährling, Helke (1970), Die Gedichte Burkhards von Hohenfels. Hamburg.

      Kayser, Wolfgang (1954), Kleine deutsche Versschule. 4. Aufl. München.

      Kelletat, Alfred (1964), "Zum Problem der antiken Metren im Deutschen", Deutschunterricht 16: 50-85.

      Kiparsky, Paul (1966), "Über den deutschen Akzent", in: Untersuchungen über Akzent und Intonation im Deutschen. Berlin (DDR).

      Kraus, Karl (1937), Die Sprache. Hrsg. von Christian Wagenknecht. Frankfurt 1987.

      Minckwitz, Johannes (1856), Lehrbuch der rhythmischen Malerei der deutschen Sprache. Leipzig.

      Moritz, Karl Philipp (1786), Versuch einer deutschen Prosodie. Berlin.

      Opitz, Martin (1624), Buch von der Deutschen Poeterey. Hrsg. von Richard Alewyn. Tübingen 1963.

      Paul, Otto und Ingeborg Glier (1961), Deutsche Metrik. 4. Aufl. München.

      Pretzel, Ulrich (1962), "Deutsche Verskunst", in: Deutsche Philologie im Aufriß, Band 3, Sp. 2357-2546. 2. Aufl. Berlin, Bielefeld, München.

      Schweikle, Günther und Ingeborg Schweikle (1990), Metzler Literatur Lexikon. 2. Aufl. Stuttgart.

      Voss, Johann Heinrich (1802), Zeitmessung der deutschen Sprache. Königsberg.

      Wagenknecht, Christian (1971), Weckherlin und Opitz. Zur Metrik der deutschen Renaissancepoesie. München.

      Wilpert, Gero von (1969), Sachwörterbuch der Literatur. 3. Aufl. Stuttgart.


      Noch Fragen?

      Gruß

      duessel
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 16:23:23
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Duessel und Godele

      Nun schreibt doch nicht so hochgestochene Sachen in einem so basisnahen Thread über Köln. Da komme ich mit meiner ostwestfälischen Intellienz (jawoll, so wird das nämlich geschrieben) gar nicht mehr mit.

      Gruß
      Dreierbande
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 16:37:38
      Beitrag Nr. 33 ()
      @ godele,

      versuchs doch mal bei:

      http://mysmilies.com/ oder
      http://mysmilies.com/
      oder


      gruß

      claus
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 16:48:47
      Beitrag Nr. 34 ()
      @Dreierbande:
      Nur damit das klar ist: Godele hat damit angefangen, ätsch!

      Gruß

      duessel, der sich eigentlich nicht mit Versmaassen beschäftigen wollte
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 17:32:03
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Cen1, danke schön, ich versuche es gleich mal

      @dreierbande: von mir kam nur Bodenständiges, kurz, präzise und für jeden verständlich - was dann so ein Düsseldorfer daraus macht: siehe oben. Ich sagte doch schon: Es war ein Mann namens düssel, der hatte nen Sprung in der Schüssel!!!!!

      Was ein Kölner in zwei Sätzen sagen kann, dazu brauchen diese D`dorfer ein Lexikon:laugh:

      @duessel - du hast ja recht, du bist wirklich ein ganz, ganz Netter - aber jetzt beruhig dich doch auch mal wieder.
      Wir können das ganze Thema ja dann in Wien wieder aufgreifen:kiss:
      godele
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 19:16:30
      Beitrag Nr. 36 ()
      nun, düssel,
      da meine soundkarte defekt ist weiß ich noch immer nicht was du uns
      da in die mailbox gesteckt hat, sei`s drum, war bestimmt ein
      potpouri der schönsten kölschen lieder.

      aber mal was anderes:

      auf der w:o startseite erscheinen ja seit neuestem die 50`er treffen
      per werbebanner.
      einmal für das berlintreffen, wie ein jeder am bild des brandenburger tores
      erkennen kann und einmal für deine heimatstadt, NUR:

      -hier kann man es nicht direkt erkennen, daher wurde als text
      noch "düsseldorf" eingefügt, wie kommt denn das?
      habt ihr etwa kein wahrzeichen an welchem eure stadt direkt
      erkannt werden kann???

      sidder do zo kniestisch für???

      schnübbel, der wenn er aufs dach klettert den dom sehn kann
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 19:41:01
      Beitrag Nr. 37 ()
      ich hab`s schriftlich:

      duessel - du hast ja recht, du bist wirklich ein ganz, ganz Netter

      und das von einer Kölnerin! Wahnsinn! Also gut, Godele:

      Ich mag Dich auch!!! :kiss: :kiss: :kiss:

      Wir sollten diesen Thread aber unbedingt weiterhin nutzen und hier alles diskutieren, was unsere beiden Städte im Umgang miteinander so bewegt.

      @Schnübbel:
      Schaff Dir `ne Soundkarte an, es lohnt sich! :laugh:
      Mit dem Wahrzeichen kann ich Dir erklären: ich hab den WO-leuten nicht erlaubt, mein Foto da reinzuscannen :laugh:

      Gruß

      duessel, der Weltstädter
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 11:05:58
      Beitrag Nr. 38 ()
      Ich hab`s ja schon immer geahnt:

      Mediziner meint: Kölsch macht krank

      Von HERBERT BONGARTZ

      LEVERKUSEN. Jetzt haben die Düsseldorfer und Kölner ein weiteres Thema, über das sie sich trefflich streiten können. Es geht mal wieder ums Bier - also um Kölsch und Alt. Doch diesmal ist es nicht der Geschmack des Gerstensaftes - sondern die Verträglichkeit und die körperlichen Reaktionen darauf.

      Angefangen hatte alles vor mehr als einem Jahr, als zwei Patienten zu Norbert K. Mülleneisen kamen. Sie hatten beim Kölschtrinken allergieähnliche Beschwerden bekommen: Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Gesichtsrötung, Magen-Darm-Beschwerden, niedriger Blutdruck und Asthmaanfälle. Die klassische Allergie-Suche auf Brauereihefe und Hopfen habe damals nichts ergeben, erzählt Mülleneisen. "Die Patienten und ich waren enttäuscht."

      Aber der Allergologe, Umweltmediziner und Lungenfacharzt ließ nicht locker. Er wälzte medizinische Fachliteratur und stieß dabei auf eine als Pseudo-Allergie bezeichnete Histamin-Unverträglichkeit. "Es schien alles so einfach", sagt Mülleneisen. Man muss nur die Histaminkonzentration im Blut bestimmen. Wenn der Wert zu hoch ist, dann ist die Ursache klar. Aber kein einziges Labor in Deutschland konnte die Bestimmung vornehmen. Als er dieses Problem mit dem Leverkusener Labormediziner Ernö Dux besprach, war der sofort Feuer und Flamme, selbiges zu lösen. Nach zahlreichen Versuchen gelang es den beiden Forschern, das Histamin und auch das Histamin abbauende Enzym Diaminoxidase (DASO) zu bestimmen.

      "Erst allmählich wurde uns klar, dass wir unterschiedliche Kölschsorten untersuchen mussten", erzählt Norbert K. Mülleneisen. "Wir wussten auch, dass Weizenbier eine hohe Histaminkonzentration hat." Normales Bier sollte nur eine Histaminkonzentration von 50 Nanomgramm pro Milliliter haben. "Die Ergebnisse haben uns überrascht", so Mülleneisen. Denn bei zahlreichen Kölschsorten waren die Werte höher als erwartet. "Nicht direkt gesundheitsgefährdend, aber empfindliche Menschen wie Allergiker und Asthmatiker können bei manchen Kölschsorten durchaus Beschwerden bekommen." Das könne nach einem Glas passieren, oder nach zehn.

      Die Biersorten und ihre Histaminkonzentration:

      Mühlen-Kölsch, 143,7

      Zunft-Kölsch, 137,4

      Gilden-Kölsch, 100,55

      Erdinger Weißbier, 100,0

      Bitburger Pilsener, 95,35

      Ganser-Kölsch, 93,6

      Kurfürsten Maximilian, 90,6

      Früh-Kölsch, 90,4

      Sion-Kölsch, 85,45

      Peters-Kölsch, 76,06

      Felskrone Pils, 74,65

      Gaffel-Kölsch, 73,22

      Küppers-Kölsch, 71,36

      Reissdorf-Kölsch, 65,35

      Garde-Kölsch, 61,4

      Sester-Kölsch, 61

      Warsteiner Pilsener, 60,7

      Dom-Kölsch, 59,51

      Bürger-Kölsch, 52,68

      Richmodis-Kölsch, 48,04.

      Eine Sorte des Düsseldorfer Nationalgetränks - auch wenn sie in Mönchengladbach gebraut wird - wurde ebenfalls getestet: Hannen Alt. Es hatte mit 43,2 die mit Abstand niedrigste Histaminkonzentration.

      Doch Kölsch-Trinker brauchen keine Angst zu haben. Sie müssen im Karneval auf ihr Lieblingsgetränk nicht verzichten. Mülleneisen: "Nur die Empfindlichen sollten nachschauen, ob sie von manchen Sorten nicht weniger als von anderen vertragen." Wer mehr Histamine aufnehme, als sein Abbausystem verarbeiten könne, bekomme Probleme. Ernö Dux: "Bei manchen ist es schlichtweg der Enzymmangel, der zu Asthma-Anfällen oder Hautausschlag führt." Schwangere hätten übrigens besonders viel Abbauenzym, was sie auch vor vielen Allergien schütze.

      Histamin gibt es aber auch in vielen anderen Speisen und Getränken, wie zum Beispiel Rotwein, Käse, Schokolade, Salami, Nüssen, Tomaten, Erdbeeren, Zitrusfrüchten, Sauerkraut, Spinat und Fisch.

      Eins steht für Mülleneisen und Dux jedenfalls fest: Der Kopfschmerz, der bei den meisten Karnevalisten am Tag nach Rosenmontag auftritt, hat nichts mit Histamin-Unverträglichkeit zu tun. Es ist schlicht und ergreifend ein Kater.

      Quelle: Rheinische Post vom 25.01.02

      Gruß

      duessel, dem nur gesundes Alt ins Glas kommt :)
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 14:14:21
      Beitrag Nr. 39 ()
      hallelujah, ja hätte ich das bereits heute morgen gewusst:
      heute habe ich nämlich schon ein kleines kölsch getrunken...

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 15:06:50
      Beitrag Nr. 40 ()
      @Learner6

      Hi Rolf,

      mach Dir keine Gedanken, ich trinke das Zeug schon so lange und lebe auch noch.
      Auf alle Fälle besser Kölsch als diese braune Möbelpolitur die man in manchen Teilen von NRW trinkt und auch noch als Bier bezeichnet.

      Viele Grüße

      Rolf, der heute abend zur Weihnachtsfeier geht und Kölsch trinkt.
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 18:26:52
      Beitrag Nr. 41 ()
      Mein lieber Kölner Freund, :)

      ich werde dich an deine Worte erinnern, wenn wir Karnevalssonntag vor dem Uerige stehen.

      Ich halte jede Wette, dass du dir dann die Möbelpolitur wieder in unvorstellbaren Mengen und mit höchstem Genuß reinschütten wirst :laugh:

      gruss

      duessel, der heute abend Schumacher Alt trinkt
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 21:44:34
      Beitrag Nr. 42 ()
      hallo ihr beiden lieben 50-er köln-düsseldorfer freunde;)

      wisst ihr, was ich seit ein paar stunden trinke:
      PILS!!!!

      liebe grüsse

      rolf


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