Lucent: Hindernisse bei der Übernahme durch Alcatel - 500 Beiträge pro Seite

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Der Vorstand von Lucent Technologies wird noch in dieser Woche zusammen treffen, um zu entscheiden, ob man in formale Übernahmeverhandlungen mit dem französischen Telekommunikationsausrüster Alcatel treten will. Dieser hat unbestätigten Berichten zufolge ein Angebot für Lucent in Höhe von rund 40 Mrd.$ auf den Tisch gelegt.

Ob eine derartige Übernahme tatsächlich zustande kommen wird, ist allerdings fraglich. Zum einen ist da der finanzielle Aspekt. Alcatel ist an der Börse mit 38 Mrd.$ bewertet und damit nur geringfügig höher, als Lucent, die eine Marktkapitalisierung von 34 Mrd.$ aufweise. Zudem weist Lucent eine hohe Schuldenlast auf.

Von einem weiteren Aspekt berichtet am Montag die „Financial Times“. Demnach könnte das Geschäft auf „gewaltige Hindernisse“ stoßen, da Lucent an sensiblen Projekten für die US-Regierung arbeitet. Die Bell Laboratories, die Forschungseinrichtung Lucents, haben beispielsweise Verschlüsselungstechniken für die National Security Agency entwickelt. Die Übernahme des Konzerns durch ein ausländisches Unternehmen dürfte daher sehr genau beobachtet werden.

Zunächst einmal muss aber der Lucent-Vorstand darüber entscheiden, ob überhaupt offizielle Gespräche aufgenommen werden sollen. Dabei dürfte eine entscheidende Frage sein, wie hoch die Prämie des Kaufpreises gegenüber dem aktuellen Marktwert zu sein hat. Derzeit wird von außerhalb des Unternehmens mit etwa 20% Aufschlag auf den Börsenwert gerechnet, was in Anbetracht der derzeitig sehr niedrig bewerteten Lucent-Aktie gering erscheint. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie des ehemals größten Telekommunikationsausrüsters der Welt rund 85% an Wert verloren. Der Marktwert Lucents sank in diesem Zeitraum um mehr als 190 Mrd.$, das entspricht etwa dem 1,5-fachen Börsenwert des Coca-Cola-Konzerns.

[Tageshoch]

aus der FT Market Watch

Alcatel äußert sich nicht zu WSJ-Bericht über weitere Gespräche mit Lucent
Die Vorstände des französischen Telekom-Ausrüsters Alcatel (fr:013000) und des US-Netzwerk-Ausstatters Lucent Technologies (us:lu) haben laut Wall Street Journal weiteren Verhandlungen zu einer $34 Milliarden-Fusion zugestimmt. Alcatel-Sprecher Klaus Wustrack lehnte eine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht allerdings ab. Alcatel (us:ala) hat laut WSJ vom Mittwoch Lucent ein Übernahmeangebot in Gestalt eines Aktientausches gemacht, bei dem Lucent-Aktionäre zum gegenwärtigen Aktienkurs kein Aufgeld erhalten würden. Unter Berufung auf gut informierte Kreise sagte das WSJ, die beiden Unternehmen könnten durch eine Fusion jährlich Kosten in Höhe von $4 Milliarden einsparen. Die Alcatel-Aktie fiel am Mittwochvormittag in Paris um 5,5 Prozent auf €34,17. Die Lucent-Aktie war am gestrigen Dienstag unverändert bei $9,9 aus dem New Yorker Handel gegangen