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[KBS]

FINANZEN 10.06.2001

Wochenausblick: Markt erhofft Impulse durch Ertragsprognosen

Quartalszahlen werden in der kommenden Woche nicht mehr zu erwarten sein. Die Saison für die ersten drei Monate ist so gut wie abgeschlossen und für Ergebnisse des zweiten Quartals ist es bislang noch zu früh. Allerdings könnte die in den Vereinigten Staaten neu eingeführte Sitte, in der Mitte des Quartals eine Art Zwischenbericht vorzulegen, auch in der kommenden Woche für Überraschungen sorgen. Zudem werden die verschiedenen Investmenthäuser in ihren Analysen das ein oder andere Quartalsergebnis bereits in den kommenden Wochen vorwegnehmen.

Dass solche Meldungen höchst kursrelevant sein können, zeigte sich bereits in der vergangenen Woche. Nachdem der amerikanische Chip-Hersteller Intel am Donnerstag erklärt hatte, seine Ertragsprognosen im zweiten Quartal einhalten zu können, kletterten sämtliche High-Tech-Werte.

Den Grund für die Hellhörigkeit der Anleger bildet die anhaltende Unsicherheit über die erhoffte Ertragswende. Immer noch sei kein Trend weder in die eine, noch in die andere Richtung auszumachen, war vom Parkett zu hören. Auch aus Sicht von Chartanalysten bewegt sich der DAX zur Zeit im »Niemandsland«, heißt es in der DG Bank-Studie. Erst ein Überschreiten der 6.000er-Marke nach unten oder der 6.300er-Marke nach oben würde aus ihrer Sicht ein deutliches Signal setzen.

Andererseits sind die Einschätzungen der Experten doch recht zuversichtlich - zumindest auf lange Sicht. Das von manchen befürchtete Stagflationsszenario sei eher unwahrscheinlich. Die aktuellen Inflationsanzeichen seien nach wie vor nur von kurzzeitiger Bedeutung. Sollten die Inflationszahlen in absehbarer Zeit wieder niedriger ausfallen, habe die EZB auch mehr Spielraum für erneute Zinssenkungen. Dies könne der sich zur Zeit deutlich abkühlenden Wirtschaft wieder auf die Beine helfen, hieß es.

Aus konjunktureller Sicht dürften in der kommmenden Woche die Zahlen zur Industrieproduktion in Frankreich und Italien von größerem Interesse sein. Doch gehen die Analysten der DG Bank davon aus, dass beide Indikatoren auf einen Rückgang der Auftragseingänge hinweisen werden.

Erstmals gehandelt werden am Mittwoch die Aktien der World of Medicine AG (WKN 663739). Gezeichnet werden können die Papiere des Herstellers von medizintechnischen Geräten noch bis zum 11. Juni. Ebenfalls erstmals notiert werden am Freitag die Aktien der Frisörkette Essanelle (WKN 661031). Der Emmissonserlös soll vor allem zur Übernahme weiterer Haarsalons verwendet werden, teilte das Unternehmen mit. Bis zum 15. Juni können interessierte Anleger die Aktien der Degussa-Tochter Zentaris zeichnen. Gehandelt werden die Aktien des Biotech-Unternehmens erstmals am 18. Juni.

[KBS]

FINANZEN 11.06.2001

Neuer Markt eröffnet schwächer

Der Frankfurter Neue Markt startet schwächer in die Woche. Bis 9.10 Uhr fiel der Nemax 50 am Montag um 11,74 Punkte oder 0,62 Prozent auf 1685,86 Zähler. Der Nemax All-Share verbuchte ein Minus von 11,32 Punkten oder 0,60 Prozent auf 1745,40 Punkte.

Der Leitindex Dow Jones hatte die Woche mit einem Minus von 1,03 Prozent auf 10.977,0 Punkten beendet. Der marktbreitere S&P 500 Index sank um 0,94 Prozent auf 1264,98 Zähler. Eine Gewinnwarnung des Netzwerkausrüsters Juniper Networks hatte Marktteilnehmern zufolge nicht nur die Nasdaq-Titel sondern auch die Kurse der Standardwerte belastet. Da es keine neuen Konjunkturdaten gegeben habe, seien die Hiobs-Botschaften der Unternehmen durch nichts ausgeglichen worden, sagten Marktteilnehmer.

Die Brokat AG will 300 Mitarbeiter entlassen und Niederlassungen in drei Ländern schließen. Eine bilanzielle Neubewertung einiger Tochtergesellschaften und Beteiligungen werde zu einem Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals führen, teilte das Unternehmen am Montag in Stuttgart mit. Die Aktie verliert 6,12 Prozent auf 6,41 Euro.

Die Basler AG wird ihren Finanzchef Thorsten Schmidtke am 30. Juni 2001 aus dem Vorstand entlassen. Er verlasse den Vorstand wegen "unterschiedlicher Vorstellungen über die Geschäftsstrategie" auf eigenen Wunsch, hieß es. Basler geben 7,8 Prozent auf 8,30 Euro nach.

"Euro am Sonntag" hatte die Aktien der Lion Bioscience , die am Freitag zu den Kursgewinnern zählten, als interessant bezeichnet. Die Aktie klettert 0,57 Prozent auf 36,98 Euro.

Gleichzeitig empfahl die Anlegerzeitschrift, Rösch zu halten, nachdem das Medizintechnik-Unternehmen zum Wochenende dramatische Kursverluste hinnehmen musste. Nach der angeblich unmittelbar bevorstehenden Kassenzulassung der nadellosen Spritze dürfte sich die Ertragslage bessern, hieß es zur Begründung. Rösch steigen 2,16 Prozent auf 14,20 Euro.

Intershop-Aktien stiegen um 2,86 Prozent auf 4,32 Euro. Der Software-Hersteller will sich auf der Jahreshauptversammlung (Mittwoch) die Genehmigung für die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen in Höhe von 500 Milliionen Euro bis 2006 erteilen lassen. Gleichzeitig erklärte Finanzvorstand Wilfried Beeck dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe), die Kostensenkungsmaßnahmen würden funktionieren und auch ein Anstieg der Auftrageingänge sei spürbar.

Die Aktie der Fantastic Corp, die bereits am Freitag zu den Gewinnern gezählt hatte, verbesserte sich erneut um 3,39 Prozent auf 1,22 Euro und führt damit die Liste der Kursgewinner an.

An der Spitze der Verliererliste finden sich dagegen United Internet mit einem Minus von 5,01 Prozent auf 4,17 Euro, dicht gefolgt von Highlight Communications , die 4,17 Prozent auf 5,75 Euro verlieren.







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