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    "Hühner-KZ" - Eine Verteidigung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.06.01 14:32:07 von
    neuester Beitrag 03.08.01 09:13:45 von
    Beiträge: 28
    ID: 424.103
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      schrieb am 20.06.01 14:32:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ein Vergleich, der Gemüter erregt:
      Hierzu ein Text, der diesen Vergleich verteidigt.

      Legen macht frei

      Hühner-KZs, vergaste Füchse und das Auschwitz der Tiere

      "Auschwitz beginnt da, wo jemand im Schlachtof steht und denkt, es sind ja nur Tiere."
      Theodor W. Adorno

      "Wo es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi ... Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka."
      Isaac Bashevis Singer

      In den 60er Jahren wurden in Deutschland Legebatterien eingeführt, Gebäude, die angefüllt waren mit hölzernen Käfigen, in denen
      Hennen unter grausamen Bedingungen eingesperrt waren zu einem einzigen Zweck: ein kurzes Leben bis zu ihrem gewaltsamen Tod
      Nahrung aufzunehmen und diese in ihren gequälten Körpern umzuwandeln in Kot und Eier. Angesichts dieser massenhaften
      industriellen Quälerei und Tötung sprach der Zoologe Bernhard Grzimek von "Hühner-KZs". Auch wenn diese Bezeichnung vom
      Gericht als zulässige Meinungsäußerung gewertet wurde, erregen noch heute oft weit mehr als die tierquälerischste Haltung die
      sogenannten "KZ-Vergleiche" die Gemüter.

      Anders offenbar als bekannte Parolen wie etwa "Polizei, SA, SS" und "Stammheimer KZ", die ja nun unleugbar ebenfalls in diese
      Kategorie fallen, solle es eine Verharmlosung der Greueltaten der Nazis sein, eine Herabwürdigung der Opfer. Denn es sind ja "nur
      Tiere", um die es hier geht.

      "Ich weigere mich Tiere zu essen, weil ich mich nicht von den Leiden und vom Tod anderer Lebewesen ernähren kann. Ich weigere
      mich, dies zu tun, weil ich selbst so schmerzlich gelitten habe, daß ich den Schmerz anderer fühle, indem ich mich meiner eigenen
      Leiden erinnere." Edgar Kupfer-Koberwitz verglich hier also tatsächlich sein eigenes Leiden im KZ mit den Leiden der Tiere, mehr
      noch, aus diesen heraus leitete er den kategorischen Imperativ ab, keine Tiere zu essen. Er zumindest empfand dies wohl nicht als
      Herabwürdigung. Daß andere dies anders sehen, ist klar: Speziesisten nämlich, so wie Rassisten es sähen, wenn sie Vertretern
      "minderwertiger Rassen" "gleichgesetzt" würden.

      Natürlich gibt es bei allen Vergleichen zwangsläufig Unterschiede. Vollkommen Gleiches kann in diesem Sinn nicht verglichen werden.
      Dagegen ist es möglich, um das bekannte, jedoch falsche, Schlagwort zu bemühen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, also
      Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu benennen: "Ich esse lieber Äpfel als Birnen", "Äpfel haben einen höheren Pektingehalt als
      Birnen" oder "Äpfel gehören wie Birnen zum Kernobst" - dagegen ergibt "Äpfel sind runder als Äpfel" keinen Sinn. Wenn Äpfel mit
      Äpfeln verglichen werden sollen, müssen es solche mit unterschiedlichen Eigenschaften sein: "Die Äpfel auf der Sonnenseite dieses
      Baums sind reifer als die auf der Schattenseite", "Die Äpfel an den oberen Zweigen sind genau so groß wie die an den unteren". Dies
      ist so elementar, daß es bei Obst allgemein einleuchtet - doch in anderen Fällen wird offenbar der Verstand über Bord geworfen: "Auf
      den Scheiterhaufen der Inquisition starben eineinhalb mal soviele Menschen wie in den Gaskammern der Nazis" wird plötzlich zu einer
      Relativierung der Greueltaten der Nationalsozialisten, als ob ein solches Verbrechen in irgendeiner Weise weniger grauenhaft würde,
      wenn es ein anderes vergleichbaren oder auch größeren Ausmaßes gab. Als ob Jack the Ripper durch Jeffrey Dahmer plötzlich zu
      einem netten Menschen würde.

      Was den sogenannten KZ-Vergleich angeht, es ist meist keiner, sondern zum einen die bloße Feststellung von Tatsachen, zum
      anderen eine reductio ad absurdum, und als solche durchaus geeignet, Inhalte zu vermitteln - je ein Beispiel:

      Jedes zweite Kücken der Legehuhnzuchtlinien ist durch Zucht für die Mast und aufgrund seines Geschlechts zum Legen
      ungeeignet, und so werden jährlich Abermillionen männlicher Kücken unmittelbar nach dem Schlüpfen vergast. Auch zum Töten
      von "`Pelztieren"` wird häufig Gas eingesetzt, um die Haut nicht zu verletzen, und Jäger töten so Füchse im Bau. Es muß
      möglich sein, diese Tatsachen zu äußern, ohne wegen des Gebrauchs des Wortes "`vergasen"` als Revisionist abgestempelt zu
      werden. Dabei ist es völlig unerheblich, daß nicht Zyklon B verwendet wird, sondern Kohlenmonoxid (das übrigens ebenfalls von
      den Nationalsozialisten in transportablen Gaskammern in abgedichteten Lastkraftwagen eingesetzt wurde).
      Tierschützer fordern häufig, Lebendtiertransporte zeitlich zu begrenzen oder zu verbieten, gleichzeitig aber als vermeintliche
      Alternative Schlachtung vor Ort bzw. Kühlfleischtransport. Analog hierzu wäre die Forderung, Häftlinge in "`lokalen"`
      Gaskammern zu töten, um ihnen den Transport zu ersparen. Solcher Zynismus dient selbstverständlich nicht dazu, Opfer
      herabzuwürdigen, sondern zeigt, wie absurd die Forderung nach Verkürzung von Transportzeiten ist, und daß die einzig ethisch
      vertretbare die ist, Schlachtung ganz und gar abzuschaffen.

      Es ist angesichts des ungeheuren Ausmaßes der Verbrechen an Tieren schwer, eine Sprache zu finden, die dies adäquat klarmacht.
      So bleibt oft nur, Parallelen zu ziehen zu anderen Verbrechen ebenfalls ungeheuren Ausmaßes, zu Sklaverei und eben auch zu
      Konzentrationslagern. Parallelen zum massenhaften Tod in Schlachthäusern und grauenhaften medizinischen Experimenten hier wie
      dort. Lampenschirme (siehe Abbildung) aus Menschen-, Couchbezüge und Schuhe aus Rinderhaut. Düngung der Felder mit Tiermehl
      und mit Asche aus den Krematorien. Die Bilder gleichen sich, und die Beispiele ließen sich endlos fortsetzen: So wie die
      Nationalsozialisten den Reichstagsbrand vermutlich selbst inszeniert hatten, ihn aber ihren Gegnern zuschrieben, hat (wenn auch in
      kleinem Maßstab) der berüchtige, angeblich von Veganern mit Mordanschlägen bedrohte Bremer "Öko-Schlachter" Groth den Brand
      in seinem Laden selbst gelegt. Natürlich gibt es Unterschiede, Bremen ist nicht Berlin, eine Metzgerei kein Reichstag, mit dem
      Kommunisten van der Lubbe wurde wegen der Brandstiftung im Reichstag ein Unschuldiger verurteilt, der Metzger Groth wegen der
      Brandstiftung in seinem Laden zurecht. Entscheidend aber sind auch hier die Parallelen: die Perfidie, die eigenen Verbechen anderen
      unterzuschieben, um dann eine Hetzjagd auf sie zu betreiben - wann immer in der Bildzeitung, der taz, in Schrot und Korn oder im
      Spiegel von Veganismus die Rede war, der "Anschlag" auf den armen Metzger blieb nie unerwähnt - und zum Teil noch nach seiner
      Verurteilung. Wo Schindler die Menschen in den Zügen nach Auschwitz mit Wasser versorgte, sind es heute die Tiere in Transportern.
      Wer einmal ein paar Hühner aus einer Legebatterie befreit hat und hunderttausend zurücklassen mußte kann nachempfinden, wie
      Schindler sich fühlte, nicht mehr Menschen vor dem KZ bewahren zu können.

      Ein häufig angeführter Einwand ist die unterschiedliche Motivation der Täter. Während Konzentrationslager vor allem auf einen
      Genozid ausgerichtet waren, dienen Tierfabriken in erster Linie der Ausbeutung und Bereicherung. Davon abgesehen, daß von der
      Arbeitskraft bis zu den Haaren der KZ-Häftlinge alles akribisch in Reichsmark und Pfennigen aufgewogen wurde und andererseits die
      Massentierhaltung sehr wohl mit Genozid, wenn auch eben gerade an anderen als den ausgebeutetet "Nutztierrassen" einhergeht,
      würde das im Umkehrschluß bedeuten, daß der Massenmord in den KZs weniger schlimm gewesen wäre, hätten die Nazis diesen nur
      aus Gewinnstreben begangen - das wird wohl kaum jemand ernsthaft behaupten wollen. Auch wenn sie eine andere Form haben:
      vergiftete Äpfel sind ebenso tödlich wie vergiftete Birnen.

      Ein weiterer häufiger Einwand ist etwa der, die Geschehnisse im Nationalsozialismus seien einmalig, das erste Mal in der Geschichte
      wäre versucht worden eine "Volksgruppe" planmäßig zu vernichten. Ein Blick in ein geeignetes Geschichtsbuch, Deschners
      "Kriminalgeschichte des Christentums" beispielsweise oder einfach eine Enzyklopädie zeigt das Gegenteil. Es gab mehr als nur einen
      Fall nicht nur versuchter, sondern in vielen Fällen durchgeführter Vernichtung von "Volksgruppen", durch die Kreuzritter oder die
      Konquistadoren etwa. Sind Scheiterhaufen harmloser als die Gaskammern, die päpstliche Hexenbulle freundlicher als die Nürnberger
      Gesetze, die Folterinstrumente der Inquisitoren angenehmer als die eines Mengele, die Bartholomäusnacht vergnüglicher als die
      Reichskristallnacht, die Verfolgung von Juden, Homosexuellen, Andersdenkenden vertretbarer, wenn sie christlich statt faschistisch
      begründet ist? Ist der Tod von neun Millionen Menschen (von anderen Tieren, die wegen "Hexerei" verbrannt wurden, nicht zu reden)
      gemäß dem biblischen Gebot "Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen" (Ex. 22:17) nicht mit dem von sechs Millionen KZ-Opfern
      zu vergleichen, ebenso wie die Versuche der Täter und deren geistiger Erben, die Zahlen herunterzuspielen? Da ist im
      Zusammenhang mit KZ-Vergleichen die Rede von einem "Geschichtsrevisionismus" - und damit wird gerade einem Revisionismus (in
      diesem Fall dem christlichen) das Wort geredet, das Christentum in unverantwortlicher Weise verharmlost, sprich: es wird eben das
      getan, was anderen vorgeworfen wird.

      Es ist selbstverständlich, daß das Aufzeigen von Parallelen faschistischer und ethnozentrischer zu speziesistischer und
      anthropozentrischer Handlungs- und Denkweise nicht zu bloßen Schlagworten verkommen darf. Im Grund genommen ist die
      Ablehnung sogenannter KZ-Vergleiche jedoch meist nichts anderes als ein sich Winden derer, die sich getroffen fühlen: denn sie
      zeigen, daß die Speziesisten heute in ihrem Verhalten den Tieren gegenüber, sei es als aktive Täter oder als Mitläufer, die die Taten
      dulden und bezahlen, nicht anders sind als die Nazis als Mitglieder der vermeintlichen "Herrenrasse" Menschen gegenüber. So, wie
      jemand, der in einer sexistischen oder rassistischen Gesellschaft sagt, "es sind ja nur Frauen", "es sind ja nur Juden", "es sind ja nur
      Schwarze" sich als Sexist oder Rassist entlarvt, so entlarvt sich, wer sagt, "es sind ja nur Tiere" als Speziesist.

      Autor:
      Achim Stößer
      WWW:
      http://www.tierrechte.de/maqi


      dipsy
      Avatar
      schrieb am 20.06.01 19:03:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      @dipsy, interessanter Thread.

      Um es vorwegzunehmen:
      Ich bin absoluter Gegner von solchen Massenhaltungen, Tiertransporten, Legebatterien, Tierversuchen und jeglicher Form von Tierquälerei. Koreaner essen die Gehirne von Primaten, denen am Tisch die Hirnplatte abgesägt wird.
      Ein absoluter Greuel für mich. Hilfe, Hilfe, Hilfe.

      Alles was jetzt kommt, beweist allerdings, dass auch ich Speziesist bin:

      Ich finde man sollte eben tatsächlich nicht permanent die Begriffe KZ, Auschwitz und Holocaust bemühen. Klar erscheint es mir noch drastischer, wenn man einem kleinen Kind etwas antut als einem Kalb. Aber ist das nicht normal ? Viele Tiere schätzen ihre eigen Art über alles und viele (nicht alle) haben auch der eigenen Art gegenüber einen Tötungshemmungsinstinkt oder nehmen sich auch Babys von anderen Artgenossen an, wenn diese sterben.

      technostud
      Avatar
      schrieb am 20.06.01 20:26:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bist Du Tier oder Mensch, Technostud?

      Wenn Löwe neuer Rudelchef geworden ist, dann bringt er die Jungen seines Rivalen um, weil das Weibchen (des Kontrahenten) dann schneller empfängnisbereit wird.

      Sollen wir uns daran etwa eine Anleihe nehmen?

      Man stelle sich nur vor, Herr Schröder bringt Helmut Kohls Kinder um, damit er Hannelore schneller (erfolgreich) besteigen kann...
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 08:34:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Was dipsy hier mit dem Bericht versucht aufzuzeigen, könnte durchaus Zuspruch erfahren. Ein gedanklicher und "sinnbildlicher" Zusammenhang zw. unendlichen Tierleid und der Assoziation mit Auschwitz, oder ganz allgemein mit KZ-Begriffen, ließe sich durchaus herstellen.

      Affen bohrt man z.B. Löcher in den Schädel und steckt ihnen Elektroden ins Gehirn; Katzen werden die Augen herausgerissen; Hunde leiden Höllenqualen für Pillen gegen Impotenz; Dieser Teilbereich ist z.B. heute ganz "normales" Tagesgeschäft im Tierversuchsbereich und man könnte ihn durchaus mit einer gedanklichen Gleichstellung mit den Menschenversuchen eines Joseph Mengele im 3. Reich vergleichen. Versuche die ihre durchführende Berechtigung aus der Minderwertigkeit des Versuchsobjekts herleiten, alles zum Wohle der Menschheit, der Rasse und der Spezie und schon ist die Gefühlswelt des Versuchsleiter wieder im Einklang mit seinem Tun. Man strickt sich halt seine Berechtigung. Ethik und Moral haben bei diesen Vorgängen Pause, das Gewissen wurde vorübergehend mit dem Powerschalter (ich bin als Mensch das Maß aller Dinge) kaltgestellt.

      Rinder, Kälbchen und Schweine werden in LKW zusammen gepfercht und quer durch Europa gekarrt, hier ließe sich der gedankliche Verbindungsschluss mit den nicht enden wollenden Judentransporten in Eisenbahnwaggons der Nazischergen herstellen, mit dem erklärten Ziel, sie irgendwann, aber garantiert der Tötungsmaschinerie zuzuführen. Himmelschreiendes Unrecht, aber man bezieht seine Berechtigung halt aus der Minderwertigkeit seines Transportguts und schon stimmt die Gefühlslage wieder.

      Geschöpfe mit Empfindungen aus Massentierhaltungen, sind permanent Stress, Hunger, Durst, Hitze und Kälte ausgesetzt. Das ließe sich z.B. sofort mit dem KZ-Lagerleben in Baracken oder ganz allgemein mit dem Ghettodasein, ausgelöst durch die Nazi-Diktatur, vergleichen. Ausgemergelte Gestalten, hungrig, durstig und frierend dem sicheren Ende entgegensehend. Sie haben halt diese verdammte Minderwertigkeit, aus denen ihre Richter die Berechtigung für ihre Verbrechen entnehmen und schon ist das Gewissen wieder befriedet. Man strickt es sich halt.


      Soll heißen, was dipsy hier zitiert, hat durchaus als sinnbildlicher Vergleich seine Berechtigung.

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 08:38:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ausschwitz und Nazis bemüht normalerweise jemand dann als Vergleich, wenn ihm die Argumente ausgehen. Wenn jemand einen Nazi-Vergleich bringt, gehe ich normalerweise davon aus, das der betreffende Unrecht hat.

      Wenn jemand Einwände gegen Formen der Tierhaltung hat, sollte er das am konkreten Fall belegen. Sicher wird man feststellen, daß man lebende Tiere nicht als normale Ware behandeln darf und daher strenge Regeln für Haltung und Transport gelten müssen. Das ist auch in der Diskussion. Allerdings ist gerade auf EU-Ebene die Lobby der Fleischproduzenten sehr stark. Dagegen kann man mit sachlicher Diskussion mit den Abgeordneten in Deutschland angehen, mit Sicherheit aber nicht mit Ausschwitz-Vergleichen und dogmatischen Speziesismus-Vorwürfen. Daß es Speziesismus gar nicht gibt, habe ich im entsprechenden Thread schon dargelegt.

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      Avatar
      schrieb am 21.06.01 08:57:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ for4zim

      Es ist ein "sinnbildlicher Vergleich" gemeint und die ganz allgemeine Wertigkeit von lebendigen Geschöpfen mit einer Gefühlswelt, die man nicht mit Füßen treten sollte. Steht diese Wertigkeit auf Polung "minder", fallen ihr schlimmste Folgen anheim, unabhängig, ob es sich um Mensch oder Tier handelt. Ich empfinde das als wirkliche Argumente!!

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 09:08:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      @doktor faust, lies Dir bitte einfach mein Posting nochmal in Ruhe durch. Das dürfte alle Deine Fragen an mich beantworten.
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 10:09:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      Vergleiche sind Huren, allen gefällig. Die Tierversuchsgegner und Veganer sind teilweise sehr fanatisch und intolerant und militant. Soll ich da jetzt anfügen, wie die frühe SA? Macht das meine Darstellung klarer oder vielmehr weniger klar?

      Der Vergleich hinkt. Um es ins lächerliche zu ziehen, mir liefe nie bei einem frischen KZ-Häftling das Wasser im Mund zusammen, und ich könnte ihn mir auch nicht gebraten, gegrillt oder gekocht vorstellen. Bei einem Hahn hätte ich damit keine Probleme.

      Die Art der Beispiele sagt mehr über den Fanatisierungsgrad aus als über die Sache. Um festzustellen, daß tierquälende Tiertransporte verboten werden müssen, brauche ich kein Ausschwitz.
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 11:56:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich habe ja auch an keiner Stelle gesagt, dass ich die Tierausbeutung mit dem Holocaust vergleiche. Ich habe nur einen Text reingestellt, der diesen Vergleich und vor allem die Diskussion darüber aufhellt.
      Was mich persönlich am meisten an Auschwitz erinnert, wenn ich an Tiere denke, ist folgendes:
      Wenn man von Auschwitz liest, dann liest man öfters von Nazis, die besonders grausam gewesen sind. Da gibt es viele Beispiele. Und man könnte denken, das war Auschwitz.

      Aber das war NICHT in erster Linie Auschwitz!!! Auschwitz war vor allem eine leidenschaftslos, exakt geplante Massenvernichtung, in der ein Individuum überhaupt nicht mehr erkennbar war.
      Das war Auschwitz.

      Und hier fallen mir doch Parallelen auf, vor allem von Leuten, welche natürlich gegen Tierquälerei sind (z. B. wenn auf SternTV was Schlimmes gezeigt wurde), die aber gar nicht erkannten, dass das System, die Maschine nebenan völlig reibungslos funktioniert. 400000 Hühner in einer Legebatterie. Wer sieht hier noch ein Individuum? Wer?

      Es geht hier nicht um schlimmes Verbrechen und schlimmeres Verbrechen in meiner Parallele, sondern mehr um ein psychologisches Phänomen.

      dipsy

      P.S. @for4zim: Warst Du schon einmal in einer richtigen Legebatterie? Ich würde es dir gerne mal zeigen.
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 12:12:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich finde diese Massentierhaltung abscheulich!!!!:(

      Bevor ich mir ein Ei bei Aldi oder in einen anderen Supermarkt kaufe, verzichte ich lieber.

      Seit ca 4 Jahren fahre ich alle 14 Tage zum Bauern.
      Dort hole ich Eier von glücklichen Hünern.
      Darauf bin ich stolz.:D

      Ach ja, wer ein echtes Bauernei ist weis endlich mal wie ein Ei schmeckt.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 21:11:52
      Beitrag Nr. 11 ()
      O.M.N.L, beneidenswert, das habe ich eine zeitlang auch gemacht. Und dort noch ab und zu ein Huhn oder Marmelade oder so mitgenommen.

      Da ich zur Zeit viel unterwegs bin und dann in Hotels, Restaurants usw. geht das kaum mehr.
      Aus u.a. dem Grund bin ich eben dafür, dass solche Legebatterien etc. etc. gleich verboten werden, so dass man im Hotel am Frühstücksbuffet sich nicht eben ab und zu doch mit schlechtem gewissen ein Ei reinzieht, dessen Herkunft man nicht kennt.

      technostud
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 14:47:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      up:)

      Interessanter Thread, verdient weitere Beachtung!

      @dipsy

      Ich sehe es wie Technostud, ich denke, dass die Gewalt gegen Menschen noch eine (wesentliche) Stufe über der Gewalt gegen Tiere steht.

      ABER ... ich denke mir, Menschen, die in Schlachthöfen arbeiten oder die zitierten Tierexperimente durchführen, haben keine grossen Probleme, diese Stufe zu nehmen:angry:.

      `Normale` Menschen würden vor der Arbeit im Schlachthof zurückschrecken, wenn sie eine Wahl haben. Ich habe mir aus eben diesem Grund vor mehr als 10 Jahren nach einer Dokumentation über Tiertransport und Schlachtung das Fleischessen abgewöhnt. In den letzten Monaten sind mir immer öfter Menschen untergekommen, die seit der BSE-Berichterstattung mit den schönen bunten Bildern aus den Schlachthöfen auf diesen Genuss ebenfalls verzichten.

      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 14:52:02
      Beitrag Nr. 13 ()
      ich stamme von einem Bauernhof - habe mir auch das Fleisch essen
      abgewöht - musste immer miterleben wie die Bullen/Kühe vom
      Schlachtransporter abgeholt wurden - oder wie ein Schwein geschlachtet
      wurde, getötet mit einem Bolzenschußgerät.

      - glaubt mir, den Anblich vergisst man nie!!!!!
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 15:11:02
      Beitrag Nr. 14 ()
      Viele Legebatterien sind folgendermaßen aufgebaut von unten:Keller, Gang für die Arbeiter, aber unter den Käfigen kein Boden , nur der des Kellers, Käfig, Förderband, Käfig, Förderband, Käfig, Förderband, Käfig, Förderband, Käfig, etc.

      Wenn die Hühner scheißen, fällt die Kacke durch das Gitter auf das Förderband (wenn kein Förderband da wäre, würde die Scheiße einem anderen Huhn auf den Kopf fallen). Durch den starken Einsatz von Ventilatoren trocknen die Haufen schnell. Je nach Bedarf werden die Förderbänder in Betrieb gesetzt und die Scheiße fällt am Ende auf den Boden des Kellers. Unten befinden sich große Kotschieber, die den Mist von Zeit zu Zeit aus dem Keller in die Güllegrube (wo Wasser beigemengt wird, um wieder eine Flüssigkeit zu erhalten) oder zur Trockenkotanlage schieben.

      Es kommt in einigen Legebatterien vor, daß sich lebende Hühner auf dem Boden des Kellers befinden (besonders dann, wenn neue Hühner in die Käfige gekommen sind entwischen einige und flüchten dorthin). Diese hungern und dursten dort so lange, bis sich der Kotschieber in Bewegung setzt und sie zerquetscht. Können die Hühner dem Schieber ausweichen, werden sie verhungern oder verdursten.
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 15:21:09
      Beitrag Nr. 15 ()
      quelle:http://www.novo-magazin.de/50/novo5019.htm



      Wie man Hühnern den Hals
      rumdreht



      Mick Hume erinnert sich an einen Ferienjob als Hühner-Henker. Eine
      Geschichte aus einer Zeit, in der Tiere noch keine Rechte hatten.



      Der Aufseher wies uns drei Ferienjobber an, einen Schuppen leer
      zu räumen. "Und was machen wir mit den Hühnern in dem
      Schuppen?" wollten wir wissen. "Abmurksen", sagte er. "Alle
      200?" "Jau." "Und wie?" "Per Hand." "Na gut," meinten wir, "mal
      ein bisschen Abwechslung vom Schafemelken und
      Kuhscheißeschippen."
      Wir wurden in seltsame grüne Regenmäntel und dazu passende,
      breitkrempige Plastikhüte gesteckt und von einem der Landarbeiter
      zu dem Schuppen gefahren. Drinnen zeigte er uns mit einigem
      Vergnügen, wie man Hühnern den Hals umdreht. Dann überließ er
      uns den Schuppen und die Hühner.

      Die Schnellvorführung hatte getrogen. Ohne Übung ließen sich die
      Hühner nicht im Halsumdrehen terminieren. Wrang man den
      Hühnerhals zu lasch, sprang das Huhn vom Haufen toter Hühner
      wieder auf und rannte mit verdrehtem Hals schielend durch den
      Schuppen davon. Kurbelte man zu heftig am Hühnernacken, wurde
      schnell klar, warum man uns in Regenmäntel gesteckt hatte. Dann
      nämlich ploppte der Kopf ab, und in der Hand hielt man eine Art
      Hühnerpistole, die stoßweise Blut spuckte.
      Im Handumdrehen war der Schuppen ein Wirbel aus Federn,
      Fäkalien, Staub und Blut. Wir wurden ziemlich übermütig,
      gackerten, hüpften umher und beschossen uns aus unseren
      Hühnerpistolen. Die noch lebenden Hühner nahmen unterdessen
      Anteil an ihren dahingegangenen Artgenossen, indem sie ihnen
      eine Henkersmahlzeit aus den Rippen pickten.

      Das war vor 20 Jahren, als noch niemand von BSE oder von
      Tierrechten gehört hatte. Auch von artgerechter Nutztierhaltung war
      seinerzeit nicht die Rede, und ein Hühnerstall war ein Hühnerstall -
      und nicht etwa ein Hühner-KZ. 1980 interessierte uns das alles
      nicht. Wir wollten schnell ein wenig Geld verdienen und dann ab in
      den Urlaub nach Griechenland.
      Wie sehr sich die Welt seitdem geändert hat, fiel mir auf, als ich
      kürzlich in den Nachrichten einen Beitrag über die Lage der
      britischen Hühner sah. Tierschützer wiesen darauf hin, dass "die
      Leiden britischer Hühner zu wenig wahr- und zu wenig ernst
      genommen" würden. Besorgt zeigte man sich auch über ein
      Syndrom, den "plötzlichen Hühnertod" - einen Sachverhalt, den
      man vordem im Hühnergeschäft für völlig normal gehalten hatte.
      Solche Nachrichten zeigen, dass das Wohl von Nutztieren heute
      ernst genommen wird. Die EU hat kürzlich in einer Richtlinie
      "verbesserte Käfige" und andere Maßnahmen zum Wohle der
      Hühner vorgeschrieben. Die britische Regierung sorgt sich zudem
      um das Wohlergehen von Nutztieren bei der Schlachtung. Gerade
      unter jungen Menschen findet die Forderung nach mehr "Rechten
      für Tiere" auffallend viel Sympathie.

      Vor langer, langer Zeit, im Jahre 1980, sah die Welt sehr anders
      aus. Sicher, Tierzucht und Bauernhöfe sind nie das bevorzugte
      Habitat der Zartbesaiteten gewesen. Mir ging es wie den anderen
      Ferienjobbern. Anfangs sahen wir in den Tieren noch niedliche
      Wesen. Aber das ging sehr schnell vorbei. Die dreckigen Hühner
      waren am schlimmsten, aber der Rest war auch nicht viel besser.
      Auf denjenigen, der ihren Dreck wegputzen muss, wirken auch
      Zicklein nicht niedlich.
      Für die Landarbeiter waren die Tiere allesamt niedrige, dumme
      Kreaturen, Kroppzeug mit den gleichen Rechten wie der Zaunpfahl,
      an dem es sich schabte. Diese Haltung beruhte nicht etwa auf
      Dummheit, Dünkel oder menschlicher Überheblichkeit, sondern
      war das nahe liegende Ergebnis praktischer Erfahrung. Die mit
      Abstand mächtigsten Tiere auf dem Bauernhof waren die Bullen -
      Eindruck gebietende Riesen, aber dabei so dumm, dass man sie,
      ging es darum, künstliche Befruchtungen vorzubereiten, allein
      dadurch erregen konnte, dass man ein rostiges Wasserfass in ihre
      Nähe rollte.
      Vielleicht ist meine Einstellung zu Tieren durch diesen Ferienjob
      vor 20 Jahren auf immer verdorben worden. Möglich wäre es, dass
      mich der Massenmord im Hühnerstall Tieren gegenüber gefühllos
      gemacht hat - wer weiß? Die wirklich entscheidende Veränderung
      aber hat allmählich im Laufe der letzten 20 Jahre stattgefunden;
      sie hat unser Verhältnis zu Tieren sehr verändert.

      Die hohe Wertschätzung, die Tiere heute genießen, ist die
      Kehrseite einer weitverbreiteten, geringen Meinung vom Menschen
      - und das gilt speziell dann, wenn es um menschliche Eingriffe in
      das alt-neue Heiligtum "Natur" geht. In die Natur einzugreifen ist
      aber nun einmal die Hauptbeschäftigung jedes Bauern. In dem
      Maße, wie sich die Stellung von Mensch und Tier in unserer
      Wahrnehmung aneinander angenähert hat, sind wir auch dazu
      übergegangen, Tieren Rechte zu verleihen. Menschen werden
      umgekehrt immer häufiger als unmündige, unverständige Kreaturen
      behandelt und in einer Vielzahl auch alltäglicher Situationen immer
      häufiger - zu ihrem eigenen Besten natürlich - bevormundet.
      Heute, zwanzig Jahre danach und da mir häufig immer noch das
      Geld für Reisen fehlt, frage ich mich, ob seinerzeit, als mir
      befohlen wurde, einen Regenmantel anzuziehen und Hühner zu
      töten, nicht meine Menschenrechte verletzt wurden? Weiter frage
      ich mich, ob meine hierauf zu gründenden
      Schadenersatzforderungen womöglich schon verjährt sind?
      Immerhin glaube ich beinahe, dass ich bis auf den heutigen Tag,
      seelisch versehrt durch die damaligen Ereignisse, an einem
      post-traumatischen Schocksyndrom leide. - Wie sich das äußert,
      wollen Sie wissen? Jedes Mal, wenn ich Hühnerfrikassee esse,
      scheint mir, zuckt mein Hals.

      Aus dem Englischen übersetzt von Bernd Herrmann.
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 17:44:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      Interessante Beiträge, danke dafür. Es freut mich, wenn ich nicht der einzige bin, dem das alles NICHT am Arsch vorbeigeht.

      Vor ein paar Monaten hat Elton bei Stefan Raab ne "lustige" Internetseite gezeigt. "Chicken-Sex", weiss aber nicht mehr die Adresse der Homepage. Da zeigten sie Arbeiter, die bei den Küken gucken, ob sie männlich sind oder weiblich. Das fanden die lustig.

      Ob die eigentlich wissen, was diese Arbeit bedeutet?
      Bist du männlich: Pech gehabt, jetzt wirst du zermurkst, vergast, zerbröselt oder zerstampft.
      Bist du weiblich: Noch mehr Pech gehabt. Ein Jahr Legebatterie, bevor du zerstampft wirst.

      dipsy
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 17:53:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      @dipsy

      ich hab die Reportage gesehen, aus der die Szene bei Raab stammte. Da isses mir echt hochgekommen. Im Grunde kann mann tatsächlich nur noch beim Erzeuger seines Vertrauens kaufen, wo man die Tiere und ihre Haltungsbedingungen live sehen kann.

      Die ganze Nummer mit den scheinbar "sauberen" Tiersorten ist reine Augenwischerei, denn Krokodile, Emus, Känguruhs, Lachse und Shrimps bringen nur dann Profit, wenn sie wie "hergestellt" werden? Richtig! Industriell. Also sind sie von der Belastung durch Medikamente, Aufbaupräparate und Stresshormone genauso versaut, wie ein hiesiges Mastschwein. Man stelle sich das mal vor, ein Zuchtlachs muß Farbstoff fressen, damit sein Fleisch rot wird. Beim Wildlachs kommt die Färbung durch den Verzehr von Krustentieren, die der Zuchtlachs nicht bekommt, weil er dann zu langsam wächst. Krank!

      Im Grunde bin ich kurz davor zu resignieren. :mad:

      greentea
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 18:31:55
      Beitrag Nr. 18 ()
      @Greentea

      Es gibt lobenswerte Ansätze ...

      Ich habe eine Dokumentation gesehen über Kaviarproduktion, bei der dem Stör der Kaviar mehr oder weniger per `Kaiserschnitt` entnommen wird. Der Fisch wird dann wieder ins Becken zurückgesteckt und hat bis zur nächsten Laichzeit Ruhe.


      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 18:36:37
      Beitrag Nr. 19 ()
      @löwe

      sorry, klar ist das lobenswert, aber speziell beim Stör haben die Wilderer die Bestände fast ausgerottet. Denen wird das vollkommen egal sein, denn der Schwarzmarkt für echten Störkaviar blüht und unsere sogenannte High Society findet es "in", sich das Zeugs für tausende von $ auf den Parties einzuverleiben.

      By the way, ich finde, Kaviar schmeckt bäh. ;)

      Just my two cents

      greentea
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 19:09:46
      Beitrag Nr. 20 ()
      in Russland werden den Leuten die Hände abgehackt wenn sie illegal
      Stör fangen (echt wahr)
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 19:11:51
      Beitrag Nr. 21 ()
      @blas....mit welchen Körperteilen tippst Du hier???? :confused: :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 19:12:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Das kann ich bald nicht glauben, die brauchten den Polizisten nur ein paar $ in die Hand drücken und gut war. Die Polizei kämpft da auch auf verlorenem Posten, die hatten nicht einmal ein funktionstüchtiges Boot. :mad:
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 19:15:17
      Beitrag Nr. 23 ()
      @quirli - Fischeier igitt

      @greentea, ich guck mal ob ich darüber was finde
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 19:17:29
      Beitrag Nr. 24 ()
      @blascore,

      ich hab meine Infos aus einer Reportage auf Phönix, war glaube ich, vom Länderspiegel Team.
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 19:21:22
      Beitrag Nr. 25 ()
      @greetea, mein älterer bruder gab mir die info
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 19:33:46
      Beitrag Nr. 26 ()
      mehr habe ich noch nicht gefunden:

      Dienstag 24. Juli 2001, 10:18 Uhr

      Ökologen fordern 20 Jahre
      Fangverbot für russischen Stör

      Moskau (dpa) - Russische Wissenschaftler fordern
      ein 20-jähriges Fangverbot für den Stör im
      Kaspischen Meer. Nur so könne das Überleben des
      Kaviar-Produzenten gesichert werden, sagte der
      Direktor des Fischerei-Forschungsinstituts in
      Machatschkala der Agentur Itar- Tass. Wenn die
      Wilderei im jetzigen Umfang anhält, werde es in zehn
      Jahren keinen Stör mehr im Kaspischen Meer geben.
      Moskau hatte in der vergangenen Woche ein
      einjähriges Fangverbot für den Stör und ein
      Exportverbot für Schwarzen Kaviar verhängt.
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 08:54:35
      Beitrag Nr. 27 ()
      Ich muß da widersprechen. Frischer Kaviar ist ein Genuß, allerdings muß man ihn richtig dick auf Frischkäse auf Weißbrot aufstreichen. Zum Tee schmeckt das hervorragend. Allerdings muß er nicht unbedingt vom Stör sein, Seehasenkaviar schmeckt auch prima. Außer im Preis gibt es da keinen wesentlichen Unterschied beim schwarzen Kaviar.

      Händeabhacken als Strafe gibt es natürlich nicht in Rußland. Und schlimmer als das Überfischen des Kaspischen Meers ist der Eintrag von Abwässern dort.
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 09:13:45
      Beitrag Nr. 28 ()
      Die Kaviarfrau Nina klingelte pünktlich um
      18.00 Uhr an der Tür. Mit strahlendem
      Lächeln und blitzenden Goldzähnen
      präsentierte sie ihre Ware: Schwarzer
      Kaviar in Gläsern unterschiedlicher
      Größe, 330 Gramm für 600 Rubel (knapp
      24 Euro/47 Mark). Nina pendelt zwischen
      Moskau und Astrachan am Kaspischen
      Meer. Sie hat in der russischen
      Hauptstadt schon einen weiten
      Kundenkreis. Die Nachfrage ebbt nicht
      ab, weil legal produzierter Kaviar
      erheblich teurer ist. Zudem dürfte es in
      Kürze überhaupt keinen Kaviar aus
      offiziellen Fangquoten mehr geben.

      Vorübergehender Fangstopp

      Die Fischereibehörde Russlands, geleitet
      von dem nach Korruptionsaffären und
      Misswirtschaft abgesetzten Gouverneur der Pazifikregion Primorje, Jewgeni
      Nasdratenko, fasste auf Anregung der UN den Beschluss, den kommerziellen Fang
      von Stören im Einzugsgebiet des Kaspischen Meeres zum 20. Juli vorübergehend
      einzustellen. Der russischen Presse zufolge wurden auch Kasachstan, Turkmenien
      und Aserbaidschan vom ständigen UN-Ausschuss für die Einhaltung der Konvention
      über den Handel mit vom Aussterben bedrohten Tierarten (CITES) auf die
      Notwendigkeit hingewiesen, den Fang von Stören einzustellen und den Wildfang
      gesetzlich zu verbieten. Die Maßnahme soll den Stör vom Aussterben bewahren,
      dessen Bestände mit jedem Jahr schrumpfen.

      Iran erfreut über Wegfall russischer Konkurrenz

      Die einzige Ausnahme von allen fünf Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres ist
      nach russischen Medienberichten Iran. CITES-Experten machen Fangquoten von
      Anstrengungen eines jeden Anrainerlandes zur Bekämpfung des Raubfanges
      abhängig. Teheran hat ein staatliches Monopol für den Stör-Fang und für die
      Produktion von schwarzem Kaviar. Wilderer erwartet ein kurzer Prozess: Dem
      Schuldigen werden die Hände abgehackt. In schweren Fällen werden Raubfänger
      hingerichtet. Der iranische Monopolist Shilat blickt der Zukunft in Erwartung großer
      Umsätze mit Optimismus entgegen, da Russland vermutlich als Konkurrent
      ausscheidet.

      und ich hatte doch fast recht nicht russland sondern der iran hackt wilderern die hände ab!!!!!!!!!!!!!


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