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    Der Fall (der) Metabox - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.06.01 10:00:34 von
    neuester Beitrag 29.06.01 10:16:24 von
    Beiträge: 12
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      schrieb am 28.06.01 10:00:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      INFOSAT SPECIAL
      Der Fall (der) Metabox


      Nach Infomatec hat es nun auch die Hildesheimer Metabox AG erwischt. Oder besser gesagt: Die Realitäten haben die Metabox AG eingeholt. Denn auch am Neuen Markt kann man nicht nur von Ankündigungen ominöser Großaufträge leben, sondern ausschließlich von tatsächlich in den Markt gelieferten Boxen. Dass es nun doch so schnell mit dem einstigen Börsensternchen Metabox schnell bergab ging, will jetzt natürlich jeder im Voraus geahnt haben. Dabei stand INFOSAT noch im Juli vergangenen Jahres mit der fundierten Berichterstattung über die angeblichen Großaufträge aus skandinavischen Staaten, Israel oder auch Frankreich allein auf weiter Flur. Es war wohl die Gier, welche die Proteststürme von Aktionären auslöste und die Sensationslust der deutschen Presse, die den "Fall Metabox" nur auf kleiner Flamme kochte. INFOSAT machte als eine der führenden deutschsprachigen Medien-Illustrierten erstmals auf die möglichen Unstimmigkeiten in den von der Metabox AG veröffentlichten Ad-hoc-Mitteilungen aufmerksam. Aufgrund der Berichterstattung stand unsere Redaktion im Fokus vieler "Metaboxler", die versuchten, die Lage des Unternehmens schön zu reden. Dabei wäre zu diesem Zeitpunkt die einzig richtige Reaktion das Verkaufen der Skandal-Aktie gewesen. Doch - die Wege des Neuen Marktes sind unergründlich. Metabox hielt sich noch knapp ein Jahr über Wasser, überzeugte aber nicht durch tatsächliche Verkaufszahlen, sondern lediglich wieder durch neue Ankündigungen. Keine Überraschung für die INFOSAT-Redaktion, die erst den Aufstieg und dann den Fall der Hildesheimer Aktiengesellschaft mit kritischen Augen begleitete. Die Metabox AG konnte die Argumente der INFOSAT-Redaktion bezüglich der angeblichen Großaufträge nicht entkräften. So versprachen die Hildesheimer noch im Sommer 2000, an ein extra für einen Großauftrag gegründetes Konsortium mit dem schönen Namen "InterNordic", 1,8 Millionen Set-Top-Boxen zu liefern.
      INFOSAT-Lesern wird spätestens durch diese vollmundige Ankündigung klar geworden sein, dass dies mit den tatsächlichen Marktgegebenheiten in den nordischen Staaten nichts mehr zu tun hat. Eine Seifenblase nach der anderen schäumte den Aktienkurs der Metabox AG innerhalb weniger Wochen auf Rekordniveau. Analysten, die heute natürlich das Desaster schon von Anfang an kommen sehen wollten, lobten zum damaligen Zeitpunkt die Aktie in den Himmel des Neuen Marktes. Im blinden Vertrauen folgten Hunderte Kleinaktionäre dem nahezu gebetsmühlenartig vorgetragenen Bankengeschwätz von der hohen Rendite und Zukunftsfähigkeit einer Firma, die in ihrem Kerngeschäft schon 1999 kaum Boxen abgesetzt hat. Einzige Rettung für das Unternehmen waren schon damals die Umsatzzahlen der Amstrad Deutschland GmbH, welche die Metabox AG erst wenige Wochen vor Jahresabschluss 1999 übernommen hatte und sich so mit fremden Federn schmücken konnte. Wenig später, Anfang April 2000, gab die Metabox AG eine strategische Allianz mit einem ausländischen Unternehmen bekannt, dass sich später als ein israelisches Konsortium herausstellen sollte. Der Lieferumfang an dasselbe wurde zunächst mit 500.000 Set-Top-Boxen beziffert, wurde aber inzwischen auf 400.000 nach unten korrigiert. Ende Juni 2000 folgte dann der nächste Hammer: Metabox will einen Letter of Intent mit dem skandinavischen Konsortium InterNordic über den Lieferumfang von weiteren 1,8 Mio. Set-Top-Boxen abgeschlossen haben. Schlag auf Schlag ging es weiter. Etwa einen Monat später verkündete die Metabox AG den Abschluss eines Rahmenvertrages mit der französischen Firma Worldsat. Lieferumfang dieses Mal: 500.000 Boxen. Ende November 2000 erreichte schließlich der Auftragseingang für die Metabox International AG ihr vorläufiges Ende. So gab die Hildesheimer Aktiengesellschaft bekannt, mit einem nicht genannten englischen Partner die Lieferung von mindestens 1.000 Geräten der neuen Phoenix-Generation vereinbart zu haben. Kritische Stimmen bis dahin: Nicht erwünscht. Obwohl die Metabox AG bereits im September 2000 bekannt gab, dass man sich um rund 30 Mio. Mark verrechnet hätte und nicht die prognositzierten 14 Mio. Mark Gewinn einfahren würde, sondern 15 Mio. Mark Verlust, brach die Aktie zwar ein, jedoch nicht in die Tiefen, in denen sie sich jetzt befindet. Denn im neuen Jahr 2001 rissen die Hiobsbotschaften nicht ab. So gab die Metabox AG am 30. Januar 2001 vorläufige Konzernumsatzzahlen bekannt.
      Danach werde der Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr ca. 50 Mio. Mark betragen. Fehlbetrag: 19 Mio. Mark. Im März 2001 führte die Metabox AG dann eine Kapitalerhöhungsmaßnahme durch, in dem sie über 1,3 Mio. Aktien an internationale Investoren ausgegeben hatte. Am 7. März wurde es dann ernst für Stefan Domeyer & Co. Die Metabox AG bestätigte offiziell Hausdurchsuchungen und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover. Am 12. März 2001 wurde der Himmel für die Metabox AG noch schwärzer. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) erstattete Strafanzeige und Schadensersatzklage gegen Vorstand und Aufsichtsrat der Metabox AG. Wenig später, wohl eine erste Reaktion auf die katastrophale Entwicklung des Unternehmens, gab die Metabox AG im Rahmen einer Betriebsversammlung den Start eines Restrukturierungsprogramms bekannt. Während dieses lief, verließen die ersten das sinkende Schiff. Neben einem Aufsichtsrat verließ auch Geerd-Ulrich Ebeling, ehemals Vorstand Operations bei der Metabox AG, "aus familiären Gründen" das marode Unternehmen. Am 27. April 2001 veröffentlichte dann die Metabox AG ihren Jahresabschluss 2000. Die Verluste waren noch höher als erwartet und wurden nicht einmal offiziell von einem Wirtschaftsprüfer bestätigt. Demnach betrage der Jahresfehlbetrag 26,8 Mio. Mark, also fast 8 Mio. Mark mehr als noch im Januar verlautbart. Nun springen immer mehr Presseorgane auf die kritische Berichterstattung über das Hildesheimer Unternehmen auf. Versuche der Metabox AG, bestimmten Presseorganen per Einstweiliger Verfügung das Berichten zu verbieten, liefen ins Leere. Die Metabox AG versuchte auch, INFOSAT vor dem Presserat anzuschwärzen. Der Presserat sah keine Veranlassung der Beschwerde der Meta TV AG, einer 100 %igen Tochter der Metabox AG, stattzugeben und wies diese als unbegründet zurück. Diese letzten Versuche des Unternehmens, sich einer deutlich kritischen Berichterstattung zu entziehen, liefen nunmehr ins Leere. Der Aktienkurs befindet sich jetzt, nachdem die Metabox AG am 22. Mai 2001 öffentlich das Insolvenzverfahren beim zuständigen Amtsgericht in Hildesheim beantragt hat, im freien Fall. INFOSAT warnte seine Leser bereits im Juli 2000 vor der Gefahr, Geld und Kapital in ein Unternehmen zu stecken, dass mehr durch Ankündigung als durch harte Fakten zu glänzen schien. Mittlerweile scheint sich zu bewahrheiten, was INFOSAT bereits vor nahezu einem Jahr befürchtete. Viele Kleinaktionäre haben bei dem Versuch, die schnelle Mark zu machen, ihr Geld bei der Metabox AG verloren. Ob dies den Vorständen auch so gegangen ist, darf bezweifelt werden. Genaue Klärung bringen möglicherweise die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover sowie der ebenfalls bereits im Sommer 2000 ermittelnden Behörden der Börsenaufsicht. Die Warnungen von INFOSAT blieben nicht ungehört - und möglicherweise auch nicht ohne Wirkung. In der kommenden INFOSAT-Ausgabe Nr. 160 werden wir ausführlich über den Fall (der) Metabox berichten.

      Shaka
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 10:16:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Na Du kleines Licht,haste Späßchen?
      Ach ja,warum nicht,wers braucht.
      Infosat,wen willst Du denn damit schockieren.
      Ich denke mal,mittlerweile kennt jeder die Intention von Infosat und die der Drecksbasher,die solche Threads eröffnen.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 10:28:26
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn jemand solche Berichte verfasst, muß schon ziemlich krank sein...

      Wenn aber Andere diese "Stasi"-Berichte auch noch als Hilfsmittel für seine Argumentation benötigt, dann ist es schon hirnlos und eigentlich ein hoffnungsloser Fall...
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 10:35:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      @El_Kulle Der "Zulumeister" hat Recht. Auch ich habe in vergangenen Zeiten auf diverse Beiträge über Metabox hingewiesen und wie wurde ich beschimpft. Diese Tatsache ist nicht von der Hand zu weisen. Auch ich war Geldgierig und habe verloren. Nur es ist nicht viel. Die Spesen für den Verkauf wären höher als der Erlös. Also halte ich sie.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 10:45:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      @sungirl

      das waren halt noch Zeiten:

      von El_Kulle 25.07.00 17:49:29 1405774 MET(A)BOX AG

      Bekannterweise sind hier doch einige zu faul sich durch die bekannten Seiten(metabox.de,etc) zu arbeiten und eben genau für diese Klientel wird dieses Angebot doch verlockend sein.
      Wie gefällt Euch das??

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      von El_Kulle 25.07.00 19:53:28 1406966 MET(A)BOX AG

      Zieht Euch doch mal alle Seiten rein,speziell die der Tochterfirmen.
      Die steuern ab 2000 immer mehr zum Umsatz bei.
      USM ist megainteressant und ein potentieller Börsenkandidat.
      Wie vergleichbare Firmen(Zeichentrick,Spiele und Mercandising)an der Börse bewertet werden brauch ich Euch ja wohl nicht erklären,siehe EMTV und TV-Loonland.
      USM geht mit Sicherheit spätestens in 12-18 Monaten an den NM.
      Interzard wohl auch.Met@TV seperat auch möglich.
      Euer Eindruck?


      @El_Kulle jetzt kann man Deine Reaktion verstehen.

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      Avatar
      schrieb am 28.06.01 10:53:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      @El_Kulle,

      du bist doch so ein Prototyp des durch Metabox ruinierten Anlegers. Für dich ist jede kritische Meinung nur "mieser Basherdreck". Solche Leute wie du sollten hier überhaupt nicht mehr schreiben dürfen.

      Viele Schreihälse, die immer wieder versucht haben jeden Kritiker niederzumachen sind aus dem Board verschwunden. Bei einigen dauert es halt länger, andere raffen es nie was Metabox in Wirklichkeit ist und wie die Anleger auf ein völlig unfähiges Management hereingefallen sind.

      Bitter aufstösst aber die gezielte Manipulation über Monate insbesondere bei Wallstreet:online. Es wird Zeit, daß sich einige hier mal entschuldigen für ihre Angriffe auf Kritiker.

      Shaka
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 11:16:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      el kule

      Du bist doch genau der Pusher Prototy, der im Bericht beschrieben wurde. Sogar ein pöbelnder Pusher. Aber Dein Niveau hier entspricht in etwa dem Kursniveau von MBX. Manchen gönne ich hier ihre Verluste.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 11:18:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      es gibt halt immer noch speichellecker von JANPHIL.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 11:56:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ Zulu,
      nur weil Dein Arbeitgeber mal wieder was zu Papier gebracht hat, brauchst Du Dich hier noch nicht als Sieger fühlen, warten wir es mal ab, wer sich bei wem zu entrschuldigen hat.
      Schönen Gruss an Deinen Chef und die Kollegen!

      L.v.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 12:32:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      ruiniert,jau,is aber klar.
      pöbeln,Ihr Flitzpiepen,Drecksbasher(keine Kritiker) müßten mal ordentlich den Popo versohlt bekommen,so,aus dem erlauchtem Kreis,sonst zieh ich noch den Schlappen aus.
      Ciao.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 12:37:52
      Beitrag Nr. 11 ()
      @El-Kulle

      Neuprogrammierung schiefgelaufen oder einfach nur so durchgeknallt??

      HugoI.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 10:16:24
      Beitrag Nr. 12 ()
      "Phoenix ohne Asche (Infosat 160 v. 29.06.01)"
      Am 22.05.2001 musste die in Hildesheim ansässige Metabox AG beim zuständigen Amtsgericht die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen. Als Insolvenzgrund wurde Zahlungsunfähigkeit angegeben. Natürlich wollen es die Analysten, die seinerzeit das Börstensternchen Metabox aus Hildesheim in den Himmel des Technologiefortschritts hoben, schon immer gewusst haben. Fakt ist aber, dass sich seit den Zweifeln an der Zukunftstauglichkeit der Metaboxen durch INFOSAT im Juli 2000 nur wenige Analysten mit der eigentlichen Geschäftsidee auseinandersetzten, die nun zu scheitern droht.
      Hinterher ist es immer leicht gesagt. Ein solches Desaster war abzusehen. INFOSAT berichtete schon vor rund einem Jahr als die erste Zeitschrift kritisch über die Pläne der Metabox AG und geriet damit ins Kreuzfeuer der Kritik vieler Metaboxler, die seinerzeit die Wahrheit hinter den Ad-hoc-Meldungen des börsennotierten Unternehmens nicht wahrhaben wollten. Nun hat die Realität die Metabox AG eingeholt. Man konnte weder einige groß angekündigte Aufträge realisieren, noch die Argumente gegen eine längst überholte Technologie entkräften.

      Doch die Analysten interessierte anscheinend nur der Höhenflug einer Wunderaktie. Im blinden Vertrauen folgten hunderte Kleinaktionäre dem nahezu gebetsmühlenartig vorgetragenen Bankengeschwätz von der hohen Rendite und Zukunftsfähigkeit einer Firma, die in ihrem Kerngeschäft schon 1999 kaum Boxen abgesetzt hat. Einzige Rettung für das Unternehmen waren schon damals die Umsatzzahlen der Amstrad Deutschland GmbH, welche die Metabox AG erst wenige Wochen vor Jahresabschluss 1999 übernommen hatte und sich so mit fremden Federn schmücken konnte. Dabei ist Amstrad Deutschland nur ein gekaufter Markenname, de als Vertrieb fungiert.
      Wenig später, Anfang April 2000, gab die Metabox AG eine strategische Allianz mit einem ausländischen Unternehmen bekannt, das sich später als ein israelisches Konsortium herausstellen sollte. Der Lieferumfang an dasselbe wurde zunächst mit 500000 Set-Top-Boxen beziffert, wurde aber inzwischen auf 400000 nach unten korrigiert.

      Ende Juni 2000 folgte dann der nächste Hammer: Metabox will einen Letter of Intent mit dem skandinavischen Konsortium InterNordic über den Lieferumfang von weiteren 1,8 Mio Set-Top-Boxen abgeschlossen haben. Ob dabei das Wortfragment "Inter" (lat. "zwischen") in der Namensgebung für die Zwischenzeit, in der noch kein fester Vertrag unterzeichnet werden konnte, oder aber für das "Internet" stehen sollte, ist nicht bekannt.

      Nicht ganz so toll klang die Bewertung von Boxen-Insidern, die solche Ankündigungen der Lieferung nach Skandinavien schon im Sommer 2000 für kompletten Unsinn hielten. INFOSAT recherchierte, dass die Ankündigungen des Unternehmens nichts mit den tatsächlichen Marktgegebenheiten in Skandinavien zu tun haben können. Und obwohl Metabox-Chef Domeyer auf der Metabox-Aktionärsversammlung dem Argument entgegentrat, dass mit der angepeilten Boxenlieferung nach Skandinavien selbst die Murmeltiere versorgt seien, entpuppte sich der abschlossenen, so genannte Letter of Intent bislang nur als Seifenblase eines Systems, bei dem es von vollmundigen Ankündigungen nur so schäumte.

      Staatsanwalt ermittelt

      Etwa einen Monat später verkündete die Metabox AG den Abschluss eines Rahmenvertrages mit der französischen Firma Worldsat. Lieferumfang diese Mal: 500000 Boxen. Ende Nov. 2000 erreichte schließlich der Auftragseingang für die Metabox International AG ihr vorläufiges Ende. So gab die Hildesheimer AG bekannt, mit einem nicht genannten englischen Partner die Lieferung vom mdst. 100000 Geräten der neuen Phoenix-Generation vereinbart zu haben. Kritische Stimmen bis dahin: Nicht erwünscht.

      Obwohl die Metabox AG bereits im Sept. 2000 bekannt gab, dass man sich um rund 30 Mio. Mark verrechnet hätte und nicht die prognostizierten 14 Mio. Mark Gewinn einfahren würde, sondern 15 Mio. Mark Verlust, brach die Aktie zwar ein, jedoch nicht in die Tiefen, in denen sie sich jetzt befindet. Denn im neuen Jahr 2001 rissen die Hiobsbotschaften nicht ab. So gab die Metabox AG am 30.01.2001 vorläufige Konzernumsatzzahlen bekannt. Danach werde der Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr ca. 50 Mio. Mark betragen. Fehlbetrag: 19 Mio. Mark. Im März 2001 führte die Metabox AG dann eine Kapitalerhöhungsmaßnahme durch, indem sie über 1,3 Mio. Aktien an internationale Investoren ausgegeben hatte.

      Nachdem die Staatsanwaltschaft Hannover am 07.03.2001 auf Nachfrage von INFOSAT Hausdurchsuchungen und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Hause Metabox bestätigte, wurde es ernst für Stefan Domeyer & Co. Am 12.03.2001 wurde der Himmel für die Metabox AG noch schwärzer. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) erstattete Strafanzeige und Schadensersatzklage gegen Vorstand und Aufsichtsrat der Metabox AG. Wenig später, wohl eine erste Reaktion auf die katastrophale Entwicklung des Unternehmens, gab die Metabox AG im Rahmen einer Betriebsversammlung den Start eines Restrukturierungsprogrammes bekannt. Während dieses lief, verließen die ersten das sinkende Schiff. Neben dem Aufsichtsrat und Ex-Focus-Mitarbeiter Manfred Schumacher, der gegenüber INFOSAT betonte, dass er sich wieder verstärkt dem Journalismus widmen wolle, verließ auch Geerd-Ulrich Ebeling, ehemals Vorstand Operations bei der Metabox AG, aus familiären Gründen das Unternehmen.

      Unbegründete Beschwerde beim Presserat

      Die Meta TV AG, eine 100 prozentige Tochter der Metabox AG, versuchte unterdessen, die kritische Berichtserstattung von INFOSAT zu unterbinden und reichte eine Beschwerde beim Presserat ein. Der Presserat sah jedoch keine Veranlassung, der Beschwerde der Meta TV stattzugeben und wies diese als unbegründet zurück. Inzwischen musste auch diese Metabox Tochterfirma Insolvenzantrag stellen. Was aber wird nun aus dem Hildesheimer Unternehmen?

      Wie INFOSAT vor Ort recherchierte, ist man in Israel äußerst unzufrieden mit der Geschäftsführung der Metabox AG in Deutschland und überlegt bereits, das Hildesheimer Unternehmen ganz aufzukaufen. Involviert ist bereits heute die israelische "AMPA Investment", die bei der Metabox AG seit März 2000 Aktien im Wert von etwa 7 Mio. Mark orderte. Das an der Börse von Tel Aviv gehandelte Unternehmen und deren Chefdenker, Asher Fogel, sind keine Unbekannten im Nahen Osten, ist man doch schon heute im Technologiesektor durch den Vertrieb von Moulinex, JVC und Vo. ganz groß im Geschäft. Die Metaboxen wird AMPA schon verschenken müssen, denn auch in Israel ist die Ankündigung einer Phoenix-Box aus Deutschland bei Geschäftsleuten wohl eher skeptisch aufgenommen worden. Inzwischen äußerte Fogel gegenüber einem deutschen Nachrichtenmagazin einen Auslieferungstermin der ersten Boxen in Israel im 4. Quartal 2001. Dass solche Ankündigungen im Fall Metabox nicht unbedingt für eine Realisierung zum angesagten Termin sprechen müssen, hat bereits die Vergangenheit gezeigt.

      In Hildesheim dezimiert sich die Anzahl der Mitarbeiter und Aufsichtsräte underdessen mit einer frappierenden Kontinuität. Zuletzt trat Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Drung zurück, um "juristische Schritte ohne Belastungen des Unternehmens gehen zu können" heißt es im Quartalsbericht 1/2001. Seitens der SdK war Drung zuvor der Untreue beschuldigt worden.

      Der Metabox-Vorstandsvorsitzende Stefan Domeyer gerät ebenfalls immer mehr unter Druck und wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe durch den Verkauf von Aktien Kasse gemacht. Der zum Jahresende für den Vorstand Stefan Domeyer publizierte Aktienbestand in Höhe von mehr als 1,1 Mio. Inhaberaktien befindet sich, wie auch aus der gegenüber der Deutschen Börse AG beim Zulassungsantrag im Jahr 1999 vorgelegten Haftungserklärung ergibt, seit Jahren überwiegend in Eigentum meiner Ehrefrau, gab der Vorsgtandsvorsitzende Anfang Juni 2001 in einer offiziellen Erklärung bekannt. Und auch die nun gekippte Stimmung gegen Metabox macht Domeyer offenbar Sorgen. "Das Unternehmen und die Vorstände als Person seien in der internationalen Öffentlichkeit als vermeintliche Straftäter verurteilt worden". Dies hat natürlich Konsequenzen für die Absatzchancen und Möglichkeiten der Unternehmensfinanzerung, die existenzbedrohend sind, gesteht Domeyer und macht sich damit bei den Aktionären nicht gerade beliebt, da diese immer noch auf Wunder zu hoffen scheinen. Die großen Ankündigungen sind aber wohl erst einmal vorbei. Die Aktionäre warten derweil immer noch auf eine Realisierung der ehrgeizigen Projekte der Metabox AG und richten die Blicke gespannt nach Skandinavien, Frankreich und Israel.


      Shaka


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