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    IWF-Goldverkäufe - Lügen? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.12.99 10:08:39 von
    neuester Beitrag 22.12.99 12:07:47 von
    Beiträge: 12
    ID: 45.109
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      schrieb am 20.12.99 10:08:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der IWF hat bekanntgegeben am letzten Dienstag 218 t Gold verkauft zu haben. Angeblich wurde das Gold an Brasilien verkauft und anschließend wieder zurückgekauft. Dabei soll das Gold höher bewertet worden sein, so daß der Gewinn aus der Höherbewertung zinsbringend angegelegt werden kann.

      Entweder hat der IWF eine geniale Möglichkeit gefunden, Geld zu verdienen, oder über die Medien werden Lügen verbreitet.

      Dazu folgende Überlegungen.

      1. Schritt: Der IWF verkauft 218 t Gold an Brasilien. Dafür bezahlt Brasilien 1,93 Mrd $. Da Brasilien kein Geld hat, muß es 1,93 Mrd $ Kredite aufnehmen. Bei dem Goldverkauf entsteht ein Buchgewinn von 1,6 Mrd $, da das Gold niedriger bewertet war. Diese 1,6 Mrd $ könnten vom IWF angelegt werden.

      2. Schritt: Der IWF kauft das Gold von Brasilien wieder zurück. Brasilien erhält 1,93 Mrd $. Der IWF bezahlt 1,93 Mrd $. Brasilien hat den Kredit wieder getilgt und der IWF hat das Gold wieder zurück. Der IWF hat allerdings keine 1,6 Mrd $, die angelegt werden könnten.

      Alternativen:
      1. Der IWF kauft das Gold von Brasilien nicht für 1,93, sondern nur für 0,33 Mrd $ zurück. So könnte der IWF 1,6 Mrd $ Buchgewinne realisieren und zinsbringend anlegen. Was verschwiegen würde, ist die um 1,6 Mrd $ höhere Verschuldung Brasiliens. Kann vom IWF ernsthaft so schwachsinnig gehandelt werden?

      2. Der IWF verkauft das Gold an Brasilien, das es in den Markt schleust. Der IWF könnte den Buchgewinn realisieren und zinsbringend anlegen. Brasilien hätte keine höheren Schulden. Das Gold wird eventuell als Papiergold (Option o.ä.) an den IWF zurückgegeben, so daß über die Medien verbreitet werden kann, der IWF hätte das Gold zurückerhalten.

      Wir hoffen darauf, daß uns jemand vernünftig erklären kann, wie der IWF das Gold zurückerhält und dabei dennoch einen Buchgewinn realisieren kann. Wir denken, daß dies nicht möglich ist und gehen davon aus, daß hier an irgendeiner Stelle gelogen wird.

      Oder hat jemand im Board eine Idee?

      Die Goldhotline
      Avatar
      schrieb am 20.12.99 12:58:14
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wenn Brasilien das Gold bereits zum höheren Preis kauft und es dann zu diesem Preis zurückgibt, ist das Gold nun beim IWF höher bewertet und immer noch vorhanden.

      Dann hat der IWF in der Kasse rechnerisch gesehen einen Überschuss, den es jetzt Brasilien in Form von zB Dollarnoten als Entwicklungshilfe geben kann.

      Gruss

      TFischer
      Avatar
      schrieb am 20.12.99 14:15:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hier noch ein Artikel aus der NZZ

      Neue Zürcher Zeitung WIRTSCHAFT Samstag, 18.12.1999 Nr.295 21

      Erste IMF-«Goldverkäufe»


      Transaktion mit Brasilien


      Cls. Washington, 17. Dezember




      Der Internationale Währungsfonds (IMF) hat erstmals einen Teil seiner Goldreserven im Gesamtumfang von 103 Mio. Unzen aufgewertet und den Buchgewinn zinstragend angelegt. Wie in einer Erklärung vom Freitag mitgeteilt wird, hat der IMF am letzten Dienstag etwas mehr als 7 Mio. Unzen Gold zum Marktwert oder für rund 1,93 Mrd. $ an Brasilien verkauft und gleichentags im Zuge einer fälligen Kreditrückzahlung der brasilianischen Behörden zurückgenommen. Das Gold war zu 35 Sonderziehungsrechten je Unze bilanziert (ein Sonderziehungsrecht entspricht $ 1.33). Der Buchgewinn von rund 1,6 Mrd. $ wurde bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) angelegt. Die Zinsen sollen zur Mitfinanzierung der zusammen mit der Weltbank lancierten Entschuldungshilfe für die ärmsten Länder («heavily indebted poor countries»; HIPC) verwendet werden. Unter der HIPC-Initiative, an der auch der Pariser Klub beteiligt ist, sollen die Schulden von 33 Entwicklungsländern von 90 Mrd. auf 45 Mrd. $ halbiert werden.

      Ursprünglich hatte der Währungsfonds offene Goldverkäufe geplant, aber dagegen hatten sich vor allem die goldproduzierenden Mitgliedländer - manche von ihnen gehören zu den HIPC - und auch die USA gesträubt, die im IMF kraft ihres Kapitalanteils über eine Sperrminorität verfügen. An der Jahrestagung von Weltbank und Währungsfonds Anfang Oktober hatte man sich dann auf die marktschonenden Retour-Transaktionen geeinigt, und der US-Kongress hatte im November diesem Plan zugestimmt. Der IMF will bis zu 14 Mio. Unzen auf diese Weise aufwerten. Am Freitag wurde eine weitere Transaktion über 655 000 Unzen abgeschlossen; mit wem, wurde zunächst noch nicht bekanntgegeben. Als möglicher Kontrahent für die Goldgeschäfte hatte der IMF früher Mexiko genannt.
      Avatar
      schrieb am 20.12.99 16:46:30
      Beitrag Nr. 4 ()
      Scheint ein neuer Trend der Notenbanken zu sein, das Heben stiller
      Reserven, kenne ich aus eigener Erfahrung nur, wenn bedenkliche Sach-
      verhalte bilanztechnischer Natur ein wenig beschmückt werden müssen.
      Irgendwie verdichtet sich das Gefühl, daß jetzt auch noch das Einge-
      machte verfrühsrückt wird.
      Avatar
      schrieb am 20.12.99 19:44:05
      Beitrag Nr. 5 ()
      An TFischer

      Wenn der IWF das Gold zum höheren Preis verkauft (z.B. 275 $/oz), dann realisiert er einen Buchgewinn (Kauf z.B. 50 $/oz, Verkauf 275 $/oz = Gewinn 225 $/oz). Wenn der IWF das Gold dann zu 275 $/oz wieder zurückkauft, ist der Buchgewinn doch wieder im Gold angelegt. Die zinsbringende Anlage des Betrages bei der BIZ ist dann doch gar nicht mehr möglich. Oder?

      Die Goldhotline

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      Avatar
      schrieb am 20.12.99 22:32:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      An Goldhotline

      Natürlich ist der Buchgewinn in Gold angelegt. Aber per Saldo hat der IWF dann den Buchgewinn in der Kasse und kann danach einfach Papiergeld für Entwicklungshilfe ausgeben oder Schulden erlassen. Meiner Meinung nach einfach eine (rechtlich notwendige?) Methode, die vorhandenen Goldreserven vom bisherigen niedrigen Buchwert zum höheren Marktwert aufzuwerten.

      Gruss

      TFischer
      Avatar
      schrieb am 20.12.99 22:38:40
      Beitrag Nr. 7 ()
      ff

      oder der IWF kann das Geld, bei der BIZ zinstragend anlegen. Die G e s a m t k a s s e stimmt danach immer noch. Der IWF hat danach zwar weniger Geld in der Kasse, gleicht dieses Manko aber mit dem höher bewerteten Gold aus.
      Avatar
      schrieb am 21.12.99 06:20:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      Das würde bedeuten, daß der IWF gegen das höher bewertete Gold einen Kredit aufnimmt. Dieser Kredit wird dann bei der BIZ zinsbringend angelegt.

      Wenn dazu eine Goldtransaktion mit Brasilien nötig ist, die schon dubios erscheint, wäre es dann nicht sinnvoller, das Geld aus dem Kredit (gegen das höher bewertete Gold) den Entwicklungsländern direkt zur Verfügung zu stellen und nicht erst bei der BIZ anzulegen.

      Uns fehlt immer noch die Erklärung, wie der IWF das Gold zurückerhalten kann, Brasilien nach der Transaktion keine höheren Kredite hat und der IWF gleichzeitig 1,6 Mrd $ zur Verfügung bekommt.

      Die Goldhotline
      Avatar
      schrieb am 21.12.99 10:57:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Einverstanden! Warum nicht einfach eine Höherbewertung erfolgt, ist auch mir schleierhaft! Vielleicht irgendein Statut oder so. Anders kann ich mir die Sache auch nicht erklären oder Ihr Misstrauen ist angebracht!

      Gruss

      TFischer
      Avatar
      schrieb am 21.12.99 23:46:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      Für Goldhotline aus USAGold Forum:

      The IMF gold revaluation, follow-up for ORO especially
      http://www.usagold.com/THEGILDEDOPINION.html
      ORO, here is more information on the IMF`s gold-revaluation that might support my theory of the operational (bookkeeping) outline suggested in TownCrier(12/20/99; 15:15:36MDT)...

      IMF News Brief No. 99/84--IMF Completes First Off-Market Gold Sale
      As part of the previously announced financing for debt relief and financial support for the world`s poorest nations (see News Brief No. 99/62), the International Monetary Fund (IMF) completed the first off-market gold sale on December 14, 1999.
      "We sold slightly more than 7 million ounces of gold to Brazil," said IMF Treasurer Eduard Brau, "and accepted it back immediately from Brazil for payment of an obligation due the same day. Thus, the gold did not enter the market." The IMF retained about SDR 250 million on its own account as required by the Articles of Agreement. The remainder of the proceeds—SDR 1.2 billion (about US$1.6 billion)—was invested with the Bank for International Settlements to generate income for the Heavily Indebted Poor Countries (HIPC) Initiative.
      --------
      The key statement above as I see it is "The IMF retained about SDR 250 million on its own account as required by the Articles of Agreement." This value corresponds to SDR 35 for the 7 million ounces, and would offer some great degree of credibility to the my statement offered yesterday:
      "Could the answer to my two-fold difficulty be that the IMF then writes their gold back down to SDR35 in value ($48), therewith canceling out the corresponding principle value from the Brazil loan repayment, and also thereby eliminating the double increase in value on both the BIS and IMF balance sheets? At the end of this operation, the ledger issues on the Brazil loan would be properly squared away, and the newly created dollars would be held free-and-clear within the BIS account."

      ORO, below I`ve offered a modified version of your latest revised bookkepping proposal as an alternative (be sure to widen your browser window so that each line in the 3-column table ends with "*"):

      ....... Brazil ..................................... IMF Assets................... ......... ..... ...... BIS *
      __________________________________________________________________ *
      [Before]
      ....... $2B cash ............................... $2B loan to Brazil ..........................ZERO at BIS *
      (BUT $2B debt is owed to IMF) .... 7 M oz gold (carried on IMF books @ $48=$330M) *

      <<keep in mind that due to the rules of banking, the IMF must eventually cancel out 2 $B in "cash" which was created when the $2B loan was established>>

      [IMF "Au sale"]
      ... 7 M oz bought @ $282 ............................ $2B loan .............................ZERO at BIS *
      (BUT, $2B debt STILL owed to IMF)... ......... $2B cash *

      <<For the sake of ease and clarity, looking at the entry above reveals that now would be a good time to assume the IMF settles its Lending Ledger to ZERO by cancelling the $2B cash against the loan, though in truth it is done after the next step>>

      [IMF takes gold to settle debt]
      ... ZERO at Brazil........................ ........7 m oz gold (@ $282=$2 B) ...........ZERO at BIS *

      <<After the gold "ownership" returned to the IMF in addition to the $2B cash loan payment from Brazil, the IMF can write down its loan book, and according to the News Brief: "The IMF retained about SDR 250 million [$330M] on its own account as required by the Articles of Agreement." This is a return to the $330M value they started with for the 7 M ounces. The remainder of the value gets transferred to the BIS account.>>

      [IMF transfers "dollar value" to BIS]
      ... ZERO at Brazil .......................7 M oz gold (held on IMF books @ $330M) ............ $1.67B at BIS *
      _____________________________________________________________________ *

      <<Now that the operation is done, let`s compare the [Before] and [After] conditions for Brazil, the IMF, and the BIS in these three columns>>:

      [Before]
      ....... $2B cash ............................... $2B loan to Brazil .......................................ZERO at BIS *
      (BUT $2B debt is owed to IMF) .... 7 M oz gold (carried on IMF books @ $48=$330M) *

      and [After]
      ... ZERO at Brazil .......................7 M oz gold (held on IMF books @ $330M) ............ $1.67B at BIS *

      Special note to all those that don`t yet fully understand banking and money creation/destruction....please read the work by Dr. Paul Hein in USAGOLD`s Gilded Opinion (link above) called "All Work and No Pay." There is a very important concept here that you absolutely MUST grasp if you are to have any hope of understanding gold`s VITAL role in this world. The prominent voices at this Round Table understand it quite well, and you will quickly join them when you read that article. Prepare to amaze your friends and family over Christmas.

      Gruss

      TFischer
      Avatar
      schrieb am 22.12.99 06:14:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der Fehler bei dieser Argumentation liegt ganz am Anfang. Der IWF nimmt einen Kredit über 1,93 Mrd (hier 2 Mrd $) aus dem Nichts auf und gibt dieses Geld Brasilien.

      Letzendlich wird dieser Kredit durch die Höherbewertung des Goldes gerechtfertigt (der Status Brasiliens und des Goldbesitzes bleiben gleich).

      Die 1,6 Mrd $, die der IWF an die BIZ überweist beruhen daher auf Kreditschöpfung.

      Nur wenn die Argumentation nach diesem Anfangskredit des IWF an Brasilien beginnt, stimmt es, daß sich die Kreditlinie des IWF nicht verändert.

      Die Goldhotline
      Avatar
      schrieb am 22.12.99 12:07:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      Moin,

      wenn der IWF bei diesem Kurs Buchgewinne realisiert, dann gehen die wohl davon aus, daß die Preise nicht mehr signifikant nach Süden gehen oder???!!!

      Also geht die Tendenz nach Norden!

      Gruß
      Nando


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