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    FTD - Kirch Media steht vor Fusion mit Pro Sieben Sat 1 Media - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.09.01 00:57:22 von
    neuester Beitrag 10.09.01 11:02:08 von
    Beiträge: 15
    ID: 467.316
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      schrieb am 06.09.01 00:57:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der FTD vom 6.9.2001

      Kirch Media steht vor Fusion mit Pro Sieben Sat 1

      Von Bertrand Benoit, Frankfurt und Lutz Meier, Berlin

      Die Münchner Kirch-Gruppe will ihren Konzern neu ordnen. Die zentrale Sparte Kirch-Media soll mit der TV-Tochter Pro Sieben Sat 1 Media fusionieren.


      Laut Kreisen, die mit dem Geschäft vertraut sind, haben sich die Kirch-Gruppe und Pro Sieben Sat 1 bereits auf den Zusammenschluss verständigt. Nur die Aufsichtsräte müssen noch zustimmen. Beide Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab. Durch die Neuordnung will Kirch bereits nächstes Jahr mit seinem Kerngeschäft an der Börse sein und derart finanzielle Forderungen seiner ausländischen Anteilseigner vermeiden. Pro-Sieben Sat 1 ist bereits an der Börse.

      Kirch hatte ursprünglich einen Börsengang der Kirch Media bis Ende dieses Jahres geplant, das Vorhaben aber wegen des derzeit schwachen Aktienmarkts verschoben. Der Börsengang war den Fremdinvestoren der Kirch-Gruppe jedoch zuvor vertraglich zugesichert worden. Andernfalls können sie möglicherweise ihre Einlagen zurückverlangen. Die Mittel dafür kann Kirch aber kaum aufbringen. Mit Blick auf dieses Dilemma hatte Kirch-Manager Jan Mojto der FTD schon Ende Juli vieldeutig gesagt: "Wir sind da flexibler als Sie denken."



      Hoher Kapitalbedarf


      Für jeweils dreistellige Millionenbeträge hatte Kirch in den vergangenen Jahren Investoren in die Kirch Media aufgenommen, um seinen Kapitalbedarf zu stillen. Dazu zählen die Investmenthäuser Capital Research und Lehman Brothers, Firmen von Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi sowie der saudische Finanzier Al Walid. Diese halten gut 15 Prozent an Kirch Media. Hinzu kommen Anteile von Kirch-Sohn Thomas und der Rewe-Gruppe.


      Die Kirch Media bündelt das profitable Kerngeschäft des gesamten Konzerns. Dazu zählen neben Filmrechten der Sportrechtehandel, die Pro-Sieben-Sat-1-Beteiligung sowie die Produktion. Der Umsatz im Jahr 2000 lag bei 6,5 Mrd. DM, das operative Ergebnis bei 536 Mio. DM.


      Wenn die Fusion vollzogen wird, muss sich die börsennotierte TV-Tochter einmal mehr der Konzernraison beugen. Schon die Fusion von Pro Sieben mit Sat 1 hatte dem Unternehmen wenige Vorteile gebracht, sondern war vor allem im Interesse der Kirch-Gruppe gewesen.



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 01:31:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schöne Geschichte. Sie hat allerdings einen Schönheitsfehler.
      Sie ist geklaut - wie so häufig bei der FTD. Die Info stammt
      von der Wirtschaftswoche und lief bereits am Mittwoch-Mittag
      ausführlich über die Agenturen. Peinliche Nummer.
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      schrieb am 06.09.01 01:37:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Gott sei Dank.

      Ich hatte nämlich gerade meine Pro Sieben - Aktien verkauft
      und nun nach dem FTD-Beitrag Bedenken, ob es wohl falsch war.

      Anscheinend nimmt der Markt die Meldung aber gelassen auf.
      Vielleicht gibt es sogar Bedenken.

      Meinungen dazu?
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 11:22:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Frage hat sich wohl von selbst erledigt.

      Pro Sieben Kurs:

      Xetra: 9,45 € (-20,32 %)

      Frankfurt: 9,70 € (-17,80 %)
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 11:34:23
      Beitrag Nr. 5 ()
      Kirch Media vor Fusion mit ProSiebenSat.1?

      Unternehmen kommentieren Presseberichte nicht

      DÜSSELDORF/MÜNCHEN, 5. September. Die Kirch-Gruppe hat einen Kommentar über eine angeblich geplante Neuordnung des Medienkonzerns abgelehnt. "Solche Spekulationen im Markt kommentieren wir nicht", sagte Kirch-Sprecher Hartmut Schultz am Mittwoch. Die "Wirtschaftswoche" hatte zuvor vorab ohne Nennung von Quellen berichtet, Kirch wolle seine börsennotierte ProSiebenSat.1 Media AG mit der Kirch Media GmbH & Co. KGaA zusammenlegen.
      Derzeit ist ProSiebenSat.1 mehrheitlich im Besitz von Kirch Media. Durch eine Fusion der Tochter- mit der Muttergesellschaft entstünde ein börsennotierter Medienkonzern mit einem Umsatz von mehr als sieben Milliarden Mark (3,57 Milliarden Euro) jährlich, hieß es in dem Bericht.

      Die Gremien der beiden beteiligten Unternehmen hätten bereits zugestimmt, berichtete die "Wirtschaftswoche" weiter. Auch ProSiebenSat.1 lehnte eine Stellungnahme ab. "Das ist eine Spekulation, die wir nicht kommentieren", sagte Unternehmenssprecher Torsten Rossmann.

      Wiederholte Spekulationen

      In der Vergangenheit war wiederholt über einen Börsengang von Kirch Media spekuliert worden, den das Unternehmen aber wegen der derzeitigen Flaute an den Kapitalmärkten bis zum Jahr 2003 zurückgestellt hat.

      Die Kirch-Gruppe hat ihre sämtlichen Fernsehaktivitäten in der Kirch Media GmbH zusammengefasst, die mit rund 52,5 Prozent Mehrheitsgesellschafter der ProSiebenSat.1 Media AG ist. Darüber hinaus ist Kirch Media noch in den Sparten Rechtehandel, Sport, Neue Medien, Produktion und Technologie tätig.

      Rund 11,5 Prozent an ProSiebenSat.1 gehören dem Axel Springer Verlag. Bei der Fusion von ProSieben und Sat.1 hatten Kirch und Springer sich gegenseitig die Option eingeräumt, die jeweiligen Anteile zu übertragen. Ob und gegebenenfalls wann dies geschehe, sei noch völlig offen, sagte Springer-Sprecherin Edda Fels am Mittwoch. Die "Wirtschaftswoche" hatte berichtet, Springer werde im kommenden Jahr seinen Anteil an Kirch verkaufen. (Reuters)

      Quelle: Berliner Zeitung

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      schrieb am 06.09.01 12:09:03
      Beitrag Nr. 6 ()
      Medienmogul gibt Konzern neue Struktur


      Leo Kirch plant Fusion von Kirch Media und Pro Sieben


      Von CASPAR BUSSE


      Leo Kirch plant offenbar, seinen Medienkonzern neu zu ordnen. Wie gestern aus Bankenkreisen verlautete, seien entsprechende Pläne bereits weit fortgeschritten. Danach sollen die Kirch Media mit der börsennotierten Pro Sieben Sat 1 Media AG fusioniert werden.


      MÜNCHEN. Bereits in Kürze sei mit einer endgültigen Entscheidung darüber zu rechnen, hieß es. Die zuständigen Gremien hätten aber noch nicht zugestimmt. Beide Unternehmen gaben am Mittwoch keinen Kommentar dazu ab.

      Mit der Fusion der beiden Kirch-Gesellschaften würde ein börsennotierter Medienkonzern entstehen, der zu den Großen in Europa aufschließen kann und der unter Umständen ein Kandidat für den Deutschen Aktienindex (Dax) wäre. Die Pro-Sieben-Gruppe mit den TV-Sendern Sat 1, Pro Sieben, Kabel 1 und N 24 ist mehrheitlich in Besitz der Kirch Media, zudem ist die Axel Springer AG beteiligt. Die Kirch Media GmbH&Co. KGaA, in der unter anderem der Filmlizenzhandel, die Filmproduktion und die Neuen Medien der Gruppe konzentriert sind, ist wiederum zu etwa 70 % im Besitz Leo Kirchs. Gleichzeitig könnte in der neuen Gesellschaft auch das erst kürzlich von EM.TV erworbene Engagement in der Formel 1 eingebracht werden. Damit würde der neue Börsenkandidat an Wert gewinnen.

      Zuletzt war der Börsengang der Kirch Media wegen der schlechten Lage an den Aktienmärkten auf 2003 verschoben worden. Mit den jetzt bekannt gewordenen Plänen könnte Kirch bis Anfang 2002 einen großen Teil des Konzerns an die Börse bringen und sich damit neue Kapitalquellen erschließen. Auch Kirch-Konkurrent Bertelsmann arbeitet an einem Börsengang.


      HANDELSBLATT, Donnerstag, 06. September 2001
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 15:34:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      --- ProSiebenSat1: Kursziel 9,80 Euro / "Reduzieren" (SEB) ---

      Die Analysten der SEB haben die Aktie von ProSiebenSat1 (777 117)
      mit "Reduzieren" bestätigt. Das Kursziel wurde mit 9,80 Euro
      (aktuell 9,85 Euro) angegeben. Nach einem Bericht der Financial
      Times soll die Zusammenlegung der ProSiebenSat1 mit der Kirch Media
      unmittelbar bevorstehen. Die Gremien der beiden Unternehmen sollen
      diesem Vorhaben bereits zugestimmt haben. Derzeit halte Kirch Media
      mit 52,5 Prozent bereits die Mehrheit an ProSiebenSat1, hieß es.

      Die Kirch Gruppe wollte zu diesen bereits schon mehrfach
      aufgetretenen Gerüchten jedoch keine Stellung nehmen. Die Fusion
      wurde dem geplanten Börsengang der Kirch Media auf Grund der
      schlechten Marktlage vorgezogen, um so vor dem Erzrivalen Bertelsmann,
      die in 2003 ein Listing planen, Zugang zu den Aktienmärkten zu
      erhalten. Durch die Fusion der Tochter mit der Muttergesellschaft
      würde der größte deutsche börsennotierte Medienkonzern mit einem
      Umsatz von mehr als 3,5 Milliarden Euro entstehen. Der
      Zusammenschluss wurde von den Analysten als negativ eingeschätzt.
      Daher blieben die Wertpapierexperten bei ihrer Verkaufs-Empfehlung.

      Quelle: manager-magazin.de
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 15:42:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      06.09.2001
      Pro Sieben SAT.1 Downgrade
      Merrill Lynch

      Die Analysten der Investmentbank Merrill Lynch stufen die Aktie von Pro Sieben SAT.1 Media (WKN 777117) langfristig von "buy" auf "neutral" ab.

      Man sehe noch offene Fragen bei der Bewertung der Kirch-Gruppe, vor allem in Bezug auf die Rechte an den Fußball-Weltmeisterschaften 2002 und 2006 sowie der Formel 1.

      Branchen-Kreisen zufolge gelte die Fusion zwischen ProSieben und der Muttergesellschaft KirchMedia als sicher. Zusätzlich sei die Transparenz für das zukünftig wesentlich größere Geschäft bisher nicht gewährleistet. Mittelfristig stufe man die Aktie weiterhin als "neutral" ein.

      In Anbetracht dieser Faktoren reduzieren die Experten von Merrill Lynch ihre Langfristeinschätzung der Aktie von Pro Sieben SAT.1 Media auf "neutral".

      Quelle: www.aktiencheck.de
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 19:44:58
      Beitrag Nr. 9 ()
      Verschmelzung mit Kirch Media stößt bei Analysten auf Skepsis


      Kirchs Fusionspläne drücken Pro-Sieben-Aktie auf Rekordtief


      Die geplante Fusion von Pro Sieben Sat 1 und Kirch Media hat bei den Anlegern Entsetzen ausgelöst. Analysten kritisierten die mangelnde Transparenz. Die Pro-Sieben- Aktie fiel um über 20 Prozent.


      cbu/hps/lip DÜSSELDORF/MÜNCHEN. Der Medienunternehmer Leo Kirch hat die Pro-Sieben-Aktionäre mit einem Überraschungscoup in Aufregung versetzt. Der Aktienkurs der Pro Sieben Sat 1 Media AG fiel gestern zeitweise um 22 %, nachdem aus Unternehmenskreisen bekannt geworden war, dass Kirch das Unternehmen mit der Kirch Media GmbH & Co KGaA verschmelzen will. In der Kirch Media hat die Kirch-Gruppe die Bereiche Lizenzhandel, Filmproduktion und Sportrechte gebündelt. An Pro Sieben Sat 1 hält Kirch zurzeit 52,5 %.

      Mit der Fusion, die im zweiten Halbjahr 2002 vollzogen werden soll, würde der größte börsennotierte Medienkonzern in Deutschland mit etwa sieben Mrd. DM Umsatz entstehen. Ursprünglich hatte Kirch angekündigt, die Kirch Media separat an die Börse zu bringen. Wer den neuen Konzern führen wird, ist offen. Es soll aber in jedem Fall ein Kirch-Manager sein. Chancen werden Pro-Sieben-Chef Urs Rohner eingeräumt.

      Die Kirch-Pläne stießen bei Analysten auf Ablehnung. Sie kritisierten die mangelnde Transparenz der Kirch Media mit ihrem weit verzweigten Beteiligungsnetz. Die US-Investmentbank Merrill Lynch stufte daher gestern die Aktie von Pro Sieben Sat 1 herab. Erst vor wenigen Tagen hatte das auch die Düsseldorfer WGZ-Bank getan.

      „Die mangelnde Transparenz des Unternehmens stützt nicht gerade das Vertrauen der Investoren“, sagte auch WGZ-Analyst Erik Heinrich. „Die Fusion der beiden Unternehmen sehen wir überwiegend problematisch“, urteilte HSBC-Analyst Markus Wallner. Schwierig sei vor allem die Bewertung der Kirch Media für die Fusion. Positiv sehen die Branchenexperten, dass der neue Konzern nicht mehr so stark von der Werbekonjunktur abhängen würde wie jetzt Pro Sieben Sat 1.

      Analysten rechnen damit, dass sich Leo Kirch über eine Kapitalerhöhung neue Milliarden an der Börse beschaffen könnte. „Es geht darum, Geld zu besorgen, und zwar möglichst schnell“, sagte WGZ-Analyst Heinrich. In Bankenkreisen hieß es dagegen, es sei zunächst keine Kapitalerhöhung geplant.

      Kirch kämpft derzeit an vielen Fronten: Pro Sieben Sat 1 leidet unter dem flauen Werbemarkt, der Verkauf der weltweiten Fußball-WM-Rechte läuft schleppend, und der Filmrechtehandel ist längst nicht mehr so lukrativ wie früher.

      Mit der Fusion könnte möglicherweise auch der Axel Springer Verlag bei Pro Sieben Sat 1 aussteigen, der dort mit 11,5 % beteiligt ist. Für den Springer-Anteil soll ein Kaufpreis von 1,5 bis 1,8 Mrd. DM vereinbart sein. In Branchenkreisen verdichten sich allerdings die Hinweise, dass Kirch darüber mit Springer neu verhandeln will. Aktuell ist der Springer-Anteil an der Pro Sieben Sat 1 Media AG an der Börse nämlich kaum mehr 500 Mill. DM wert.


      HANDELSBLATT, Donnerstag, 06. September 2001
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 00:12:29
      Beitrag Nr. 10 ()
      Aus der FTD vom 7.9.2001 www.ftd.de/kirchmedia

      Kirch Media: Börse reagiert verstört auf Kirchs Pläne
      Von Lutz Meier, Berlin

      Die Fusion von Kirch Media und Pro Sieben Sat 1 soll sofort beginnen. Kirch-Vize Dieter Hahn wird Chef - und die Aktie fällt auf ein Jahrestief.


      Der geplante Umbau der Kirch-Gruppe stößt bei den Investoren auf große Skepsis. Nachdem die Pläne bekannt geworden waren, Kirchs Kerngeschäftsfeld Kirch Media zum Jahresanfang mit der börsennotierten Fernsehholding Pro Sieben Sat 1 Media zu fusionieren, stürzte der Kurs der Pro-Sieben-Sat-1-Aktie am Donnerstag zeitweilig auf sein Jahrestief und schloss mit über 16 Prozent im Minus. Nach Börsenschluss wurde die Fusion dann offiziell bestätigt. Mit der Umsetzung des Vorhabens werde "ab sofort begonnen", hieß es in einer Börsenpflichtmitteilung. Bis Ende nächsten Jahres solle das neue Unternehmen stehen, den Vorstandsvorsitz werde Kirch-Vize Dieter Hahn übernehmen, während sich Pro-Sieben-Sat-1-Chef Urs Rohner mit dem Job eines TV-Vorstands zufriedengeben muss.


      Kirch: Zunächst keine Kapitalerhöhung


      Bankenvertreter sehen die Umbaupläne als Indiz dafür, dass die Kirch-Gruppe stärker unter Druck steht als bisher angenommen. Kirch-nahe Kreise bestritten aber vehement Berichte, nach denen die Fusion dazu dienen solle, über die Börse im Zuge einer Kapitalerhöhung neues Geld einzusammeln. Eine Kapitalerhöhung werde für das Jahr nach der Fusion ausgeschlossen.


      Dennoch widersprechen auch Kirch-Vertraute nicht der Vermutung, dass die Fusion dazu dient, die Liquidität der fraglichen Geschäfte von Kirch zu sichern. Der Medienkonzern hatte sich zu dem Schritt auch entschlossen mit Blick auf mögliche finanzielle Forderungen der verschiedenen Fremdinvestoren in der Kirch Media. Zu den Anteilseignern, die mit jeweils dreistelligen Millionenbeträgen bei Kirch Media eingestiegen waren, zählen Investmenthäuser wie Capital Research und Lehman Brothers sowie Medienunternehmer wie Silvio Berlusconi und Rupert Murdoch. Ihnen hatte Kirch vertraglich versichert, dass die Kirch Media an die Börse gehen werde - vorgesehen war zunächst ein Termin bis Ende dieses Jahres, was aber wegen des Finanzmarktklimas wieder abgeblasen wurde. Sollten die Investoren ihre Beteiligungen nicht über die Börse verkaufen können, hatte ihnen Kirch eine Rückkaufoption für die Anteile zugesichert. Wenn nun Kirch Media wie geplant in die börsennotierte Pro Sieben Sat 1 eingebracht wird, erspart sich Kirch einerseits den schwierigen Börsengang von Kirch Media, andererseits vermeidet er mögliche finanzielle Forderungen der Investoren.


      Verantwortliche aus dem Kreis der Investoren ließen am Donnerstag erkennen, dass auch sie noch nicht über die exakten Details der Pläne informiert worden sind. Es werde noch Diskussionen mit der Kirch-Gruppe geben.



      Undurchsichtiges Imperium


      Analysten begründeten die Skepsis der Finanzmärkte gegenüber den Plänen mit den Risiken in einzelnen Kirch-Media-Geschäften und der Intransparenz des Imperiums. Die Investmentbanken Dresdner Kleinwort Wasserstein und Merrill Lynch revidierten die Aussichten für die Pro-Sieben-Sat-1-Aktie nach unten. Als riskante Geschäfte der Kirch Media werden etwa die weltweiten Fußball-WM-Rechte, der als zu teuer bewertet angesehene Formel-1-Anteil sowie die Technologietöchter genannt. Der Londoner Merrill-Lynch-Analyst Thomas Deitz begründete die Herabstufung mit "Vorbehalten, die aus der Erfahrung mit der Kirch-Gruppe resultieren". Deitz: "Auch nach der Fusion von Pro Sieben und Sat 1 waren die Schulden viel höher, als man uns vorher gesagt hatte." Er habe den Eindruck, dass Kirch gegenüber den Aktionären "zu oft macht, was er will". Um börsenfähig zu sein, fehle es der Kirch Media noch deutlich an Transparenz, die Gefahr sei groß, dass die Profitabilität von Pro Sieben Sat 1 erneut durch eine Fusion verwässert würde, die vor allem im Interesse Kirchs sei.


      Kirch-Vertraute mühen sich hingegen, die "Wachstumschancen" und die "internationalen Perspektiven" des geplanten Konzerns herauszustellen, der als das erste börsennotierte Medienunternehmen in Deutschland bezeichnet wird, das alle Stufen der Wertschöpfung integriert. Doch die erste Reaktion der Börse und der Analysten hat deutlich gemacht, vor was für einer riskanten Operation die Kirch-Gruppe einmal mehr steht.



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 08:15:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      @ nobody

      Ich hab Deinen sehr gut mit Presseberichten gefütterten Thread erst jetzt gesehen, weil er nicht "PSM-markiert" war - anderenfalls hätte ich gestern morgen nicht noch einen neuen aufgemacht: Thread: Kirch muss an die Börse - und Pro7Sat1 zahlt die Zeche

      Ich hoffe, Du bist Deine Aktien noch zu einem akzeptablen Preis losgeworden!?

      Gruß, rv
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 10:17:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ja.

      Man muß auch mal Glück haben.

      Jetzt ist die Frage:

      Wie weit geht es noch runter? Wann sollte man wieder einsteigen?

      Oder sollte man sogar die Finger von PSM lassen?

      Gruß

      N.
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 11:03:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      07.09.2001



      K I R C H - G R U P P E

      Kopfüber ins Eheleben



      ProSieben fusioniert mit KirchMedia. Die ProSieben-Aktie wird schon bald aus dem M-Dax verschwinden, denn mit dem Zusammenschluss soll sofort begonnen werden. Chef des neuen Unternehmens: Dieter Hahn.

      München - Leo Kirch bringt sein Kerngeschäft durch eine Fusion mit dem ProSieben-Konzern im kommenden Jahr an die Börse. ProSieben wird dazu auf die Muttergesellschaft KirchMedia verschmolzen. Damit entsteht einer der größten Medienkonzerne in Europa. Chef des neuen Unternehmens mit einem Jahresumsatz von etwa sieben Milliarden Mark wird Kirch-Vize Dieter Hahn. Der ProSieben-Vorstandsvorsitzende Urs Rohner soll im Vorstand für den Bereich Fernsehen zuständig sein.


      Leo Kirch macht KirchMedia für die Börse fit

      Wenn der Beschluss wie geplant bis spätestens Ende Juni 2002 umgesetzt wird, wird es die derzeit im M-DAX notierte ProSiebenSAT.1-Aktie nicht mehr geben. Stattdessen soll die neue KirchMedia an der Börse gelistet werden. In diesem Wert soll die ProSieben-Aktie aufgehen. Die Aufsichtsgremien der beiden Unternehmen müssen der Fusion formal noch zustimmen.

      KirchMedia ist mit Free TV, Rechtehandel und Produktion die profitable Kerngesellschaft der Mediengruppe von Leo Kirch. Außenstehenden Gesellschaftern wie Silvio Berlusconi und Rupert Murdoch war bei ihrem Einstieg ein Börsengang der KirchMedia bis spätestens 2003 versprochen worden. Ursprünglich war der Gang an die Börse bereits in diesem Jahr geplant, auf Grund des schwierigen Marktumfeldes aber verschoben worden.

      Fusion beginnt sofort

      Die Verschmelzung straffe die Strukturen und stärke die Finanzkraft für ein nachhaltiges Wachstum, erklärte ProSieben. Mit der Umsetzung des Vorhabens werde sofort begonnen. Die Börse hatte am Donnerstag mit einem Kurssturz der ProSieben-Aktie auf die Spekulationen über den Zusammenschluss reagiert. "Es gab Unsicherheit wegen der Gerüchte", sagte ein ProSieben-Sprecher. ProSieben und Kirch müssten die Konstruktion nun in den nächsten Wochen erklären. Der neue Konzern werde sehr gut aufgestellt sein und die Wertschöpfungskette optimal genutzt.


      An der Börse sorgte Nachricht zunächst über die wahrscheinliche Fusion für Verunsicherung. Die Aktie von ProSiebenSat1. stürzte am Donnerstag zeitweilig auf ihr Jahrestief und schloss mit einem Minus von 16 Prozent.

      Umsatzanstieg erwartet

      Im laufenden Jahr rechnet die KirchMedia mit einem Umsatz-Anstieg von 6,5 auf erstmals sieben Milliarden Mark. Etwa zwei Drittel der Erlöse steuerte im vergangenen Jahr die ProSiebenSAT.1 Media AG (München) bei, die erstmals voll konsolidiert wurde. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen der KirchMedia soll im laufenden Jahr laut jüngsten Angaben von 923 Millionen Mark auf mehr als eine Milliarden Mark ansteigen. Der ProSieben-Konzern, der im vergangenen Jahr seinerseits mit SAT.1 fusionierte, spürt derzeit die Flaute auf dem Werbemarkt. Im ersten Halbjahr gingen Vorsteuer-Ergebnis und Umsatz zurück.

      Mit einer Fusion von ProSieben und KirchMedia setzt Leo Kirch die vor einigen Jahren eingeleitete Neuordnung seines weit verzweigten Imperiums fort. Um den Einstieg von finanzkräftigen Partnern zu ermöglichen, wurde die Gruppe auf drei Säulen ausgerichtet. Neben der KirchMedia sind dies die Dachgesellschaften KirchPayTV mit dem defizitären Bezahlfernsehen und die KirchBeteiligungen, in der vor allem die Anteile am Axel Springer Verlag liegen.

      Quelle: manager-magazin.de
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 20:38:20
      Beitrag Nr. 14 ()
      ProSieben Sat.1 Media: Ratingagenturen denken über Herabstufung nach

      Die Ratingagentur Fitch hat die Bewertung der vorrangigen, unbesicherten Verbindlichkeiten der ProSiebenSat.1 Media AG "BBB+", auf die Überprüfungsliste mit negativen Implikationen gesetzt. Fitch habe dies mit der geplanten Fusion des Medienkonzerns mit der KirchMedia GmbH & Co KGaA und der Unsicherheit über die Struktur der Transaktion sowie die finanziellen Auswirkungen auf ProSiebenSat.1 begründet. Die Fusion werde nach Ansicht der Ratingagentur einen verwässernden Effekt auf die Finanzentwicklung und die Kapitalstruktur des Unternehmens haben. Unabhängig davon werde der Ratingstatus in drei Monaten nochmals überprüft. Ferner prüfe auch Moody´s Investor Service sein Rating für ProSiebenSat.1 ("Baa2) hinsichtlich einer möglichen Herabstufung, hieß es in einer vwd-Meldung vom Freitag.

      Quelle: GSC RESEARCH
      Avatar
      schrieb am 10.09.01 11:02:08
      Beitrag Nr. 15 ()
      ProSiebenSat.1 Media: Untergewichten (Kant VM)

      Die Aktie der ProSiebenSat.1 Media AG wird von Kant Vermögensmanagement weiterhin mit Untergewichten eingestuft.

      Am Donnerstag habe die Senderfamilie ihre Fusion mit der KirchMedia bekanntgegeben, wodurch der größte börsennotierte Medienkonzern Deutschlands entstünde. Die KirchMedia, was ebenfalls der Name der neuen Aktie sein werde, erhielte damit einen schnelleren, kostengünstigen Börsenzugang.

      Die ProSiebenSat.1 Media AG, die sich im vergangenen Halbjahr stark rückläufigen Werbeeinnahmen gegenüber gesehen habe, erhielte durch die Fusion vor allem Zugriff auf die von Kirch gehaltene Filmdatenbank. KirchMedia selbst habe im vergangenen Jahr Gewinn und Umsatz steigern können, und so sähen beide Fusionspartner eine gestärkte Position für das Gesamtjahr.

      Die Analysten dagegen bewerten die Fusion eher kritisch, da die KirchMedia im Vergleich zu ProSiebenSat.1 relativ unprofitabel arbeite und dadurch mit Sicherheit negative Folgen für den Kurs zu erwarten seien.



      Quelle: www.aktienresearch.de
      10.09.01 10:24 -red


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