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    Quelle "Die Welt" -US-Börsenpolizei jagt................- - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.09.01 07:39:10 von
    neuester Beitrag 07.09.01 07:45:50 von
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      schrieb am 07.09.01 07:39:10
      Beitrag Nr. 1 ()
      US-Börsenpolizei jagt "schwarze Schafe" mit gnadenloser Härte

      Auch deutsche Unternehmen bekommen den starken Arm der SEC zu spüren - Frankfurter Finanzplatzkontrolleure wirken dagegen wie Papiertiger

      Von Jan Dams

      Frankfurt/Main - Der amerikanischen Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) eilt ein Ruf wie Donnerhall voraus. Die Behörde ist am US-Finanzmarkt allmächtig. Deutsche Aktionärsschützer fordern eine ähnlich starke Börsenaufsicht, weil Insiderhandel und geschönte Berichte zur Geschäftsentwicklung hier zu Lande Aktionäre verunsichern. Am Neuen Markt fallen daher seit Monaten die Kurse.
      Nun werden zwar auch in den USA Anleger betrogen und mit Insiderhandel Gewinne gemacht. Im Gegensatz zu Deutschland, wo das Bundesamt für den Wertpapierhandel (BAWe) oft als Papiertiger verspottet wird, haben jedoch Manager dort Angst vor Ärger mit der SEC. Vorstände hüten sich, Prognosen zur Geschäftsentwicklung zu geben. Wer es doch tut, dabei aber lügt oder sich irrt, wird im schlimmsten Fall auf Schadenersatz verklagt und wandert ins Gefängnis. Selbst früher manchmal recht offenherzige deutsche Manager halten ihre Zunge nach dem Börsengang ihrer Firmen in New York im Zaum. Der Elektronikkonzern Siemens etwa hat sich ein One-Voice-Committee zugelegt, das heißt: Alle Erklärungen leitender Mitarbeiter des Konzerns werden im Zweifel von Unternehmenskommunikation und Rechtsabteilung auf Vereinbarkeit mit US-Recht geprüft.

      Was passieren kann, wenn man sich nicht an die Spielregeln in den USA hält, zeigt der Fall des Stromriesen Eon. Veba, eines der Vorgängerunternehmen von Eon, hatte im Sommer 1999 die Fusionsverhandlungen mit der Viag geleugnet. Offiziell erteilte die SEC nur eine Rüge. Zusätzlich sollen aber einige 100.000 Dollar in einem Vergleich an die Amerikaner gezahlt worden sein. Monate später dementierte fälschlicherweise Otto Majewski, Finanzvorstand der Stromtochter Eon-Energie, Übernahmegespräche mit dem Versorgerkonzern Powergen. Majewski musste seinen Hut nehmen, noch bevor in der Öffentlichkeit Kritik der SEC zu hören war. "Das ist bei einer nur in Deutschland notierten Firma fast undenkbar", sagt ein Experte. Vor dem BAWe habe keiner Angst. Die Strafen seien zu gering. Das Amt sei überlastet.

      Die SEC dagegen jagt Verdächtige mit gnadenloser Härte. "Dort arbeiten unter Führung von Laura Unger 3000 hoch motivierte junge Mitarbeiter, die nur darauf hoffen, Manager wegen Verstößen gegen das Börsenrecht zu überführen. Gelingt das, machen sie Karriere", erzählt ein Szenekenner. Gegen diesen gewaltigen Apparat wirkt das BAWe unter Georg Wittich mit seinen 140 Beschäftigten wie das Bürgermeisteramt einer Provinzstadt. Die Befugnisse der seit 1995 existierenden Behörde sind im Vergleich zum US-Pendant bescheiden. Dabei ähneln sich ihre Aufgaben: Sie sollen das Funktionieren der Börse und den Anlegerschutz garantieren.

      "Der Vorteil der SEC ist die Bündelung der Macht in der Hand einer Institution", heißt es in einer Studie der international renommierten Kanzlei Shearman & Sterling. Die SEC kann von Managern die Herausgabe unrechtmäßig erlangter Gewinne fordern. Sie kann zivilrechtliche Strafen verhängen. Bei Strafverfahren übergibt sie die Fälle nach eingehenden Ermittlungen fast wasserdicht an die Staatsanwaltschaft. 1999 sind von 64 Anklagen in Strafverfahren 62 gewonnen worden. 525 verwaltungs- und zivilrechtliche Verfahren wurden eingeleitet. 650 Mio. Dollar aus Gewinnen mussten zurückgezahlt werden. Die Zivilstrafen beliefen sich auf 191 Mio. Dollar.

      Das BAWe aber teilt sich die Kompetenzen mit den Bundesländern. Auch darf die Behörde bei möglichen Strafverfahren nur bis zu einem Anfangsverdacht ermitteln. Dann sind die Verfahren Sache der Staatsanwaltschaft. Im Vorjahr waren das von 52 Verdachtsfällen 22. "Die Staatsanwaltschaft aber ist selbst überlastet oder kennt sich mit solch komplexen Fällen nicht aus", klagt ein Börsenkenner.

      Trotz mancher Vorteile halten aber nicht alle Experten das US-Börsenrecht für erstrebenswert. "Sammelklagen etwa passen nicht in unser Rechtssystem", sagt Peter von Ilberg von der Kanzlei Clifford Chance Pünder. Er setzt seine Hoffnung auf das vierte Finanzmarktförderungsgesetz. Unklarheiten würden damit beseitigt. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, den Tatbestand der Marktmanipulation in den Bereich der Ordnungswidrigkeiten zu verlagern. Die geplante Allfinanzaufsicht könnte dann selbst höhere Strafen verhängen.
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      schrieb am 07.09.01 07:45:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      oh je, schon wieder Ralley mit Ansage. Die Welt :

      Experten erwarten Herbst-Rallye am Frankfurter Neuen Markt

      Nemax-50 könnte 1500 Punkte ins Visier nehmen

      Frankfurt/Main - Nach den massiven Kursverlusten der vergangenen Wochen ist am Neuen Markt nach Einschätzung von Experten im Herbst eine deutliche Kurserholung zu erwarten. "Sowohl aus technischer als auch aus fundamentaler Sicht werden wir bis weit in den Herbst hinein eine Rallye-Phase haben", sagte Michael Riesner, Technischer Analyst bei der DG Bank. Auf kurze Sicht erwarten Experten einen Anstieg des Auswahlindex Nemax-50 - einige sogar auf bis zu 1500 Punkte. Uneinig zeigten sie sich hingegen über die langfristige Entwicklung des Frankfurter Wachstumssegments. Während Analysten nur eine zwischenzeitliche Erholung sehen, gehen Fondsmanager von einer nachhaltigen Trendwende aus.
      Riesner erwartet bis Mitte Oktober eine Wende am Neuen Markt. Die aktuelle Situation sei im umgekehrten Sinne vergleichbar mit der Boom-Phase im März 2000. "Als die Medien noch von einer Euphoriephase sprachen, brachen rund einen Monat später die Kurse ein. Jetzt wird überall vom Niedergang des Neuen Marktes gesprochen, aber in rund vier Wochen werden wir uns erholt haben", sagte der DG-Bank-Analyst. Beim Nemax-50 sieht er Aufwärtspotenzial bis auf 1450 Punkte. Anders als im Sommer, als der Neue Markt nur zwei kurze Rallyephasen gesehen habe, werde es eine "Herbstrallye" geben.

      Auch Michael Fraikin, Fondsmanager bei Invesco-Asset-Management, geht von einer baldigen Erholung des Neuen Marktes aus. "Die gesamtwirtschaftlichen Grundbedingungen für eine Erholung der Märkte sind gegeben. Der US-Einkaufsmanager-Index zum Beispiel ist gut, das müssen die Aktienmärkte nur noch nachzeichnen", sagte der Fondsmanager. Zudem seien die meisten Aktien massiv unterbewertet. Für Vertrauen bei den Anlegern dürften auch die Regelwerksänderungen der Deutschen Börse sorgen. "Im November und Dezember wird der Neue Markt eine Rallye sehen, bei der vor allem die Blue Chips starke Zuwächse verzeichnen werden", sagte Fraikin. "Bis zum Jahresende ist es gut möglich, dass wir wieder 1500 Punkte sehen."

      Für das kommende Jahr zeigte sich Fraikin optimistisch. "Das Jahr 2002 wird das Jahr der Erholung. Wir werden ein überdurchschnittliches Wachstum haben." Viele der unterbewerteten Firmen seien attraktive Anlageobjekte für die Investoren.

      Volker Borghoff, Aktienstratege bei HSBC Trinkaus & Burkhardt, sagte: "Wir sehen den Neuen Markt im September noch schwach." Für den Nemax-50 dürfte dies maximal einen Rückgang auf 850 bis 900 Punkte bedeuten. Im vierten Quartal ist nach Einschätzung Borghoffs aber eine deutliche Kurserholung zu erwarten. Der Nemax-50 dürfte dann 20 bis 30 Prozent nach oben gehen. "Dann werden die Unternehmen das Feld anführen, die zuvor zu Unrecht nach unten gezogen wurden." Impulsgeber könnte eine weitere Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed sein. "Wir gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen um 75 Basispunkte und die EZB um 25 Basispunkte senken wird", sagte der Aktienstratege.

      Borghoff betonte allerdings, dass es sich lediglich um eine Zwischenrallye handeln dürfte. Seiner Ansicht nach gibt es noch zu viele Unternehmen am Neuen Markt, die sich fundamental nicht mehr erholen werden. Zudem dürften 2002 erneut viele Unternehmen ihre Prognosen verfehlen. Auch fehle dann eine Zinsunterstützung, so dass es im kommenden Jahr keinen stabilen Aufwärtstrend gebe. "Das Indexszenario für 2002 am Neuen Markt ist relativ unklar", fügte Borghoff hinzu.

      Verhalten optimistisch für den Neuen Markt zeigte sich Alf Niezold, Leiter des Aktienemissionsgeschäftes der Hypo-Vereinsbank. "Das Schlimmste sollten wir erreicht haben. Viel weiter runter geht es jetzt nicht mehr", sagte er. Die zukünftige Entwicklung sei von der Gesamtwirtschaft abhängig. "Solange die Konjunkturzahlen schlecht sind, bleiben wir auch an den Aktienmärkten unten", sagte Niezold. Damit die Indizes wieder fundamental steigen könnten, müsse der Markt das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. rtr


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