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    Dax Aktien Strategie der Woche, 09.09.2001 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.09.01 16:56:19 von
    neuester Beitrag 12.09.01 00:10:08 von
    Beiträge: 8
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      schrieb am 09.09.01 16:56:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dieser Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

      Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/dax-eingang.php zu finden.

      Liste der Einstufungen:
      Long Aktien: AdidasSalomon, Fresenius
      Long Put: Allianz, Bayer, Commerzbank, Dax, DeutscheBank, Post, Telekom, Epcos, Hypovereinsbank, Infineon, Linde, Lufthansa, MAN, MLP, MünchenerRück, DowJones, Preussag, Siemens
      Auf neue Signale warten: BASF, Degussa, Metro, ThyssenKrupp
      Nur für Trader: BMW, DaimlerChrysler, EON, Henkel, RWE, SAP, Schering, VW


      Highlights: Wer sich im wesentlichen an meine Empfehlungen hält, und dabei auch Short Positionen eingeht, konnte einer Reihe von erfolgreichen Wochen eine weitere hinzufügen. Wer keine Short Positionen eingeht und sich aufgrund meiner Empfehlungen vom Markt fernhält, kann auch zufrieden sein, da sein Geld für die sich in Zukunft ergebenden Chancen gesichert ist. Wer einen Teil des Geldes gemäß meinem Musterdepot angelegt hat, der hat zumindest nicht viel verloren.

      Neue Verkaufsignale hatte es in dieser Woche bei der Allianz, der Münchener Rück und der Deutschen Bank gegeben. Die Schwäche der Finanzwerte lässt auf starke Abgaben seitens der Fonds schließen, was im März ein vorläufiges Tief markierte. Es gibt jedoch keine Garantie, daß es diesmal wieder so ist. Die beiden Versorger sind unter ihren Stop Kurs gefallen und sollten verkauft werden. Die wenigen Lichtblicke kann man an einer Hand aufzählen, und man braucht nicht alle Finger dazu: Adidas, BASF, Fresenius und Schering.

      Ich warte weiterhin auf eine etwas stärkere Erholung des Dax, die aber noch keine mittelfristige Trendwende bedeuten würde. Aber Achtung: Der September ist statistisch gesehen der mit Abstand schlechteste Börsenmonat im Jahr mit einer im Schnitt negativen Tendenz. Es ist also nicht auszuschließen, daß vor dieser Erholung noch ein sogenannter "Sell Off" mit nochmalig starken Kursabschlägen stattfindet. Daher sollte man weiterhin "tendenziell short" bleiben, allerdings dabei gelegentlich Teilgewinne mitnehmen. Den Dow Jones würde ich mittlerweile als "Short" Kandidaten einstufen, d.h, ich sehe von hier aus einen negativen Einfluß auf den Dax.

      Mein Musterdepot, welches ausschließlich aus Long Positionen in Nebenwerten besteht, hat sich zwar weiterhin robust gezeigt, muss aber mittlerweile doch ein kleines Minus von etwa 1% verbuchen. Allerdings bin ich auch zu etwa 80 % investiert und der Dax musste seit dem Start des Musterdepots Anfang August immerhin über 15% abgeben. Unter diesen Umständen bin ich mit der Entwicklung zufrieden.

      Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

      http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?&action=…

      Natürlich ist die Auswahl in diesem Depot nur eine persönliche Meinung und keine Handlungsaufforderung .


      1.) Long Kandidaten

      AdidasSalomon: Dieser Long Kandidat hat sich in dieser für den Dax so schwachen Woche erstaunlich robust gezeigt. Die Position kann aufgestockt werden, wenn ein neues Jahreshoch markiert wird (d.h. eine Schluss über 78,30). Die Aktie hatte am 13.7 ein Kaufsignal durch Ausbruch aus einem Dreieck gegeben. Der Stop liegt bei 67,99 und kann bei einem neuen Hoch nachgezogen werden.

      Fresenius: Die Aktie hält sich wacker in einem schwachen Markt und kann daher im schmalen Depot belassen werden. Den Stopkurs ziehe ich allerdings auf 86,99 nach. Das vorläufige Kursziel ist das ATH bei 103. Alternativ dazu kann man die Vorzugsaktie kaufen, die noch etwas mehr technische Stärke zeigt (Spekulation auf Umwandlung in Stämme), was ich in meinem Musterdepot getan habe.


      2.) Short Kandidaten

      Allianz: Am Donnerstag erfolgte hier ein Verkaufsignal durch Erreichen eines neuen Jahrestiefs. Wer hier als Kurzfristrader Stop im Bereich 290/95 antizyklisch long gegangen ist, wurde sofort ausgestoppt. Es empfiehlt sich, zum Eingehen einer Short Position eine Kurserholung abzuwarten. Das vorläufige Ziel ist das Tief bei 235 aus 1998 (könnte mit einem Dax Stand um die 4000 zusammenfallen). Den Stop lege ich bei 325,01 fest

      Bayer: Bei diesem Short Kandidaten kann die aktuelle Erholung zum Aufbau neuer neue Short Positionen genutzt werden. Nach einem kürzlich erfolgten fast senkrechten Absturz war das Papier extrem überverkauft. In den seltensten Fällen wird ein derartiger Schock ohne weitere Kursrückgänge "verdaut". Zudem wurde ein sehr langer seit 1993 laufender Aufwärtstrend gebrochen. Der Stopkurs für Short Positionen liegt bei 38.55.

      Commerzbank: Es hatte sich ein "Bear Flag" gebildet, aus dem die Aktie mittlerweile nach unten ausgebrochen ist. Das führt normalerweise zu einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung, die auch bereits eingetreten ist. Gewinne aus Short Positionen laufen lassen ! Die Aktie hatte am 11.7.2001 das über mehrere Monate gebildete Rechteck nach unten durchbrochen und ein neues 2-Jahres Tief gemacht, ein klares Verkaufsignal. Ziel ist das alte Tief bei 20,50. Den Stop ziehe ich auf 27,51 nach. Im Bereich 25 kann man an Teilgewinnmitnahmen denken, insbesondere bei Optionspositionen.

      Dax: Der Dax bewegt sich momentan in einem für die Trendfolgestrategie idealen Abwärtstrend, ist allerdings weiterhin stark überverkauft. Es ist daher momentan viel "Luft" für eine Gegenbewegung nach oben, die am bestehenden Trend erst mal nichts ändern würde. Der mittelfristig orientierte Index Trader nimmt zunächst ein Teil der Gewinne aus den Short Positionen mit, und baut diese bei höheren Kursen neu auf. Die mittelfristige Einschätzung des Dax: Nachdem nun die letzte Unterstützung bei 4700 vor dem großen "Sprung" in Richtung 4000 fast erreicht wurde, wird es kurzfristig spannend: Wahrscheinlicher ist, daß es zunächst zu einer Kurserholung kommt. Allerdings wird die 4700 vermutlich früher oder später unterschritten. Da der September im statistischen Schnitt der schwächste Monat des Jahres ist, kann dies allerdings auch sofort passieren. Danach wird die Baisse erst mal weitergehen bis in den Bereich 4000, wo dann allerdings mit dem langfristigen Aufwärtstrend aus 1992 eine richtig starke Unterstützung liegt. Vielleicht wird in diesem Bereich das Jahrestief und das vorläufige Ende der Baisse markiert. Da das Allzeithoch bei 8064 lag, wäre das eine 50% Korrektur. Bei 50 Prozent liegt (zumindest bei Einzelaktien) ein statistischer Häufungspunkt für große Korrekturbewegungen. Das alles ist aber bisher eine reine Vermutung, Long Positionen eingehen kann man erst, wenn sich tatsächlich ein Boden gebildet hat, was ich frühestens in 2 Monaten erwarte. Bis dahin heißt es den Abwärtstrend mit Short Positionen "zu Ende zu reiten".

      DeutscheBank: Der Fall der Unterstützung bei 74 am Donnerstag führte zu einer schnellen heftigen Abwärtsbewegung. Ich hatte letzte Woche empfohlen, auf diese Aktie besonders zu achten. Wer schnell war und gleich eingestiegen sind, konnte damit bereits einen schönen Gewinn verbuchen. Alle anderen warten für den Aufbau neuer Short Positionen eine Kurserholung ab. Einen Stop kann man bei 80,01 legen. Kursziele sind charttechnisch nur schwer auszumachen, es könnte aber eventuell recht stark nach unten gehen. Im Bereich 70 besteht eine leichte Unterstützung.

      Post: Die Aktie stürzt bisher ohne nennenswerte Korrektur ab. Es sieht also nicht danach aus, daß der Boden schon erreicht ist. Gewinne aus den Short Positionen daher laufen lassen, bestenfalls Teilgewinnmitnahmen (Switch der Puts in tiefere Basispreise) durchführen. Die Aktie hatte am 21.8 ein Verkaufsignal durch Ausbruch aus einer Trading Range nach unten gegeben. Den Stop ziehe ich auf 16,51 nach. Ein Kursziel kann nicht angegeben werden, da sich die Aktie am ATL befindet.

      Telekom: Die Aktie befindet sich weiter in einem sehr dynamischen Abwärtstrend, so daß jede stärkere Erholung zum Aufbau neuer Short Positionen genutzt werden kann. Der Emissionskurs von 14,30 als vorläufiges Kursziel ist fast schon erreicht. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, daß es nach dem Unterschreiten dieser Marke zu einem finalen und heftigen "Sell Off" kommt, bei dem sogar einstellige Kurse nicht ganz auszuschließen sind. Dieser würde wahrscheinlich parallel zu einem sofortigen Absturz des Dax auf 4000 erfolgen. Ein schönes Beispiel für "Gewinne laufen lassen". Der Stop liegt bei 18,51.

      Epcos: Die Aktie befindet sich in einem langen Abwärtstrend Da das Papier innerhalb dieses Trendkanals stark schwingt, sollte man neue Short Positionen erst bei einer deutlichen Kurserholung eingehen. Bisher hatten sich dazu allerdings kaum Gelegenheiten ergeben. Ein mittelfristiges Ziel sehe ich beim ATL bei 34, den Stop für Short Positionen ziehe ich auf 47,31 nach.

      Hypovereinsbank: Wie ich schon länger vermutet hatte, wird der Bereich zwischen 48 und 37 sehr schnell überwunden. Dieser Bereich war 1997 im Rahmen der Hypo Übernahme durch die Vereinsbank mit einem Gap übersprungen worden, welches nun geschlossen wird. Für neue Short Positionen sollte eine stärkere Kurserholung abwarten. Den Stop ziehe ich auf 46,01 nach.

      Infineon: Nachdem sich in der letzten Erholung genügend Gelegenheiten zum Aufbau neuer Short Positionen ergeben hatte, kann man nun wieder die Gewinne laufen lassen. Den Stop ziehe ich auf 26,71 nach. Ein Kursziel kann man nicht angeben, da sich die Aktie am ATL befindet.

      Linde: Durch Bruch des mittelfristigen Aufwärtstrends Mitte August wurde die Aktie zum Short Kandidaten. Eine erstes Kursziel ist das alte Tief bei 40,10. Ein Stop kann bei 50,30 legen.

      Lufthansa: Ein Ende des Sinkfluges ist doch nicht in Sicht. Das vorläufige Kursziel ist 14,30 (ein altes Tief). Den Stop ziehe ich auf 18,01 nach.

      MAN: Durch den Fall am 18.06 unter 26,30 war "Descending Triangle" nach unten verlassen und gleichzeitig ein neues 2,5 Jahre Tief gemacht worden, somit Verkaufsignal. Ziel ist das Januar Tief aus 1999 bei 21,50. Der Stop liegt bei 26,81.

      MLP: Ich hatte hier Teilgewinnmitnahmen empfohlen, jedoch sollte man mit dem Rest der Position die Gewinne nun laufen lassen. Es gibt charttechnisch kaum nennenswerte Unterstützungen und der Kursverfall wird vom Umsatz unterstützt. MLP setzt die durch Epcos, Infineon und die Post begründete Tradition fort, daß Dax Neulinge zunächst einmal erhebliche Abschläge hinzunehmen haben. Die Aktie hatte sofort nach der Aufnahme in den Dax ein Verkaufsignal gegeben. Den Stopp ziehe ich auf 74,01 nach.

      MünchenerRück: Die Aktie hatte diese Woche durch Unterschreiten der 307 ein Verkaufsignal durch Abschluss eines "Rounding Tops" gegeben. Danach entwickelte sich eine für einen Finanzwert erstaunliche Abwärtsdynamik. Denn historisch gesehen lässt sich bei dieser Aktie mit Trendfolgestrategien nicht viel verdienen. Da momentan aber eine Riesenauswahl an Short Kandidaten besteht, muss man jedoch nicht unbedingt diesem Signal folgen. Den Stopkurs lege ich auf 332,01.

      DowJones: Den Dow Jones beobachte ich hier, weil sich der Dax stark daran orientiert und ähnlich zusammengesetzt ist. Er verliert momentan seine relative Stärke und ist sicherlich teilweise schuld an dem starken Dax Verfall in dieser Woche. Da der Dow Jones aufgrund seiner bisherigen Stärke noch "viel Luft nach unten" hat, geht nun eine große Gefahr von ihm aus. Ich will mich allerdings nicht damit aufhalten die Unterstützungen im Einzelnen zu benennen, da der Dow Jones zu vielen Fehlsignalen neigt. Eine Dax Erholung könnte durch diesen negativen Einfluss im Ansatz erstickt werden.

      Preussag: Hier wurde am 13.07 ein "Descending Triangle" nach unten durchbrochen, woraus sich ein Verkaufsignal ergaben hatte. Der Ablauf war allerdings nicht so gradlinig wie beim analogen Signal der Telekom, sondern es hatte einen größeren "Pull Back" gegeben. Der Stop liegt daher jetzt knapp bei 36.01, ein erstes Ziel ist das 2000er Tief bei 30,60.

      Siemens: Die Aktie befindet mittelfristig im Abwärtstrend. Im Rahmen einer Erholung können neue antizyklische Short Positionen aufgebaut werden. Der Abwärtstrend war durch ein Doppeltop im März/September 2000 eingeleitet worden und besitzt noch Restpotenzial. Da das Kursziel von 50 nun erreicht ist, rate ich zu Teilgewinnmitnahmen. Der Stop für den Rest der Position kann auf 59,71 nachgezogen werden.


      3.) Vor mittelfristigen Signalen

      BASF: Eine der wenigen Dax Aktien, die sich einem Abwärtstrend bisher entziehen konnten. Aufgrund dieser relativen Stärke kann man eine Long Position vertreten, wenn die Aktie in Kürze noch mal über 47 steigt. Sollte dies mit hohem Umsatz geschehen, wäre es ein wirklich gutes Kaufsignal.

      Degussa: Befindet sich im Seitwärts- / Abwärtstrend. Allerdings scheint bei 29/29.50 eine stabile Unterstützung zu liegen. Fällt die Aktie im Rahmen der allgemeinen Schwäche darunter, ist eine heftige kurzfristige Abwärtsbewegung wahrscheinlich (wie in der letzten Woche bei der Deutschen Bank gesehen). Ich würde die Aktie daher momentan als mögliche "späte Short Position" im Auge behalten.

      Metro: Der "Stop Short" bei 46,11 wurde kürzlich überwunden, somit sollten Short Positionen mittlerweile geschlossen worden sein. Bei einem Fall unter die Unterstützung bei 41,50 würde ein neues Verkausignal ausgelöst.

      ThyssenKrupp: Befindet sich in eine langanhaltenden Bodenbildungsphase. Allerdings würde durch ein neues Tief (Fall unter 13,95) ein Verkaufsignal ausgelöst. Möglicherweise wetteifert die Aktie dann mit der Post und der Telekom darum, als erster Dax Wert einstellig zu werden.


      4.) Nur für kurzfristige Trades

      BMW: Die Aktie läuft weiter im Seitwärtstrend. Es könnte sich nun ein "Ascending Triangle" auf das ATH hin bilden. Aber Handlungsbedarf besteht erst, wenn ein neues ATH erreicht wird.

      DaimlerChrysler: Nachdem eine SKS Trendwende im August gescheitert war, befindet sich die Aktie nun im Seitwärtstrend. Neue Signale entstehen vorläufig erst beim Überschreiten von 58 oder beim Unterschreiten von 43.

      EON: In der allgemeinen Markschwäche haben sich jetzt auch die Versorger nicht mehr halten können, und die Aktie ist unter ihren Stopkurs gefallen. Positionen sollten daher konsequent glattgestellt werden. Es macht keinen Sinn, sich gegen den Markt zu stellen. Lieber später wieder einsteigen und etwas mehr zahlen, als jetzt das Risiko eines größeren Kursverlustes in Kauf zu nehmen.

      Henkel: Die Aktie befindet sie sich in einem Seitwärtstrend ohne Aussicht auf Trendfolgesignale. In dem aktuell schwachen Markt kann man das aber fast schon als Stärke bezeichnen.

      RWE: In der allgemeinen Markschwäche haben sich jetzt auch die Versorger nicht mehr halten können, und die Aktie ist unter ihren Stopkurs gefallen. Es gilt das gleiche wie bei EON.

      SAP: Die Aktie hat in dieser Woche viel von ihrer relativen Stärke verloren, was sicherlich zur Beschleunigung des Dax Verfalls beigetragen hat. Nichtsdestotrotz sehe ich hier kein Verkaufsignal. Es gibt zur Zeit Short Kandidaten genug, die ein wesentlich besseres Chancen/Risiko Verhältnis haben.

      Schering: Diese Aktie war im Juli als Long Kandidat ausgestoppt worden. Aufgrund des positiven mehrjährigen Bildes sollte man die Aktie jedoch weiter beobachten, und bei Kursen über 65 wieder trendfolgend einsteigen. Die aktuelle relative Stärke im Vergleich zum Gesamtmarkt ist auf alle Fälle positiv zu werten.

      VW: Die Aktie befindet sich in einem etablierten Seitwärtstrend und ist daher antizyklisch zu handeln. Den Stop für eine kürzlich eingegangene antizyklische Long Position hatte ich auf 47,99 gelegt.


      ________________________________________________________________________________________________________________________
      Erläuterungen:

      1.) Begriffe

      - Long: Kaufen
      - Short: Verkaufen
      - Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
      - Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
      - Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
      - ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
      - ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
      - Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
      - Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
      - GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
      - Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
      - ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt


      2.) Sonstiges

      "Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

      "Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

      "Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

      Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

      "Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

      "Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

      "Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
      Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

      "Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

      "Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 17:23:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Sf,

      habe am Freitag kleine Siemensposition
      aufgebaut, weil mein persönliches Kursziel von
      50 € erreicht wurde. Ich sehe hier ein 20 % Erholungspotential,
      gehe sogar von Bodenbildung 50-60 € aus.

      K8

      Nur meine persönliche Meinung
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 21:30:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      @Kosto:

      Das mit Positionen gegen den Markttrend ist so eine Sache. Es kann gut gehen, und recht schnell viel einbringen. Aber das Timing muss klappen. Ich selbst hatte Siemens Calls von 55 bis 65, das war sehr gut gelaufen. Hier war ich sofort eingestiegen, als die Aktie auf schlechte Zahlen nicht mehr weiter gefallen ist. Später hatte ich es nochmal versucht, und einen Teil des Gewinns wieder verloren. Man sollte es auf keinen Fall bei jeder Aktie versuchen, einfach nur weil sie überverkauft ist. Bei Post, Telekom, Infineon und Hypovereinsbank würde ich auf alle Fälle die Finger davon lassen, der Trend ist zu stark, und die Aktien sind in charttechnischen Niemandsland. Siemens eignet sich sicher besser, bei 50 liegt eine starke Unterstützung aus der Zeit 07/99 bis 10/99. Für einen stärkern Rebound sehe ich aber SAP fast noch eher geignet. Die Aktie war in letzter Zeit nicht so sehr schwach. Am Freitag gab es ja ein schönes Intraday Reversal, wobei ich die Wendemarke bei 120 im Chart nicht vorher erkannt hatte. Loredda hatte eine Punktlandung gesehen. Das Ganze ist übrigens auch ein kurzfristiges Kaufsignal ("Hammer") nach der Candlestick Theorie.

      Ich denke die ganze Rebound Strategie ist sowieso nur möglich, wenn man die Aktie den ganzen Tag beobachten kann.

      Auf jeden Fall hat die Führungsrolle der Technologieaktien bei der Baisse nachgelassen, momentan sind die Finanzwerte bei der "Abwärts Branchenrotation" dran.

      Gruß Statistikfuchs
      Avatar
      schrieb am 10.09.01 00:42:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Statistikfuchs,

      liest sich gut, was du da zum Dax und den einzelnen Titeln geschrieben hast, gute Anhaltpunkte für Unentschlossene und auf jeden Fall eine begründete Meinung. Klingt schon fast zu professionell, ist das wirklich alles von dir? Dein ganzes Posting klingt wie aus einem Guss, warum machst du dir die Mühe und schreibst soviel, ist das die Freude am kreativen Schaffen oder was sonst?

      Ich hab mir auch mal das Musterdepot angesehen, auf einen Blick sind das bis auf Fiat und Fresenius aber doch eher marktenge Werte und aufgrund des höheren Spreads für den flexiblen Anleger wohl nicht geeignet, und über die Achterbahn Aktie wurde im Smax Board recht negativ und für mich plausibel gepostet, wundert mich, dass so ein Wert im Musterdepot zu finden ist.

      Ansonsten weiter so!!!
      Avatar
      schrieb am 10.09.01 16:51:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      @tommyausol:

      Danke, ich gebe mir Mühe. Es ist aber schon alles von mir. Ich mache das hier seit ein paar Monaten, da stellt sich auch eine gewisse Routine im Schreiben ein. Und ich schliesse nicht aus, das irgendwann auch professionell zu machen. Momentan dient es mir eher dazu, "Kontakt mit dem Markt zu halten" während ich eine Software zur statistischen Analyse ebendieses Marktes entwickle. Das Musterdepot ist bereits ein erstes Ergebnis dieser Software.

      Daher auch zu Deinen anderen Anmerkungen: Ich gehe rein technisch vor, wenn es also irgendwo negative Beurteilungen gibt, interessiert mich das nicht. Meine Software sagt mir, daß die Gewinnerwartungen des bei Achterbahn verwendeteten Setups gut sind. Natürlich werde ich dabei immer Verlierer haben, das gehört dazu. Die marktengen Werte berücksichtige ich auch vor allem deshalb, weil hier die statistische Gewinnerwartung erwiesenermassen besser ist. Ich habe sowieso schon gesiebt, und untersuche von 1300 deutschen Aktien in meiner Datenbank nur die 600 mit den höchsten Umsätzen. Der von mir favoriserte Setup kommt allerdings bei umsatzstarken Werten kaum vor. Man sollte bei umatzschwachen Werten versuchen, zum Bid zu kaufen und zum Ask zu verkaufen. Ich stelle mich dazu immer einen Cent über bzw. unter den Kurs des Market Makers. Das kann man natürlcih nur machen, wenn man warten kann, und kein Day Trading mit diesen Werten betreibt. Da mein Setup aber auf mittelfristige Stärke ausgelegt ist, kann ich das problemlos. Es klappt erstaunlich häufig, da meine Order dann mit der nächsten Marktorder gematcht wird. Manchmal zieht der Market Maker auch seinen Spread zusammen, dann habe ich halt etwas für die Effizienz des Marktes getan . Ich muss nicht jede Aktie haben, mein Computer findet meist genügend.

      Gruß Statistikfuchs

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      Avatar
      schrieb am 11.09.01 12:12:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      @statistikfuchs

      Meiner meinung nach ist BASF mit dem unterschreiten von
      44 euro technisch angeschlagen.
      Überlege mir einen put auf basf zu holen.
      Mich würde interessieren was du zur momentanen situation
      von basf sagst.

      Gruß ottone
      Avatar
      schrieb am 11.09.01 21:07:00
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ottone: Ich hatte heute morgen eine kurze Antwort an Dich vorbereitet, die ich angesichts der Ereignisse wohl überholt ist, aber trotzdem der Text: Es ist sicherlich die richtige Taktik, momentan bei Erholungen Puts zu kaufen. Man weiss nie wann ein Trend dreht. Die Wahrscheinlichkeut, daß er weitergeht, ist höher. Aber ich würde nicht BASF dazu nehmen, auch wenn sie vielleicht eine wichtige Chartmarke unterschritten haben. Denn bisher hat BASF relative Stärke gezeigt. Und die Chartmarke ist nicht so wichtig (wie z.B. die bei Degussa). Eigentlich befindet sich die Aktie noch in einem Dreieck und ist hier nur bis etwa zum unteren Schenkel gelaufen. Es gibt genügend andere Dax Aktien mit echter technischer Schwäche. Das Argument "Jeder kommt mal dran" zählt nicht: Die Idee der Trendfolge ist ja, daß echte fundamentale Stärke sich im Kurs zeigt, und eben nicht alle Aktien gleich sind.

      Nach den Ereignissen heute in den USA würde ich erstmal ein paar Tage nicht handeln, weder kaufen noch verkaufen. Ich denke, angesichts der vielen menschlichen Tragödien wird die Börse erstmal recht klein und unwichtig. Mein Beileid an alle Angehörigen der Opfer, es wird auch in Deutschland viele geben ! In meinem Musterdepot werde ich nichts tun um die Situation auzunutzen, nur damit die Performance besser aussieht. Sondern ich werde bis Ende der Woche keine Transaktion mehr tätigen.

      Gruß Statistikfuchs
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 00:10:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      @statistikfuchs

      vielen dank für deine ausführliche analyse.
      Ich hoffe, daß es politisch jetzt nicht so los geht
      wie es 18 monate an der börse war. Ein nicht enden
      wollender alptraum. Denn es gäbe das problem, daß man
      nicht einfach verkaufen könnte um ihn zu beenden.

      Ein absolut niedergeschmetterte ottone


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