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    Ich bin mit meiner Meinung nicht alleine, das zeigt auch dieses Interview - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.09.01 17:20:09 von
    neuester Beitrag 13.09.01 18:36:19 von
    Beiträge: 5
    ID: 471.672
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      schrieb am 13.09.01 17:20:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quelle: bch

      Rezession kurzfristig möglich

      Für Martin Hüfner, den Chef-Volkswirt der HypoVereinsbank, wird das schwindende US-Konsumentenvertrauen die Konjunktur vorübergehend weiter abkühlen lassen. Für 2002 prognostiziert er ein umso stärkeres Wachstum dank einer „Jetzt erst recht“-Stimmung in den USA und der aktiven Rolle der Notenbanken.
      boerse-online.de: Ist die Weltwirtschaft mit den verheerenden Terroranschlägen der Rezession ein Stück näher gekommen?
      Dr. Martin Hüfner: In den USA mit Sicherheit. Ähnlich wie zu Zeiten des Golfkriegs wird sich das Verbrauchervertrauen in den USA drastisch reduzieren. Das dritte Quartal wird deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit negativ ausfallen und dasselbe wollen wir für das vierte Quartal nicht ausschließen. In Europa wird dieser Effekt nicht ganz so deutlich ausfallen.


      boerse-online.de: Müssen auch die positiven Wachstumsprognosen für 2002 nach unten korrigiert werden?

      Hüfner: Nein. Die terroristischen Attacken lassen in diesem Jahr die Konjunktur schlechter aussehen. Nächstes Jahr fällt das Wachstum dafür tendenziell besser aus, als wir bisher angenommen hatten.


      boerse-online.de: Welche Branchen werden davon profitieren?

      Hüfner: Wir werden 2002 steigende Verteidigungsausgaben haben und auch die Unternehmen werden verstärkt in Sicherheitsmaßnahmen investieren. Davon profitieren etwa Firmen, die Sicherheitssoftware oder Systeme zur Zugangskontrolle von Infrastruktur entwickeln. Das heißt für Teile der IT-Industrie zusätzliche Nachfrage.


      boerse-online.de: Kurzfristig wird aber in den USA der negative Effekt vor allem auf das Verbrauchervertrauen durchschlagen.

      Hüfner: Dieser Negativeffekt ist in der Tat doppelter Natur. Zum einen aus psychologischer Sicht die Attacke selbst, weil sie die Verwundbarkeit der USA gegenüber feindlichen Angriffen gezeigt hat. Zum anderen lässt die Ausgabebereitschaft der amerikanischen Privathaushalte infolge der sinkenden Börsenkurse nach. In Europa dagegen ist das Verbrauchervertrauen bei weitem nicht so eng an die Aktienmärkte gekoppelt.


      boerse-online.de: War es ein richtiger Schritt, die europäischen Börsen offen zu halten?

      Hüfner: Nein. Deutschlands Börse ist dadurch zum Müllabladeplatz für alle Glattstellungen dieser Welt geworden – und das in einem Markt, der gegenüber den US-Börsen ein sehr kleiner ist. Daher die völlig chaotische Entwicklung in den letzten Tagen. Man sollte im übrigen nicht vergessen, dass die amerikanischen Börsen nicht nur wegen physischer Nichtverfügbarkeit geschlossen wurden, sondern auch aus Fairness gegenüber Häusern, die von dem Anschlag besonders betroffen waren.


      boerse-online.de: Welche Rolle kommt jetzt den Zentralbanken zu?

      Hüfner: Ähnlich wie 1987 werden sie eine stützende Rolle einnehmen, indem sie Liquidität zuführen und die Zinsen senken werden, insbesondere in den USA. Möglicherweise wäre ein solcher Schritt schon gekommen, aber Herr Greenspan sitzt momentan noch wegen fehlender Flugverbindungen in Basel fest. Ich würde mich jedoch nicht wundern, wenn in dieser oder der nächsten Woche ein Zinsschritt erfolgt.


      boerse-online.de: Zieht die EZB hier mit?

      Hüfner: Sie muss ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen, damit keine Unsicherheiten aufkommen. Ob darüber hinaus noch ein Zinssschritt erforderlich ist, wird der weitere Verlauf der Ereignisse zeigen.


      boerse-online.de: Welche Konsequenzen ziehen die Anleger in den kommenden Wochen?

      Hüfner: Die Anleger sind abgeneigt, Risiken einzugehen. Sie wollen weniger in Aktien, sondern in möglichst risikolose Anlagen wie kurzfristige Bonds investieren.

      Das Interview führte Stefan Riedel
      Avatar
      schrieb am 13.09.01 17:24:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      hinzuzufügen wäre das die Möglichkeit besteht, aufgrund des oben angenommenen Szenarios sicherlich eine neue Hausse einzuläuten.

      Wenn die Börsen in den USA Stabilreagieren und sich die Aussichten in 2002 deutlich verbessern,würden die steigenden Kurse auch von verbesserten Unternehmensmeldungen begleitet werden, was den Effekt entsprechend verstärkt. Ob damit dann Börsenniveaus auf 2000 er Ebene ermöglicht wird bleibt offen.

      Gruss S.
      Avatar
      schrieb am 13.09.01 17:40:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens...
      Avatar
      schrieb am 13.09.01 17:51:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ PMG

      Betrachtung aus einem Logischen Winkel,läßt immer zwei Wege an der Börse zu,der eine ist rauf der andere runter,dazwischen gibt es immer Sidesteps.

      Hier kann keinesfalls von einer Hausse im Rahmen eines zeitraums von 12 Monaten gesprochen werden, aber Fakt sind 2 Dinge:

      Als der DAX 1997 ein Hoch bei 6211 Punkten markierte und danach begann einzubrechen, unkten viele würde wieder auf 2000 fallen,den Anstieg bis auf 8200 Punkte haben die meisten erst am Ende erlebt. Zu diesem zeitpunkt war das Investierte Vermögen nur 7,5% des gesamten Sparvermögens der Deutschen. Auch hier dümpelte der DAX unter verschiedenen Kriterien vor sich hin bis Lafontaine ihn aus der Bannung befreite und der Herbst vor dem Y2K Problem auf Höhen trieben, das viele für den Januar 2000 bereits einen dramtischen Einsturz fürchteten, der sich dann erst vielspäter und in einer Geschwindigkeit von 24 Monaten ereignete.

      Auch jetzt herrschen Angst Panik und ungewißheit, aber auch Gier, wie immer,das zeigten die letzten Tage, was daraus wird mag sich jeder ausmalen.

      Gruss S.
      Avatar
      schrieb am 13.09.01 18:36:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Stimmt schon... ich denke aber dass das Geschehen in den USA auch vor dem Anschlag wirklich immer noch sehr hope-driven war und ist. Auch die heutigen Daten (Arbeitslosigkeit, Consumer Confidence) waren schon wieder viel zu optimistisch eingeschätzt worden. Ein Ende der negativ-Spirale ist noch nicht abzusehen, trotzdem wird ständig behauptet, man wisse wann sich die Wirtschaft real erholt. Das ist einfach Käse und Zweckoptimismus. Daher: wir sehen z. B. am Dow noch mindestens -20% in welchem Zeitraum auch immer und Rallies sind natürlich auch nicht ausgeschlossen.


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