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    Brasilien-Anleihen-wie tief denn noch ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.10.01 13:30:21 von
    neuester Beitrag 23.01.03 22:23:01 von
    Beiträge: 162
    ID: 482.691
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 13:30:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,
      habe mir vor einigen Monaten die 607749 ins Depot gelegt, nach der ersten "kleinen" Argentinien Kursdelle hat das Attentat am 11.09.01 den Kurs endgültig gen Süden geschickt. Was würdet ihr machen ? Kaufkurs 91, aktuell 80,25. Bin etwas orientierungslos obwohl ich eigentlich positiv gestimmt bin.
      Danke für Tips !

      d.
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 13:43:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was stimmt dich denn positiv?
      Wo kann Ich mir im Netz denn Anleihen anschauen?
      Ich find nichts über Basiskurs und Kupon?

      Gruss
      Mr. Suda

      P.S. schon mal vorab: Wenn wir nicht in eine zu schlimme Rezession rutschen dann sollten Aktien doch outperformen.
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 13:44:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das kommt darauf an, ob du das Geld kurzfristig wieder benötigst.
      Wenn ja, würde ich verkaufen, da ich mit einem weiteren Rückgang rechne. Nicht nur die Situation in Brasilien ist recht instabil, auch die fortschreitende Krise in Argentinien wird Brasilien beeinflussen.
      Wenn du langfristig denkst, würde ich halten, schon alleine wegen der Verzinsung. Staaten gehen nicht pleite, doch kann es passieren, dass Zinszahlungen ausgesetzt werden.
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 13:48:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      habe selbst argentinien und türkeianleihen.

      bei türkei habe ich überhaupt keine angst und halte sie bis zu fälligkeit 02/03.

      meine argentinier bis 2005 bereiten mir da mehr sorgen, habe allerdings schon im juli für unter 70 nachgekauft.

      brasilien sehe ich von der bonität her zwischen den beiden.

      bisher haben sie jedenfalls immer bezahlt. von panikverkäufen rate ich dir dringend ab.

      immer wenn´s irgendwo knallt, gehen emerging-markets-anleihen in den keller. besonders spannend war´s 1998 in der russlandkrise. da hatte ich die russenanleihe bis 2004 gekauft für 26%, verkauft vor ein paar wochen für 99%.

      geduld und nerven!
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 13:53:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hat keiner irgendwo "Anleihen für Dummis" ?
      Ich find im Netz nix vernünftiges.

      Bitte sagt mir doch eine Site auf der Ich mich über Anleihen informieren kann.


      Gruss
      Mr. Suda

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      Avatar
      schrieb am 04.10.01 14:02:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      @MrSuda

      schau mal unter www.bondboard.de
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 14:03:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ MrSuda
      Infos bekommst Du auch über WO, einfach WKN eingeben.
      Positives finde ich, wenn ich mir die brasil. Wirtschaft anschaue die so schlecht eigentlich nicht ist.
      @ Naisbitt
      @ SvensKollege
      Danke für den Rat. Ich möchte die schon noch mind. 2 Jahre halten. Ich habe keine Panik, aber man bekommt zu wenige Infos über diese Papiere als das man sich -im Gegensatz zu Aktien- selbst ein Bild von der Lage machen kann.
      @ SvensKollege
      Ja das mit Russland habe ich noch gut in Erinnerung. Habe dabei auch ein paar Mark verdient.
      Die Türkei-Anleihen halte ich auch für ziemlich sicher.
      Viel Glück für Deine "Argentinier" !

      Gruß
      d.
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 14:06:37
      Beitrag Nr. 8 ()
      @MrSuda zu #5 : würde mich auch interessieren. Klaube mir id einfos immer mal hier mal dort zusammen...
      d.
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 14:11:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      Danke ;)
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 15:52:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich denke mal, diejenigen, die grundsätzlich ARG-Anleihen
      kaufen würden sind genau die gleichen, welche auch Aktien kaufen.

      (Wer auf Sicherheit bedacht ist und nur Bundesschatzbriefe
      als Geldanlage anerkennt, kauft weder Aktien noch ARG-Anleihen.)

      Aber heute sieht es doch so aus, daß die Aktien tief im Keller
      sind und wahrscheinlich innerhalb kurzer Zeit sich zumindest
      verdoppeln (?) werden.

      Kursverdopplungen innerhalb kurzer Zeit schaffen aber nun
      mal nur Aktien und nicht Anleihen.

      Ich könnte mir vorstellen, daß genau die Leute, die in
      den letzen Jahren ARG-Anleihen und Aktien gekauft hatten,
      heute die ARG-Anleihen versilbern und den Erlös in Aktien
      anlegen.

      Wäre vielleicht eine Erklärung.

      kroko
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 16:58:16
      Beitrag Nr. 11 ()
      kein blöder gedanke kroko
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 22:59:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Mr. Suda zu #5

      Einführungskurs zu Anleihen s. http://www.patagon.de/de/akademie/anleihen/anleihen_artikel.…

      Viel Spaß beim Studium

      IconMed
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 23:09:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      @all
      Danke für die Beiträge ! Versuche die Nerven zu behalten - und halten.

      Gruß

      d.
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 23:20:48
      Beitrag Nr. 14 ()
      Danke IconMed :)
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 16:51:51
      Beitrag Nr. 15 ()
      Brasilien zahlt Zinsen und auch Tilgung.
      Kursverluste sollten Dir also egal sein.
      Allenfalls kannst Du ein günstiges Nachkaufen erwägen.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 18:42:46
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hey ich würde den Brasilianer auch behalten, Amerika läßt doch nicht vor seiner Haustür ein Land Pleite gehen.....

      crumb
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 16:02:30
      Beitrag Nr. 17 ()
      Vor wenigen Wochen waren hier auch viele der Meinung, dass doch die Schweizer "ihre" Fluglinie nicht Pleite gehen lassen und deswegen auch die Swiss Air Anleihe gar nicht ausfallen könnte. Das Ergebnis kennen wir.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 07.10.01 10:14:51
      Beitrag Nr. 18 ()
      Bei Anleihen sind nicht nur die Kurse wichtig!

      Bei Deiner 9,5-%igen Anleihe laufen pro Monat ca. 0,8 % Zinsen (brutto) auf.
      SOOOO schlimm ist der Verlust also nicht!

      kroko
      Avatar
      schrieb am 07.10.01 11:45:33
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wo erhalte ich denn nähere Auskünfte über die Parlaments-
      wahlen in Argentinien (Termin, Kandidaten, ...) ?

      Wie hoch wird ein Totalausfall der Argentinien-Anleihen
      eingeschätzt ?
      Kommt es zur Zahlungsunfähigkeit Argentiniens ?

      Wäre für Hinweise und Einschätzungen dankbar.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 07.10.01 14:26:02
      Beitrag Nr. 20 ()
      Noch was: Laßt doch die Brasilien Kurse in aller Seelenruhe in den Keller gehen. Was stört es denn?
      Wer bereits investiert ist, dem kann es egal sein, weil er sein Geld aller Voraussicht nach eh zu 100 zurück bekommt.
      Derjenige, der noch nicht investiert ist oder noch nachkaufen will, kann die DM 100 Schein halt für DM 80 oder wie auch immer aufsammeln.

      @Poet
      Einen Zahlungsausfall Argentiniens halte ich insofern für unwahrscheinlich, als Argentininen zwar Pleite ist, aber als erstes immer noch, auch wenn er keinen Bock mehr hat, der IWF hilft, dann eben als letzten Mittel umgeschichtet wird in niedrigeren Zins und längere Laufzeit wie etwa bei der Ukraine.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 07.10.01 23:25:19
      Beitrag Nr. 21 ()
      @PhilipGeorg
      @crumb
      @krokodil1

      Ihr macht mir echt Mut ! Die letzten Wochen seit dem 11.9. haben mich börsentechnisch total verunsichert. Ich meinte eigentlich mit Anleihen (die ich vor dem 11.9. gekauft hatte) einigermaßen auf der richtigen Seite zu sein und dann dieser Kursverfall ! Hatte eigentlich mit steigenden Anleihenkursen gerechnet, ist aber hier nicht der Fall gewesen. Wie dem auch sei, im Januar ist Zinstermin, mal schauen was bis dahin der Kurs so macht.
      Schön wenn man mal andere Meinungen zu dem Thema lesen und diskutieren kann, dafür schon mal herzlichen Dank ! Werde diesen thread weiter im Auge behalten. Gruß an alle !

      d.
      Avatar
      schrieb am 10.10.01 14:32:22
      Beitrag Nr. 22 ()
      PG
      Bist Du jetzt zum brasilianischen Finanzminister ernannt worden, oder weshalb bist Du Dir so sicher, dass Zins und Tilgungen gezahlt werden? Oder meinst Du nur, irgendwelche Zinsen und irgendwelche Tilgungen?

      Die Swissair-Pleite hat mich sicherlich vorsichtiger werden lassen, aber ich war auch vorher schon davon überzeugt, dass der IWF nicht mehr für alle zahlungsunfähigen Schuldner einspringen kann und will. Anleger müssen sich auf Zinsausfälle und/oder Nennwertkürzungen einstellen. Bei Argentinien ist das ja auch bereits vielfach eingepreist.

      Die Ansteckungsgefahr für Brasilien ist aufgrund der engen wirtschaftlichen Beziehungen zu Argentinien groß, ausserdem dümpelt der Kaffeepreis auch seit Jahren im Keller.

      Die Türkei sehe ich auch nicht als so sicher an, hier hat sich bei den Spreads aber bislang kaum was getan. Die Verschuldung des Landes ist so hoch, wenn denen jetzt auch noch der Tourismus wegbricht, dann haben die nächstes Jahr fertig.

      Ich würde deshalb im Moment nur Langläufer kaufen, da bei einem Haircut wohl alle Anleihen gleich behandelt werden würden.

      Am 14.10 sind in Argentinien Parlamentswahlen, aber aus heutiger Sicht wird es keinen Sieger geben. Und mit jedem Tag, den die überfällige Abwertung des Peso verschoben wird, wird es schlimmer. Schade, das ein Land wie Argentinien durch die Reformunfähigkeit einiger Politiker unter Druck gerät.
      Avatar
      schrieb am 10.10.01 22:18:13
      Beitrag Nr. 23 ()
      Es ist so: Zunächst einmal gestehe ich jedem Schuldner zu, dass er die Schulden, die er bei mir hat, auch zurück zahlt. So war es auch ausgemacht. Und solange ARG oder andere noch alle Zinsen und Tilgungen bedient haben, gibt es keinen Grund, etwas anderes zu vermuten. Nicht, dass ich mir nicht auch sehr gut vorstellen könnte, dass da umgeschichtet oder prolongiert oder ausgefallen wird.
      Dann ist da natürlich auch die Vergangenheit, und die zeigt doch eine sehr starke Marktineffizienz dank des IWF.

      Es ist, so meine Meinung, und diese nicht erst seit der Swiss-Air Pleite, doch ein meilenweiter Unterschied zwischen einem Unternehmen und einem ganzen Staat: Ein Unternehmen ist schnell mal richtig pleite und dann für immer weg, bei einem Staat gelingt dies nur sehr (!) selten. Und immer dann hilft der IWF mal mehr, mal weniger, aber immer irgendwie so dass alles hinhaut.

      Dann muss man auch noch wissen, dass ich natürlich nur Geld investiere, dass ich bis an mein Lebensende nicht mehr benötige. Und wenn Argentinien jetzt die fälligen oder nicht fälligen Bonds umschichtet auf ARG 2030/8% dann soll mir das auch Recht sein.

      Nicht zuletzt: Wir wissen nichts über die Zukunft, und wir können also auch nicht einmal eine Sekunde in die Zukunft sehen. Deswegen ist es mühsig darüber zu spekulieren, ob denn nun ARG oder BRA zahlen. Ich kann nur berichten, dass sie dies in meinem Fall und dann in unverschämter Höhe (!) getan haben, weswegen ich auch nicht vermuten könnte, dass sich dies ändert.

      Es gibt noch viele weitere interessante Facetten zu diesem Thema, etwa wie den Ansatz "Werden die Amerikaner denn wirklich Länder wie BRA oder ARG...", aber die verkneife ich mir im Moment lieber, nachdem ja vor nicht allzulange Zeit auch die These galt "Werden die Schweizer wirklich..."

      Liebe Grüße
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 10.10.01 22:38:14
      Beitrag Nr. 24 ()
      Publication date: 09-Oct-2001
      Reprinted from RatingsDirect

      News
      Long-Term Sov. Rtg on Argentina Lowered to `CCC+`,
      Short-Term Rtg Affirmed, Outlook Negative
      Analyst: Bruno Boccara, New York (1) 212-438-7495; Laura Feinland Katz, New York (1) 212-438-7893; Jane Eddy, New York (1) 212-438-7996





      NEW YORK (Standard & Poor`s) Oct. 9, 2001--Standard & Poor`s today lowered its long-term sovereign credit rating on the Republic of Argentina to triple-`C`-plus from single-`B`-minus, and affirmed the `C` short-term sovereign credit rating. The outlook remains negative.

      The downgrade reflects the increasingly severe economic and social challenges Argentina faces in balancing the federal budget. Low tax revenues for September and the likely need for $900 million in additional spending cuts highlight the mounting challenges the government faces in implementing its fiscal program.

      Standard & Poor`s believes that despite the commitment of the federal government, prospects for achieving the "zero deficit" budget goal for 2001 and maintaining budgetary austerity in 2002 while ensuring timely debt service has continued to wane since the policy was announced on July 11, 2001. Thus far, the Republic has met its monthly budgetary objectives in part by accumulating arrears of $480 million of transfer payments due to the provinces.

      Low consumer confidence, the severe local credit crunch, and the global economic slowdown have resulted in continued negative GDP growth, industrial output, and tax collection trends. Although the reported year-over-year 14% drop in revenue collections in September incorporated some one-time effects, such as increased valued-added tax reimbursements and pension contributions, the decline is significant and confirms the battered economy shows no signs of stabilizing.

      Thus, all efforts to balance the budget must continue to focus exclusively on further spending cuts. Growing internal challenges lessen the government`s budgetary maneuverability. Moreover, given these pressures, Standard & Poor`s view is that, regardless of the outcome of the legislative elections of Oct. 14, Argentina is increasingly likely to have to restructure its debt.

      Due to the "mega-debt exchange" undertaken in June, the government`s near-term debt servicing burden is manageable, assuming balanced fiscal operations. Additionally, while Argentina can cover its financial needs without accessing international capital markets for almost a year, internal debt (Letes) must continue to be rolled; given domestic market dynamics, the risk of an inability to do so still remains low.

      OUTLOOK: NEGATIVE

      Argentina`s ratings could be lowered again if political, economic, and social factors frustrate the government`s efforts to keep the fiscal situation under control. Following heavy outflows, private-sector deposits stabilized when the IMF announced additional financial support. However, these flows are confidence-sensitive and renewed outflows would place the economy under additional strain and further undermine prospects for growth, as it severely impairs domestic credit.










      This report was reproduced from Standard & Poor`s RatingsDirect, the premier source of real-time, Web-based credit ratings and research from an organization that has been a leader in objective credit analysis for more than 140 years. To preview this dynamic on-line product, visit our RatingsDirect Web site at www.standardandpoors.com/ratingsdirect. Standard & Poor`s.
      Setting The Standard.
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 14:55:19
      Beitrag Nr. 25 ()
      Jetzt fängt das schon wieder an : nach einer Zwischenerholung neuer Tiefstand ! Einmal heißt es, die haben mit der Arg. -Krise nix zu tun und haben sich abgekoppelt und dann fallen die mal locker 15%. Was soll das , bitte schön ? Gibt es da irgendwelche (negativen) Neuigkeiten die hier eingepreist werden ??
      :mad:
      d.
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 14:40:01
      Beitrag Nr. 26 ()
      @MrSuda

      Hallo,

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      mfg mrdr
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 13:43:13
      Beitrag Nr. 27 ()
      @dagotchi

      Im Moment scheint das mit dem Exportanteil Brasiliens nach Argentinien zu tu zu haben. Soll angeblich um 70% eingebrochen sein
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 15:10:24
      Beitrag Nr. 28 ()
      Jetzt setzt der Kursverfall schon wieder ein. Zum kotzen. Danke Argentinien, Danke.
      d.:mad:
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 12:20:46
      Beitrag Nr. 29 ()
      Na toll, 78,00 !!!! :mad::mad::mad::

      Weiß jemand einen t r i f t i g e n Grund dafür ??

      Gruß
      d.
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 15:24:12
      Beitrag Nr. 30 ()
      Habe gerade alle meine Brasilien-Bonds rausgehauen!
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 15:30:19
      Beitrag Nr. 31 ()
      Ach so, na dann..:laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 17:14:21
      Beitrag Nr. 32 ()
      @dagotchi: Was bei Brasil-Anleihen im Moment für Unruhe sorgt sind die Meinungsumfragen für die Wahl im Herbst. Der Kandidat einer linken Partei liegt weit vor dem Kandidaten der Konservativen, und von den linken Parteien werden öfter so Sprüche wie "Die Schulden müssen nachverhandelt werden!" geäußert, und dann denken die Gläubiger sofort an Argentinien...
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 16:37:02
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Plutokrat
      Wie ist denn Deine Einschätzung ? Ich halte den Vergleich für unpassend, alleine vom BSP und der Wirtschaftskraft, Ökonomie usw.
      Gruß
      d.:cool:
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 16:46:42
      Beitrag Nr. 34 ()
      76,00:mad:
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 21:00:15
      Beitrag Nr. 35 ()
      74,00:mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 02:29:07
      Beitrag Nr. 36 ()
      Habe mich seinerzeit auch geärgert, als meine ersten Argentinien-Anleihen von einem Kaufkurs von 90 auf 74 abgerutscht waren :D
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 14:15:32
      Beitrag Nr. 37 ()
      Ich stimme mit Plutokrat überein. Der jetzige Kursverfall hat mit den Umfrageergebnissen und den markigen Wahlsprüchen des Kandidaten der linken Partei zu tun. Kommt ja bei der Bevölkerung scheinbar gut an zu sagen, wir sparen uns das Geld, was wir für die Bedienung der Zinsen und Schulden bereithalten müßten für uns...

      Doch jeder Realpolitiker - auch die der Linken - werden wohl doch noch einsehen, daß es langfristig ökonomischer und damit auch politischer Selbstmord wäre, die Gläugiger zu prellen.

      Also Fazit und Handlungslinie für mich: heiße Wahlkampfluft und eher eine gute Nachkaufgelegenheit für Brasilien-Anleihen - aber momentan eher für die langfristigen.
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 15:37:34
      Beitrag Nr. 38 ()
      72,00 :cry:
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 08:09:53
      Beitrag Nr. 39 ()
      Der gestrige Verfall beruht auf der Abstufung des Ausblickes im Rating. Dieser wurde von positiv auf stabil abgestuft.

      Top News


      06/05 15:01
      Latin Currencies: Real Falls 4th Day After Moody`s Cuts Outlook
      By Jeb Blount

      Rio de Janeiro, June 5 (Bloomberg) -- Brazil`s real fell for a fourth day after Moody`s Investors Service cut its outlook for Brazil`s foreign currency bond rating.

      The real fell as much as 1 percent to 2.6215 to the dollar from yesterday`s 2.5960 close, according to Bloomberg composite pricing from 11 brokers, and was recently at 2.6055. The currency has lost 11 percent this year and its 3.7 percent slide in five days is the worst decline among 56 currencies worldwide. The real last traded lower on Nov. 7, when it fell to 2.6230. Argentina`s peso rose and Venezuela`s bolivar and Colombia`s peso declined.

      Moody`s said it acted on expectations Brazil will have difficulty maintaining an adequate primary budget surplus, and refinancing its debt. The agency reduced its outlook to ``stable`` from ``positive.`` Moody`s rates Brazil`s foreign currency debt ``B1,`` or four notches below investment grade.

      ``The latest selling wave in Brazil is a clear example of how fragile an asset confidence has become,`` said Tony Volpon an economist with Vortex Partners, a Sao Paulo economic consulting group.

      Moody`s decision may further raise borrowing costs for the Brazilian government and companies after concern about the outcome of October elections drove up yields on Brazil`s sovereign bonds.

      ``The first effect (of the Moody`s decision) will be to further restrict access to the market for Brazilian companies,`` said Rubens Barhum, chief financial officer of Vicunha Textil SA, Brazil`s biggest textile exporter.

      Ahead

      The real fell in the futures market. The U.S. dollar contract for July 1 settlement, the most traded on Sao Paulo`s BM&F commodities and futures exchange, rose 0.4 percent to 2.628 reais to the dollar.

      Brazil`s 8 percent bond maturing in 2014 fell for a fourth day, losing 0.56 to 70.63 offered, to yield about 15.57 percent, or about 10.52 percentage points more than a comparable 10-year U.S. Treasury bond maturing in 2012, according to J.P. Morgan Chase & Co. The yield has risen 3.63 percentage points from 11.94 percent on April 12.

      Interest rates were little changed in the futures market. The overnight interest rate futures contract for Jan. 2 settlement, the most traded on the BM&F, was trading at 19.030 percent, from yesterday`s 19.023 percent close. The rate expresses investor expectations for the end of December.

      Argentina, Venezuela

      Argentina`s peso gained for a the first day in three, adding 1 percent to 3.5850 to the dollar from yesterday`s 3.62 close, according to Bloomberg composite pricing from 11 brokers.

      The government in January abandoned a decade-old system that tied the peso one-to-one with the dollar after defaulting on $95 billion of bonds. The peso has declined 72 percent in 2002, the second-worst decline among 56 currencies tracked by Bloomberg.

      Venezuela`s bolivar fell for the eighth day in 10, losing 0.5 percent to 1,095.5 against the dollar from yesterday`s 1090 close, according to Bloomberg composite pricing from six brokers.

      Venezuela in February devalued the currency and President Hugo Chavez was ousted from office in a failed two-day coup in April. The bolivar`s 31 percent decline this year makes it the third-worst performing currency worldwide in 2002.

      Colombia, Mexico

      Colombia`s peso weakened for the sixth day in seven as forward contracts expire and on concern that Moody`s decision to cut its outlook for Brazil`s foreign currency bond rating.

      The peso fell 0.2 percent to 2,332.30 to the dollar from yesterday`s 2328.35 close, according to Bloomberg composite pricing from nine brokers. The peso has lost 1.8 percent in the last month, the eighth-biggest decline worldwide in that time.

      ``Forward contracts expire today and also (there is negative sentiment) because of the change in outlook for Brazil,`` said Victor Duque, a currency trader with Lloyds TSB Bank.

      Mexico`s peso was little changed at 9.7345 to the dollar from yesterday`s 16-month closing low of 9.74, according to Bloomberg composite pricing from 17 brokers.

      The peso last closed lower Feb. 9, 2001, when it finished the day at 9.7491.

      Mexican Central Bank Governor Guillermo Ortiz signaled he will not change the country`s monetary policy soon, after company executives urged him to let the peso weaken to boost exports and the economy.

      The currency has declined 6 percent this year, the seventh- worst decline worldwide.

      Chile, Peru

      Chile`s peso strengthened for the first day in five, adding 0.2 percent to 660.75 against the dollar from yesterday`s 661.95 close, according to Pricomreit. The currency has lost 1.2 percent in the last month, the 10th-worst mark worldwide.

      Peru`s new sol strengthened for the first day in four, adding 0.1 percent to 3.4685 against the dollar from yesterday`s 3.4725 close, according to Bloomberg composite pricing from seven brokers.



      --------------------------------------------------------------------------------

      ©2002 Bloomberg L.P. All rights reserved. Terms of Service, Privacy Policy and Trademarks.

      ******************

      Auf Bloomberg.de gibt relativ gute Info über Latainamerika,leider auber nur in Englisch.

      gruss

      Z.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 09:49:42
      Beitrag Nr. 40 ()
      @Zockertypll
      Besten Dank für die Info ! :)
      d.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 09:58:46
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hallo zusammen,
      hat hier jemand eine Meinung zur 9.75% Anleihe der CESP bis 2004 ?

      Grüsse
      optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 14:15:25
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ich finde die Anleihe halbwegs interessant, kaufenswert wird sie aber erst, wenn sich die allgemeinen Brasilien Turbolenzen (frühestens nach der Wahl) gelegt haben.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 14:21:39
      Beitrag Nr. 43 ()
      Die Anleihe ist derzeit extrem spekulativ. Ich würde liquide Staatsanleihen
      bevorzugen, da die Schwankungen zur Zeit extrem sind. Und die Bonität ist
      beim Staat Brasilien auch (etwas) besser einzuschätzen.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 19:23:58
      Beitrag Nr. 44 ()
      Optionskaktus

      Schau Dir alternativ mal die 230637 (9% BNDES) an. Gleicher Kurs, etas längere Laufzeit, aber dafür die KfW Brasiliens.

      Ich habe mal mit einem Händler, der kürzlich in Brasilien war, über die CESP diskutiert. Nach seiner Aussage haben die Kunden nicht mal mehr Stromzähler, sondern zahlen (wenn sie können) eine Pauschale.

      BNDES hat zwar keine Staatsgarantie, aber dafür ein ziemlich gutes Kreditportfolio. Ist natürlich ein schwacher Trost, wenn die Brasilianer ihre Banken so vera... wie die Argentinier.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 19:24:25
      Beitrag Nr. 45 ()
      Tja, Leute.

      Bin wohl, nach den heutigen Kursen zu urteilen, zu früh eingestiegen.

      Aber wie dem auch sei. Ich halte dieses Argentinien-Punishment für die brasilianischen Staatsanleihen für total überzogen.

      Die 8,625 EO 98/03 wirft jetzt über 15% ab, schade, ich habe bei "nur" 12 gekauft.

      Was genau besagt denn der herabgestufte OUTLOOK von Moody`s? Sorry, ist sonst nicht meine Art zu schreien, aber ich möchte noch einmal betonen OUTLOOK, NICHT RATING.

      Das Rating wird sich also nicht bessern, es bleibt konstant. Lest doch einmal die letzten Berichte des IWF (englisch: www.imf.org, einige Dokumente auch in Deutsch verfügbar) und schaut Euch dort auch das Balance Sheet an:

      Aus dem aktuellen Hilfsprogramm (12/01 - 12/02) hat Brasilien gerade einmal 1/4 abgerufen. Die Staatsverschuldung wurde seit 1999 jeweils schneller, als mit dem IWF vereinbart, zurückgefahren.

      Mit dem Wirtschaftswachstum hat sich auch das Leistungsbilanzdefizit in Q4/2001 und Q1/2002 extrem verringert, weil die Bürger vor allem bei Importen und Auslandsreisen sparen.

      Die Exporte haben sich im April 2002 im Vorjahresvergleich vervierfacht - auf Dollarbasis.

      Natürlich gibt es auch Negatives, doch ich wollte mal ein paar Argumente gegen die Überinterpretation dieses geänderten OUTLOOK stellen.
      In den Bemühungen um finanzielle Stabilität, wo man seit drei Jahren die Erwartungen des IWF regelmäßig übertraf, geht es also dieses Jahr etwas gemächlicher.

      Vielleicht bin ich ja ein hoffnungsloser Optimist, aber die Nachrichtenlage bei den Bonds ist ja auch verglichen mit Aktien sehr dürftig - ich meine nicht den Inhalt, sondern Zahl der Info-Quellen und der Nachrichtenfrequenz.

      Aber nachdem ich mir bei Bloomberg und Yahoo ebenfalls alles über Brasilien - ja auch die Wahl, aber wie lange überleben solche politischen Börsen in der Regel? - durchgelesen habe, begreife ich es einfach nicht.

      Wo sind die Parallelen zu Argentinien?
      Nur die geografische Nähe? Dann habt Ihr sicher auch nach dem Attentat in Rotterdam alle Deutschen Renten panikartig verkauft?

      Schliesslich sind wir deren Nachbarn! Und wichtigster Handelspartner! Und unsere Wirtschaft dürfte von niederländischen Direktinvestitionen etwa so abhängig sein, wie die Brasiliens von den korrupten Cliquen in Argentinien.

      Also: Klärt mich auf oder sagt mir wenigstens Mal, was Euer Gefühl bei Brasil-Anleihen ist.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 20:08:28
      Beitrag Nr. 46 ()
      Hier noch ein neuer URL: (englisch)

      http://quote.bloomberg.com/fgcgi.cgi?touch=1&btitle=Top%20Ne…


      Das wichtigste (IMHO) in Kürze:

      Brazil`s 8 percent bond maturing in 2014 fell for the fifth day, losing 2.25 to 68 offered, to yield about 16.48 percent, or about 11.41 percentage points more than a comparable 10-year U.S. Treasury bond maturing in 2012, according to J.P. Morgan Chase & Co. The bond closed at a seven-month low yesterday.

      Interest rates rose in the futures market. The overnight interest rate futures contract for January settlement was trading at 19.500 percent, from its 19.060 percent open. The rate expresses investor expectations for the end of December.


      Danach kann man (hoffentlich) ungefähr bestimmen, wie weit es noch runtergehen könnte.

      Sorry, aber den 8% USD Bond bis 2014 habe ich nicht in meiner Software.

      Die vom Futuremarkt erwartete Rendite von 19,5% am 15.12.2002 würde vergleichsweise für den angegebenen Bond würde einem Kurs von 62,75 Euro entsprechen.
      (act/act Rechnung, Moosmüller-Renditeberechnung).

      Jetzt die Überraschung: Kurs am 05.06.2002: 62,00 Euro.

      Das heisst, in der Euro-Anleihe stecken jetzt schon 3% Renditeaufschlag gegenüber der bei Bloomberg genannten Dollaranleihe.

      Kann nur zwei Ursachen haben:

      1. Der Markt erwartet einen signifikanten Anstieg des Dollar gegenüber dem Euro bis Dezember 2002.

      2. Dort wo vermehrt Eurobonds gekauft werden, wird das Risiko extrem höher eingeschätzt, als bei den Dollarbond-Käufern.

      Leider kenne ich die Hintergründe für Punkt 2 nicht genauer. Doch dass sich heute ausgerechnet die "Deutsche Asset", London, noch einmal negativ äußert, riecht für mich schon nach Scalping.

      Ausserdem: Der bisherige Rekord-Spread für 10-jährige Dolaranleihen Brasiliens beträgt nahezu exakt 12%.

      Demzufolge sollte es nicht mehr allzu weit heruntergehen können, es sei denn, man erwartet ein zweites Argentinien-Desaster.

      Wer bei mir die kritischen Töne vermisst, findet im genannten Artikel auch einiges zur bevorstehenden Wahl.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 20:10:58
      Beitrag Nr. 47 ()
      Da hatte sich ein Fehler eingeschlichen:

      Den Dollarbond habe ich wie gesagt nicht in meiner Software.

      Die gezeigte Berechnung bezieht sich daher auf die WKN 135150: 10,63% DM-Anl Brazil Rep 96/12.

      Sorry und so long.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 22:23:46
      Beitrag Nr. 48 ()
      Und noch eine interessante Bloomberg Nachricht:

      (Mein Kommentar am Ende)

      ----------------------------------------------------------
      Brazil to Exchange 10 Bln Rs of Bonds Due 2004-2006 (Update2)
      By Katia Cortes

      Brasilia, June 6 (Bloomberg) -- Brazil will offer 10 billion reais ($3.8 billion) of bonds maturing in May in exchange for Treasury debt due from 2004 to 2006 to reduce cash investors hold as concern Brazil might default prompts them to sell longer-term securities.

      The central bank plans to offer to trade the debt for bonds maturing May 25, 2003, in four separate auctions starting at 2 p.m. Results are to be released after 5 p.m.

      ``The political risk is making it harder for investors to sell longer-termed notes than short-term notes,`` said Miguel Sano, who helps manage 5 billion reais ($1.94 billion) in assets at Brazil`s Sul America Asset Management in Sao Paulo. ``The demand for less volatility means taking on notes of maturities no longer than next year.``

      The increased appetite for bonds maturing within a year or less follows concern a new government to be elected in October may push to renegotiate the country`s foreign and internal debt. Additionally, new rules last week forcing funds to price bonds at market value sent interest rates for long-term debt soaring while freeing cash that`s gone to purchase dollars or fixed income investments maturing within months.

      In another auction held yesterday, Brazil exchanged 10.9 billion reais of local market debt for bonds due March. The real has lost 5.4 percent in the last five days.
      ------------------------------------------------------

      Tja, ich kann als Beispiel nur die Euro-Anleihen bis 12 und 03 heranziehen.

      Kurse heute: 92,75 (2003, 8,625%) vs. 67,50 (2011, 9,5%) (beide fallend)

      Leichter war`s nie, die Staatsfinanzen zu sanieren ;-)

      Ich schreibe mir hier die Finger wund, in der Hoffnung, die alten Rentenhasen unter Euch klären mich auf, wenn ich mit meinem laienhaften Verständnis anfange, Unfug zu reden.
      Meine Einschätzung, zu der ich um Eure Kommentare bitte, sieht folgendermassen aus:

      1. Das angegebene Volumen von umgerechnet ca. 4 Mrd Euro bei den aufgezeigten Kursdifferenzen bedeutet eine sofortige Entschuldung von ca. 1,5 Mrd. Euro - immerhin etwa 0,6% der gesamten Auslandsschulden.

      2. Welche Zentralbank würde die Schulden so auf das kurze Ende umschichten, wenn sie pessimistisch bezüglich ihrer Zahlungsfähigkeit wäre?

      3. Das ganze passiert - im Gegensatz zu Argentinien - ohne Zwang. Man nutzt nur sehr geschickt "die Börse", die die Langfrist-Bonds fast wie alte Taschentücher hinwirft.

      Also, ich selbst habe mich zwar in den Kurzläufern (03) engagiert, da ich mir die Option freihalten will, im nächsten Frühjahr das Geld wieder für den Aktienmarkt frei zu haben und mir klar war, dass es zu Kursschwankungen kommen kann, die den zwischenzeitlichen Verkauf schmerzhaft machten.

      Aber wenn der Emittent selber seine Langläufer zurückkauft, spricht das m.E. eindeutig dafür, dass die Papiere mittelfristig wieder auf ein normales Mass (Spread 5-7%) zurückkehren.

      Wenn ich bis Oktober noch größere Summen freibekomme, werde ich mich auch mal an den Langläufern versuchen, falls die kurz vor der Wahl immer noch so "geprügelt" sind, wovon ich aber nicht ausgehe.

      Oder bis dahin hat`s das Land doch ernster erwischt. Aber danach sieht`s im Moment in meiner Glaskugel einfach nicht aus ;-)))))
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 08:38:47
      Beitrag Nr. 49 ()
      Nur zur Klarstellung, die 135150 ist KEINE Brasilien-Anleihe, sondern eine synthetische Anleihe, die zum aktuellen Kurs völig überbewertet ist. Raus, Raus, Raus!

      Christian, hoffentlich hat Brasilien auch eine Idee, wie man dann in einem Jahr die Kurzläufer refinanzieren kann. Oder glaubst Du, die werden aus dem positiven Cash-Flow getilgt?
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 10:30:51
      Beitrag Nr. 50 ()
      Ups, deshalb taucht sie im bondboard wohl auch nicht auf.

      Gottseidank ist meine 197656 dort aber gelistet.

      Noch ne (dumme?) Frage:
      Was verstehe ich denn jetzt unter einer synthetischen Anleihe?

      Wer gibt die heraus?
      Wo ist der Unterschied in der Bedienung gegenüber den "echten" Staatsanleihen?

      Unter synthetisch würde ich mir vorstellen, dass eine/mehrere Privatbanken hier eine Art Anleihenderivat erzeugt haben (?!?), aber ich habe wie gesagt keine Ahnung ;-)

      Wenn diese Anleihen qualitativ schlechter sind, ist es jedenfalls ein guter Tip, das "www.bondboard.de" zu checken.

      Da findet man unter Emerging Markets eine Länderauswahl und gelangt so an alle Staatsanleihen des jeweiligen Landes - wie ich hoffe, nur echte Staatsanleihen.

      Vorsicht: Die Kurse sind alle von der Börse Düsseldorf. Gegenüber Stuttgart und Frankfurt gab es in den letzten Tagen (wirklich gehandelte) Kursdifferenzen von bis zu 5%.

      So long.
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 10:35:41
      Beitrag Nr. 51 ()
      Und noch einer für alle, die noch etwas auf Analysten geben:

      Im Bondboard kann man seit heute eine 2-seitige Brasilien Analyse der DGZ-Deka Bank (Sparkassen-Gruppe) im PDF Format herunterladen.

      Zeigt im Prinzip, dass die auch die IWF- und Bloomberg-Seiten gelsen haben ;-)))

      Gibt aber auch einen guten Outlook bezüglich Inflation und Leitzinsen.

      Jetzt müssen die nur noch Weltmeister werden, dann ändern sich auch die Wahlumfragen ;-)))))))))))))
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 10:44:43
      Beitrag Nr. 52 ()
      @noch-n-zocker:

      Tja, die Refinanzierung in einem Jahr ....

      Genau die Frage habe ich mir ja gestern auch gestellt ("Welche Zentralbank würde..." )

      Eine Möglichkeit der Refinanzierung wären die 75% noch nicht abgerufenen IWF-Mittel für dieses Jahr. Die sollten eine Refinanzierung zu einem deutlich günstigeren Satz erlauben.

      Das einzige, was mich wirklich beunruhigt, ist die Tatsache, dass Argentinien vor gar nicht allzu langer Zeit auch einmal als Liebling des IWF galt.

      Aber genauso möchte ich erinnern, dass hier die Warnsignale beim Rating eigentlich rechtzeitg gekommen sind. Ich bleibe also bei meiner optimistischen Einschätzung, bis der Outlook eventuell auf negative geändert wird.

      Dann ist es von BB- nämlich nicht mehr allzu weit bis zum Abgrund. Aber das weiss wohl jeder, der diesen Thread mitliest ;-)
      (Wenn nicht: Am Wochenende mal den Argentinien Thread lesen)

      So long.
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 10:54:45
      Beitrag Nr. 53 ()
      >>Unter synthetisch würde ich mir vorstellen, dass eine/mehrere Privatbanken hier eine Art Anleihenderivat erzeugt haben (?!?), aber ich habe wie gesagt keine Ahnung ;-)<<

      Das siehst Du ziemlich richtig. Diesen synthetischen Anleihen liegen Swapgeschäfte auf Staatsanleihen zugrunde, deren Inhalt kein normaler Anleger nachvollziehen kann.

      Normalerweise wird durch Kreditaufnahme der Zins erhöht, weswegen dann bei Kursen von 50 - 60% der zugrunde liegenden Anleihen das synthtische Produkt wertlos ist und zu 0 gekündigt wird.
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 22:41:17
      Beitrag Nr. 54 ()
      @noch-n-zocker: Igitt!!!

      Dass so etwas erlaubt ist - schlimm. Das die Anleihe in meiner Software nicht von den "echten" zu unterscheiden ist - furchtbar. Tja Leute, das darf man also für 280 € (inkl. Daten Deutschland im ersten Jahr) von Wiso Börse 3.5 erwarten. BU(H)LLSH** - Ihr wisst schon.

      Danke, dass Du den Unfug, den ich somit verbreitet habe, geradegerückt hast. :-)

      Ich habe mich in diesen turbulenten Tagen von den Aktien etwas zurückgezogen und mal wieder etwas von Kosto gelesen.

      Der traute den Banken - speziell in Deutschland - nicht von Zwölf bis Mittag. Isr schon bemerkenswert, welche Parallelen sich da aufzeigen, obwohl einige der betreffenden Gedanken älter sind als ich ;-)

      Man ist so richtig cool, wenn sie heute auf n-tv wieder einen Volkswirt zeigen, der sich wundert, dass die Börse nicht "wie erwartet" auf die Konjunktur reagiert. Dann doziert er noch, sinkende Arbeitslosigkeit würde die Kurse steigen lassen - einfach göttlich ;-)))))

      Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass er noch von den Segnungen der hohen Tarifabschlüsse für die Binnenkonjunktur erzählt und sich dann wundert, warum die Aktien jetzt immer noch nicht steigen. Aber dazu kam es leider nicht mehr.


      Sorry, aber da meine Anleihe momentan so mies läuft, flüchte ich mich ein wenig in Zynismus. Das hilft, die konträre Meinung zu bewahren ;-))))
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 08:02:06
      Beitrag Nr. 55 ()
      #48

      die Nachricht interpretiere ich genauso (Rueckkauf reduziert Gesamtverschuldung).

      Positives Szenario: Brasilien kauft mit 1. Kurzlauefer Swaps, 2. $-Reserven, 3. IWF-Mitteln in dieser zeitlichen Folge.

      Konsequenzen:
      1. Gesamtverschuldung runter
      2. Preise hoch (wg. den Nachkaeufen)
      3. HEDGE-FUNDS muessen dann massiv kaufen
      4. Preise gehen dann wieder auf Normmass, bleiben dort stabil, Hedge-Funds lassen Finger von Brasilien (aehnlich der Attacke auf den Hongkong-$ in 98, die groesste in der Menschheitsgeschichte, deren Scheitern das Ende der Hedge-F. Attacken auf Asien bedeutete).

      Fall meine Annahme richtig ist, dass der massive Fall vom 4-6.6 vor allem Hedge-induziert war, kann obiges wirklich passieren.

      Der IWF sollte ein Interesse daran haben, denn nur so kann Latam gerettet werden, da 1. Brasilien gerettet+ 2. Hedge-F.-gefickt.

      Ich wuerde es hoffen. Habe vorgestern massiv eingekauft (451194 EUR 4.2.2010 11% zu 68, 2000 units, denke noch ueber Urus oder mehr Brasilien nach). Ich war bis vor kurzem seit 1998 in erster Linie in Asien-EMs aktiv, vor allem Thailand, und schichte jetzt teilw. nach Latam um.
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 10:06:35
      Beitrag Nr. 56 ()
      Geht ja ganz schön ab heute :(

      Die unten diskutierte 135150 wird wohl bald den Weg aller Repackaged Bonds gehen. Und meine BNDES-Anleihe sieht auch nicht besser aus als Brasilien direkt, obwohl der Bankvorstand auch unter Lula bestimmt seine Schulden nicht neu verhandeln wird.

      Kauf jetzt ist riskant, aber wenn`s dreht werde ich auf dem Weg nach oben noch mal nachkaufen.
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 10:18:07
      Beitrag Nr. 57 ()
      Geht ganz schön ab .. das kann man wohl laut sagen. Minus von 10 bis 20% bei Anleihen (auch bei EM Anleihen) ist ja wohl Wahnsinn. Hab mich jetzt mal in Erwartung einer technischen Gegenreaktion engagiert.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 10:29:01
      Beitrag Nr. 58 ()
      189750 zu 48 erscheint mir recht interessant.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 10:44:12
      Beitrag Nr. 59 ()
      Moin,
      habe nach ein paar Tagen mal wieder die Kurse für BRA-Anleihen abgefragt. Schock. Was ist da los. BRA soweit ich mich erinnere in den letzten Tagen bekannt gegeben, ca. 10Mrd. USD vom IWF in Anspruch zu nehmen. Ist dies einer der Gründe für den Rückgang ? Jetzt sollen ja auch andere Volkswirtschaften in Südamerika angeschlagen sein (Chile, Peru). Wie sieht jetzt euere Einschätzung aus ??

      607749 : Kurs 55,00 :mad::mad::mad:
      d.:confused:
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 10:59:14
      Beitrag Nr. 60 ()
      Die 607749 hält sich doch noch gut (ist relativ eigentlich zu teuer). "Günstiger" ist m.E. die 189750 zu 48,50 (weniger Downsidepotenzial).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 11:10:24
      Beitrag Nr. 61 ()
      @kaeins
      Danke. Leider habe ich die 607749 aber schon und muß jetzt aussitzen. Das nervt.

      Gruß
      d.
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 12:59:41
      Beitrag Nr. 62 ()
      CESP-Bond 55!
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 16:51:05
      Beitrag Nr. 63 ()
      48,00 !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      WARUM ?????????????????????????????????

      WER VERKAUFT ZU SOLCHEN KURSEN ????????

      d. :confused:
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 20:44:48
      Beitrag Nr. 64 ()
      Vielleicht die, die damals bei ARG zu 48 "zugeschlagen" haben?
      Man müßte in alten ARG-Threads nachschauen, ob sich deine Frage damals auch jemand gestellt hat? ;)
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 23:39:47
      Beitrag Nr. 65 ()
      Weiss jemand wie bei dem $-Bond 193117 (10.125% bis 2027) die seltsame Kursdifferenz zwischen Berlin/Düsseldorf/Frankfurt (Kein Umsatz bei 45-55 Tax/Geldkursen) und Zürich (81% und Umsatz) zustande kommt?
      Werden da Äpfel mit Birnen verglichen, oder ist das ein Effekt marktenger Papiere, deren Kurse durch extrem agierende Marktteilnehmer (bei fehlendem Umsatz) dann auch schon mal sehr deutlich vom tatsächlichen Kurswert abweichen können?

      Daten von CoDi (21.6.), (entschuldigt die fehlende Formatierung):

      Alle Handelsplätze im Vergleich
      Börse Aktuell Diff. zum Vortag Zeit Datum Festst. Handelsvol. Gehand. Nw.
      Berlin 55,50 G +0,00 +0,00% 09:21 21.06. 2 - 0
      Düsseldorf 52,00 -T -4,00 -7,14% 13:43 21.06. 2 - 0
      Frankfurt 45,75 G -13,25 -22,46% 16:24 21.06. 2 - 0
      Zürich 81,25 +2,85 +3,64% 15:18 27.03. 1 3.250,00 4.000

      Gruß Andreas
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 23:42:06
      Beitrag Nr. 66 ()
      Datum 27.3. in Zürich.

      Das sollte diese Frage wohl klären. Was du da siehst ist unsere Geschichte. :D
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 09:47:38
      Beitrag Nr. 67 ()
      ...49,00
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:13:58
      Beitrag Nr. 68 ()
      K1

      Bin heute auch noch rein. Die Versuche Lula`s vom Samstag, die Märkte zu beruhigen, haben hier in Europa gar nix bewirkt. Meine Hoffnung ist, dass heute Morgen die Schnellmerker rausgehen, die den Crash vom Freitag verpasst haben. Wenn die Amis dann heute nachmittag etwas freundlicher eröffnen, springt die tote Katze vielleicht auf 55. Hat anfangs mit Argentinien auch zweimal prima geklappt :)
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 13:41:00
      Beitrag Nr. 69 ()
      Alles im freien Fall. :cry:
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 14:38:28
      Beitrag Nr. 70 ()
      ...47,50
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 09:20:28
      Beitrag Nr. 71 ()
      By Hugh Bronstein
      NEW YORK, June 24 (Reuters) - Brazilian sovereign bonds rose Monday, turning around after last week`s steep dive, with a poll showing a softening of support for the leftist front- runner in the country`s October presidential race.
      Brazilian bonds rose 3.26 percent, while the overall market was also helped by Ecuador, where the resignation of the country`s finance minister was taken as a sign the Andean nation may yet clinch a crucial lending deal with the International Monetary Fund.
      "There`s a rally in Brazil supported by better-than- expected poll numbers and in Ecuador the resignation of the finance minister was seen as good news," one emerging market debt trader said.
      The emerging debt market as a whole rose 1.37 percent in total returns, while Ecuador soared 7 percent, according to JP Morgan`s Emerging Markets Bond Index Plus.
      In Brazil, Workers Party candidate Luiz Inacio Lula da Silva dropped to 36.1 percent of support from 40.1 percent last month, a Sensus election poll showed. This prompted a tightening of Brazil`s sovereign risk premium over safe-haven Treasuries.
      Brazil`s so-called country risk rating narrowed to 15.23 percent by early afternoon from 17.29 percent Friday. The rating widened to an all-time high of 17.79 percent Jan. 14, 1999 -- the month Brazil devalued its real currency.
      Benchmark Brazil C bonds <BRAZILC=RR> rose 5-1/4 to bid 62-1/4. The bonds started the year at a bid of 76-3/4.
      Nagging uncertainty about Lula`s economic policies have investors worried the country`s currency may weaken, prompting a debt default. The jitters had depressed Brazil`s sovereign bonds by 22.9 percent from the beginning of the month through Friday, according to the EMBI-Plus.
      Government candidate and former Health Minister Jose Serra, of President Fernando Henrique Cardoso`s Brazilian Social Democratic Party, rose to second place in Monday`s poll with 20.9 percent, up from 13.3 percent in last month`s poll, when he was in third place.
      Investors believe Serra is the best bet for carrying on Cardoso`s market-friendly policies.
      "Still, seeing Serra this low, at 20 percent, is not very reassuring yet. But we still think that Serra could make it," said Ricardo Adrogue, an economist for Latin America at Salomon Smith Barney.
      Others on Wall Street believe that Lula, whose support has been fueled by deep frustration in Brazil over the wide gap between rich and poor, is likely to come out on top in October.
      Brazil`s Central Bank has told investors it is buying government securities to try to prop up the market.
      "The market rally today was based on Serra improving in the polls and, from a technical standpoint, on the Central Bank acknowledging that they have bought back and may increase their purchases of the government`s external debt," Mike Conelius, manager of the T. Rowe Price Emerging Markets Fund.
      Lula told a conference of his left-leaning Workers Party on Saturday that he would not, as president, try to get out of paying the country`s debt obligations. In an open "Letter to the Brazilian people," Lula spoke of "respect for the country`s contracts and obligations" and vowed to maintain economic stability.
      Paulo Vieira da Cunha, a senior economist with Lehman Brothers, called it a "very important and positive statement."
      "But there is an open question about who he would appoint to the Ministry of Finance," Vieira da Cunha said.
      U.S. investors say the market is in the hands of local Brazilian pension funds and banks, which have the discretion to roll over the government`s rapidly maturing short-term debt.
      "This is about the threat of the domestic bond market going on strike, raising questions about rolling over domestic paper over the next couple of months," said Rolley, of Loomis Sayles.
      "Anything that encourages the local investors to roll over government debt, whether it be polls or whatever, is going to be helpful," Rolley said. "You will immediately see that reflected in external debt prices. The external debt will take its cue from the domestic market."
      ECUADOR RISES ON IMF HOPE
      In Ecuador, Francisco Arosemena, who took over the Finance Ministry on Monday, said his priorities would be to overhaul the ministry and seek a $240 million credit deal with the IMF that the country needs to help pay its debt this year.
      Ecuador`s former finance minister, Carlos Julio Emanuel, resigned on Sunday amid accusations that officials close to the ministry were demanding bribes to unlock funds budgeted for infrastructure projects in the provinces.
      "There was a high degree of mutual mistrust between him and the IMF," one emerging debt trader said. "The fact that he is out of the picture could help advance negotiations between the government and the IMF."
      (( Emerging Markets Unit, 646-223-6306 ))

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      [E] [D] [T] [NAT] [M] [MF] [RNP] [DNP] [PTD] [CRD] [PMF] [EMRG] [LATAM] [AR]
      [US] [GVD] [DBT] [FRX] [CO] [CL] [MX] [VE] [EC] [RU] [UY] [TR] [LEN] [RTRS] [EMRG/DBT]

      Tuesday, 25 June 2002 00:27:51
      RTRS [nN24307432]
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 09:57:54
      Beitrag Nr. 72 ()
      @noch-n-zocker
      Besten Dank für die Info !:)
      Gruß
      d.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 13:26:23
      Beitrag Nr. 73 ()
      Kursziel aus #68 fast erreicht :)

      Ich habe heute morgen noch mal nachgelegt und mir die 195610 gekauft, da ich die BNDES für mindestens so sicher halte wie Brasilien selbst und die Anleihe deutlich billiger ist als die Brasilien 17.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 16:51:22
      Beitrag Nr. 74 ()
      Das war ein rundum schöner Tag, an der Börse und auf dem Spielfeld :)
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 17:03:27
      Beitrag Nr. 75 ()
      ;)
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 14:01:41
      Beitrag Nr. 76 ()
      gewesen! :)
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 17:49:34
      Beitrag Nr. 77 ()
      #65
      Danke, das Datum hab ich glatt übersehen :confused:. Vergesst die Frage schnell wieder.

      Gruß Andreas
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 22:08:10
      Beitrag Nr. 78 ()
      Wenn Deutschland besiegt wird, gebe ich Serra in den Umfragen +5% und
      den Bonds +3% :D

      GOOOOOOOOOOOOOO RONALDO! ;)
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 12:30:54
      Beitrag Nr. 79 ()
      Dein Tip war nicht schlecht, was den Anstieg der Bondkurse angeht. Hoffentlich liegst Du bei der Serra-Prognose auch so gut :)
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 12:16:52
      Beitrag Nr. 80 ()
      In der 195610 ist heute ein agressiver Käufer da, ich bin rausgegangen.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 09:53:44
      Beitrag Nr. 81 ()
      Ich hab wirklich im Moment die Seuche an den Fingern :cry:

      Die relativ kurze Brasilien verliert 10% und die lange BNDES steigt weiter. :confused:
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 16:17:37
      Beitrag Nr. 82 ()
      lateinamerikas börsen bleiben wackelkandidaten

      nach dem triumph bei der fußball-weltmeisterschaft muß brasilien an anderer stelle eine empfindliche niederlage einstecken. denn mit der entscheidung der ratingagentur standard & poor`s vom dienstag, die kreditwürdigkeit der langfristigen real-schuldtitel auf „bb“ von bisher „bb+“ zu senken, werden die probleme des landes auch nach außen hin symbolisch dokumentiert. [quelle: faz-net; 03.07.2002]

      chief-in-command
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 16:11:31
      Beitrag Nr. 83 ()
      ..wenn ich das lese wird mir so richtig schlecht


      SPIEGEL ONLINE - 05. Juli 2002, 10:37
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,203781,00.html
      Der Markt-Forscher

      Brasiliens schlimmster Stürmer

      Von Thomas Hillenbrand

      Dank Ronaldo waren die Brasilianer für einige Tage die Könige der Welt. Doch genauso wie ein einzelner Sportler das ganze Land in den Himmel gehoben hat, könnte nun ein einzelner Politiker für den wirtschaftlichen Totalabsturz sorgen.

      Wenn Brasilianer feiern, dann geben sie alles. Nach dem sonntäglichen WM-Sieg über Deutschland tanzten die enthemmten Fans bis zur Ankunft ihrer Seleção-Helden am Dienstag durch. Während des bis Donnerstag andauernden Triumphzugs der Nationalmannschaft durch Brasilia, São Paulo und Rio de Janeiro ging der winterliche Karneval weiter. Die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" fasste die Stimmung am Zuckerhut zusammen: "Brasilien ist groß und Ronaldo ist sein Prophet".

      Manches Gelbhemd würde gerne weiter Caipirinhas kippen, doch der WM-Sieg könnte Brasiliens letzte große Party gewesen sein. Das Land schlittert Tag für Tag tiefer in eine Finanzkrise, die mit einem kollektiven Platzverweis, der Zahlungsunfähigkeit des größten südamerikanischen Staates enden könnte.

      Die jüngsten Daten sind der reine Horror: Der brasilianische Real ist gegenüber dem Dollar um 20 Prozent gefallen. Staatsanleihen des Landes befinden sich im Sturzflug, weil Investoren einen Staatsbankrott wie in Argentinien befürchten. Die Weltfinanzmärkte anzuzapfen, ist für Brasilien inzwischen fast unbezahlbar: Als Risikoprämie verlangen Investoren derzeit einen Zinssatz, der 17 Prozent über dem von US-Staatsanleihen liegt.

      Fußball-Erlöser und Börsen-Teufel

      Beim Fußball hing alles an einem Spieler. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Ronaldo Luíz Nazario de Lima, das Favela-Kind, das früher nicht einmal die Busfahrt zum weit entfernt gelegenen Sportplatz bezahlen konnte, versetzt das ganze Land in Ekstase. "Il Fenomeno" ist spätestens seit dem Sieg von Yokohama endgültig der "Messias" ("El Pais") Brasiliens.

      Auch Brasiliens Wirtschaft schaut derzeit auf einen Mann - nur die Vorzeichen sind andere: Ein Landsmann Ronaldos verbreitet Angst und Schrecken. Die Rede ist von Luíz Inacio Lula da Silva, Arbeiterführer, Präsidentschaftskandidat, Schrecken der Börse.

      Ronaldo & Co. galten bei der WM von Anfang an als Favorit. Genauso wie die Seleção wird auch Politprofi da Silva klar auf Eins gesetzt: Der bullige Mann, den alle nur Lula nennen, ist der Favorit bei den für Oktober anstehenden Präsidentschaftswahlen - 36 Prozent der Brasilianer wollen ihm laut Umfragen ihre Stimme geben. Sein größter Widersacher, José Serra von den regierenden Sozialdemokraten, kommt gerade mal auf 20 Prozent. Und genau da liegt das Problem: Aus Sicht der internationalen Finanzmärkte, an deren Tropf Brasilien hängt, ist der Kandidat der Arbeiterpartei (PT) nicht nur irgendein - Igitt! -Gewerkschafter. Lula ist an der Wall Street ähnlich populär wie Stefan Effenberg beim Fußballpublikum.

      Die Furcht vor Lula hat inzwischen bizarre Formen angenommen. An den Märkten dreht sich derzeit alles um den Schwarzen Mann vom Zuckerhut. Dass ein braunäugiger, milchkaffeefarbener Balltänzer wie Ronaldo zu einer öffentlichen Obsession werden kann, ist nachvollziehbar, aber Lula? Nicht volkswirtschaftliche Daten oder Gewinnprognosen lassen den Real auf immer neue Tiefstände rutschen - stattdessen macht sich der Markt jedes Mal fast in die Hosen, wenn Lula in einer Wahlumfrage einen Prozentpunkt zulegt.

      Die Investmentbank Goldman Sachs hat kürzlich sogar ein so genanntes Lulameter präsentiert, das die Siegchancen des Arbeiterführers anzeigt. Dieses mathematische Modell errechnet, für wie wahrscheinlich die Devisenmärkte einen Lula-Sieg halten. Derzeitige Rate: 47 Prozent. Ein eigens entworfenes Politbarometer - und alles nur wegen Lula, der - um ein Fußball-Bild zu benutzen - noch nicht mal eingewechselt worden ist, sondern lediglich die Seitenlinie auf- und abschlendert.

      Panische Angst vor dem Kapitalistenfresser

      Die Sorgen der Märkte scheinen nicht ganz unberechtigt: Lula hat in der Vergangenheit mehrmals gesagt, er wolle nach seinem Sieg die Schulden Brasiliens in Höhe von 280 Milliarden Dollar "neu verhandeln" (lies: nicht oder nur teilweise zurückzahlen). Seine Berater denken laut über einen "Bruch" mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) nach. Börsianer sind in Lulas Diktion "ökonomische Terroristen".

      Allein der Gedanke, dass so jemand Präsident des größten lateinamerikanischen Landes werden könnte, treibt der Finanzwelt Schweißperlen auf die Stirn. "Wenn Ihnen Brasiliens Zukunftsaussichten ohnehin nicht gefallen, dann stellen sie sich diese erst mal mit Lula vor", meint der amerikanische Wirtschaftsexperte David DeRosa. Nach Ansicht des Devisengurus George Soros ist ein finanzieller Kollaps Brasiliens sicher, falls Lula siegt.

      Etwas mehr Gelassenheit wäre hilfreich: Anders als Argentinien hat Brasilien den Banken- sowie den Unternehmenssektor erfolgreich reformiert; die Inflation ist auf einem vertretbaren Niveau; das Land hat einen Budgetüberschuss, mit dem die Auslandsschulden bedient werden können; der IWF hat Brasiliens Finanz- und Wirtschaftspolitik kürzlich nochmals ausdrücklich gelobt.


      AP

      Luiz Inacio Lula Da Silva: Brasiliens Börsen-Beelzebub


      Allerdings könnte der Zeitpunkt bereits verstrichen sein, an dem sich Brasiliens Fahrt ins finanzielle Aus noch hätte stoppen lassen: Das Land kann seinen finanziellen Verpflichtungen nur noch mit Mühe nachkommen. Wenn die Märkte Brasilien aus Furcht vor dem Zusammenbruch jedoch weiter Kapital entziehen, wird der Kollaps immer wahrscheinlicher - eine self-fulfilling prophecy. Morris Goldstein vom Institute for International Economics in Washington sieht das Risiko eines Staatsbankrotts bis Ende 2003 bei 70 Prozent.

      Schon kursieren an der Wall Street Horrorszenarien: Fällt Brasilien, könnte das an den ohnehin schon schwindsüchtigen Märkten eine weltweite Panik auslösen - die "Tequila-Krise" von 1994/95 ist vielen noch in bester Erinnerung. Damals kollabierte zuerst Mexiko, ein lateinamerikanischer Staat nach dem anderen folgte. Falls zusätzlich die USA erneut in die Rezession rutschen, wie es etwa Morgan Stanleys Chefökonom Stephen Roach prophezeit, wäre - im negativen Sinn - alles möglich. Vor und während der WM hat ganz Brasilien seinen Superstürmer Ronaldo zum Sieg gebetet. Jetzt, so meinen Finanzexperten, sollte der Rest der Welt hoffen, dass Lula gar nicht erst ins Spiel kommt.




      --------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 16:44:04
      Beitrag Nr. 84 ()
      Dann lies es doch nicht ;)
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 13:34:30
      Beitrag Nr. 85 ()
      Wieso gibt es keine Beiträge mehr zu Brasilien? Alle Überlegungen zu Uruguay und Kolumbien sind m.E Makulatur, wenn Brasilien nicht die Kurve kriegt. Wie haben sich die Devisenreserven des Landes in den letzten Monaten entwickelt?



      Sao Paulo, 27. Jul (Reuters) - Führende brasilianische Regierungspolitiker haben am Freitag Hoffnungen der Investoren auf rasche Finanzhilfen des IWF weiter gedämpft und damit die Kursverluste an den Finanzmärkten des Landes verstärkt.
      Der Real schloss den fünften Tag in Folge auf einem Rekordtief bei Kursen über drei Real je Dollar. Der Aktienindex Bovespa<.BVSP> fiel an der Börse in Sao Paulo um knapp fünf Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren. Händler sagten, die Anleger seien enttäuscht, dass es in der abgelaufenen Handelswoche keine konkreten Signale für neue Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) für das bereits mit mehr als 250 Milliarden Dollar verschuldete Land gegeben habe.
      Brasiliens Präsident Fernando Henrique Cardoso sagte am Freitag zu Journalisten, er wisse nichts von derzeit laufenden Kreditverhandlungen mit dem IWF. Finanzminister Pedro Malan erklärte bei einer Pressekonferenz, das krisengeschüttelte Land genieße internationale Unterstützung, doch konkret gebe es derzeit nichts anzukündigen.
      In dieser Woche waren an den brasilianischen Finanzmärkten Hoffnungen auf baldige weitere Finanzhilfen des IWF aufgekommen, nachdem sich die stellvertretende IWF-Direktorin Anne Krueger bei ihrem Besuch in dem größten südamerikanischen Land mehrmals mit Regierungsvertretern getroffen hatte. In Zeitungsinterviews hatte sie gesagt, der Fonds sei nur zu weiteren Krediten noch vor den Präsidentschaftswahlen im Oktober bereit, wenn auch die in Meinungsumfragen deutlich führende Opposition die vereinbarten Konditionen für die Hilfen akzeptiere.
      In der Unsicherheit der Investoren vor den Wahlen sehen Analysten den Hauptgrund für die seit einigen Wochen andauernden Kursverluste an den brasilianischen Finanzmärkten. Anleger befürchten, der in den Umfragen führende Kandidat der linksgerichteten Arbeiterpartei werde die Sparpolitik seiner Vorgänger aufgeben und damit die Unterstützung des IWF verlieren. Der brasilianische Real hat allein in diesem Jahr zum Dollar mehr als 23 Prozent an Wert verloren.
      lex/phi

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      [GER] [OE] [SWI] [DNP] [GEE] [GEM] [LOA] [GEG] [POL] [GVD] [DBT]
      [FRX] [EMRG] [LATAM] [IMF] [LDE] [RTRS]

      Saturday, 27 July 2002 09:51:40
      RTRS [nL2684258]
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 15:47:08
      Beitrag Nr. 86 ()
      Nicht gerade rosige Aussichten. Leider ist die -relative- Erholung der Anleihekurse wieder beendet, heute deutliche Kursabschläge...
      Ich kann nur auf den IWF hoffen. Wenn BRA pleite geht, kann man den ganzen Kontinent getrost für Jahre vergessen. Wie sollte Brasilien denn eine einseitige Streichung der Auslandsschulden politisch und wirtschaftlich überleben ? Ich könnte mir allenfalls eine ähnliche Konstellation wie bei der Ukraine-Anleihe vortstellen : Tausch der hochverzinslichen Altanleihen gegen neue, niedriger verzinste Anleihen mit Tilgungsstreckung.
      d.:confused:
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 11:32:55
      Beitrag Nr. 87 ()
      Kann sich die Welt leisten Brasilien den Bach runtergehen zu lassen .....
      Es würde ein Pulverfaß entstehen ... mit Auswirkung die kaum berechenbar sind .....für die Welt ...


      In die Anleihen wird die Zahlungsunfähigkeit eingepreißt ,,, noch gibt es aber keine .....


      Aus Argentinien sollte man gerlernt haben ...



      Spannend ..


      Gruß CURE
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 11:33:43
      Beitrag Nr. 88 ()
      Ich hab mir heute die 558832 zugelegt. Im Vergleich zu Uruguay und Kolumbien ist Brasilien jetzt billig. Entweder wird`s ein schneller Gewinn oder ich nehme mir die Quellensteuer noch mit. Einen Default vor der Wahl kann (darf) es nicht geben.

      dagotchi

      Das sehe ich genauso, wenn Brasilien defaulted, können allenfalls noch Ecuador und Venezuela wegen der Petro-Dollars überleben. Ansonsten ist der Mercosur platt und die Amis können die Zäune am Panamakanal 10 m höher bauen :(

      Umschuldung ist zwar möglich, ich glaube aber eher an eine alles-oder-nichts-Lösung. Brasilien ist noch wirtschaftlich stabil, durch die schlappe Währung erhöht sich zwar die Auslandsschuld aber auch die Exporterlöse. Nach der wahl muß ganz schnell Ruhe rein kommen, das weiß auch der IWF.
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 16:55:33
      Beitrag Nr. 89 ()
      Habe heute auch angefangen einzusammeln ....


      Gruss CURE
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 18:05:48
      Beitrag Nr. 90 ()
      Wenn es vor der Wahl keinen Default mehr gibt, haben wir heute das Tief gesehen, denke ich.

      Uruguay ist auf heutigem Niveau ebenfalls interessant geworden. Nicht weil die Situation dort besser wäre (eher schlechter), sondern weil sich hier dem IMF die Chance bietet, unter relativ niedrigem Mitteleinsatz ein Exempel auch in Hinblick auf Brasilien zu statuieren.

      Nach dem Motto: die Bösen lassen wir hängen (Argentinien), aber wer sich jahrelang relativ wohlverhalten hat, dem wird geholfen.

      Ist natürlich eine wilde Spekulation, aber ich denke man kann es riskieren und ich habe heute mal Uruguay 2011 gekauft.
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 20:11:04
      Beitrag Nr. 91 ()
      @Pfandbrief

      Na, Mut haste ja mit ´ner Uru-Anleihe.

      Übrigens: morgen bleiben in Uruguay auf Regierungsanordnung sämtliche Banken geschlossen. Angeblich nur 1 Tag lang, mal sehen. Grund: die Devisenreserven sind alle und der IWF hat keinen neuen Kredit lockergemacht. Ob das bis übermorgen anders sein wird?
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 14:39:56
      Beitrag Nr. 92 ()
      Heute erste Rückkäufe


      Wenn Uruguay vom IWF NICHT fallen gelassen wird , werden wir bei Br. Anleihen einen 30 % TAG sehen ....

      Meine Meinung



      CURE
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 16:26:12
      Beitrag Nr. 93 ()
      @cure
      Hoffentlich !
      Gruß
      d.:cool:
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 10:55:57
      Beitrag Nr. 94 ()
      Aus der FTD vom 2.8.2002
      Argentinien-Pleite bringt IWF unter Druck
      Von Thomas Catán, Buenos Aires, und Arndt Ohler, Berlin

      Lateinamerika droht in eine tiefe Krise zu schlittern. Nach Argentiniens wackelt nun auch Brasiliens Volkswirtschaft, die größte des Kontinents. Daher rückt die Krisenpolitik des Internationalen Währungsfonds (IWF) - rund sieben Monate nachdem Argentinien unter seiner Schuldenlast zusammenbrach - in das Zentrum des Interesses.

      Argentinische Regierungsvertreter beschweren sich darüber, dass der IWF ihr Land als Versuchskaninchen für seine Vorstellungen von souveräner Umschuldung benutzt habe. Das Land sei damit de facto in die Pleite getrieben worden. Anschließend habe der Fonds begonnen, dem Opfer die Schuld dafür zu geben, dass das Experiment kläglich scheiterte.

      Jahrelang galt der IWF Argentinien gegenüber als nachsichtig, erlaubte es, Programmziele nicht zu erreichen und das Ausmaß seines Haushaltsdefizits zu verschleiern. Mit dem US-Regierungswechsel und einer neuen Mannschaft an der Spitze des IWF ist die Haltung gegenüber Argentinien außerordentlich hart geworden. "Es wurden zu lange Abweichungen von den Zielvorgaben des IWF geduldet", sagte Cyrus de la Rubia, Volkswirt bei der Dresdner Bank Lateinamerika. Angesichts des drohenden Flächenbrandes muss die IWF-Strategie nun ihre Bewährungsprobe bestehen.


      Nach Aussetzung der Hilfe im vergangenen Dezember, gratulierte sich die Finanzwelt. Die Krise schien sich nicht auszubreiten. Es hieß, aus den früheren Finanzkrisen seien die Lehren gezogen worden. Doch die Freude über den Erfolg der harten Gangart war verfrüht. In den darauf folgenden Monaten musste der IWF sowohl der zappelnden Wirtschaft in Uruguay zu Hilfe kommen als auch der in Paraguay. Beide haben unter Argentiniens Krise schwer gelitten. Nun verhandelt auch Brasilien mit dem IWF um weitere Hilfen.



      Analysten: Debatte schadet Argentinien


      Die Analysten mehrerer führender US-Investmentbanken äußerten hingegen die Ansicht, die Debatte der IWF-Spitze, mit ihrem Chef Horst Köhler, über einen Bankrott hätte Argentinien geschadet. Die Entscheidung, die Hilfe für Argentinien zu kürzen, sei in die Bemühungen der damaligen Regierung geplatzt, durch Umschuldung zu besseren Konditionen zu kommen.


      "Köhlers Gerede aus Washington hat direkt zu Argentiniens Kollaps beigetragen", sagte Alberto Ades von Goldman Sachs. Nach Ansicht der Kritiker haben die zwei fehlgeschlagenen Rettungsversuche im Dezember 2000 und im August 2001 - zusammen rund 27,4 Mrd. $ wert - es den institutionellen Anlegern ermöglicht, sich ohne große Verluste aus Argentinien zurückzuziehen. Es war aber nicht genug, um das vom Ausland beherrschte Bankwesen vor dem Zusammenbruch zu bewahren, oder die Währung vor dem Kollaps zu retten. Die Folgen sind für die Bevölkerung deutlich spürbar. Im Mai betrug die Arbeitslosenquote 21,5 Prozent. In der Hauptstadt Buenos Aires und deren Einzugsbereich, wo rund zwölf Millionen Menschen leben, muss mehr als die Hälfte mit weniger als 170 Euro pro Monat auskommen.


      Vertreter der US-Regierung und des IWF wenden ein, sie hätten mit dem Zulassen der argentinischen Pleite den Anlegern deutlich signalisiert, dass sie in Zukunft nicht freigekauft würden, sondern die Konsequenzen für Risikokredite selbst zu tragen hätten. Die Reaktion des IWF auf die Argentinien-Krise sei eine wichtige erste Anstrengung gewesen, den so genannten Moral Hazard anzugehen. Dieses Problem ergab sich bei Ländern wie Mexiko, die sich auf die Hilfe des IWF verlassen hatten und daher notwendige Reformen vernachlässigten, die eine Krise hätten abwenden können.


      Argentiniens Kritik, weitere Hilfen würden unnötig lange zurückgehalten, teilen Volkswirte nicht. "Ich sehe nicht, woher der Wille des IWF kommen sollte, neues Geld zu bewilligen. Die Regierung Duhaldes ist vollkommen überfordert", sagte de la Rubia.



      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 11:21:57
      Beitrag Nr. 95 ()
      haltet ihr die anleihen der bndes (staatsbank) 452459 oder 230637 nicht für sicherer als die normalen brasilienanleihen. bei einer umschuldung ist es doch wahrscheinlich dass diese anleihen ausgenommen sind, da es sich ja nicht direkt um den staat sondern um eine saatliche institution (bundesbank) handelt
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 13:05:16
      Beitrag Nr. 96 ()
      Ich kann mir schwer vorstellen, dass die BNDES Stücke im Fall des Staatsbankrotts irgendwie sicherer sind, aber um das genau zu wissen, bräuchte man Detailinformationen, zu denen mir der Zugang fehlt. Dasselbe gilt für brasilianische corporate bonds (CESP, Petrobras).
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 00:28:06
      Beitrag Nr. 97 ()
      Unternehmensanleihen wie CESP und Petrobras (WK# 189065: gestern von 70 auf 78 !! - gute Quartalszahlen) scheinen mir sogar sicherer zu sein als Brasi-Anleihen: beides potente unternehmen und quasi-monopolisten auf ihrem lokalmarkt.

      Einziger Haken (neben dem irreal hohen USD kurs): alle auslandsueberweisungen muessen von der BNDES genehmigt werden. Wenn der Staat Brasilien hopps geht, waere es nicht auch denkbar, dass den brasil. Unternehmen Zinszahlungen ans Ausland untersagt werden ?!
      die aktion 1991 (alle privatkonten ueber einem gewissen betrag wurden gesperrt) zeigt, dass die kerle bei solchen sachen nicht zimperlich sind.

      C.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 04:02:37
      Beitrag Nr. 98 ()
      @Cruzeiro
      Soweit ich weiß konnten früher Unternehmensanleihen kein höheres Rating als der jeweilige Staat haben, genau wegen der von Dir genannten Gründe. Heute gilt dies mW nicht mehr, weil Firmen ihre Einkünfte oder Teile davon über Konten z.B. auf Karibikinseln erhalten können und diese dann gleich von dort aus an ihre Gläubiger weiterleiten können ohne das der Heimatstaat dies verhindern kann.
      Im Fall Argentinien werden mW einige Unternehmensanleihen noch immer bedient, da diese Firmen über Auslandskonten verfügen oder sogar einen ausländischen Großaktionär haben der die Zinsen bezahlt. Auch die Provinz Mendoza soll ihre Anleihen noch immer bedienen.
      CESP-Anleihen wurden übrigens auf dem Bondboard als fundamental nicht allzu solide beurteilt.

      Pluto
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 07:43:13
      Beitrag Nr. 99 ()
      Na , glaubt Ihr das man JETZT Brasilien fallen läßt ????

      ICh glaub"s nicht ....

      Gruss CURE







      19:23:35 04.08.2002 - Presse: Uruguay erhält IWF-Schnellkredit

      WASHINGTON (dpa-AFX) - Das südamerikanische Krisenland Uruguay wird nach amerikanischen Medienberichten bereits in den kommenden Tagen einen Milliardenkredit erhalten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) werde Uruguay einen Krisenkredit in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar einräumen, berichtete die "Washington Post" am Sonntag. Das US-Finanzministerium werde das Geld dann sofort überweisen, so dass die Banken in Uruguay am Montag wieder öffnen können, berichtete die Zeitung unter Verweis auf US-Regierungsvertreter.

      Uruguays Wirtschaftsminister Alejandro Atchugarry hatte am Samstag mitgeteilt, dass "der Direktivrat des IWF die Vorschläge Uruguays positiv aufgenommen hat und sich mit ihnen formell am Mittwoch befassen" werde. Zur Überbrückung habe die Regierung die USA um einen Kredit in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar gebeten, damit die seit vergangenen Dienstag geschlossenen Banken schon bald wieder öffnen könnten./tm/DP/fn
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 10:50:32
      Beitrag Nr. 100 ()
      @cure

      dein kleiner Artikel "vergisst" leider, dass die Guthaben bei einigen Uruguaischen Banken festgesetzt wurden und von den Sparern nicht mehr abgehoben werden können.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 13:10:45
      Beitrag Nr. 101 ()
      und zwar auf drei jahre für festgeldanlagen. da verliert doch der letzte das vertrauen
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 14:47:23
      Beitrag Nr. 102 ()
      174

      Ich sehe auch die BNDES als mindestens gleichwertig zu Staatsanleihen, Deine Ansicht über eine Besserstellung bei einem eventuellen Haircut teile ich auch. Allerdings sind die Bonds durchweg illiquide, was in diesem Trading-Markt sehr negativ ist. Ich halte meine 230637 noch, werde aber in eine liquidere Brasilien-Anleihe tauschen, wenn ich das ohne Spread-Verlust tun kann.

      Für Buy-and Hold Anleger sind die beiden erwähnten Anleihen aber interessant, wenn man sie billiger als vergleichbare Staatsanleihen erwerben kann.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 19:55:00
      Beitrag Nr. 103 ()
      K1

      Die Sparer sind die gef......, es geht nicht um die Sparer ,es geht um die Bedienung der Auslandsverschuldung ,sprich ob in den nächsten Monaten/ Jahren Kapital wieder über den Markt aufgenommen werden kann,zu vernünftigen Konditionen .....
      Darum gehts , um nix anderes , als Zeichen an den Kapitalmarkt


      Der "Sparer" ist Nebensache , leider ..


      CuRE
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 22:56:55
      Beitrag Nr. 104 ()
      @cure

      deine Antwort erinnert mich an den Spruch "mein Strom kommt aus der Steckdose".

      Was glaubst du denn, wie die Uruguayanische Wirtschaft funktionieren soll, wenn die Sparer ihr Geld aus Angst vor eventuellen weiteren Bankenpleiten ausser Landes bringen?

      Ich sehe auch positivere Seiten in der Hilfe, insbesondere weil die USA direkt involviert sind (und die Lage ist natürlich viel besser als in Argentinien), nur man sollte auch 2 Meter weiter denken, und sich überlegen, wie und ob die Anleihen irgendwann mal zurückgezahlt werden können. Dafür ist eine funktionierende Wirtschaft (mit Vertrauen in die Banken) eben erforderlich. Also das Vertrauen der Sparer ist sicher(!) keine "Nebensache".

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 07:30:25
      Beitrag Nr. 105 ()
      K1

      Ich glaube nicht das der Sparer die Wirtschaft wieder flott begekommen wird , wenn auf der anderen Seite der Kapitalmarkt dicht gemacht wird , das Vertrauen in Direktinvestitionen , die aus dem Ausland kommen müßen und sollen , wäre weg .
      Wer würde hier einen Cent investieren, in ein Land was vom IWF etc zum Abschuß freigegeben worden wäre ...

      Daher eins nach dem anderen ....., was bringt es wenn die Sparer heute Ihre ganzen Dollar abziehen würden und in Sicherheit bringen würden , und genau so würde es kommen ... daher ,meiner Meinung, eins nach dem anderen , wobei ich davon überzeugt bin das diese Regelung auch schnell wieder aufgehoben wird wenn es den Finanzen wieder besser gehen wird .......( wobei ich aber ehr glaube das sich die SA `Kriese ( und nicht nur DIE , mal sehn wann Europa abgestuft wird , ja ja ) noch verschärfen wird )


      Gruss CURE
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 10:33:18
      Beitrag Nr. 106 ()
      @cure

      ist zwar eigentlich der Brasilien Thread, aber noch mal zum Abschluss zu Uruguay.

      Worum geht es ? In #99 hattest du einen kurzen Text gepostet, der von einer Unterstützung von Uruguay spricht. Dem Text fehlt aber ein wichtiger Teil, nämlich, dass im Gegenzug bei einigen (staatlichen) Banken die Guthaben eingefrohren werden (#100). Die Sparer, die bei diesen Banken ihre Termineinlagen hatten sind also auf jeden Fall die Gelackmeierten. Der Effekt auf die Sparer anderer Banken in Uruguay könnte(!) nachhaltig negativ sein, ich persönlich würde mein Geld ausser Landes bringen. Wenn das viele Sparer machen, dann wird dem Bankensystem (und damit der Wirtschaft) der Lebenssaft enzogen . Ich glaube auch nicht, dass die Festsetzung von Guthaben die Ausländischen Direktinvestitionen in die Privatwirtschaft besonders befördern wird (eher wohl das Gegenteil). Auch ist -entgegen deiner Meinung- der "private" Kapitalmarkt wichtiger für die Wirtschaft einers Landes als der "staatliche" Kapitalmarkt (denn letztlich zahlen die Firmen & Privaten die Steuern und damit die staatlichen Schulden).

      Also, es ist möglich, dass sich die Situation in Uruguay durch diese US/IWF Hilfe stabilisiert, auf die Risiken hinweisen sollte man aber eben auch schon.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.08.02 10:37:24
      Beitrag Nr. 107 ()
      Könnte es vielleicht sein , daß der IWF und die USA am kleinen Uruguay ausprobieren wollen ob dieses Rettungssystem funktioniert ? Bei dieser kleinen Volkswirtschaft könnten die wenigen Kreditmittel ja durchaus zur Stabilisierung ausreichen. Die Frage ist aber doch, ob der IWF bei Brasilien mit einer vielleicht 10-20 fachen Kredithöhe ebenso großzügig wäre. Wohl kaum, denke ich. Was ist also die tatsächliche Intention hinter der Uruguay-Hilfe ?
      d. :confused:
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 07:48:48
      Beitrag Nr. 108 ()
      Wouuuuu, 30 Milliarden !!!!!!!!!!!!


      Man will das Pulverfaß löschen ....


      Wird ein guter Tag ..



      Gruss CURE

      Washington (dpa) - Der Internationale Währungsfonds hat dem finanziell schwer angeschlagenen Brasilien eine neue Kreditlinie für 15 Monate gewährt. Die Organisation wolle 30 Milliarden Dollar bereitstellen, teilte IWF-Direktor Horst Köhler in Washington mit. Das Paket muss Anfang September vom Exekutivrat, in dem die IWF- Mitgliedsländer vertreten sind, noch genehmigt werden.

      00:48 am 08.08.2002
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 09:07:37
      Beitrag Nr. 109 ()
      Anleihen Day


      Gruss CURE
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 09:20:54
      Beitrag Nr. 110 ()
      Das Hilfspaket ist schon mal ganz gut. Bin mal gespannt, ob es ausreicht. Auf jeden Fall scheinen IWF&Co langsam gecheckt zu haben, dass es brenzlig werden könnte.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 09:41:03
      Beitrag Nr. 111 ()
      Na ,für die nächsten Monate , bis Ende nächstes Jahr wohl schon , dann spekuliere ich auf ein organisches Wachstum und das Brasilien selber in der Lage ist seine Probleme ohne IWF zu lößen ...

      Ist ein Zeichen für den Markt ...

      30 Milliarden !!! sind ne Menge , es geht hier nicht nur um Südamerika , es geht um das Weltfinanzsystem .......

      Das scheint man kapiert zu haben ....

      Bin sicher das jetzt wieder Br.Bonds empfohlen werden ...


      Gruss CURE
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 12:24:34
      Beitrag Nr. 112 ()
      Was glaubt Ihr in wieweit Bra. jetzt Ihre eigenen Anleihen zurückkaufen werden ....

      Stand doch vor ein paar Monaten schon im Raum , die Russen haben es "damals"auch so gemacht ..



      CURE
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 12:37:05
      Beitrag Nr. 113 ()
      Alles wird gut. :D
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 12:43:36
      Beitrag Nr. 114 ()
      Aus Reuters :

      08 Aug 2002 11:49


      Europäische Aktien profitieren von IWF-Kredit für Brasilien
      London, 08. Aug (Reuters) - Von der Ankündigung eines Rekordkredites von 30 Milliarden Dollar durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) an Brasilien haben am Donnerstag Händlern zufolge ausgewählte europäische Aktien profitiert. Brasilianische Staatsanleihen stiegen auf ein Drei-Wochen-Hoch. Experten erwarten für den Tagesverlauf einen Anstieg des brasilianischen Wechselkurses Real.

      Vor allem in Spanien kletterten die Kurse nach der Ankündigung des IWF. Der Aktienindex IBEX<.IBEX> stieg im frühen Handel an der Börse in Madrid um 3,4 Prozent auf 6304 Punkte. Händler begründeten die Kursgewinne mit dem hohen Engagement vieler spanischer Konzerne in Brasilien, die zuletzt unter dem Wertverlust der Landeswährung Real gelitten hatten.

      Unter anderem legten an der Madrider Börse die Aktien der Bank Santander Central Hispano<SAN.MC>, Mutterkonzern der drittgrößten brasilianischen Privatbank Banespa<BESP4.SA>, zeitweise um rund neun Prozent zu. die Aktien des Telekomkonzerns Telefonica<TEF.MC>, Handy-Anbieter in Brasilien, gewannen 5,9 Prozent.

      An der Börse in Paris legte der Aktienkurs der Supermarktkette Carrefour<CARR.PA> um mehr als vier Prozent zu. Brasilien gehört zu den wichtigsten Märkten Carrefours. Im deutschen Aktienhandel profitierten vor allem die Bankenwerte, die überdurchschnittlich zulegten. Händler sagten, die IWF-Ankündigung wirke sich psychologisch positiv aus.

      An den Kreditmärkten verzeichneten brasilianische Staatsanleihen kräftige Kursgewinne. Der maßgebliche C Bond<BRAZILC=RR> kletterte bei Markteröffnung in London um 3,5 Prozentpunkte auf 62,25 Prozent des Nennwerts. Dies entspricht einem Anstieg um fast sechs Prozent. Die Höhe des IWF-Kreditpaketes liege am oberen Ende der Markterwartungen, sagten Händler. Die meisten Analysten hatten eine Kreditzusage von 20 bis 25 Milliarden Dollar erwartet.

      Die Landeswährung Real dürfte nach Einschätzung von Experten ebenfalls von der Einigung mit dem IWF profitieren. Im Vorfeld einer möglichen Entscheidung hatte der Real bereits im brasilianischen Devisenhandel am Mittwoch mehr als drei Prozent zugelegt. "Die Rally wird nach der Wiedereröffnung des Devisenmarktes weitergehen", sagte ein Händler. Im europäischen Geschäft notierte der Real zum Dollar bei dünnen Umsätzen bei 3,01/02 Real<BRL=>. Einige Händler hielten einen Kurs von 2,95 Real je Dollar für möglich. Im April hatte ein Dollar sogar nur 2,30 Real gekostet.

      Der IWF hatte am Mittwoch in Washington angekündigt, Brasilien eine neue Finanzspritze in der Rekordhöhe von 30 Milliarden Dollar zu gewähren. Zudem gestatte der IWF dem lateinamerikanischen Land, seine Devisenreserven um zehn Milliarden Dollar zu reduzieren. Damit verfügt Brasilien effektiv über einen Betrag von insgesamt 40 Milliarden Dollar. 80 Prozent der zugesagten 30 Milliarden Dollar sollen der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas bereits im kommenden Jahr zugänglich gemacht werden. Mit dem Geld soll nach IWF-Angaben eine drohende Wirtschaftskrise verhindert werden.

      rkr/ale
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 13:15:33
      Beitrag Nr. 115 ()
      was ist denn heute mit den Brasilien-Bonds los ?

      war gestern und heute unterwegs und was seh ich da ...


      josé
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 14:37:33
      Beitrag Nr. 116 ()
      Moody`s macht`s möglich! Ein kleines Downgrade und ein paar dumme Sprüche von Lula und schon ist die Stimmung wieder dahin :(

      Ich hab ziemlich hin- und hergetauscht und jetzt die BNDES 230637 und sogar die CESP 611109. Wenn sich die zukünftige Regierung mit dem IWF überwirft, geht eh alles den Bach runter. Wenn man sich einigt, sollten diese Kurzläufer überproportional profitieren. Die CESP hat KEINE Staatsgarantie, aber bei 75% Rendite für anderthalb Jahre erscheint mir dies eingepreist zu sein.
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 14:58:30
      Beitrag Nr. 117 ()
      Zum kotzen. Die Zitterpartie geht weiter. Die Zocker werden auch immer zahlreicher einsteigen. Kein guten Voraussetzungen für eine Erholung.:(
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 15:24:15
      Beitrag Nr. 118 ()
      Hier noch die Meldung zu #116 aus Reuters :

      13 Aug 2002 10:37


      Moody`s senkt Rating für Brasiliens Schulden in Fremdwährungen
      Sao Paolo, 13. Aug (Reuters) - Die Ratingangentur Moody`s hat ihre Einstufung für die Anleihen und Bankguthaben Brasiliens in ausländischen Währungen gesenkt.

      Die Kreditwürdigkeit für Fremdwährungsanleihen des Landes bewerte Moody`s nun mit B2 statt bislang B1 und für Bankguthaben mit B3 statt B2, teilte die Agentur am Dienstag mit. Zwar dürfte der jüngst in Aussicht gestellte Rekordkredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) über 30 Milliarden Dollar kurzfristig für eine Verringerung der Kreditrisiken sorgen. Moody`s glaube aber, dass die nächste Regierung Brasiliens vor großen Herausforderungen durch die an den Kredit geknüpften Bedingungen stehen werde.

      Der IWF hat 80 Prozent des Kredits an die Haushaltsdisziplin der brasilianischen Regierung gebunden. Das Land muss dabei in den kommenden Jahren einen Haushaltsüberschuss von mindestens 3,75 Prozent erzielen. In den vergangenen Monaten hatten die brasilianischen Aktienmärkte deutliche Verluste verzeichnet, weil viele Anleger fürchten, ein Wahlsieg eines linksgerichteten Kandidaten bei den im Oktober anstehenden Präsidentenwahlen könnte zur Zahlungsunfähigkeit des mit 250 Milliarden Dollar verschuldeten Landes führen. Neben dem IWF haben auch die Weltbank und die Inter-Amerikanische Entwicklungsbank unlängst neue Darlehen über zwei beziehungsweise eine Milliarde Dollar für Brasilien angekündigt.

      Analysten wiesen erneut darauf hin, dass Brasilien große Veränderungen brauche, um die finanzielle Situation zu verbessern. "Unserer Ansicht nach ist es einfach unzureichend, die bisherige Politik beizubehalten, um eine weitere Verschlechterung der Schuldenquote des Landes zu verhindern", schrieb Eric Fine von Morgan Stanley in einer Analyse, in der die Bank ihr eigenes Rating für Brasilien herabstufte. Zudem habe die Wahrscheinlichkeit einer kontinuierlichen Politik abgenommen, angesichts der verhaltenen oder widersprüchlichen Reaktion der Opposition auf das IWF-Programm.

      Mit der Herabstufung bewertet Moody`s die Kreditwürdigkeit Brasiliens nun schlechter als die von beispielsweise Bolivien oder Bulgarien und auf einer Stufe mit der von Honduras, Venezuela und Libanon.

      sme/mer

      --> Da muß man sich doch fragen, wie die dann BRA vor der Kreditvergabe tatsächlich eingeschätzt haben. Vorher hätte man ja noch Verständnis aufbringen können, aber jetzt ? Statt ein "up-grade" ein "down-grade". Die Kleinanleger danken´s Euch, Moody´s Suppenkaspertruppe !
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 19:51:05
      Beitrag Nr. 119 ()
      ich glaube die sache in brasilien beruhigt sich. mann kann einsammeln. nach der wahl steigen die anleihen, also lieber jetzt bevor es zu spät ist. fast null risiko bei enormen gewinnchancen. selbst wenn brasilien umschulden oder default wird wird eine quote von mind 40 rasukommen
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 23:58:00
      Beitrag Nr. 120 ()
      ... und morgen kommt der Osterhase.

      Ich hab selbst einiges in Brasilien und hätte nichts dagegen, wenn es so einfach wäre. Ist es aber leider nicht.
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 06:57:11
      Beitrag Nr. 121 ()
      Brasilien/Gomes will finanzpolitische Verpflichtungen einhalten

      Brasilia (vwd) - Der brasilianische Präsidentschaftskandidat Ciro Gomes will sich an die gegenüber dem Internationalen Währungsfonds (IWF eingegangenen finanzpolitischen Verpflichtungen halten, sollte er die Wahlen im Oktober gewinnen. Der in den Wahlumfragen an zweiter Stelle liegende Kandidat der Arbeitsfront verwies am Montag nach einem Treffen mit dem noch amtierenden Präsidenten Henrique Cardoso, Finanzminister Pedro Malan und Notenbankgouverneur Arminio Fraga darauf, dass er auch an einer Politik der Preisstabilität festhalten würde.

      Finanzpolitisch hat sich Brasilien darauf verpflichtet, einen primären Haushaltsüberschuss (ohne Zinszahlungen) von 3,75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erzielen.
      vwd/DJ/19.8.2002/ptr
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 06:59:47
      Beitrag Nr. 122 ()
      Brasilien/Lula will IWF-Verpflichtungen einhalten

      Brasilia (vwd) - Der brasilianische Präsidentschaftskandidat Luiz Inacio Lula da Silva hat am Montag bestätigt, alle geltenden Verträge einzuhalten sollte er die Wahlen im Oktober gewinnen. Der in den Wahlumfragen führende Kandidat der linken Arbeiterpartei PT verwies am Montag nach Treffen mit dem noch amtierenden Präsidenten Henrique Cardoso, Finanzminister Pedro Malan und Notenbankgouverneur Arminio Fraga darauf, dass er die im Rahmen des 30-Mrd-USD-Kredits des Internationalen Währungsfonds (IWF) eingegangenen Verpflichtungen einhalten werde.

      Gleichzeitig kündigte Lula jedoch an, in Falle eines Wahlsieges vom ersten Tag seiner Amtszeit an eine neue wirtschaftspolitische Linie zu fahren. Mit Blick auf die unter einer Kreditklemme leidenden brasilianischen Unternehmen drängte der Präsidentschaftskandidat die derzeitige Regierung dazu, die am Freitag bewilligten Handelskredite über acht Mrd BRL freizugeben.
      vwd/DJ/19.8.2002/ptr
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 09:39:24
      Beitrag Nr. 123 ()
      Wie die allgemeine wirtschaftliche und damit auch politische Lage in Brasilien tatsächlich ist, kann man evtl. an der nachfolgenden Pressemitteilung von VW do Brasil erkennen (soweit man von der Situation einer Firma auf die allgemeine Situation schließen kann).


      -------------
      VW do Brasil schickt Tausende in Zwangsurlaub

      Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen hat in Brasilien wegen der schlechten Absatzlage Tausende Mitarbeiter in den Zwangsurlaub geschickt. Die Absatzzahlen seien zu Beginn des Jahres drastisch zurückgegangen.

      Das Unternehmen beurlaubte 4550 der insgesamt 28.000 Mitarbeiter für insgesamt drei Wochen bis zum 9. September. Wie VW Brasilien am Montag in Sao Paulo mitteilte, betrifft der so genannte "Kollektiv-Urlaub" 2500 der 16.500 Arbeiter der Fabrik Anchieta, 2000 von 6500 der Fabrik in Taubate sowie 50 von 550 Beschäftigten der Motorenfabrik in Sao Carlos, alle im Bundesland Sao Paulo.

      In Anchieta und Taubate, wo jeweils rund 1000 Fahrzeuge pro Tag vom Band rollen, war Anfang des Monats bereits die Vier-Tage-Woche eingeführt worden. Außerhalb Sao Paulos hat VW jeweils eine Fabrik in den Ländern Rio de Janeiro und Paraná.

      Nach Angaben des Automobil-Hersteller-Verbandes Anfavea gingen die Pkw-Verkaufszahlen in Brasilien im ersten Quartal 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent zurück. Insgesamt 170.000 Fahrzeuge warteten auf Käufer, hieß es. VW, das seit 1953 in Brasilien präsent ist, teilte nicht mit, wie viele neue Pkw auf Halde stehen.

      © dpa, 20.08.2002, 08:38 Uhr
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 10:04:00
      Beitrag Nr. 124 ()
      Hmmm, das übertrifft meine schlimmsten Befürchtungen. Gerade VW hätte ich für einen Krisengewinnler gehalten, weil wegen des schwachen Reals der Export doch brummen müßte.
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 14:20:14
      Beitrag Nr. 125 ()
      So langsam muß man wohl hoffen, dass Lula gewinnt!
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 17:17:46
      Beitrag Nr. 126 ()
      @pfandbrief
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 17:30:09
      Beitrag Nr. 127 ()
      Der Zweitplazierte in den Umfragen, Gomes, macht noch einen schlechteren Eindruck. War gegen den IMF-Kredit usw. Eine gewisse Realitätsferne scheint es da zu geben. Und Serra wird`s sowieso nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 11:18:53
      Beitrag Nr. 128 ()
      Nachdem ich gesehen habe, wie kometenhaft Gomes aufgestiegen ist, nachdem die Werbespots im Fernsehen liefen, habe ich Serra noch nicht abgeschrieben. Die Brasilianer scheinen in ihrem Wahlverhalten recht flexibel zu sein.


      Brasilia, 19. Aug (Reuters) - Brasiliens Zentralbankchef Arminio Fraga will in der kommenden Woche bei den internationalen Banken um Vertrauen und Unterstützung für die Wirtschaft des Landes werben. Fraga sagte am Dienstag vor Journalisten in Brasilia weiter, er werde sich am Montag mit bis zu einem Dutzend Vertretern der größten Banken der USA, Europas und Asiens bei der New Yorker Federal Reserve Bank treffen.
      Er hoffe, bei den Gesprächen von den Banken "positive Signale zu den Plänen für die Aufrechterhaltung oder Ausdehnung ihrer Geschäfte mit Brasilien zu erhalten", sagte Fraga. Die geplanten Treffen sind Teil mehrerer Maßnahmen der Regierung, um Märkte und Investoren zu beruhigen, die angesichts der bevorstehenden Präsidentenwahlen im Oktober nervös geworden waren. Anleger fürchten, dass eine mögliche linksgerichtete Regierung die Stabilität des Landes gefährden und Brasilien in die Zahlungsunfähigkeit führen könnte. Die linksgerichteten Kandidaten Luiz Inacio Lula da Silva und Ciro Gomes führen in Umfragen vor dem gemäßigten Kandidaten der Regierung, Jose Serra. An der Wall Street gilt Serra als bevorzugter Kandidat.
      Fraga sagte weiter, er gehe davon aus, dass Ciro Gomes und der in den Umfragen führende da Silva die im Rahmen des jüngsten Kreditpakets des Internationalen Währungsfonds (IWF) festgehaltenen Finanzziele einhalten werden. Beide Kandidaten hätten sich bei ihrem Treffen mit dem amtierenden brasilianischen Präsidenten Fernando Henrique Cardoso am Montag "sehr deutlich" zu ihrer fiskalen und geldpolitischen Verantwortung und der Einhaltung von Verträgen bekannt.
      Der IWF hatte dem Land vor einigen Tagen eine neue Finanzspritze in der Rekordhöhe von 30 Milliarden Dollar gewährt. Der Fonds hatte an 24 Milliarden Dollar der Hilfsgelder Forderungen nach einer strengeren Haushaltsdisziplin geknüpft.
      evs/mer

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      Tuesday, 20 August 2002 21:37:36
      RTRS [nL20398495]
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 17:03:17
      Beitrag Nr. 129 ()
      @ pfandbrief
      wenn ich das gestern im fernsehen richtig verstanden habe, wuerden nach den letzten umfragen bei einer zweiten stichwahl gomez vs. lula 43% fuer gomes und 41% fuer lula stimmen. fehlerquote bei ca. 2%.
      erstaunlich aber auch das 42% der brasis noch immer keine ahnung haben, wen sie im oktober waehlen sollen - da koennte noch eine ueberraschung drinnen sein.

      geb dir recht: gegen gomez wirkt lula wie ein serioeser staatsmann. im anzug mit gestutztem bart sieht er richtig gut aus. wenn schon einer von den beiden, dann lula !!!

      cz
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 11:33:31
      Beitrag Nr. 130 ()
      Banken warnen bei Brasilien-Anleihen vor einem zweiten Argentinien

      Deutsche halten Titel für mehr als eine Milliarde Euro / Wahl weckt Mißtrauen der Gläubiger


      ruh. FRANKFURT, 26. August. Deutsche Banken blasen bei Brasilien-Anleihen zum Rückzug. Sie warnen ihre Privatkunden, daß Brasilien seine Schulden demnächst nicht mehr bedienen könnte. Den Ausstieg empfehlen unter anderen die Deutsche Bank, die Hamburgische Landesbank und die Landesbank Baden-Württemberg. Zu einer abwartenden Haltung raten dagegen die Commerzbank und die DZ Bank. Brasilien hat für gut 7 Milliarden Euro Anleihen begeben, die in Euro, DM oder italienischer Lira denominiert sind. Händler und Analysten vermuten, daß davon etwa ein Fünftel in Deutschland verkauft worden ist. Zum größten Teil haben Kleinanleger diese Wertpapiere gekauft. Sie wurden von hohen Kuponzahlungen und Steuervorteilen gelockt.

      Nun droht ein Zahlungsausfall wie zuvor im Nachbarland Argentinien. Gleichwohl spekulieren immer noch viele Anleger darauf, daß Brasilien bessere Chancen hat, die Krise zu überstehen. Das Land sei zu wichtig für die Weltwirtschaft, als daß die Industrienationen untätig zusehen könnten, argumentieren sie. Die Optimisten haben durch den Kredit über 30 Milliarden Dollar, den der Internationale Währungsfonds (IWF) bereitgestellt hat, Auftrieb erhalten. In den vergangenen beiden Wochen haben sich die Anleihekurse deutlich erholt. So notieren langfristige Anleihen Brasiliens wieder zur Hälfte ihres Nominalwerts, nachdem sie vor der Entscheidung des IWF unter 40 Prozent gehandelt worden waren. Benjamin Kirchhoff von der Hamburgischen Landesbank erkennt dennoch keine Trendwende und hat deshalb seine Verkaufsempfehlung wiederholt. Die zuletzt gestiegenen Kurse seien eine Gelegenheit zum Ausstieg. Brasilien leide unter einer Vertrauenskrise. Sie habe sich durch die Furcht vor einem Regierungswechsel nach der Wahl im Oktober entzündet.

      Die Gläubiger fürchten, daß ein linksgerichteter Regierungschef angesichts der Armut und Not vieler Landsleute weniger Wert auf die Haushaltsdisziplin legen könnte; manche Anleger fürchten sogar einen einseitig erklärten Zahlungsstopp. Diese Furcht und das Beispiel Argentiniens haben den Außenwert der brasilianischen Währung Real seit Mai von 41 auf 32 amerikanische Cent gedrückt. Die schwache Währung erschwert Brasilien die Rückzahlung der Auslandsschuld.

      Hinzu komme, daß rund 35 Prozent der Inlandsschulden des brasilianischen Staates an den Außenwert des Real gekoppelt sind, sagt Elke Speidel-Walz, Analystin bei der Anlagestrategie Privatkunden der Deutschen Bank. Diese Verknüpfung könnte das Faß zum Überlaufen bringen, denn der Wertverlust des Real erhöhe auch die inländische Schuldenlast. Wenn der brasilianische Staat die Verpflichtungen im Inland nicht mehr erfüllen könne, gingen auch die ausländischen Gläubiger leer aus.

      Selbst der IWF-Kredit ist kein Anlaß zur Entwarnung. Denn das Geld wird nur vollständig überwiesen, wenn die Regierung in den kommenden Jahren vor Zinszahlungen einen Budgetüberschuß (Primärüberschuß) von 3,75 Prozent erwirtschaftet. Oliver Stönner-Venkatarama von der Commerzbank schätzt die Chancen dafür als gut ein, zumal sich mit Ciro Gomes einer der favorisierten Präsidentschaftskandidaten ausdrücklich zu diesem Ziel bekannt hat. Der Kredit könne Brasilien vorerst über die Runden helfen. Wenn das gelinge, dann seien die Aussichten für den Schuldendienst günstig, vermutet der Analyst der Commerzbank und empfiehlt Anlegern, Brasilien-Anleihen zu halten.

      Doch diese relativ optimistische Prognose basiert auf der Annahme, daß es im kommenden Jahr zu einer deutlichen Erholung der amerikanischen und damit der Weltwirtschaft kommt. Sollte diese Hoffnung enttäuscht werden, ist das Risiko eines Zahlungsausfalls in Brasilien besonders groß. Bei einer solchen negativen Entwicklung würde der Wert der langfristigen Anleihen Brasiliens weiter einbrechen. Das Beispiel Argentiniens hat gezeigt, daß dies in einem rasanten Tempo geschehen kann. Die argentinischen Euro-Anleihen, die einst einen Wert von mehr als 20 Milliarden Euro hatten, notieren derzeit bei wenig mehr als 20 Prozent des Nominalwerts. Dies signalisiert, daß die Anleger bei der Umschuldung nur mehr einen Bruchteil ihres ursprünglichen Investments zurückerhalten werden.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.08.2002, Nr. 198 / Seite 19
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 11:46:10
      Beitrag Nr. 131 ()
      sobald die banken zum ausstieg blasen, kann man getrost kaufen (kontraindikator). es ist nur verwunderlich dass sich gestern viele amerikanische banken dafür ausgesprochen haben sich weiter in brasilien zu engagieren....
      wer kann sich da noch an die russlandkriese 98 erinnern.
      auch da bliesen sie zum verkauf und nachdem die kurse jetzt bei 100 stehen blasen sie wieder zum einstieg. wohin fällt brasilien im schlimmsten fall
      nicht unter das nivea von argentinien 20% risiko nach unten viel geringer als nach oben. und noch eine anmerkung. ich glaube auch nicht dasss argentinien mit einer quote von 20% rauskommt. ich sehe mindestens 40 bis 50 %.
      hier ist es eigentlich noch besser. risiko gleich null chance über 100 %
      brasilien halte ich und argentinien bin ich eher auf der käuferseite....
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 14:01:23
      Beitrag Nr. 132 ()
      27 Aug 2002 07:35


      WDHLG-Kreise - IWF tagt am 6. September wegen Brasilien-Kredit
      Washington, 27. Aug (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat den Rekordkredit von 30 Milliarden Dollar an Brasilien formal auf den Weg gebracht.
      "Wir haben jetzt im Großen und Ganzen eine Absichtserklärung", hieß es am Montag in IWF-nahen Kreisen. Diese müsse nun noch vom IWF-Direktorium am 6. September abschließend besprochen werden. Eine formelle Ankündigung sei für die kommenden Tage zu erwarten. Erfahrungsgemäß diskutiert das Direktorium nur über Kredite, wenn diese von allen Beteiligten akzeptiert werden. Bereits am 7. August hatte der IWF angekündigt, Brasilien die neue Finanzspritze gewähren zu wollen. Zudem gestattete der Fonds dem lateinamerikanischen Land, seine Devisenreserven um zehn Milliarden Dollar zu reduzieren, womit Brasilien effektiv über einen Betrag von 40 Milliarden Dollar verfügen würde. Im Gegenzug forderte der IWF, dass das mit 250 Milliarden Dollar verschuldete Land in den kommenden Jahren seinen Sparkurs fortsetzt und einen Haushaltsüberschuss von mindestens 3,75 Prozent erzielt.


      UNTERSTÜTZUNG AUCH VON BANKEN

      Eine Gruppe von internationalen Banken hat am Montag Brasilien zugesichert, ihr Engagement in dem lateinamerikanischen Land aufrecht zu halten. Die 16 Banken und darunter die Citigroup <C.N>, die J.P.Morgan Chase and Co <JPM.N> und die Deutsche Bank <DBKGn.DE> teilten mit, sie stünden zu Brasilien und seinem Wirtschaftsprogramm langfristig. Sie würden die derzeit bestehenden Handelskreditlinien beibehalten.

      Der Präsident der brasilianischen Zentralbank, Arminio Fraga, sagte nach dem Treffen mit den Banken am Montag, die Zusicherung der Banken sei ein wichtiger Schritt zur Wiedergewinnung des Vertrauens der Investoren.

      Das Treffen von Fraga mit den Banken war Teil mehrerer Maßnahmen der Regierung, um Märkte und Investoren zu beruhigen, die angesichts der bevorstehenden Präsidentenwahlen im Oktober nervös geworden waren. Anleger fürchten, dass eine mögliche linksgerichtete Regierung die Stabilität des Landes gefährden und Brasilien in die Zahlungsunfähigkeit führen könnte. Die linksgerichteten Kandidaten Luiz Inacio Lula da Silva und Ciro Gomes führen in Umfragen vor dem gemäßigten Kandidaten der Regierung, Jose Serra.

      Fraga hatte bereits vor dem Treffen mit den Banken gesagt, beide Kandidaten hätten sich bei ihrem Treffen mit dem amtierenden brasilianischen Präsidenten Fernando Henrique Cardoso "sehr deutlich" zu ihrer fiskalischen und geldpolitischen Verantwortung und der Einhaltung von Verträgen bekannt.

      tcs
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 15:50:25
      Beitrag Nr. 133 ()
      Reuters

      30 Aug 2002 15:08


      Brasiliens Wirtschaft im zweiten Quartal wieder gewachsen
      Sao Paulo, 30. Aug (Reuters) - Das Bruttoinlandsprodukt in Brasilien hat im zweiten Quartal dieses Jahres wieder zugenommen, nachdem zuvor zwei Quartale gegenüber dem Vorjahr Rückgänge aufgewiesen hatten. Die größte südamerikanische Volkswirtschafts erreichte im Berichtsquartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum eine Wachstumsrate von 0,99 Prozent, wie das Statistische Amt (IBGE) am Freitag in Sao Paulo mitteilte. Gegenüber dem Vorquartal sei ein Wachstum von 0,61 Prozent erzielt worden. Für das Halbjahr nannte das Amt eine Wachstumsrate von 0,14 Prozent.

      Im Jahresvergleich konnte der Industriesektor im zweiten Quartal nur um 0,30 Prozent zugelegen. Der Dienstleistungssektor wuchs um 1,39 Prozent. Das kräftigste Wachstum erzielte die Landwirtschaft mit 4,64 Prozent.

      brs
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 16:25:17
      Beitrag Nr. 134 ()
      Sieht super aus heute. Der einzige Bond, der nicht mitläuft ist die 230900. Wer sich an dem Step-down nicht stört und einfach nur den größten Hebel sucht, ist dort richtig.
      Avatar
      schrieb am 04.09.02 08:39:39
      Beitrag Nr. 135 ()
      Siehe #128: Serra kommt!! Und die 230900 auch :)

      BRASILIA, Brazil, Sept 3 (Reuters) - The Brazilian front-running presidential candidate, leftist Luiz Inacio Lula da Silva, posted 35 percent support in a poll released on Tuesday, comfortably maintaining a large lead over his main opponents.
      Lula`s popularity was unchanged from a survey by the Ibope polling agency last week, but center-left candidate Ciro Gomes fell to 17 percent from 21 percent, according to Globo television, which released the poll.
      Jose Serra, the candidate of President Fernando Henrique Cardoso`s ruling coalition, was unchanged at 17 percent support in the poll. Former Rio de Janeiro state Gov. Anthony Garotinho was stable at 11 percent.
      Globo said the poll of 3,000 people was conducted from Saturday to Monday and carried a margin of error of plus or minus 1.8 percentage points. Brazil holds presidential elections on Oct. 6.
      ((Axel Bugge, Brasilia Newsroom, +55-61-426-7021))

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      Wednesday, 4 September 2002 01:16:12
      RTRS [nN03135890]
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 14:22:33
      Beitrag Nr. 136 ()
      die bndes anleihen haben laut börse online ein rating von b1 während brasilien nur b2 hat
      ich bin der meinung zu den derzeitigen kursen kann man immer noch kaufen
      das chance risiko verhältnis ist immer noch sehr gut
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 19:33:55
      Beitrag Nr. 137 ()
      Gibt es eigentlich wieder Neuigkeiten von der brasilianischen Wahlfront ? Kurse stagnieren, bzw. leicht nach unten...
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 09:39:51
      Beitrag Nr. 138 ()
      Jau, Gomes is raus mit 12, Serra klettert nur leicht auf 19 und Lula rennt davon auf 41. In einer Stichwahl werden die Gomes-Wähler wohl mehrheitlich zu Lula tendieren, es wird für Serra also ganz eng.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 11:43:56
      Beitrag Nr. 139 ()
      Brasilien wird aber unter Lula nicht defaulten.

      Fraga bleibt wohl Praesident der unabh. Zentralbank

      Lula hat sich zur Einhaltung der IWF-Vertraege verpflichtet.
      Und er wird sich daran halten.

      Grund: jeder in Brasilien hat gesehen, was in Argentinien passiert ist. Das will auch ein Lula nicht. Es ist doch viel einfacher, mit dem IWF zu kooperieren, das resultierende "tight budget" gegenueber dem Volk auf den IWF zu schieben und als Linker ans Herz der Massen zu appellieren (als ein Trauma a la Argie zu riskieren).

      Besser aber noch sind Uruguay-Anleihen (558541), noch mehr Rendite als Brasilien (>30%!!) aber ohne politische Risiken. $-Reserven dort erholen sich bereits wieder, und das sogar OHNE die (in % des BSP) extrem ueppigen IWF-Reserven miteinzurechnen.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 18:47:57
      Beitrag Nr. 140 ()
      lt. Gazeta Mercantil von heute:
      die wahrscheinlichkeit, dass lula bereits im ersten wahlgang gewinnt ist gestiegen. die 41% in den umfragen bedeuten ca. 48% der nominell abgegebenen stimmen, sodass nur noch 2 prozentpunkte fehlen.

      cz
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 10:02:08
      Beitrag Nr. 141 ()
      24.09.02 09:34 / wallstreet online

      Brasiliens Währung Real sinkt auf Rekordtief

      Die brasilianische Währung sank gestern auf ein neues Rekordtief. Der Wert fiel um 17 Centavo und schloss bei 3,57 Real je US-Dollar, dem niedrigsten Stand seit der Währungseinführung 1994.

      Volkswirte begründen dies mit den sinkenden Dollarreserven. Zudem liegt nach neuesten Umfragen der sozialistische Präsidentschaftskandidat Luiz Inacio Lula da Silva von der sozialistischen Arbeiterpartei mit 44 Prozent klar vor dem vom Ausland präferierten Regierungskandidaten Jose Serra mit nur 19 Prozent.

      Brasiliens Wirtschaft befürchtet nun, dass der linksgerichtete Lula ausländische Investoren abschrecken wird. Diese sind zunehmend besorgt, dass Lula nach der Präsidentschaftswahl am 06. Oktober dem Beispiel Argentiniens folgen könnte und ein Schuldenmoratorium erklärt. Der Internationale Währungsfonds (IWF), spricht hier jedoch von einer Überreaktion der Finanzmärkte, da Lulas Wirtschaftsberater keine wesentlichen Änderungen empfehlen werden.
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 17:58:27
      Beitrag Nr. 142 ()
      Wie ist eure Einschätzung ? Wie geht es weiter ? :confused:


      30 Sep 2002 16:51


      Umfrage - Brasiliens Lula baut Führung vor Präsidentenwahl aus
      Rio de Janeiro, 30. Sep (Reuters) - Knapp eine Woche vor den Präsidentschaftswahlen in Brasilien hat der Kandidat der Linken, Luiz Inacio Lula da Silva, seinen Vorsprung in der Wählergunst einer Umfrage zufolge weiter ausgebaut.

      Nach einer am Montag in der Zeitung "Correio Braziliense" veröffentlichten Umfrage des Instituts Vox Populi legte der Kandidat der Arbeiterpartei seit Mitte vergangener Woche um zwei Prozentpunkte auf 43 Prozent zu. Sein von der Koalitionsregierung unterstützter und von der Wirtschaft bevorzugter sozialdemokratischer Hauptkonkurrent, Jose Serra, verlor nach den Angaben dagegen einen Prozentpunkt und liegt mit 18 Prozent der Wählerzustimmung mit deutlicher Distanz auf Platz Zwei. Bei den Wahlen am Sonntag tritt der regierende Sozialdemokrat Fernando Henrique Cardoso nicht mehr an.

      An dritter Stelle der Wählergunst liegt der Umfrage zufolge der ehemalige Gouverneur des Staates Rio de Janeiro, Anthony Garotinho, Er konnte sich von 14 auf 15 Prozent verbessern. Der ehemalige Finanzminister Ciro Gomes habe dagegen einen Prozentpunkt auf 13 Prozent verloren. Sollte keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten, sollen Stichwahlen am 27 Oktober die Entscheidung bringen.

      Die Finanzmärkte reagierten zuletzt nervös auf die Aussicht einer Linksregierung in Brasilien. Die Landeswährung Real war am Freitag auf ein neues Rekordtief gefallen. Die Märkte befürchten einen Linksruck in dem hochverschuldeten südamerikanischen Land, obwohl Lula Stabilität in der Wirtschaftspolitik zugesagt hatte.

      chg




      30 Sep 2002 16:52


      HINTERGRUND-Lulas vierter Anlauf zum Präsidentenamt Brasiliens
      - Von Lars Borchert -

      Frankfurt/Sao Paulo, 27. Sep (Reuters) - Über zwei Jahrzehnte haben viele Brasilianer in Lula einen gefährlichen Linksradikalen gesehen, der die wirtschaftliche Stabilität ihres Landes untergräbt. Auch heute stehen dem56-jährigen Anwärter auf das Präsidentenamt, der mit bürgerlichem Namen Luiz Inacio Lula da Silva heißt, viele seiner Landsleute aber vor allem die Anleger skeptisch gegenüber. Dabei liegt der gelernte Schlosser, der am 6. Oktober bereits zum vierten Mal für dieses Amt kandidiert, in allen Umfragen mit über 40 Prozent weit vor seinen Mitstreitern.

      Lula, was auf Deutsch "Tintenfisch" heißt, ist kein typischer Vertreter der politischen Landschaft Brasiliens. Anders als viele vorherige Präsidenten der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas ist der vierfache Vater nicht von aristokratischer Herkunft sondern wurde als Kind armer Eltern im Bundesstaat Pernambuco im Nordosten des Landes geboren. Als Kind kam er mit seiner Familie in die Millionenmetropole Sao Paulo und arbeitete später in der Metallindustrie.

      1985 führte er als Gewerkschaftsboss der Metallarbeiter tausende seiner Kollegen in einen Streik, der unter anderem Auslöser für eine friedliche Rückkehr Brasilien zur Demokratie war, nachdem das Land über Jahrzehnte von einem Militärregime regiert worden war. Bereits 1980 war der Mann mit dem mittlerweile ergrauten Bart an der Gründung der Arbeiterpartei PT (Partido dos Trabalhadores) beteiligt. Und der Bart ist es Lula zufolge auch gewesen, der - damals noch tiefschwarz und buschig - verhindert haben soll, dass er 1989 bei seiner ersten Kandidatur zum Präsidenten gewählt wurde. "Die Menschen haben immer geglaubt, dass jeder, der einen Bart trägt, ein Kommunist sein muss."

      1994 und 1998 verlor er dann gegen den noch amtierenden Präsidenten Fernando Henrique Cardoso, obwohl er auch bei diesen Wahlen in den Umfragen deutlich vorne gelegen hatte. Politikwissenschaftler sehen seine ärmliche Herkunft in einem Land, in dem 25 Prozent der Bevölkerung mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen müssen, als einen der Hauptgründe für seine bisherigen Niederlagen. "In vielerlei Hinsicht wählen ihn die ganz armen Leute nicht. Sie glauben nicht, dass einer von ihnen tatsächlich Präsident von Brasilien werden sollte", sagt Riordan Roett, Experte für Lateinamerikanistik in den USA.

      Bei den vergangenen Wahlen mobilisierte Lula besonders die Volkswirte und Wirtschaftsgrößen gegen sich, als er die Umkehrung der Privatisierungen von Staatsunternehmen und eine Umstrukturierung des Schuldenbergs forderte. Im Wahlkampf 1994 stritt er sogar für eine komplette Abkehr von der Geldpolitik des Internationalen Währungsfonds (IWF).

      Mittlerweile haben seine Wahlkampfstrategen ihm ein gemäßigteres Image verpasst. "Lula Light" sagen die Brasilianer schmunzelnd, wenn sie den ehemaligen Arbeiter im Anzug sehen. "Light" kommt auch Lulas neues Programm daher, das die Einhaltung des vom IWF geforderten Schuldendienstes vorsieht. Allerdings will er bessere Konditionen für Brasilien aushandeln. Er ist weiter gegen die Privatisierung von Staatsunternehmen, spricht aber von notwendigen Kooperationen mit dem privaten Sektor. "Der weiße Bart bedeutet Reife", sagt Lula.

      Jüngsten Erhebungen zufolge hat der "ewige Lula", wie einige seiner Landsleute mit Blick auf seine vierte Kandidatur sagen, seinen Vorsprung in der Wählergunst deutlich ausbauen können. Einer der jüngsten Umfragen zufolge legte der Kandidat der Arbeiterpartei um zwei Prozentpunkte von 39 auf 41 Prozent zu. Aber in dem Ausmaß wie Lulas Beliebtheit steigt, fallen die Barometer an den Finanzmärkten. Anleger befürchten, bei einem Wahlsieg Lulas stehe das Ende der Haushaltsdisziplin und des Schuldendienstes bevor. Die Landeswährung Real befindet sich rund eine Woche vor der Wahl auf dem niedrigsten Stand seit ihrer Einführung 1994, der Aktienindex Bovespa ist auf seit 1999 nicht mehr gesehene Tiefstände gefallen. Und da die Investoren einen Staatsbankrott befürchten, stürzen die Kurse der Staatsanleihen ebenfalls ab.

      Dabei steht der Internationale Währungsfonds einem Wahlsieg Lulas nach eigenem Bekunden gelassen gegenüber. Erst vor wenigen Wochen hat der IWF dem Land, das mit 260 Milliarden Dollar verschuldet ist, einen Kredit in der Rekordhöhe von 30,4 Milliarden Dollar gewährt. Den Einbruch an den Finanzmärkten bezeichnet IWF-Direktor Claudio Loser als Überreaktion auf die politische Unsicherheit in Brasilien. Auch der Präsident der Weltbank, James Wolfensohn, sieht den Wahlen optimistisch entgegen. Brasilien werde auch dann weiter seinen Schuldendienst leisten, wenn Lula die Wahl im Oktober gewinnt, sagt Wolfensohn.

      lbo/akr
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 13:24:19
      Beitrag Nr. 143 ()
      04 Oct 2002 13:14


      VORSCHAU-Lula vielleicht im vierten Anlauf Präsident Brasiliens
      Sao Paulo, 04. Okt (Reuters) - Im vierten Anlauf könnte es dem ehemaligen Metallarbeiter und Gewerkschaftführer Luiz Inacio Lula da Silva am Sonntag gelingen, Präsident Brasiliens zu werden.

      Umfragen zufolge könnte Lula, wie er von den Brasilianern genannt wird, sogar schon im ersten Wahlgang die Mehrheit der Stimmen bekommen und damit ohne Stichwahl in das höchste Staatsamt gelangen. Einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage zufolge wird Lula von 46,3 Prozent der Wähler favorisiert. Sein aussichtsreichster Konkurrent, der frühere Gesundheits- und Planungsminister Jose Serra kam in der Umfrage auf 17,6 Prozent der Stimmen.

      Allerdings äußerte sich etwa ein Viertel der Wähler noch unentschlossen. Vor allem an sie wandten sich die insgesamt vier Kandidaten am Donnerstag in einer Fernsehdebatte, die jedoch wenig mitreißend wirkte. Serra, der vom scheidenden Präsidenten Fernando Henrique Cardoso unterstützt wird, versuchte vor allem mit seiner langjährigen Regierungserfahrung zu punkten. Lula hielt dem entgegen: "Die Erfahrung, über die sie, Serra, so viel reden, hat dafür gesorgt, dass Brasilien fast bankrott ist."

      Die beiden anderen Kandidaten sind zwei früheren Gouverneure brasilianischer Bundesstaaten, Anthony Garontinho und Ciro Gomes.

      Der Favorit im Wahlrennen gilt allerdings nicht als Wunschkandidat von Wirtschaft und Finanzmärkten, die eher auf Serra setzen. Die Börsen reagierten nervös auf die Aussicht, dass das mit 260 Milliarden Dollar hoch verschuldete Land von einem linken Präsidenten regiert wird. Brasilien ist die größte Wirtschaftsmacht in Lateinamerika.

      Der Internationale Währungsfonds (IWF) steht hingegen einem Wahlsieg Lulas nach eigenem Bekunden gelassen gegenüber. Erst vor wenigen Wochen hat der IWF dem Land einen Kredit in der Rekordhöhe von 30,4 Milliarden Dollar gewährt. Den Einbruch an den Finanzmärkten bezeichnete IWF-Direktor Claudio Loser kürzlich als Überreaktion auf die politische Unsicherheit in Brasilien. Auch der Präsident der Weltbank, James Wolfensohn, sieht den Wahlen optimistisch entgegen. Brasilien werde auch dann weiter seinen Schuldendienst leisten, wenn Lula die Wahl im Oktober gewinnt, sagte Wolfensohn.

      akr/chg
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 17:31:34
      Beitrag Nr. 144 ()
      Wann ist denn mit ersten Resultaten/Hochrechnungen zu rechnen?
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 09:44:29
      Beitrag Nr. 145 ()
      hier das Ergebnis :

      BRASILIEN

      Dr. Fernando muss noch einmal wählen

      Von Matthias Matussek, Rio de Janeiro

      Bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien könnte mit Luiz Inácio da Silva bald erstmals ein linksgerichteter Politiker an die Macht kommen. Im ersten Wahlgang verpasste er jedoch die absolute Mehrheit. Die Brasilianer müssen damit Ende Oktober noch einmal an die Urnen.


      AP

      Muss in die Stichwahl: Luiz "Lula" Inácio da Silva


      Rio de Janeiro - Noch am Tag der brasilianischen Präsidentschafts-Wahl hatten die beiden großen Meinungsforschungsinstitute Ibope und Datafolha den Kandidaten der Arbeiterpartei, Luiz "Lula" Inácio da Silva, auf 50 Prozent gesetzt - und damit einen möglichen Sieg im ersten Durchgang prognostiziert. Doch schnell wurde an diesem leicht chaotischen Wahlsonntag klar, dass der linke Spitzenkandidat mit rund 46 Prozent unter der Marge bleiben würde und damit zu einem weiteren Urnengang in drei Wochen antreten muss.
      Für Fernando Cruz, 46, Kardiologe in Rio de Janeiro, hat das Ergebnis nur aufschiebende Wirkung: "Natürlich wird Lula unser nächster Präsident". Inzwischen ist der Gewerkschafter ein sozial übergreifendes Phänomen. Zum Urnengang, den die TV-Anstalten nahezu nonstop zeigten, erschien er in eine brasilianische Nationalfahne gehüllt. Er küsste sie bei der Stimmabgabe - Lula, nicht mehr der Kandidat der PT, sondern Brasiliens.

      Es war ein Sonntag ohne allzu große Überraschungen. Ein strahlender warmer Frühlingstag der vollen Strände. Zu den beruhigenden Nachrichten des Tages gehörte, dass ein Boot mit zehn Urnen, das im westlichen Amazonas verschollen war, wieder aufgetaucht war.

      Darüber hinaus gab es in Rio de Janeiro den befürchteten Sicherheitsnotstand nicht: die Drogenmafia hat gar nicht erst versucht, die Wahlen zu verhindern. Was ein paar tausend Soldaten im Stadtbild ausmachen können! Im Grunde ging es den ganzen Tag während der TV-Debatten nur um diese einzige Frage: Würde Lula gleich im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen erringen oder nicht?

      Stichwahl am 27. Oktober

      Es stellte sich recht bald heraus, dass sein Gegenkandidat Jose Serra im Großraum Sao Paulo besonders gut abgeschnitten hatte, und dass es zwischen beiden zu einer Stichwahl am 27.Oktober kommen werde. Nicht, dass das Land in diesem Moment zweifeln würde, dass es für Lula im zweiten Wahlgang nicht reichen würde. Allerdings wird sich Lula - ebenso wie sein Gegenkandidat Serra - im zweiten Wahlgang auf ein merkwürdiges demographisches Phänomen konzentrieren müssen, das Dr. Fernando an diesem Tag aufgefallen war: Auf eine sprunghaft gestiegene Zahl von Schwangeren, Gebrechlichen und allein stehenden Vätern mit schreienden Kindern.

      Dass dieser erste Wahlgang überhaupt für Proteste, ja Tumulte sorgte, hing ja nicht mit dem Abschneiden der einzelnen Kandidaten zusammen, sondern mit dem Modus der Wahl selber. Mit ihren technischen Problemen, den Wartezeiten. Der Tortur in der überfüllten Schulaula, wenn draußen alle am Strand sind. Hatte also zu tun mit den Wahllokalitäten, von denen es zu wenige gab.


      Sechs Stunden warten auf die Stimmabgabe

      Oft dauerte es Stunden, bis etwa eine schadhafte Elektro-Urne ausgetauscht werden konnte. In Rio de Janeiro wurden 347 von rund 25.000 ausgewechselt. Nicht viele. Aber genug, um Ärger aufzubauen. Und die Schlangen wachsen zu lassen. Rekord war sechs Stunden Wartezeit im Stadtteil Gávea.

      Schon der Wahlgang selber erforderte vollste Konzentration. Für jeden Kandidaten, vom Präsidenten über den Gouverneur, die Senatoren bis hinunter zu den Abgeordneten, musste ein Zahlencode eingegeben werden, der immer länger wurde und für die Kandidaten der kommunalen Ebene fünfstellig ausfiel.

      Das war dann eine den Wähler durchaus verwirrende Anzahl von Außenseiter- und Randkandidaturen. Von Stotterern, oder Leuten, die in ihren Wahlkampfspots mit Kreuzen oder Kuhglocken auftraten, oder die in den 15 kostenfreien Sekunden, die ihnen zur Verfügung standen, hektisch erklärten, dass sie wirklich "ninguém" hießen, also "Niemand", und dass man also unbedingt "Niemand" wählen sollte, auch wenn es auf den ersten Blick keinen Sinn machen würde, aber da waren die 15 Sekunden auch schon vorbei, und der TV-Zuschauer suchte noch nach einem Stift in diesem verdammten Haushalt....!

      Wochenlang hatten die Wahlsendungen solches empfohlen: dass man sich die Chiffren der Kandidaten vorher notiere. Die "TRE", das offizielle Wahlaufsichtsamt, hatte pro Wahlgang runde 90 Sekunden errechnet, Das war zu wenig. Viel zu wenig. Manche standen Minuten, ratlos. Ohne jeden Zettel.

      In acht Jahren keine Lohnerhöhung

      Diejenigen, so meint Dr. Fernando, die sich auf ihr gutes Gedächtnis verließen, seien genau die gewesen, die meistens als Kunde vor einem am Geldautomaten stehen und sich, tippend und zögernd und tippend, an ihre Geheimzahl zu erinnern versuchen. Fernando hatte drei Stunden warten müssen. Drei Stunden, in dem der Ärger in ihm hochstieg und schließlich kochte. Drei Stunden, in denen er - unter anderem - dieses erstaunliche demographische Phänomen einer Vervielfachung von Alten und Schwangeren registrierte.

      Insgesamt waren es drei Stunden, die überhaupt keinen guten Einfluss auf seine politischen Ansichten hatten. Erst verbittert man. Dann wird man radikal.

      Dr. Fernando allerdings neigte bereits schon vorher zu Radikalität. Er ist Arzt im Staatsdienst. Er trägt Bart und Nickelbrille und sieht genauso aus wie der Agitator, der in Che Guevaras Dschungellazarett Krankenschwestern in abendlichen Schulungskursen mit Lenins "Was tun" vertraut gemacht haben könnte. Er hasst den US-Imperialismus aus tiefstem und reinstem Herzen.


      IN SPIEGEL ONLINE

      · Präsidentenwahl in Brasilien: Warum Lula erst im zweiten Wahlgang gewinnen soll (06.10.2002)

      · Wahl in Brasilien: Professor Antonio und der Tag der Wahrheit (04.10.2002)

      · Kandidat Lula: Ein gezähmter Gewerkschaftsführer greift nach der Macht (30.09.2002)




      Dass Fernando als hoch qualifizierter Kardiologe in den letzten acht Jahren keine Lohnerhöhung bekommen hat - er verdient rund 400 Euro - hatte einen ganz entscheidend radikalisierenden Einfluss auf seine politischen Ansichten. Als er das demographische Problem wahrnahm, hatte er sich bereits geraume Zeit in seinem Wahllokal in Ipanema - einer Schule - angestellt, um einer sozialistischen Splittergruppe seine Stimme gegeben, deren Präsidentschaftskandidat ein Outback-Flanell-Hemd trägt, das er bis zu den Ärmeln aufgekrempelt hat.

      Das Wahlkampfprogramm seiner Partei, der PSTU, besteht aus einem einzigen Punkt: Stop der Schuldzahlungen ins Ausland. Der Staat, so Fernandos nicht ganz unrichtiges Argument, bezahlt ihn deshalb so erbärmlich, weil er den Großteil seines Budgets an ausländische Banken abführt, um Schulden zu absurd gestiegenen Zins-Sätzen zurückzuzahlen.

      Fernando hat dazu gelernt

      Dies war seine Wahl. Er würde PSTU wählen, um dem internationalen Finanzsystem seine Verachtung mit Hilfe des Stimmzettels entgegenzuschleudern. Er würde die Plackerei, das stundenlange Stehen in Kauf nehmen. Gut, sein Kandidat war nicht besonders populär. Er war eher ein Geheimtipp unter Ärzten im Staatsdienst, die lange keine Lohnerhöhung bekommen hatten. Aber das waren auch schon eine ganze Menge. "Diesmal", hatte Fernando am Abend zuvor gesagt, "kriegen wir drei Prozent".

      Eine kühne Voraussage. Beim letzten Mal hatte es gerade zu 0,8 Prozent für die Sozialisten gelangt. Schon morgens um acht Uhr hat er sich in seinem Wahllokal in Ipanema eingefunden. Und dann hat er gewartet. Und dann hat er geflucht, denn die Welt um ihn herum bestand plötzlich aus Alten und schwangeren Frauen und Vätern mit Kindern. Das waren die Ausnahmen: Alte, Schwangere, Väter mit Kindern durften vor, der Rest musste warten.

      Fernando entdeckte eine 25-jährige Anästhesistin aus seiner Abteilung, die plötzlich im achten Monat schwanger war. Junggesellen, die er vom Posto 9 in Ipanema her kannte, hatten plötzlich Kinder auf dem Arm. Ein Tennispartner, der ihm am Vortag noch einen Tiebreak abgetrotzt hatte, ließ sich von seiner Freundin im Rollstuhl an ihm vorbeischieben. "Seh dich später, Fernando", sagte er lässig. Seine Freundin kicherte. Fernando ballte die Faust.

      Am Ende dieses langen Tages hatte Brasilien gewählt. Fernandos Sozialist blieb weit unter den hochgesteckten Zielen von drei Prozent. Und Fernando ist ein Stück weit verbitterter. Aber auch klüger. Er hat dazu gelernt. Er hat der dreijährigen Marlowe, der Tochter einer amerikanischen Freundin, versprochen, sie zum zweiten Wahlgang am 27. Oktober mitzunehmen. Marlowe himmelt ihn an. Und das schönste ist: Sie hat von ihm ausdrückliche Erlaubnis, zu schreien.

      © SPIEGEL ONLINE 2002
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 14:02:48
      Beitrag Nr. 146 ()
      Amüsante Reportage. ;)

      Die Märkte nehmen es gelassen. Jeder hatte damit gerechnet.
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 13:03:09
      Beitrag Nr. 147 ()
      Es ist natürlich Zweckoptimismus dabei (ich habe Brasilien, BNDES und sogar ein paar CESP), aber ich gehe von einer positiven Überraschung durch Lula aus. Er wird gewinnen, das ist jetzt klar und auch in den Kursen eingepreist.

      Aber wird er auch Brasilien in den Default führen? Ich denke nein. Wie wir gerade am eigenen Portemonnaie erfahren, wird nach der Wahl oft etwas anderes entschieden als im Wahlkampf angekündigt :-((

      Natürlich hat LULA im Wahlkampf den linken Hardliner raushängen lassen, der den Kapitalisten mal zeigen wird, wo der Hammer hängt. Schliesslich wollte er die Wahl gewinnen und bei seiner Zielgruppe geht das mit solch markigen Sprüchen am besten.

      Natürlich haben Cardoso und Serra Lula als den Totengräber Brasiliens dargestellt. Auch Serra wollte die Wahl gewinnen und mußte die Angst vor Lula schüren.

      Aber wieso sollte Lula seinen hart erkämpften Posten sofort wieder riskieren und die Zahlungsunfähigkeit erklären? Zumal er die Unterstützung des IMF bereits in der Tasche hat.

      Und wieso sollte der IMF Brasilien den Hahn zudrehen, wo man in Argentinien doch sieht, dass es aus dem Default kaum noch einen Rückweg gibt?

      Ich gehe davon aus, dass wir nach der Wahl einen anderen Lula sehen werden. Er wird (hoffentlich) darauf hinweisen, dass Brasilien defaulten könnte, wenn nicht endlich Regelungen gefunden werden, die den Agrarexporteuren auskömmliche Preise lassen. Aber er wird auch vertrauensstärkende Aussagen machen, denn nur wenn die Auslandsinvestitionen wieder steigen und die Zinsen für brasilianische Anleihen deutlich fallen, kann er sich als Retter der Nation feiern lassen. Er wird es zumindest versuchen.

      Und im Gegenzug wird er Unterstützung erhalten, allein schon um den wirtschaftlichen Untergang des gesamten Subkontinents zu vermeiden.

      Was meint ihr?
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 15:45:13
      Beitrag Nr. 148 ()
      solang in den USA noch der Kapitalismus von den hohen Zinsen der Brasilianer profitieren kann, und das "Geld" regiert, wird es keine Regierung zulassen, dass Brasilien abstürzt.

      eine Bsp. ist der 30 Mrd. Kredit - der nur durch die USA zustandekam.

      Ein Zusammenbruch Brasiliens wäre der Zusammenbruch des gesamten Finanzsystems weltweit. ( Mit Ausnahme vielleicht von Ländern wie Russland ;) )

      Bin in Bras. seit kurzem investiert - interessantes Niveau.


      josé
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 08:49:06
      Beitrag Nr. 149 ()
      Emerging Markets: Trendwende bei brasilianischen Eurobonds?
      Eine Woche vor der Stichwahl ist der Vorsprung des
      linksgerichteten Kandidaten Lula so groß, dass nicht mehr über
      einen Sieg von Serra spekuliert wird. Die Angriffe auf Lula von
      Präsident Cardoso in der vergangenen Woche und die aggressive
      Kampagne von Serra haben keine große Veränderung in der
      Wählergunst mit sich gebracht. Die Märkte reagieren kaum mehr
      auf die Umfragen. Die Blicke richten sich vielmehr schon auf die
      Zeit nach den Wahlen, und hier scheint Lula bereits gute
      Vorbereitungen zu treffen. Es wird über ein Schattenkabinett
      spekuliert, das direkt nach den Wahlen vorgestellt werden soll und
      in dem eine marktnahe Orientierung dominiert. Die Kritik an der
      Absetzung des Zentralbankgouverneurs Fraga wird etwas
      relativiert, nachdem nun erwartet wird, dass der mögliche
      Nachfolger auch von der Wall Street kommt. Im Gespräch ist Paulo
      Leme, Chef-Stratege von Goldman-Sachs. Lula hat sich zudem
      erneut für eine erweiterte Unabhängigkeit der Zentralbank
      ausgesprochen. Die Märkte haben auf die letzten Äußerungen
      Lulas positiv reagiert. Von Bedeutung werden die ersten
      Reaktionen der Regierung nach der fast sicheren Wahl Lulas sein.
      Sollte sich die Regierung kooperativ zeigen und sich die aktuellen
      Personalspekulationen bestätigen, ist von einer erneuten positiven
      Tendenz bei brasilianischen Eurobonds auszugehen.
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 10:57:30
      Beitrag Nr. 150 ()
      nicht nur die USA, auch Europa muss den Brasilien-Default verhindern. spanien hat zig Mrd investiert, mehr als alle anderen, spaniens grossbanken sind pleite wenn brasilien kaputtgeht.

      BRZ kann den default verhindern, mittels kombination aus billigen shculden-buybacks (BRZ hat ja zig Mrd an Reserven), IMF-Mitteln, rollover von "supranational debt", rollover von domestic debt.

      Das Risiko ist aber noch geringer und die Rendite noch groesser in URUGUAY (s. meinen thread fuer Gruende), 558541 fast 40% rendite
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 09:18:10
      Beitrag Nr. 151 ()
      (neu: 98 Prozent der Stimmen ausgezählt, Äußerungen Lulas)
      Sao Paulo, 28. Okt (Reuters) - Der Linkskandidat Luiz Inacio Lula da Silva hat am Sonntag die Präsidentenwahl in Brasilien eindeutig mit großem Vorsprung für sich entschieden.
      Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen entfielen nach Angaben der Wahlkommission auf den früheren Gewerkschaftsführer Lula 61 Prozent der Stimmen. Sein Konkurrent in der Stichwahl, Jose Serra, erhielt demnach 39 Prozent der Stimmen. Lula, der am Sonntag seinen 57. Geburtstag feierte, sagte im Beisein seiner Frau Marisa: "Dies ist der glücklichste Augenblick in meinem Leben." Die Hoffnung habe über die Furcht gesiegt, sagte Lula, der in Sao Paulo mit seinen Anhängern feierte.
      Partei-Präsident Jose Dirceu sagte, jeder, der für die Demokratie in Brasilien gekämpft habe, habe von diesem Moment geträumt. Der Gouverneur von Rio de Janeiro und Mitglied von Lulas Arbeiterpartei, Benedita da Silva, sagte: "Dies ist ein historischer Augenblick für alle Brasilianer. Lula ist ein Mann des Dialogs."
      Ein Mitarbeiter von Serra sagte zu Journalisten, Serra habe seine Wahlniederlage eingestanden und Lula telefonisch zu seinem Sieg gratuliert. Er habe ihm viel Glück für das Amt des Präsidenten zum Wohle des Landes gewünscht. Serra war der Kandidat der Regierung des scheidenden Präsidenten Fernando Henrique Cardoso. Der in den USA ausgebildete Volkswirt Serra hatte in der Regierung Cardoso als Gesundheitsminister gearbeitet.
      Lula ist für eine Koalition angetreten, der neben seiner Arbeiterpartei mehrere kleinere linke Parteien und die an der politischen Mitte orientierten Liberalen angehören. In Rio de Janeiro, Sao Paulo und Brasilia feierten viele Menschen überschwänglich den Sieg Lulas, der zuvor drei vergebliche Anläufe um das höchste Amt im Staat unternommen hatte.
      US-Präsidialamtssprecher Ari Fleischer sagte zu Journalisten, Präsident George W. Bush gratuliere dem Wahlsieger und er sehe einer produktiven Zusammenarbeit mit Brasilien entgegen.
      Die Stichwahl war nötig geworden, weil in der ersten Runde am 6. Oktober kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht hatte. In der ersten Runde hatte Lula 46 Prozent der Stimmen gewonnen, während Serra auf 23 Prozent kam. Zur Wahl aufgerufen waren 115 Millionen Brasilianer. Lula wird am 1. Januar kommenden Jahres seine vierjährige Amtszeit antreten.
      Die Finanzmärkte der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas schienen sich in der vergangenen Woche mit einem Sieg Lulas abgefunden zu haben. Die Landeswährung Real und die Aktienkurse zogen nach monatelanger Talfahrt teils kräftig an. Der Real liegt aber weiter knapp 40 Prozent unter seinem Niveau zu Jahresbeginn. Noch vor wenigen Wochen hatten viele Anleger befürchtet, dass Lula als neuer Präsident mit einer laxen Fiskalpolitik die Unterstützung des Internationalen Währungsfonds (IWF) verspielen könnte. Die Ängste vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch des mit 260 Milliarden Dollar verschuldeten Landes nach einem Wahlsieg des ehemaligen Gewerkschafts-Chefs hatten an den Märkten seit Jahresbeginn beträchtliche Kursverluste ausgelöst.
      Den Anstoß für die jüngste Kurserholung gaben beruhigende Äußerungen von Mitgliedern der Arbeiterpartei Lulas, die ihre Verpflichtung zu einer soliden Fiskal- und vernünftigen Wirtschaftspolitik betont hatten. Lula hat sich im Laufe des Wahlkampfes zudem in die Mitte bewegt. Er umwarb die Wirtschaft und konnte sogar einige der mächtigsten konservativen Politiker auf seine Seite ziehen. "All dies hat die Märkte beruhigt. Das Gespenst eines drohenden Zusammenbruchs, das die Kurse so lange belastet hat, scheint nun verschwunden", sagte Helio Ozaki, Analyst beim Brokerhaus Finambras in Sao Paulo. Die positive Stimmung werde sich wohl auch in dieser Woche fortsetzen.
      Lula selbst äußerte am Sonntag die Erwartung, dass sich die Finanzmärkte in den nächsten Tagen wieder beruhigen dürften. Jeder wisse, dass ein Kurs von vier Real für den Dollar nicht normal sei. Sein Wirtschaftsberater Guido Mantega sagte in Sao Paulo, der Zentralbankpräsident werde künftig eine größere Autonomie erhalten.
      Es wird erwartet, dass Lula in den nächsten beiden Tagen sein Übergangsteam benennt. Cardoso hat angeordnet, für einen reibungslosen Übergang der Amtsgeschäfte zu sorgen.
      brs


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      Monday, 28 October 2002 05:36:19
      RTRS [nL2824782]
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 16:19:36
      Beitrag Nr. 152 ()
      so langsam müssen wir einen neuen Thread eröffnen, dieser Titel passt nicht mehr :)
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 10:56:20
      Beitrag Nr. 153 ()
      Eine Delegation des IWF hat gestern einen offiziellen Besuch in
      Brasilien gestartet. Diese Delegation wird die Einhaltung der
      vereinbarten Ziel prüfen und über die Zahlung der Dezember-
      Tranche an Brasilien entscheiden. Wir halten die Auszahlung der
      Tranche in Höhe von 3 Mrd. USD-Dollar für sehr wahrscheinlich.
      Von großer Bedeutung werden die Äußerungen des gewählten
      Präsidenten Lula über die Erhöhung der Sparziele für das nächste
      Jahr sein. Kurz vor der Wahl hatte sich der Führer der
      Arbeiterpartei sogar für eine Erhöhung der Primärüberschussziele
      der Zentralregierung ausgesprochen. Dass er dies zwei Wochen
      nach den Wahlen nochmals bestätigt, scheint allerdings fraglich.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 20:10:09
      Beitrag Nr. 154 ()
      Langsam aber sicher steigen die Kurse wieder. Wie stark schätzt ihr die Erholung : weiter auf absoluten Junk-Bond Niveau oder niedrig zweistellige Renditen ?:confused:
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 12:54:48
      Beitrag Nr. 155 ()
      Ich habe die Hälfte meiner Position verkauft. War eine Super-Nachwahlrallye, jetzt will ich aber erstmal auf die Amtsübernahme durch Lula und die Bekanntgabe seines Kabinetts warten.

      Ich hab nur noch die BNDES (230637) als Langfristanlage und die CESP-Anleihe (611109) als reinen Zock. Wenn CESP einen Käufer findet, gibt`s 100% Rendite in 14 Monaten. Wenn nicht, ist mein worst case szenario ein Umtauschangebot in eine Real-Anleihe. Nichts für schwache Nerven und kleine Depots, aber spannender als Lotto :)
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 13:44:42
      Beitrag Nr. 156 ()
      SPIEGEL ONLINE - 09. Dezember 2002, 12:47
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,226327,00.html
      Brasilien

      Lulas Feldzug gegen den Hunger

      Von Matthias Matussek, Rio de Janeiro

      Im Sommer noch galt er als Schrecken der Wirtschaft, nun lobt ihn selbst der IWF: Luiz Inacio Lula da Silva, Brasiliens erster sozialistischer Staatspräsident, will Millionen Brasilianer mit einem Notprogramm von Armut und Hunger befreien - Kehrtwende in einem Land, das die Schattenseiten des Liberalismus bisher eher verdrängt hat.


      AP

      Armut in Brasilien: Kinder bei der Arbeit in der Barackensiedlung Brasilia Teimosa


      Rio de Janeiro - "Sehr beeindruckt" zeigte sich Horst Köhler, Chef des Weltwährungs-Fonds von einem Treffen mit Brasiliens Präsidenten. Als "Führer des 21. Jahrhunderts", rühmte ihn Köhler auf der anschließenden Pressekonferenz.

      Besonders Lulas Programm gegen den Hunger, "Zero Fome" genannt, hatte es Köhler angetan. "Wir stimmen darin überein, dass es für das wirtschaftliche Wachstum unerlässlich ist, nüchterne Haushaltspolitik und soziale Gleichheit miteinander zu vereinbaren."

      Dass Lulas Aktionsprogramm gegen den Hunger eine brennende Notwendigkeit ist, belegen neueste Zahlen des statistischen Bundesamtes IBGE (Instituto Brasileiro de Geografia e Estatistica). Danach lebt fast ein Drittel aller Brasilianer von einem Dollar oder weniger am Tag, also unter Bedingungen, die von der Uno als "extreme Armut" definiert sind. Von diesen 54 Millionen sind fünf Millionen Menschen ohne jegliches Einkommen. Die meisten der Elenden leben im unterentwickelten, kargen Nordosten, doch auch im reicheren, industrialisierten Südosten um die Metropolen Rio de Janeiro und Sao Paulo sind es immer noch 18 Prozent, die dringender Hilfe bedürfen.


      AP

      Luiz Inacio Lula Da Silva: Aktionsprogramm gegen den Hunger


      Mit seinem "Zero Fome"-Programm hat Lula das Land zu einem bedeutsamen und mittlerweile breit unterstützten Solidar-Akt aufgerufen. Ein Paradigmenwechsel: Nach den liberalen Marktreformen richtet sich das Augenmerk auf diejenigen, die in der vergangenen Dekade zurückgelassen wurden. Vor knapp einem Jahr noch war eine ähnliche Erhebung zum Elend in Brasilien durch Uno-Experten von brasilianischen Politikern und Medien als landesfeindliche Propaganda abgetan worden. Nun wird "Zero Fome" als Startschuss zu einer neuen politische Zeitrechnung auf dem Subkontinent kommentiert.

      Auch mit seiner Kabinettsliste will Lula Zeichen setzen. Ausgemacht ist etwa, dass Rio de Janeiros Übergangs-Gouverneurin Benedita da Silva, die in der Landeswahl unterlegen war, am Kabinettstisch sitzen wird - eine Mulattin, die in der Favela aufwuchs, und als Kind Armut und sexuelle Gewalt erlitt. Auch Marina Silva, die Tochter eines Gummizapfers aus dem Amazonas, Mitstreiterin des ermordeten Aktivisten Chioco Mendes, soll ein Ministeramt übernehmen.

      Gleichzeitig jedoch hat Lula klargemacht, dass er eine wirtschaftlich pragmatische Regierung bilden will. Mit seinem Vize, dem Unternehmer Jose Alencar, hatte er bereits im Wahlkampf die konservative Mitte für sich einnehmen können. Die Gewerkschaften hatte Lula kürzlich zur Disziplin aufgerufen.


      AP

      Ivete Caetano da Silva, 57, hat zehn Söhne und 20 Enkel - aber keine sanitären Einrichtungen, die in Brasilia Teimosa seit den fünfziger Jahren fehlen


      Wiederholt hat er versichert, dass er sich an die Vereinbarungen mit dem Internationalen Währungsfonds halten wird, die unter anderem einen Haushaltsüberschuss von 3,75 Prozent vorsehen. Landesfürsten wie Gouverneur Itama Franco aus Minas Gerais, die mehr ausgeben als sie einnehmen, wurde bereits bedeutet, dass sie nicht mit Hilfe aus Brasilia rechnen können - auch wenn sie, wie Franco, Lula im Wahlkampf unterstützt haben.

      Nun hat Lula einen Richtungs- und Machtkampf in der eigenen Partei beendet, der zwischen dem linken Chefstrategen Joseph Dirceu und dem wirtschaftsfreundlichen Antonio Palocci über die Demission des erfolgreichen Zentralbankchefs Antonio Fraga entbrannt war. Dass bisher noch kein Nachfolger für Fraga ernannt wurde, hat zu Nervosität auf den Märkten geführt.

      Mit dem weiteren Währungsverfall ist die Inflationsrate im letzten Monat auf drei Prozent geklettert. Mittlerweie hat die Inflation, aufs Jahr berechnet, die Zehn-Prozent-Marke durchstoßen - und wächst weiter. "Der Drache kehrt zurück", titelte das Magazin "Veja", in Anklang an die düsteren Zeiten der Hyperinflation, die vor acht Jahren die Ersparnisse des Mittelstandes vernichtet hatte und erst mit dem "Plano Real" und der neuen Landeswährung gestoppt werden konnte.


      AP

      Lula da Silva und Benedita da Silva: Armutskinder am Kabinettstisch


      Die Angst der Anleger wird erheblich durch Brokerfirmen wie JP Morgan geschürt, die Lula als verkappten linken Enteigner verdächtigen und kürzlich dazu rieten, brasilianische Staatsanleihen zu verkaufen - was den brasilianischen Real drei Tage lang hintereinander rutschen ließ. So erzeugen die Hysteriker der Finanzwelt mit ihrem Gerede erst jene Abwärtsspirale, die, als sich selbst erfüllende Prophezeiung, zur weiteren Kapitalvernichtung führt.

      Köhler verurteilte das Verhalten der US-Broker aufs Schärfste. "Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, in dieser Weise auf die Zukunft Brasiliens zu spekulieren", sagte er. Nachdem sich Lula in den vergangenen Tagen ausgiebig mit den südlichen Nachbarländern Argentinien, Chile und Uruguay abgestimmt hat, machte er sich nun auf nach Washington zu einem Antrittsbesuch bei Präsident George W. Bush. Selbstbewusst - als neuer Führer der amerikanischen Hemisphäre.

      © SPIEGEL ONLINE 2002
      :)
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 10:41:33
      Beitrag Nr. 157 ()
      Einen schönen Nebeneffekt haben etliche Brasilien-Bonds:

      Wenn die Abgeltungssteuer in der jetzt diskutierten Form kommt, kaufe ich jetzt noch Stückzinsen ein, die ich in diesem Jahr mit meinem persönlichen Steuersatz absetzen kann und im nächsten Jahr nur mit 25% versteuern muß. Macht z.B. bei 8% Stückzinsen und 50% Steuern 4% Kursvorteil.

      Und bei 25% Abgeltungssteuer und 20% fiktiver Quellensteuer gibt`s die Zinsen im nächsten Jahr fast brutto für netto.
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 10:54:16
      Beitrag Nr. 158 ()
      Die Dt. Bank hat die BNDES 230637 außerbörslich für 75,50 im Angebot, in Düsseldorf kann man so auch kaufen. Ich hab noch mal zugelangt, 24% Rendite für gut zwei Jahre sind gut und Lula`s Kabinett gibt Anlaß zum Optimismus.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 11:04:02
      Beitrag Nr. 159 ()
      Brasilien FLIIEEEEEGT :)

      Und mein CESP-Zock fliegt allen voran. Man muß auch mal Glück haben.

      Washington, 18. Dez (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) will Brasilien 3,1 Milliarden Dollar aus dem im September gewährten Kreditpaket in Höhe von insgesamt 30,7 Milliarden Dollar auszahlen.
      Die Zahlung sei nach einer positiven Beurteilung der Wirtschaftsreformen in dem lateinamerikanischen Land genehmigt worden, teilte der IWF am Mittwoch in Washington mit. Nach Auszahlung des letzten Teilbetrages sollen Brasilien im kommenden Jahr rund 24,6 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt werden, wenn weitere Beurteilungen zum Fortschritt der Reformen ebenfalls positiv ausfallen.
      Die Entscheidung zur Auszahlung des Teilbetrages war von Experten erwartet worden, weil Brasilien die vom IWF geforderten Punkte erfüllt hatte und einen deutlichen Haushaltsüberschuss vorweisen konnte. Brasilien muss nach der Vereinbarung für das Kreditpaket unter anderem einen Haushaltsüberschuss von 3,75 Prozent des Bruttoinlandsproduktes im nächsten Jahr erzielen, um die IWF-Gelder zu erhalten.
      Der größte Teil des Kredites mit insgesamt rund 24 Milliarden Dollar wird erst ausgezahlt, wenn die neue Regierung Brasiliens von Luiz Inacio Lula da Silva ihre Geschäfte im nächsten Jahr aufgenommen hat. Während der Kreditverhandlungen waren Befürchtungen über die künftige Wirtschaftspolitik der neuen Regierung aufgekommen. Sowohl der scheidende als auch der künftige Finanzminister wollen nach eigenen Angaben den Kredit komplett in Anspruch nehmen, wenn er zur Auszahlung bereit gestellt wird.
      evs/kes

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      Wednesday, 18 December 2002 21:56:07
      RTRS [nL18567586]
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 15:13:18
      Beitrag Nr. 160 ()
      Was ist denn nu los ?? 607749 von gut 66% auf nunmehr 60% innerhalb weniger Tage ?! Kann keine Meldung finden, weiß jemand mehr ?
      Gruß
      d.:confused:
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 14:26:00
      Beitrag Nr. 161 ()
      Als es nach oben ging hast Du Dich doch auch nicht gewundert :confused:

      Die Nachwahlrallye macht mal Pause, der Real hat die Hälfte seiner Gewinne seit Jahresbeginn wieder hergegeben, im Nachbarland herrscht das Chaos, der Ölpreis geht durch die Decke, Schorsch läuft Amok, aber sonst ist alles in Butter :D
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 22:23:01
      Beitrag Nr. 162 ()
      @noch-n-zocker
      Na ja ,gewundert hat mich das weniger da ja bald Zinstermin bei dieser Anleihe ist.

      Scheiß Weltpolitik,es reicht langsam mit der Verunsicherung...
      Beste Grüße
      d.:cool:


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      Brasilien-Anleihen-wie tief denn noch ?