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    Konsum nach den Anschlägen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.10.01 14:45:05 von
    neuester Beitrag 22.10.01 14:50:23 von
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      schrieb am 22.10.01 14:45:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      FOKUS 1 - HDE - Konsumenten halten sich nach Anschlägen zurück

      Berlin, 22. Okt (Reuters) - Die Verbraucher in Deutschland reagieren nach Angaben des Einzelhandelsverbande HDE inzwischen mit deutlicher Kaufzurückhaltung auf die Anschläge in den USA und die US-Angriffe auf Ziele in Afghanistan. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) erklärte am Montag in Berlin, es seien zweistellige Umsatzeinbußen im Oktober und Einbrüche beim Weihnachtsgeschäft zu befürchten. Deutschland stehe am Rande einer Rezession, der Einzelhandel rechne mit einem realen Umsatzrückgang in diesem Jahr und einer Verschlechterung für 2002. Das Finanzministerium sprach von einem Dämpfer für einige Branchen durch die Anschläge bei einer ohnehin verhaltenen Entwicklung im dritten Quartal 2001. Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) warnte erneut vor Konjunkturpessimismus.

      HDE-Präsident Hermann Franzen bezeichnete die aktuelle Wirtschaftslage als äußerst kritisch. Der Einzelhandel habe kurz nach den Anschlägen zunächst keine Verhaltensänderungen bei den Konsumenten festgestellt, spüre den Stimmungseinbruch aber nun. "Der Oktober sieht so aus, dass wir sogar ein zweistelliges Umsatzminus haben könnten", sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel. Es werde mehr gespart und weniger konsumiert.

      Der Verband hatte Anfang des Jahres noch ein Umsatzwachstum von zwei Prozent für dieses Jahr erwartet, rechnet inzwischen aber mit einem preisbereinigten Rückgang von bestenfalls 0,5 Prozent. Das werde vermutlich rund 20.000 Stellen kosten. Im nächsten Jahr dürfte das Minus auf 1,5 Prozent steigen.

      Das Bundesfinanzministeriums schrieb in seinem jüngsten Monatsbericht, noch seien die Folgen der Anschläge nicht genau abschätzbar. Einige Branchen aber, wie Luftfahrt und Tourismus, hätten zusätzliche Dämpfer erhalten bei einer insgesamt bereits verhaltenen Wirtschaftsentwicklung. Für den privaten Konsum signalisierten die Stimmungsindikatoren keine Steigerung der Konsumfreude. Bei Warenexporten werde sich vermutlich der im ersten Halbjahr sichtbare Trend saisonbereinigt deutlicher Zuwächse nicht mehr fortsetzen. Auch die jüngsten Daten zur Industrie- und zur Arbeitsmarktentwicklung zeigten wenig positive Impulse. Am Bau habe sich die Stimmung weiter eingetrübt, die Inflationsentwicklung habe sich aber beruhigt.

      Die Deutsche Bundesbank sprach in ihrem Monatsbericht von einem voraussichtlich weiteren Absinken der Beschäftigtenzahlen in Deutschland. Während die geschäftlichen Aktivitäten in der Industrie sich im August etwas günstiger dargestellt hätten als zuvor, sei die Lage am Bau weiter schwach. Die Bundesbank warnte davor, von den geforderten Stabilitätskriterien für Beitrittsländer zur Europäischen Union (EU) abzurücken.

      Wirtschaftsminister Müller äußerte in einem Interview der "Berliner Zeitung" die Sorge, dass sich Konjunkturpessimismus zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung entwickeln könnte. Es gebe auch positive Daten aus einzelnen Wirtschaftsbereichen, die für 2002 eine gute Grundlage bilden könnten. Zugleich wandte sich Müller wie bereits Bundesfinanzminister Hans Eichel und Bundeskanzler Gerhard Schröder (beide SPD) gegen vorgezogene Steuersenkungen und Konjunkturprogramme.

      HDE-Präsident Franzen dagegen forderte, die Regierung müsse die geplante Tabak- und Versicherungssteueranhebung sowie die Ökosteuer-Erhöhung Anfang 2002 streichen und die Konjunktur mit vorgezogenen Steuerentlastungen ankurbeln. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) verwies auf entsprechende Forderungen von Sachverständigen und Wirtschaftsforschern und sprach sich ebenfalls dafür aus, die für 2003 und 2005 geplanten Steuersenkungen schon jetzt vorzunehmen. Nur so könne eine Rezession vermieden werden. Das Finanzministerium wies die Forderungen zurück.

      Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hatte vor wenigen Tagen die bisherige Wachstumsprognose für 2001 auf rund 0,75 Prozent von zuvor zwei Prozent und auf ein bis 1,5 Prozent nach zuvor rund 2,25 Prozent für 2002 zurückgenommen. Die sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute wollen am Dienstag ihr Gutachten vorlegen.

      hel/kad
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 14:50:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      Umsatzrückgang im Weihnachtsgeschäft?
      Liegt wohl daran, dass kaum noch Firmen weihnachtsgeld zahlen.
      Und die jammern dann über Absatzrückgänge.


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