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    MEDION nie mehr, überwacht Mitarbeiter - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.04.08 16:57:51 von
    neuester Beitrag 23.04.08 12:16:32 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 21.04.08 16:57:51
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aldi-Zulieferer feuert renitente Mitarbeiter
      Von Susanne Amann

      Wer nicht mitmacht, fliegt raus. In einem Call-Center in Essen wehrten sich Mitarbeiter gegen die geplante Überwachung am Arbeitsplatz - und wurden entlassen. Schuld an der Kontroll-Offensive soll der Auftraggeber sein: der Discounter Aldi.

      Hamburg - Der Termin war wichtig, das Management hatte sich angestrengt: Mit zwei Bussen wurden die rund 150 Mitarbeiter in den Steeler Stadtgarten in Essen kutschiert. In dem gehobenen Restaurant war ein Nebenraum reserviert. Betriebsrat, Personalleiterin und selbst ein Vorstandsmitglied kamen. Die Geschäftsführung wollte ihren Mitarbeitern eine Änderung verkünden, die sie für absoluten "Branchenstandard" hält.


      DDP
      Telefon-Headset und Computer: Aldi soll Überwachung eingefordert haben
      Es war keine angenehme Nachricht: Die Angestellten des Call-Centers AMS werden künftig beim Arbeiten überwacht. Gespräche sollen mitgehört oder mitgeschnitten werden, E-Mail-, Brief- und Faxverkehr wird mitverfolgt.

      Die Einführung der sogenannten Qualitätsmaßnahmen diene dem "Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und wesentlicher Kundenbeziehungen", heißt es in der Zusatzvereinbarung, die alle Mitarbeiter unterschreiben sollten und die SPIEGEL ONLINE vorliegt. Das Ganze sei für die "Erhaltung bzw. Schaffung zukunftssicherer Arbeitsplätze unabdingbar". AMS ist eine 100-prozentige Tochter des Elektronikkonzerns und Aldi-Zulieferers Medion.

      Das Pikante daran: Angeblich sollen die Maßnahmen auf Druck des Großkunden und für rüden Umgang mit Zulieferern bekannten Discounters Aldi eingeführt worden sein. So begründeten jedenfalls die Vertreter der Geschäftsführung die unpopuläre Maßnahme, die bei den Mitarbeitern auf wenig Gegenliebe stieß. "Bei der Infoveranstaltung hieß es: 'Wir müssen das machen, weil Aldi das will'", erzählt Mitarbeiter Jochen Schuhmann (Name geändert). Auf Nachfrage, wie dieser Wunsch konkret formuliert worden sei, habe es vom Betriebsrat nur geheißen: "Ihr müsst uns schon glauben, dass der Druck da ist."

      "Initiative ging nicht von unseren Handelspartnern aus"

      Aldi selbst äußert sich auch auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE nicht zu den Vorwürfen. Bei Medion selbst will man sich heute nicht mehr so konkret an das erinnern, was man seinen Angestellten damals erzählte: "Die Initiative ging nicht von unseren Handelspartnern aus", sagt Personalchefin Kira Max. Klar sei aber auch, dass man diese Qualitätssicherungsmaßnahmen "im Sinne eines für den Endverbraucher guten Services mache".


      FORUM

      Spionage am Arbeitsplatz - wie weit dürfen Chefs gehen?
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      828 Beiträge
      Neuester: Heute 13:57 Uhr
      von William Wallace
      Die eigenen Angestellten scheinen bei dieser Rechnung keine Rolle zu spielen. Auf jeden Fall die nicht, die keine Lust auf die Überwachung am Arbeitsplatz haben. "Es gab knapp 20 Mitarbeiter, die nicht unterschrieben haben - und die haben jetzt die Kündigung bekommen", erzählt Mitarbeiter Peter Schneider (Name geändert). Per Bote ließ AMS die "Änderungskündigung" überbringen - der Vertrag mit den renitenten Arbeitnehmern wurde "fristgerecht zum 31.05.2008" aufgehoben. Man biete gleichzeitig an, das Arbeitsverhältnis "ergänzt um die nachfolgenden Regelungen" fortzusetzen.

      Gemeint sind "Qualitätsmaßnahmen" wie "Call-Monitoring, d.h. Mithören und/oder Mitschneiden eines Gesprächs durch einen Mitarbeiter des internen QM-Teams oder durch einen externen Dienstleister", heißt es in der Zusatzvereinbarung. Gleiches gilt für den Schriftverkehr, per "Letter-Monitoring, d.h. das Mitverfolgen oder die inhaltliche Überprüfung eines über E-Mail, Brief, Fax etc. schriftlich geführten Kundenkontakts" soll die Arbeit der Mitarbeiter überwacht werden.

      "Andere Call-Center machen das seit Jahren, wir ziehen jetzt hinterher, um uns mit anderen messen zu können", sagt Personalchefin Max.

      "Wer einen guten Job macht, hat nichts zu befürchten"

      Sie hat nicht ganz unrecht: "Natürlich gibt es in vielen Call-Centern Qualifizierungsmaßnahmen", sagt Vera Winnemund von der Gewerkschaft Ver.di. Dazu gehörten etwa Schulungen, wie man sich am Telefon verhält, oder inhaltliche Weiterbildung, zum Beispiel zum Produkt, das verkauft wird. "In dem Moment, in dem die Mitarbeiter die Überwachung akzeptieren und nicht dagegen vorgehen, sind uns als Gewerkschaften die Hände gebunden", sagt Winnemund. Es komme allerdings sehr genau darauf an, ob es eine Betriebsvereinbarung gebe, die regelt, was mit den Ergebnissen der Überwachung passiert: "Haben sie personelle Konsequenzen? Werden sie für Abmahnungen oder sogar Kündigungen genutzt? All das sind Fragen, die geklärt sein müssen."

      Genau vor solch unliebsamen Maßnahmen haben die Mitarbeiter aber Angst: "Bei der Vorstellung der Maßnahmen wurde sehr klar gesagt, dass es zu Abmahnungen führen könnte, wenn beispielsweise herauskommt, dass jemand mehrmals hintereinander die falsche Begrüßungsformel benutzt", sagt Mitarbeiter Peter Schneider. Das streitet auch Medion nicht ab: "Sollten wiederholt (3x) gleichartige Beanstandungen im Kundenverhalten von Mitarbeitern festgestellt werden, hat die Personalabteilung das Recht, arbeitsrechtliche Maßnahmen zu veranlassen", sagt Personal-Chefin Max. "Wer einen guten Job macht, hat nichts zu befürchten."

      Darauf wollen sich die betroffenen Mitarbeiter allerdings nicht verlassen. Sie haben Ver.di die Vollmacht erteilt, auf Wiedereinstellung zu klagen - die Arbeitsrechtler der Gewerkschaft sehen durchaus gute Chancen, dass Medion die Kündigungen zurücknehmen muss. "Das ist ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, der von den Richtern hoffentlich nicht gebilligt wird", sagt Ver.di-Expertin Winnemund. Dass das Unternehmen sich auf eine gütliche Regelung einlässt, glaubt sie aber nicht: "Wenn Medion die Kündigungen hätte zurückziehen wollen, hätten sie das schon lange gemacht."


      MEHR ÜBER...
      Callcenter Mitarbeiterüberwachung Medion Aldi zu SPIEGEL WISSEN Die Medion AG sucht inzwischen neue Mitarbeiter - sie sollen ausgerechnet im "Qualitätsteam" arbeiten und für die Überwachung mit zuständig sein. Zu ihrem Aufgabenbereich gehören laut Stellenausschreibung "Koordination und Durchführung von Qualitätsmaßnahmen, Call-Monitoring, Erstellung und Verwaltung von qualitätsrelevanten Daten sowie Feedbackrunden". Einer der gekündigten Mitarbeiter hat sich darauf beworben, wurde aber abgelehnt.

      Begründung: Interne Bewerbungen wolle man nicht.
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 17:13:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bei einer Bruchteilsproduktivität von Indern oder Tschechen ist das mehr als in Ordnung.

      Völlig klar ist natürlich die Gutmenschenaufregerei der Spiegeldeppen.
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 18:34:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.934.196 von Friseuse am 21.04.08 17:13:19die firmen machen nur nach, was der staat vormacht.

      handyüberwachung, kontenüberwachung, bka gesetze .... big brother is watching you ..... ablenkung von den tatsächlichen böse(politik)wichten!

      http://www.schäuble-muss-weg.de/
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 18:58:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Moralisch verwerflich, aber rechtlich und unternehmerisch ok.
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 19:10:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.934.966 von myshaddow am 21.04.08 18:34:38
      der ist weder moralisch, noch rechtlich ok :laugh:

      http://www.schaeuble-wegtreten.de/

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      Avatar
      schrieb am 21.04.08 19:19:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.934.196 von Friseuse am 21.04.08 17:13:19Aha, CallCenter für Aldi, Medion...

      Wußte gar nicht das Inder und Tschechen der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig sind. Das die beiden Völker produktiver sind bezweifle ich auch stark. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 19:19:35
      Beitrag Nr. 7 ()
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 21:55:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.935.337 von DScully am 21.04.08 19:19:02Du wirst dich wundern, wessen Inder und Tschechen alles mächtig sind :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.04.08 12:16:32
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.935.337 von DScully am 21.04.08 19:19:02Alle Welt und insbesondere die Spiegelgutmenschen wollen günstige Produkte. Dies bedingt Kosteneffizienz unabdingbar und entsprechend muß es Kontroll- und Lenkungsmechanismen geben.

      Wirtschaftliche Zusammenhänge sind eindeutig, das Gemäkel um ihre Umsetzung ist verlogene Kurzdenkerei.

      Auch die Spiegelgutmenschen bezahlen einer Telefonguste nicht den Telefonsex mit ihrem Lover, nicht die Maniküre am Arbeitsplatz und den Urlaubstalk auch nicht.

      Also ;)


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