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    Analysten-Ratings - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.04.00 18:50:13 von
    neuester Beitrag 21.04.00 19:27:40 von
    Beiträge: 2
    ID: 123.022
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      schrieb am 21.04.00 18:50:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mal ne doofe Frage von einem relativen Fresh-Man:
      Bei der Beurteilung von Papieren verstehe ich die Systematik anscheinend noch
      nicht so ganz.
      In welcher Abstufung folgen Outperformer, Marketperformer etc. aufeinander
      (welche anderen, englischen, Abstufungen gibt´s noch?). Wie verhalten sich diese
      Prädikate zu z.B. buy, strong buy etc.? Was genau ist mit Akkumulieren gemeint?
      Vielen Dank im voraus!
      Avatar
      schrieb am 21.04.00 19:27:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bank-Sprache

      Ist eine Aktie überdurchschnittlich, so glauben Anleger, sie sollten die Aktie kaufen. "Das stimmt nicht ganz", sagt Friedrich Schellmoser von der HypoVereinsbank. Seine Bank vergibt drei Noten: überdurchschnittlich, neutral und unterdurchschnittlich. Die Bewertung bezieht sich immer auf den Index, in dem sich die Aktie befindet. EM.TV wird am Neuer-Markt-Index, Telekom am Deutschen Aktienindex Dax gemessen. "Wenn wir allerdings erwarten, dass der Index um 20 Prozent fällt, die Aktie jedoch nur um 10 Prozent", erklärt der Analyst, "dann bezeichnen wir die Aktie immer noch als überdurchschnittlich." Nur kaufen sollte sie dann keiner.

      "In der Regel gibt es fünf Stufen", erklärt Volker Braun, Analyst der Value Research, die Banken mit Analysen versorgt. Strong buy (unbedingt kaufen) vergeben die Spezialisten an Aktien, von denen sie eine Kursteigerung von mehr als 20 Prozent erwarten. Sind noch 10 Prozent möglich, lautet die Empfehlung buy (kaufen). "Zwischen 5 und 10 Prozent Kurspotential geben wir der Aktie ein halten", sagt Braun, "denn Anleger möchten ja mindestens die festverzinslichen Papiere schlagen." Alles unter 5 Prozent heißt sell (verkaufen), ab minus 10 Prozent strong sell (unbedingt verkaufen). Normalerweise gelten diese Empfehlungen für zwölf Monate, vereinzelt aber auch schon mal nur sechs Monate. So hält es beispielsweise die WestLB, deren Analysten mit drei Bewertungskriterien auskommen.

      Die Spezialisten der Landesbank unterscheiden zwischen Einschätzungen, die die Aktie im Vergleich zu einem Index oder zu einer Branche sehen, und Anlageempfehlungen, die das Unternehmen im Verhältnis zu einem internen Protfolio setzt. Im ersten Fall heißt es Outperformer, wenn der Kurs mehr als 10 Prozent besser sein sollte als der Index. Oder Underperformer, falls er mehr als 10 Prozent schlechter abschneiden wird als der Markt. Alle Einschätzungen dazwischen nennen die Spezialisten der WestLB Marketperformer. Die Anlageempfehlungen teilen die Analysten genauso ein. Nur heißen sie übergewichten, neutral und untergewichten.

      Vier Begriffe verwendet die DG-Bank. Empfehlen sie Anlegern, eine Aktie zu kaufen, dann stehen die Chancen gut, dass der Kurs der Aktie mehr als 15 Prozent gewinnt. Liegt das Kurspotential der Aktie zwischen 0 und 15 Prozent, sprechen die Analysten der DG-Bank von akkumulieren. Erwarten sie, dass sich ein Verlust zwischen 0 und 15 Prozent einstellt, sollten Anleger den Titel reduzieren. Und falls es schlimmer wird, sagen sie verkaufen.

      Die Deutsche Bank benutzt ebenfalls vier Begriffe, um das Spektrum zwischen Kauf und Verkauf abzudecken. Die Spezialisten orientieren sich am lokalen Index, das heißt für die Telekom-Aktie, dass sie mit dem Dax und nicht mit dem Europäischen Aktienindex Euro-Stoxx-50 verglichen wird. Glauben die Spezialisten, der Titel verliert mehr als 10 Prozent zum Vergleichs-Index, underperformed die Aktie. Marketperform bedeutet, die Kursentwicklung liegt zwischen minus und plus 10 Prozent. Besser als 10 Prozent zum Index heißt buy. Sind die Analysten von einer Aktie überzeugt, können aber nicht sagen, ob 20 oder 40 Prozent möglich sind, sprechen sie von strong buy.

      Konkurrent Dresdner Kleinwort Benson hat fünf Empfehlungen. Erstens verkaufen, wenn die Aktie zum Vergleichsindex mehr als 10 Prozent verliert. Zweitens reduzieren, wenn der Verlust zwischen 0 und 10 Prozent liegt. Drittens halten, wenn sich der Titel ähnlich wie der Index verhält. Viertens aufstocken, wenn die Chance besteht, zwischen 0 und 10 Prozent besser zu sein als der Index. Und fünftens kaufen, wenn die Analysten erwarten, dass der Kurs den Index um mehr als 10 Prozent schlägt.

      Volker Braun von der Value Research gibt noch einen Tip: Anleger müssen auch zwischen den Zeilen lesen. Eine Aktie, die von buy auf halten zurückgestuft wird, kann der Anleger eigentlich verkaufen. Entweder hat sie ihr Kursziel erreicht, oder sie ist schlechter als erwartet.


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