checkAd

    Rentenversicherung - Was kann man dagegen tun? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.09.00 14:13:45 von
    neuester Beitrag 20.11.00 22:52:05 von
    Beiträge: 21
    ID: 240.033
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 2.061
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 12.09.00 14:13:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo an alle abgezockten Rentenversicherungszahler!

      Jedesmal, wenn ich meine Gehaltsabrechnung sehe, könnte ich vor Wut und mit Schaum vorm Mund an die Decke gehen.
      Ich finde es traurig, wie vor allem junge Arbeitnehmer hier abgezockt werden, frei nach dem Motto schön zahlen und nichts mehr davon wiedersehen.

      Ich denke, den meisten von Euch gehts auch so...... .

      Klar, als Angestellter hat man keine Chance, dieser Gängelei zu entkommen.

      Trotzdem möchte ich nicht tatenlos zusehen, wie mir das Geld aus der Tasche gezogen wird.

      Kennt jemand Interessenverbände, die hiergegen auf politischer Ebene vorgehen ?

      Versteht mich nicht falsch, ich halte es troztdem für wichtig, daß eine Altersvorsorge zwanghaft vom Staat vorgeschrieben wird, aber dann bitteschön zu 100% privat, meinetwegen aufm Sparbuch, welches immer noch rentabler ist, als das jetzige heruntergewirtschaftete Rentensystem !

      Wer hat Ideen, dagegen anzugehen ?

      Es kann doch nicht sein, daß vor allem die jüngeren für die Fehler der Politik bluten müssen.
      Man muß sich nur mal vorstellen, das die Rentenkassen vor 30 Jahren prall gefüllt waren, bis einige "Spitzen"politiker auf die Idee kamen, sog. versicherungsfremde Leistungen auszuzahlen.
      Noch heute erfolgen Reparationsleistungen wegen dem 2. Weltkrieg aus der Rentenversicherung an Rußland.....
      Avatar
      schrieb am 12.09.00 14:36:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo
      Wenn Du weitere Infos haben möchtest sende mir eine Mail.
      Silvester12@gmx.de
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 12:57:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo ihr Beiden,
      ich überlege auch ständig, wie sich diese (systembedingte) Endloszwangssversicherung zumindest veschlanken lässt u. wie die heutigen Beitragszahler entlastet werden könnten. Habe da auch eine Idee, die ich noch durchrechnen muss. Ihr könnt mir gern dabei helfen: mich würde interessieren, wieviel eine Person mit 65 heute und sofort bei einer Versicherung einzahlen muss, um -sagen wir bis zum 85ten- eine monatliche Rente von ab sofort DM 2100,- zu erhalten, die jährlich um 1% dynamisiert wird. Wenn ich das weiss, rechne ich weiter u. verrate Euch, mit welchem Trick 17 ich spekuliere ...
      Gruss Markus
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 14:40:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Leute,
      mir ist da kürzlich ein Geistesblitz gekommen,wie man das System mit Trick 17 verschlanken kann. Muss die Sache aber noch durchrechnen und folgendes in Erfahrung bringen:
      private Rentenversicherung, Eintrittsalter 65, Laufzeit 20 Jahre, monatl. Rente 2100,- DM, Dynamisierung 1% jährlich. Wieviel muss heute dafür als Einmalzahlung aufgewendet werden? Könnte mir jemand sowas ausrechnen ? Dann verrate ich Euch, ob mein Plan aufgeht u. wie es weitergeht...
      Gruss Markus
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 14:58:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      sorry, da ist was doppelt gelaufen, aber mein erstes posting war erstmal nicht zu sehen, da hab ichs dann einfach nochmal eingetippt
      Markus

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1975EUR +3,95 %
      InnoCan Pharma: Erwächst aus der LPT-Therapie ein Multi-Milliardenwert?mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 15:12:46
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich würde auch sofort auststeigen wenn ich´s könnte. Das ist nur Abzocke. Wir zahlen, zahlen und zahlen und die Politiker verpulvern das Geld wie wild.
      Es ist doch wohl klar, das das System nicht funktionieren kann wenn dausende von Leute Rente bekommen die noch nie etwas eingezahlt haben. Und es werden ja nicht weniger sondern immer mehr, und ich persönlich habe keine Lust das diese Leute alle auf meine Kosten leben.
      Wir können froh sein wenn wir in 40-50 Jahren überhaupt noch ein paar Pfennig rausbekommen. Aber wir sollen unserer bischen Geld auch noch zur privaten Rentenversorgung ausgeben, wir zahlen also doppelt. Aber das ist ja normal für Deutschland, hier bezahlt man ja eh fast alles doppelt und dreifach.

      EIN ABZOCKERSTAAT

      Eytsch :(:(
      Avatar
      schrieb am 05.10.00 01:55:35
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo frangen, hier die gewünschten Daten:

      Eintrittsalter 65 Jahre, Lebenslange Rente (Garantie 17 Jahre, sorry, mehr habe ich nicht gefunden, ist ja auch nur für die Erben wichtig, ich hoffe Du lebst länger ;) ), 2.100,- DM Monatsrente, 1% Steigerung p.a. Soforteinzahlung 315.019,- DM.
      Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen

      Gruß

      Winnie Pooh
      Avatar
      schrieb am 05.10.00 12:07:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ winnie pooh & die anderen
      ja, besten Dank. Wenn die Zahlen stimmen, dann geht meine Rechnung auf u. ich werde dann mal Riester, Eichel & Co. ne nette Mail schicken. Und nun aufgepasst: Meine Beispielzahlen entsprechen in etwa einem männl. Neurentner (65) mit Standardrente (2100 DM, 1% mehr jeden Juli eines Jahres) u. durchschnittl. Lebenserwartung. 17 Jahre Rente (bis 82) reichen also statistisch gesehen. Anstatt ihm brav jeden Monat die 2100 Märker zu überweisen, kann man doch folgendes machen: der Rentenvers. träger zahlt ihm einmalig DM 315019,-DM mit der Empfehlung (oder Verpflichtung), das Geld zur xyz-Versicherung zu bringen, die ihm ja dann auch monatl. 2100 DM zahlt. Der Neurentner steht sich also nicht schlechter. Und nun der Clou des Ganzen: Die 315019,-DM werden finanziert durch einen Zerobond mit z.b. 30 - 35Jahren Laufzeit u. 6,5 % Emissionsrendite. Dieser wird bevorzugt u. mit Steuervorteil den heutigen Beitragszahlern (die ja privat vorsorgen sollen!) angeboten. Und siehe da: 1. die Rentenkasse spart jeden Monat 2100,-DM, und das 30-35 Jahre lang! Mit der Ersparnis wird dann der Zerobond bei Fälligkeit getilgt. Da dann auch die ungünstige Alterspyramide ihren Zenit überschritten haben könnte, kann heute schon mit der restl. Ersparnis der Beitragssatz gesenkt werden. 2. die Versicherungswirtschaft macht ein Bombengeschäft u. die Einnahmen aus der Versicherungssteuer steigen auch noch erheblich 3. bei vorzeitigem Verkauf des steuerbegünstigten Zerobond (das Ding soll ruhig an der Börse handelbar sein...) kassiert Eichel Kapitalertragsteuer auf die Emissionsrendite 4. der heutige Beitragszahler ist mit 6,5% Rendite besser bedient als mit der gesetzl. RV. Und alle sind zufrieden, oder mach ich irgendwo einen Denkfehler ?? Wenn schon die Politik Probleme in die Zukunft verlagert ("nach mir die Sintflut"), dann lieber nach diesem Modell, als wie bisher... Gruss an alle
      Markus
      Avatar
      schrieb am 05.10.00 12:44:22
      Beitrag Nr. 9 ()
      Sag mal Bescheid was die Mail ergeben hat. Wenn du die Antwort hier ins Board stellst wäre das echt super.

      Eytsch ;);)

      Vielleicht ändert sich ja doch noch mal etwas
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 07:57:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Über das Thema ärgere ich mich auch.

      Natürlich muß eine Rentenversicherung sein. Aber was mich dann erzürnt sind die vielen Zweckentfremdungen der Rentenversicherung. Da kriegen jede Menge Leute Renten gezahlt, die nie im Leben etwas rein gezahlt haben.
      Das dürfte es so nciht geben.
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 22:17:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      Re: frangen

      Und alle sind zufrieden, oder mach ich irgendwo einen Denkfehler ??

      Ich glaube Du machst einige riesige Denkfehler.

      Zero-Bond bedeutet nicht, Null Zinsen. Um 315000 Mark durch einen Zero-Bond zu finanzieren, braucht man einen Nennwert von 315000*(1+i)^30. Sagen wir der Zerobond wird mit 6% verzinst, dann betraegt die Rueckzahlungssumme in 30 Jahren ca. 1.8 Millionen Mark, und das pro Rentner.
      Jedes Jahr gehen ca. 1-1.5 Millionen Leute in Rente (einigen wir uns auf die Mitte: 1.25 Millionen), d.h. pro Rentner-Jahrgang werden in 30 Jahren 2.25 Billionen Mark Schulden faellig. Das sind bei 3% Inflation nach heutiger Kaufkraft zwar "nur" knapp 930 Mrd. DM, aber immernoch genug, um den Staatshaushalt zu sprengen. Wohlgemerkt, das ist die Summe, die jedes Jahr zurueckgezahlt werden muss.

      Allgemein kann man sagen, dass ein solches System nie die Probleme unserer Rentenkasse loesen kann. Es gibt auch immernoch Leute, die denken, dass man ein Perpetuum Mobile konstruiren kann, obwohl die Grundsaetze der Mechanik ganz klar zeigen, dass es unmoeglich ist. Genauso ist es mit der Rentenkasse auch: Die Generation der Rentner heute hat einen Riesen-Reibach mit der Rente gemacht und hoehere Renditen als vergleichbare sichere Anlagen erwirtschaftet. Der Preis ist, dass zukuenftige Generationen eine viel schlechtere Rendite mit ihren Rentenbeitraegen erwirtschaften muessen . Jedes Rentensystem, das auch zukuenftigen Generationen Marktrenditen von 6.5% garantieren will, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt: Das waere wie ein riesigen Pyramiden-System. Irgendwann kommt der grosse Knall und das System ist pleite. In Deinem Fall im Jahre 2030.
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 13:23:58
      Beitrag Nr. 12 ()
      @helmut_kohl:
      bis 2030 hat die Rentenkasse dann aber nur Beitragseinnahmen, u. keine Ausgaben..

      Aber rechne doch mal eine andere,einfachere Variante nach: anstatt des Zerobonds nehmen wir mal eine Anleihe mit 6,5 % Zins u. 1% anfänglicher Tilgung (Laufzeit somit ca 33 Jahre). Der Anleihenkäufer erhält somit für 315000 DM jeden Monat DM 1968,75 ((315000x(6,5+1)/100/12)), wohlgemerkt ohne Dynamisierung (wie bei der gesetzl. Rente..). Die (jährlich steigende) Differenz zu DM 2100,- verbleibt somit in der Rentenkasse.Bei niedrigem Kapitalmarktzins wird die Sache für den Staat natürlich noch günstiger. Dies ist doch dann KEIN perpetuum mobile, sondern lediglich eine simple Ausnutzung der Renditedifferenzen zwischen a)gesetzl. b). privater Rentenversicherung u. c) aktuellem Kapitalmarktzins !

      Gruss Markus
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 22:38:47
      Beitrag Nr. 13 ()
      Re: frangen


      Aber rechne doch mal eine andere,einfachere Variante nach: anstatt des Zerobonds nehmen wir mal eine Anleihe mit 6,5 % Zins u. 1% anfänglicher Tilgung (Laufzeit somit ca 33
      Jahre). Der Anleihenkäufer erhält somit für 315000 DM jeden Monat DM 1968,75 ((315000x(6,5+1)/100/12)), wohlgemerkt ohne Dynamisierung (wie bei der gesetzl. Rente..). Die
      (jährlich steigende) Differenz zu DM 2100,- verbleibt somit in der Rentenkasse.Bei niedrigem Kapitalmarktzins wird die Sache für den Staat natürlich noch günstiger. Dies ist doch
      dann KEIN perpetuum mobile, sondern lediglich eine simple Ausnutzung der Renditedifferenzen zwischen a)gesetzl. b). privater Rentenversicherung u. c) aktuellem
      Kapitalmarktzins !


      Jetzt verstehe ich Deinen Plan. Ich muss zugeben, die ganze Sache sieht jetzt noch katastrophaler aus, als ich zunaechst angenommen hatte. Der grosse Denkfehler ist der folgende. Angenommen jemand geht mit 65 in Rente. Die mittlere Lebenserwartung sind dann noch ca. 15 Jahre. Die gesetzl. Rente zahlt dann nur 15 Jahre die 2100 DM, danach enden die Zahlungen oder es werden vielleicht im Schnitt noch 5 weitere Jahre Hinterbliebenen-Rente gezahlt (aber auch nur 60%). Danach hat die Rentenkasse keine weiteren Verpflichtungen mehr.

      ABER: Deine Anleihe muss danach noch brav fuer weitere 13 Jahre weiter abbezahlt werden. Der Rentekasse und dem Staatshaushalt droht dann der Kollaps.

      Das folgende Beispiel habe ich mal durchgerechnet:

      2100 Mark Rente, jaehrlich um 1% steigend (also die gleiche Steigerung wie Deine Versicherung)
      Ein Rentner lebt noch 15 Jahre, danach werden noch mal fuer 5 Jahre Hinterbliebenenrente an seine Frau gezahlt.

      Die Anleihe wird zu 1968.75 monatlich zureckgezahlt. Damit hat die Rentenkasse im ersten Monat eine Ersparnis von 131.25 DM, danach sogar steigend. Diese Ersparnisse werden dazu benutzt, die Schulden der BR Deutschland zurueckzuzahlen, welche mit 6.5% verzinst werden.

      Nach 15 Jahren: Die Ersparnisse haben dafuer gesorgt die Bundesschulden um ueber 80000 Mark zu reduzieren. Grossartig! Ab jetzt waere nur noch1500 Mark Hinterbliebenen-Rente zu zahlen, weil unser Rentner gestorben ist. Leider interessiert das die Eigner der Anleihe nicht. Die wollen ihre 1968 Mark sehen. Also wird die Differenz wieder durch Schuldenmachen finanziert.
      Nach 5 weiteren Jahren stirbt auch die Witwe. Die gesetzl. Rente haette jetzt keine weiteren Verpflichtungen mehr. Aber wir muessen noch unsere Anleihe bedienen.

      Es sind im Jahr 2020 noch 186000 Mark Restschuld da. Davon koennen wir noch 76000 Mark abziehen, um die die Schulden getilgt wurden.

      Macht immernoch 110000 DM Verlust pro Rentner im Jahre 2020.
      Avatar
      schrieb am 12.10.00 01:44:13
      Beitrag Nr. 14 ()
      Das mit der ineffizienten Rentenversicherung beschäftigt
      mich auch seit einiger Zeit. Mein Vorschlag zur Lösung
      diese Problems läge in der weitestgehenden Privatisierung.
      Ähnlich wie dem "Capuccinomodell" in Holland sollte eine
      am Existenzminimum orientierte Grundversorgung sichergestellt
      sein. Die könnte auch über direkte Steuern (Benzin, Alkohol,
      Tabak, Luxusgüter) erhoben werden. Die Arbeitgeber sollten
      hier auch einen Obolus entrichten.
      Und jetzt würde es spannend. Jeder sollte die Möglichkeit
      (auch die Pflicht?) haben, Geld in jungen Jahren anlegen
      zu können.
      Unter wallstreet-village.de "Das Wunder des Zinseszinses"
      Schritt 2 wird so ein Beispiel vorgestellt. Jemand legt
      für nur 5 !! Jahre zwischen dem 20 und 25 Lebensjahr
      pro Monat 235 DM an. Investiert er diese insg. 14 100 DM in
      blue chips (Marktführer) von boomenden Wirtschaftszweigen
      und erreicht er eine (durchaus realistische) Rendite von
      17 % pro Jahr so werden sich die ursprünglich 14100 DM bis
      zu seinem 60. Lebensjahr vervielfacht haben. Sage und schreibe
      6 Mill. DM werden dem Glücklichen dann zur Verfügung stehen.
      Rechnet man noch eine durchschnittliche Inflationsrate von
      3.5 % per anno runter (über 40 Jahre = -75 %) so ergibt sich
      immer noch ein realer Geldwert von 1.5 Mill. DM . Ich denke
      mit diesem Betrag als Sahnehäubchen kann man ordentlich
      leben.
      So weit so gut. Probleme drohen dem Modell allerdings in
      uns zum Glück unbekannten jahrelangen Baissephasen (Japan-
      syndrom) oder wenn die Inflationsrate mal stark ansteigen
      sollte. Ein weiteres Problem gerade für Einkommensschwächere
      wäre die mangelnde Verfügbarkeit von Bargeld. Hier würde ich
      mir dann, ähnlich wie beim Bafög, zinslose Darlehen mit langer Laufzeit wünschen. Ungeklärt wäre für mich der Fall, wenn jemand
      seine spätere Zukunft schnurzegal wäre, und er das geliehene
      Geld verkonsumieren würde. Sollte man in diesem Fall das
      Geliehene/ Ersparte zwangsweise verwalten? Ich glaube nicht.

      Nun ja, das waren so ein paar Gedanken die ich schon seit
      geraumer Zeit habe. Für jeden, der noch keine 30 Jahre
      alt ist, tun sich auf jeden Fall mit ein wenig Sparen
      und viel Geduld starke Perspektiven auf.

      Als Anregung gedacht

      Gruss Ignatz
      Avatar
      schrieb am 12.10.00 12:07:42
      Beitrag Nr. 15 ()
      @helmut kohl
      Du hast nur eingeschränkt recht. Es wäre natürlich solider, die Sache auf der Anleihenseite fristenkongruent zu refinanzieren, also in diesem Falle durch eine 15-jahres Anleihe. Dann müsste die Tilg. natürlich höher sein als 1%, aber der Darl. zins wäre auch geringer wg. der kürzeren Laufzeit. Es wäre ja auch denkbar, niedrig verzinsl. Anleihen mit ein paar % steuerfreiem Disagio (als Kaufanreiz, z.B. für hochbesteuerte Selbständige, die nix in die Rentekasse einzahlen müssen !) zu emittieren. Und die längere Laufzeit der Anleihe gegenüber der Rentenzahlung ist m.E. nicht so tragisch. Denn wenn angenommen ab sofort alle Neurentner eine (für den Staat preiswertere)anleihenfinanzierte Einmalabfindung erhalten würden, führt dies ja zu stetig steigender Liquidität in der Rentenkasse (Wenn Du ein Darl. bei der Bank hast u. es am Monatsende immer zu knapp wird u. anderweitig nix einzusparen ist, dann fragst Du doch auch sinnvollerweise -zwecks Liquiditätsverbesserung- nach einer geringeren Monatsrate bei der Bank nach, oder ?) Der Beitragssatz könnte gesenkt werden, u. die Arbeitgeber würden somit auch profitieren. Also, man muss dieses Modell auch mal unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten betrachten. Und apropos Todesfall/Witwenrente: ich verstehe es absolut nicht, warum ledige u. verheiratete Arbeitnehmer den selben Beitragssatz zahlen bzw. später (trotz evtl. Witwenrente) die selbe Rente gezahlt bekommen...
      Avatar
      schrieb am 12.10.00 18:24:01
      Beitrag Nr. 16 ()
      Du hast nur eingeschränkt recht. Es wäre natürlich solider, die Sache auf der Anleihenseite fristenkongruent zu refinanzieren, also in diesem Falle durch eine 15-jahres Anleihe. Dann müsste die Tilg. natürlich höher sein als 1%, aber der Darl. zins wäre auch geringer wg. der kürzeren Laufzeit.

      Wenn die Anleihe nur 15 Jahre lang laeuft, dann waeren auch die monatlichen Zahlungen hoeher. Also z.B. 15 Jahre 6.5% Zinsen, dann waere die monatliche Rate ueber 2711 DM, also hoeher als die Rente aus der gesetzl. Versicherung. Nix da mit Einsparungen.
      Selbst man ganz groesszuegig von nur 5.5% Zinsen ausgeht, dann muessten immernoch ueber 2500 Mark gezahlt werden. 400 Mark mehr als die Rente aus der gesetzl. Rentenversicherung.
      Und in Sachen Steuererleichterungen: Der gleiche Effekt. Der Betrag um den die Rente guenstiger wird, fehlt dann dem Finanzminister in der Kasse.

      Bis jetzt hast Du hier ein perpetuum mobile nach dem anderen konstruiert. Man kann die immensen Kosten der GRV nicht einfach wegzaubern. Irgendwann muss die grosse Zeche gezahlt werden, ob im Jahre 2015, 2030 oder irgendwann vom Finanzminister, wenn man ein Steuersparmodell vorschlaegt. Wir wissen alle, dass die GRV grosse Probleme bekommen wird. Du bist genauso wie Norbert Bluem: Anstatt zuzugeben, dass die GRV nicht finanzierbar ist, werden irgendwelche windigen Finanzierungsmodelle vorgeschlagen, mit denen man die Probleme weg-konstruieren will. Tatsaechlich werden dabei zukuenftigen Generationen mehr und mehr Kosten aufgebuerdet.


      Denn wenn angenommen ab sofort alle Neurentner eine (für den Staat preiswertere)anleihenfinanzierte
      Einmalabfindung erhalten würden, führt dies ja zu stetig steigender Liquidität in der Rentenkasse


      Woher soll der Staat die 315000 Mark pro Rentner nehmen? Bei 1 Million Rentner pro Jahr waeren das 315 Mrd. Mark. Das koennte man nichteinmal ein Jahr lang durchhalten, weil naemlich die Neuverschuldung um schlappe 7.5% ansteigen wuerde. Da wuerde der Finanzminister ratz-fatz eine Abmahnung von der Europaeischen Zentralbank bekommen, und zu mehr fiskalischer Disziplin augefordert.

      Und apropos Todesfall/Witwenrente: ich verstehe es absolut nicht, warum ledige u. verheiratete Arbeitnehmer den selben Beitragssatz zahlen bzw. später (trotz evtl.
      Witwenrente) die selbe Rente gezahlt bekommen...


      Verstehe ich auch nicht. Aber leider waere es politischer Selbstmord die Witwenrente abzuschaffen, also wird es sie wohl noch lange geben (bis die Rentenversicherung pleite ist).
      Avatar
      schrieb am 07.11.00 23:50:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hi,

      "Und apropos Todesfall/Witwenrente: ich verstehe es absolut nicht, warum ledige u. verheiratete Arbeitnehmer den selben Beitragssatz zahlen bzw. später (trotz evtl.
      Witwenrente) die selbe Rente gezahlt bekommen...

      Verstehe ich auch nicht. Aber leider waere es politischer Selbstmord die Witwenrente abzuschaffen, also wird es sie wohl noch lange geben (bis die Rentenversicherung pleite ist)."

      Ist eigentlich ganz einfach:
      Ein verheiratetes Ehepaar, beide arbeiten: Beide zahlen Beiträge + Arbeitgeberbeitrag, beide bekommen eine eigene Rente gemäß ihren Zahlungen gemessen am gesamten Durchschnitt. Wg. der Schwierigkeiten, eine GUTBEZAHLTE Arbeit (und somit auch normale Renten) mit Kindererziehung zu vereinbaren, verzichten Frauen zugunsten eigenen Geldes (auch im Alter) auf Kinder. Witwen- und Witwerrenten werden gegen EIGENE Rentenansprüche aufgerechnet, weswegen in dieser Konstellation eine solche selten fällig wird. Als Resultat gibts aber keine Kinder, die die Renten der dann im Ruhestand befindlichen Leute bezahlen. Das ist die Situation, in die wir jetzt reinrutschen.

      Die Witwenrente war dazu da, der Frau, die zugunsten der Kindererziehung (und Erziehung künftiger Rentenzahler) auf eigene Anwartschaften verzichtet hat, ein Existenzminimum zu sichern (was häufig genug nicht der Fall war und ist - die Omas müssen dann trotz der Witwenrente zum Sozialamt).

      Ds Problem ist nicht die Witwenrente, sondern das Einnahmen aus Beiträgen SOFORT für aktuelle Renten ausgegeben werden müssen. Eine (zumindest partielle) Umstellung auf ein wie auch immer geartetes Renditesystem kann m.E. nur durch zusätzliche Einnahmen geleistet werden (per Dekret wird jetzt die Privatvorsorge unterstützt, da eine Beitragserhöung im Moment als politisch nicht durchsetzbar angesehen wird.

      Gruß
      Motorship <---- hat auch keine Patentlösung
      Avatar
      schrieb am 09.11.00 13:24:55
      Beitrag Nr. 18 ()
      hallo,

      auch mich regt dieses thema auf.

      ich zahle jeden Monat mehr als 1200 DM rentenversicherungbeitrag. und das sind nur die 50 %.

      Einerseits sage ich es muss sein, denn auch die rentner sollen einen angenehmes leben führen. andererseits sage ich mir auch, dass wenn ich die 1000 dm jeden monat in eine privat rente einzahlen würde/rentenversicherung, fonds usw.) müsste ich anstatt noch 40 jahre zu arbeiten nur noch 20 jahre arbeiten und mit 45 wäre schluss.

      naja raus kommen tut man nur wenn man sich selbsständig macht. und das werde ich irgendwann auch machen.
      Avatar
      schrieb am 09.11.00 23:19:00
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo börsenjorg,

      wie kommst du zu einem monatlichen Rentenversicherungsbeitrag (Arbeitnehmeranteil) i.H.v. 1.200 DM.

      Nach meinen Informationen beträgt die Beitragsbemessungsgrenze bei
      der Rentenversicherung montlich 8.600DM.

      Nimmt man diesen Betrag X 12 so kommt man auf eine jährliche
      Beitragsbemessungsgrenze von 103.200DM. Hiervon einen Beitrag i.H.v.
      19,3% macht einen jährlichen Rentenversicherungsbeitrag von
      19.917,60DM (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil).
      Hiervon die Hälfte (Arbeitnehmeranteil) und durch 12 Monate teilen, komme ich auf einen
      monatlichen Beitrag für den Arbeitnehmer im Schnitt i.H.v. 829,90 DM.

      Oder habe ich einen Denkfehler?

      Der RV-beitrag ist zwar m.E. im Verhältnis zur Leistung trotzdem noch viel
      zu hoch, aber die von dir angegebenen 1.200DM/Monat sind doch etwas übertrieben!

      Gruß Hubfra
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 13:25:35
      Beitrag Nr. 20 ()
      hallo hubfra,

      tut mir leid das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es mag sein das du recht hast, muss mich erst informieren.

      aber: auf meiner Verdienstbescheinigung für monat november steht, das ich bis jetzt 13353,94 DM RV - Beitrag gezahlt habe.(für 2000)
      Meiner Meiung nach steht auf der Verdienstbescheinigung, dein anteil an der rv. nicht der teil des Arbeitgebers. oder irre ich mich??


      wäre froh wenn du eine antwort parat hast

      jörg
      Avatar
      schrieb am 20.11.00 22:52:05
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo börsenjörg,

      Da die Verdienstbescheinigungen verschieden aufgebaut sind, kann ich dir leider nicht sagen, ob auf deiner Abrechnung
      nur der Arbeitnehmeranteil oder der gesamte Rentenbeitrag (inkl. Arbeitgeberanteil) ausgewiesen ist.

      Aber meiner Meinung nach müsste meine Berechnung stimmen. Oder wofür sollte es sonst eine Beitragsbemessungsgrenze geben?

      Wenn die 13.353,94 DM Rentenbeitrag (Arbeitnehmeranteil) stimmen sollten, dann weiß ich auch nicht mehr weiter und wäre für eine Erklärung recht dankbar!

      Gruß Hubfra


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Rentenversicherung - Was kann man dagegen tun?